Freies Thema Co-Analgetika spielen zunehmend eine Rolle in der Schmerzbehandlung W ie schon die Definition der Arzneimittelgruppe der „CoAnalgetika“ oder „adjuvanten Analgetika“, ist auch deren Stellenwert in der Schmerztherapie mit nicht geringen Unschärfen behaftet. Nichtsdestotrotz gewinnen sie zunehmend an Bedeutung, insbesondere vor dem Hintergrund der teilweise limitierten Einsatzmöglichkeiten der klassischen nicht-opioiden und opioiden Analgetika einerseits und dem zunehmenden Anspruch auf eine effiziente Schmerztherapie auch in schwierigen Fällen andererseits. Unser Beitrag soll einen kompakten, Mechanismus-basierten Überblick über die wichtigsten, in Österreich für diese Indikation zugelassenen Pharmaka bieten. Unter Co-Analgetika verstehen wir Wirkstoffe, die überwiegend nicht zur Behandlung von Schmerzen entwickelt wurden, die jedoch direkt an Neuronen der Schmerzbahn wirken. Dabei sind unter „Schmerzbahn“ sowohl alle untereinander vernetzten neuronalen Strukturen der aufsteigenden Bahnen als auch der absteigenden Bahnen zusammengefasst. Dies ist deshalb gerechtfertigt, da eine Aktivierung aufsteigender Bahnen zu höheren Hirnregionen, die uns die komplexe dynamische Empfindung Schmerz vermittelt, stets mit einer Aktivierung schmerzmodulierender absteigender Bahnen verknüpft ist. Bei Schmerzreizen ist die gleichzeitige Aktivierung endogener pronozizeptiver und antinozizeptiver Systeme die Norm. Co-Analgetika greifen in dieses System ein, indem sie das pronozizeptive System hemmen oder das antinozizeptive System stärken. Wir berücksichtigen hier nur Substanzen, die auch offiziell zur Schmerztherapie zugelassen sind und wegen ihrer systemischen Wirkungen eingesetzt werden. Dazu gehören neben einigen Antidepressiva und Antikonvulsiva auch Esketamin und Ziconotid. Lokalanästhetika und Capsaicin entsprechen mechanistisch gesehen auch Von UNIV.-PROF. DR. ULRIKE HOLZER Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie an der Medizinischen Universität Graz Univ.-Prof. Dr. Josef Donnerer Stellvertretender Vorstand des Instituts für Experimentelle und Klinische Pharmakologie an der Medizinischen Universität Graz; Vorstandsmitglied der ÖSG Antidepressiva und Antiepileptika bei neuropathischen Schmerzen Die hier genannten Antidepressiva und Antiepileptika sind als Co-Analgetika im Wesentlichen bei neuropathischen Schmerzen indiziert. Diese entstehen durch pathologische Veränderungen (häufig infolge von Schädigungen) im peripheren oder zentralen Nervensystem und gehen mit Sensibilisierungsvorgängen im Bereich der Schmerzbahn einher. Dabei kann es zu vermehrter Expression von spannungsabhängigen Natrium- oder Calciumkanälen kommen, was die Entstehung von ektopischen Entladungen, die Weiterleitung von Nervenimpulsen bzw. die Freisetzung pronozizeptiver Transmitter begünstigt. Auf spinaler Ebene wurden komplexe Veränderungen der Empfindlichkeit von pro- und antinozizeptiven Neuronen beschrieben, die in Summe die Weiterleitung von Signalen afferenter Nerven verstärken. Da in der Praxis bei einem einzelnen Patienten nicht festgestellt werden kann, welcher der nozizeptiven Prozesse im Fall einer Neuropathie verstärkt ist, beruht die Auswahl des Medikaments nach wie vor auf den Empfehlungen aus Ergebnissen klinischer Studien und der individuellen Verträglichkeit. Die Dosiseinstellung muss individuell erfolgen, die Dosistitration kann mühsam sein, und nicht selten sind auch Versuch und Irrtum nötig, um überhaupt das wirksame Pharmakon zu ermitteln. Abbildung 1: Schematische Darstellung nachgewiesener Angriffspunkte von Co-Analgetika im ZNS (1 Amitriptylin, 2 Duloxetin, 3 Gabapentin/ Pregabalin, 4 Carbamazepin, 5 Esketamin, 6 Ziconotid) NA Noradrenalin, 5-HT Serotonin, Glu Glutamat unserer Definition von Co-Analgetika, jedoch werden sie primär topisch angewendet und daher hier nicht besprochen. Viele der sogenannten Co-Analgetika beeinflussen gerade die Veränderungen, welche die Chronifizierung von Schmerzen ausmachen, besonders günstig (Abbildung 1). So führt die Reuptake-Hemmung für Noradrenalin und Serotonin durch die Antidepressiva zu einer erhöhten Konzentration dieser Amine im synaptischen Spalt, was das endogene antinozizeptive System verstärkt und zu einer verminderten Freisetzung von Schmerztransmittern am ersten Neuron der Schmerzbahn im Rückenmark führt. Interessanterweise ist für einen therapeutischen Effekt die gleichzeiSchmerz nachrichten 25 Freies Thema tige Erhöhung sowohl der noradrenergen als auch der serotonergen Transmission besonders günstig. Während für Trizyklische Antidepressiva (TCA) und Selektive Serotonin- und Noradrenalin-ReuptakeHemmer (SNRI) in Metaanalysen Numberneeded-to-treat-(NNT)-Werte von 2,5 bis 5 errechnet wurden, haben sich verschiedene SSRI als deutlich weniger bis gar nicht wirksam erwiesen. Die TCA, von denen in Österreich nur Amitriptylin auch zur Schmerzbehandlung zugelassen ist, haben zusätzlich noch die Fähigkeit, durch die Blockade von Natriumkanälen die schnelle Reizweiterleitung und damit auch indirekt die Freisetzung von nozizeptiven Transmittern zu reduzieren. Der Antagonismus an NMDA-Rezeptoren wird für die antihyperalgetische Wirkung von Amitriptylin verantwortlich gemacht, er geht jedoch nicht mit einer eigentlich analgetischen Wirkung ohne vorherige Sensibilisierung einher. Von den TCA sind zur Schmerztherapie meist nur niedrigere Dosen als bei Depression notwendig, was den Vorteil von geringeren Nebenwirkungen mit sich bringt (Tabelle 1). Dennoch sollen wegen der anticholinergen Wirkungen, die ein Risiko für kardiovaskuläre Komplikationen und kognitive Einschränkungen mit sich bringen, TCA bei älteren Patienten grundsätzlich vermieden werden. Von Duloxetin werden jedoch für alle Indikationen die gleichen Dosen benötigt. Obwohl die analgetische Wirkung unabhängig von der antidepressiven zu sehen ist, ist Duloxetin naturgemäß besonders auch für Patienten mit komorbider Depression geeignet. Hemmstoffe von Ionenkanälen, wie die hier besprochenen Antikonvulsiva, vermindern generell die Schmerzweiterleitung durch Reduktion hochfrequenter Entladungen und Dämpfung der Erregbarkeit von Neuronen, womit auch eine reduzierte Transmitterfreisetzung einhergeht. Während Carbamazepin alle diese Effekt durch frequenzabhängige Blockade spannungsabhängiger Natriumkanäle bewirkt, hemmen die Gabapentinoide Gabapentin und Pregabalin bestimmte spannungsabhängige Calciumkanäle, die bei vielen Arten von neuropathischen Schmerzen vermehrt exprimiert werden. Dadurch wird in erster Linie die Transmitterfreisetzung reduziert. Experimentelle Befunde deuten darauf hin, dass dies nicht an allen Synapsen gleichmäßig geschieht, sondern dass im Rückenmark die Freisetzung von Glutamat, Substanz P und CGRP stärker betroffen ist als die Freisetzung von MonoaminTransmittern. Pregabalin ist wegen seiner anxiolytischen Wirkung besonders auch für Patienten mit zusätzlichen Angststörungen geeignet. Während Gabapentinoide in erster Linie eine gute Wirksamkeit Tabelle 1: Trizyklische Antidepressiva – Selektive Reuptake-Hemmer Wirkmechanismus Amitriptylin (Saroten®)* Wiederaufnahmehemmung von Serotonin und Noradrenalin Rezeptorprofil Antagonismus an α1-Adrenozeptoren, Histamin-H1-Rezeptoren, muskarinischen Acetylcholin-Rezeptoren, Glutamat-NMDA Rezeptoren; Glutamat-NMDA-Rezeptoren; Blockade von Na+-Kanälen Indikationen in der 1. Wahl bei schmerzhafter Polyneuropathie, postherpetischer Schmerztherapie Neuralgie, zentralen Schmerzen (nach Schlaganfall) Positive klinische Studien für schmerzhafte diabetische Neuropathie, Postmastektomieschmerzen, Fibromyalgie Duloxetin (Cymbalta®)** keine Wirkung an Rezeptoren 1. Wahl bei schmerzhafter diabetischer Neuropathie nur geringe Wirkung bei Fibromyalgie Nicht ausreichend wirksam bei HIV-assoziierter, Chemotherapieinduzierter und Karzinom-assoziierter Neuropathie, Phantomschmerzen, Ischiassyndrom NNT (95 % Amitriptylin: 3,6 (3–4,5)4; 4,6 (3,6–6,6)5 Konfidenzintervall „TCAs“: 2.1 (1.9–2.6)6 in Klammer) Duloxetin: 5 (4–7)7 „SNRIs“: 5.0 (3.9–6.8)6 Dosierung 10–150 mg/d am Abend Anfangsdosis 20–30 mg/d, Erhaltungsdosis 60–120 mg/d Nebenwirkungen Sedierung, Erniedrigung der Krampfschwelle, atropinartige Neben- wirkungen, orthostatische Hypotension, bei hohen Dosen Herz- rhythmusstörungen Übelkeit (v. a. zu Therapiebeginn), Antriebssteigerung, Schlafstörungen, Erniedrigung der Krampfschwelle, Schwindel, Kopfschmerzen, erhöhte Leber- enzymwerte * In Deutschland und der Schweiz sind zusätzlich Clomipramin und Imipramin zur Schmerzbehandlung zugelassen, in der Schweiz auch Trimipramin. Diese haben gegenüber Amitriptylin den Vorteil, dass sie nicht sedierend wirken. ** Venlafaxin zeigt ähnlich gute Therapieergebnisse wie Duloxetin, kann aber im deutschsprachigen Raum nur off-label verwendet werden. 26 Schmerz nachrichten Freies Thema gegen neuropathische Schmerzen zeigen, ist Carbamazepin, wie auch off-label Oxcarbazepin und Valproinsäure, in erster Linie gegen anfallsartig einschießende neuralgische Schmerzen gut wirksam. Beiden Klassen von Antikonvulsiva ist eine sedierende Wirkkomponente eigen (Tabelle 2). Bei den Antikonvulsiva ist zur Schmerztherapie die gleiche Dosis wie bei Epilepsie notwendig. Vorsichtige Dosistitration hilft im Allgemeinen, die Nebenwirkungen geringer zu halten. Esketamin für akute Schmerzen Die bisher genannten Co-Analgetikagruppen sind aufgrund ihrer Wirkmechanismen primär für chronische Schmerzen geeignet. Esketamin fungiert als nicht-kompetitiver Antagonist des Schmerztransmitters Glutamat am NMDA-Rezeptor und könnte eigentlich für sich in Anspruch nehmen, ein prototypisches Analgetikum zu sein, wären da nicht die psychotomimetischen und narkotischen Effekte bei höherer Dosierung. Wegen dieses direkten Angriffspunktes ist es ideal für akute Schmerzen geeignet (Tabelle 3). Bei Patienten mit chronischen Schmerzen wurde auch eine Aktivierung des absteigenden antinozizeptiven Systems durch Esketamin nachgewiesen, was zur guten Wirkung gegen neuropathische Schmerzen beitragen kann. Allerdings ist für eine länger anhaltende Schmerzreduktion eine mehrtägige Infusion unter stati- onären Bedingungen nötig. 1 Daher kann Esketamin bei chronischen, v. a. Karzinomassoziierten Schmerzen nur als Mittel dritter Wahl angesehen werden. Allerdings ist es zur Kombination mit Opioiden geeignet. Ziconotid nur intrathekal applizieren Das Oligopeptid Ziconotid ist ein Antagonist des spannungsabhängigen N-TypCalciumkanals und hemmt dadurch den präsynaptischen Calciumeinstrom und damit die Freisetzung der Schmerztransmitter Glutamat und Substanz P (Tabelle 3). Wegen des ubiquitären Vorkommens der N-Typ-Calciumkanäle im ZNS darf es aber nur intrathekal mittels Schmerzpumpe ap- Tabelle 2: Antikonvulsiva Gabapentin (GBP, Neurontin®, Generika), Pregabalin (PGB, Lyrica®) Wirkmechanismus Blockade bestimmter spannungsabhängiger Ca2+-Kanäle, die besonders nach Nervenschädigungen exprimiert werden Indikationen in der 1. Wahl bei schmerzhaften Polyneuropathien (PN), Schmerztherapie postherpetischer Neuralgie (PHN), zentralen Schmerzen Teilweise wirksam bei schmerzhafter diabetischer Neuropathie (DNP), Phantomschmerzen Carbamazepin (Tegretol®, Neurotop®) Blockade spannungsabhängiger Na+-Kanäle 1. Wahl bei Trigeminusneuralgie* Weitere zugelassene Indikationen: Glossopharyngeusneuralgie, schmerzhafte diabetische Neuropathie Nicht ausreichend wirksam bei CRPS, HIV-assoziierter und Chemotherapie-induzierter NP NNT (95 % GBP: PN: 6.4 (4.3–12); PHN: 4.3 (3.3–6.1)6 PHN: 8,0 (6,0–12); Konfidenzintervall DNP: 5,9 (4,6–8,3)8 in Klammer) PGB: PN: 4.5 (3.6–5.9); PHN: 4.2 (3.4–5.4); zentrale Schmerzen 5.6 (3.5–14)6 PHN: 3,9 (3,1–5,1); DNP: 5,0 (4,0–6,6); Fibromyalgie: 11 (7,1–21)9 Trigeminusneuralgie: 2.6 (2,2–3,3)10 „SNRIs“: 5.0 (3.9–6.8)6 Dosierung GBP: 100–300 mg 1–3 x tgl., maximal 3.600 mg/d in 3 Einzeldosen 100–400 mg/d, maximal 1.200 mg/d in 3–4 Einzeldosen Nebenwirkungen Müdigkeit, Schwindel, Ataxie (cave: Therapie nicht plötzlich absetzen! Auch bei Patienten, die nicht unter Epilepsie leiden, sind Krampfanfälle möglich.) „Chronische Neuropathien“ 1,7 (1,5–2,0)11 PN 3.7 (2.6–6.4)6 PGB: 150–600 mg/d in 2–3 Einzeldosen GBP: Leukopenie, periphere Ödeme (lassen mit Dauer der Behandlung nach) PGB: leichte gastrointestinale Störungen, Diplopie, Euphorie oder Reizbarkeit, Gewichtszunahme Übelkeit, Kopfschmerzen, Diplopie, erhöhte Leberenzymwerte, Flüssigkeits- retention mit Gewichtszunahme, Leuko- penie, Thrombopenie, Exantheme (Toleranzentwicklung bei einschleichen- der Therapie) * Oxcarbazepin wird in dieser Indikation von der American Academy of Neurology und der European Federation of Neurological Societies ebenfalls als Mittel 1. Wahl empfohlen und hat ein günstigeres Nebenwirkungsprofil als Carbamazepin, kann aber nur off-label verwendet werden. 28 Schmerz nachrichten pliziert werden. Bei Verabreichung außerhalb des ZNS würde es rasch von Peptidasen hydrolysiert werden. Nebenwirkungen können eine schwere Ausprägung zeigen, sind aber nach Absetzen komplett reversibel. Eine Behandlung mit Ziconotid darf nur durch erfahrene Schmerztherapeuten in spezialisierten Zentren durchgeführt werden. Etwa 50 Prozent der behandelten Patienten profitieren von Ziconotid. Co-Analgetika auch als BasisSchmerztherapeutika Bei starker Schmerzsymptomatik können Co-Analgetika die Wirkung der klassischen Opioid- und Nicht-Opioidanalgetika verstärken, indem sie an zusätzlichen Punkten der Schmerzbahn angreifen. Alternativ kann es durch derartige Kombinationen auch möglich werden, mit niedrigeren Dosen der Einzelkomponenten bei weniger Nebenwirkungen auszukommen. Das Prinzip, dass Co-Analgetika immer nur als Add-on zu klassischen Analgetika eingesetzt werden sollten, ist aufgrund klinischer Erfahrungen überholt – in einigen Indikationen werden sie ohne nicht-opioide oder opioide Analgetika als Basis-Schmerztherapeutika eingesetzt, in Einzelfällen auch Kombinationen verschiedener Co-Analgetika. So hat eine kürzlich publizierte Vergleichsstudie gezeigt, dass bei schmerzhafter peripherer diabetischer Neuropathie die Standarddosis-Kombinationstherapie mit Duloxetin und Pregabalin eine Option im Vergleich zur Dosisausreizung der Einzelsubstanzen bietet.2 Bei schmerzhafter diabetischer Neuropathie und postherpetischer Neuralgie war die Kombination von Gabapentin mit Nortriptylin besser wirksam als die jeweiligen Einzelsubstanzen.3 Fazit Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass Co-Analgetika eine heterogene Medikamentengruppe darstellen. Sie haben aber längst ihre ursprünglichen Grenzen in der Schmerztherapie übersprungen. Nachdem immer mehr und mehr spezifische pathophysiologische Mechanismen entlang der Schmerzbahn gefunden werden, die nicht gut auf die klassischen nicht-opioiden und opioiden Analgetika ansprechen, kann den Co-Analgetika bei einer Reihe von Schmerzsyndromen eine eigenständige Rolle zugesprochen werden. Literatur: Niesters M, Martini C, Dahan A. Ketamine for chronic pain: risks and benefits. Br J Clin Pharmacol. 2014; 77:357-367 2 Tesfaye S, Wilhelm S, Lledo A, Schacht A, Tölle T, Bouhassira D et al. Duloxetine and pregabalin: high-dose monotherapy or their combination? The “COMBO-DN study – a multinational, randomized, double-blind, parallel-group study in patients with diabetic peripheral neuropathic pain. Pain. 2013;154:2616-2625 3 Gilron I, Bailey JM, Tu D, Holden RR, Jackson AC, Houlden RL. Nortriptyline and gabapentin, alone and in combination for neuropathic pain: a doubleblind, randomised controlled crossover trial. Lancet. 2009; 374:1252-1261 1 Saarto T, Wiffen PJ. Antidepressants for neuropathic pain. Cochrane Database of Systematic Reviews 2007, Issue 4. Art. No.: CD005454. DOI: 10.1002/14651858.CD005454.pub2 5 Moore RA, Derry S, Aldington D, Cole P, Wiffen PJ. Amitriptyline for neuropathic pain and fibromyalgia in adults. Cochrane Database of Systematic Reviews 2012, Issue 12. Art. No.: CD008242. DOI: 10.1002/14651858.CD008242.pub2 6 Finnerup NB, Sindrup SH, Jensen TS. The evidence for pharmacological treatment of neuropathic pain. Pain. 2010; 150:573-581 7 Lunn MPT, Hughes RAC, Wiffen PJ. Duloxetine for treating painful neuropathy, chronic pain or fibromyalgia. Cochrane Database of Systematic Reviews 2014, Issue 1. Art. No.: CD007115. DOI: 10.1002/14651858.CD007115.pub3 8 Moore RA, Wiffen PJ, Derry S, Toelle T, Rice AS. Gabapentin for chronic neuropathic pain and fibromyalgia in adults. Cochrane Database Syst Rev. 2014; 4:CD007938. DOI: 10.1002/14651858.CD007938. pub3 9 Moore RA, Straube S, Wiffen PJ, Derry S, McQuay HJ. Pregabalin for acute and chronic pain in adults. Cochrane Database of Systematic Reviews 2009, Issue 3. Art. No.: CD007076. DOI: 10.1002/14651858. CD007076.pub2 10 McQuay H, Carroll D, Jadad AR, Wiffen P, Moore A. Anticonvulsant drugs for management of pain: a systematic review. Br Med J. 1995; 311:1047-1052 11 Wiffen PJ, Derry S, Moore RA, McQuay HJ. Carbamazepine for acute and chronic pain in adults. Cochrane Database Syst Rev. 2011, Art. No.: CD005451. DOI: 10.1002/14651858.CD005451.pub2 4 Weiterführende Literatur: Beubler E. Kompendium der medikamentösen Schmerztherapie. Wirkungen, Nebenwirkungen und Kombinationsmöglichkeiten. 5. Aufl. 2012, Wien, Springer-Verlag Cascorbi I, Sorge JM, Strumpf R. Analgetika und Koanalgetika: Anwendung, gesetzliche Grundlagen und Probleme. In: Baron R et al. (Hrsg.), Praktische Schmerzmedizin. 2013, Berlin-Heidelberg, Springer-Verlag, pp. 237-278 Tabelle 3: Esketamin – Ziconotid Wirkmechanismus Esketamin (Ketanest®)Ziconotid (Prialt®) Nicht-kompetitive Hemmung von NMDA-Rezeptoren, Verstärkung des absteigenden antinozizeptiven Systems Hemmung von N-Typ Ca2+-Kanälen, damit Hemmung der Neurotransmitterfreisetzung Indikationen Starke Schmerzen in der Notfallmedizin, 3. Wahl bei opiatresistenten Tumorschmerzen und neuropathischen Schmerzen (v. a. Phantomschmerz, postherpetische Neuralgie) Tumor-assoziierte oder neuropathische Schmerzen bei Versagen einer Therapie mit intrathekalen Opioiden Dosierung Notfallmedizin: 0,25–0,5 mg/kgKG i.m. bzw. 0,125–0,25 mg/kgKG langsam i.v. Beginn mit 0,5 µg/d, Steigerung bis max. 21 µg/d Nebenwirkungen psychotomimetische Wirkung (dagegen Vorbehandlung in > 10 Prozent der Behandelten Schwindel, mit Benzodiazepinen oder Clonidin), Erhöhung des Übelkeit, Nystagmus, Verwirrtheit, Delir und Sympathikotonus, starke Erhöhung der Leberwerte bei andere neuropsychiatrische Symptome, wiederholter Anwendung weniger häufig auch Harnverhaltung, Obstipation, Hypotonie Schmerz nachrichten 29