Ophthalmologische Notfälle - Tierklinik Dr. Staudacher

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Notfälle in der Augenheilkunde
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Notfälle in der Augenheilkunde:
Die Erstuntersuchung durch den Haustierarzt ist entscheidend.
Indikationen für eine Notfallbehandlung
Veränderungen an den Augen des
Haustieres bemerken die Besitzer
normalerweise sehr schnell. Sie
sind auch zu offensichtlich als dass
sie übersehen werden könnten:
Das Auge sieht anders aus, wird
mit krampfhaft geschlossenen
Lidern geschützt, zeigt zum Teil
heftigen Augenausfluss oder stark
eingeschränkte Funktion, d.h. das
Tier wirkt orientierungslos oder
steht in der Wohnung herum.
Leitsymptom
Notfallsituation
Glaukom
Netzhautablösung
Plötzlicher
VisusVerlust
Schon die genauere Untersuchung
des Auges erweist sich jedoch als
viel schwieriger: Das Tier lässt sich
nicht in das Auge sehen, weil die
Erkrankung auch schon ohne
weitere Manipulation des
Tierarztes äußerst schmerzhaft ist.
Dabei benötigt eine vernünftige
Augendiagnostik ganz besonders
guten Überblick. Sehen Sie sich
das unten stehende Auge an: Erst
nach Anheben des dritten Lides
wurde der kleine Dorn in der
Kornea sichtbar, der dem Hund
das Leben schwer machte.
Neuritis des
Nervus opticus
Hornhautulkus
Schmerzen
(Blepharospasmus,
Epiphora)
Verletzung,
Fremdkörper
Glaukom
Linsenluxation
Die Pupille des narkotisierten
Tieres liegt noch unter dem
vorgefallenen Lid.
Der Tierarzt muss aber unbedingt
zur Diagnose dieser Notfälle
kommen, denn er bekommt keine
zweite Chance: Ein akuter
Glaukomanfall sollte innerhalb von
2-3 Stunden ordnungsgemäß
behandelt sein, ein „melting ulcer“
kann innerhalb weiterer Stunden
durchbrechen, ein perforierender
Fremdkörper kann zum Auslaufen
des Auges oder zu einer
Intraokuläre
Blutung
Netzhautablösung
Systemischer
Bluthochdruck
Trauma
Uveitis
Wolkig verändertes
Glaukom
Auge
Linsenluxation
Netzhautablösung
Weitgestellte
Neuritis des
Pupille
Nervus opticus
Glaukom
Tierärztliche Klinik Dr. Staudacher – Trierer Str. 652-658 – D-52078 Aachen
Tel. 0241/092866-0 Fax 0241-92866-47 eMail [email protected]
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Notfälle in der Augenheilkunde
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schweren Uveitis führen – und dringt
ein hölzerner Dorn aufgrund der
ständig irritierenden Pfote ganz in das
Auge ein, gibt es eine heftige
Gewebsreaktion, sodass der
Fremdkörper nicht mehr sichtbar sein
kann. Entfernen lässt er sich dann
ohnehin nur noch nach Eröffnung der
vorderen Augenkammer.
So erstversorgt kann der Patient
spezieller weiterbehandelt werden.
Sollte hierfür eine Überweisung
notwendig sein, sollte die
weiterbehandelnde Klinik unbedingt
unter Angabe der Notfallbehandlung
telefonisch vorab informiert werden, da
dort ein u.U. mikrochirurgisch
versiertes ophthalmologisches Team
mobilisiert werden muss. Dies ist
Ist die Ursache für einen
jederzeit möglich, kann aber ½ bis 1
ophthalmologischen Notfall am wachen Stunde dauern. Bearbeitet der Patient
Tier nicht zu ermitteln – insbesondere das Auge, kann ein Halskragen sehr
guten Schutz bieten.
weil das Tier sich nicht untersuchen
lässt – sollte immer eine Narkose
Nach der eingehenden
gemacht werden. Macht man dem
Tierhalter die Bedeutung der Unterophthalmologischen Untersuchung
suchung deutlich, sieht auch er ein,
erhält der Tierhalter eine Aussage zur
Ursache, Therapie und Prognose der
dass das geringe Narkoserisiko in
keinem vernünftigen Verhältnis zum
Erkrankung. Oft kann auch schon eine
Aussage zur Wiederherstellung der
Verlust des Augenlichtes steht. Die
Ausstattung mit ophthalmologischen
Sehkraft gemacht werden. Die
Untersuchungsgeräten ist zur Diagno- Weiterbehandlung kann so gut wie
se sicherlich nicht immer notwendig,
immer beim Haustierarzt erfolgen.
eine gute Spaltlampe oder zur Not ein
Otoskoplämpchen tun bereits gute
Dank der bisher äußerst guten
Dienste. Die Anwendung eines wässri- Zusammenarbeit konnte vielen Tieren
selbst mit schweren Verletzungen und
gen Lokalanästhetikums oder von
Fluorescein ist erlaubt. Mydriatika soll- Schädigungen gut geholfen werden.
ten vorsichtig verwendet werden, da sie Die Behandlung hat dabei nicht nur die
die Untersuchung durch den spezialiAugenerkrankung sondern sehr oft
auch ihre systemischen Ursachen wie
sierten Ophthalmologen für Stunden
verfälschen können. Werden dann die z.B. Herz- oder Nierenleiden zu
beschriebenen Notfälle diagnostiziert, berücksichtigen. Durch den
übergebenen Therapieplan wird der
muss der Patient sofort der weiteren
Behandlung zugeführt werden.
Tierhalter motiviert, die z.T.
lebenslange Nachbehandlung beim
Als Notfalltherapie wird ein augenHaustierarzt konsequent durchführen
zu lassen.
gängiges Antibiotikum systemisch
verabreicht, z.B. ein Gyrasehemmer.
Selbst bei perforierenden Verletzungen Auch hoffnungslos aussehende
Schädigungen der Augen haben bei
der Hornhaut ist die notfallmäßige
Injektion eines Steroides (z.B. 2-3
adäquater umgehender Therapie
mg/kg KGW Prednisolon) zur Kontrolle durchaus eine hervorragende
der Uveitis sinnvoll. Lokale Arzneimittel Prognose: Als Beispiel zeigen wir
Ihnen das Auge einer schwarzen
können die Weiterbehandlung stören
Hauskatze, die nach einem nächtlichen
oder sogar eine Heilung unmöglich
Ausflug mit einem zusammengemachen. Insbesondere Augensalben
kniffenen Auge nach hause kam.
stören eine spätere Operation
erheblich – unabhängig von ihren
Vermutlich hatte sie sich eine Rauferei
geliefert und war dabei mit einer Kralle
Inhaltsstoffen.
an der Hornhaut verletzt worden. Diese
Verletzung war durch KollagenaseLediglich bei Verätzungen oder
hochgradiger Kontamination mit
bildende Keime infiziert worden.
Innerhalb weniger Stunden entstand
Schmutz oder Farbstoffen ist die
Spülung des Auges mit physiologischer ein „melting ulcer“, d.h. ein
Kochsalzlösung, Vollelektrolytlösung
Hornhautulkus, dessen Ränder
oder Ringer-Laktat angezeigt.
buchstäblich wegschmolzen. Bei
Vorstellung bestand bereits ein
großer Stromadefekt, durch den die
Descemetsche Membran auf 3 mm
Durchmesser vorfiel. Jede auch noch
so kleine mechanische Belastung,
z.B. durch Anstoßen der Katze an ein
Möbelstück, Wischen mit der Pfote
oder Palpation durch den Tierarzt
hätte diese Hornhaut perforiert und
das Auge auslaufen lassen.
Es erfolgte eine gewissenhafte
Reinigung der Cornea vom
Verschmutzungen und
abgestorbenen Zellen und die
druckdichte Versorgung mittels
Bindehautflap.
Das Ergebnis nach 8 Wochen (4
Wochen nach Entfernung des Flaps)
war für die Katze hervorragend.
Die zentrale Narbe wollte der
Besitzer nicht mehr entfernen lassen,
weil sie die Katze gar nicht störte.
Nach weiteren zwölf Monaten hatte
sie sich ohnehin nochmals halbiert.
Tierärztliche Klinik Dr. Staudacher – Trierer Str. 652-658 – D-52078 Aachen
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