- Kirchliche Sozialstation Kehl

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gepflegt
lstation
Hauszeitung der Kirchlichen Sozia
Kehl-Hanauerland e.V.
Au sg ab e 05 • 20 13
Themen dieser Ausgabe
Seiten 2 + 3
Ernährung im Alter: Was
wichtig ist und schmeckt
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Beate Rahner Geschäftsführung
Kampagne gegen Kassenpolitik: Pflegewerte und
ihr Preis
Foto: © Alterfalter_fotolia.com
als neue Geschäftsführerin der
Sozialstation freue ich mich auf
ein gutes Miteinander in der
Pflege und Sorge für Menschen,
die unsere Hilfe wünschen und
brauchen. Und ich habe auch
gleich ein erstes Anliegen: Ge­­
winnstreben ist unsere Sache ja
wohlweislich nicht, doch die ma­­­­gere Vergütung unserer Pflege­
leistungen durch die Kassen
gefährdet die angemessene, leis­
tungsgerechte Entlohnung, die
Wirtschaftlichkeit und letztend­
lich die Existenz von Caritas- und
Diakoniestationen. Wir machen
in diesen Tagen auf diese Schieflage aufmerksam und fordern
eine gerechte Leistungsvergütung
in der Pflege. Wir danken allen,
die unsere Aktion „Die häusliche
Pflege hat Wert“ unterstützt
haben.
Seite 4
Wechsel in der Geschäftsführung
Bewährter Kompass, neue Steuerfrau
Nach der Jubiläumsfeier geht es
unter Volldampf weiter mit zeitgemäßen Pflege- und Betreuungsangeboten für Menschen in Kehl
und Umgebung, die unsere Hilfe
wünschen und brauchen.
Die Kirchliche Sozialstation hat
sich seit ihrer Gründung als eine der
ersten drei Modellstationen in Baden
Schritt für Schritt, zuweilen auch im
Weitsprung, positiv entwickelt. Auf
dem Weg von der Gemeinde­kran­
Wir stellen uns vor
Verena Mink | Teamleitung
Seit vier Jahren bin ich Teamleiterin im nördlichen Bereich. Zuvor
war ich sechs Jahre in der praktischen Pflege tätig. Wenn ich heute
die pflegerische Arbeit koordiniere und organisiere, damit es unseren
Kunden rundum gut geht, greife ich auch auf diese Erfahrungen
zurück.
Lioba Trayer | Teamleitung und Stellv. Pflegedienstleitung
Seit August 2012 bin ich Teamleiterin und sorge mit dafür, dass
unsere Patienten die Hilfe und Pflege erhalten, die sie brauchen.
Als Stellvertretende Pflegedienstleiterin arbeite ich koordinierend
dafür, dass Patienten so lange wie möglich zu Hause leben können.
Als Palliativfachkraft kann ich sterbenden Menschen und ihren
Angehörigen empathisch beistehen. I
KONTAKT
Wechsel in der Geschäftsführung: Bernd Gier hat den Stab
an Beate Rahner weitergegeben. Rechts im Bild: Qualitätsmanagerin Corinna Vollmer
ken­­schwester zur Sozialstation mit
über hundert Mitarbeitenden hat
sich einiges getan für die gekonnte
ambulante Versorgung überall im
Kehl-Hanauerland. Im demografi­
schen Wandel schaffen und entwickeln wir Pflege- und Betreuungs­
angebote, die den Lebensrealitäten
entgegenkommen. Verlässlich dabei:
unser „Kompass“, die christlichen
Grundwerte.
Perlen von Wert: Nun geht es mit
Beate Rahner in der Geschäftsführung weiter in Richtung einer erfolg­
reichen Zukunft. Bernd Gier, ehren­
amtlicher kaufmännischer Ge­­schäfts­­­­­-­
füh­rer in den vergangenen drei Jah­
ren, wird uns dennoch erhalten blei­
ben und die Sozialstation weiterhin
als Verwaltungsrat unterstützen.
Corinna R. Vollmer wird sich im Qua­
litätsmanagement engagieren. Die
Jubiläumsfeier markierte das 40-jäh­
rige Bestehen als ein besonderes
Ereignis unserer Geschichte. Der Vor­
standsvorsitzende Frank Stefan wür­
digte dabei die christlichen Werte,
die Haupt- und Ehrenamtliche bei
ihrer und durch ihre Arbeit hochhal­
ten. Sie seien „Perlen von unschätz­
barem Wert“.
Griffiges Motto: Jürgen Rollin, Kir­
chenrat und Vorstand im Dia­ko­
nischen Werk Baden, zeichnete Bernd
Gier für seine langjährigen, ehren­
amtlichen Dienste und Verdienste
mit dem Diakonie-Kronenkreuz in
Gold aus. Ein Höhepunkt des Gottes­
Fröhliche Mitarbeiter – fit für die
Aufgaben einer modernen Sozialstation
dienstes war dann die Einsegnung
Beate Rahners in ihr neues Amt. Ihr
Motto dazu: „Sich ständig weiterent­
wickeln, neue Angebote einrichten
und dafür Sorge tragen, dass die
Sozialstation und die über zwanzig
Kirchengemeinden weiterhin eng
und gut zusammenarbeiten.“ Die
rundum gelungene Feier mit vielen
Gästen wurde musikalisch gestaltet
von der Stadtkapelle Kehl-Sundheim
sowie vom Män­nerchor unter
Musikschulchefin Ellen Oertel. Die
Kindergruppe mit Gabi Schellbach
bewegte uns mit ei­­nem anmutigen
Tanzspiel. I
Kirchliche Sozialstation Kehl-Hanauerland e.V.
Kanzmattstraße 6 oder Postfach 1449 • 77694 Kehl • Telefon 07851 9496-0 • Fax 07851 9496-18 • [email protected] • www.sozialstation-kehl.de
Geschäftsführung: Beate Rahner • Pflegedienstleitung: Jörg Gerhart
Volksbank Bühl • Konto 6773907 • BLZ 66291400 | Sparkasse Hanauerland Kehl • Konto 00009622 • BLZ 66451862
gepflegt
Herbst 2013
E r n ä h r u n g i m Alte r
Wenn Leib und Seele nicht
mehr essen wollen
Das Essen wird im Alter oft als mühselig empfunden. Der Geschmackssinn lässt nach,
durch Krankheit oder Medikamente haben viele alte Menschen Probleme beim Schlucken
und Kauen. So entsteht leicht eine Mangelernährung. Wer als pflegender Angehöriger
die Zusammenhänge kennt, kann erfolgreich gegensteuern.
Gewicht verlieren. Das beeinträchtigt
wiederum die Gesundheit und kann
weitere Krankheiten begünstigen, die
den Appetit noch weiter hemmen. Ein
Teufelskreis.
Wenn es um Ernährung geht, kann
man allerdings nicht pauschal von
alten Menschen sprechen. Die Ernährungsprobleme der „jungen Senioren“ bis etwa 70 Jahre unterscheiden
sich nämlich kaum von denen berufstätiger Erwachsener: Zu viel und zu
fett, oft in Kombination mit zu wenig
Bewegung – das führt zu Übergewicht und im schlimmsten Fall zu
Fettleibigkeit. Als Folge steigt häufig
der Blutdruck, die Gefahr, an Diabetes
zu erkranken nimmt zu, ebenso wie
die Wahrscheinlichkeit, einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erleiden.
Zwischen dem 25. und 75. Lebensjahr
nimmt die tägliche Energiemenge,
Lebensmittel müssen eine hohe Nährstoffdichte haben.
Kau- und Schluck-..
beschwerden erkennen..
Durch ausgewogene Ernährung und
ausreichende Bewegung als „junger“
alter Mensch ist es möglich, ernsten
Ernährungsproblemen im höheren
Alter vorzubeugen. Der oben erwähnte Schlaganfall führt beispielsweise in
vielen Fällen zu Schluckstörungen, die
das Essen sehr mühselig machen. Aber
auch andere, weitaus weniger gravierende Probleme können das Kauen
und Schlucken beeinträchtigen. Dazu
gehören schmerzende oder fehlende
Zähne und schlecht sitzende Prothesen. Wenn Gaumen und Zahnfleisch
durch eine Prothese großflächig abgedeckt sind, sind das gesamte Mundgefühl und der Geschmackssinn erheb-
Wen n Kaue n un d S ch l ucke n M üh e ma ch e n
Foto: fotolia.de
Genussvoll essen!
n
n
Das Durstempfinden älterer Menschen lässt nach. Deshalb immer wieder
Getränke anbieten. Denn: Rund 1,5 Liter sollten pro Tag getrunken werden.
n
Foto: FS
n
Ein köstlicher Duft aus der Küche regt
den Appetit an und der schön gedeckte Tisch weckt die Vorfreude auf ein
gutes Essen. Einladend angerichtet
kommt die Mahlzeit auf den Tisch
und der erste Bissen bestätigt: Dieses Essen ist ein Genuss. Was für viele
Menschen in jüngeren Jahren eine
Lust ist, kann im Alter zur Last werden. Viele Faktoren tragen dazu bei,
dass alte oder kranke Menschen keine
rechte Lust mehr am Essen verspüren. Das kann langfristig dazu führen,
dass sie nicht mehr genügend Nährund Mineralstoffe aufnehmen und an
n
n
Setzen Sie sich zum Essen aufrecht hin.
rinken Sie zu den Mahlzeiten, nehmen Sie reichlich Soße zu Fleisch,
T
Fisch und Gemüse.
E ssen Sie häufiger Suppen oder Eintöpfe (bei Schluckstörungen breiig
oder flüssig verarbeitet).
ereiten Sie feste Lebensmittel so vor, dass Sie sie gut essen können:
B
Brot ohne Rinde, Obst ohne Schale, gerieben oder püriert, Brot in
Milch oder Eintöpfe tunken.
E rgänzen Sie die Nahrung eventuell mit Multivitaminsäften und
Nährstoffergänzungsmitteln.
Und ganz wichtig: Gestalten Sie die Mahlzeiten attraktiv!
Quelle: DGE
die der Körper braucht, ab. Bei Männern um 400 und bei Frauen um 200
Kalorien. Der Bedarf an Nährstoffen
bleibt aber genauso hoch wie in jüngeren Jahren. Das bedeutet, dass die
notwendigen Nährstoffe in kleineren Nahrungsmengen enthalten sein
müssen oder anders ausgedrückt, die
lich eingeschränkt. Darüber hinaus
wird im Alter nicht mehr so viel Speichel produziert. Dann ist der Mund
trocken, es kommt leicht zu Entzündungen und das Kauen fällt schwer.
Zusätzlich können Medikamente die
Trockenheit im Mund noch verstärken.
Es ist wichtig, die Ursache für Schluck-
Herbst 2013
und Kaubeschwerden zu erkennen.
Dann können Sie als pflegender Angehöriger richtig reagieren: Beheben Sie
mit Hilfe des Arztes die Ursache, lassen Sie eine Zahnbehandlung durchführen oder stellen Sie die Medikation um. Durch Trinken oder Lutschen
von sauren Drops kann der Speichelfluss angeregt werden. Würzen Sie
die Speisen aromatisch und vielseitig. Zusätzlich können Sie die Lust am
Essen steigern, indem Sie die Zubereitung den Bedürfnissen anpassen, bei-
G esu n d ern äh ren im Alter
Mindestmengen, die Senioren täglich essen sollten
n
1 warme Mahlzeit
n
1 Portion Obst
n
1 Portion Gemüse oder Salat
n
1 Glas Milch und Joghurt, 1 Portion Quark oder Käse
n
1 Scheibe Vollkorn- oder Vollkornschrotbrot
n
1,5 Liter Flüssigkeit (Säfte, Mineralwasser, Suppe, Tee, Kaffee)
n
1 Stück Fleisch, Fisch oder Eier
Foto: © carmeta_fotolia.com
Im Rahmen der Initiative „fit im Alter“ bietet die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) e.V. ausführliches Info-Material zu allen
Ernährungsfragen im Alter.
Zu beziehen über: DGE e.V.,Godesberger Allee 18, 53175 Bonn,
Telefon 0228/3776-860, www.fitimalter-dge.de
Besonders wichtig:..
viel trinken..
Besonders im Sommer, wenn es auch
bei uns mal sehr heiß werden kann,
sollten alte Menschen darauf achten
genug zu trinken. Ihr Durstempfinden ist häufig beeinträchtigt. Auch bei
nachweisbarem Wassermangel klagt
ein alter Mensch unter Umständen
nicht über ein Durstgefühl, sodass
er sein Flüssigkeitsdefizit selbst gar
nicht wahrnimmt. Aber es gibt auch
noch andere Gründe: Viele befürchten,
häufig und vor allem nachts zur Toilette zu müssen oder sie haben Angst
vor unkontrolliertem Harn-Abgang
(Inkontinenz). Menschen mit Demenz
vergessen wegen der Gedächtnisstörungen, dass und wann sie zuletzt
etwas getrunken haben. Alte Menschen vertragen es jedoch weniger
gut als junge Menschen, wenn ihr
Wasserhaushalt gestört ist. Verwirrtheitszustände, Verstopfung, Schwäche und Schwindel sowie ausgetrocknete Haut und Schleimhäute sind die
Folge.
Achten Sie auf die Zeichen für
einen akuten Flüssigkeitsmangel:
er Urin ist dunkelgelb, weil er zu
D
konzentriert ist.
n Die Mundschleimhaut ist sehr
trocken.
n
Handliche Häppchen..
anbieten..
Ganz besondere Anforderungen
werden an Angehörige gestellt,
die ältere demenzerkrankte Menschen pflegen. In vielen Fällen führt
Demenz zu einem starken Bewegungsdrang und zu Unruhe. Auch
zum Essen bleiben die Menschen
oft nicht am Tisch sitzen. Dadurch
kann der Energiebedarf enorm steigen. Gleichzeitig geht das Gespür
für Hunger und Sättigung verloren: Manche fühlen sich immer satt,
andere haben dauernd Hunger.
Probieren Sie aus, die Mahlzeiten als
handliche Häppchen anzubieten. Die
Portionen sollten ein oder zwei Bissen groß sein und eine entsprechende Konsistenz haben, sodass sie ohne
Messer und Gabel gegessen werden
können, beispielsweise Frikadellen,
das Brot zum Frühstück als zusammengeklappte Stulle oder in Würfel
geschnittener Kuchen. Bei Patienten,
die es nicht am Tisch hält, kann auch
Essen-im-Vorübergehen weiterhelfen: Stellen Sie Zwischenmahlzeiten bereit, bei denen der demenzerkrankte Mensch sozusagen im Vorbeigehen zugreifen kann. I
Trin k p la n
Nehmen Sie sich vor, konsequent
1,5 Liter Flüssigkeit am Tag zu trinken.
Ein Trinkplan kann Ihnen dabei helfen:
n
n
orgens nach dem AufM
stehen: 1 Glas Wasser trinken.
u allen Mahlzeiten grundsätzlich
Z
trinken.
n
Zwischen den Mahlzeiten trinken.
n
Gefüllte Flaschen oder Gläser in Reichweite stellen.
n Warme
n Vielfalt
und kalte Getränke wechseln, jahreszeitlich anpassen.
nutzen: Früchte-, Kräuter-, Schwarztee, Kaffee, Milchkaffee,
Milch, Buttermilch, Kefir, Wasser, Saft-Schorle, in Maßen auch Bier,
Radler, Weinschorle.
Unser Tipp
gratis
Mangelernährung –
erkennen und vermeiden
In dem Leitfaden für Angehörige geht
es um die Ursachen und Folgen einer
Mangel-ernährung, um Alarmsignale
eines beginnenden Nährstoffmangels,
um Appetitlosigkeit und was sich dagegen machen lässt. Ratschläge für Angehörige und Kontaktadressen runden die
Informationen ab. Herausgeber der Broschüre ist die Deutsche Seniorenliga,
Bonn.
kostenlos bestellen:
Hier
Deutsche Seniorenliga e.V.
www.deutsche-seniorenliga.de
Foto: bilderbox _fotolia.de
spielsweise die Zutaten klein schneiden, fein raspeln oder pürieren.
Unser Körper verliert täglich ca. zwei
Liter Wasser über Nieren, Darm,
Haut und Atmung. Es ist lebensnotwendig, diesen Verlust regelmäßig auszugleichen. Genügend Flüssigkeit kann der Körper nicht nur
über Getränke, sondern auch über
die Nahrung aufnehmen, zum Beispiel durch Obst, Suppen, Gemüse,
Salate und Milchprodukte. Achtung:
Wer an Herz- oder Nierenkrankheiten leidet, sollte auf jeden Fall den
Arzt nach der empfohlenen Trinkmenge fragen!
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Foto: photocase.com
Quelle: DGE
Heilsbachstraße 32
53123 Bonn
+49 228 36793-0
+49 228 36793-90
gepflegt
Herbst 2013
K ampag n e fü r a n stän d i g b ezah lte Pfle g e le istu ng e n
Pflegewerte und ihr Preis
Caritas- und Diakonie-Sozialstationen bezahlen
nach Tarif. Das ist guter Lohn für gute Pflege.
Zwischen dem Tarif und der Kostendeckung
durch die Krankenkassen klafft jedoch eine
Lücke, die wir mit einer Kampagne im Juni 2013
unübersehbar und lautstark angeprangert
haben.
Autokorso der Sozialstationen zur AOK
Die Kostenträger unserer Pflegeleistungen – die Krankenkassen – brüsten sich mit ihren Überschüssen. Sie
sind aber nicht bereit, unsere Kosten
für zeitgemäße, menschliche Pflege zu
bezahlen. Mit unserer Kampagne „Die
häusliche Pflege hat Wert“ fordern
wir daher die Anerkennung der tarifvertraglichen Löhne durch die Kostenträger. Wir fordern kostendeckende Entgelte für unsere Leistungen,
damit der Leitsatz „ambulant vor stationär“ nicht zur hohlen Formel verkommt, sondern ein Versprechen ist,
das gehalten wird.
IM P R E S S UM
HERAUSGEBER
ViSdP: Ökumenische Sozialstation St. Martin
Gengenbach-Hohberg e.V.
Telefon 07803 980540
Kirchliche Sozialstation
Bernhard von Baden e.V., Achern,
Telefon 07841 62020
Kirchliche Sozialstation
Kehl-Hanauerland e.V., Kehl,
Telefon 07851 9496-0
Sozialstation Schiltach/Schenkenzell,
Schiltach,
Telefon 07836 939340
Auflage 2.300 Exemplare
Konzept, Redaktion,
Produktionsmanagement:
GRIESHABER Redaktion + Medien, Bonn
Grafik: ImageDesign, Köln
Diözesan-Caritasdirektor Monsignore
Bernhard Appel (Mitte) überreicht die Forderung
der Sozialstationen der AOK in Freiburg.
Tarif kümmert die Kassen nichtI
Wir wollen unsere Pflegekräfte angemessen bezahlen können und wir wollen keine Abstriche an der Qualität der
Pflegeleistungen zulassen. Zieht der
Kostenträger da nicht mit, sind wir zu
Einsparungen auf dem Rücken unserer Mitarbeitenden und letztlich unserer Kunden gezwungen – ein Widersinn! Jede Pflegekraft wendet rund
40 Prozent ihrer Arbeitszeit dafür auf,
ihre Arbeit schriftlich zu dokumentieren. Damit wird aus unserer Sicht
wertvolle Pflegezeit durch „Schreibkram aufgefressen“. Die Arbeitsbedingungen der Pflegenden müssen verbessert werden. Nur so ist uns echte
Zuwendung, d.h. Pflege im eigentlichen Sinne des Wortes, möglich.
Wir sind überall da, wo ambulante
Pflege und Versorgung in vertrauter Umgebung gewünscht oder nötig
wird, gerade auch im ländlichen Raum.
Im Caritasverband für die Erzdiözese
Freiburg sind dazu über 7.600 Menschen tätig, bei jährlich 48.700 Kun-
den, in mehr als 8,6 Millionen Hausbesuchen. Sie leisten Dienste und Pflege auf dem Stand aktuellen Wissens.
Alle Menschen mit Hilfebedarf werden ohne Ansehen von Aufwand und
finanzieller Situation versorgt. Wohlverstandene häusliche Pflege muss
aber verlässlich finanziert sein, eine
Forderung, die in unserer alternden
Gesellschaft allen einleuchten sollte.
Kampagne läuft weiterI
Unterstützen Sie uns – im eigenen
Interesse! Die Kampagne, die auch
durch das Diakonische Werk unterstützt wird, setzt deutliche öffentliche
Zeichen gegen den Missstand min-
Von der Polizei
eskortiert: Mehr
als 650 Autos lang
war die hupende
Protestschlange.
derbezahlter Pflege-Hochleistungen.
Über 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter brachten am 19. Juni 2013 mit
rund 650 Autos ihre Forderungen in
Freiburg, Mannheim und in Offenburg
auf die Straßen und unter die Leute. Es
gibt viele weitere lokale Aktionen, die
Unterstützung verdienen. Kommunen
und Bürgermeister wurden angesprochen, Unterschriftenlisten in Umlauf
gebracht.
Kontaktieren Sie Ihre Sozial- oder Diakoniestation und unterstützen Sie unser Anliegen, Pflege anständig zu bezahlen! So auch der Appell von Diözesan-Caritasdirektor Bernhard Appel:
„Helfen Sie mit, es geht uns alle an.“ I
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