Prof. Dr. H.-D. Hardes FB IV – VWL/APO WS 2002/03 Grundzüge der Volkswirtschaftslehre Transferbeispiel 6-1 „Arzneimittel – Monopol- und Konkurrenzpreise“ In den Monopolmärkten und in Konkurrenzmärkten werden die Preise ganz unterschiedlich bestimmt. Die Erkenntnisse können leicht auf den Arzneimittelmarkt übertragen werden; denn da gibt es nebeneinander Monopole durch den Patentschutz neuer Medikamente und Wettbewerb bei den nicht mehr geschützten Pharmaka, die jedermann herstellen kann. Bei Auslaufen des Patentschutzes verwandeln sich Monopolmärkte zu Konkurrenzmärkten. Was geschieht dann mit dem Preis? Betrachten wir dazu das Schaubild. Die Grenzkosten der Arzneimittelherstellung sind als konstant angenommen, was näherungsweise für zahlreiche Arzneimittel zutrifft. Während der Laufzeit des Patents maximiert der Monopolist seinen Gewinn aus dem Arzneimittelverkauf, indem er jene Menge produziert und anbietet, bei der Grenzkosten und Grenzerlös gleich sind. ... Mit dem Auslaufen des Patents werden andere Anbieter und Wettbewerber in den gewinnträchtigen Markt gelockt. Nach und nach wandelt sich der Monopolmarkt zu einem Konkurrenzmarkt und der Preis sinkt schließlich auf die Höhe der Grenzkosten ab. Die empirische Erfahrung deckt sich mit den Hypothesen der Theorie. Neben den bisherigen Markenartikel des Alleinanbieters treten pharmakologisch äquivalente Generica anderer Hersteller. Abb.: Der Markt für Arzneimittel Quelle: Mankiw, G. N., Grundzüge der VWL, 2. Aufl., Stuttgart 2001, S. 349 2 Fragen/Aufgaben zu Transferbeispiel 6-1 (1) Prüfen Sie die Markteffekte des Patentschutzes für neue Arzneimittel! (2) Welche Argumente sprechend für/gegen einen Patentschutz? Transferbeispiel 6-1 WS 02-03.doc