Zahnerkrankungen

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Kaninchenwiese
Das Geheimnis glücklicher Kaninchen! Artgerechte Haltung und Ernährung
Zahnerkrankungen
Zu den häufigsten Erkrankungen beim Kaninchen gehören Zahnkrankheiten, diese werden oft
erst spät erkannt und wirken sich auf das Allgemeinbefinden aus, deshalb können sie auch zu
Folgeerkrankungen führen.
Achtung! Nicht selten verhungern Kaninchen vor einem vollen
Futternapf, weil sie durch Zahnfehlstellungen das Futter kaum
aufnehmen können und nur darin herumwühlen, so dass es so
wirkt, als wenn sie fressen würden.
Symptome: Woran erkenne ich Zahnerkrankungen?
Die Symptome für Erkrankungen der
Zähne sind vielfältig, die häufigsten
sind:
Abmagerung oder
Gewichtsabnahme durch
geringere Nahrungsaufnahme
Ein nasses Kinn, nasse Stellen
an den Vorderpfoten, Sabber
unter dem Mund, in den
Mundwinkeln oder am Hals
Durchfall oder andere
Verdauungsprobleme (nicht
unbedingt durchgängig)
Zähneknirschen
Zu lange, abgebrochene oder falsch wachsende Vorderzähne bei der Begutachtung
Das Kaninchen produziert weniger Kot oder Köttelketten die mit Fasern zusammen
gehängt sind (nicht mit Haaren wie im Fellwechsel)
Das Kaninchen hält den Mund leicht geöffnet, schließt ihn nicht ganz
Es werden schleichend bestimmte Nahrungsmittel kaum noch gefressen (z.B. Nahrung die
abgebissen werden muss oder härtere Nahrung), oft wird nur noch zerkleinertes oder
weiches Futter aufgenommen
Das Kaninchen frisst (scheinbar) aber kann die Nahrung nicht richtig aufnehmen oder
kauen bzw. das Futter fällt wieder aus dem Mund oder sie bekommen es nicht richtig mit
den Zähnen gepackt
Das Kaninchen braucht länger um zu fressen, ist ständig hungrig, wühlt und sucht in der
Nahrung
Starkes Kauen
Erhöhte Flüssigkeitszufuhr, vermehrtes Trinken
Einseitiger oder beidseitiger Nasenausfluss
Einseitiger oder beidseitiger
Augenausfluss (die
Zahnwurzeln schieben sich
durch den hohen Druck der zu
langen Zähne in den
Tränennasenkanal)
Hervortreten eines Auges
Knubbel beim Abtasten des
unteren Kieferknochens
Das Kaninchen zieht sich
zurück, nimmt weniger an Aktivitäten teil
Ursachen: Wie entstehen Zahnerkrankungen?
Die Hauptursachen für Zahnprobleme sind:
Zu wenig Zahnabrieb (der lebenslang nachwachsenden Zähne) durch falsche Ernährung:
Die Verfütterung von Trockenfutter, Brot, zu viel Mais oder Körnern ist die Hauptursache für
Zahnprobleme. Kaninchen benötigen für einen gesunden Zahnabrieb rund um die Uhr ein
hochwertiges Heu und abwechslungsreiches Grünfutter wie z.B. Gras, Löwenzahn, Klee,
Zweige mit Blättern, Gemüsegrün, Blattgemüse, Kräuter… Gekauftes Kaninchenfutter und
Brot sind völlig ungeeignet für die Ernährung, anderes Energiefutter sollte nur sparsam und
nur bei Bedarf eingesetzt werden. Je mehr die Kaninchen kauen, desto besser ist der
Zahnabrieb gewährleistet. Besonders gut und viel kauen sie bei nicht zu energiereichen,
gut schmeckenden, ständig verfügbaren und faserigen (nicht gemahlenen/zerkleinerten)
Futtermitteln.
Angeborene Fehlstellungen des Kiefers oder genetisch bedingte Zahnfehlstellungen durch
die Vermehrung von Kaninchen ohne Genetikkenntnisse, oft bei Zwergkaninchen zu
beobachten
Durch Gewalteinwirkung (traumatisch) bedingte Zahnerkrankungen, z.B. bei der
Anwendung von Maulspreizern, durch das Gitternagen oder bei Stößen gegen die
Vorderzähne, wenn die Kaninchen in Panik gegen Wände oder Gegenstände laufen bzw.
bei einem Sturz auf die Vorderzähne der bei Zahnkürzungen mit der Zange („Knipsen“)
Alters-Zahnerkrankungen durch altersbedingte Zahnverschiebungen
Zahnerkrankungen durch Mineralstoffmängel, z.B. durch eine kalziumarme Ernährung,
Vitamin D Mangel oder Nahrungsverweigerung bzw. schlechter Nährstoffaufnahme bei
einer anderen Krankheit. Deken Sie an Vitamin D bei Innenhaltung! Der Mangel dieses
Sonnen-Vitamins ist in Wohnungshaltung eine Hauptursache für Zahnfehlstellungen.
Geringere Nahrungsaufnahme durch andere Erkrankungen, durch die
Nahrungsverweigerung wird weniger gekaut und somit die Zähne weniger abgeschliffen,
Zahnkrankheiten entstehen
Begutachtung, Diagnose und Behandlung
Die Schneidezähne lassen sich beim Kaninchen meist mit einem geübten Griff vom Tierarzt
einigermaßen in Augenschein nehmen. Wenn die Schneidezähne zu lang oder falsch wachsen,
sind so gut wie immer auch die Backenzähne erkrankt. Die Backenzähne hingegen können recht
schwer eingesehen werden. Für die erste Untersuchung reicht es aus, mit einem Otoskop oder
Wangenspreizer (niemals mit einem Maulspreizer, der an den Vorderzähnen befestigt wird!) das
Maul zu betrachten. Besteht auf Grund dieser Betrachtung, der Symptomatik oder der
Schneidezahn-Symptomatik der Verdacht für Backenzahnprobleme, so ist es unumgänglich, das
Kaninchen in Narkose zu legen bzw. zu sedieren und ggf. auch zu röntgen.
Begutachtung und Korrektur ohne Narkose?
Etwa die Hälfte aller Zahnerkrankungen beim Kaninchen werden bei einer Untersuchung
ohne Narkose oder Sedierung übersehen. Oft werden die Schneidezähne gekürzt ohne
Backenzahnerkrankungen zu behandeln. Mit Narkose können etwa drei Viertel aller
Erkrankungen erkannt werden, das letzte Viertel ist mit einem Röntgenbild feststellbar.
Durch unentdeckte Erkrankungen kann durch eine Behandlung meist nicht das
angestrebte Ergebnis erzielt werden.
Eine Untersuchung ohne Narkose verursacht bei fast allen Kaninchen enormen Stress,
dieser kann zu zum Schocktod und Abwehrbewegungen (die zu starken Verletzungen der
Wirbelsäule und Zähne, des Zahnfleisches oder des Kiefers führen können, oft entstehen
so Fehlstellungen der Schneidezähne) führen.
Ein Maulspreizer darf auf keinen Fall ohne Narkose angewendet werden, er ist jedoch für
eine saubere Diagnostik unumgänglich.
Bei einer Untersuchung ohne Narkose kommt es zu einer starken Kreislaufbelastung, die
nachher das Narkoserisiko stark erhöht.
Für die professionelle Korrektur der Zähne sind routierende Werkzeuge erforderlich, denn
nur diese ermöglichen eine exakte Behandlung und haben gegenüber Zangen den Vorteil,
dass sie die Zähne nicht lockern oder splittern lassen. Durch gesplitterte Zähne kommt es
zu Entzündungen, die oft die vollständige Entfernung der Zähne oder schlecht zu
behandelnde Abszesse und Eitergeschehen nach sich ziehen. Routierende Instrumente
sollten aus Sicherheitsgründen nur an sedierten Kaninchen angewendet werden.
Unter Narkose sind sauberere Röntgenaufnahmen möglich.
Deshalb ist es unumgänglich, bei Zahnerkrankungen das Kaninchen in Narkose oder Sedation zu
untersuchen und zu behandeln. Sollte ein chronisches Zahnproblem bestehen, so dass in
geringen Abständen eine Kürzung nötig ist, kann versucht werden, diese ohne Narkose
durchzuführen, besonders wenn das Kaninchen schon älter oder nicht narkosefähig ist. Manche
Kaninchen gewöhnen sich mit der Zeit an die stressige Tortur. Tortzdem sollten die Zähne nicht
abgezwickt, sondern mit einer Trennscheibe abgeschnitten, geraspelt oder aber geschliffen
werden!
Ist das Kaninchen nicht narkosefähig, müssen Korrekturen so gut es geht ohne Narkose
vorgenommen werden oder das Kaninchen soweit stabilisiert werden, dass man es sedieren
kann.
„Eine profunde Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen der Mundhöhle
und der Zähne bei Kaninchen und Nagern ist ohne eine geeignete Anästhesie
nicht möglich. Zum einen werden ohne Anästhesie behandlungsbedürftige
Prozesse nicht erkannt, zum anderen ist eine kunstgerechte Behandlung ohne
Anästhesie nicht möglich. Allein schon die Fixation und die Anwendung eines
Maulspreizers zur Untersuchung am unsedierten Tier bedeuten eine erhebliche
Belastung, die infolge von Abwehrreaktionen zu Verletzungen führen kann. Die
bei manchen Tieren zu beobachtende Regungslosigkeit sollte nicht als Duldung
verstanden werden, sondern vielmehr als Angststarre. Geht einer Narkose die
Untersuchung am wachen Tier voraus, ist aufgrund einer verstärkten
Katecholaminausschüttung des gestressten Patienten von einem erhöhten
Narkoserisiko auszugehen. Daher sollte eine gründliche Untersuchung erst in
Narkose erfolgen. Der Tierhalter sollte über die Notwendigkeit einer Narkose
für die Behandlung seines Tieres aufgeklärt werden, damit auch die damit
verbundenen höheren Kosten für die Behandlung verstanden und akzeptiert
werden.“
Weitere Erläuterungen zum Thema finden Sie hier:
Die Empfehlung der DGT (Deutsche Gesellschaft für Tierzahnheilkunde) zur
Zahnbehandlung bei Kaninchen und Nagern
Nach der gründlichen Diagnostik durch die Betrachtung in Narkose und ein oder mehrere
Röntgenbilder kann beurteilt werden, welche Behandlung sinnvoll und zweckmäßig ist.
Besonders gut kennen sich Tierärzte aus, die sich auf Zahnerkrankungen bei Heimtieren
spezialisiert haben.
Kaninchenzähne sollten grundsätzlich nur durch routierende Werkzeuge gekürzt oder
geschliffen und nicht mit einer Zange geknipst werden! Ansonsten kommt es langfristig
zu lockeren, gesplitterten, entzündeten oder eitrigen Zähnen!
Viele Kaninchen sterben jährlich an den Folgen des Zähneknipsens, die dadurch
entstehenden Haarrisse führen zu Entzündungen, diese wiederum zu Eiter und Abszessen, die
extrem hohe Behandlungskosten verursachen, oft müssen die Kaninchen daraufhin erlöst
werden.
Fallbeispiel Kieferabszess durch „Zähneknipsen“: Vorher – Nachher
Gizmos Backenzähne waren eines Tages als Folge des „Zähneknipsens“ stark vereitert, es
entstand ein Kieferabszess. Trotz intensiver Behandlung hat er es nicht geschafft und musste
schließlich erlöst werden. Gizmo musste im Alter von vier Jahren erlöst werden. Dieses Schicksal
teilen unzählige Kaninchen in Deutschland.
„Noch vor zehn Jahren hat man (wenn das Problem nicht von vornherein
ignoriert wurde) dem Kaninchen ins Maul geschaut und eventuelle Zahnhaken
und andere Fehlstellungsfolgen mit Zwickzange und Handraspel beseitigt.
Ebenso wurden falsch stehende Schneidezähne routinemäßig mit der Zange
abgezwickt. Vor einiger Zeit dann erkannte man, dass sich 80 Prozent der
Probleme bei Zahnfehlstellungen unter der Oberfläche abspielen und nur durch
Röntgenaufnahmen ermittelt werden können. Auch wurde klar, dass das
Abzwicken mit Zangen zu schrecklichen Zahnschäden (Längsrisse!) führen
kann bzw. muss, aus denen sich fast immer ein Kieferabszess entwickelt.
Seitdem werden Schneidezähne nur noch schonend mit der Trennscheibe
gekürzt und bei neuen Zahnpatienten gleich mal Übersichtsröntgenaufnahmen
angefertigt. Die Behandlungsqualität hat sich dadurch sehr verbessert […].
Inzwischen sind wir schon wieder einen Schritt weiter. Statt zwei
Röntgenaufnahmen gelten inzwischen mindestens vier als Standard,
fachgerechte Okklusionskorrekturen der Backenzähne sind absolut nur unter
Narkose durchführbar. Wieder eine klare Qualitätsverbesserung, denn die
früher so häufigen Kieferabszesse kommen inzwischen nur noch
vergleichsweise selten vor, aber natürlich wieder einhergehend mit weiter
steigenden Kosten für den Tierhalter.“
Ralph Rückert, Tierarzt
Abgebrochene Schneidezähne
wachsen von selber wieder nach,
allerdings muss der Gegenspieler,
der nun ungehindert wächst, gekürzt
werden, sonst kann es zu
Fehlstellungen kommen. Zudem
sollte die Ursache behoben werden.
Bei brüchigen, maroden Zähnen liegt
eine Mangelernährung vor, eine
ausreichende Kalzium- und
Energiezufuhr behebt die
Problematik. Sollte trotz optimaler
Ernährung diese Problematik
auftreten, kann man Schüssler Salze
Nr. 1 geben, dieses hat sich
bewehrt.
Zu lang gewachsene oder schief
gestellte Schneidezähne (auch
Elefantenzähne genannt) können in
Narkose gekürzt werden (niemals
Abknipsen lassen!), so dass die
normale Nahrungsaufnahme wieder
möglich ist. Durch solch ein
ungehindertes Zahnwachstum
kommt es häufig zu Verletzungen in
den Mundschleimhäuten, die Zähne
können sich sogar in den Gaumen
bohren. Allerdings ist je nach
Fehlstellung etwa alle 3-6 Wochen
eine erneute Kürzung nötig, deshalb
ist oftmals eine SchneidezahnEntfernung anzuraten, besonders
wenn nur die Schneidezähne
betroffen sind. Nach der Entfernung
der Schneidezähne können die
Kaninchen nicht mehr selber
abbeißen und müssen daher
zerkleinertes Futter (geraspelt oder in
Streifen geschnitten) angeboten
bekommen. Direkt nach der Kürzung
oder der Entfernung haben die
Kaninchen starke Schmerzen und
nehmen meist nur Breinahrung auf.
Fragen Sie Ihren Tierarzt nach einem Schmerzmittel für die ersten Tage.
Bei Zahnharken oder zu lang gewachsenen Backenzähnen ist eine Kürzung unter Narkose
nötig, um eine geeignete Kaufläche wieder herzustellen. Dabei können auch wunde und blutige
Stelle, die als Folge an den Mundschleimhäuten entstanden sind, untersucht und behandelt
werden. Kürzungen ohne Narkose sind nicht sinnvoll. Anschließend muss das Kaninchen meist
mindestens zwei Tage mit Schmerzmitteln versorgt und mit Brei gefüttert werden, durch beim
Eingriff entstandene Wunden und eine Überdehnung des Kiefers kann es starke Schmerzen
haben. Zu lange Backenzähne und Zahnharken haben fast immer die Ursache in der Ernährung,
deshalb sollte grundsätzlich die Ernährung umgestellt und optimiert werden. Auch bei
angeborenen Fehlstellungen kann die Ernährung die Kürzungsintervalle verlängern. Liegt die
Ursache in einer anderen Grunderkrankung, die dazu führte, dass wenig gefressen/gekaut
wurde, muss diese behoben werden. Ansonsten wachsen die Backenzähne immer wieder zu
lang und müssen je nach Schweregrad monatlich bis halbjährlich gekürzt werden. Bleiben die zu
langen Backenzähne unbehandelt, so erhöht sich beim Zubeißen der Druck auf die Zahnwurzeln,
diese schieben sich daraufhin in den
Kieferknochen, in der Folge kann es
zu Durchbrüchen kommen, die
Zahnwurzeln behindern daraufhin
den Tränennasenkanal und die
Nasenhöhle, so dass es am Auge
und in der Nase zu chronischen
Ausfluss kommen kann (tränende
Augen, Schnupfen).
Vereiterte Zähne haben meist eine Ursache, die mittels Röntgenbild abgeklärt und nach
Möglichkeit behoben werden sollte. Häufig entsteht Eiter durch unsachgemäßes Zähnekürzen
(Abknipsen), die Zähne bekommen davon feine Haarrisse oder splittern, die Entzündung führt zu
Abszessen und Eiter im Kiefer. Mit hoch dosierten Penicillin über einen längeren Zeitraum konnte
der Eiter bei einigen Kaninchen bereits beseitigt werden, bei manchen kommt er jedoch wieder
(dabei ist es wichtig, täglich zu spritzen über 4-6 Wochen und auf jeden Fall deutlich über die
Heilung hinaus). Penicillin darf beim Kaninchen niemals in den Mund gegeben bzw. muss immer
gespritzt werden. Eine Alternative stellt die Entfernung der Schneidezähne dar. Anschließend
muss dem Kaninchen das Futter zerkleinert werden. Die Tage nach der Operation kann es sogar
nur Brei essen. Um gegen den Eiter anzukommen hat sich die Kombination aus Meerrettich und
Ingwer als hochwirksam erwiesen, diese sollten täglich über einen größeren Zeitraum eingegeben
werden (am besten in Banane oder einem anderen Lieblingsfutter versteckt).
Kieferabszesse sind meistens auf Entzündungen der Zahnwurzeln zurück zu führen. Oft
entzünden sich die Zähne durch das unsachgemäße Knipsen der Zähne (statt schleifen oder mit
einer Trennscheibe abschneiden), denn dadurch entstehen Risse am Zahn, die zu einer
Entzündung und schließlich zum Abszess führen. Fast immer ist eine Entfernung der
auslösenden Zähne unumgänglich, außerdem muss der Abszess geöffnet, die Abszesskapsel
entfernt und die Wunde gespült oder mit einem anderen Verfahren behandelt werden. Eine
Behandlung mit Penicillin (niemals oral, immer nur gespritzt!) über einen längeren Zeitraum ist
meist anzuraten. Leider schafft es je nach Abszess und Behandlung nur etwa jedes zweite oder
zwei von drei Kaninchen. Mit Penicillin behandelt steigt die Erfolgsquote jedoch beachtlich, dann
schaffen es meist mehr als zwei von drei Kaninchen. Bei Abszessen am Kiefer, die klar
abgegrenzt sind, bestehen höhere Erfolgsaussichten. Unterstützend ist es sinnvoll, über einen
längeren Zeitraum gegen den Eiter Meerrettich und Ingwer zu geben, diese wirken wie ein
Antibiotikum und dämpfen die Entzündung.
Ernährung bei Zahnerkrankungen
Diese kann u.U. sehr speziell sein. Mehr dazu finden Sie hier.
Fotoquellen: Uwe Gille / Kalumet
5 GEDANKEN ZU “ZAHNERKRANKUNGEN”
Jana
sagte am 12. Dezember 2015 um 14:38 :
hallo liebes Team
meiner Häsin wurden kürzlich ein Zahn gezogen, da sich ein Abszess gebildet hat.
Ihr wurde ein Loch in die Wange gemacht, dass das Eiter abfliessen kann. dann würde
es auch wieder gut von innen nach aussen zuwachsen.
Nun hab ich „Bine“ erstmal mit in die Wohnung genommen, da sie mit ihrem Partner ein
Aussengehege bewohnt. Ich weiss, dass , wenn Kaninchen einmal im warmen drin
waren, sie dann schnell ihr Winterfell verlieren und erst im Frühjahr wieder raus dürfen.
ABER im Bad bei uns ist es zur Zeit nicht geheizt und draussen ist es auch zur zeit nicht
so kalt.
daher meine Frage, ob ich Bine denn wieder zu ihrem Kumpel raussetzen könnte?
Meine TÄ hatte Bedenken,dass Dreck in die Wunde kommt. Und dass Späne
rankommen würden.
Aber vom Einstreu her hab ich zwar Späne eingestreut, aber eine Schicht Stroh drüber.
Meine Angst wäre aber nur, dass sie an der Stelle vielleicht friert? Weil da ja kein Fell
drüber ist!
Ich hatte mir schon überlegt, ihren Partner auch in die Wohnung zu nehmen, aber unser
Bad ist nicht so groß und stubenrein sind beide ja auch nicht.
Und draussen haben sie viel mehr Platz zum hoppeln. Die Bine ist sehr ruhig und hoppelt
eh kaum in der Wohnung rum. Draussen würde sie sich sicher wieder wohler fühlen.
Also was meint ihr, ob sie friert an der Wunde, wenn ich sie wieder raussetzt?
Sie macht soweit einen fitten Eindruck, frisst auch gut.
Viola Schillinger
sagte am 19. Dezember 2015 um 21:59 :
Hallo Jana,
ich weiß nicht wie großflächig die Stelle rasiert ist. Kleinere Stelle sind kein Pro‐
blem aber wenn der halbe Kopf kahl ist, dann ist das etwas anderes… Du könn‐
test draußen eine künstliche Wärmequelle einrichten oder sie im Bad halten bis
das Fell zumindest leicht nachgewachsen ist? Wenn das Bad völlig ungeheizt ist,
kannst du sie problemlos raus siedeln.
Liebe Grüße
Viola
Ines
sagte am 11. Dezember 2015 um 0:14 :
Hallo Viola,
meiner kleinen Kaninchendame ging es seit Mitte November recht schlecht. Es ging ihr
gut und plötzlich fraß sie nicht mehr. Nach 2-3 Tagen war alles wieder gut. Dann fraß sie
wieder super und auf einmal wieder nichts. Mein TA , dem ich eigentlich sehr vertraute,
konnte außer Hefepilze nichts feststellen. Ich habe deine Webseite durchforstet, ob ich in
der Ernährung irgendetwas verkehrt mache und habe dann hier eine Adresse einer tollen
TÄ gefunden (worüber ich sehr dankbar bin), die ich dann auch kontaktierte. Beim
Abtasten stellte sie unter dem Kiefer beidseitige 2 Huckel fest. Beim Blick ins Mäulchen
wurde dann ein Stufengebiss festgestellt. Die Diagnose VD reverses Wachstum und
Kieferauftreibung. Unter Narkose wurde dann eine Korrektur der Zähne vorgenommen.
Jetzt soll noch ein CT gemacht werden um abzuklären, wie weit die Auftreibung
fortgeschritten sei. Ich vertraue Ihr. Ich sprach aber auch meinen vorherigen TA drauf an
und er sagte mir, dass das bei so jungen Kaninchen normal wäre, da die Knochen noch
sehr weich wären und sich das aber geben würde. Ich bin jetzt etwas verunsichert.
Meine Frage ist, ob es so etwas gibt?
Im Netzt stehen so viele Sachen drin und ich habe mir auch http://www.diss.fu-berlin.de/
durchgelesen, aber als Laie ist man doch schnell überfordert.
Viola Schillinger
sagte am 25. Dezember 2015 um 15:47 :
Normal ist es bei jungen Kaninchen nicht, aber es gibt einige junge Kaninchen
bei denen sich Zahnerkrankungen noch regulieren, so dass sie nicht lebenslang
Probleme haben.
Ines
sagte am 30. Dezember 2015 um 12:07 :
Leider war es doch schlimmer und Bella verstarb 3 Tage später. Sie
konnte nicht mehr richtig kauen und die Verdauung klappte dadurch
auch nicht mehr richtig.
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