Tutoriat zur Vorlesung „Neuroanatomie 2“ im HS 2010 Durch welche anatomische Landmarke werden der Frontal- und Parietallappen getrennt? Durch Rolandische Fissur (sulcus centralis). Auf welchem Hirnschnitt kann man gut den Occipitallappen vom Parietallappen unter Berücksichtigung einer markanten anatomischen Landmarke „trennen“? Wie heisst diese Landmarke? Der Parietal- und Occipitallappen lassen sich durch den Sulcus parietooccipitalis trennen. Dieser Sulcus ist auf der (sagittalen) Medialansicht des Grosshirns erkennbar. Durch welche anatomischen Temporallappen getrennt? Landmarken werden der Frontal- und Nach ventral wird der Frontallappen vom Temporallappen durch die Sylvische Fissur (sulcus lateralis) getrennt. Wenn Sie auf einem Horizontalschnitt die Basalganglien sehen, welche Basalganglienteilstruktur liegt lateral und welche medial? Lateral: Putamen Medial: Globus pallidus Beschreiben Sie die wichtigen Gyri und Sulci, welche im Frontalcortex lokalisiert sind? Stellen Sie sich bitte vor, auf welcher Hirnansicht (lateral, basal, median) man die einzelnen anatomischen Landmarken am besten erkennen kann. Gyri: • Gyrus präcentralis: Dieser wird nach hinten vom Sulcus centralis beschränkt. • Gyrus frontalis superior • Gyrus frontalis medius • Gyrus frontalis inferior: Hier unterschiedet man folgende Regionen: Pars orbitalis, Pars triangularis und Pars opercularis. • Gyri orbitalis (basal) • Gyrus rectus (basal) Sulci: • Sulcus frontalis superior: Trennt den Gyrus frontalis superior vom Gyrus frontalis medius • Sulcus frontalis inferior: Trennt den Gyrus frontalis medius vom Gyrus frontalis inferior • Sulcus präcentralis: Dieser begrenzt nach vorne den Gyrus präcentralis • Sulcus olfactorius Beschreiben Sie Teilstrukturen (Gyri und Sulci) des Parietallappens. Stellen Sie sich bitte vor, auf welcher Hirnansicht (lateral, basal, median) man die einzelnen anatomischen Landmarken am besten erkennen kann. Gyri: • Gyrus postcentralis: Dieser wird nach vorne vom Sulcus centralis beschränkt. • Lobulus parietalis superior • Lobulus parietalis inferior (zum Lobulus parietalis inferior werden der Gyrus supramarginalis und der Gyrus angularis gerechnet.) • Gyrus supramarginalis: Liegt um das posteriore Ende des Sulcus lateralis. • Gyrus angularis: Liegt um das posteriore Ende des Sulcus temporalis superior • Precuneus • Lobulus paracentralis (um den Sulcus centralis) Sulci: • Sulcus intraparietalis (trennt den Lobulus parietalis superior vom Lobulus parietalis inferior) • Sulcus parietooccipitalis Beschreiben Sie Teilstrukturen des Temporallappens (Gyri und Sulci). Stellen Sie sich bitte vor, auf welcher Hirnansicht (lateral, basal, median) man die einzelnen anatomischen Landmarken am besten erkennen kann Gyri: • Gyrus temporalis superior (lateral) • Gyrus temporalis medius (lateral) • Gyrus temporalis inferior (lateral) • Gyrus occipitotemporalis lateralis (basal) • Gyrus occipitotemporalis medialis (basal) • Gyrus parahippocampalis (basal - mesial) Sulci: • Sulcus temporalis superior (STS): Trennt den Gyrus temporalis superior vom Gyrus temporalis medius. • Sulcus temporalis inferior (STI): Trennt den Gyrus temporalis medius vom Gyrus temporalis inferior. • Sylvische Fissur = Sulcus lateralis Beschreiben Sie die Gyri der Medianansicht des Gehirns. Stellen Sie sich bitte vor, zu welchem Lappen (Lobus) diese Hirnstrukturen zugeordnet werden. Auch auf dieser Ansicht kann man Strukturen des Frontal-, Parietal-, Occipital- und Temporallappens voneinander unterscheiden: •Gyrus frontalis superior (je nach lateraler Lage der Schichten kann man auch den Gyrus frontalis medius erkennen. Je lateraler der Schnitt, desto eher erkennt man den Gyrus frontalis medius). • Precuneus: Dieser wird durch den Sulcus parietooccipitalis vom Occipitallappen getrennt. • Cuneus: dieser ist nach oben durch den Sulcus parietooccipitalis und nach unten durch den Sulcus calcarinus beschränkt. • Gyrus parahippocampalis - Temporallappen • Gyrus temporalis inferior – Temporallappen • Corpus callosum (Balken) • Gyrus cinguli (auch Cingulum genannt): Liegt oberhalb des Balkens und wird in der Regel weder dem Frontal- noch dem Parietallappen zugeordnet. • Lobus paracentralis (Übergang vom prä- zum postcentralen Gyrus): Liegt um den Sulcus centralis auf dem Medianschnitt. Beschreiben Sie die Gyri, welche man auf der Basalansicht des Gehirns erkennen kann. Stellen Sie sich bitte vor, zu welchem Lappen (Lobus) diese Hirnstrukturen zugeordnet werden. • Gyri orbitales (frontal) • Gyrus rectus (frontal) • Uncus • Gyrus parahippocampalis (temporal) • Gyrus lingualis (temporal) • Gyrus occipitotemporalis medialis • Gyrus occipitotemporalis lateralis Beschreiben Sie die Lage des Inselgebietes (die Insel = Insula). Die Insel befindet sich medial von der Sylvischen Fissur ausgehend im Inneren des Gehirns. Es handelt sich hierbei um ein entwicklungsgeschichtlich altes Hirngebiet, welches sich mesial vom Frontallappen bis zum Temporallappen erstreckt. Die Insel besteht in der Regel aus anterioren kurzen und zwei posterioren langen Gyri. Die Insel trägt auch den Beinamen „Fünfter Lappen“ und lässt sich neuroarchitektonisch vom frontalen Operkulum trennen. Wie und wann hat Korbinian Brodmann das Gehirn eingeteilt? Was war seine Grundlage? • Brodmann veröffentlichte 1909 eine Karte des Cortex, welche auf bestimmten Zellcharakteristika basiert (→ zytoarchitektonische Karte). Aufgrund der Organisation und Charakteristik der Zellen definierte er verschiedene Areale und nummerierte diese anschliessend. Diese Areale werden seit dem Brodmann-Areale (BA) genannt. Wie viele Areale hat Broadmann definiert? • 52, beim Menschen sind aber nur 44-46 wirklich beschreibbar. • nach David van Essen (einem berühmten lebenden amerikanischem Neuroanatomen) sind die Areale 13, 14, 15, 16, 27, 49, 50 und 51 nur beim Affen beschreibbar. Demzufolge wären beim Menschen nur 44 unterschiedliche Areale beschreibbar. Die unterschiedlichen Zahlen (44-46) sind aufgrund unterschiedlicher Auffassungen und Interpretationen erklärbar. Wichtig ist, sich vor Augen zu halten, dass zytoarchitektonische und makroanatomische Grenzen nicht immer exakt miteinander korrespondieren und darüberhinaus grossen interindividuellen Variationen unterworfen sind. Welche BA-Nummern haben das primäre auditorische, visuelle, motorische und sensomotorische Areal? • Primär auditorisches Areal: BA 41 • Primär visuelles Areal: BA 17 • Primär motorisches Areal: BA 4 • Primär sensomotorisches Areal: BA 3,1,2 Der Sulcus calcarinus liegt in welchem Brodmann-Areal? • In den Wänden des Sulcus calcarinus liegt die primäre Sehrinde → BA17. Welche Brodmann-Areal-Nummern haben die Areale, welche um den primären visuellen Kortex herumliegen? • Um das BA 17 (primärer visueller Kortex) liegt das BA 18 (sekundärer visueller Kortex). Der sekundäre auditorische Kortex hat welche BA-Nummer? • BA 42. Das angrenzende BA 22 gilt als auditorischer Assoziationskortex und nicht als sensorisches Areal Welche BA-Nummer hat das Broca-Areal? • BA 44 (pars opercularis), BA 45 (pars triangularis) Geben Sie die Namen der wichtigsten Assoziations- und Kommissurenbahnen des Gehirns an. • Cingulum • Fasciculus longitudinalis superior • Fasciculus longitudinalis inferior • Fasciculus arcuatus • Fasciculus frontotemporalis • Fasciculus occipitotemporalis • Fasciculus uncinatus • Corpus callosum Nennen Sie die wichtigsten Abschnitte des Corpus Callosum. Rostrum, Genu, Truncus, Splenium, Isthmus Nennen Sie alle Hirnnerven mit Namen und ihrer Nummer. I. II. III. IV. Nervus olfactorius Nervus opticus Nervus oculomotorius Nervus trochlearis V. VI. VII. VIII. IX. X. XI. XII. Nervus trigeminus Nervus abducens Nervus fazialis Nervus vestibulochochlearis oder Nervus statoacusticus Nervus glossopharyngeus Nervus vagus Nervus accessorius Nervus hypoglossus Welche „Hirnnerven“ gehören eigentlich nicht zu den Hirnnerven und warum? Der Nervus olfactorius und der Nervus opticus gehören eigentlich nicht zu den Hirnnerven, weil sie ihren Ursprung nicht im Hirnstamm haben. Der Hirnnervenkern des Nervus opticus liegt im Zwischenhirn und der Hirnnervenkern des Nervus olfactorius an der Basis des Grosshirns. Geben Sie für jeden Hirnnerven eine typische Funktion an? Orientieren Sie sich diesbzgl. an der gezeigten Folie. Nr. I. II. III. IV. V. Bezeichnung Nervus olfactorius Nervus opticus Nervus oculomotorius Nervus trochlearis Nervus trigeminus VI. VII. VII. IX. Nervus abducens Nervus fazialis Nervus vestibulochochlearis oder Nervus statoacusticus Nervus glossopharyngeus X. Nervus vagus XI. Nervus accessorius XII. Nervus hypoglossus Zentrale Funktion Riechen Sehen Augenbewegung Augenbewegung Empfindungen im Gesichtsbereich kauen Augenbewegung Gesichtsbewegung und –empfindung Hör- und Gleichgewichtswahrnehmung Zungen- und Rachenbewegung schmecken Parasympathische Versorgung aller Organe des Brust- und Bauchraumes: Herz, Blutgefäss, Eingeweide Bewegungen des Kehlkopfs und des Rachens motorische Versorgung der Nackenmuskulatur Zungenbewegung Welche Hirnnerven sind an der Kontrolle von Augenbewegungen beteiligt? 1. Nervus oculomotorius 2. Nervus trochlearis 3. Nervus abducens Welcher Hirnnerv ist für die Kontrolle der mimischen Muskulatur zuständig? (Also auch für die Kontrolle von Gesichtsausdrücken) Nervus fazialis Was ist die Nachtschule? Elitäre Bildungseinrichtung in der Tiefe der Finsterberge. Gegründet und geleitet von Prof. Dr. Abdul Nachtigaller, einem Eydeeten, dessen Thesen über bazillengesteuerte Wissensvermittlung hier praktisch angewendet werden. Motto: "Wissen ist Nacht". Unterricht im herkömmlichen Sinne wird nicht erteilt, ein täglicher Vortrag sollte genügen, den Rest übernehmen die Wissensbazillen. Zugangsvoraussetzungen: Es werden nur Schüler, die wirklich etwas besonderes sind, aufgenommen. Es wird ein Nachweis der Letztexemplarität der Lebensform verlangt. Bei Nichtverträglichkeit der inbegriffenen Schulspeisung - Ölsardinen - kann in dringenden Fällen auch für anderweitige Erledigung der Ernährungsfrage gesorgt werden. Die Entscheidung über die Aufnahme in die Nachtschule trifft Herr Prof. Dr. Nachtigaller. Für Daseinsformen außerhalb Zamoniens gibt es die Möglichkeit eines Fernstudiums der Nachtigalleristik an der Nachtschule. Eine Masse von Studenten hat diese Gelegenheit bereits wahrgenommen, woraus bislang vier Doktortitel hervorgingen. Welcher Hirnnerv gilt als oberstes Zentrum des autonomen Nervensystems? Nervus vagus Wo liegt die Formatio reticularis? Die Formatio reticularis durchzieht den gesamten Hirnstamm (von der Medulla oblangata bis zum Übergang des Zwischenhirns). Es handelt sich um ein Netz lose miteinander verbundener Kerne und Projektionsbahnen. Was ist ihre wesentlichste Funktion? In der Formatio reticularis sind zahlreiche, z.T. lebensnotwendige funktionelle Zentren lokalisiert, wie z.B. • die Atemkontrolle (Lage: Medulla oblangata) • die Kreislaufkontrolle (Lage: Medulla oblangata) • das Brechzentrum (Lage: Medulla oblangata) • die Wach-Schlaf-Kontrolle (Lage: Mesencephalon): wird als aufsteigendes retikuläres Aktivierungssystem (ARAS) bezeichnet und kann über den Thalamus zu einer diffusen Aktivierung der Grosshirnrinde führen („Weckreaktion“). Wo liegt das Kleinhirn? Geben Sie die relative Lage in Bezug zu benachbarten Regionen an. • Das Kleinhirn liegt posterior zur Medulla oblangata, zur Pons und zum 4. Ventrikel. Der Occipitallappen liegt superior zum Kleinhirn. • Zusatz: Dorsal wird das Kleinhirn vom Tentorium cerebelli (Duraduplikatur) überdacht. Das Tentorium cerebelli schiebt sich zwischen das Kleinhirn und den Occipitallappen. Welche wesentliche Funktion wird dem Kleinhirn zugeschrieben? Hauptfunktion: Feinabstimmung motorisches Lernen. und Koordination von Bewegungen sowie Wo liegt die Vierhügelplatte? Unter welchem anderen Namen ist sie auch bekannt und wie wird sie eingeteilt? • Die Vierhügelplatte gehört zum Mittelhirn und wird auch Tectum oder Lamina tecti genannt. • Sie liegt superior zum Cerebellum, inferior zur Epiphyse und dorsal zum Tegmentum. • Sie lässt sich in die zwei oberen (Colliculi superiores) und zwei unteren Hügel (Colliculi inferiores) unterteilen. Welche Funktionen werden den einzelnen Teilen der Vierhügelplatte zugeschrieben? • Colliculi superiores: visuelle Funktionen • Colliculi inferiores: auditorische Funktionen Zudem findet im Bereich der Vierhügelplatte der erste multisensorische Abgleich zwischen afferent laufenden auditorischen und visuellen Informationen statt. Daher ist die Vierhügelplatte auch wichtig für die Ortung von Schallquellen im Raum (neben der interauralen Differenz). Erläutern Sie die Lage des Tegmentums? • Das Tegmentum gehört wie das Tectum zum Mittelhirn und liegt inferior zum Diencephalon, superior zur Pons und anterior zum Tectum. Woraus besteht das Zwischenhirn (Diencephalon)? 1. Thalamus 2. Hypothalamus mit der Hypophyse Beschreiben Sie die Lage des Thalamus in Relation zu den umgebenden Hirnstrukturen. • Der Thalamus liegt als paarige Struktur im Zentrum des Zwischenhirns und begrenzt von beiden Seiten den dritten Ventrikel. • Basal zum Thalamus liegt der Hypothalamus. • Inferior zum Thalamus liegt der Ncl. subthalamicus. • Superior zum Thalamus liegen die Seitenventrikel. • Posterior zum Thalamus liegt die Epiphyse. • Lateral zum Thalamus liegt der Globus pallidus. Geben sie die wesentliche (übergeordnete) Funktion des Thalamus an? Der Thalamus ist die vorletzte Endigungstelle aller (mit Ausnahme der olfaktorischen) sensorischen und sensiblen Bahnen, deren Impulse von hier aus zum Kortex weitergeleitet werden. Der Thalamus wirkt als eine Art Türhüter des Kortex für die sensorischen Informationen. Im Verbund mit den Stammganglien wirkt der Thalamus hemmend oder erregend auf die Grosshirnrinde und ist somit der wichtigste Schrittmacher des Gehirns. In der Vorlesung wurden drei wichtige Teilbereiche des Thalamus besonders betont? Welche sind das? 1. Nucleus geniculatum mediale (= Corpus geniculatum mediale, CGM) 2. Nucleus geniculatum laterale (= Corpus geniculatum laterale, CGL) 3. Nucleus thalamicus dorsomedialis Welche Funktionen werden diesen dominierenden Teilgebieten des Thalamus zugeschrieben? • Nucleus geniculatum mediale: Erhält seine afferenten Fasern von den Colliculi inferiores und stellt somit eine weitere Zwischenstationen der Hörbahn dar. Die auditorische Information wird vom Ncl. geniculatum mediale an die Hörrinde im Temporallappen weitergeleitet. → auditorische Funktion • Nucleus geniculatum laterale: Erhält seine wichtigsten Afferenzen über den Tractus opticus. Die visuellen Informationen werden im Ncl. geniculatum laterale verschaltet und zur Sehrinde im Occipitallappen weitergeleitet (thalamostriäre Sehbahn). → visuelle Funktion • Nucleus thalamicus dorsomedialis: Dieser Nucleus hat Verbindungen zu vielen Regionen des Frontallappens. → integrative Funktion Welche wichtigen Funktionen werden dem Hypothalamus zugeschrieben? • Der Hypothalamus enthält viele Kerngebiete, wodurch er ein Regulationszentrum des vegetativen und endokrinen Systems (Regulation der Hormone) darstellt und Atmung, Kreislauf, Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme, Körpertemperatur, Sexualverhalten, Schlaf, Bewegung u.v.m. steuert. Wo liegen die Basalganglien? • Die Basalganglien liegen unmittelbar unterhalb des Neokortex. • Genauere Beschreibung: Der Ncl. caudatus legt sich von oben wie ein C-förmiger Schweif um das Putamen herum. Der Ncl. caudatus liegt lateral zum Thalamus und das Putamen liegt inferior zum Ncl. caudatus und lateral zum Globus pallidus (blasse Kugel). Welche anatomischen Strukturen werden zu den Basalganglien gerechnet? Die 3 Hauptstrukturen der Basalganglien: 1. Globus pallidus 2. Putamen 3. Nucleus caudatus (Schweifkörper) Fasst man den Ncl. caudatus und das Putamen zusammen, so spricht man vom Corpus Striatum. Fasst man den Globus pallidus und das Putamen zusammen, so spricht man vom Nucleus lentiformis. Zusatz: Einige Autoren erweitern den Begriff der Basalganglien und umschreiben damit eine Gruppe funktionell zusammengehöriger Kerne des Gehirns, die dem motorischen System zugeordnet sind, so dass zu den obigen Kernen noch folgende funktionelle Kerne des extrapyramidalmotorischen Systems hinzugezählt werden: 1. Ncl. subthalamicus 2. Substantia nigra Gelegentlich werden auch die bilateralen Amygdalae (Mandelkerne) zu den Basalganglien gerechnet. Diese Zuordnung erfolgt aus entwicklungsgeschichtlichen Überlegungen, hat aber kaum eine funktionelle Berechtigung. Beschreiben Sie die ungefähre Lage der Substantia nigra in Relation zu den sie umgebenden Hirnstrukturen. Die Substantia nigra gehört zum Mesencephalon und liegt inferior zum Ncl. Subthalamicus, anterior zur Vierhügelplatte und superior zur Pons. Wenn Sie auf einem Frontalschnitt die Basalganglien sehen, welche Basalganglienteilstruktur liegt lateral und welche medial? Lateral: Medial: Putamen Globus pallidus Welche wichtigen Hirnareale (nicht Faserbahnen) zählt man zum sogenannten Limbischen System? Warum bezeichnet man das sogenannten Limbische System auch als „fuzzy limbic system“. • Gyrus cinguli (Cingulum) • Hippocampus • Amygdala Die Bezeichnung „fuzzy limbic system“ bringt die grosse Heterogenität dieses Ensembles zum Ausdruck. Streng genommen existiert das limbische System als solches nicht. Es ist nur Term für eine Reihe von Hirnregionen, die in einem losen funktionellen Zusammenhang stehen, aber einzeln auch in andere Systeme eingebunden sind. Beschreiben Sie die Lage des Hippocampus in bezug zu den benachbarten Hirnstrukturen. • Der paarige Hippocampus ist jeweils mesial im linken und rechten Temporallappen zu finden. Der Hippocampus hat entfernt die Form eines Seepferdchens, daher sein Name. • Er liegt medial zum Gyrus parahippocampalis • Anterior zum Hippocampus ist der Mandelkern – einfach zu finden, indem man den Hippocampus nach anterior verfolgt. Warum ist der Hippocampus für die Psychologie so wichtig? • Der Hippocampus ist eine so genannte „Flaschenhalsstruktur“, durch die alle Informationen des Kurzzeitgedächtnisses transportiert werden müssen, um letztlich zum Langzeitgedächtnis zu gelangen. • Bei Schädigung dieser Struktur lebt der Patient nur in der Gegenwart (hic et nunc) Prominentes Beispiel ist H.M. (eines der am häufigsten zitierten psychologischen Fälle) Wo liegt der pyriforme Cortex? • Diese Region liegt basal im Gehirn (orbitofrontal) und posterior zum Bulbus olfactorius. Was ist im Vergleich zu anderen sensorischen System beim olfaktorischen System besonders? Die Nervus olfactorius wird nicht im Thalamus umgeschaltet, sondern erreicht praktisch ohne Umweg die Area subcallosa im Endhirn. Dies bedeutet, dass olfaktorische Informationen „ohne Umweg“ über den Thalamus in das Gehirn gelangen. Zudem ist es der einzige Sinn, der unmittelbar auf neurochemischen Verarbeitungsprinzipien beruht. Was sind Dermatome? • Derma (gr.) = Haut; tome (gr.) = Abschnitte • Jeder dieser Hautabschnitte lässt sich einem Rückenmarksegment zuordnen. Ein Dermatom hat sowohl einen sensorischen Nerv (Afferenz), welcher Informationen von der Haut, den Gelenken und Muskeln zum Rückenmark leitet, als auch einen motorischen Nerv (Efferenz), welcher die Muskelbewegung dieses spezifischen Segments des Körpers kontrolliert. Wie viele Rückenmarkssegmente gibt es beim Menschen? • 8 cervicale • 12 thoracale • 5 lumbale • 5 sacrale • Gesamt = 30 Segmente Wie kann man die peripheren Nerven unterteilen? Man unterscheidet nach dem Austritt aus dem entsprechenden Rückenmarksabschnitt folgende Gruppen von peripheren Nerven: 1. Zervicale Nerven 2. Thoracale Nerven 3. Lumbale Nerven 4. Sacrale Nerven 5. Coczygealnerven: Spielen funktionell lediglich eine untergeordnete Rolle. Wenn sie einen Horizontalschnitt durch das Rückenmark anfertigen und auf diesen Schnitt schauen, wo liegt die graue Substanz? Aussen oder innen? Die graue schmetterlingsförmige Substanz liegt innen. Welche Informationen werden über die Dorsal- und Ventralhörner des Rückenmarks transportiert? • Dorsalhörner: Nervenfasern, die über die Hinterhörner (=Dorsalhörner) ins Rückenmark gelangen, leiten sensorische Informationen von sensorischen Rezeptoren des Körpers zum Rückenmark (→ sensorische Funktion). • Ventralhörner: Nervenfasern, die das Rückenmark ventral über die Vorderhörner (=Ventralhörner) verlassen, leiten Informationen vom Rückenmark zu den Muskeln (→ motorische Funktion). Das interne Nervensystem kann in zwei Teile eingeteilt werden. Nennen Sie diese beiden Teile. 1. Sympathikus 2. Parasympathikus Welche grundsätzlichen Funktionen werden den beiden Teilen des internen Nervensystems zugeordnet? • Sympathikus: Energiemobilisierende und aktivitätssteigernde Wirkung (z.B. Steigerung der Herztätigkeit). Der Sympathikus lässt sich vereinfacht mit einer Flucht oder Jagdsituation in Zusammenhang bringen. • Parasympathikus: Steht im Dienst der Energiekonservierung und des Wiederaufbaus der Körperenergien (z.B. Steigerung der Magen-/Darmtätigkeit). Der Parasymparhikus lässt sich vereinfacht mit einer Ruhesituation in Zusammenhang stellen. Was ist Zamonin? Ein von dem Alchimisten Zoltep Zaan erfundenes, künstlich geschaffenes Element, das in der Lage ist, zu denken. Leider durch das Hinzumengen einer Motte völlig wahnsinnig geworden. Es existieren mindestens zwei Exemplare, ob unabhängig voneinander oder durch Teilung eines Ur-Zamomins entstanden, ist nicht bekannt. Eines wurde, nachdem es die Moloch beherrscht hatte, von der konzentrierten Finsternis des Nachtigallerators verschlungen, das andere (das ehemalige "Herz" des General Ticktack) in Untenwelt von den ätzenden Magensäuren eines Vrahok aufgelöst. Laut unbestätigten Gerüchten gelangte der klägliche Rest dieses zweiten Zamomins in die Höhlen unter den Finsterbergen, wo es angeblich versuchte, eine Armee von Stollentrollen zur Eroberung der Nachtschule zu rekrutieren. Da dieser Angriff jedoch nie geschah, ist es wahrscheinlich, dass der Plan nicht verwirklicht werden konnte. Über den weiteren Verbleib des Zamomins kann daher nur spekuliert werden. Was ist der Grenzstrang und wo ist er lokalisiert? Der Grenzstrang gehört zum sympathischen Nervensystem und grenzt unmittelbar an die Wirbelsäule an. Definition „Grenzstrang“: Kette sympathischer Ganglien (Umschaltung vom ersten auf das zweite Neuron) entlang der Wirbelsäule, die untereinander in Verbindung stehen. Was versteht man unter prä- und postganglionärer Umschaltung? Diese Begriffe werden im Zusammenhang mit dem vegetativen Nervensystem verwendet. Der Sympathikus und der Parasympathikus bestehen jeweils aus zwei Neuronen (präganglionäres und postganglionäres Neuron), welche die Impulse vom ZNS in die Peripherie leiten. Die Umschaltung vom ersten präganglionären auf das zweite postganglionäre Neuron geschieht in den vegetativen Ganglien (= präganglionäre Umschaltung). Mit der postganglionären Umschaltung wird hingegen die Umschaltung des zweiten psostganglionären Neurons auf das Erfolgsorgan beschrieben. Der Ursprung der präganglionären Fasern liegt beim Parasympathikus im Sakralsegement, bzw. im Hirnstamm und beim Sympathikus im Zervikal- bzw. Thorakalsegment. Der Ursprung der postganglionären Fasern liegt in den Ganglien.