Donnerstags-Kolleg In Kooperation mit der Senioren Volkshochschule 16.06.16 Literatur: Prousts Poetik der unwillkürlichen Erinnerung zwischen epiphanischer Wahrnehmen - Erinnern - Vergessen Dem Gedächtnis auf der Spur Wiederkehr und traumatischer Wiederholung Prof. Dr. Dr. Judith Kasper (LMU München) Marcel Proust hat mit seinem berühmten Roman Auf der Suche nach der verlorenen Zeit Das Erinnern verursacht Vergessen. Das klingt absurd, aber wenn Menschen sich an etwas Konkretes erinnern, vergessen sie ähnliche ältere Erinnerungen. Hirnforscher sprechen davon, dass das Gehirn aktiv konkurrierende Erinnerungen unterdrückt oder auslöscht. Im Prozess des Erinnerns besteht auch ein dialektisches Verhältnis der Gegenwart zur Vergangenheit, denn Gegenwart ist immer auch Erinnerung, ohne diese gäbe es im Jetzt keine erkennbare Welt. Die Vortragsreihe folgt der Spur der Erinnerung auf interdisziplinären Wegen. eine umfassende Gedächtnispoetik entwickelt. Dem willkürlichen Gedächtnis stellt er das unwillkürliche Gedächtnis gegenüber. Minimale Sinneseindrücke wie der Geschmack eines Gebäcks oder die Rauheit eines Serviettenstoffs vermögen es, im Ich des Romans verschüttete Welten wieder wachzurufen. Doch zugleich ist der Roman durchzogen von der Qual, schmerzhafte Ereignisse weder wirklich erinnern noch vergessen zu können. Der Vortrag widmet sich der unaufhebbaren Spannung zwischen einer glücksverheißenden Poetik und einer traumatischen Erzählung. Zeit: Do. 11:15-12:45 Uhr Ort: Münchner Volkshochschule Vortragssaal der Bibliothek im Gasteig; Rosenheimer Str. 5, 81667 München 07.07.16 Neurobiologie: Wie wir lernen. Neue Einblicke ins Gehirn Prof. Dr. Tobias Bonhoeffer (Max-Planck-Institut Neurobiologie, Martinsried ) Frei für eingeschriebene Studierende des Zentrums Seniorenstudium der LMU Eine der fundamentalsten Eigenschaften des Gehirns ist seine Fähigkeit, zu lernen und sich München (nicht belegpflichtig) an Gelerntes zu erinnern. Der Vortrag wird sich mit folgenden Fragen befassen: Was be- Vorherige persönliche oder telefonische Anmeldung (089) 721006-26/27 ist erforderlich. Bitte bringen Sie Ihren Studierendenausweis zu den Vorträgen mit. Auch mit MVHS-Card, Restkarten vor Ort. TERMINE: deutet es für uns und unser Gehirn, dass wir lernen können? Welche Veränderungen geschehen im Gehirn, wenn wir lernen und können diese Veränderungen sichtbar gemacht werden? Welche Rolle spielen neue Technologien bei diesen Entdeckungen und welche Erkenntnisse sind in näherer Zukunft zu erwarten? 14.07.16 Soziologie: Wenn die Erinnerung kommt – Rhythmen des persönlichen und sozialen 09.06.16 Kognitionspsychologie Zur Psychologie des Erinnerns PD Dr. Patrick H. Khader (LMU München) Gedächtnisses Prof. Dr. Aleida Assmann (Universität Koblenz) Wenn die Erinnerung kommt – so lautet der Titel der Autobiografie von Saul Friedländer, Warum erinnern wir uns an bestimmte Dinge, von denen wir nie gedacht hätten, dass wir womit zugleich gesagt ist: Sie kommt, wann sie will. Vieles kann die Erinnerung abwehren uns jemals an sie erinnern würden oder vergessen Dinge, die uns sehr wichtig sind? und aufhalten, Schmerz und Scham zum Beispiel sind mächtige Türwächter. Biographische Warum ist unser Gedächtnis so beeinflussbar und ungenau? Faszinierende Einsichten und Erinnerungen sind nicht in allen Lebensphasen gleich präsent. Vieles ist plötzlich im Alter Antworten auf diese Fragen finden sich in der psychologischen Forschung. Der Vortrag gibt wieder da, was in der langen Phase des aktiven Berufslebens und der Kindererziehung in einen Einblick in diese Forschung und zeigt, dass viele Gedächtnisphänomene nicht zufällig den Hintergrund getreten ist. Der Vortrag fragt nach den Bio- und Sozio-Rhythmen des entstehen, sondern einer erklärbaren Systematik folgen. Erinnerns und greift für die Veranschaulichung auch auf kurze Film-Ausschnitte zurück.