Pflege- und Entwicklungskonzept Dummbäketal inkl. Ermittlung des

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Pflege- und Entwicklungskonzept Dummbäkental (Gem. Ganderkesee)
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Pflege- und Entwicklungskonzept Dummbäketal inkl. Ermittlung des Aufwertungspotentials bei
der Durchführung von Kompensationsmaßnahmen
IBL Umweltplanung, Unterm Berg 39, 26123 Oldenburg, www.ibl-umweltplanung.de
Vereinfachte Darstellung der Präsentation
Hinweis: Diese Darstellung beruht auf der vorgestellten EDV-Präsentation in Ausschüssen und
Bürgerinformationsveranstaltungen. Da die Abbildungen für den verwaltungsinternen Gebrauch
per EDV entwickelt wurden, kann diese Darstellung nur unvollkommen die Inhalte wiedergeben.
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Ausgangsbedingungen
Folgende Ausgangsbedingungen sind Grundlage der Planung:
•
Die Gemeinde Ganderkesee fasst den Beschluss, ein Pflege- und Entwicklungskonzept
Dummbäkental erarbeiten zu lassen.
•
Südlich und östlich Ortslage Ganderkesee befinden sich gewässerbegleitende Freiräume
an Dummbäke bzw. am Wasserzug von Ganderkesee.
•
Das Planungsgebiet ist landschaftlich sehr reizvoll und von hoher Eigenart.
•
Das Planungsgebiet ist für den Natur- und Landschaftsschutz von hoher Bedeutung.
•
Das Planungsgebiet ist für die Erholung von hoher Bedeutung.
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Bestandsaufnahme
Das Planungsgebiet wurden von der Gemeinde Ganderkesee abgegrenzt. Es erstreckt sich
vom Nord- bis zum Ostrand der Ortslage Ganderkesee. Das Teilgebiet Süd liegt zwischen den
Wegen Am Kamphusmoor und Heideweg im Norden, dem Riedenweg und Moorweg im Süden,
dem Immerweg im Westen sowie der Adelheider Straße im Osten. Das Teilgebiet Nord befindet
sich zwischen der Wagnerstraße im Norden, dem Fahrener Weg im Süden und dem Brookdamm im Westen.
Beim Dummbäkental handelt es sich um eine charakteristische Kulturlandschaft mit hoher
Strukturvielfalt. Die Acker- und Grünlandstandorte werden lokal von einem dichten Wallheckennetz durchzogen. Es ist ein wichtiger Bereiche für Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie wichtige Bereiche für Arten und Lebensgemeinschaften. Die Talniederung der Dummbäke ist schutzbedürftig als Landschaftsschutzgebiet. Schutzziel sind hier der Erhalt des reich gegliederten,
landschaftstypischen Wiesentals mit seinen einzelnen Feuchtwiesen und Teichen.
Der Großteil des Plangebietes wird landwirtschaftlich genutzt. Davon werden 19% der Fläche
als Acker und 65% der Fläche als Dauergrünland (Weiden und Mahdflächen) genutzt. Rund 3%
der Fläche sind bewaldet bzw. Brachfläche. Auf 11% der Fläche befinden sich als Wochenendplätze etc. ausgewiesene Privatgrundstücke mit unterschiedlicher Nutzung (parkähnliche Anlage mit größtenteils älteren Strauch- und Baumbeständen, Scherrasen, Pferdeweiden, kleinere
Teiche/Fischteiche, Schrebergärten). Die Dummbäke dient im östlichen Bereich des Teilgebietes Nord als Vorfluter der im Plangebiet gelegenen Kläranlage. Der Grad der Flächenversiegelung ist insgesamt gering (unter 2% der Gesamtfläche).
Die Erfassung der Biotoptypen erfolgte anhand des Biotoptypenschlüssels des Niedersächsischen Landesamtes für Ökologie (siehe Anhang).
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Abb. 1 Erfassung der Biotoptypen (Flächen, Teil Süd)
Abb. 2 Erfassung der Biotoptypen (Flächen, Teil Nord)
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Abb. 3: Erfassung der Biotoptypen (Gehölze, Teil Süd)
Abb. 4: Erfassung der Biotoptypen (Gehölze, Teil Nord)
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Abb. 5: Erfassung der Lurche (Teil Süd)
Abb. 6: Erfassung der Lurche (Teil Nord)
Im nachfolgenden wird ein kurzer Überblick über die wichtigsten Biotoptypen des Plangebietes
gegeben.
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Wälder
Im Plangebiet befindet sich im nordwestlichen Bereich des Teilgebietes 1 ein (Traubenkirsche)Erlenwald der Talniederung (WET). Umgrenzt wird dieser Wald von der Dummbäke, die sich
am nordwestlichen Rand des Waldes teilt und diesen umfließt. Sie bildet damit gleichzeitig die
westlichen und östliche Grenze dieses Waldabschnittes, der sich außerhalb des Plangebietes
fortsetzt. Am südöstlichen Rand des Waldes fließt sie wieder zusammen. Das Gelände fällt von
Osten nach Westen ab. Im Westen ist die Bodenfeuchtigkeit sehr hoch und der Erlenwald hat
hier Bruchwaldcharakter mit Vorkommen der Sumpfdotterblume.
Rund 5% der Fläche des Plangebietes wird von Laub- bzw. Nadelforsten bedeckt (WXH, WZ).
Die Laubforste werden vorwiegend von Erlen bestanden, in zwei Forsten dominiert die Birke.
Die Nadel- sowie einige Laubforste befinden sich auf Privatgrundstücken, die als Wochenendplätze genutzt werden. Zwei der Erlenforste weisen stellenweise feuchte bis nasse Bodenverhältnisse auf.
Gebüsche und Kleingehölze
Charakteristisch für das Dummbäketal sind die zahlreichen, Felder und Wege umgrenzenden
Wallhecken und Hecken (Foto 1). Dabei handelt es sich sowohl um Strauch-, Strauch-Baumals auch Baumhecken und –wallhecken (HWS, HWM, HWB, HFS, HFM, HFB). Im westlichen
Bereich des Teilgebietes 1 befindet sich ein gehölzfreier Wall (HWO). Bei den Wallhecken handelt es sich in den meisten Fällen um Baum-Strauchhecken mit einem teilweise nur lückigen
Strauchbestand und bis zu mehreren Meter hohen Bäumen. Häufig ist der Wall nicht höher als
einen halben Meter; in einigen Fällen sind nur noch Relikte zu erkennen. Im nordwestlichen
Bereich des Teilgebietes 1 wurde der Wall u.a. mit Bauschutt aufgehöht (Foto 2).
Zu den standorttypischen Baum- und Straucharten der Wallhecken und Hecken zählen vor allem Stiel-Eiche (Quercus robur), Hänge-Birke (Betula pendula), Eberesche (Sorbus aucuparia),
Schwarz-Erle (Alnus glutinosa), Weide (Salix spec.) und Holunder (Sambucus nigra). Wesentlich seltener treten nicht standorttypische Arten auf.
Entlang der Dummbäke sowie von Feldgrenzen als auch am Rand von Entwässerungsgräben
wachsen Einzelbäume und linienhafte Baumbestände (HB) sowie Einzelsträucher (BE). Im
Plangebiet befinden sich innerhalb des Grünlandes drei Standorte mit größeren Baumgruppen.
Binnengewässer : Fließgewässer
Die das Plangebiet durchfließende Dummbäke sowie die in die Dummbäke mündenden Wasserzüge vom Donnermoor und von Ganderkesee werden hier zu der Untereinheit „Mäßig ausgebauter Bach“ (FXM) gezählt. Dabei handelt es sich um Fließgewässer von ca. 1 - 2 m Breite
mit einem überwiegend begradigten Verlauf mit weitgehend einheitlicher Morphologie und Regelprofil. Auf kurzen Strecken treten naturnahe Gehölzsäume auf. In den meisten Fällen erfolgt
die landwirtschaftliche Nutzung bis fast direkt an die Bachränder. Im östlichen Bereich des Teilgebietes 2 dient die Dummbäke als Vorfluter der im Plangebiet gelegenen Kläranlage. Weiter
östlich davon erfolgte vor kurzem eine Uferbefestigung aus Holz.
Auf großen Strecken ist kaum eine Wasservegetation festzustellen. Die Ufersäume setzten sich
aus einer Vegetation der nitrophilen Staudenflur (vor allem Wiesen-Kerbel) sowie des
(Feucht)Grünlandes und der Nasswiesen zusammen. Auch grenzen streckenweise Wälder und
Forste sowie waldähnliche Baumbestände an die Dummbäke.
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Foto 1: Zwischen zwei Ackerflächen gelegene Wallhecke
Foto 2: Mit Bauschutt aufgehöhter Wall einer Wallhecke
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Weiterhin befinden sich im Plangebiet mehrere, z. T. verlandete nährstoffreiche Gräben (FGR).
Ein Teil der Gräben entwässert in die Dummbäke, während ein anderer Teil als Stichgräben in
vernässten Grünlandbereichen angelegt wurde. Die Gräben weisen so gut wie keine Wasservegetation auf. An ihren Rändern treten vor allem Arten des (Feucht)-Grünlandes und der
Nasswiesen wie Kuckucks-Lichtnelke, Sumpf-Vergißmeinnicht, Echtes Mädesüß, SumpfHornkraut, Sumpf-Labkraut, Sumpfdotterblume, Gewöhnlicher Gilbweiderich, Sumpf-Helmkraut,
Geflügeltes Johanniskraut, Wasser-Sumpfkresse, Wiesen-Platterbse, Teich-Schachtelhalm,
Sumpf-Schachtelhalm, Wasser-Schwaden, Wald-Simse, Flatter-Binse, Zweizeilige Segge und
Schlanke Segge auf. In mehreren Fällen wachsen am Rand der teilweise umzäunten Stichgräben Bäume und Sträucher wie Hänge-Birken, Weiden, Schwarz-Erlen und Stiel-Eiche.
Binnengewässer: Stillgewässer
Im Plangebiet befinden sich 28 Stillgewässer unterschiedlicher Größe. Dabei handelt es sich
hauptsächlich um Zier- und Fischteiche. Von den Fischteichen wurden 18 erkennbar bewirtschaftet1. Die meisten befinden sich auf Privatgrundstücken, die nicht betreten werden konnten.
Grünland
Die Haupteinheit "Grünland" ist mit acht Untereinheiten (GMF - Mesophiles Grünland mäßig
feuchter Standorte; GMZ - Sonstiges mesophiles Grünland, GNR – Nährstoffreiche Nasswiese,
GNF - Seggen-, binsen- oder hochstaudenreicher Flutrasen; GFF - Flutrasen, GIT - Intensivgrünland trockenerer Standorte; GIF - Sonstiges feuchtes Intensivgrünland, GA – GrünlandEinsaat) im Plangebiet vertreten.
Die in Plan Abb. 2 und 3 verwendeten Zusatzcodes (m) für Mahd, (w) für Beweidung, (s) für
hoher Anteil (nithrophiler) Störzeiger (z. B. Urtica dioica, Cirsium arvense, Anthriscus sylvestris,
Rumex obtusifolius), (v) Verbuschung/Gehölzaufkommen und (+) besonders gute Ausprägung
bestimmen die Biotoptypen genauer. Die Nutzungsverhältnisse geben den Stand bis Mitte Juni
2002 wieder. Später erfolgte Nachnutzungen z. B. gemähter Flächen mit Weidetieren oder
Mahd beweideter Flächen konnten nicht erfasst werden.
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Soweit während der Begehungen ersichtlich. Weitere Daten wurden hierzu nicht ausgewertet.
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Foto 3: Kuckucks-Lichtnelke am Rand der Dummbäke
Foto 4: Gräserdominiertes Intensivgrünland trockenerer Standorte
mit Störzeigern (Stumpfblättriger Ampfer)
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Grünland unterschiedlicher Ausprägung nimmt mit 65% flächenmäßig den größten Anteil des
Plangebietes ein. Davon werden 80% von mehr oder weniger artenarmen Intensivgrünland und
Grünland-Einsaat (mit Übergängen zum mesophilen Grünland bzw. Flutrasen), 19% von mesophilem Grünland (mit Übergängen zur halbruderalen Gras- und Staudenflur bzw. zu Nasswiesen) und 1% von seggen-, binsen- oder hochstaudenreichen Nasswiesen bzw. Flutrasen eingenommen.
Das Gelände fällt im Plangebiet zur Dummbäke hin sowie insgesamt von Westen nach Osten in
Fließrichtung der Dummbäke ab. Die Dummbäke fernen Flächen in der Westecke des Plangebietes erreichen über NN+35 m, im Ostzipfel liegen sie dagegen knapp unter NN+20 m. Das
Dummbäke nahe Gelände im Westen liegt ungefähr zwischen NN+32 m und NN+30 m, das im
Osten bei unter NN+17,5 m. So ergeben sich im gesamten Plangebiet von den Dummbäke
nahen zu den fernen Flächen Höhenunterschiede von rund 2 bis zu 5 m.
In den Dummbäke nahen sowie östlichen Parzellen wurden dementsprechend teils extensiver
genutzte und feuchte (Teil-)Parzellen (mit Übergängen zur Brache) festgestellt, während die
restlichen Grünlandflächen einer intensiven Nutzung (Mahdflächen, Mähumtriebsweiden, Rinder- u. Pferdeweide) unterliegen. In einem Vergleich mit früherer Erhebungen hat diese Intensivierung innerhalb der letzten 10 Jahre noch zugenommen (Planungsgruppe Grün 1991). Bedeutsame Strukturelemente innerhalb des Grünlandkomplexes sind, neben der Dummbäke, den
beiden Wasserzügen und einzelnen Gräben, überwiegend linear ausgeprägte Gehölzbestände,
die entlang von Flurgrenzen, Gräben und Wegen orientiert sind.
Vor allem in den höher gelegenen Flächen, aber auch in einigen Dummbäke nahen Bereichen
findet sich artenarmes Intensivgrünland trockenerer Standorte (GIT). Diese Intensivgrünland
(Foto 4) zeichnet sich durch mäßig trockene bis frische, sandige bis lehmige Böden aus. Selbst
in feuchteren Bereichen finden sich durch die intensive Nutzung (Umbruch und Neueinsaat)
keine Feuchtezeiger. In der Regel dominiert das Englische Raygras (Lolium perenne), aber
auch Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense) kann dominant auftreten. In einigen Parzellen bildet
das Wollige Honiggras (Holcus lanatus) Dominanzbestände aus.
Das sonstige feuchte Intensivgrünland (GIF) findet sich in den tieferen, bachbegleitenden Parzellenabschnitten. Es zeichnet sich durch das Auftreten von Feuchtezeigern wie Alopecurus
geniculatus, Agrostis stolonifera und Cardamine pratensis aus. Seltener kommt Glyceria fluitans
vor. Besonders im Frühjahr kann der Kriechende Hahnenfuß (Ranunculus repens) aspektbildend sein (Foto 5). Teilweise sind die Übergänge zum artenarmen Flutrasen (Dominanz von
Alopecurus genichulatus oder Glyceria fluitans) bzw. mesophilen Grünland mäßig feuchter
Standorte fließend.
Das mesophile Grünland tritt im Plangebiet mit zwei Biotoptypen auf. Das „Sonstige mesophile
Grünland“ (GMZ) zeichnet sich durch eine mäßig artenreiche, kennartenarme Ausprägung aus.
Es kommt vor allem auf frischen, nährstoffreichen Standorten vor. Häufig dominiert das Wollige
Honiggras (Holcus lanatus). Weitere kennzeichnende Arten sind u.a. Rumex acetosa, Anthoxanthum oderatum, Plantago lanceoloata und Ranunculus acris.
Mesophiles Grünland mäßig feuchter Standorte (GMF) ist im Teilgebiet 1 in den tiefer gelegenen Flächen nahe der Dummbäke sowie vermehrt auf den Parzellen im Teilgebiet 2 zu finden
(Foto 6). Es zeichnet sich neben der Dominanz von Holcus lanatus sowie dem Vorkommen von
Anthoxanthum oderatum, Ranunculus acris, Plantago lanceolata bzw. Alopecurus pratensis
durch Feuchtezeiger wie Alopecurus geniculatus, Agrostis stolonifera, Cardamine pratensis,
Lychnis flos-cuculi, Juncus effusus, Ranunculus repens, Glyceria fluitans, Glyceria maxima und
Cirsium palustre aus. Dabei wachsen nicht alle Arten in jeder Fläche. In einigen Fällen treten
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Seggen und weitere Binsen auf und leiten zu den seggen- binsen- oder hochstaudenreichen
Nasswiesen über. Auf einer Parzelle im Teilgebiet 2 haben sich Phalaris arundinacea-Bestände
angesiedelt und leiten durch das zusätzliche Vorkommen von Ruderalarten und Arten der Fettwiesen und –weiden wie Rumex obtusifolius und Alopecurus pratensis zu den Halbruderalen
Gras- und Staudenfluren über.
In nassen bis wechselfeuchten Bereichen des Plangebietes treten kleinflächig Flutrasen (GFF)
auf. Sie sind relativ artenarm und werden durch die Dominanz des Flutenden Schwadens (Glyceria fluitans) geprägt.
Ebenfalls auf nassen bis wechselfeuchten Standorten in tieferen Flächen nahe der Dummbäke
treten seggen-, binsen oder hochstaudenreiche Nasswiesen auf. Dabei ist der Übergang zwischen den nährstoffreichen Nasswiesen (GNR) und den Flutrasen (GNF) häufig fließend und
nur schwer abgrenzbar. Diese Nasswiesen und Flutrasen werden durch das zahlreiche Vorkommen von Seggen bzw. Binsen wie Carex acuta, C. nigra, C. disticha, Juncus effusus, J.
acutiflorus, J. articulatus, geprägt. Seltener treten C. ovalis, C. hirta bzw. Juncus conglomeratus
auf. Weitere Feuchtezeiger sind neben den bereits für das mesophile Feuchtgrünland aufgezählten Arten vor allem Eleocharis palustris, Galium palustre, Stellaria palustris, Lotus uligonosus, Ranunculus flammula, Deschampsia cespitosa, Equisetum fluviatile und Equisetum palustre. Kennzeichnend für die nährstoffreichen Nasswiesen ist u. a. das Vorkommen der Rote
Liste-Art Caltha palustris (Foto 8). Innerhalb einer im Teilgebiet 1 gelegenen Nasswiese trat der
Kleine Klappertopf (Rhinanthus minor), eine weitere Rote Liste-Art, hinzu.
Foto 5: Als Pferdeweide genutztes feuchtes Intensivgrünland. Aspektbildend tritt im
Frühjahr der Kriechende Hahnenfuß auf
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Foto 6: Gut ausgeprägtes mesophiles Grünland mäßig feuchter Standort. Von Feuchtezeigern wie Wiesen-Schaumkraut, Kriechender Hahnenfuß und Flatter-Binse geprägt
Foto 7: Übergang vom mesophilen Feuchtgründ zu den Nasswiese, durch z. B. kleinflächige Dominanzbestände der Schlanken Segge
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Foto 8: Sumpfdotterblumen-Wiese der seggen-, binsen- oder hochstaudenreichen Nasswiese
Acker- und Gartenbau-Biotope
Im Plangebiet werden 19% des Gebiets als Ackerflächen genutzt. Dabei handelt es sich sowohl
um Mais- als auch Getreideacker. Im Vergleich zu 1991 hat der Flächenanteil der Äcker um 6%
zugenommen. Zwei ehemalige Ackerfläche werden heute als Grünland genutzt (GIT, GA)
Die Bodenverhältnisse sind unterschiedlich. So kommen Sand- und sandige Lehmböden vor.
Nahe der Dummbäke treten anmoorige Verhältnisse auf.
Im Westen des Teilgebietes 1 befindet sich eine an die Dummbäke angrenzende Ackerbrache.
Diese weist eine Pioniervegetation (wechsel-) nasser Standorte/ vegetationsarmer Uferbereiche
(NP) auf und wird durch eine Zwerg-Binsen-Gesellschaft geprägt (Foto 9). Dominant ist hier die
Kröten-Binse (Juncus bufonius). Übergänge zu Flutrasen werden durch das Vorkommen von
Glyceria fluitans und Alopecurus geniculatus angezeigt.
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Foto 9: Von einer Pioniervegetation (wechsel-)nasser Standorte geprägte Ackerbrache.
Dominierend tritt die Kröten-Binse auf
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Planung
Um den Wert dieses Gebietes für Natur und Landschaft zu erhalten, sind auf der Ebene der
Gemeinde Ganderkesee Schutzbemühungen erforderlich. Über die Erhaltung hinaus gilt es,
diese Bereiche zu entwickeln. Ziele der Planung sind
•
Erhalt der gewässerbegleitenden Freiräume an Dummbäke (zwischen Riedenweg und Am
Kamphusmoor bzw. Heideweg) und Ganderkesee Wasserzug/Dummbäke (nördlich
Wagnerstr.) als freie Landschaftsteile
•
Sicherung der Grünlandflächen
•
Sicherung der Wallhecken
•
Überführung von Ackerflächen in Grünland an dafür geeigneten Standorten
•
Nutzungsextensivierung bei feuchten Grünlandflächen (Dies bedeutet in der Regel jährliche
Mahd, teilweise ist auch Weide möglich).
•
Überlassung einzelner (meist jetzt schon verbrachter) Flächen der freien Entwicklung (Ziel:
Entwicklung Gehölze, Sumpfwald), dabei wichtige Blickbeziehungen freihalten
•
Waldentwicklung auf derzeit als Acker genutzten Flächen südlich Fuhrenkamp
•
Einbau von regelbaren Stauvorrichtungen in die Dummbäke südlich Fuhrenkamp
•
Anlage von mehreren Teichen für Lurche südlich Fuhrenkamp
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Im Rahmen von Kompensationsmaßnahmen für Eingriffe in Natur und Landschaft sollen Flächen durch die Gemeinde erworben werden. Soweit eine dauerhafte Pflege erforderlich ist, soll
dies im Rahmen der Kompensationsmaßnahmen gesichert werden.
Die Maßnahmen sollen möglichst durch ortsansässige Landwirte durchgeführt werden.
Abb. 7 und 8 zeigen die auf den einzelnen Flächen aufgrund der Standortpotentiale möglichen
Biotoptypen nach der Durchführung von Maßnahmen. Dies ist ein langfristiges Konzept, die
Vornahme von Maßnahmen auf einzelnen Flächen ist in der Praxis möglich und sinnvoll. Die
Umsetzung ist Entscheidung der Gem. Ganderkesee.
Abb. 7: Konzept möglicher Biotoptypen (Teil Süd)
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Abb. 8: Konzept möglicher Biotoptypen (Teil Nord)
Die Planungen können einzelflächenweise umgesetzt werden. Wenn dies im Rahmen von
Kompensationsmaßnahmen für Eingriffe in Natur und Landschaft erfolgt, können die in Abb. 9
und 10 dargestellten Wertsteigerungen erzielt werden.
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Abb. 9: Mögliche Wertsteigerungen (Teil Süd)
Abb. 10:
Mögliche Wertsteigerungen (Teil Nord)
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Anhang:
Biotoptypen nach dem Kartierschlüssels des Niedersächsischen Landesamtes für Ökologie
(Drachenfels 1994).
Tab. 1:
Biotoptypen und Strukturmerkmale im Plangebiet
Signatur Biotoptyp, Strukturmerkmal
Status
1 WÄLDER
WET
(Traubenkirschen-)Erlen-und Eschenwald der Talniederungen
WXH
Laubforst aus einheimischen Arten
WZ
§ 28a
Sonstiger Nadelforst
2 GEBÜSCHE UND KLEINGEHÖLZE
HWS
Strauch-Wallhecke
§ 33
HWM
Strauch-Baum-Wallhecke
§ 33
HWB
Baum-Wallhecke
§ 33
HWO
Gehölzfreier Wall
§ 33
HFS
Strauchhecke
HFM
Strauch-Baumhecke
HFB
Baumhecke
HN
Naturnahes Feldgehölz
HB
Einzelbaum / Baumbestand
BE
Einzelstrauch
4 BINNENGEWÄSSER
Untergruppe: Fließgewässer
FXM
Mäßig ausgebauter Bach
FGR
Nährstoffreicher Graben
Untergruppe: Stillgewässer
S
Stillgewässer (Fischteiche, sonstige Teiche und Tümpel)
9 GRÜNLAND
GMF
Mesophiles Grünland mäßig feuchter Standorte
GMZ
Sonstiges mesophiles Grünland
GNR
Nährstoffreiche Nasswiese
§ 28a
GNF
Seggen-, binsen- oder hochstaudenreicher Flutrasen
§ 28a
GFF
Flutrasen
§ 28b
GIT
Intensivgrünland trockenerer Standorte
GIF
Sonstiges feuchtes Intensivgrünland
GA
Grünland-Einsaat
m
Mahd
w
Beweidung
v
Verbuschung/Gehölzaufkommen
s
mit Störzeigern
+
besonders gute Ausprägung
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Fortsetzung Tab. 1: Biotoptypen und Strukturmerkmale im Plangebiet
Signatur Biotoptyp, Strukturmerkmal
Status
A
Acker
EL
Landwirtschaftliche Lagerfläche
b
Schwarzbrache (ohne Einsaat)
g
Getreide
m
Mais
NP
Pioniervegetation (wechsel-) nasser Standorte/ vegetationsarmer Uferbereiche
11 RUDERALFLUREN
UHF
Halbruderale Gras- und Staudenflur feuchter Standorte
UHM
Halbruderale Gras- und Staudenflur mittlerer Standorte
v
gehölzreiche Ausprägung
12 GRÜNANLAGEN DER SIEDLUNGSBEREICHE
PA
Parkanlage
PK
Kleingartenanlage
13 GEBÄUDE, VERKEHRS- UND INDUSTRIEFLÄCHEN
OEL
Locker bebautes Einzelhausgebiet
ODP
Landwirtschaftliche Produktionsanlage
OVS
Straße
OVW
Befestigter Weg
OG
Industrie- und Gewerbefläche
OSK
Kläranlage
Zusammenstellung für Internetpräsentation
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