Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm Gesundheitsamt Merkblatt Impetigo contagiosa ("Eiterflechte") Bei der Impetigo contagiosa handelt es sich um eine ansteckende, oberflächliche Infektion der Haut die durch Bakterien verursacht wird (Streptokokken oder Staphylokokken). Sie kommt vorwiegend bei Kleinkindern und Säuglingen vor, ist hoch ansteckend und tritt vor allem in der wärmeren Jahreszeit auf. Im Volksmund wird die Erkrankung auch "Eiterflechte", „Borkenflechte“, "Grindflechte" oder "Pustelflechte" genannt. Man unterscheidet zwei Erscheinungsformen der Impetigo contagiosa: • großblasige Form - Bakterien namens Staphylococcus aureus • kleinblasige Form – ebenfalls Staphylococcus aureus oder Bakterien der Familie der Streptokokken Quelle: www.dermis.net Wie kann man sich anstecken? Ansteckungsquellen sind infizierte Menschen, bei denen sich der Erreger auf der Haut oder im Nasen- Rachenbereich befindet. Durch Berühren oder Kratzen gelangt der Erreger an die Finger und wird dann auf andere Körperteile oder andere Menschen übertragen. Was sind die typischen Erkrankungszeichen? Charakteristisch sind oberflächliche Bläschen, die später in Pusteln übergehen und verkrusten. Die entstehenden Krusten haben häufig eine honiggelbe Farbe. Sie treten meist im Gesicht und an den Extremitäten auf. Die Betroffenen klagen über gelegentlichen Juckreiz, haben aber sonst zumeist keine Beschwerden. Die Eiterflechte tritt aufgrund des Infektionsweges vermehrt bei Geschwistern, in Kindergärten und Schulen auf. Typisch ist auch das Auftreten als Komplikation bei Neurodermitis. Die Krankheit bleibt so lange ansteckend, bis die Bläschen ausgetrocknet und offene Hautstellen abgeheilt sind. Stand: Juni 2010 Komplikationen: Selten kann es ausgehend von einer Impetigo contagiosa zu einer beginnenden Blutvergiftung, einer ausgedehnten Hautinfektion bis in die tiefen Hautschichten, einer eitrigen Bindehautentzündung (Konjunktivitis) oder einer Mittelohrentzündung (Otitis media) kommen. Als Folge einer durch Streptokokken bedingten Impetigo contagiosa sind Entzündungen der Nieren und des Herzens, die sogenannte postinfektiöse Glomerulonephritis und Endokarditis, gefürchtet. Wie wird die Erkrankung festgestellt? Meist kann der Arzt die Diagnose anhand des Hautbefundes sofort stellen. Der Erreger kann durch eine bakteriologische Untersuchung mittels Hautabstrich aus einem betroffenen Hautareal nachgewiesen werden. Bei schwach ausgeprägten Formen besitzen die Pusteln Ähnlichkeit mit einer Herpes-Infektion. Wie kann man die Erkrankung behandeln? Örtlich begrenzte, kleinflächige Infektionen können mit einer lokalen Therapie behandelt werden (Salben, Cremes). Bei sich ausbreitenden, stark juckenden Formen – eventuell verbunden mit Fieber – wird der behandelnde Arzt eher zu einer Kombinationstherapie greifen (Antibiotikum zum Einnehmen plus lokal desinfizierendes Mittel). Die „Eiterflechte“ heilt auch bei großflächigem Befall ab, ohne Narben zu hinterlassen. Allerdings bleiben für einige Zeit rote, oder etwas dunklere Hautflecken zurück. Kann man die Ansteckung / Weiterverbreitung vermeiden? Zur Prophylaxe eignet sich die Einhaltung von Hygienemaßnahmen. Folgendes sollte beachtet werden: • Krankheit zu Hause auskurieren, • peinliche Körperhygiene mit häufigem Händewaschen beachten, kurze und saubere Fingernägel, • keine Planschbecken benutzen oder Bäder besuchen, • Gemeinschaftseinrichtung (Schule / Kindergarten etc.) informieren, • in Gemeinschaftseinrichtung Aushang zur Information der „Kontaktpersonen“ aushängen, • Kontaktpersonen sollten auf erste Anzeichen achten, • in Ganztageseinrichtungen sollten benutzte Handtücher, Waschlappen und Bettwäsche des Erkrankten mit 60 Grad gewaschen werden. Für die Wiederzulassung zu Gemeinschaftseinrichtungen benötigt man nach Erkrankung ein ärztliches Attest. Stand: Juni 2010