UÈbersichtsarbeit Therapie der Akne mit Antiandrogenen ± Eine evidenzbasierte UÈbersicht Treatment of acne with antiandrogens ± an evidence-based review Christos C. Zouboulis Klinik und Poliklinik fuÈr Dermatologie, UniversitaÈtsklinikum Benjamin Franklin, Freie UniversitaÈt Berlin JDDG; 2003 ´ 1:535±546 Eingereicht: 4. 4. 2003 | Angenommen: 16. 6. 2003 SchluÈsselwoÈrter Zusammenfassung · · · · · Akne Hormone Therapie Kontrazeption Antiandrogene Hintergrund: Zu den wichtigsten Faktoren, die zur Pathogenese der Akne beitragen, gehoÈrt eine erhoÈhte TalgdruÈsenaktivitaÈt mit Seborrhoe. Die antiandrogene Therapie zielt auf die androgenmetabolisierenden follikulaÈren Keratinozyten und die TalgdruÈse mit primaÈrer sebostatischer Wirkung, wobei eine Minderung der Talgsyntheserate von 12,5 % bis zu 65 % erreicht werden kann. Nach ihrem Mechanismus teilt man die Antiandrogene ein in Androgenrezeptorblocker sowie Hemmer der zirkulierenden Androgene durch Wirkung auf das Ovar (orale Kontrazeptiva), Hemmer der zirkulierenden Androgene durch Wirkung auf die Hypophyse (Gonadotropin-releasing-HormoneAgonisten und Dopamin-Agonisten bei HyperprolaktinaÈmie), Hemmer der NebennierenrindenaktivitaÈt und Hemmer des peripheren Androgenmetabolismus (5a-Reduktase-Inhibitoren, Hemmer anderer Enzyme). Methoden: In dieser Studie wurden alle in MedLine publizierten Original- und UÈbersichtsarbeiten uÈber die Therapie der Akne mit Antiandrogenen sowohl als Monotherapie als auch in Kombination mit Hilfe der Suchbegriffe ¹acneª, ¹seborrheaª, ¹polycystic ovary syndromeª, ¹hyperandrog*ª und ¹treatmentª ausgesucht und nach ihrer Evidenzebene eingeteilt. Ergebnisse: Von den zur VerfuÈgung stehenden therapeutischen MoÈglichkeiten zeigen die Kombinationen Cyproteronacetat (2 mg)/Ethinylestradiol (35 mg), Drospirenon (3 mg)/Ethinylestradiol (30 mg) und das kombiphasische PraÈparat mit Desogestrel (25 mg)/Ethinylestradiol (40 mg) fuÈr 1 Woche gefolgt von Desogestrel (125 mg)/Ethinylestradiol (30 mg) fuÈr 2 Wochen die staÈrkste Antiakne-Wirkung. Gestagene oder OÈstrogene jeweils als Monotherapie, Spironolacton, Flutamid, Gonadotropin-Releasing-Hormone-Antagonisten und Hemmer des peripheren Androgenmetabolismus werden nach dem heutigen Kenntnisstand nicht empfohlen. Niedrig dosiertes Prednisolon wird nur bei late-onset kongenitaler adrenaler Hyperplasie eingesetzt und Dopamin-Agonisten nur bei HyperprolaktinaÈmie. Die Therapie mit Antiandrogenen setzt voraus, daû keine entsprechenden Kontraindikationen vorliegen. Schluûfolgerung: Die antiandrogene Therapie ist weiblichen Patienten vorbehalten, die weitere Zeichen eines peripheren Hyperandrogenismus oder einer HyperandrogenaÈmie aufweisen. Zudem koÈnnen Frauen mit Acne tarda oder persistierender therapieresistenter Akne mit gleichzeitigem Kontrazeptionswunsch mit Antiandrogenen behandelt werden sowie im Rahmen der DurchfuÈhrung einer systemischen Isotretinoin-Therapie. Die antiandrogene Therapie ist keine primaÈre Monotherapie einer nicht entzuÈndichen und milden entzuÈndlichen Akne. ã Blackwell Verlag GmbH ´ www.blackwell.de ´ 1610-0379/2003/0107-0535$17,50/0 JDDG | 7´2003 (Band 1) 535 536 UÈbersichtsarbeit Therapie der Akne mit Antiandrogenen ± Eine evidenzbasierte UÈbersicht Keywords Summary Einleitung Akne ist eine Erkrankung des TalgdruÈsenfollikels, der aus TalgdruÈsen und kleinen assoziierten Haarfollikeln besteht. Betroffen sind insbesondere das Gesicht und der obere Stammbereich. Die Erkrankung ist nahezu universell und tritt in allen VoÈlkern, uÈberwiegend bei jungen Erwachsenen, auf [1]. Epidemiologische Untersuchungen haben gezeigt, daû rund 70±87 % aller Jugendlichen Akne-LaÈsionen aufweisen. Die Inzidenz der Erkrankung weist ein Maximum im Alter von 15 bis 18 Jahren auf. Bei der Mehrzahl der Patienten erfolgt nach der PubertaÈt eine spontane RuÈckbildung, in 10 % der FaÈlle persistiert die Akne jedoch uÈber das 25. Lebensjahr hinaus, diese kann in EinzelfaÈllen bis in das vierte bis sechste Lebensjahrzehnt andauern. Nicht weniger als 15±30 % der Aknepatienten benoÈtigen wegen der Schwere oder der Dauer der Erkrankung eine medizinische Therapie. Zwei bis sieben Prozent aller Aknepatienten leiden zumindest zeitweise an einer schweren Akne, die Narben hinterlaÈût. Mit ca. 15 % aller aÈrztlichen Konsultationen fuÈr Hauterkrankungen nimmt die Akne weltweit den Spitzenplatz aller dermatologischen Diagnosen ein. Im Jahr 1990 wurden niedergelassene AÈrzte in den USA mehr als 4,5 Millionen Mal, in den Jahren 1996±98 sogar mehr als 6 Millionen Mal jaÈhrlich, hauptsaÈchlich aufgrund einer Akne konsultiert. Die Patienten erhielten 6,5 Millionen neue Rezepte einer systemischen Anti-AkneTherapie (Antibiotika oder Isotretinoin) pro Jahr im Wert von uÈber einer Milliarde US-Dollar [2]. Die weltweiten Ausgaben fuÈr die topische und systemische Akne-Therapie entsprachen 1996 12,6 % der weltweiten medikamentoÈsen Kosten zur Behandlung von Hautkrankheiten [1]. Die Empfehlung eines geeigneten Therapieregimes setzt auch aufgrund des variierenden Manifestationsalters und der · · · · · Acne Hormones Treatment Contraception Antiandrogens JDDG | 7´2003 (Band 1) Background: Increased sebaceous gland activity with seborrhea is one of the major pathogenetic factors in acne. Antiandrogen treatment targets the androgen-metabolizing follicular keratinocytes and the sebaceous gland leading to sebostasis, with a reduction of the sebum secretion rate of 12.5±65 %. Antiandrogens can be classified based on their mechanism of action as androgen receptor blockers, inhibitors of circulating androgens by affecting ovarian function (oral contraceptives), inhibitors of circulating androgens by affecting the pituitary (gonadotropin-releasing hormone agonists and dopamine agonists in hyperprolactinemia), inhibitors of adrenal function, and inhibitors of peripheral androgen metabolism (5a-reductase inhibitors, inhibitors of other enzymes). Methods: All original and review publications on antiandrogen treatment of acne as monotherapy or in combination included in the MedLine system were extracted by using the terms ªacneº, ªseborrheaº, ªpolycystic ovary syndromeº, ªhyperandrog*º, and ªtreatmentº and classified according to their level of evidence. Results: The combinations of cyproterone acetate (2 mg)/ethinyl estradiol (35 mg), drospirenone (3 mg)/ethinyl estradiol (30 mg), and desogestrel (25 mg)/ ethinyl estradiol (40 mg) for 1 week followed by desogestrel (125 mg)/ethinyl estradiol (30 mg) for 2 weeks showed the strongest anti-acne activity. Gestagens or estrogens as monotherapy, spironolactone, flutamide, gonadotropin-releasing hormone agonists, and inhibitors of peripheral androgen metabolism cannot be endorsed based on current knowledge. Low dose prednisolone is only effective in late-onset congenital adrenal hyperplasia and dopamine agonists only in hyperprolactinemia. Treatment with antiandrogens should only be considered if none of the contraindications exist. Conclusion: Antiandrogen treatment should be limited to female patients with additional signs of peripheral hyperandrogenism or hyperandrogenemia. In addition, women with late-onset or recalcitrant acne who also desire contraception can be treated with antiandrogens as can those being treated with systemic isotretinoin. Antiandrogen treatment is not appropriate primary monotherapy for noninflammatory and mild inflammatory acne. unterschiedlichen klinischen Bilder gute Kenntnisse uÈber die Pathogenese der verschiedenen Formen der Erkrankung und ihrer gezielten, symptomatischen oder sogar aÈtiologischen Therapie voraus [1]. Zur Pathogenese tragen verschiedene Faktoren bei, unter anderem eine erhoÈhte TalgdruÈsenaktivitaÈt mit erhoÈhter Seborrhoe, eine gestoÈrte follikulaÈre Differenzierung und verstaÈrkte Verhornung, weiterhin mikrobielle Hyperkolonisation sowie EntzuÈndungsreaktionen mit den entsprechenden immunologischen AblaÈufen [1, 3]. Falsche Behauptungen uÈber die Pathogenese der Erkrankungen sind nicht nur bei Laien, sondern auch bei fortgeschrittenen Medizinstudenten zu finden, wie eine Studie aus Australien zeigen konnte [4]. Die Funktionskontrolle der TalgdruÈse und der follikulaÈren Keratinozyten durch Androgene Peripher wirkende Androgene, Testosteron und 5a-Dihydrotestosteron (5a- Therapie der Akne mit Antiandrogenen ± Eine evidenzbasierte UÈbersicht DHT) kontrollieren die Funktion der follikulaÈren Keratinozyten und der TalgdruÈse durch die Bindung an die Androgenrezeptoren [5]. Der Ligand-Rezeptorprotein-Komplex wird vom Zytoplasma an den Zellkern transportiert, wo er seine molekulare AktivitaÈt durch Bindung an eine spezielle Promotor-Genregion (¹hormone responsive elementª) ausuÈbt. Von den verschiedenen Hautkompartimenten besitzen die TalgdruÈsen die hoÈchste Dichte an Androgenrezeptoren gefolgt von den follikulaÈren Keratinozyten. Da Androgenrezeptoren sowohl in basalen als auch in differenzierenden TalgdruÈsenzellen nachgewiesen wurden, wird die Beteiligung der Androgene an der Regulation der Zellproliferation und der Lipogenese angenommen. DaruÈber hinaus ist die TalgdruÈse selbst Ort der Synthese aktiver Androgene, waÈhrend die Keratinozyten Androgene inaktivieren [6, 7]. Alle Enzyme, die fuÈr die Transformation der adrenalen Androgene Dehydroepiandrosteronsulfat (DHEA-S) und Dehydroepiandrosteron (DHEA) notwendig sind, wurden in der TalgdruÈse nachgewiesen (Abb. 1). DHEA-S wird in der TalgdruÈse ± wie auch systemisch ± in DHEA durch das sehr verbreitete Enzym Steroidsulfatase metabolisiert. DHEA wird in Androstendion und Testosteron durch die Enzyme 3b-HydroxysteroiddehydrogenaseD5-4-Isomerase und 17b-Hydroxysteroiddehydrogenase-Typ-3 und -5 umgewandelt. Dabei handelt es sich um metabolische Schritte, die bei der Haut uÈberwiegend in der TalgdruÈse stattfinden, in der die genannten Enzyme lokalisiert sind. Testosteron wird intrazellulaÈr zu 5a-DHT, das das potenteste Androgen im Gewebe darstellt, mit Hilfe des Enzyms 5a-Reduktase-Typ-1 metabolisiert. 5a-Reduktase-Typ-1 ist besonders in TalgdruÈsen, SchweiûdruÈsen und der Epidermis lokalisiert, wobei die TalgdruÈsen im Gesicht und der Kopfhaut die staÈrkste EnzymaktivitaÈt aufweisen. Aktuelle In-Vitro-Untersuchungen mit PraÈputialdruÈsenzellen der Ratte zeigten, daû die terminale Differenzierung und damit die Lipidsynthese nicht allein durch Androgene, sondern durch die Kombination von Androgenen mit Liganden der Peroxisom-proliferationsaktivierenden Rezeptoren (PPAR) stimuliert wird [8]. PPAR regulieren zahlreiche Gene des Lipidmetabolismus in UÈbersichtsarbeit Abbildung 1: Wege des kutanen Androgenmetabolismus und die beteiligten Enzyme. Figure 1: Pathways of cutaneous androgen metabolism and the converting enzymes. Mitochondrien, Peroxisomen und Mikrosomen und sind auch in humanen TalgdruÈsenzellen nachweisbar [9]. Androgene und Akne Aknepatienten haben gegenuÈber gesunden Vergleichspersonen eine gesteigerte Sebumproduktion [10]. Der Schweregrad der Akne ist im allgemeinen proportional zur produzierten Talgmenge. Die TalgdruÈse ist ein Zielorgan fuÈr Androgene (DHEA, Testosteron, 5aDHT), welche ± direkt oder indirekt ± eine VergroÈûerung der TalgdruÈsen und eine erhoÈhte Sebumexkretionsrate bewirken. Der Beginn der Akne faÈllt haÈufig mit der Adrenarche (Steigerung der Androgenproduktion in der Nebennierenrinde vor der PubertaÈt) zusammen. Man kann daher annehmen, daû die primaÈre Stimulation der TalgdruÈse uÈber den adrenalen Cortex erfolgt, spaÈter dann uÈber die Hoden und Ovarien. Die meisten Aknepatienten weisen keine erhoÈhten Androgenblutspiegel auf. Statt dessen zeigen TalgdruÈsenzellen aus Akneregionen eine hoÈhere Ansprechbarkeit auf Androgene als TalgdruÈsenzellen JDDG | 7´2003 (Band 1) 537 538 UÈbersichtsarbeit aus anderen KoÈrperarealen [11]. Die pathogenetische Bedeutung der AndrogenaktivitaÈt bei der Akne laÈût sich moÈglicherweise dadurch belegen, daû Antiandrogene und Isotretinoin, die die TalgdruÈsenaktivitaÈt reduzieren, therapeutisch wirksame AknepraÈparate sind. Antiandrogene Therapie Das Ziel-Hautkompartiment der antiandrogenen Therapie ist die TalgdruÈse, die primaÈre Wirkung sebostatisch, wobei die Talgsyntheserate von 12,5 % bis zu 65 % reduziert werden kann [10, 12]. Nach ihrem Mechanismus teilt man die Antiandrogene ein in [13]: ± Androgenrezeptorblocker, ± Hemmer der zirkulierenden Androgene durch Wirkung auf das Ovar (orale Kontrazeptiva), ± Hemmer der zirkulierenden Androgene durch Wirkung auf die Hypophyse (Gonadotropin-releasingHormone-Agonisten und DopaminAgonisten bei HyperprolaktinaÈmie), ± Hemmer der NebennierenrindenaktivitaÈt, ± Hemmer des peripheren Androgenmetabolismus (5a-Reduktase-Inhibitoren, Hemmer anderer Enzyme). Die antiandrogene Therapie ist weiblichen Patienten vorbehalten. Sie wird eingesetzt bei [10, 12, 14]: ± jugendlichen Frauen mit Zeichen eines peripheren Hyperandrogenismus mit/ohne HyperandrogenaÈmie und mit SAHA-Syndrom (Seborrhoe, Akne, Hirsutismus, androgenetische Alopezie), ± Frauen mit Acne tarda als Zeichen eines peripheren Hyperandrogenismus, ± erwachsenen Frauen mit persistierender Akne trotz durchgefuÈhrter klassischer Therapie, ± Frauen mit Akne und gleichzeitigem Kontrazeptionswunsch, ± der DurchfuÈhrung einer systemischen Isotretinoin-Therapie bei Frauen, da sie vor der Spirale eine der zwei besten Kontrazeptionsmethoden ist. Die antiandrogene Therapie ist keine primaÈre Monotherapie einer nicht entzuÈndlichen oder milden entzuÈndlichen Akne. Bei einem akuten Auftreten oder einer akuten Verschlechterung der weiblichen Akne mit oder ohne Entwicklung von Virilisierungszeichen und/oder Zyklus- JDDG | 7´2003 (Band 1) Therapie der Akne mit Antiandrogenen ± Eine evidenzbasierte UÈbersicht auffaÈlligkeiten und bei manifestem SAHA-Syndrom [14] ist vor der Therapie die DurchfuÈhrung von serologischen Hormonuntersuchungen [DHEA-S, Gesamt-Testosteron, freies Testosteron, Sexualhormon-bindendes Globulin (SHBG), Prolaktin, LH/FSH] zum Ausschluû einer late-onset kongenitalen adrenalen Hyperplasie, eines Syndroms des polyzystischen Ovars, eines Insulinresistenzstatus oder eines Ovarialtumors notwendig. In besonderen FaÈllen koÈnnen Androstendion und Progesteron mitbestimmt werden. Methodik Die Notwendigkeit evidenzbasierter Kriterien fuÈr die retrospektive Bewertung von Therapiestudien auf dem Gebiet der Akne ist groû, da die bisherige Akneliteratur sehr heterogen ist und wenig VergleichsmoÈglichkeiten anbietet [15]. Von 250 publizierten Vergleichsstudien haben nur 14 eine ausreichende Evidenz fuÈr therapeutische Effizienz gezeigt. In dieser Studie wurden die in die Medline-Datenbank aufgenommenen und in den Jahren 1945 bis MaÈrz 2003 publiÈ bersichtsarbeiten zierten Original- und U uÈber die Therapie der Akne mit Antiandrogenen sowohl als Monotherapie als auch in Kombination mit Hilfe der Suchbegriffe ¹acneª, ¹seborrheaª, ¹polycystic ovary syndromeª, ¹hyperandrog*ª and ¹treatmentª herausausgesucht. Die QualitaÈt der Studien wurde mit Hilfe der Kriterien von Sackett et al. [16] nach ihrer Evidenzebene (Tabelle 1) uÈberpruÈft. Grad-A-Studien sind (groûe) randomisierte, doppelblinde, Placebokontrollierte Studien mit kleinen Konfidenzintervallen (kleiner falsch-positiver und falsch-negativer statistischer Fehler). Grad-A-Studien fuÈhren zu einer genauen Beurteilbarkeit des therapeutischen Effektes. Grad-B-Studien sind Kohortenstudien, randomisierte, Placebo-kontrollierte Studien mit kleiner Patientenzahl (und/oder ohne Nachbeobachtung) und gute Fall-KontrollStudien. Solche Studien unterliegen einem erhoÈhten Risiko fuÈr hohe falsch-positive und/oder falsch-negative statistische Fehler. Auch bei statistischer Signifikanz, ist eine sichere Aussage uÈber den therapeutischen Effekt bei Grad-BStudien nicht immer moÈglich. Kleine Kohorten-Studien mit weniger als 20 Patienten in jeder Vergleichsgruppe, Fallserien, kleine Fall-Kontroll-Studien und Studien ohne Randomisierung, Placebo-Kontrolle oder Erblindung werden als Grad-C-Studien bewertet. Androgenrezeptorblocker Die potenten Progestogene Cyproteronacetat, Chlormadidonacetat und Dienogest zeigen 150%ige, 145%ige und 8,3%ige BindungskapazitaÈt an den Progesteronrezeptor im Vergleich zu Progesteron und weisen eine antiandrogene AktivitaÈt durch ihre blockierende Wirkung auf den Androgenrezeptor (6±21 %, 3±10 % und 10 % im Vergleich zum Androgen Metribolon) auf. DaruÈber hinaus hemmen Cyproteronacetat und Chlormadidonacetat die Gonadotropinsekretion und damit die Androgensynthese im Ovar und in der Nebennierenrinde [17]. Cyproteronacetat reduziert zudem die Umwandlung von DHEA in Androstendion mittels Hemmung der 3b-Hydroxysteroid-Dehydrogenase/D5-4-Isomerase [7]. Cyproteronacetat In einer Dosierung von 2 mg ist Cyproteronacetat, kombiniert mit 35 mg Ethinylestradiol, im KombinationspraÈparat Diane 35â enthalten. Dieses PraÈparat ist zur Behandlung androgenabhaÈngiger Erkrankungen der Frau, einschlieûlich der Aknebehandlung zugelassen, hat aber gleichzeitig eine volle kontrazeptive Wirkung. Bei Frauen mit einem pathologischen Androgenmetabolismus koÈnnen waÈhrend der ersten 10 Tage des Menstruationszyklus peroral zusaÈtzlich taÈglich 10 bis 20 mg Cyproteronacetat, in EinzelfaÈllen sogar bis zu 50 mg an den Tagen 1±10 (Evidenzebene 1b ± eine Studie, n = 90) [18] oder 100 mg an den Tagen 5±14 (Androcurâ, Virillitâ), gegeben werden, um eine noch staÈrkere antiandrogene Wirkung zu erzielen [17]. Alternativ kann zu Beginn des Menstruationszyklus eine einzelne i. m.-Injektion mit 100 bis 300 mg Cyproteronacetat (Androcurâ Depot) verabreicht werden. Die antiandrogene Therapie der Akne mit Cyproteronacetat (2 mg)/Ethinylestradiol (35 mg) sollte uÈber 6±12 Monate durchgefuÈhrt werden (globale Besserung 64±90 %) (Evidenzebene 4 ± drei Studien, n = 144, n = 136 und n = 890) [19±21]. Mit dem Ende einer 6monatigen Therapie war neben einer Besserung der Akne bei 64,3 % auch eine Verschlechterung bei 4,9 % der Frauen zu UÈbersichtsarbeit Therapie der Akne mit Antiandrogenen ± Eine evidenzbasierte UÈbersicht Tabelle 1: Empfehlungsgrad und Evidenzebene einer Therapiestudie [16]. Table 1: Grades of recommendation and levels of evidence for therapy studies [16]. Empfehlungsgrad Evidenzebene A 1a È bersicht randomisierter, doppelblinder, Placebo-kontrollierter Studien mit hoher U HomogenitaÈt 1b Groûe, randomisierte, doppelblinde, Placebo-kontrollierte Studie mit kleinem Konfidenzintervall 1c Eradikation oder Neuerscheinung einer Erkrankung in enger Assoziation mit einem Medikament È bersicht von Kohortenstudien mit hoher HomogenitaÈt U B 2a 2b Kohortenstudie oder randomisierte, doppelblinde, Placebo-kontrollierte Studie ohne Nachbeobachtung und mit groÈûeren Konfidenzintervallen 2c 3a Studie mit statistisch signifikant unterschiedlicher Wirkung zwischen unterschiedlichen Wirkstoffen È bersicht von Fall-Kontroll-Studien mit hoher HomogenitaÈt U 3b Fall-Kontroll-Studie C 4 Fallserie (auch Kohortenstudie und Fall-Kontroll-Studie von schlechter QualitaÈt) D 5 Expertenmeinung beobachten (Evidenzebene 4 ± eine Studie n = 890) [21]. Unter der Cyproteronacetat (2 mg)/Ethinylestradiol (35 mg)Kombination kam es nach 6 Monaten zur Abnahme der Komedonen (76 %), Papeln (64 %), Pusteln (83 %) und Knoten (99 %) (Evidenzebene 2b ± eine Studie, n = 172) [22]. Nach einer 2jaÈhrigen Therapie kam es zur Vollremmission der Akne bei allen beteiligten Frauen mit Syndrom des polyzystischen Ovars und Akne (Evidenzebene 3b ± eine Studie, n = 140) [23]. Die 4monatige Behandlung einer entzuÈndlichen Akne mit Cyproteronacetat 2 mg in Kombination mit Ethinylestradiol [35 mg (Diane 35â) oder 50 mg (Dianeâ)] war signifikant wirksamer als die kontrazeptive Kombination von Levonorgestrel (150 mg) und Ethinylestradiol (30 mg) (Neovlettaâ, aÈhnliche PraÈparate: Femigoaâ, Femranetteâ, Microgynonâ, Minisistonâ, Monostepâ, Stedirilâ) (Evidenzebene 1b ± eine Studie, n = 133) [24]. Die 9monatige Behandlung einer entzuÈndlichen Akne mit Cyproteronacetat 2 mg in Kombination mit Ethinylestradiol (35 mg) war signi- fikant wirksamer als die kontrazeptive Kombination von Desogestrel (150 mg) und Ethinylestradiol (30 mg) (Marvelonâ, aÈhnliche PraÈparate: Desmin 30â, Lovina 30â) (Evidenzebene 2b ± eine Studie, n = 162) [25]. Ebenfalls wirksamer war die Kombination Cyproteronacetat/Ethinylestradiol bei der Reduktion der Seborrhoe. Dagegen war in einer neueren Studie ein kombiphasisches PraÈparat mit Desogestrel/Ethinylestradiol (25 mg/40 mg fuÈr 7 Tage und 125 mg/30 mg fuÈr 15 Tage) (Biviolâ) mit der Kombination Cyproteronacetat/ Ethinylestradiol (2 mg/35 mg fuÈr 21 Tage) uÈber 6 Monate gleich wirksam (Evidenzebene 2b ± eine Studie, n = 172) [22]. Dabei beeinfluûte die Konzentration des Ethinylestradiols (35 oder 50 mg) waÈhrend einer Therapiedauer von 6 bzw. 9 Monaten das Ergebnis nicht (Evidenzebene 1b ± eine Studie, n = 89 [24] und Evidenzebene 2c ± eine Studie, n = 96 [26]). Die 6monatige Behandlung einer entzuÈndlichen Akne mit Cyproteronacetat 2 mg in Kombination mit Ethinylestradiol (50 mg) war gleich wirksam wie Tetracyclin (1 g) (74 % gegen 68 % glo- bale Besserung der Akne), wobei ihre Kombination sich als signifikant wirksamer zeigte (82 % globale Besserung der Akne) und schneller auf die entzuÈndlichen Efforeszenzen wirkte (Evidenzebene 2c ± eine Studie, n = 62) [27]. Cyproteronacetat/Ethinylestradiol minderte die Sebumexkretionsrate um 25 %, hingegen beeinfluûte Tetracyclin die Sebumproduktion nicht. Chlormadinonacetat Chlormadinonacetat (2 mg) (Chlormadinon, Gestafortinâ) ist als Monotherapie nicht zur Behandlung der Akne zugelassen, sondern nur additiv, oder zur Kontrazeption und Behandlung der Akne als Kombination Chlormadinonacetat (2 mg) mit Ethinylestradiol (30 mg) (Belaraâ), Chlormadinonacetat (1 mg) mit Ethinylestradiol (50 mg) (Neo-Eunominâ) oder Chlormadinonacetat (2 mg) mit Mestranol (50 mg) (Gestamestrolâ N). Eine 12monatige Behandlung einer entzuÈndlichen Akne mit Chlormadinonacetat 1 mg in Kombination mit Ethinylestradiol (50 mg) (Neo-Eunominâ) war gegen Akneefflo- JDDG | 7´2003 (Band 1) 539 540 UÈbersichtsarbeit reszenzen wirksam (Evidenzebene 4 ± eine Studie, n = 165) [28]. Die 12monatige Behandlung einer entzuÈndlichen Akne mit Chlormadinonacetat 2 mg in Kombination mit Ethinylestradiol (30 mg) (Belaraâ) war signifikant wirksamer (59 % zeigten eine 50%ige Reduktion der LaÈsionenzahl und 16,5 % Vollremission) als die kontrazeptive Kombination von Levonorgestrel (150 mg) und Ethinylestradiol (30 mg) (Microgynonâ, aÈhnliche PraÈparate: Femigoaâ, Femranetteâ, Minisistonâ, Monostepâ, Stedirilâ) (46 % zeigten eine 50%ige Reduktion der LaÈsionenzahl und 4,3 % Vollremission) (Evidenzebene 2c ± eine Studie, n = 199) [29]. Dienogest Die 12monatige Behandlung eines SAHA-Syndroms mit dem KombinationspraÈparat Dienogest (3 mg) und Ethinylestradiol (30 mg) (Valetteâ) fuÈhrte zur signifikanten Reduktion der AknelaÈsionen (Evidenzebene 4 ± eine È bersichtsarbeit) [30]. U Spironolacton Spironolacton (Aldactoneâ) ist ein synthetisches Steroid, das primaÈr als Aldosteronantagonist wirkt und peroral in einer Dosierung von 50±100 mg taÈglich eine sebosuppressive Wirkung durch seine androgenrezeptorblockierende Wirkung aufweisen soll [31]. Eine haÈufig angewandte Dosierung betraÈgt 2 ´ 25 mg/d taÈglich oder an den Zyklustagen 4±22. Nach einer neuen retrospektiven Studie bei 85 Akne-Patientinnen, die eine Spironolacton (50± 100 mg/d) ± Mono- oder Kombinationstherapie uÈber 2±24 Monate erhalten hatten, zeigte sich eine Vollremission der Akne bei 33 % und eine signifikante Besserung ebenfalls bei 33 %, wobei 7 % der Patienten therapieresistent waren (Evidenzebene 4 ± Eine Studie, n = 85) [32]. Spironolacton ist in Deutschland zur Behandlung der Akne nicht zugelassen und in der Schwangerschaft/Stillzeit kontraindiziert. È bersichtsarbeit Nach einer aktuellen U der Cochrane Database (Evidenzebene 1a) gibt es gegenwaÈrtig keine ausreichenden Informationen uÈber die Wirksamkeit von systemischem oder lokalem Spironolacton bei der Akne vulgaris [31]. JDDG | 7´2003 (Band 1) Therapie der Akne mit Antiandrogenen ± Eine evidenzbasierte UÈbersicht Flutamid Flutamid ist ein synthetischer nicht-steroidaler Androgenrezeptor-Blocker, der primaÈr in der Behandlung des metastasierten Prostatakarzinoms eingesetzt wurde. DaruÈber hinaus zeigte das Medikament eine gewisse Wirkung bei Hirsutismus und nach einer 6monatigen Behandlung (250±500 mg/d, optimum 2 ´ 250 mg/d) auch bei Akne. Der Wirkstoff wird durch einen ErstpassageMetabolismus zu 2-Hydroxyflutamid aktiviert. Flutamid hemmt die Bindung von 5a-DHT an sein Rezeptorprotein und die nukleaÈre Translokation des Rezeptors. Ebenso kann es moÈglicherweise die Umwandlung von aktiven Androgenen zu inaktiven Metaboliten beschleunigen. Da das Indikationsspektrum der Substanz bei der Behandlung schwerer, androgen-induzierter Erkrankungen liegt, wird ihr Einsatz bei der Therapie der Akne vulgaris nicht empfohlen. Eine 12monatige Behandlung einer maÈûig bis schwer ausgepraÈgten Akne mit Flutamid (250 mg/d) fuÈhrte zur signifikanten Reduktion des Aknescores (59 ± 4 %), waÈhrend die Kombinationen Cyproteronacetat (2 mg)/Ethinylestradiol (35 mg) (70 ± 5 %) und Cyproteronacetat (50 mg)/Ethinylestradiol (25 mg) (77 ± 4 %) wirksamer und Finasterid (36 ± 2 % Scorereduktion) weniger wirksam waren (Evidenzebene 2c ± eine Studie, n = 48) [33]. Orale Kontrazeptiva Die meisten oralen Kontrazeptiva setzen sich aus einem Progestin und einem È strogen, meistens niedrig-dosierten O È stroEthinylestradiol, zusammen. Das O gen fuÈhrt zur erhoÈhten SHBG-Synthese in der Leber und zur daraus folgenden Reduktion des zirkulierenden freien Testosterons. Gleichzeitig antagonisieren È strogene die durch eine SHBG-ReO duktion verursachte restandrogene Wirkung der Progestine (insbesondere der 19-Nortestosteron-Derivate) [17]. Die restandrogene Wirkung dieser Progestine kann bei den verschiedenen Frauen unterschiedlich stark sein, allerdings È strowird sie in der Regel durch den O genanteil des Kontrazeptivums kontrolÈ strogenkonzentration wurde liert. Die O im Laufe der Jahre von 150 mg auf 35 mg, bzw. 30 mg und 20 mg bei manchen neueren PraÈparaten vermindert, È strogene um die Nebenwirkungen der O zu reduzieren. Andererseits wurden in- zwischen Progestine der 2. bzw. insbesondere der 3. Generation entwickelt, die nur eine schwache therapeutisch unerwuÈnschte restandrogene Wirkung aufweisen [34]. Die durch diese PraÈparate verursachte SHBG-ErhoÈhung korreliert allerdings nicht immer mit dem Grad der Testosteron-Abnahme im Serum und dem nachgewiesenen klinischen Effekt. Kontrazeptiva mit Progestinen der 2. Generation Die antiandrogene und die kontrazeptive Dosis von Levonorgestrel unterscheiden sich stark, wobei eine hohe Dosis benoÈtigt wird, um die antiandrogene Wirksamkeit nachzuweisen [35]. Obwohl die Testosteron-Serumkonzentration unter einer Levonorgestrel/Ethinylestradiol-Kombination (Alesseä: In Kanada zur Behandlung der Akne zugelassen; Leiosâ, Miranovaâ: in Deutschland Zulassung nur als Kontrazeptiva) abnimmt, erhoÈht Levonorgestrel nicht oder nur leicht die SHBG-Konzentration im Serum [35, 36]. Die 6monatige Behandlung einer maÈûig ausgepraÈgten entzuÈndlichen Akne mit dem niedrigdosierten Kontrazeptivum Levonorgestrel (100 mg) und Ethinylestradiol (20 mg) (Alesseä) fuÈhrte zur signifikanten, aber maÈûigen Reduktion des globalen Scores (40 ± 40 % gegen 23 ± 46 % des Placebo), der entzuÈndlichen (47 ± 41 % gegen 33 ± 48 % des Placebo) und der nicht-entzuÈndlichen AknelaÈsionen (25 ± 67 % gegen 14 ± 65 % des Placebo) (Evidenzebene 1b ± eine Studie, n = 350) [37]. LevonorgestrelEinphasen- (Nordetteä: 150 mg Levonorgestrel/30 mg Ethinylestradiol) und TriphasenpraÈparate (Triphasilä: 150 mg Levonorgestrel/30 mg Ethinylestradiol uÈber 6 Tage; 75 mg Levonorgestrel/ 40 mg Ethinylestradiol uÈber 6 Tage; 125 mg Levonorgestrel/30 mg Ethinylestradiol uÈber 10 Tage) sind gegen Akne È berwirksam (Evidenzebene 2a ± eine U sicht) [35]. In einer 6monatigen Studie mit einem triphasischen Levonorgestrel/ Ethinylestradiol-PraÈparat nahm die Zahl der Komedonen signifikant ab (80 ± 3 %) in 69,4 % der Patienten (Evidenzebene 2c ± eine Studie, n = 41) [38]. Allerdings ist die Wirkung der Levonorgestrel/Ethinylestradiol-Kombination sowohl der Cyproteronacetat/ Ethinylestradiol-Kombination (s. o.; Evidenzebene 1b ± eine Studie, n = 133) Therapie der Akne mit Antiandrogenen ± Eine evidenzbasierte UÈbersicht [24], als auch der der Chlormadinonacetat/Ethinylestradiol-Kombination (s. o.; Evidenzebene 2c ± eine Studie, n = 199) [29] und der Desogestrel (150 mg)/Ethinylestradiol (30 mg)-Kombination (s. u.; Evidenzebene 2b ± eine Studie, n = 54) [36] unterlegen. Kontrazeptiva mit Progestinen der 3. Generation Norgestimat ist ein Progestin der 19-Norsteroidfamilie mit einer Oximgruppe an der Position C-3. Es wird vollstaÈndig zu seinem Hauptmetabolit Norelgestromin (17-deacetyliertes Norgestimat) metabolisiert, welches die gestagenen Eigenschaften des MolekuÈls besitzt [39]. Sein restandrogenes Potential ist relativ niedrig. Die 6monatige Behandlung einer maÈûig ausgepraÈgten entzuÈndlichen Akne mit einem triphasischen Kontrazeptivum mit Norgestimat (180, 215, 250 mg) und Ethinylestradiol (35 mg) (OrthoTri-Cyclenä: In den USA zur Behandlung der Akne zugelassen; Pramino, Cilestâ: in Deutschland Zulassung nur als Kontrazeptivum, Vivelleâ) fuÈhrte zur signifikanten Reduktion der entzuÈndlichen LaÈsionen (51±62 % gg. 35±39 % des Placebo), der Komedonen und der gesamten AknelaÈsionen (46±53 % gg. 27±34 %) im Vergleich zur PlaceboTherapie (Evidenzebene 1b ± zwei Studien, n = 160 und n = 164) [40, 41] und im Vergleich zu einer Beobachtungsphase vor der Therapie (Evidenzebene 3b ± eine Studie, n = 12) [42]. Die Unterschiede fielen schon ab dem 3. Monat der Behandlung signifikant aus [39]. Testosteron im Serum nahm ab, und SHBG stieg waÈhrend der Therapie nur bei der Verumgruppe. Drospirenon ist ein neues synthetisches 17b-Spironolacton-aÈhnliches Progestin mit antiandrogener und antimineralokortikoider AktivitaÈt. Die 9monatige Behandlung einer maÈûig ausgepraÈgten entzuÈndlichen Akne mit der Kombination Drospirenon (3 mg) und Ethinylestradiol (30 mg) (Yasminâ) fuÈhrte zur signifikanten Reduktion der entzuÈndlichen LaÈsionen (63 %), die der Reduktion durch Cyproteronacetat/ Ethinylestradiol entsprach (59 %) (Evidenzebene 1b ± eine Studie, n = 128) [43]. Die Drospirenon (3 mg)/Ethinylestradiol (30 mg)-Kombination ist in Deutschland als Kontrazeptivum/Aknetherapeutikum zugelassen. Die 6monatige Behandlung einer maÈûig ausgepraÈgten entzuÈndlichen Akne mit der triphasischen Kombination Desogestrel (50, 100, 150 mg fuÈr jeweils 1 Woche) und Ethinylestradiol (35, 30, 30 mg fuÈr jeweils 1 Woche) fuÈhrte zu einer aÈhnlichen Reduktion der LaÈsionen wie bei der Gabe von Placebo (Evidenzebene 1b ± eine Studie, n = 82) [44]. Das Sebum an den Wangen nahm signifikant ab, an der Stirn allerdings nicht. In einer Studie mit einem kombiphasischen PraÈparat mit Desogestrel (25 mg)/ Ethinylestradiol (40 mg) fuÈr 1 Woche gefolgt von Desogestrel (125 mg)/Ethinylestradiol (30 mg) fuÈr 2 Wochen (Biviolâ) wurde eine vollstaÈndige Remmission der Akne bei 37 % der Patientinnen nach 3 Monaten beobachtet (Evidenzebene 4 ± eine Studie, n = 592) [45]. Allerdings entwickelten auch 23 der 1 095 Probandinnen (2,1 %) Akne im gleichen Zeitraum unter dem PraÈparat. In einer anderen Studie fuÈhrte das kombiphasische Desogestrel/Ethinylestradiol-PraÈparat nach 4 Monaten zu der gleichen Reduktion der Akne wie Cyproteronacetat/Ethinylestradiol (Evidenzebene 2c ± eine Studie, n = 183), wobei Cyproteronacetat/Ethinylestradiol eine staÈrkere Hemmung des 3a-17bAndrostandiol verursachte [46]. Unter dem kombiphasischen Desogestrel/Ethinylestradiol-PraÈparat kam nach 6 Monaten zur Abnahme der Komedonen (37 %), Papeln (38 %), Pusteln (19 %) und Knoten (13 %), Ergebnisse, die denen der Cyproteronacetat/Ethinylestradiol-Kombination (24 %, 36 %, 17 % und 1 %) fast entsprachen (Evidenzebene 2b ± eine Studie, n = 172) [22]. Ein monophasisches Desogestrel (150 mg)/ Ethinylestradiol (20 mg)-KombinationspraÈparat (Mircetteâ) zeigte eine signifikant staÈrkere Reduktion der AknelaÈsionen (43 %) im Vergleich zu Levonorgestrel (100 mg)/Ethinylestradiol (20 mg) (Alesseä) (19 % Reduktion) und Norgestimat (180, 215, 250 mg)/Ethinylestradiol (35 mg) (Ortho Tri-Cyclenä) (Evidenzebene 2c ± eine Studie, n = 463) [47]. In weiteren Studien war die Desogestrel (150 mg)/Ethinylestradiol (30 mg)-Kombination der Levonorgestrel/Ethinylestradiol-Kombination (Evidenzebene 2b ± eine Studie, n = 54) [36] bzw. dem Gestoden (75 mg/d; 90 % Vollremmission der Akne innerhalb 9 Monate im Vergleich zu 62 %) (Evidenzebene 4 ± eine Studie, n = 19) [48] UÈbersichtsarbeit hinsichtlich der Therapie der Akne uÈberlegen. Im Gegensatz dazu war die Desogestrel (150 mg)/Ethinylestradiol (30 mg)-Kombination (Marvelonâ) in einer offener Beobachtungsstudie bei einem der zwei beteiligten Zentren der Kombination Cyproteronacetat/Ethinylestradiol (Diane 35â) hinsichtlich der EffektivitaÈt bei der Therapie der Akne unterlegen (Evidenzebene 4 ± eine Studie, n = 66) [49]. Die 12monatige Behandlung einer maÈûig ausgepraÈgten entzuÈndlichen Akne mit einer triphasischen Kombination von Gestoden (50, 70, 100 mg fuÈr jeweils 1 Woche) und Ethinylestradiol (30, 40, 30 mg fuÈr jeweils 1 Woche) fuÈhrte zu einer 80 %igen Reduktion der LaÈsionen (Evidenzebene 3b ± eine Studie, n = 33) [50]. DaruÈber hinaus nahm das im Serum zirkulierende Testosteron ab, waÈhrend die SHBG-Werte zunahmen. In einer groûen placebokontrollierten Studie zeigte sich eine Norethindronacetat (1 g)/Ethinylestradiol (20 mg)Kombination (Estrostepä: In den USA zur Behandlung der Akne zugelassen, Loestrinä) wirksam in der globalen Beurteilung, die gesamten AknelaÈsionen und die entzuÈndlichen Effloreszenzen (Evidenzebene 1b ± eine Studie, n = 593) [51]. Eine 3monatige Behandlung einer maÈûig ausgepraÈgten entzuÈndlichen Akne mit einer Kombination von Norethindronacetat (1 g) und Ethinylestradiol (20 mg) fuÈhrte zu einer Reduktion der LaÈsionen, die der einer Behandlung mit Levonorgestrel (100 mg)/Ethinylestradiol (20 mg) (Alesseä) entsprach (Evidenzebene 4 ± eine Studie, n = 58) [52]. Regulation hypophysaÈrer Hormone Gonadotropin-Releasing-HormoneAntagonisten Gonadotropin-Releasing-Hormone-Antagonisten, wie Buserelin, Nafarelin und Leuprolid wurden dazu verwendet, die Androgensynthese in der Nebennierenrinde und den Ovarien zu hemmen, indem die Freisetzung von FSH und LH aus der Hypophyse verhindert wird [10, 12]. Diese Medikamente sollen bei Akne und Hirsutismus ± im Rahmen einer schweren ovariellen HyperandrogenaÈmie ± wirksam sein und koÈnnen durch Injektion oder mittels Nasenspray verabÈ ber ihre antiandrogene reicht werden. U Wirkung hinaus unterdruÈcken sie auch È strogenen. Aus die Produktion von O diesem Grund leiden die Patientinnen JDDG | 7´2003 (Band 1) 541 542 UÈbersichtsarbeit in der Folge an einem menopausalen Syndrom und dessen Nebenwirkungen. Gonadotropin-Releasing-Hormone-Antagonisten sind nicht in relevanten Aknestudien getestet, wobei sie nicht als First-Linie-Therapie betrachtet werden koÈnnen [53]. Dopamin-Agonisten Akne und Hirsutismus bei Patientinnen mit HyperprolaktinaÈmie (12 unter Behandlung mit Neuroleptika, 13 mit Prolaktinom und 55 mit idiopathischer HyperprolaktinaÈmie) wurden mit einem Dopamin-Agonisten, naÈmlich Bromocriptin (5 ± 0,3 mg/d, n = 64), Lisurid (375 ± 42 mg/d, n = 12) oder Quinagolid (150 mg/d, n = 4) uÈber 11 ± 1 Monate behandelt. Nur bei den Patientinnen mit HyperandrogenaÈmie (initialer DHEA-Serumkonzentration uÈber 368 mg/dL) kam es zu einer signifikanten Abnahme des Leeds-Aknescores und der zirkulierenden TestosteronKonzentration (Evidenzebene 2c ± eine Studie, n = 80) [54]. Hirsutismus und Akne bei NormandrogenaÈmie besserten sich nicht unter der Therapie mit dem Dopamin-Agonisten. Dopamin-Agonisten stellen keine primaÈre Form der Aknetherapie dar. Hemmer der NebennierenrindeaktivitaÈt Patienten mit Acne tarda, uÈberwiegend weiblichen Geschlechts, leiden nicht selten an late-onset kongenitaler adrenaler Hyperplasie, die durch einen angeborenen Defekt der 21-Hydroxylase oder der 11-Hydoxylase verursacht wird [10]. Die Therapie der Wahl liegt bei einer niedrigdosierten oralen Prednisolontherapie mit 2,5±5 mg/d abends (Evidenzebene 5) [55]. Auch Patienten mit Acne fulminans werden erfolgreich mit einer Kombination von Prednisolon 30 g/d uÈber 4 Wochen und Isotretinoin (0,5± 1 mg/kg/d) (Evidenzebene 5 ± eine Studie, n = 18) [56] oder mit Prednisolon 0,5±1 mg/kg/d uÈber 4±6 Wochen und Isotretinoin (0,5 mg/kg/d) ab der 4. Woche (Evidenzebene 5 ± eine Studie, n = 25) behandelt [57]. Hemmer des peripheren Androgenmetabolismus 5a-Reduktase-Inhibitoren Wie oben besprochen, reduzierte Finasterid (5a-Reduktase-Typ-2-Inhibitor) die AknelaÈsionen nach einer 12monatigen Behandlung von Patienten mit einer JDDG | 7´2003 (Band 1) Therapie der Akne mit Antiandrogenen ± Eine evidenzbasierte UÈbersicht maÈûig bis schwer ausgepraÈgten Akne aber die Ergebnisse waren klinisch unzureichend und signifikant schwaÈcher als bei Flutamid (250 mg), Cyproteronacetat (2 mg)/Ethinylestradiol (35 mg) und Cyproteronacetat (50 mg)/Ethinylestradiol (25 mg) (s. o., Evidenzebene 2c ± eine Studie, n = 48) [33]. Interessanterweise zeigen Gestagene wie Norgestimat, Levonorgestrel, Dienogest, Cyproteronacetat und Gestoden eine hemmende Wirkung auf die 5a-Reduktase-AktivitaÈt [58]. Ergebnisse klinischer Studien mit 5a-Reduktase-Typ-1-Inhibitoren sind nicht bekannt [59]. Hemmer der 3b -HydroxysteroidDehydrogenase-D5-4-Isomerase Ergebnisse klinischer Studien mit Inhibitoren der 3b-Hydroxysteroid-Dehydrogenase-D5-4-Isomerase, ein Enzym des Androgenmetabolismus, das DHEA zu Androstendion und Testosteron metabolisiert, sind nicht bekannt [7, 60]. Hemmer der 17b -HydroxysteroidDehydrogenase-Typ-2 und Typ-3 Ergebnisse klinischer Studien mit Inhibitoren der 17b-Hydroxysteroiddehydrogenase-Typ-2, ein Enzym des Androgenmetabolismus, das Testosteron zu Androstendion metabolisiert, und Typ-3, ein Enzym, das Androstendion zu Testosteron metabolisiert, sind nicht bekannt [61, 62]. Topische Antiandrogene Die Wirksamkeit topischer Antiandrogene [Cyproteronacetat, Inocoteron (nichtsteroidales Antiandrogen), Spironolacton] wurde in klinischen Studien nachgewiesen, blieb allerdings moderat und, mit Ausnahme von Cyproteronacetat in einer kleinen Studie [63], nicht mit der systemischen Wirkung der entsprechenden Wirkstoffe vergleichbar (Cyproteronacetat und Akne: Evidenzebene 4 ± eine Studie, n = 40; Inocoteron und Akne: Evidenzebene 1b ± eine Studie, n = 126; Spironolacton und Seborrhoe: Evidenzebene 4 ± eine Studie) [63±65]. In der kleinen, Placebo-kontrollierten Cyproteronacetat-Studie fuÈhrte die topisch applizierte Substanz (20 mg/d in einer liposomalen Lotion, n = 12; Placebo n = 16) zur signifikanten Reduktion des Akneschweregrades innerhalb von 3 Monaten, der mit dem Effekt einer systemischen Cyproteronacetat (2 mg)/ Ethinylestradiol (35 mg)-Therapie (n = 12) vergleichbar war. Nebenwirkungen Die Reduktion der initialen hohen È strogendosis (50 mg) in Kontrazeptiva O auf 35 mg bis hin zu sogar 20 mg in manchen PraÈparaten hat zu einer erheblichen Abnahme des kardiovaskulaÈren Risikos gefuÈhrt [12]. Obwohl weiterhin existent, naÈhert sich das Risiko des ischaÈmischen Schlaganfalls unter niedrig dosierten Kontrazeptiva nun dem der allgemeinen Population an, und das Herzinfarkt-Risiko ist nur bei starken Raucherinnen erhoÈht [66]. DaruÈber hinaus konnte waÈhrend der Anwendung von KombinationspraÈparaten mit Levonorgestrel, Norethidronacetat, Desogestrel, Norgestimat, Gestoden als Gestagen aufgrund È stradiols keine des niedrig dosierten O Gewichtzunahme [37, 52] und keine AÈnderung der Serumlipide [34] beobachtet werden. Im Gegensatz dazu fuÈhren È strogendoKontrazeptiva mit mittlerer O sis (30±40 mg) zu einer leichten Gewichtzunahme [22]. Milde bis moderate Episoden von Kopfschmerz (25±31 %), BrustkoÈrperschmerz (15±20 %), Nausea (10±17 %) und Dysmenorrhoe (10± 16 %) sind die haÈufigsten Nebenwirkungen unter Kontrazeptiva [29]. Amenorrhoe tritt bei 1,5±1,8 % der Patientinnen auf. Die Nebenwirkungen unter der Desogestrel/Ethinylestradiol-Kombination (reduzierte Libido, NervositaÈt, BrustkoÈrperschmerz) waren signifikant milder als die der Cyproteronacetat/Ethinylestradiol-Kombination [22, 25]. Ein Therapieabbruch aufgrund von Nebenwirkungen wurde in 3,4 % der Frauen unter Cyproteronacetat/Ethinylestradiol registriert [21]. In einer groûen Metaanalyse wurde das kanzerogene Risiko fuÈr Frauen, die eine kontrazeptive Therapie uÈber 8 Jahre erhalten haben, als geringfuÈgig eingestuft [12, 67]. WaÈhrend Kopfschmerz, Gewichtszunahme, StimmungsaÈnderungen, Sinusitis, grippenaÈhnliche Symptomatik und abdominale Schmerzen der Kombination Gestagen/ È strogen zugesprochen werden, sind O SerumlipidabnormalitaÈten gestagenassoziierte und Nausea, BrustkoÈrperschmerz und BrustkoÈrpervergroÈûerung oÈstrogenassoziierte Nebenwirkungen. Die Kombination Drospirenon/Ethinylestradiol kann aufgrund der Spironolacton-aÈhnlichen Wirkung von Drospirenon eine HyperkalaÈmie verursachen. UÈbersichtsarbeit Therapie der Akne mit Antiandrogenen ± Eine evidenzbasierte UÈbersicht Als Nebenwirkungen von Spironolacton werden HyperkalaÈmie, abnormale Mensis, BrustkoÈrperschmerz, Polyurie/Polydipsie, MuÈdigkeit, Nausea, Kopfschmerz, reduzierte Libido, BrustdruÈsenkarzinom beschrieben. Davon wurden in der Studie [32] als Nebenwirkungen mit einer HaÈufigkeit von uÈber 5 % nur MenstruationsunregelmaÈûigkeiten (17,5 %), Lethargie, MuÈdigkeit, Kopfschmerz (16,3 %) und leichte HyperkalaÈmie (13,7 %) angegeben. Immerhin zeigten 57,5 % der Patientinnen dieser Studie keine Nebenwirkungen. Die wichtigste Nebenwirkung von Flutamid ist eine letal verlaufende akute Hepatitis [68]. Unter Bromocriptin kann es zu Nausea and Tinnitus kommen [69]. Abschlieûende Beurteilung Die antiandrogene Therapie ist weiblichen Patienten vorbehalten, die weitere Zeichen eines peripheren Hyperandrogenismus oder einer HyperandrogenaÈmie aufweisen. DaruÈber hinaus koÈnnen Frauen mit Acne tarda, mit persistierender, therapieresistenter Akne bei gleichzeitigem Kontrazeptionswunsch und im Rahmen der DurchfuÈhrung einer systemischen Isotretinoin-Therapie mit Antiandrogenen behandelt werden. Die antiandrogene Therapie ist keine primaÈre Monotherapie einer nicht entzuÈndlichen und milden entzuÈndlichen Akne [1]. Von den zur VerfuÈgung stehenden therapeutischen MoÈglichkeiten zeigen die Kombinationen Cyproteronacetat (2 mg)/Ethinylestradiol (35 mg), Drospirenon (3 mg)/Ethinylestradiol (30 mg) und das kombiphasische PraÈparat mit Desogestrel (25 mg)/Ethinylestradiol (40 mg) fuÈr 1 Woche gefolgt von Desogestrel (125 mg)/Ethinylestradiol (30 mg) fuÈr 2 Wochen die staÈrkste Wirkung gegen Akneeffloreszenzen (Tabelle 2). È berDie empfohlene Therapiedauer zu U pruÈfung der Wirksamkeit betraÈgt 6±12 Monate. Bei einer kuÈrzeren Therapiedauer wird das Potential der antiandrogenen Therapie nicht ausgeschoÈpft, bei einer laÈngeren Therapie ist in der Regel keine VerstaÈrkung der Wirkung mehr zu erwarten. Gegen Akne zugelassene Kontrazeptiva kann der Hautarzt selbstaÈndig verordnen und uÈberwachen, eine Kooperation mit dem GynaÈkologen der Patientin ist allerdings empfehlenswert. Die antiandrogene Therapie kann als Monotherapie aber auch ± zur Potenzierung des Effektes ± mit anderen topischen oder systemischen Antiakne-Medikamenten kombiniert werden [1]. Die Therapie mit Antiandrogenen setzt voraus, daû keine entsprechenden Kontraindikationen vorliegen [69] (Ta<<< belle 3). Tabelle 2: Evidenzbasierte Ergebnisse der Therapievergleichsstudien mit Antiandrogenen. Table 2: Evidence-based results of clinical comparative trials with hormonal antiandrogens. Evidenzebene Cyproteronacetat (2 mg)/Ethinylestradiol (35 mg) = Drospirenon (3 mg)/Ethinylestradiol (30 mg) [43] 1b Cyproteronacetat (2 mg)/Ethinylestradiol (35 mg) = kombiphasisches PraÈparat mit Desogestrel/Ethinylestradiol (25 mg/40 mg fuÈr 7 und 125 mg/30 mg fuÈr 15 Tage) [22] 2b Cyproteronacetat (2 mg)/Ethinylestradiol (35 mg) > Desogestrel (150 mg)/Ethinylestradiol (30 mg) [25] 2b Cyproteronacetat (2 mg)/Ethinylestradiol (35 mg) > Levonorgestrel (150 mg)/Ethinylestradiol (30 mg) [24] [49] 1b 4 Cyproteronacetat (2 mg)/Ethinylestradiol (35 mg) > Flutamid (250 mg/d) [33] 2c Chlormadinonacetat (2 mg)/Ethinylestradiol (30 mg) > Levonorgestrel (150 mg)/Ethinylestradiol (30 mg) [29] 2c Desogestrel (150 mg)/Ethinylestradiol (30 mg) > Levonorgestrel (150 mg)/Ethinylestradiol (30 mg) [36] [47] 2b 2c Desogestrel (150 mg)/Ethinylestradiol (30 mg) > Gestoden (75 mg/d) [48] 4 Levonorgestrel (100 mg)/Ethinylestradiol (20 mg) = Norethindronacetat (1 g)/Ethinylestradiol (20 mg) [52] 4 JDDG | 7´2003 (Band 1) 543 544 UÈbersichtsarbeit Therapie der Akne mit Antiandrogenen ± Eine evidenzbasierte UÈbersicht 4 Tabelle 3: Kontraindikationen einer antiandrogenen Therapie (modifiziert aus [69]). Table 3: Contraindications for treatment with antiandrogens (modified after [69]). 5 Absolute Kontraindikationen ± Schwangerschaft ± Aktuelles BrustdruÈsenkarzinom ± Stillzeit 6 Wochen nach der Geburt ± Alter > 35 Jahre und starke Raucherin (> 15 Zigaretten/Tag) ± Hypertonus: ³ 160 mm Hg systolisch und ³ 100 mm Hg diastolisch ± Diabetes mellitus mit Nephropathie, Retinopathie, Neuropathie, vaskulaÈrer Beteiligung oder mit Dauer von > 20 Jahren ± Tiefvenenthrombose: Anamnese oder aktuelle Manifestation ± Lungenembolie: Anamnese oder aktuelle Manifestation ± Lange postoperative Immobilisation ± Kardiale Erkrankung: Anamnese oder aktuelle ischaÈmische Manifestation, Klappenkrankheit mit Komplikationen ± Schlaganfall: Anamnese oder aktuelle Manifestation ± Kopfschmerz: MigraÈne mit fokalem Befall oder MigraÈne ohne fokalen Befall und Alter > 35 Jahre ± Aktive virale Hepatitis ± Schwere dekompensierte Leberzirrhose ± Benigner oder maligner Lebertumor Relative Kontraindikationen ± BrustdruÈsenkarzinom vor ³ 5 Jahren ± Stillzeit: 6. Woche ± 6. Monat ± Postpartum < 21 Tage ± Alter > 35 Jahre und leichte Raucherin (£ 15 Zigaretten/Tag) ± Hypertonus: Anamnese,140±159 mm Hg systolisch und 90±99 mm Hg diastolisch ± Kopfschmerz: MigraÈne ohne fokalen Befall und Alter < 35 Jahre ± HyperlipidaÈmie ± Vaginale Blutung unklarer Genese ± Erkrankung der GallengefaÈûe ± Leichte kompensierte Leberzirrhose ± Cholostase assoziiert mit Anwendung von Kontrazeptiva ± MedikamentoÈse Therapie mit Substanzen, die die Leberenzyme beeinflussen 6 7 8 9 10 11 12 13 14 Korrespondenzanschrift Prof. Dr. med. Christos C. Zouboulis Klinik und Poliklinik fuÈr Dermatologie UniversitaÈtsklinikum Benjamin Franklin Freie UniversitaÈt Berlin Fabeckstraûe 60±62 D-14195 Berlin Tel.: 0 30-84 45-69 10 Fax: 0 30-84 45-69 08 E-mail: [email protected] JDDG | 7´2003 (Band 1) Literatur 1 2 3 Zouboulis ChC. Acne: Current aspects on pathology and treatment. Dermatol Experiences 1999; 1: 6±37. Stern R. 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