Power mit Beatrice Einführung in Ayurveda, Teil 2 Ayurveda geht davon aus, dass ein Mensch der über sich nachdenkt, weiss, was ihm im Moment gut tut und was er verträgt. Die ayurvedische Ernährung beinhaltet neben Nahrungsmitteln auch verschiedene Geschmacksrichtungen, die den Elementen zugeordnet sind. Diese Geschmacksrichtungen gehören und unterstützen unser Dosha (wir erinnern uns, unsere Lebensenergie). Ernährung Diese Nahrungsmittel ent­ sprechen den Geschmacks­ richtungen und Elementen = Wasser und Erde = Kohlenhydrate (z. B. Brot, Getreide, Reis, Kartoffeln, Obst, Honig, Karotten), Fette (Öl, Nüsse), Proteine (Milchprodukte, Hülsenfrüchte) u süss = Wasser und Feuer = organische Säuren (z. B. Fruchtsäuren, Milchsäuren, Essig- und Weinsäuren wie z. B. Essig, Joghurt, Sauerkraut, Zitrusfrüchte) u sauer = Erde und Feuer = Salze (bitte genügend trinken!) u salzig = Luft und Feuer = äthe­ rische Öle (z.B. Chilli, Ingwer, Knoblauch, Zwiebeln, Pfeffer) u scharf = Luft und Raum (z. B. Artischocken, Chicoree, Koriander­ samen, Kurkuma) u bitter = Luft und Erde (z. B. Buchweizen, Maismehl, Brennessel, Hibiskus) u zusammenziehend Bei der ayurvedischen Ernährung wird nicht nur auf die Auswahl und Zusammenstellung der Lebensmittel einge­ gangen, sondern auch auf die Zube­ reitung der Speisen und die Art und Weise mit welchen Gefühlen man isst (z. B. Frust, Stress, Anspannung). Was ich persönlich bemerkenswert finde, ist, dass es ayurvedisch keine generell ungesunden oder gesunden Lebens­ mittel gibt! Die zubereiteten Speisen werden entsprechend ihrer Konsistenz in vier Gruppen eingeteilt. Zum Essen weiche Speisen wie Reis, Brot, Kartoffeln. u 2. Zum Trinken Flüssigkeiten und Suppen wie Milch, Säfte, Gemüsesuppen. u 3. Zum Schlecken Saucen und Paten wie Chutneys, Eingelegtes, Raitas (Joghurtcrèmes), saure und scharfe Saucen. u 4. Zum Zerkauen harte Nahrung wie Nüsse, Salate. u 1. Es gibt hervorragende Ernährungs­bücher mit tollen, einfach gelingenden Rezepten, wie z. B. Das grosse AYURVEDA Ernährungsbuch. Gesund Leben und genussvoll Essen. Hans H. Rhyner – Kerstin Rosenberg Verlag Königsfurt Urania. Ayurvedische Essensregeln u Essen Sie erst, wenn Sie hungrig sind. u Zwischen den Mahlzeiten sollten vier Stunden liegen, damit die vorhergehende Mahlzeit bereits verdaut ist. u Essen Sie in ruhiger, angenehmer Umgebung. u Essen Sie nicht, wenn Sie nervös, wütend oder ängstlich sind. u Nehmen Sie sich Zeit. u Versuchen Eine ayurvedische Mahlzeit enthält sehr abwechslungsreiche Speisen in den sechs Geschmacksrichtungen und den vier Konsistenzen. Im Gegensatz zur hinduistischen Ernährung gibt es bei Ayurveda kein Fleischverbot. Das sind die Grundregeln der ayur­ vedischen Ernährung. Wenn wir nun herausgefunden haben, welches Dosha wir haben, hilft uns dies bei der richtigen Auswahl der Nahrungsmittel. Welche Nahrungsmittel Ihr Dosha unterstützen, finden Sie im zweiten Download dieses Artikels. Unser Dosha wird optimal unterstützt, wenn wir auch bereit sind, die Störungen von aussen, wie z. B. Stress, auf ein Minimum zu reduzieren. Sie, regelmässig zu essen. u Das Mittagessen sollte die Hauptmahlzeit sein. u Nehmen Sie das Abendessen nicht später als 19.30 Uhr ein. u Achten Sie auf vollwertige und möglichst frische, naturbelassene Lebensmittel. u Richten Sie die Nahrungsmenge nach Ihrer Verdauungskraft, der Magen sollte etwa zu zwei Dritteln gefüllt sein. u Ayurveda-Ernährungsplan nach Typen VATA-Typ Pitta-Typ Kapha-Typ u Frühstück u Frühstück u Frühstück u Mittagessen u Mittagessen u Mittagessen u Abendessen u Abendessen u Abendessen u Sonstiges u Sonstiges u Sonstiges Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit für den Vata-Typ, denn da wird bereits am Morgen der Energiestatus für den ganzen Tag bestimmt. Menüvorschlag: Warmer Getreidebrei aus Reis-Weizenflocken mit etwas Ghee (Butterschmalz aus Kuhmilch) und Rohrzucker, gebackene Bananen oder gedünstete Birnen. Auch Trockenfrüchte, frische, süsse Früchte wie Trauben, Mango oder Papaya sind emp­fehlenswert. Heisse Milch mit Safran und Kardamom und etwas Rohrzucker. Ein leicht verdauliches Mittagessen mit viel Reis, mildem Gemüse wie z. B. Karotten, Fenchel, Auberginen und Zucchini ist sehr empfehlenswert. Ein fruchtiges Chutney und ein süsses Dessert runden die vollwertige Mahlzeit ab. Verzichten Sie bitte auf zu viel tierisches Eiweiss und Hülsenfrüchte (ausser Mungobohnen). Da Salat beim Vata-Typ nicht sehr gut verdaut wird, bitte nur in kleinen Mengen konsumieren. Warme Suppe, Kartoffeln oder Teig­ waren, süsses Gemüse, mit beruhigenden Gewürzen und etwas Ghee. Was der Vata-Typ naschen darf: z. B. eine kleine Obstmahlzeit, kleiner Keks, Trockenfrüchte, Reiswaffel mit Butter und Honig. Der Pitta-Typ ist am Morgen hungrig und seine Verdauungssäfte laufen auf Hochtouren! Menüvorschlag: Waffeln oder Getreidebrei aus Haferflocken, Dinkel oder Weizen. Dazu Ghee, Süssmittel, gedünstete Früchte. Oder Vollkorntost mit Butter, Honig und Nüssen. Warme Milch mit Safran, Kardamom und Rasayana-Kräutern schenken Energie. Die wichtigste Mahlzeit für den PittaTyp. Viel Salat, Hülsenfrüchte, süsse und bittere Gemüse, und vollwertige Getreideprodukte sind die ideale Grundlage. Wurzelgemüse, Kartoffeln und Getreide sind hilfreich, um den Körper zu ent­ säuren und zu nähren. Ein regelmässiges Bewegungsprogramm am Morgen oder Nachmittag schenkt innere Ruhe, Gelassenheit und Freude. Das Frühstück so spät wie möglich einnehmen, noch besser wäre ganz darauf zu verzichten. Heisses Ingwerwasser, eine Reiswaffel oder ein kleiner Gerstenflockenbrei – aber nur, wenn es nicht ohne Frühstück geht! Für den Kapha-Typ ist es sehr wichtig, verdauungsanregende Gewürze der ayurvedischen Küche mit bitterem, herbem Gemüse zu essen. Reis, Hülsenfrüchte und scharfes Chutney runden die Mahlzeit ab. Leider kein Dessert! Dafür ein Verdauungsspaziergang. Getreide und Gemüse, Eintöpfe oder Bratlinge mit Hirse, Gerste, Mais und Quinoa mit allen Arten von Gemüse sind empfehlenswert. Keine Zwischenmahlzeiten und bitte nichts mehr nach 20 Uhr essen, weil der träge Kapha-Stoffwechsel dankbar dafür sein wird! Ein klassisch ayurvedisches Mittagsmahl enthält 1. Ungewürzten Reis 2. Gemüse 3. Scharfes Chutney, welches alle Geschmacksrichtungen enthält 4. Salate und Rohkost (ca. 1/4 Anteil) 5. Hülsenfrüchte, Milchprodukte oder tierisches Eiweiss 6. Einen kleinen, süssen Nachtisch 2