Merkblatt zum Halten gefährlicher Tiere wild lebender Arten Wer in Nürnberg Tiere halten will, die als gefährlich im Sinne des Art. 37 Landesstrafund Verordnungsgesetzes (LStVG) gelten, muss eine Halteerlaubnis für diese Tiere vorweisen können. Beispielliste gefährliche Tiere: Säugetiere: alle Affen mit Ausnahme der Halbaffen (Prosimiae) und Krallenaffen (Callithricidae) Großbären (Ursidae) Katzen (Felidae): Geparde (Acinonyx jubatus), Pumas (Profelis concolor), Ozelot (Leopardus pardalis), Schneeleopard (Uncia uncia), Nebelparder (Neofelis nebulosa), Tiger (Panthera tigris), Jaguar (Panthera onca), Leopard (Panthera pardus), Löwe (Panthera leo), Luchse (Lynx), Serval (Leptailurus serval), Hyänen (Hyaenidae) Wölfe (Canis lupus), einschließlich deren Mischlinge mit Hunden, afrikanische Wildhunde (Lycaon pictus) Große Robben: Walrosse (Odobenidae), Bullen von See-Elefanten (Mirounga), Klappmützen (Crystophora) und anderen großen Robben Elefanten (Elephanthidae) Nashörner (Rhinocerotidae) Tapire (Tapiridae) Flusspferde (Hippopotamidae) Giraffen (Giraffidae) Männliche Großkamele (Camelus) Männliche Großhirsche mit Geweih der Arten Elch (Alces alces) und Wapiti (Cervus elaphus) Männliche Antilopen der Arten Elenantilope (Taurotragus orxy), Rappenantilope (Hippotragus niger), Säbelantilope (Oryx gazella) und andere männliche Großantilopen Wildrinder: Anoas (Bubalus sp.), Kaffernbüffel (Syncerus caffer), Gaur (Bos gaurus), Banteng (Bos javanicus), Bison (Bison bison), Wisent (Bison bonasus) Wildpferde (Equus przewalski) Reptilien: alle Panzerechsen (Cocodylidae): hierunter fallen z.B. Krokodile, Alligatoren, Gavial, Kaimane Riesenschlangen: Tigerpython (Python molurus), Felsenpython (Python sebae und Python natalensis), Netzpython (Python reticulatus), Blut- oder Buntpython (Python curtus), Anakonda (Eunectes murinus, Eunectes notaeus, Eunectes deschauenseei, Eunectes beniensis), Diamantpython (Morelia argus argus), Rautenpython (Morelia spilota), Amethystpython (Morelia amethistina), Papua-Wasserpython (Apodora papuana), Olivpython (Liasis 1 olivaceus), Oenpellipython (Morelia oenpelliensis) sowie alle anderen Riesenschlangen, die regelmäßig eine Länge von 3 m überschreiten. alle Giftschlangen Seeschlangen Trugnattern Schnapp- und Geierschildkröten alle Krustenechsen Warane: Wüstenwaran (Varanus griseus), Nilwaran (Varanus niloticus), Bengalenwaran (Varanus bengalensis), Bindenwaran (Varanus salvator), Komodowaran (Varanus komodoensis), Weißkehlwaran (Varanus albigularis), Großwaran (Varanus giganteus), Goulds Waran (Varanus gouldii), Papua-Waran (Varanus salvadorii), Grey`s Waran (Varanus olivaceus), Buntwaran (Varanus varius) Leguane: Nashornleguan (Cyclura cornuta), Andere Leguane, die regelmäßig eine Länge (ohne Schwanz) von 60 cm überschreiten Skorpione der Gattungen: Buthus, Mesobuthus, Compsobuthus, Lychas, Orthochirus, Urodacus, Vaejovis, Bothriurus, Buthacus, Buthotus, Androctonus, Tityus, Leiurus, Centruroides, Nebo, Hemiscorpius erheblich giftige Spinnen der Gattungen (einschl. von Synonymen): Trechona, Atrax, Hadronycha, Harpactirella, Latrodectus, Loxosceles, Mastrophora, Phoneutria, Cheiracanthium, Sicarius, Hogna, Macrothele, Actinopus, Badumna, Cteniza, Bothriocyrtum, Ummidia, Idiommata, Ixeuticus, Miturga, Phrynarachne, Tegenaria, Lampona, Olios, Pandercetes, Pediana, Isopeda, Heteropoda, Delena, Saotes, Typostola, Poecilotheria, Selenocosmia Hinweis: Bei den umseitig aufgeführten Arten handelt es sich um eine Beispielliste. Weitere gefährliche Tiere wildlebender Arten können gegebenenfalls von der Verwaltungsbehörde auf Grund ihres Allgemeinwissens hinzugefügt werden. Da die zoologische Nomenklatur ständig im Fluss ist, können sich Art- und Gattungsnamen ändern; für viele Arten und Gattungen sind auch mehrere Synonyme gebräuchlich. Alle Skorpione, Spinnen und Hundertfüßler, deren Art nicht eindeutig bestimmt werden kann, sind als gefährlich anzusehen. Zuständig für die Erteilung der Haltegenehmigung ist das Umweltamt der Stadt Nürnberg, Lina-Ammon-Str. 28, 90471 Nürnberg, Tel. 231-3657 Zur Prüfung Ihres Antrages auf Erteilung der Haltegenehmigung benötigen wir von Ihnen: 2 • Nachweis des berechtigten Interesses (schriftlich ausformuliert): Welche Gründe bestehen für die Haltung dieses Tieres? (Nach Art. 37 Abs. 2 LStVG darf die Erlaubnis nur erteilt werden, wenn ein berechtigtes Interesse an der Haltung von gefährlichen Tieren besteht – eine Hobbyhaltung aus reiner Liebhaberei scheidet somit aus) • Führen eines Sachkundegespräches (dient der Behörde u.a. zur Überprüfung der Motivation und Ernsthaftigkeit) • Aktuelles Führungszeugnis der Belegart 0; dieses ist beim Einwohnermeldeamt der Stadt Nürnberg, Äußere Laufer Gasse 25, zu beantragen • Nachweis über eine ausreichende Haftpflichtversicherung (einschließlich Haustiere) Grundsätzlich weisen wir Sie darauf hin, dass Sie vor dem Erwerb eines gefährlichen Tieres die notwendige Haltegenehmigung beim Umwelt der Stadt Nürnberg beantragen müssen. Falls ein gefährliches Tier ohne die notwendige Erlaubnis erworben und gehalten wird, kann gemäß Art. 37 Abs. 5 LStVG mit einem Bußgeld bis zu 10.000,- € belegt werden. 3