der troubadour

Werbung
SIMON BOCCANEGRA
Giuseppe Verdi
Uraufführung: Venedig 1857; L.: Francesco Maria Piave und Arrigo Boito nach Antonio
Garcia Gutiérrez
Simon Boccanegra, Korsar im Dienst von Genua, später Doge - Bariton; Jacopo Fiesco, ein
genuesischer Edler, später unter dem Namen Andrea - Bass; Amelia Grimaldi, seine Enkelin,
Boccanegras Tochter - Sopran; Gabriele Adorno, ein genuesischer Edler - Tenor; Paolo
Albani, Anführer der Volkspartei in Genua, später Kanzler - Bariton; Pietro, ein Mann aus
dem Volk, später Senator - Bass; Ein Hauptmann der Bogenschützen - Tenor; Hofstaat des
Dogen, Patrizier, Senatoren, Soldaten, Seeleute, Volk
Genua und Umgebung, Mitte des 14. Jahrhunderts.
Vorspiel: Paolo und Pietro beschliessen durch ihren Einfluss beim Volk, den Korsaren
Simon Boccanegra, einen Mann des Volkes, zum neuen Dogen wählen zu lassen. Simon
stimmt schliesslich zu, weil er hofft, dann Maria, Fiescos Tochter, wiederzusehen und endlich
heiraten zu können. Der adelsstolze Patrizier Fiesco weigert sich nämlich, seine Tochter
einem Plebejer zur Frau zu geben, selbst als sie ein Kind von ihm erwartete. Er liess Maria
einsperren, sie ist vor kurzem gestorben. Fiesco ist nicht bereit, unter der Herrschaft der
Plebejer zu leben und will ins Exil gehen. Er trifft vor seinem Palast auf Simon und
verschweigt ihm den Tod seiner Tochter, ist aber zur Aussöhnung geneigt, wenn Simon ihm
seine kleine Tochter zur Erziehung übergebe. Diesen Wunsch kann Simon nicht erfüllen,
weil sein Kind entführt worden ist. Die Männer scheiden unversöhnt. Der in Fiescos Palast
eindringende Simon findet zu seinem Entsetzen Marias aufgebahrte Leiche. Das Volk
begrüsst Simon, der erschüttert aus dem Palast kommt, jubelnd als neuen Dogen.
1. Akt: Fünfundzwanzig Jahre sind vergangen, Simon ist immer noch Doge. Amelia erwartet
im Garten des Hauses Grimaldi ihren Geliebten Gabriele Adorno. Weil der Doge sie mit
seinem Kanzler Paolo verheiraten will, verspricht der geheimnisvolle Pater Andrea, den
Amelia wie einen Vater liebt, sie sofort mit Gabriele zu vereinen. Unter dem Namen Pater
Andrea verbirgt sich Fiesco, der Gabriele mitteilt, dass Amelia ein Kind des Volkes ist, das
von der Gräfin Grimaldi an Kindes Statt aufgenommen wurde. Als der Doge erscheint und für
Paolo wirbt, findet er in Amelia seine Tochter Maria wieder, die ein Amulett ihrer Mutter bei
sich trägt, das dem seinen vollständig gleicht. Der Doge weist Paolos Werbung schroff ab,
dieser schwört Rache und will Maria entführen lassen.
Der Senat unter Vorsitz des Dogen tagt und beschliesst nach Boccanegras eindringlichem
Appell, mit Venedig Frieden zu halten. Da dringt eine erregte Volksmenge in den Saal und
verlangt Sühne für Lorenzos Tod, der von Gabriele bei Amelias Befreiung getötet wurde.
Dieser glaubt, dass der Doge seine Braut entführen liess. Amelia kann den Dogen, der von
Gabriele angegriffen wird, rechtfertigen und erklärt, dass sich der Anstifter der Tat noch im
Saal befindet. Plebejer und Patrizier beschuldigen sich gegenseitig. Der Doge stellt die Ruhe
wieder her und fordert Paolo, in dem er den Übeltäter vermutet, auf, den Schuldigen zu
verfluchen.
2. Akt: Paolo hat Boccanegra Rache geschworen und berät sich im Dogenpalast mit Pietro.
Dieser entfernt sich, um Gabriele und Fiesco, die zur Klärung der Vorgänge festgehalten
worden sind, aus dem Gefängnis zu holen. Inzwischen schüttet Paolo Gift in den Becher des
Dogen. Dann versucht er, Fiesco und Adorno zum Aufstand und Mord an Simon zu
überreden. Fiesco lehnt ab, Gabriele erklärt sich bereit, den vermeintlichen Nebenbuhler zu
töten. Der Doge betritt den Raum, trinkt erschöpft aus seinem Becher und schläft ein.
Gabriele versucht, Simon zu erdolchen, wird jedoch von Amelia daran gehindert und erfährt,
dass Simon der Vater seiner Braut ist. Er bittet um Verzeihung und hilft, den beginnenden
Aufstand der Patrizier niederzuschlagen.
3. Akt: Die Aufständischen sind besiegt worden. Fiesco begegnet Paolo, der auf der Seite
der Rebellen mitgekämpft hat und gesteht, dass Simon von ihm vergiftet wurde. Der Verräter
wird zum Tode geführt. Der kranke Doge erlebt, dass Amelia und Gabriele getraut werden.
Dann teilt ihm Fiesco mit, dass Paolo ihn vergiftet hat. Simon und Fiesco, der erfährt, dass
Amelia seine verschwundene Enkelin ist, versöhnen sich. Der Doge stirbt, nachdem er
Amelia und Gabriele, den er zum Nachfolger bestimmt, gesegnet hat.
Auszug aus „DAS GROSSE BUCH DER OPER“ von Heinz Wagner
ACS - REISEN AG
Herunterladen