Modul 2

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Dokumentvorlage, Version vom 18.04.2013
Dossier zur Nutzenbewertung
gemäß § 35a SGB V
Daratumumab (Darzalex®)
Janssen-Cilag GmbH
Modul 2
Allgemeine Angaben zum Arzneimittel,
zugelassene Anwendungsgebiete
Stand: 25.05.2016
Dossier zur Nutzenbewertung – Modul 2
Stand: 25.05.2016
Allgemeine Angaben zum Arzneimittel, zugelassene Anwendungsgebiete
Inhaltsverzeichnis
Seite
Tabellenverzeichnis .................................................................................................................. 2
Abbildungsverzeichnis ............................................................................................................. 3
Abkürzungsverzeichnis ............................................................................................................ 4
2
Modul 2 – allgemeine Informationen ............................................................................ 6
2.1 Allgemeine Angaben zum Arzneimittel ....................................................................... 6
2.1.1 Administrative Angaben zum Arzneimittel ............................................................ 6
2.1.2 Angaben zum Wirkmechanismus des Arzneimittels............................................... 7
2.2 Zugelassene Anwendungsgebiete ............................................................................... 17
2.2.1 Anwendungsgebiete, auf die sich das Dossier bezieht .......................................... 17
2.2.2 Weitere in Deutschland zugelassene Anwendungsgebiete ................................... 18
2.3 Beschreibung der Informationsbeschaffung für Modul 2 ........................................... 18
2.4 Referenzliste für Modul 2 ........................................................................................... 19
Daratumumab (Darzalex®)
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Allgemeine Angaben zum Arzneimittel, zugelassene Anwendungsgebiete
Tabellenverzeichnis
Seite
Tabelle 2-1: Allgemeine Angaben zum zu bewertenden Arzneimittel ...................................... 6
Tabelle 2-2: Pharmazentralnummern und Zulassungsnummern für das zu bewertende
Arzneimittel ................................................................................................................................ 6
Tabelle 2-3: Zugelassene Anwendungsgebiete, auf die sich das Dossier bezieht ................... 17
Tabelle 2-4: Weitere in Deutschland zugelassene Anwendungsgebiete des zu bewertenden
Arzneimittels ............................................................................................................................ 18
Daratumumab (Darzalex®)
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Allgemeine Angaben zum Arzneimittel, zugelassene Anwendungsgebiete
Abbildungsverzeichnis
Seite
Abbildung 2-1: Bandstruktur von humanem CD38 ................................................................... 8
Abbildung 2-2: Wirkmechanismen von Daratumumab ............................................................. 9
Abbildung 2-3: Verminderung regulatorischer Immunzellen (Breg/Treg) unter der Therapie
mit Daratumumab ..................................................................................................................... 11
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Allgemeine Angaben zum Arzneimittel, zugelassene Anwendungsgebiete
Abkürzungsverzeichnis
Abkürzung
Bedeutung
ADCC
Antibody-Dependent Cell-Mediated Cytotoxicity (Antikörperabhängige zellvermittelte Zytotoxizität)
ADCP
Antibody-Dependent Cell-Mediated Phagocytosis (Antikörperabhängige zellvermittelte Phagozytose)
ADPR
Adenosindiphosphat-Ribose
ATC-Code
Anatomisch-Therapeutisch-Chemischer Code
Breg
regulatory B-Cell (regulative B-Zelle)
bzw.
beziehungsweise
cADPR
cyclic Adenosine Diphosphoribose (zyklische AdenosindiphosphatRibose)
CD
Cluster of Differentiation
CDC
Complement-Dependent Cytotoxicity (Komplementvermittelte
Zytotoxizität)
CS1
Cell-Surface Glycoproteine CD2 Subset 1 (Glykoprotein auf der
Zelloberfläche)
DGHO
Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische
Onkologie
DNS
Desoxyribonukleinsäure
EPAR
European Public Assessment Report (Europäischer öffentlicher
Beurteilungsbericht)
et al.
et alii
EU
Europäische Union
Fc
constant Fragment
HDAC
Histon-Deacetylase
Ig
Immunglobulin
IL
Interleukin
IMiD
Immunomodulatory Drug (Immunmodulator)
IMWG
International Myeloma Working Group
inkl.
inklusive
kDa
Kilodalton
MDSC
Myeloid-Derived Suppressor Cell (myeloide Suppressorzellen)
mg
Milligramm
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Allgemeine Angaben zum Arzneimittel, zugelassene Anwendungsgebiete
Abkürzung
Bedeutung
MM
Multiples Myelom
NAADP
Nikotinsäure-Adenin-Dinukleotid-Phosphat
NAD
Nicotinamid-Adenin-Dinukleotid
NF-κB
Nuclear Factor Kappa-Light-Chain-Enhancer of Activated B-Cells
NKT-Zelle
Natural Killer T-Cell (natürliche Killer-T-Zelle)
PI
Proteasom-Inhibitor
PR
Partial Response (partielles Ansprechen)
PZN
Pharmazentralnummer
SLAMF7
Signaling Lymphocytic Activation Molecule F7
TNF-ɑ
Tumornekrosefaktor alpha
Treg
regulatory T-Cell (regulative T-Zelle)
u.a.
unter anderem
z.B.
zum Beispiel
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Allgemeine Angaben zum Arzneimittel, zugelassene Anwendungsgebiete
2
Modul 2 – allgemeine Informationen
Modul 2 enthält folgende Informationen:
– Allgemeine Angaben über das zu bewertende Arzneimittel (Abschnitt 2.1)
– Beschreibung der Anwendungsgebiete, für die das zu bewertende Arzneimittel zugelassen
wurde (Abschnitt 2.2); dabei wird zwischen den Anwendungsgebieten, auf die sich das
Dossier bezieht, und weiteren in Deutschland zugelassenen Anwendungsgebieten
unterschieden.
Alle in den Abschnitten 2.1 und 2.2 getroffenen Aussagen sind zu begründen. Die Quellen
(z. B. Publikationen), die für die Aussagen herangezogen werden, sind in Abschnitt 2.4
(Referenzliste) eindeutig zu benennen. Das Vorgehen zur Identifikation der Quellen ist im
Abschnitt 2.3 (Beschreibung der Informationsbeschaffung) darzustellen.
Im Dokument verwendete Abkürzungen sind in das Abkürzungsverzeichnis aufzunehmen.
Sofern Sie für Ihre Ausführungen Tabellen oder Abbildungen verwenden, sind diese im
Tabellen- bzw. Abbildungsverzeichnis aufzuführen.
2.1
Allgemeine Angaben zum Arzneimittel
2.1.1 Administrative Angaben zum Arzneimittel
Geben Sie in Tabelle 2-1 den Namen des Wirkstoffs, den Handelsnamen und den ATC-Code
für das zu bewertende Arzneimittel an.
Tabelle 2-1: Allgemeine Angaben zum zu bewertenden Arzneimittel
Wirkstoff:
Daratumumab
Handelsname:
Darzalex®
ATC-Code:
L01XC24
Geben Sie in der nachfolgenden Tabelle 2-2 an, welche Pharmazentralnummern (PZN) und
welche Zulassungsnummern dem zu bewertenden Arzneimittel zuzuordnen sind, und benennen
Sie dabei die zugehörige Wirkstärke und Packungsgröße. Fügen Sie für jede
Pharmazentralnummer eine neue Zeile ein.
Tabelle 2-2: Pharmazentralnummern und Zulassungsnummern für das zu bewertende
Arzneimittel
Pharmazentralnummer
(PZN)
Zulassungsnummer
Wirkstärke
Packungsgröße
11564467
EU/1/16/1101/001
100 mg
1 Stück, N1
11564473
EU/1/16/1101/002
400 mg
1 Stück, N1
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Allgemeine Angaben zum Arzneimittel, zugelassene Anwendungsgebiete
2.1.2 Angaben zum Wirkmechanismus des Arzneimittels
Beschreiben Sie den Wirkmechanismus des zu bewertenden Arzneimittels. Begründen Sie Ihre
Angaben unter Nennung der verwendeten Quellen.
Das Multiple Myelom ist eine Krebserkrankung, die ihren Ursprung in den Plasmazellen
nimmt. Diese erfüllen mit der Produktion von Antikörpern eine wichtige Funktion der
Immunabwehr und sind üblicherweise im Knochenmark angesiedelt. Durch genetische
Veränderungen kommt es beim Multiplen Myelom zu einer Vermehrung bösartiger
Plasmazellen und dadurch zu schwerwiegenden Symptomen und Veränderungen, u.a.
irreversible Nierenschäden, Blutarmut, schwere Infektionen aufgrund der Immunschwäche
sowie Knochenauflösung und Frakturen mit starken Schmerzen. Trotz großer medizinischwissenschaftlicher Fortschritte in der Behandlung des Multiplen Myeloms bleibt die
Erkrankung grundsätzlich unheilbar. Die Krankheits- und Therapielast hat erhebliche
Auswirkungen auf die Lebensqualität der Patienten. Die meisten Patienten versterben an den
Folgen des Multiplen Myeloms.
Die bösartig veränderten Plasmazellen (Myelom-Zellen) exprimieren in sehr hoher Dichte
und einheitlich auf der gesamten Zelloberfläche das transmembrane Glykoprotein CD38.
Diese Überexpression erfolgt sowohl unabhängig vom Stadium der Erkrankung oder erfolgter
Vortherapien sowie vom genetischen Risiko der Erkrankung (Deaglio et al., 2001, Lin et al.,
2004, Malavasi et al., 2008, Santonocito et al., 2004). Die Expression auf anderen lymphoiden
Zellen, myeloiden Zellen und anderen humanen Geweben ist hingegen deutlich geringer
(Santonocito et al., 2004). Pluripotente hämatologische Stammzellen, die für die langfristige
Funktion der Blutbildung im Knochenmark essentiell sind, tragen kein CD38 (Laubach et al.,
2014).
Durch die Gabe eines CD38-Antikörpers wie Daratumumab werden die Myelom-Zellen
gezielt angegriffen und vernichtet, der Erkrankungsfortschritt somit zurückgedrängt bzw.
aufgehalten, sowie eine nachhaltige Schädigung der Blutbildung verhindert. CD38 stellt somit
die ideale Zielstruktur für eine zielgerichtete Immuntherapie des Multiplen Myeloms unter
Schonung anderer Zellstrukturen dar (Deaglio et al., 2001, Lin et al., 2004, Malavasi et al.,
2008, Santonocito et al., 2004).
Die Zielstruktur CD38
CD38 ist ein 45 kDa Typ II transmembranes Protein, bestehend aus 300 Aminosäuren, mit
einem kürzeren intra- und einem größeren extrazellulären Anteil. Die Proteinstruktur wird
von sechs Disulfidbrücken stabilisiert (Abbildung 2-1).
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Allgemeine Angaben zum Arzneimittel, zugelassene Anwendungsgebiete
Quelle: (Malavasi et al., 2008)
Abbildung 2-1: Bandstruktur von humanem CD38
Die physiologischen Funktionen von CD38 sind vielfältig. Als Rezeptor vermittelt es zum
einen eine intrazelluläre Signalkaskade und verfügt zum anderen über eine extrazelluläre
Enzymfunktion. Die Bindung eines agonistischen Liganden (z.B. CD31) führt zu einem
intrazellulären Kalziumanstieg und der Aktivierung von Signalketten in Richtung Zellkern.
Dies geschieht durch Phosphorylierung intrazellulärer Substrate und mündet in der
Aktivierung des Transkriptionsfaktors NF-κB (Nuclear Factor Kappa-Light-Chain-Enhancer
of Activated B-Cells). Der Signalweg spielt eine wichtige Rolle für das Zellüberleben und die
Zellproliferation (Laubach et al., 2014).
CD38 besitzt eine enzymatische Funktion, die vom extrazellulär gelegenen Anteil des
Proteins wahrgenommen wird. Es katalysiert die Synthese von zyklischer
Adenosindiphosphat-Ribose (ADPR) und Nikotinsäure-Adenin-Dinukleotid-Phosphat
(NAADP). Diese beiden Moleküle spielen u.a. eine wichtige Rolle als Signalmoleküle im
Kalziumhaushalt.
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Allgemeine Angaben zum Arzneimittel, zugelassene Anwendungsgebiete
Neuere Erkenntnisse weisen zusätzlich darauf hin, dass die enzymatische Funktion von CD38
dazu beiträgt, Tumorzellen vor dem Zugriff des Immunsystems zu schützen. CD38 ist in der
Lage im Zusammenspiel mit weiteren Enzymen die Produktion von Adenosin im
Extrazellularraum zu bewirken. Die Bindung von Adenosin durch verschiedene Immunzellen
mit komplementären Rezeptoren führt zur Hemmung dieser Immunzellen und folglich zu
einer verminderten Aktivität gegen die Myelom-Zellen. Somit kann die Inhibition dieser
enzymatischen Funktion dazu beitragen, die Myelom-Zellen dem Zugriff des Immunsystems
in der „Nische“ des Knochenmarks besser zugänglich zu machen (Chillemi et al., 2014,
Laubach et al., 2014, Quarona et al., 2013).
Wirkmechanismus Daratumumab
Daratumumab ist ein humaner, monoklonaler Antikörper des Typs IgG1κ, welcher spezifisch
gegen das in der Zellwand befindliche Oberflächenprotein CD38 auf den Myelom-Zellen
gerichtet ist. Daratumumab bindet mit hoher Affinität und Spezifität an den extrazellulären
Anteil von CD38 (De Weers et al., 2011). Nach der Bindung von Daratumumab an CD38
wird sowohl über eine direkte Wirkung auf der Zelle als auch über substanzspezifische,
systemisch immunvermittelte Effekte der Zelltod der Myelom-Zellen hervorgerufen (Krejcik
et al., 2015) (Abbildung 2-2).
Quelle: modifiziert (Usmani et al., 2015)
Abbildung 2-2: Wirkmechanismen von Daratumumab
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Direkte Wirkung auf die Myelom-Zellen
Direkt durch die Bindung von Daratumumab an den CD38-Rezeptor der Myelom-Zelle
werden die folgenden Mechanismen ausgelöst:
Komplementvermittelte Zytotoxizität (Complement-Dependent Cytotoxicity, CDC)
An CD38 gebundenes Daratumumab aktiviert Bestandteile des Komplementsystems zur
Tumorzelle.
Dadurch
kommt
es
zur
Ausbildung
des
sogenannten
Membranangriffskomplexes, welcher ein Loch in die Zellwand setzt und damit den Zerfall
der Myelom-Zelle herbeiführt. Dieser Mechanismus tritt rasch ein und entfaltet in vitro sein
Maximum bereits nach einer Stunde (De Weers et al., 2011).
Antikörperabhängige
Cytotoxicity, ADCC)
zellvermittelte
Zytotoxizität
(Antibody-Dependent
Cell-Mediated
In diesem Fall wird durch das an CD38 auf der Myelom-Zelle gebundene Daratumumab eine
Immunzelle, z.B. eine natürliche Killer-T-Zelle (Natural Killer T-Cell, NKT-Zelle) angelockt.
Diese Zellen können an das freie konstante Fragment (constant Fragment, Fc-Teil) von
Daratumumab andocken und in der Folge zytotoxische Proteine ausscheiden (Perforine,
Granzyme), welche die Myelom-Zelle zerstören. Die ADCC erreicht in vitro ein Maximum
nach vier Stunden (De Weers et al., 2011).
Antikörperabhängige zellvermittelte
Phagocytosis, ADCP)
Phagozytose
(Antibody-Dependent
Cell-Mediated
Makrophagen und andere zur Phagozytose befähigte Immunzellen erkennen die durch die
Bindung von Daratumumab markierten Myelom-Zellen und phagozytieren diese. Die
Aktivierung der Makrophagenfunktion in Richtung der Daratumumab-markierten MyelomZelle lässt sich nach vier Stunden beobachten (Overdijk et al., 2012).
Einleitung
einer
Apoptose
CD38-Oberflächenproteine
mittels
Quervernetzung
(Cross-Linking)
der
Durch eine Vernetzung des Fc-Teils von therapeutischen Antikörpern im gebundenen Zustand
an die Zielzelle kann ein Signal entstehen, welches den programmierten Zelltod (Apoptose)
einleitet. Es wurde gezeigt, dass Daratumumab über Quervernetzung (Cross-Linking) der
CD38-Oberflächenmoleküle den Prozess der Apoptose einleiten kann (Jansen et al., 2012).
Zusammengefasst führt die Überexpression von CD38 auf Myelom-Zellen zu einer
vermehrten Bindung von Daratumumab. Über diese Bindungen werden Zellen aus dem Blut
rekrutiert sowie Enzyme ausgeschüttet, die zur Zerstörung der Myelom-Zelle führen.
Weiterhin wird über die Bindung von Daratumumab an CD38 ein Signal an die Zelle
vermittelt die Apoptose einzuleiten.
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Allgemeine Angaben zum Arzneimittel, zugelassene Anwendungsgebiete
Systemische immunvermittelte Wirkung von Daratumumab
Veränderung des Mikromilieus mit Reaktivierung der Anti-Myelom-Immunfunktion
CD38 übt eine Reihe enzymatischer Funktionen aus. Neuere Erkenntnisse zeigen einen
Zusammenhang zwischen der enzymatischen Funktion von CD38 und der verminderten
Immunzellaktivität gegenüber den Myelom-Zellen. Die Bindung von Daratumumab führt zu
einer Hemmung der enzymatischen Funktion, dadurch wird die Produktion von Substanzen
verhindert, die Immunzellen in der unmittelbaren Umgebung der Myelom-Zelle in ihrer
Funktion hemmen. Entscheidend ist hierbei die Unterbrechung des „alternativen“
Produktionsweges für das immunhemmend wirkende Adenosin, bei dem CD38 eine wichtige
Rolle spielt (Morandi et al., 2015). Dieser Teil des Wirkmechanismus‘ beeinflusst das
Mikromilieu im Knochenmark und verringert die Wahrscheinlichkeit des Überlebens einer
Myelom-Zelle (Laubach et al., 2014).
Unterdrückung immunsupprimierender Zellen führt zur Reaktivierung des Anti-MyelomEffektes des Immunsystems
Auch regulatorische Immunzellen bilden CD38 aus. Dazu gehören sogenannte regulatorische
B- und T-Zellen (Breg/Treg) wie auch myeloide Suppressorzellen (Myeloid-Derived Suppressor
Cell, MDSC). Diese Zellen nehmen unter anderem die Aufgabe wahr, das körpereigene
Immunsystem in der Reaktion gegen den eigenen Körper zu hemmen. Im Falle einer
bösartigen Erkrankung wie dem Multiplen Myelom, trägt dies dazu bei, die Tumorzellen vor
dem Zugriff des Immunsystems zu schützen. Sowohl Breg als auch eine CD38-positive
Untergruppe der Treg erlangen unter der Therapie mit Daratumumab eine anhaltende
Verminderung (Abbildung 2-3) (Krejcik et al., 2015).
Quelle: modifiziert (Krejcik et al., 2015)
Abbildung 2-3: Verminderung regulatorischer Immunzellen (Breg/Treg) unter der Therapie mit
Daratumumab
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Allgemeine Angaben zum Arzneimittel, zugelassene Anwendungsgebiete
Diese Verminderung immununterdrückender regulativer Zellen geht mit einer Vermehrung
von aktiven Immunzellen wie T-Helferzellen und zytotoxische T-Zellen einher, welche unter
der Therapie mit Daratumumab einen signifikanten Anstieg im peripheren Blut und im
Knochenmark aufweisen. Dieser Anstieg war bei Patienten mit einem formalen
Krankheitsansprechen (mindestens partielles Ansprechen (Partial Response, PR) nach den
Kriterien der International Myeloma Working Group (IMWG)) auf die DaratumumabTherapie signifikant ausgeprägter als bei fehlendem Ansprechen. In präklinischen Versuchen
waren auch myeloide Suppressorzellen für Daratumumab sensitiv und ihre Anzahl
verminderte sich (Krejcik et al., 2015). Dies legt den Schluss nahe, dass dieser Effekt auch in
vivo zur Aktivierung des Immunsystems beitragen kann.
Die synergistisch wirkenden Effekte von Daratumumab machen diesen Antikörper in seiner
Wirksamkeit einzigartig und ermöglichen den eigenständigen Einsatz als wirksame
Monotherapie. Die Spezifität von CD38 als Zielstruktur auf Myelom-Zellen und die selektive
Bindung von Daratumumab als CD38-Antikörper bilden die Grundlage für eine sehr gute
Verträglichkeit. Dieser Wirksamkeitsvorteil und das gute Nebenwirkungsprofil ermöglichen
auch den Einsatz von Daratumumab in Kombination mit anderen Wirkmechanismen.
Beschreiben Sie, ob und inwieweit sich der Wirkmechanismus des zu bewertenden
Arzneimittels vom Wirkmechanismus anderer bereits in Deutschland zugelassener
Arzneimittel unterscheidet. Differenzieren Sie dabei zwischen verschiedenen
Anwendungsgebieten, für die das zu bewertende Arzneimittel zugelassen ist. Begründen Sie
Ihre Angaben unter Nennung der verwendeten Quellen.
Daratumumab ist ein humaner monoklonaler Antikörper gegen das spezifische
Oberflächenmolekül CD38. Myelom-Zellen exprimieren dieses Oberflächenprotein
unabhängig von den Vortherapien, dem Erkrankungsstadium oder dem genetischen Risiko.
Wenige andere Körperzellen tragen CD38, wobei die Expression jeweils deutlich geringer
ausgeprägt ist. Das Erkennen und Attackieren einer Zielstruktur mit hoher Spezifität für die
der Krankheit zugrunde liegenden Zellart entspricht der Definition einer zielgerichteten
Therapie (National Cancer Institute, 2014). Der zielgerichtete Ansatz ermöglicht einen
maximalen therapeutischen Effekt bei bestmöglicher Schonung anderer zellulärer Strukturen.
Daratumumab entfaltet seine Wirkung über verschiedene, sich ergänzende Mechanismen.
Diese vollziehen sich über eine direkte Wirkung an der Myelom-Zelle als auch über
systemische, immunvermittelte Effekte (Krejcik et al., 2015). In diesem Zusammenspiel der
Mechanismen wirkt Daratumumab bereits als Einzelsubstanz und muss nicht mit einer
weiteren Substanz kombiniert werden. Die klinische Bestätigung des innovativen
Wirkansatzes zeigt sich darin, dass das Ansprechen der Patienten auf eine DaratumumabMonotherapie unabhängig von vorbestehenden Resistenzen gegen andere Therapeutika ist
(Lokhorst et al., 2015, Lonial et al., 2016). Der zielgerichtete Mechanismus und die
Möglichkeit der Anwendung als Einzelsubstanz ohne ein weiteres Kombinationsmedikament
machen den Einsatz auch bei Patienten mit mehreren Vortherapien und bestehenden
krankheits- oder therapieassoziierten Morbiditäten möglich.
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Allgemeine Angaben zum Arzneimittel, zugelassene Anwendungsgebiete
Daher kann eine Therapie mit Daratumumab auch in sehr späten Linien zu einer deutlich
verlängerten Überlebenszeit führen (Lonial et al., 2016). Gleichzeitig kann Daratumumab
aufgrund des unabhängigen Therapieansatzes auch mit anderen Wirkmechanismen kombiniert
werden, was derzeit in weiteren Studien untersucht wird.
Wirkmechanismen anderer zugelassener Arzneimittel für das rezidivierte Multiple
Myelom
Bis zur Verfügbarkeit der ersten immunmodulierenden Substanz (IMiD) Thalidomid und des
ersten Proteasom-Inhibitors (PI) Bortezomib war die Therapie des Multiplen Myeloms nur
mit klassischen zytotoxischen Substanzen oder einer nebenwirkungsreichen und unzureichend
effektiven immunstimulierenden Therapie (z.B. Interferon) möglich (Ludwig et al., 1988). Bis
zum jetzigen Zeitpunkt wurde eine Reihe von weiteren Substanzen zugelassen, die sich in
unterschiedliche Gruppen bezüglich des Wirkmechanismus einordnen lassen.
Aktuell sind in der Rezidivtherapie des Multiplen Myeloms folgende Substanzen in
Deutschland zugelassen:
•
•
•
•
•
Proteasom-Inhibitoren (PI) (Bortezomib und Carfilzomib)
Immunmodulatoren (IMiD) (z.B. Lenalidomid und Pomalidomid)
Histon-Deacytelase (HDAC)-Inhibitor (Panobinostat)
Humanisierte Antikörper (Elotuzumab)
Humane Antikörper (Daratumumab)
Weiterhin gibt es eine Reihe von Substanzen, die für verschiedene Malignome, jedoch nicht
spezifisch für das rezidivierte Multiple Myelom, zugelassen sind, jedoch zu dessen Therapie
eingesetzt werden. Dazu gehören unspezifische Zytostatika wie z.B. Melphalan, Doxorubicin,
pegyliertes liposomales Doxorubicin, Vincristin, Carmustin und Cyclophosphamid sowie
synthetische Glucokortikoide wie z.B. Dexamethason und Prednisolon.
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Stand: 25.05.2016
Allgemeine Angaben zum Arzneimittel, zugelassene Anwendungsgebiete
Proteasom-Inhibitoren
Die Funktion des Proteasoms ist der Abbau der mit Ubiquitin markierten Proteine in der
Zelle. Viele Proteine, die durch die Proteasomdegradation reguliert werden, sind für die
Steuerung von Zellprozessen essentiell, einschließlich des physiologischen Ablaufs des
Zellzyklus, der Zellteilung und des Überlebens der Zellen. Die anti-neoplastische Wirkung
der Proteasom-Inhibitoren betrifft mehrere verschiedene Zellprozesse einschließlich
Veränderung der Zellzyklusprogression, der Induktion des Zelltods (Apoptose), der
Expressionshemmung der zellulären Adhäsionsmoleküle, der angiogenen Wachstumsfaktoren
sowie des Interleukin-6 (IL-6) und der Änderung des zellulären Mikromilieus (Amgen Europe
B.V., 2016, DeMartino and Slaughter, 1999, Mani and Gelmann, 2005, Myung et al., 2001,
Wolf and Hilt, 2004). Die verschiedenen Proteasom-Inhibitoren unterscheiden sich in ihre
Wirkmechanismen u.a. in der Reversibilität der Bindung und der Bindungsstelle am
Proteasom. Diese Unterschiede sind vermutlich auch für die unterschiedlichen
Toxizitätsprofile verantwortlich. Bortezomib kann u.a. zu therapielimitierenden
Polyneuropathien führen und induziert eine Thrombozytopenie (Janssen-Cilag International
N.V., 2016b). Carfilzomib kann u.a. eine Hypertonie bedingen, eine Hypokaliämie induzieren
und kardiale und renale Nebenwirkungen aufweisen (Amgen Europe B.V., 2016).
Immunmodulatoren
Der Wirkungsmechanismus eines IMiD umfasst anti-neoplastische, anti-angiogene,
Erythropoese-stimulierende und immunmodulierende Eigenschaften. Lenalidomid hemmt im
Speziellen zusätzlich die Proliferation bestimmter hämatopoetischer Tumorzellen wie folgt:
•
•
•
•
•
Förderung der T-Zell-vermittelten und NKT-Zell-vermittelten Immunität,
Erhöhung der Anzahl von NKT-Zellen,
Hemmung der Angiogenese durch Blockade der Migration,
Adhäsion von Endothelzellen sowie die Bildung von Mikrogefäßen sowie
Hemmung der Produktion von proinflammatorischen Zytokinen
(z.B. TNF-α und IL-6) durch Monozyten (Celgene Europe Limited, 2015b).
Pomalidomid ist mit Lenalidomid chemisch eng verwandt (Celgene Europe Limited, 2015a).
IMiD sind im Rahmen der Zulassung auf die Kombination mit einem Glukokortikoid
angewiesen, die insbesondere bei längerfristiger Anwendung zusätzliche Toxizitäten wie
Immunsuppression und anabole Stoffwechselwirkung mit sich bringen. Der
Wirkmechanismus eines IMiD ist polyfaktoriell und wird nicht als zielgerichtet eingestuft
(National Cancer Institute, 2014). IMiD weisen unterschiedliche Nebenwirkungsprofile auf.
Sie können eine prothrombotische Wirkung haben und Thrombosen mit konsekutiven
Lungenembolien bedingen. Teilweise ist eine obligatorische Antikoagulation vorgesehen.
Weitere mögliche Nebenwirkungen sind u.a. Neutro- und Thrombozytopenie (Celgene
Europe Limited, 2015a, Celgene Europe Limited, 2015b).
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Allgemeine Angaben zum Arzneimittel, zugelassene Anwendungsgebiete
Histon-Deacytelase-Inhibitor (HDAC-Inhibitor)
Panobinostat ist ein HDAC-Inhibitor. HDACs sind Enzyme, die die Entfernung von
Acetylgruppen der Lysinreste von Histonen und einigen Nicht-Histon-Proteinen katalysieren.
Die Hemmung der HDAC-Aktivität führt zu einer verstärkten Acetylierung von HistonProteinen, eine epigenetische Modulation, die zu einer Relaxierung des Chromatins und
dadurch zu einer transkriptionellen Aktivierung führt. In vitro verursachte Panobinostat eine
Akkumulation von acetylierten Histonen und anderen Proteinen, einschließlich des Stillstands
des Zellzyklus und/oder der Apoptose einiger transformierter Zellen. In Xenograft-MausModellen zeigte sich bei Behandlung mit Panobinostat ein erhöhter Spiegel acetylierter
Histone. Panobinostat zeigt eine stärkere Zytotoxizität gegenüber Tumorzellen als gegenüber
gesunden Zellen (Novartis Europharm Limited, 2016). Panobinostat ist nicht als
Monotherapie zugelassen, sondern ausschließlich in Kombination mit Bortezomib und
Dexamethason. Neben dem Nebenwirkungsprofil von Bortezomib zeigten sich zusätzliche
Toxizitäten u.a. in Form von gastrointestinalen und hämatotoxischen Nebenwirkungen
(Novartis Europharm Limited, 2016).
Humanisierter monoklonaler Antikörper gegen SLAMF7 (Signaling Lymphocytic Activation
Molecule F7)
Elotuzumab ist ein humanisierter IgG1-Antikörper der sich gegen das Oberflächenprotein
SLAMF7 (auch als CS1 (Cell-Surface Glycoproteine CD2 Subset 1)) richtet. SLAMF7 ist ein
Protein, das auf NKT-Zellen, Plasma- und Myelom-Zellen und in geringerer Dichte auf
einigen anderen Zellen des Immunsystems exprimiert wird. Elotuzumab regt durch die
Bindung an SLAMF7 auf NKT-Zellen die Funktion der Zellen an. Die Bindung von
Elotuzumab an SLAMF7 auf Myelom-Zellen erleichtert die Erkennung durch die NKT-Zellen
(Bristol-Meyers Squibb Company, 2016, Lonial et al., 2016). Dieser Mechanismus führt ohne
eine weitere aktive Substanz zu keinem relevanten klinischen Effekt für Patienten mit einem
Multiplen Myelom. Elotuzumab muss mit mindestens einer weiteren wirksamen Substanz
kombiniert werden (Bristol-Meyers Squibb Company, 2016, Zonder et al., 2012). Im
Gegensatz zu Elotuzumab ermöglicht der Wirkmechanismus von Daratumumab eine
Behandlung von Patienten mit Multiplem Myelom mit einer Monotherapie. Der
Wirkmechanismus von Elotuzumab erfordert einen Kombinationspartner, um ein
Therapieansprechen zu generieren (Bristol-Meyers Squibb Company, 2016). Als
humanisierter Antikörper besteht Elotuzumab teilweise aus körperfremden Proteinanteilen
(Maus) mit einem prinzipiell erhöhten Risiko für die Ausbildung von neutralisierenden
Antikörpern. Im Gegensatz dazu ist Daratumumab ein humaner monoklonaler Antikörper und
das Risiko für eine Immunreaktion gegen körperfremde Proteinanteile ist somit nicht
gegeben.
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Stand: 25.05.2016
Allgemeine Angaben zum Arzneimittel, zugelassene Anwendungsgebiete
Zytostatika
Grundsätzlich stören klassische Zytostatika Stoffwechselprozesse in sich rasch teilenden
Zellen. Alkylierende Substanzen wie Melphalan oder interkalierende Substanzen wie
Doxorubicin verursachen strukturelle DNS-Veränderungen, die zur fehlenden
Teilungsfähigkeit und zum Zelluntergang führen (Aspen Pharma Trading Limited, 2014,
Janssen-Cilag International N.V., 2015). Klassische Zytostatika können in ihrer Wirkung
nicht zwischen Tumorzelle und gesunder Zelle des Körpers unterscheiden, gehen häufig mit
einer geringen therapeutischen Breite einher und erzeugen relevante Toxizitäten (Scott, 1970).
Der Wirkansatz klassischer zytostatischer Therapien ist u.a. mit schweren hämatopoetischen
Nebenwirkungen und dem Risiko der Ausbildung von Zweitmalignomen assoziiert.
Synthetische Glukokortikoide
Steroide oder auch synthetische Glukokortikoide haben eine immunsuppressive,
entzündungshemmende und anti-proliferative Wirkung. Die Wirkung entfalten sie unmittelbar
am Zellkern über die Beeinflussung von Transkriptionsfaktoren, die unspezifisch u.a. für die
Funktion und Migration von Entzündungszellen verantwortlich sind (Coleman, 1992,
ratiopharm GmbH, 2015). Die langfristige Anwendung von Steroiden führt u.a. zu einer
diabetogenen Stoffwechsellage, Ausbildung von Magengeschwüren, Muskelschwund und
Schwächung des Immunsystems mit erhöhter Rate von opportunistischen Infektionen
(ratiopharm GmbH, 2015).
Unterschiede der Wirkmechanismen anderer zugelassener Arzneimittel im Vergleich zu
Daratumumab für das rezidivierte Multiple Myelom
Daratumumab ist eine zielgerichtete Therapie des rezidivierten Multiplen Myeloms und
richtet sich als einzige zugelassene Substanz gegen die Zielstruktur CD38.
Eine Monotherapie mit einem zielgerichteten monoklonalen Antikörper geht mit einer
geringeren Toxizität gegenüber Kombinationstherapien einher und ermöglicht somit die
Behandlung von Patienten, die sonst schwer für nebenwirkungsreiche Therapieregime
zugänglich wären. Von der Monotherapie mit Daratumumab profitieren daher insbesondere
Patienten in den hinteren Therapielinien, die aufgrund von Refraktärität und mangelnder
Verträglichkeit mit Kombinationen anderer Wirkmechanismen nicht mehr wirksam behandelt
werden können.
Gerade stark vorbehandelte Patienten benötigen neue, verträgliche Wirkansätze. Erschöpfte
Knochenmarkreserven, fehlende Therapieoptionen und therapieassoziierte Morbiditäten
erschweren den Einsatz von Kombinationstherapien und verlangen nach grundsätzlich neuen,
spezifischen nebenwirkungsarmen Therapieansätzen.
Daratumumab bietet mit seiner Myelom-spezifischen Zielstruktur und den sich ergänzenden
Wirkungsweisen, unabhängig von der Vortherapie und dem genetischen Risiko, einen
zielgerichteten Wirkmechanismus.
Daratumumab (Darzalex®)
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Dossier zur Nutzenbewertung – Modul 2
Stand: 25.05.2016
Allgemeine Angaben zum Arzneimittel, zugelassene Anwendungsgebiete
Als Monotherapie bietet Daratumumab eine hochwirksame Therapieoption des rezidivierten
Multiplen Myeloms und stellt damit eine bisher nicht existierende Therapieoption für
Patienten in den hinteren Therapielinien dar, für die aufgrund weitgehend fehlender
Therapiealternativen ein sehr hoher medizinischer Bedarf nach innovativen Therapieansätzen
besteht.
2.2
2.2.1
Zugelassene Anwendungsgebiete
Anwendungsgebiete, auf die sich das Dossier bezieht
Benennen Sie in der nachfolgenden Tabelle 2-3 die Anwendungsgebiete, auf die sich das
vorliegende Dossier bezieht. Geben Sie hierzu den Wortlaut der Fachinformation an. Sofern
im Abschnitt „Anwendungsgebiete“ der Fachinformation Verweise enthalten sind, führen Sie
auch den Wortlaut an, auf den verwiesen wird. Fügen Sie für jedes Anwendungsgebiet eine
neue Zeile ein, und vergeben Sie eine Kodierung (fortlaufende Bezeichnung von „A“ bis „Z“)
[Anmerkung: Diese Kodierung ist für die übrigen Module des Dossiers entsprechend zu
verwenden].
Tabelle 2-3: Zugelassene Anwendungsgebiete, auf die sich das Dossier bezieht
Anwendungsgebiet (Wortlaut der
Fachinformation inkl. Wortlaut bei
Verweisen)
orphan
(Ja/Nein)
Datum der
Zulassungserteilung
Kodierung im
Dossiera
Daratumumab ist indiziert als Monotherapie
für die Behandlung erwachsener Patienten mit
rezidiviertem und refraktärem Multiplen
Myelom, die bereits mit einem ProteasomInhibitor und einem Immunmodulator
behandelt wurden und die während der letzten
Therapie eine Krankheitsprogression zeigten.
Ja
20.05.2016
A
a: Fortlaufende Angabe „A“ bis „Z“.
inkl.: inklusive
Benennen Sie die den Angaben in Tabelle 2-3 zugrunde gelegten Quellen.
Die Angaben zum Anwendungsgebiet (Tabelle 2-3) stammen aus der Fachinformation von
Darzalex® (Stand: 06/2016) (Janssen-Cilag International N.V., 2016a).
Daratumumab (Darzalex®)
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Dossier zur Nutzenbewertung – Modul 2
Stand: 25.05.2016
Allgemeine Angaben zum Arzneimittel, zugelassene Anwendungsgebiete
2.2.2 Weitere in Deutschland zugelassene Anwendungsgebiete
Falls es sich um ein Dossier zu einem neuen Anwendungsgebiet eines bereits zugelassenen
Arzneimittels handelt, benennen Sie in der nachfolgenden Tabelle 2-4 die weiteren in
Deutschland zugelassenen Anwendungsgebiete des zu bewertenden Arzneimittels. Geben Sie
hierzu den Wortlaut der Fachinformation an; sofern im Abschnitt „Anwendungsgebiete“ der
Fachinformation Verweise enthalten sind, führen Sie auch den Wortlaut an, auf den
verwiesen wird. Fügen Sie dabei für jedes Anwendungsgebiet eine neue Zeile ein. Falls es
kein weiteres zugelassenes Anwendungsgebiet gibt oder es sich nicht um ein Dossier zu einem
neuen Anwendungsgebiet eines bereits zugelassenen Arzneimittels handelt, fügen Sie in der
ersten Zeile unter „Anwendungsgebiet“ „kein weiteres Anwendungsgebiet“ ein.
Tabelle 2-4: Weitere in Deutschland zugelassene Anwendungsgebiete des zu bewertenden
Arzneimittels
Anwendungsgebiet
(Wortlaut der Fachinformation inkl. Wortlaut bei Verweisen)
Datum der
Zulassungserteilung
Kein weiteres Anwendungsgebiet.
-
inkl.: inklusive
Benennen Sie die den Angaben in Tabelle 2-4 zugrunde gelegten Quellen. Falls es kein
weiteres zugelassenes Anwendungsgebiet gibt oder es sich nicht um ein Dossier zu einem
neuen Anwendungsgebiet eines bereits zugelassenen Arzneimittels handelt, geben Sie „nicht
zutreffend“ an.
Nicht zutreffend.
2.3 Beschreibung der Informationsbeschaffung für Modul 2
Erläutern Sie an dieser Stelle das Vorgehen zur Identifikation der im Abschnitt 2.1 und im
Abschnitt 2.2 genannten Quellen (Informationsbeschaffung). Sofern erforderlich, können Sie
zur Beschreibung der Informationsbeschaffung weitere Quellen benennen.
Die Anhaben zu den Informationen aus Abschnitt 2.1 und Abschnitt 2.2 entstammen der
Fachinformation von Darzalex® (Janssen-Cilag International N.V., 2016a) sowie internen
Quellen. Die Beschreibung der Wirkmechanismen in Abschnitt 2.1.2 erfolgte auf Basis der
aktuellen Leitlinie zum Multiplen Myelom der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und
Onkologie (DGHO) (Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie,
2013) sowie den Fachinformationen der jeweiligen Arzneimittel.
Daratumumab (Darzalex®)
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Allgemeine Angaben zum Arzneimittel, zugelassene Anwendungsgebiete
2.4 Referenzliste für Modul 2
Listen Sie nachfolgend alle Quellen (z. B. Publikationen), die Sie in den vorhergehenden
Abschnitten angegeben haben (als fortlaufend nummerierte Liste). Verwenden Sie hierzu
einen allgemein gebräuchlichen Zitierstil (z. B. Vancouver oder Harvard). Geben Sie bei
Fachinformationen immer den Stand des Dokuments an.
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16.
Amgen Europe B.V. 2016. Fachinformation Kyprolis® 60 mg Pulver zur Herstellung
einer Infusionslösung. (Stand: 02/2016).
Aspen Pharma Trading Limited. 2014. Fachinformation Alkeran® 50 mg i.v. (Stand:
07/2014).
Bristol-Meyers Squibb Company. 2016. Fachinformation Empliciti® 300mg/400 mg
Pulver für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung. (Stand: 05/2016).
Celgene Europe Limited. 2015a. Fachinformation Imnovid® Hartkapseln. (Stand:
11/2015).
Celgene Europe Limited. 2015b. Fachinformation Revlimid® Hartkapseln. (Stand:
06/2015).
Chillemi, A., Zaccarello, G., Quarona, V., Lazzaretti, M., Martella, E., Giuliani, N., et
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zur Herstellung einer Infusionslösung. (Stand: 04/2015).
Janssen-Cilag International N.V. 2016a. Fachinformation Darzalex® 20 mg/ml
Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung. (Stand: 06/2016).
Janssen-Cilag International N.V. 2016b. Fachinformation Velcade® 3,5 mg Pulver zur
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Daratumumab (Darzalex®)
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Dossier zur Nutzenbewertung – Modul 2
Stand: 25.05.2016
Allgemeine Angaben zum Arzneimittel, zugelassene Anwendungsgebiete
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Dossier zur Nutzenbewertung – Modul 2
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Daratumumab (Darzalex®)
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