14 Cauda equina des Rückenmarks Die hinteren Teile der Lumbalwirbel wurden entfernt, die Dura mater aufgeschnitten und der hintere Abschnitt des Os sacrum abgetragen, um den Canalis sacralis freizulegen. Kolorieren und beschriften Sie 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Dura mater (Schnittrand) N. subcostalis (T12) Lumbalnerv L1, Spinalganglion Conus medullaris N. iliohypogastricus (L1) N. ilioinguinalis (L1) Lumbalnerv L3, Spinalganglion Lumbalnerv L3, Ramus posterior (durchtrennt) Filum terminale internum (Pars pialis, innerhalb des Durasacks) 10 Lumbalnerv L5, Spinalganglion 28 11 N. femoralis. Er wird aus den Lumbalnerven L2, L3 und L4 gebildet. 12 Durasack 13 Fasern aus Sakralnerv S1, bilden einen Teil des N. ischiadicus 14 Fasern aus Sakralnerv S2, bilden einen Teil des N. ischiadicus 15 Fasern aus Sakralnerv S3, bilden einen Teil des N. ischiadicus 16 N. ischiadicus (L4, L5, S1, S2, S3) 17 Sakralnerv (S5) 18 Filum terminale externum (Pars duralis, außerhalb des Durasacks) 19 Sakralnerv (S4) 20 Cauda equina (lateinisch: Pferdeschwanz) 21 Truncus lumbosacralis. Fasern der Lumbalnerven L4 und L5 bilden einen Teil des N. ischiadicus (auf der ventralen Seite des Beckens). Nach Benninghoff A, Goerttler K: Lehrbuch der Anatomie des Menschen, Bd. 3, 9. Auflage. München, Urban & Schwarzenberg, 1975 29 31 Lateralansicht des Gehirns Kolorieren und beschriften Sie 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 62 Sulcus lateralis (Sylvius-Furche) Sulcus lateralis, Ramus posterior Sulcus lateralis, Ramus ascendens Sulcus lateralis, Ramus anterior Sulcus centralis (Rolando-Furche; trennt den vorderen Frontallappen vom direkt dahinter liegenden Parietallappen) Gyrus precentralis Gyrus postcentralis Sulcus precentralis Sulcus postcentralis Gyrus temporalis superior* Sulcus temporalis superior Gyrus temporalis medius* Sulcus temporalis inferior Gyrus temporalis inferior* Gyrus frontalis superior* Sulcus frontalis superior Gyrus frontalis medius* Sulcus frontalis inferior Gyrus frontalis inferior, Pars opercularis Gyrus frontalis inferior, Pars triangularis Gyrus frontalis inferior, Pars orbitalis 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 Sulci orbitales Gyri orbitales Bulbus olfactorius Tractus olfactorius Lobulus parietalis superior Lobulus parietalis inferior Sulcus parietooccipitalis Gyrus supramarginalis Gyrus angularis Sulcus lunatus Sulcus occipitalis anterior Gyri occipitales Sulci occipitales Incisura preoccipitalis Kleinhirnhemisphären Pons Cerebellum, Flocculus Medulla oblongata Medulla spinalis * Diese Gyri (Windungen) können von kurzen, quer verlaufenden Sulci (Furchen) unterbrochen sein, die ihnen eine segmentierte oder diskontinuierliche Form verleihen. Die Benennung der Gyri leitet sich von ihrer allgemeinen Richtung ab, unabhängig davon, ob es sich um einen einzelnen Gyrus oder mehrere Segmente eines Gyrus handelt. 63 80 N. facialis und höhere motorische Kontrollzentren Die motorischen Fasern des N.facialis entspringen aus Zellkörpern im Nucleus n. facialis (1). Fasern, die die obere Gesichtsmuskulatur (2) wie den M. occipitofrontalis (Venter frontalis; 3) innervieren, haben ihren Ursprung in Zellkörpern (Somata; 4),zu denen sowohl ipsilaterale kortikonukleäre (kortikobulbäre; 5) als auch kontralaterale kortikonukleäre Fasern (6) ziehen. Motorische Fazialisnervfasern (7) jedoch, die die untere Gesichtsmuskulatur wie den M. buccinator (8) innervieren, bekommen nur von kontralateralen kortikonukleären Fasern (9) „Input“. Daher kann eine Läsion wie z.B. eine Hirnblutung in der Capsula interna (10) möglicherweise sämtliche kortikospinalen und kortikonukleären Fasern (deren Großteil auf der gegenüberliegenden Seite des Hirnstamms und des Rückenmarks endet) zerstören und damit zu einer Lähmung auf der kontralateralen Körperseite führen. Nach einer solchen Schädigung würden die die obere Gesichtsmuskulatur (2) innervierenden Fasern nach wie vor funktionieren, weil sie weiterhin einen Teil ihrer motorischen Befehle von den gesunden ipsilateralen kortikonukleären Fasern erhalten. Daher wäre es immer noch möglich, das Auge zu schließen und die Stirn zu runzeln. Die Motoneurone, deren Fasern (7) die untere Gesichtsmuskulatur innervieren, würden jedoch keiner bewussten motorischen Kontrolle mehr unterliegen. Aufgrund der Zerstörung ihrer kortikonukleären Fasern durch die Kapselblutung blieben die von ihnen versorgten Muskeln gelähmt. Schädigungen des Nucleus n. facialis oder des N. facialis (13) selbst, wie bei der Bell-Lähmung, resultieren in einer Paralyse sämtlicher ipsilateraler mimischer Muskeln, sowohl in der oberen als auch in der unteren Gesichtshälfte. Weil es sich bei den Nervenzellen des N. facialis um Alpha-Motoneurone handelt und weil ihre Axone unmittelbar die willkürliche Muskulatur innervieren, führt ihre Zerstörung zu einer sofortigen peripheren schlaffen Lähmung „des unteren (2.) motorischen Neurons“. Kommt es zu keiner Regeneration, atrophiert die mimische Muskulatur schließlich. Es existiert jedoch eine zusätzliche „emotionale“, aus bisher unbekannten Gehirnzentren kommende Bahn, die den Nucleus n. facialis mit „emotionalen motorischen Befehlen“ (im Gegensatz zu den willkürlichen Kommandos aus der Großhirnrinde) versorgt. Man geht davon aus,dass diese „emotionale Bahn“ entweder im Globus pallidus 160 (11) oder im Hypothalamus (12) entspringt. Paradoxerweise werden trotz Zerstörung der kortikonukleären Fasern und resultierender Paralyse der kontralateralen unteren Gesichtsmuskulatur weiterhin echte Gefühle wie Lachen oder Kummer über die betroffenen Muskeln ausgedrückt, obwohl sie sich jeder bewussten Kontrolle entziehen. Tatsächlich fällt ein Lächeln auf der gelähmten Seite größer aus, es beginnt früher und dauert länger. Diese Beobachtung und der Verlust der Mimik bei Erkrankungen wie Morbus Parkinson deuten darauf hin, dass der Nucleus n. facialis von zwei verschiedenen höheren motorischen Zentren kontrolliert wird: einem willkürlich gesteuerten in der Großhirnrinde und einem „emotionalen“ in einer subkortikalen Struktur (z.B. dem Globus pallidus oder dem Hypothalamus). Anleitung: Ziehen Sie den Verlauf jeder der folgenden Strukturen mit einer anderen Farbe nach: die motorischen Fasern des N.facialis (2 und 7),die ipsilateral verlaufenden kortikonukleären Fasern (5), die kontralateral verlaufenden kortikonukleären Fasern (6 und 9) sowie die hypothetische „emotionale“ Bahn, deren Ursprung entweder im Globus pallidus (11) oder im Hypothalamus (12) liegt. Kolorieren und beschriften Sie 1 Nucleus n. facialis 2 Fasern des N. facialis (auf der linken Bildseite durchtrennt) 3 M. occipitofrontalis,Venter frontalis 4 Zellkörper der Fazialisnerv-Motoneurone 5 Ipsilaterale kortikonukleäre Fasern 6 Kontralaterale kortikonukleäre Fasern 7 Fazialisnervfaser zum M. buccinator 8 M. buccinator 9 Kontralaterale kortikonukleäre Faser 10 Zerebrale Blutung in der Capsula interna 11 Globus pallidus 12 Hypothalamus 13 Unterbrechung des N. facialis 161