Lernen und Vergessen

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© Volker Meise
Lernen und Vergessen
Wenn man eine neue Sprache lernt, entwickeln sich zwischen den 100 Milliarden Neuronen in
unserem Gehirn neue Verbindungen. Intensives Lernen verstärkt diese Verbindungen, fehlende
Anwendung der erlernten Inhalte schwächt die Verbindungen, was man dann „Vergessen“ nennt
Damit wir uns erinnern können, brauchen wir ein Gedächtnis. Im Kurzzeitgedächtnis behalten wir
eine neue Information nur wenige Sekunden. Das ist genug Zeit, um z.B. einen längeren Satz zu
verstehen, ohne seinen Anfang wieder zu vergessen.
Im Langzeitgedächtnis lagern wir alles, woran wir uns länger erinnern wollen. Alle Informationen, die
mit unserer persönlichen Lebensgeschichte zu tun haben, wie z.B. der erste Kuss, das Examen an der
Uni, Hochzeit oder Scheidung usw. sind im episodischen Gedächtnis gespeichert.
Fakten, die nichts mit uns persönlich zu tun haben, z.B. der Name der Hauptstadt von Australien oder
die chemische Formel für Wasser, befinden sich im semantischen Gedächtnis.
Das prozedurale Gedächtnis ist der dritte Teil des Langzeitgedächtnisses. Dort werden unbewusste
Inhalte gespeichert, also z.B. routinierte Bewegungsabläufe beim Radfahren, Autofahren oder beim
Sport. Das Gehirn ist aber kein Computer, der alles 1:1 aufzeichnet. Welche Erinnerungen wir uns
merken und welche wir vergessen, können wir oft nicht beeinflussen. Allerdings sind Emotionen sehr
wichtig beim Erinnern. Je stärker unsere Gefühle bei einem Erlebnis sind, desto besser und länger
können wir uns daran erinnern. Wenn wir aber doch etwas vergessen, ist der Grund dafür, dass wir
nicht genug Platz für alle Informationen haben. Möglicherweise werden alte Erinnerungen von
neuen, interessanteren oder relevanteren Informationen verdrängt oder gestört.
Sind die folgenden Sätze im Text zu finden oder nicht?
a) Neuronenverbindungen werden durch Training stärker.
□R
□F
b) Im Langzeitgedächtnis befinden sich keine unbewussten Informationen.
□R
□F
c) Unser Allgemeinwissen ist im episodischen Gedächtnis.
□R
□F
d) Emotionen können die Erinnerungen verstärken.
□R
□ F
e) Wenn Erinnerungen alt sind, verschwinden sie.
□R
□F
Machen Sie eine Tabelle für die unterstrichenen Wörter im Text.
Arbeiten Sie mit einem Wörterbuch!
Wort
in Wörterbuch gefunden
Kontext hilft
Wortbestandteile
Wortart
Bedeutung
erlernten
erlernen
der erlernten Inhalte
er + lernen
Partizip II als Adjektiv vor Nomen
etwas, das man gelernt hat
Aufgaben zur Grammatik des Textes
Um was für Worte handelt es sich hier, grammatisch gesehen?
fehlende Anwendung / der erlernten Inhalte
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Welche Bedeutung hat „ohne“ in diesem Satz?
Das ist genug Zeit, um z.B. einen längeren Satz zu verstehen, ohne seinen Anfang wieder zu
vergessen.
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Welche Art von Satz ist das?
Im Langzeitgedächtnis lagern wir alles, woran wir uns länger erinnern wollen.
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Gibt es in dem Text Passivsätze? Falls ja, wo?
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Wie viele Adjektive im Komparativ (z.B. größer) enthält der Text? Notieren Sie!
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© Volker Meise
Lösungen
Leseverstehen:
R–F–F–R–F
Grammatik im Text:
Partizipien als Adjektive vor Nomen
ohne = und nicht
Ein Relativsatz mit dem Relativpronomen „woran“ (sich erinnern an)
„Dort werden unbewusste Inhalte gespeichert , …“
„Möglicherweise werden alte Inhalte … verdrängt.“
stärker – besser – länger – interessanteren - relevanteren
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