128 Arbeitsblatt 4 Inhalt und Durchführung der 10 ­Therapiebausteine Arbeitsblatt 29: Konzentration und Gedächtnis Konzentration ist gelenkte Aufmerksamkeit Bei hoher Anspannung, wie sie in Stresssituationen entsteht, nimmt die Konzentrationsleistung ab. Typische Stresssituationen können Zeitdruck oder Überlastung sein. Negative Bewertungen können den Stress noch verstärken. Die Konzentrationsleistung lässt aber auch dann nach, wenn die Anspannung gering ist, z. B. wenn wir müde sind oder kein Interesse haben. Sich konzentrieren heißt, seine Aufmerksamkeit auf eine Sache zu richten. Wenn wir abgelenkt sind oder versuchen, mehrere Dinge gleichzeitig zu erledigen, ist es schwierig, die notwendige Aufmerksamkeit aufzubieten. Ablenkung kann von innen (z. B. Angst, Sorgen, Grübeln) oder außen (z. B. Geräusche, Gespräche, Unterbrechungen) kommen. Konzentrationsleistung Niedrige Anspannung Mittlere Anspannung Hohe Anspannung Abb. Yerkes-Dodson-Gesetz zum Zusammenhang von Erregung und Leistungsfähigkeit (1908) Gedächtnis ist keine Einbahnstraße Informationen werden im Gehirn aufgenommen und landen für Millisekunden im sensorischen Gedächtnis. Dieser Prozess läuft unbewusst ab. Was dort ist, wird sofort vergessen, wenn es nicht irgendwie interessant oder wichtig ist. Dann wandert die Information durch das Kurzzeitgedächtnis und wird mit vielen bereits gespeicherten Informationen verglichen und verbunden. Durch Wiederholungsschleifen wird die Information immer besser im Langzeitgedächtnis gespeichert. Hamm/Freyberger/Hamm: Psychoonkologie in der Nachsorge. ISBN: 978-3-7945-3180-6. © 2016 Schattauer GmbH 8. Sitzung 129 Information Sensorisches Gedächtnis Wiedergabe Enkodierung (Störung z.B. durch Ablenkung) Arbeitsgedächtnis Kurzzeitgedächtnis Konsolidierung (Störung z.B. durch Cortisol oder schlechten Schlaf) Langzeitgedächtnis Abb. Vereinfachtes Modell der Gedächtnisprozesse nach Atkinson und Shiffrin (1968) Hamm/Freyberger/Hamm: Psychoonkologie in der Nachsorge. ISBN: 978-3-7945-3180-6. © 2016 Schattauer GmbH