Ausgestorbene und bedrohte Tiere

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BAND 56
BAND 56
Der Autor:
Warum ist Artenschutz so wichtig?
Können wir bedrohten Tierarten wie dem
Gorilla noch helfen?
Warum starben Dodo, Quagga und
Goldfrosch aus?
Dr. Dietmar Mertens
Biologe
Hilf mit, die beeindruckende Artenvielfalt
unserer Erde zu bewahren!
In dieser Reihe bereits erschienen:
Band 1 Unsere Erde
Band2
Der Mensch
Band3
Energie
Band4
Chemie
Band5
Entdecker und ihre Reisen
Band6
Die Sterne
Band 7 Das Wetter
Band8
Das Mikroskop
Band
9 Der Urmensch
Band 10 Fliegerei und Luftfahrt
Band 11 Hunde
Band 12 Mathematik
Band 13 Wilde Tiere
Band 14 Versunkene Städte
Band 15 Dinosaurier
Band16
Planeten und Raumfahrt
Band17
Licht und Farbe
Band 18 Der Wilde Westen
Band 19 Bienen, Wespen und
Ameisen
Band 20 Reptilien und
Amphibien
Band21
Der Mond
Band 23 Architektur
Band 24 Elektrizität
Band 25 Schiffe
Band 27 Pferde
Band 28 Akustik
Band 29 Wissenschaften
Band 30 Insekten
Band 31 Bäume
Band 32 Meereskunde
Band 33 Pilze
Band 34 Wüsten
Band 35 Erfindungen
Band 36 Polargebiete
Band 37 Computer und Roboter
Band 38 Säugetiere der Vorzeit
Band 39 Magnetismus
Band 40 Vögel
Band 41 Fische
Band 42 Indianer
Band 43 Schmetterlinge
Band 44 Die Bibel.
Das Alte Testament
Band 45 Mineralien und Gesteine
Band 46 Mechanik
Band 47 Elektronik
Band 48 Luft und Wasser
Band 49 Sport
Band 50 Der menschliche Körper
Band 51 Muscheln, Schnecken,
Tintenfische
Band 52 Briefmarken
Band 53 Das Auto
Band 54 Die Eisenbahn
Band 55 Das alte Rom
Band 56 Ausgestorbene
und bedrohte Tiere
Band 57 Vulkane
Band 58 Die Wikinger
Band 59 Katzen
Band 60 Die Kreuzzüge
Band 61 Pyramiden
Band 62 Die Germanen
Band63
Fotografie
Band 64 Die alten Griechen
Band 65 Eiszeiten
Band 66 Geschichte der Medizin
Band 67 Die Völkerwanderung
Band 68 Natur
Band 69 Fossilien
Band 70 Das alte Ägypten
Band 71 Piraten
Band 72 Heimtiere
Band 73 Spinnen
Band 74 Naturkatastrophen
Band 75 Fahnen und Flaggen
Band 76 Die Sonne
Band 78 Geld
Band 79 Moderne Physik
Band 80 Tiere – wie sie sehen,
hören und fühlen
Band 81 Die sieben Weltwunder
Band 82 Gladiatoren
Band 83 Höhlen
Band 84 Mumien
Band 85 Wale und Delfine
Band 87 Türme und
Wolkenkratzer
Band 88 Ritter
Band 89 Menschenaffen
Band 90 Der Regenwald
Band 91 Brücken und Tunnel
Band 92 Papageien und Sittiche
Band 93 Die Olympischen Spiele
Band 94 Samurai
Band 95 Haie und Rochen
Band 96 Schatzsuche
Band 97 Zauberer, Hexen
und Magie
Band 98 Kriminalistik
Band 99 Sternbilder und
Sternzeichen
Band 100 Multimedia und
virtuelle Welten
Band 101 Geklärte und
ungeklärte Phänomene
Band 102 Unser Kosmos
Band 104 Wölfe
Band 105 Weltreligionen
Band 106 Burgen
Band 107 Pinguine
Band 108 Das Gehirn
Band 109 Das alte China
Band 110 Tiere im Zoo
Band 112 Fernsehen
Band 113 Europa
Band 114 Feuerwehr
Band 115 Bären
Band 116 Musikinstrumente
Band 117 Bauernhof
Band 118 Mittelalter
Band 119 Gebirge
Band 120 Polizei
Band 121 Schlangen
Band 122 Bionik
Band 123 Päpste
Ausgestorbene und bedrohte Tiere
Behutsam senkt der Helikopter seine kostbare Fracht auf den Boden ab:
Ein Schneeleopard muss umgesiedelt werden – einer der Letzten seiner
Art! Nach kurzer Zeit erwacht das Tier aus seiner Betäubung und verschwindet mit kraftvollen Sprüngen aus dem Blickfeld der Tierschützer ...
BAND 56
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Band 124 Bergbau
Band 125 Klima
Band 126 Deutschland
Band 127 Ernährung
Band 128 Hamster, Biber und andere Nagetiere
Band 129 Lkw, Bagger und Traktoren
Band 130 Maya, Inka und Azteken
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05/12
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Seite 3
Inhalt
Leben und Sterben vor
unserer Zeit
Warum verschwanden die
Dinosaurier?
Wann begann das Zeitalter der Säugetiere?
Große Artensterben in der Geschichte
der Erde
Wie entstehen Arten?
Ist Aussterben normal?
Woher stammt unser Wissen?
Was sind „lebende Fossilien“?
Geschäfte mit Tieren
4
5
6
8
8
9
10
Frühe Menschen und ihre Umwelt
Gab es verschiedene Menschenarten?
Wovon lebten die ersten Menschen?
Haben Steinzeitjäger viele Eiszeittiere
ausgerottet?
12
13
13
Warum werden bedrohte Tiere gejagt?
Warum blüht der Handel mit geschützten
Wildtieren?
Sind die Meere unerschöpfliche
Nahrungsquellen?
26
27
28
Bedrohte Lebensräume
Welche Lebensräume sind besonders
schützenswert?
Wodurch werden die letzten Naturparadiese
bedroht?
Gefahren für die Ozeane
Welche Folgen hat die weltweite Erwärmung?
Lebensraum Regenwald
Warum ist der Regenwald so wichtig?
29
29
30
33
34
36
Erste Opfer der Zivilisation
Weshalb fingen die Römer so viele
wilde Tiere?
Was wurde dem Riesenalk zum Verhängnis?
Welche Tierart wurde in Rekordzeit
ausgerottet?
Wie konnte der häufigste Vogel der Welt
aussterben?
Gibt es noch Beutelwölfe?
Erhalt der Vielfalt
15
15
16
18
19
Inseln des Lebens
Weshalb sind Inselbewohner besonders
gefährdet?
Gefährdete Inseltierwelten
Warum starb der Dodo aus?
Welche Gefahren bergen eingeschleppte
Tierarten?
Bedrohte Tierarten weltweit
Welche Rolle spielen Schutzgebiete?
Können Zoos bedrohte Arten retten?
Gibt es noch echte Wildpferde?
Warum ist Artenschutz wichtig?
Wer sind die Retter in der Not?
Was kann jeder Einzelne tun?
Naturschutzjugend
37
38
39
40
41
42
43
Die Zukunft
20
21
22
22
24
Wovon träumen die Jäger verlorener
Gene?
Wird es wieder Dinosaurier geben?
Wie viele Arten werden verschwinden?
Welt voller Wunder
Werden wir die Ausgestorbenen vermissen?
44
44
45
46
47
Index
Internetadressen zum Weiterlesen
48
48
3
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Rekonstruktion, Ei und Skelett eines Riesenalks aus dem Senckenberg-Museum, Frankfurt
Aber die Männer hatten Glück. Auf
felsigen Klippen, zwischen zahlreichen anderen Seevögeln, entdeckten
sie schließlich ein Paar der pinguinähnlichen Tiere. Während viele
andere Vögel in wilder Panik davonflogen, hatten die flugunfähigen
Riesenalke keine Chance. Rasch
wurden sie gestellt und erlegt. Mit
dem Tod der beiden Vögel auf Eldey
war das Schicksal des Riesenalks besiegelt. Sie waren die Letzten ihrer
Art. Der Riesenalk war endgültig
ausgerottet.
Dabei bevölkerte der etwa 75
Zentimeter große Vogel früher in
großen Brutkolonien die Küsten des
Nordatlantiks. Im 18. und 19. Jahrhundert begannen jedoch Jäger und
Geschäftemacher die Tiere massenhaft zu schlachten und ihre
schmackhaften Eier zu sammeln.
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Fleisch und Fett, Federn und Daunen, praktisch alle Teile der Vögel
wurden verwertet. Vorübergehend
hatten die Riesenalke erhebliche
wirtschaftliche Bedeutung. Doch
schon innerhalb weniger Jahrzehnte
war ihre Zahl so geschrumpft, dass
sich das Geschäft mit ihnen nicht
mehr lohnte.
Nun rissen sich Forscher und
Sammler um die Tiere. Jeder wollte
sich einen der seltenen Vögel oder
doch wenigstens ein Ei sichern. Niemand dachte daran, die Art zu erhalten. Bis es schließlich nichts mehr
zu erhalten gab. Heute bilden etwa
80 Bälge und 23 vollständige Skelette in den wissenschaftlichen
Sammlungen der Museen die einzigen Überreste des einst so verbreiteten Vogels.
Im Jahre 1741 entschied sich sowohl
das
Schicksal
einer
Welche Tierart
berühmten Exwurde in
Rekordzeit
pedition
als
ausgerottet?
auch das einer
ungewöhnlichen Tierart. Für beide sollte es kein
glückliches Ende geben. Die große
Entdeckungsfahrt des berühmten
Forschungsreisenden Vitus Bering
scheiterte im eisigen Nordmeer. Die
MOA
Moas waren straußenähnliche, flugunfähige Laufvögel,
die auf Neuseeland lebten.
Es gab kleine Arten, die nur
wenig größer als ein Truthahn
waren. Aber auch Riesen, deren Köpfe mehr als drei Meter
in die Höhe ragten. Vor allem
wegen ihres schmackhaften
Fleisches wurden die Moas
bereits vor Jahrhunderten von
polynesischen Einwanderern
ausgerottet.
Modell eines Moas
Der Vergleich mit einem etwa drei Meter langen Manati zeigt die imposante Größe der
Stellerschen Seekuh, die bis zu acht Meter
lang werden konnte.
Skelett einer Stellerschen
Seekuh aus dem Naturhistorischen Museum in
Braunschweig
16
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Dieses
präparierte Quagga
kann man
im Museum
Wiesbaden
sehen.
QUAGGA
Das Quagga war eine bräunliche, spärlich gestreifte Unterart des Steppenzebras.
Es lebte in großen Herden
in Südafrika und wurde im
19. Jahrhundert von den Buren
ausgerottet. Das letzte Quagga starb am 12. August 1883
im Zoo von Amsterdam.
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Expedition brachte Bering und zahlreichen Teilnehmern schließlich den
Tod. Und sie sollte auch den
Grundstein für das nicht
allzu ferne Aussterben
einer bis dahin noch unbekannten Tierart legen.
Der deutsche Naturforscher Georg Wilhelm
Steller, der als Schiffsarzt
die Reise begleitete, nutzte einen unfreiwilligen
Aufenthalt auf der Bering-Insel für
wissenschaftliche Studien. Unter anderem beschrieb er riesige, mehr als
sieben Meter lange Seekühe, die im
Flachwasserbereich vor der Küste
tangartige Algen abweideten. Als
seine Aufzeichnungen später bekannt wurden, dauerte es nicht lange und die Jagd auf die trägen Kolosse begann. Walfänger und
Robbenjäger witterten leichte Beute
und behielten Recht. Beinahe wider-
standslos ließen sich die zahnlosen
und friedfertigen Pflanzenfresser
abschlachten. Rücksichtslos wurde
Tier um Tier wegen seines Fett- und
Fleischreichtums und seiner dicken,
borkigen Haut erlegt.
Die Stellerschen Seekühe bewohnten nur ein kleines Gebiet um
einige Inseln im Beringmeer. Ihr Bestand war wohl schon vor der Entdeckung nicht allzu groß. Die Art
konnte daher die starke Bejagung
nicht lange überdauern. Schon 1768
wurde die letzte Seekuh getötet.
Zwar gab es immer wieder einmal
Berichte von angeblichen Sichtungen. Doch sie haben sich nie bestätigt. Auch die Hoffnung, in entlegenen Gebieten im Nordpazifik
weitere Vorkommen zu finden, erfüllte sich nicht. Nur 27 Jahre nach
ihrer Entdeckung war die Stellersche
Seekuh bereits ausgestorben – ein
trauriger Rekord.
BÜFFELJÄGER
W. F. Cody, genannt Buffalo Bill
William Frederick Cody lebte von
1846 bis 1917 und verdiente sein
Geld zunächst als Viehtreiber, Goldgräber, Fallensteller, Postreiter, Soldat und
Heute gibt es wieder mehr als 500000 Bisons. Die meisten
davon leben allerdings auf privaten Bison-Ranches. Dort
werden sie gezüchtet, um ihr Fleisch an Restaurants und
Delikatessengeschäfte zu verkaufen. Weil das aber wohl
nicht genug einbringt, gehen viele Rancher mittlerweile
Bisonjäger. Berühmt wurde er später als Held von Groschen-
dazu über, ihre Herden gegen Bezahlung zum Abschuss
romanen und durch seine Wild-West-Show, mit der er auch
an jedermann freizugeben.
nach Europa reiste. Seinen Spitznamen Buffalo Bill erhielt
er, als Eisenbahnlinien quer durch Nordamerika gebaut wurden. 1867 versorgte er die Bahnarbeiter mit frischem Büffelfleisch und war dabei sehr erfolgreich. Mehr als 4 000 Bisons
soll der hervorragende Schütze erlegt haben.
Bisonjäger wie Buffalo Bill sorgten dafür, dass die großen
Wildrinder innerhalb weniger Jahrzehnte beinahe ausgerottet wurden. Sie schossen die Tiere wegen ihrer Häute und
Zungen oder auch nur zum Spaß massenhaft ab. Von den
schätzungsweise 30 bis 70 Millionen Bisons, die einst die
riesigen Prärien und Wälder durchstreiften, waren 1889
nur noch etwa 1000 Tiere übrig. Durch Schutzmaßnahmen
konnte ihr Aussterben in letzter Minute verhindert werden.
Makabres „Freizeitvergnügen“ im 19. Jahrhundert:
Passagiere eines Zuges der Union Pacific Railroad
beim Abschießen von Bisons.
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Die Wandertaube wurde erbarmungslos gejagt. Zu Abertausenden schoss man die Vögel
aus den riesigen Schwärmen,
von denen manche auf 100 Millionen Tiere geschätzt wurden,
heraus.
Die einst in Nordamerika heimische Wandertaube war wohl die
Wie konnte
individuenreichsder häufigste
Vogel der Welt
te Vogelart, die
aussterben?
es je gegeben
hat. Die Wanderungen der geselligen Tiere waren
ein echtes Naturschauspiel. Eine so
häufige Vogelart auszurotten schien
unmöglich. Doch die Geschichte beweist das Gegenteil. Bereits 1900,
nach nur einem halben Jahrhundert
intensiver Bejagung, wurde das letzte frei lebende Tier erlegt. 1914 ging
die letzte Wandertaube mit Namen
Martha im Zoo von Cincinnati
(Ohio) ein.
Wie konnten Milliarden Vögel innerhalb so kurzer Zeit restlos vernichtet werden? Die Erklärung liegt
in der wirtschaftlichen Entwicklung
Nordamerikas im 19. Jahrhundert.
Durch den Bau der Eisenbahn war es
möglich geworden, die schmackhaften Vögel tonnenweise zu den Ver-
18
brauchern in die großen Städte zu
transportieren. Ein gutes Geschäft,
das satte Gewinne abwarf. Ab etwa
1850 entstand daher eine regelrechte Wandertaubenindustrie, in der
schließlich Tausende Menschen arbeiteten. Mit allen Mitteln versuchte
man die begehrten Tiere zu erbeuten. Die Nester mit den fetten Jungen wurden zu Millionen von den
Brutbäumen geschlagen. Fallen, die
mehr als tausend Tiere gleichzeitig
fangen konnten, wurden aufgestellt.
Man entwickelte spezielle Kanonen
und Schnellfeuergewehre, um die
Abschussquote zu erhöhen. All das
ließ die gigantischen Bestände der
Wandertaube rasant schrumpfen.
Als man gegen Ende des 19.
Jahrhunderts begann, Gesetze zum
Schutz der Vögel zu erlassen, war es
zu spät. Obwohl es immer noch
Tausende Wandertauben gab, reichte die Zahl der weit verstreut lebenden Tiere nicht mehr aus, um die Art
zu erhalten.
DATIERUNG
Die radiometrische Altersbestimmung beruht auf dem Zerfall radioaktiver Elemente.
Ihre Halbwertszeit, also die
Zeit, nach der die Hälfte der
radioaktiven Substanz verschwunden ist, ist bekannt.
Dadurch lässt sich aus dem
Vergleich der übrig gebliebenen radioaktiven Substanz mit
der ebenfalls bekannten Ausgangsmenge das Alter von Gesteinen und Fossilien berechnen. Bei der Altersbestimmung
jüngerer Fossilien, die nicht
älter als etwa 50000 Jahre
sind, ist die C14- oder Radiokarbonmethode von großer
Bedeutung. Sie basiert auf
dem Zerfall des radioaktiven
Kohlenstoffs C14 (Halbwertszeit: 5 730 Jahre).
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BEUTELTIERE
Beuteltiere sind Säugetiere.
Ihren Namen verdanken sie
einer Hauttasche am Bauch,
die bei vielen Arten vorhanden
ist. Im Schutz dieses Beutels
können die Jungen ungestört
Milch saugen und heranreifen.
Das ist wichtig, denn Beuteltierjunge kommen als winzige,
wenig entwickelte Frühgeburten zur Welt.
Die winzigen Embryos von
Kängurus wachsen im Schutz
des Beutels ihrer Mutter heran.
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Im Jahr 1961 machten die beiden
tasmanischen
Fischer Laurie
Thompson und
Gibt es noch
Beutelwölfe?
Bill Morrison
Schlagzeilen. Sie
hatten nachts
vor ihrem Zelt ein Tier erschlagen,
das sich über ihre Köder hermachte.
Weil die beiden den ungewöhnlichen Fund für einen Beutelwolf
hielten, wollten sie ihn tags darauf
im Museum abliefern. Immerhin galt
der knapp schäferhundgroße Raubbeutler seit einem Vierteljahrhundert
als ausgestorben. Doch bei ihrer
Rückkehr vom Fischen war der
Kadaver auf seltsame Weise
verschwunden. Haare des Tieres, die sie sammelten, könnten aber durchaus von einem
Beutelwolf stammen, wie die
spätere Untersuchung ergab.
Geschichten von der angeblichen Wiederentdeckung des
Beutelwolfs gibt es mittlerweile
zu Tausenden. Seit das
letzte Exemplar am 7. September 1936 im Zoo der tasmanischen Hauptstadt Hobart starb,
gehört der Beutelwolf zu den meistgesuchten Wesen auf unserem Planeten. Etliche Expeditionen brachen
in den vergangenen Jahrzehnten in
die Wildnis Tasmaniens auf, um
letzte Überlebende der Art aufzuspüren: ohne Erfolg. Viele Menschen
wollen einen Beutelwolf gesehen
Die Fotomontage zeigt einen
Beutelwolf in einer tasmanischen Sumpflandschaft.
Beutelwolf-Felszeichnung australischer Aborigines
Seite 19
haben. Einen eindeutigen Beweis für
lebende Tiere blieben aber bislang
alle schuldig.
Auch aus Australien, wo die Art
schon seit ein paar Tausend Jahren
als ausgestorben gilt, kommen immer wieder Beutelwolf-Berichte.
1966 fand man dort in einer Höhle
sogar einen Kadaver, der aussah, als
sei er erst wenige Monate alt. Doch
die radiometrische Altersbestimmung ergab ein Alter von etwa
4 500 Jahren. Wie er die Jahrtausende offen in der Höhle liegend überstehen konnte, ist allerdings rätselhaft. Der Körperrest eines Dingos,
der nachweislich weniger als 20 Jahre in derselben Höhle lag, war in einem deutlich schlechteren Zustand.
Manche Forscher zweifeln daher an
der Zuverlässigkeit der damaligen
Altersmessung. Sie vermuten, dass
der „tasmanische Tiger“ irgendwo in
den riesigen, einsamen Landstrichen
des australischen Festlands oder auf
einer der Nachbarinseln überlebt
hat. Dafür sprechen aus ihrer Sicht
auch Funde möglicher BeutelwolfFraßspuren an Schafen und Kängurus und Beobachtungen glaubwürdiger Zeugen.
Völlig auszuschließen ist es sicher
nicht, dass der Beutelwolf überlebt
hat. Aber wahrscheinlich ist er ausgestorben. Seine letzten Bestände
fielen einer Ausrottungskampagne
tasmanischer Farmer zum Opfer, die
um ihre Schafherden fürchteten.
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Inseln des Lebens
Meeresinseln sind verletzliche
Naturparadiese.
Die meisten der
Weshalb sind
heute ausgerotInselbewohner
besonders
teten Tierarten
gefährdet?
lebten auf Inseln.
Dafür gibt es
eine Reihe von Gründen, wie etwa
die geringe Größe vieler Inseln. Wo
weniger Lebensraum ist, können weniger Tiere leben. Deshalb sind die
Bestände von Inselarten häufig recht
klein, und zudem gibt es bei Gefahr
oft keine sichere Zuflucht. Beides erhöht das Risiko auszusterben deutlich.
Auch Nahrung und geeignete
Plätze zur Fortpflanzung sind auf
Inseln nur begrenzt verfügbar. Deshalb versuchen immer wieder Tiere,
der Konkurrenz durch Artgenossen
und Nachbarn zu entgehen. Sie verändern sich und werden schließlich
zu neuen, hoch spezialisierten Arten.
Dadurch erschließen sie sich neue
Nahrungsquellen und Lebensbereiche. Doch die Spezialisierung bringt
auch Gefahren mit sich, denn sie
macht von ganz bestimmten Le-
bensbedingungen abhängig. Wenn
diese sich ändern, wird das Überleben für die Spezialisten schwierig.
Viele Inselarten haben nur dank
ihrer langen Isolation vom Festland
überlebt. So blieben sie vor überlegener Konkurrenz und Räubern verschont. Weil zahlreiche Inseltiere
über lange Zeiträume überhaupt
keine Feinde zu fürchten brauchten,
zeigen sie keinerlei Scheu. Etliche
Vogelarten konnten es sich sogar
gefahrlos leisten, ihr Flugvermögen
zu verlieren. Doch beim Auftauchen
gefährlicher Räuber – wie etwa dem
Menschen – erweisen sich diese
Eigenschaften als verhängnisvoll.
Dann werden die Insulaner zur
leichten Beute und ihr Aussterben
ist oft nur eine Frage der Zeit.
In mancherlei Hinsicht sind auch
zahlreiche Lebensräume der Kontinente „Inseln“: Entlegene Seen,
Höhlen, Gebirge, isolierte Wälder,
Feuchtgebiete oder naturnahe Biotope in unserer Kulturlandschaft haben viele inselartige Eigenschaften.
Auch ihre Tierwelt ist daher häufig
besonders bedroht.
CHARLES DARWIN
Der britische Naturforscher
lebte von 1809 bis 1882. Er
besuchte die Galapagosinseln
im Jahr 1835 während einer
fünfjährigen Forschungsreise
rund um die Welt. Seine dortigen Naturbeobachtungen
halfen ihm bei der Entwicklung der Evolutionstheorie.
Sie erklärt, wie Arten entstehen, und ließ auch die Herkunft des Menschen in einem
ganz neuen Licht erscheinen.
Charles Darwin (1874)
Der Komodowaran wurde erst 1912 wissenschaftlich beschrieben und steht bereits seit 1915 unter
Schutz. Er kann bis zu drei Meter lang und über
100 Kilogramm schwer werden. Komodowarane
leben nur auf einigen indonesischen Inseln.
20
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Index
A
Aga-Kröte 23
Algenblüte 31
Ammonit 7, 11
Amphibiensterben 32
Armfüßer 6–7, 11
Art 8, 20
Artenschutz 29, 38, 40,
43, 47
Artenzahl 8, 46
Atommüll 31
Auerochse 15
Australien 21, 23
Australopithecus 12–13
Auswilderung 38–39
B
Bartgeier 41
Beuteltier 19, 21
Beutelwolf 19, 44–46
Bison 17
Braune Nachtbaumnatter 23
Brückenechse 11, 21
BUND 41, 43, 48
Buschfleisch 35
C
Chemikalien 31–32, 40
CITES 27
D
Darwin, Charles 10, 20
Darwinfinken 8, 21
DDT 40
Devon 6–7
Dinosaurier 4–7, 22,
39, 44–45
Dodo 22
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15:26 Uhr
E
eingeschleppte Tierarten 21–23
Eisbär 33, 36
Eiszeit 13–14
Evolution 9, 12, 20, 46
F
Fischerei 28, 30
Flugsaurier 4–5, 7
Fossilien 7, 9–10,
12–13, 18, 39
G
Galapagos 8, 20–21,
30
Galapagospinguin 21,
24
Giftfischen 30
Goldkopflangur 22
Gorilla 35–36
Greenpeace 31, 41, 48
Großwildjäger 26–27
H
Hawaiigans 38
Höhlenmalerei 10
Homo erectus 12
Homo habilis 12
Homo rudolfensis 12
Homo sapiens 12–13
Hot Spots 29
I
Impakt-Hypothese 4
Indricotherium 5
Inseln 20–23
IUCN 41, 47
K
Kakapo 21
Seite 48
Klimaerwärmung
vgl. Klimawandel
Klimaveränderung
vgl. Klimawandel
Klimawandel 6, 14,
28, 31, 33
Klonen 44–45
Kopffüßer 6–7, 10
Kreide 4–5, 7
Krill 28
Kryptozoologie 46
L
lebende Fossilien 41–42
Leitfossilien 11
Lemuren 21
Lucy 13
M
Madagaskar 21
Mammut 9–10, 13–14,
44–45
Massensterben 5–8, 47
Medikament 26–27, 36,
40
Meer 28, 30–31
Meerechse 21
Meeressaurier 5, 7
Moa 16, 44
Mustang 39
N
NABU 41, 43, 48
Nahrungskette 40
NAJU 43, 48
Nashorn 5, 11, 15,
25–27, 47
Nationalpark 23, 32,
37, 41
Naturkundemuseum 38
Naturschutzjugend 43
Naturschutzorganisationen 41, 43, 48
Neandertaler 12
neuentdeckte Arten 46
Neuseeland 16, 21, 23
Nisthilfen 43
O
Ölkatastrophe 30
Ordovizium 6–7
Overkill-Hypothese
13–14
P
Panzerfisch 6–7, 9
Perm 6–7
Przewalski-Pferd
9, 25, 39
Q
Quagga 17
Quastenflosser 11
Tiefkühlzoo 45
Tiefsee 28
Tierhandel 24, 27
Tierkämpfe 15
Tiger, Sibirischer 25, 47
Treibhauseffekt 33
Trias 7
Trilobit 6–7, 11
Tschernobyl 29
V
Vogelmord 26
W
Wandertaube 18
Washingtoner Artenschutzabkommen
27
Weltbevölkerung 29,
32
wiederentdeckte
Arten 46
Wildpferd 10, 39
Wisent 10, 38
WWF 41, 43, 48
R
radiometrische Altersbestimmung 18–19
Regenwald 34–37, 46
Riesenalk 15–16
Riesensalamander 11, 25 Z
ZGAP 22, 48
Rote Liste 47
ZGF 41, 48
S
Zoo 17–18, 38–39, 41
Säugetier 5
Zuchtbuch 38
Schutzgebiet 27, 37, 39
Zuchtprogramm
Spix-Ara 24, 27
38–39, 41
Staudamm 36
Zugvogel
26, 33
Stellersche Seekuh
16–17
T
Therapsiden 5–6
Im Hintergrund: Bienenfresser
INTERNETADRESSEN ZUM WEITERLESEN
Wer mehr über die Naturschutzorganisationen erfahren möchte, der findet auf den
folgenden Internetseiten weitere Informationen:
NABU: www.naju.de, www.najuversum.de
BUND: www.bundjugend.de
BUNDjugend: www.zukunftsscouts.de
WWF: www.wwf-jugend.de, www.young-panda.de
Greenpeace: www.kids.greenpeace.de
Sattelrobbenjunges
Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF): www.zgf.de
Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e. V. (ZGAP): www.zgap.de
Weitere, ständig aktualisierte Links zu diesem und anderen Themen findest du im
Kinderportal www.wasistwas.de.
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Belugawal mit Baby
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