postcentralis

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Leibniz-Institut für Neurobiologie
Speziallabor Nicht-Invasive Bildgebung
Das Magnetische Feld als Folge von Ladungsverschiebungen
Gerader stromdurchflossener Leiter
Spulenförmiger Leiter
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Wichtige Kenngrößen des magnetischen Feldes
Magnetische Feldstärke H
[H] = A/m
Magnetische Flußdichte B
[B] = Vs/m2 = T (Tesla)
B = m0 mr H
m0 : magnetische Feldkonstante
mr : Permeabilität (Materialkonstante)
Flußdichte des Erdmagnetfeldes » 10-4 T = 1 Gauß
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Kopplung von elektrischem und magnetischem Feld
Zeitlich veränderliche Magnetfelder u. elektromagnetische Wellen
Ein zeitlich veränderliches
elektrisches Feld wird immer von
einem zeitlich veränderlichen
Magnetfeld begleitet.
Beide Felder besitzen zueinander
orthogonale Komponenten.
Änderungen des elektrischen/magnetischen Feldes verbreiten sich wellenförmig im Raum
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Das elektromagnetische Spektrum
Röntgen
sichtbares Licht
Radiowellen
Frequenz
Energie
Elektromagnetische Strahlung breitet sich wellenförmig aus, interagiert jedoch auch als
Teilchen (Welle-Teilchen-Dualismus). Energie kann nur als Vielfaches der Energie der
Strahlungsteilchen (Photonen) ausgetauscht werden.
E=hn
( h: Plancksches Wirkungsquantum , n: Frequenz )
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Ringströme und magnetisches Moment
Ein Ringstrom oder eine rotierende Ladung erzeugen ein magnetisches Dipolfeld, das dem eines
Stabmagneten entspricht.
Das magnetisches Moment resultiert hierbei aus der der Kombination von Ladung und Rotation
(Drehimpuls).
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Der Spin
Einige Elementarteilchen besitzen einen Eigendrehimpuls (Spin) - sie verhalten sich so, als ob
sie sich in ständiger Rotation befinden würden.
Atomkerne mit ungerader Anzahl an Protonen oder Neutronen besitzen ebenfalls einen Spin.
Da sie eine Ladung aufweisen, besitzen sie gleichzeitig ein magnetisches Moment.
Kernspin und kernmagnetisches Moment gehorchen den Gesetzen der Quantenmechanik.
Wichtige Kerne :
1H
19F
31P
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Kernspins im Magnetfeld
Zufällige Orientierung ohne äußeres
Magnetfeld
In einem äußeren Magnetfeld sind die
Orientierungen nicht gleichwertig.
In Richtung dieses Feldes können
Mikroteilchen nur diskrete Zustände
einnehmen (Richtungsquantelung).
Für Teilchen mit Spin 1/2 existieren
zwei Einstellmöglichkeiten (-1/2, +1/2)
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Kernspins im Magnetfeld
Die beiden möglichen Einstellungen in
Richtung des Magnetfeldes besitzen
unterschiedliche Energie.
Der Energieunterschied steigt linear mit
Stärke des äußeren Feldes.
Der energetisch günstigere Zustand wird
bevorzugt besetzt.
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Präzession und Larmor-Frequenz
w = 2p g B0
w : Larmor-Frequenz
g : Gyromagnetische Konstante
1H
: g = 42,577 MHz / T
Die Spins orientieren sich nicht genau parallel oder anti-parallel zum Magnetfeld.
Ähnlich einem mechanischen Kreisel führen sie eine Präzessionsbewegung um die
Achse des Feldes mit einer für jeden Kern spezifischen Umlauffrequenz aus.
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Kernmagnetisierung
Die unterschiedliche Besetzung der möglichen Ausrichtungen führt zu einer
Nettomagnetisierung in Richtung des äußeren Magnetfeldes.
Die Präzessionsbewegung der Spins bleibt jedoch unkoordiniert - die Phasen sind
zufällig verteilt (Inkohärenz).
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Kernmagnetische Resonanz
B0
w = 2p g B0
B1
Ein elektromagnetisches Wechselfeld geeigneter Frequenz tritt mit den präzedierenden
Spins in Resonanz. Unter diesen Bedingungen können die Spins ihre Ausrichtung ändern.
Die Magnetisierung wird aus ihrer Gleichgewichtslage gedreht.
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Effekt von HF-Impulsen
Ein HF-Feld mit kurzer Dauer dreht die
Magnetisierung um einen Winkel f aus der Richtung
des statischen Magnetfeldes.
Die entstehende Quermagnetisierung (x,y) präzediert
weiterhin mit der Larmor-Frequenz um die Z-Achse.
f
f : Flip-Winkel
tp : Impulsdauer
B1: HF-Feld
|f| = 2p g |B1| tp
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Signaldetektion
Die Quermagnetisierung stellt einen rotierenden magnetischen Dipol dar, welcher
in einer Empfängerspule eine elektrische Wechselspannung induziert.
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Transversale Relaxation
FID : Free Induction Decay
Durch Spin-Spin-Interaktionen kommt es zum Verlust der Phasenkohärenz.
Die Quermagnetisierung zerfällt exponentiell mit einer Zeitkonstanten T2.
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Longitudinale Relaxation
Die durch einen HF-Impuls aus dem Gleichgewicht gebrachten Spins kehren in den
ursprünglichen Zustand zurück. Die Kernmagnetisierung in Richtung des äußeren
Magnetfeldes baut sich exponentiell mit der Zeitkonstanten T1 wieder auf.
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Effekt lokaler Magnetfeldinhomogenitäten
In einer inhomogenen Probe ist das Magnetfeld
lokal verändert und die Spins besitzen geringfügig
unterschiedliche Larmor-Frequenzen.
Diese spektrale Dispersion führt zu einem
rascheren Verlust der Phasenkohärenz mit einer
Zeitkonstanten T2*. (T2* <= T2)
homogene und inhomogene Probe
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Die Fouriertransformation
¥
S(n ) µ ò S(t ) exp(- i 2p n t ) dt
-¥
Die Fouriertransformation beschreibt eine
Funktion in ihren harmonischen Komponenten
mittels Frequenz, Amplitude und Phase.
¥
Die Fouriertransformierte einer zeitabhängigen
Funktion wird als Spektrum bezeichnet.
-¥
¥
Aus dem Spektrum kann durch inverse
Fouriertransformation die Zeitfunktion
rekonstruiert werden.
-¥
Zeit- und Frequenzdarstellung sind äquivalent.
S(w ) µ ò S(t ) exp(- i w t ) dt
S(t ) µ ò S(w ) exp(i w t ) dw
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Spektraldarstellung (I)
y
x
Spektrum einer einzelnen harmonischen Schwingung, dargestellt mittels
Phase und Magnitude (Amplitudenbetrag).
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Spektraldarstellung (II)
y
x
Spektrum einer einzelnen harmonischen Schwingung, dargestellt mittels
Real- und Imaginärteil.
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Spektren nichtperiodischer Funktionen
Nichtperiodische Funktionen haben kein diskretes Spektrum
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
1H-Spektren
und chemische Verschiebung
Schematisches 1H-Spektrum von menschlichem Gewebe
Dn
Makromoleküle
Wasser
Fett
Frequenz
Atomkerne der gleichen Sorte besitzen abhängig von ihrer elektronischen Umgebung im
Molekül geringfügig unterschiedliche Larmor-Frequenzen. Dieser Effekt - chemische
Verschiebung genannt - ist sehr klein und bildet die Grundlage der Kernresonanzspektroskopie
(NMR).
Dn » 220 Hz = 3.4 ppm (bei 1,5 Tesla)
Für die Bildgebung spielt die chem. Verschiebung nur eine
untergeordnete Rolle, da Wasser ein dominierendes Signal liefert.
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Mehrfachpulse und Signalwichtung - Inversion Recovery
180°-Impuls führt zur Inversion des
Magnetisierungsvektors
Während einer Zeit TI (Inversionszeit) freie
Entwicklung mit Relaxation
90°-Impuls bringt aktuelle Z-Magnetisierung
in die Detektionsebene
FID-Amplitude abhängig von TI/T1
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Mehrfachpulse und Signalwichtung - Spin-Echo
„schnell“
„langsam“
90°-Impuls bringt Magnetisierung in x-y-Ebene
Dephasierung (T2*) während TE/2 (Echo-Zeit)
180°-Impuls invertiert Magnetisierung und partielle
Refokussierung führt zum Neuaufbau des Signals
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Mehrfachpulse und Signalwichtung - Multi-Echo
Refokussierung ist mehrfach möglich - Echo-Amplituden folgen T2-Relaxation
(Carr-Purcell-Meiboom-Gill-Sequenz ; CPMG)
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Messwiederholung und dynamisches Gleichgewicht
S ~ r exp(-TE/T2) [1 - exp(-TR/T1)]
r : Spindichte, Protonendichte (Wassergehalt)
TR : Repetitionszeit
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Magnetfeldgradienten
x
x
Gx
Eine Ortsabhängigkeit des äußeren
Magnetfeldes führt ebenfalls zur
Ortsabhängigkeit der Larmor-Frequenzen
in Richtung der Feldänderung.
nx = g ( B0 + Gx x)
B0
Gx = dB0 / dx
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Gradientenechos
A B
C
D
E F
G
HF
Gx
TE
A
B
C
D
E
F
G
Durch Gradienten dephasierte Spins können durch einen entgegengerichteten Gradienten
wieder refokussiert werden.
Echobedingung: S Gxtx = 0
Echoamplitude: S ~ exp(-TE/T2*)
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Selektive Impulse und Schichtenselektion
n0
n0
Dn
Dz
n
n0
Ein engbandiger Impuls beeinflusst nur eine
selektive Schicht einer Probe, die sich in einem
Magnetfeldgradienten befindet.
Schichtposition: n0 = g (B0 + Gz z0)
Schichtdicke:
Dn = g Gz Dz
z0
z
Gz
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Festlegung der Schichtdicke über die Gradientenstärke
Dz
Dz
n
n
n0
n0
z0
Gz
z
z0
z
Gz
Bei vorgegebener Bandbreite des Anregungspulses bestimmt die Gradientenstärke die
Breite der angeregten Schicht. Die Schichtauswahl ist der erste Schritt jeder Bildsequenz.
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Nach der Schichtenselektion - Phasenkodierung
y
A
B
C
Gy
A) Nach Anregung sind Spins einer Schicht in Phase.
B) Während einer kurzen Dauer wird ein Gradient in yRichtung angelegt und die Spins bauen eine Phasendifferenz auf.
C) Nach Abschalten des y-Gradienten besitzen die
Spins wieder gleiche Larmor-Frequenz , der Phasenunterschied bleibt erhalten.
Phasen-Differenz : Dfy
Dfy = g Gy ty y
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Frequenzkodierung
A
B
Phasen-Differenz : Dfx
Dfx = g Gx tx x
S = S(Dfx, Dfy)
x
A) Nach Phasenkodierung.
Gx
B) Gradient in x-Richtung bewirkt Ortskodierung
durch unterschiedliche Frequenz. Ein unter dem xGradienten generiertes Echo (wie auch immer) enthält
in der Frequenzverteilung die komplette x-Information
und EINEN Messpunkt in y-Richtung.
Das Signal S wird mit jedem Echo
für den kompletten Zeitraum tx
detektiert, jedoch nur für jeweils
einen Zeitpunkt ty. Für eine
vollständige Bildmatrix muss das
Experiment mit mehreren Werten
für ty wiederholt werden.
K-Raum: kx = g Gx tx
k y = g Gy t y
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Kombination zur Bildsequenz
(Rewinder)
Die Kombination von Schichtenselektion (Gz), Phasenkodierung (Gy) und Frequenzkodierung
(Gx) ermöglicht über eine Kollektion von Echos die Bildgebung.
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Bildsequenz mittels Spin-Echo I - Rewinding
A
B
C
Gx
Nach dem 90°- Puls
„Rewinder“
Spins einer Schicht
präzedieren in Phase
Gradient mit halber Stärke
führt zu Dephasierung in
x-Richtung
Nach Abschalten des
Gradienten bleibt PhasenDifferenz in x-Richtung
erhalten
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Bildsequenz mittels Spin-Echo II - Phasenkodierung
C
D
E
Gy
Situation nach
„Rewinding“
Phasenkodierung
y-Gradient führt zu
Dephasierung in yRichtung
Phasendifferenzen in x- und
in y-Richtung nach
Abschalten des y-Gradienten
Phasenkodierung und „Rewinding“ können gleichzeitig durchgeführt werden
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Bildsequenz mittels Spin-Echo III - Inversion
E
Nach „Rewinding“
und Phasenkodierung
F
180°-Puls
Inversion der Magnetisierung
bezüglich der Puls-Achse
(hier x)
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Bildsequenz mittels Spin-Echo IV - Auslesen
F
G
Gx
Nach „Rewinding“,
Phasenkodierung und
Inversion
Unmittelbar nach Einschalten des LeseGradienten beginnende
Rephasierung in xRichtung
H
Gx
Vollständige Rephasierung
des „Rewinders“ und EchoFormation
Phaseninformation in yRichtung bleibt erhalten
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Bildrekonstruktion
y
ky
0
0
kx
x
Die Gesamtheit der phasen- und frequenzkodierten Echos stellen ein Hologramm dar, aus
welchem das fertige Bild durch zweidimensionale Fouriertransformation hervorgeht.
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Kontraste - Parameter für Signalintensität
Intrinsisch:
Experimentell:
Spindichte (Wassergehalt)
r
Longitudinale Relaxationszeit T1
Transversale Relaxationszeit T2
Eff. transversale Rel.-Zeit
T2*
----Makroskopische Bewegung (Fluss)
Mikroskopische Bewegung (Diffusion)
Kontrastmittelgabe
etc...
Repetitionszeit TR
Echo-Zeit
TE
Drehwinkel
aflip
SEQUENZ
Kontrast – Gewebedifferenzierung über Signalunterschied (Grauwert)
DS = DS(Dr, DT1, DT2, ... ,TR,TE)
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Kontraste – Relaxationsmechanismen und Gewebeeigenschaften
T2-Relaxation
T1-Relaxation
Je stärker und regelloser die Wechselwirkung der Spins untereinander, desto
schneller erfolgt Dephasierung.
Starke Wechselwirkungen beschleunigen die
Wiederherstellung des thermischen Gleichgewichts.
ABER: Umgebung muss Energie entsprechend der Larmor-Frequenz aufnehmen
können. (Spin-Gitter-Rel.)
„Weich dephasiert langsamer als hart“
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Kontraste - Relaxation und mikroskopische Beweglichkeit
T1,2 (log.)
Flüssigkeiten
Weichteilgewebe
Große Beweglichkeit bedeutet
eine relativ schwache
Wechselwirkung mit der
Umgebung – Relaxationszeiten
sind groß.
Festkörper
T1
Zunehmende Anbindung an die
Umgebung erhöht die
dephasierende Wirkung und
verringert T2.
Die Induktion von Spin-SpinÜbergängen ist maximal, wenn
die Wechselwirkungen mit der
Larmor-Frequenz erfolgen - T1
durchläuft daher ein Minimum.
T2
Beweglichkeit
Viskosität / Rigidität
In Gewebe steigt T1 mit größer
werdendem Magnetfeld an,
während T2 nahezu unabhängig
ist.
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Kontraste - Relaxationskonstanten im ZNS (0,5 T)
Spinalflüssigkeit (CSF)
Graue Substanz
Weiße Substanz
Fett
T1/ms
T2/ms
2000
700
480
250
200
60
50
30
ca.-Werte, Bottomley et. al, 1984
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
T1-Kontrast (nach 90°-Impuls)
Mz
T1-Relaxation erfolgt für unterschiedliche Gewebearten mit verschiedenen
Zeitkonstanten. Der Unterschied in der longitudinalen Magnetisierung zweier
Gewebearten ist nach einer Zeit t, die zwischen den jeweiligen Relaxationszeiten
liegt, maximal.
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
T2-Kontrast (nach 90°-Impuls)
My
Der Unterschied in der transversalen Magnetisierung zweier Gewebearten ist
zwischen den jeweiligen Relaxationszeiten maximal.
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Kombinierter T1-T2-Kontrast (Spin-Echo)
Ein Echo-Experiment vereint T1- mit T2-Wichtung.
Der erhaltene Gesamt-Kontrast ist von der
Kombination aus verwendeter Echo- und
Repetitions-Zeit abhängig.
T1-Wichtung
Kontrastauslöschung/-umkehr
Beginnende T2-Wichtung
S ~ r exp(-TE/T2) [1 - exp(-TR/T1)]
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Kontrasteinstellungen (Spin-Echo)
S ~ r exp(-TE/T2) [1 - exp(-TR/T1)]
Kontrast
TR
TE
Abbildung
T1:
» T1
kurz ( < T2)
Kurzes T1 hell
Langes T1 dunkel
T2:
lang ( > T1)
» T2
Kurzes T2 dunkel
Langes T2 hell
r:
lang ( > T1)
kurz ( < T2)
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Das Gehirn in verschiedenen Wichtungen (Spin-Echo; 1,5 T)
T1-Wichtung (TR = 500ms; TE = 20ms)
T2-Wichtung (TR= 6s; TE = 70ms)
r-Wichtung (TR = 2,6s; TE = 20ms)
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Kontrastverschiebung bei verlängerter Echozeit (Spin-Echo; 1,5 T)
TE = 31 ms
Optimale Echo-Zeit für
Unterscheidung von
grauer und weißer
Substanz (T2-Wichtung)
TE = 81 ms
Verlängerte Echo-Zeit
verschiebt den Kontrast
zugunsten der Darstellung
der Spinalflüssigkeit
TE = 160 ms
Bei sehr langen EchoZeiten verschwindet der
Kontrast zwischen grauer
und weißer Substanz
nahezu vollständig
Aufnahmen mittels Multi-Echo-Sequenz (CPMG) und nahezu vollständiger T2-Wichtung
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Wichtung durch Sequenzwahl: Saturation-Recovery (T1-Wichtung)
90°
90°
T1 kurz
180°
T1 mittel
T1 lang
Ein 90°-Impuls dreht die Magnetisierung
in die x-y-Ebene, Spins relaxieren mit
eigenem T1.
Eine anschließende Spin-Echo-Sequenz
zeigt sehr intensive T1-Wichtung
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Lagebezeichnungen und Schnittebenenorientierungen
superior, cranial
sagittal
anterior
posterior
axial
coronal
inferior, basal
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Lateralansicht mit Grobgliederung
Lobus
parietalis
Lobus
frontalis
Lobus
occipitalis
Lobus
temporalis
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Lateralansicht (schematisch) und wichtigste Sulci
Sulcus
frontalis superior
Sulcus
precentralis
Sulcus
centralis
Sulcus
postcentralis
Sulcus
intraparietalis
Sulcus
parietooccipitalis
Sulcus
frontalis inferior
Sulcus occipitalis
transversus
Sulcus
lateralis
Sulcus temporalis superior
(Fissura Sylvii)
Sulcus temporalis inferior
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Lateralansicht (schematisch) und wichtigste Gyri
Gyrus
precentralis
Gyrus
frontalis superior
Gyrus
postcentralis
Lobulus
parietalis
superior
Lobulus
parietalis
inferior
Gyrus
supramarginalis
Gyrus
frontalis medius
Gyrus angularis
Gyrus
frontalis inferior
Operculae
Gyri occipitales
laterales
Pars orbitalis
Pars triangularis
Pars opercularis
Gyrus temporalis medius
Gyrus temporalis superior
Gyrus temporalis inferior
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Sagittalansicht (medial - schematisch)
Corpus
callosum
Gyrus
cinguli
Sulcus
centralis
Gyrus
frontalis
superior
Precuneus
Sulcus
parietooccipitalis
Fornix
Commissura
anterior
Sulcus calcarinus
Corpus
mamillare
Cuneus
Chiasma
opticum
Pons
Epiphyse
Hypophyse
Pedunculus
cerebri
Medula ablongata
Medula spinalis
Lamina
quadrigemina
Commisura
posterior
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Sagittal-Ansicht (T1-MRT)
T1-gewichtete Aufnahmen bilden die Anatomie des Gehirns mit großer Genauigkeit ab und erlauben die
Identifizierung selbst kleiner Strukturen. (Spin-Echo; TR = 500ms; TE = 20ms; 256x256 Pixel pro Schicht;
Auflösung 1 x 1 x 1,5 mm)
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Coronal-Ansicht (T1-MRT)
Fissura longitudinalis
Sulcus centralis
Gyrus cinguli
Seitenventrikel
Corpus callosum
Thalamus
III. Ventrikel
Hippocampus
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Darstellung krankhafter Veränderungen (T2-MRT)
Gewebeveränderungen und insbesondere Tumore stellen sich häufig durch verlängerte
Relaxationszeiten und erhöhten Wasseranteil dar. (Multi-Spin-Echo; TR = 3700ms; TE = 100ms)
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Darstellung krankhafter Veränderungen durch Kontrastmittel
T2,r-Wichtung
T2-Wichtung
T1-Wichtung + Gd-DTPA
Krankhafte Veränderungen sind mittels MRT nicht direkt sichtbar, wenn keine größeren Änderungen
der Relaxationszeiten oder des Wassergehaltes vorliegen. Bestimmte Komplexe paramagnetischer
Übergangsmetalle werden hier jedoch vermehrt eingetragen und verringern die Relaxationszeiten
lokal, sodaß die Veränderungen sichtbar werden.
Gd-DTPA: Gadolinium-Diethylentriaminpentaacetat
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Inhomogenitäten durch Suszeptibilitätsunterschiede
B
Viele Stoffe verhalten sich nicht neutral sondern verändern das äußere statische
Magnetfeld. In Gebieten mit Suzeptibilitätssprüngen ist das Magnetfeld daher lokal
inhomogen verändert. Die Larmor-Frequenzen sind nicht mehr identisch und es kommt
zu einer örtlich rascheren Dephasierung (T2* - Verkürzung).
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Inhomogenitätsartefakte
Abschattungen am
Innenohr
(Gradienten-Echo)
Schlechte Grundhomogenität
führt zu drastischen
Verzerrungen in einer MultiEcho-Sequenz (EPI)
„Fehlender“ Frontalbereich
(Metallklammer)
Spin-Echo
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Bewegungsartefakte
Kehlkopfaufnahme mit ...
Bewegungsartefakte in Leserichtung durch Augenbewegungen und Pulsation
Bewegungen von Teilobjekten innerhalb des Bildauschnittes
während der Datenakquisition führen nicht nur zu Unschärfe des
Objektes selbst, sondern auch zu Störungen in Leserichtung
(Frequenzkodierrichtung).
... und ohne
Bewegungsartefakte
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Einfaltungen
Die speziellen Eigenschaften der diskreten
Fouriertransformation führen dazu, daß angeregte
Bereiche außerhalb des Bildausschnittes als
Einfaltungen erscheinen. Die genaue Lage und Größe
des Bildausschnittes ist von den verwendeten
Gradientenstärken, der Aufnahmerate (sample rate)
sowie der Frequenz der eingestrahlten Radiowellen
abhängig.
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Fettartefakte
Wasser
Fett
Dn
Wasser
Fett
Phasenkodierung
Frequenz
In Geweben mit hohem Fettanteil ist der
Wasserbeitrag zur Gesamtmagnetisierung nicht
mehr völlig dominant. Das erhaltene MR-Signal ist
vielmehr eine Mischung aus beiden Anteilen.
Wasser und Fett besitzen unterschiedliche
Relaxationseigenschaften; insbesondere
unterliegen diese verschiedenen Einflüssen bei
Gewebeveränderungen, sodaß eine Diagnose ev.
erschwert werden kann.
Frequenzkodierung
Die unterschiedliche chemische Verschiebung
führt zu einer „falschen“ Frequenzkodierung von
Fett in Vergleich zu Wasser.
Bei ungünstigen Bedingungen erscheint ein zum
Wasserbild versetztes Fettbild.
(Verschiebungsartefakt, „Fat Ghost“)
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Verschiebungsartefakt
Multi-Echo-Sequenzen (EPI) zeigen
starke Fettverschiebungsartefakte
Die Unterdrückung des Fettsignals
beseitigt Verschiebungsartefakte
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Fettunterdrückung
Chem. Sel. 90°
Fett
sonstiges
Ein selektiver
Impuls dreht die
Fettmagnetisierung
in die x-y-Ebene
90°
180°
Eine unmittelbar anschließende Spin-Echo-Sequenz
liefert hauptsächlich Signal von Nichtfettgewebe
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Fettunterdrückung und Diagnostik
Fett
Wasser
Wasser
+ Fett
Wasser
Fett
Darstellung einer Knieverletzung ohne und mit
Fettunterdrückung
Untersuchung einer
Augenverletzung
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Flusseffekte
Blutdurchströmtes
Gefäß
Angeregtes
Blut in Gefäß
Unmagnetisiertes Blut
strömt in die angeregte
Schicht
Blutfluss
Angeregtes Blut verlässt
die angeregte Schicht
Blutfluss
Angeregte Schicht
Während einer Messung wird bereits angeregtes Blut aus
der vermessenen Schicht herausbefördert, während
noch unmagnetisiertes Blut nachströmt.
Gefäße erscheinen daher im MR-Bild wie Objekte mit
kurzen Relaxationszeiten.
T1 - Wichtung : Gefäße erscheinen hell
T2 - , r - Wichtung : Gefäße erscheinen dunkel
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Flussartefakte und Gefäßdarstellung
T1
T1
Die Darstellung von Gefäßen ist von der verwendeten
Sequenz sowie der benutzten Wichtung abhängig.
Häufig fallen Gefäße jedoch durch extreme Grauwerte –
nahezu weiß oder beinahe schwarz – auf.
T2
r
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Flusskompensation durch Sättigungsschichten (Spin-Echo)
gewünschte
Schicht
Halbe EchoZeit
Blutfluss
90° - Anregung mit
breiter Schicht
Anregung mit Schichtbreite, welche
sowohl die gewünschte als auch
benachbarte Schichten umfasst
180° - Refokussierung nur für
gewünschte Schicht
Bei Anwendung des 180°-Impulses ist nur bereits
magnetisiertes Blut in die gewünschte Schicht
nachgeströmt. Das erhaltene Echo ist frei von
Flusseffekten
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Angiographie
Die Kombination aus Aufnahmen mit und
ohne Flusskompensation ermöglicht die
selektive Darstellung von Gefäßen in
einem MR-Angiogramm.
Grundlagen der Magnetresonanztomographie
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