8.3.3 Gedächtnis und Lernen 8.3.3. 1. Gedächtnisarten a) unterteilt nach der Dauer des Behaltens sensorisches (= ikonisches) Gedächtnis 1-2 Sekunden alle Einzelheiten → Kurzzeitgedächtnis → Arbeitsgedächtnis → Langzeitgedächtnis 10-20 Sekunden (ca 7 Informationen) bis ca. 10 Minuten evtl. ein ganzes Leben lang Auf allen Stufen geht der größte Teil durch Vergessen verloren. Wiederholungen/Üben helfen beim Transport ins und beim Verankern im Langzeitgedächtnis. Beim Übergang vom Kurzzeitgedächtnis oder Arbeitsspeicher ins Langzeitgedächtnis spielt der Hippocampus eine große Rolle. Inhalte des episodischen Gedächtnisses können direkt ohne Üben im Langzeitgedächtnis abgelegt werden. Darum benutzen Gedächtniskünstler erfundene Geschichten, um sich z. B. Zahlenreihen zu merken, am besten noch in Verbindung mit bildlichen Vorstellungen. Stark emotional besetzte Informationen (nur Sehinformationen) können direkt vom sensorischen ins Langzeitgedächtnis wandern. Darum fällt das Vergessen von Schockerlebnissen oft so schwer und diese können in Flashbacks wieder auftauchen. b) unterteilt nach den gespeicherten Inhalten episodisches Gedächtnis und Ereignisse/Erlebnisse Inhalte gelangen ohne Üben in den Langzeitspeicher semantisches Gedächtnis Fakten: Fremdsprachen, Begriffe, Namen, Üben und Wiederholen ist unbedingt notwendig, damit dauerhafte Speicherung möglich ist. c) unterteilt nach dem Bewusstseinsgrad: o deklaratives = explizites Gedächtnis (bewusst): semantisches und episodisches Gedächtnis (Speicherung im Schläfenlappen) o nicht-deklaratives = implizites Gedächtnis (unbewusst): Priming (Einfluss unbewusster Hinweisreize; im Neocortex) Klassische Konditionierung (beteiligt sind Kleinhirn und/oder Mandelkern) nicht-assoziatives Lernen (Gewöhnung, Sensibilisierung über die Reflexbahnen), prozedurales Gedächtnis (Fahrradfahren, Klavierspielen und andere motorische Fertigkeiten: Streifenkörper)