zum Vortrag - Tierklinik Telgte

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Fohlenintensivmedizin
Das lebensschwache Fohlen
Tierklinik Telgte
Sabrina Auen (TFA)
Einleitung
Schnelles Eingreifen und die richtige
Erstversorgung des erkrankten Fohlens kann
lebensrettend sein!
Risikopatienten
• Unreife und zu früh geborene Fohlen
• Zwillingsfohlen, Schwer– und Kaiserschnittgeburten
Risikopatienten
• Problemträchtigkeit
(Gebärmutterentzündungen oder schwere
Koliken während der Trächtigkeit)
• Keine ausreichende Versorgung
mit Biestmilch
(Stute lässt Tage vor der Geburt Milch
laufen, Mangel an Immunglobulin G
siehe SNAP-Test)
• Fohlen die nicht innerhalb von 2
Stunden stehen und saugen
• Fohlen mit gravierenden
Fehlstellungen ohne Stehvermögen
Klinische Symptome
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Apathie, fehlende Bindung an Stute
Schwacher bis fehlender Saugreflex
Neurologische Ausfallserscheinungen
Kolik
„Schlappi“
Hypothermie
(Untertemperatur)
• Dehydrierung
Diagnostik
• Allgemeine Untersuchung (Adspektion,
Auskultation, Palpation)
• Labor (Blutuntersuchungen, Kot- und
Harnuntersuchungen)
• Röntgen (ausgereifte Gelenke, Lunge)
• Sonographie (Nabel, Blase, Herz,
Magen-Darm-Trakt, Rippen Frakturen)
Diagnostik
• Allgemeine klinische Untersuchung
Hat das Fohlen geschwollene Gelenke?
Wie sieht der Nabel aus? Setzt das Fohlen ggf. Urin durch den
Nabel ab?
Farbe der Schleimhäute?
Herzschlag und Lungengeräusche via Stethoskop kontrollieren
• Röntgen
Sind die Knochen des Carpal- und Tarsalgelenks ausgereift
genug? Bei einer zu geringen Ausbildung der Knochen sinkt
die Chance, dass sich das Fohlen aufstellen kann und somit
die Prognose
Diagnostik
• Labor
Blutuntersuchungen
Kot- und Harnuntersuchungen
• Sonographie
Wie sieht der Nabel aus? Muss der Nabel ggf. reseziert
werden?
Flüssigkeit in der Bauchhöhle? Liegt eine Blasenruptur vor?
Hat der Darmtrakt eine ausreichende Mobilität? Bei Kolik: Sind
Dünndarmschlingen oder ein Darmverschluss zu erkennen?
Sind Rippenfrakturen zu erkennen?
Funktion des Herzens
ZVK – Zentraler Venenkatheter
Ein zentraler Venenkatheter wird gelegt, um eine schnellstmögliche
Versorgung mit Flüssigkeit und Medikamenten zu gewährleisten.
Außerdem dient ein ZVK auch zur Blutentnahme, was zur Kontrolle der
Blutwerte mehrmals am Tag notwendig ist.
Enterale Ernährung
• Flaschenfütterung sollte, besonders wenn das Fohlen kein
Stehvermögen zeigt, vermieden werden, da es zu Aspiration
von Milch in die Lunge kommen kann. Mögliche Folgen sind
Lungenentzündungen
• Ein Fohlen mit Stehvermögen kann mit Milch der Mutterstute
aus der Schüssel getränkt werden
Enterale Ernährung
Bei fehlendem
Saugreflex sollte eine
stationäre
Magensonde gelegt
werden, über die das
Fohlen regelmäßig mit
Muttermilch versorgt
werden kann
Parenterale Ernährung
über einen Zentralen Venenkatheter
• Infusion mit Lipiden
(Fetten), Aminosäuren,
Glukose, Elektrolyten und
Flüssigkeit
• Mittel der Wahl bei vielen
lebensschwachen Fohlen
oder Fohlen mit MagenDarm-Erkrankungen
• dient der
Grundversorgung mit
Energie und Proteinen
Maßnahmen bei Hypothermie
Lebensschwache Fohlen haben Schwierigkeiten ihre
Körpertemperatur zu halten und kühlen somit schnell aus.
Daher ist es wichtig die Aufrechterhaltung der
Körpertemperatur zu unterstützen.
Wärmelampen (Abstand zum Einstreu halten!) Bandagen, Decken
Maßnahmen bei Hypothermie
Aufrechterhaltung der Körpertemperatur mit speziellen Warmlüftern oder
Wärmflaschen. Vorsicht: Fohlen vor Verbrennungen schützen
Regelmäßige Rektale
Temperaturkontrolle
Sauerstoffversorgung
Bei vielen lebensschwachen Fohlen kommt es durch eine
langwierige Geburt zu einer Sauerstoff-Unterversorgung
Der SNAP* Fohlen IgG Test
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Test zur Überprüfung der Immunlage beim
Fohlen durch Biestmilch
siehe
Risikopatienten
Wichtiger Bestandteil der Blutuntersuchung
Frühester Zeitpunkt für die Bestimmung: (12) 16std nach Geburt
zur Bestimmung des Immunglobulin G
Schnell und einfach auch von ihrem
Haustierarzt innerhalb von Minuten
durchzuführen
Bei nicht ausreichender Immunitätslage ist eine
passive Immunisierung (Plasmaübertragung)
notwendig
24Std nach der Plasmainfusion sollte der IgGWert nachkontrolliert werden
Die Aufgaben der Tiermedizinischen Fachangestellten
• Regelmäßige Kontrolle der
Herz- und Atemfrequenz,
Körpertemperatur
• vor Wärmeverlust schützen
• Trocken halten
• Medikamente und Infusionen
verabreichen
• Fohlen, wenn möglich
aufstellen und zum Euter
führen
Die Aufgaben der Tiermedizinischen Fachangestellten
• regelmäßig umlagern
• Soweit möglich in Brustlage
stabilisieren, damit die
Lunge sich besser entfalten
kann
• Auf ausreichend Kot- und
Harnabsatz achten (ggf. ein
Klistier verabreichen)
Prognose
Je früher ein lebensschwaches Fohlen eine umfassende und intensive
Behandlung erfährt, desto besser kann die Prognose gestellt werden.
Bei sogenannten „Frühchen“ hilft unter anderem die
röntgenologische Untersuchung der Carpalgelenke, die Reife und
damit die Lebensfähigkeit des Fohlens zu beurteilen.
Fast vollständig fehlende Ossifizierung der
Knochen des Carpalgelenks bei einem Fohlen
9,5Wochen vor errechnetem Geburtstermin
Vielen Dank!
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