Ansicht / der Ausgabe 15/2013

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Hauszeitung der Kirchlichen
Sozialstationen in Freiburg i. Br.
Au sg ab e 15 • 20 13
Themen dieser Ausgabe
Liebe Leserin,
lieber Leser!
Seiten 2 + 3
Ernährung im Alter:
Was wichtig ist und
schmeckt
Sterben gehört zum Leben. Deshalb
begleiten und unterstützen die
Kirch­­­lichen Sozialstationen in Frei­
burg sterbende Menschen und ihre
Angehörigen in dieser schweren
Lebensphase.
Mit der Einführung der gesetzlichen
Regelungen zur Spezialisierten
Ambulanten Palliativversorgung
(SAPV) im Jahr 2007 wurden große
Chancen für den Ausbau und die
Verbesserung der ambulanten
Versorgung für schwerstkranke und
sterbende Menschen in Deutsch­
land eröffnet. Das ist wichtig, weil
sich die meisten Menschen wün­
schen, auch bei schwerer Erkran­
kung zu Hause zu leben und von
vertrauten Menschen umgeben zu
sein – erst recht, wenn es vielleicht
der letzte Lebensabschnitt ist. Mit
unserem Angebot zur Palliativver­
sorgung wollen wir diesen Wunsch
erfüllen.
Als Gesellschafter im PALLIATIV­
NETZ FREIBURG bieten wir betroffe­
nen Menschen sowohl die pflegeri­
sche und medizinische Versorgung
durch Spezialisten als auch unser
ganzes Unterstützungssystem für
eine optimale Pflege zu Hause an.
Neben der fachkompetenten Linde­
rung von Schmerzen und anderen
belastenden Symptomen haben
unsere Teams auch die Beratung,
Begleitung und Entlastung der pfle­
genden Angehörigen im Blick.
Übrigens: Diakonie und Caritas
veranstalten am 14. Oktober 2013 in
Karlsruhe den ersten „Hospiz- und
Palliativkongress Baden-Württem­
berg“ unter dem Motto „Einmal
sterben – jeden Tag leben“.
Rupert Niewiadomski
Geschäftsführer Katholische Sozialstation
KONTAKT
Seite 4
Kirchliche Kampagne:
Hupkonzert für eine
anständige Vergütung
Protest gegen Kassenpolitik:
Johannes Sackmann im
Gespräch mit Passanten.
Häusliche Pflege gefährlich unterfinanziert
Gute Pflege braucht Zeit
Wir wollen, dass die Zeit, die wir für
die Pflege eines Menschen brauchen,
von den Kranken- und Pflegekassen
honoriert wird. Sonst droht aus
Pflege „Physio-Wartung“ zu werden.
Menschen sind keine Maschinen
und Pflegekräfte keine Roboter – zum
Glück. Die Pflege von alten und kranken Menschen ist nicht möglichst
effiziente „Wartung“, sondern professionelles, menschliches Tun in immer
neuen menschlichen Begegnungen.
Das setzt voraus: Vertrauen, achtsamen und würdigenden Kontakt und
Rücksicht. Zeit zu haben ist ein
Element würdiger und fachlich guter
Pflege. Das ist zu honorierende Pfle­
ge­­­arbeitszeit.
Seit Jahren aber klaffen die tariflichen Lohnerhöhungen im öffentlichen Dienst und die Entgelte der
Kassen immer weiter auseinander. So
stieg in den vergangenen neun
Jahren der Tariflohn um 17 Prozent,
die Kranken­kassenleistungen in der
häuslichen Pflege nur um acht Prozent.
Je weniger Geld da ist, desto weniger
Zeit dürfen die Pflegekräfte für und mit
Patienten aufwenden. Allein die faire
Bezahlung der fachlich fundierten tatsächlichen Pflegezeit wirkt dem entgegen. Dafür kämpfen die Kirchlichen
Sozialstationen.
Dies umso mehr, als die Krankenhäuser
– selbst unter großem Kostendruck –
Patienten immer schneller entlassen.
Die ambulante Versorgung hat also von
Wundversorgung bis Palliativpflege
immer anspruchsvollere Aufgaben zu
bewältigen, was an zeitlichen und
finanziellen Ressourcen nagt. Zudem
verschlingt die Bürokratisierung Milliar­
den Euro sowie Pflegezeit: 40 Prozent
der Pflegearbeitszeit „gehen drauf“ für
Schreibkram. Das fördert nicht den
menschlich-fachlichen Umgang in der
Pflegesituation.
Die Basis der fachlich versierten, christlich-menschlich verstandenen häuslichen Pflege zeigt gefährliche Risse: 60
Pro­­zent der Kirchlichen Sozialstationen
in Baden-Württemberg schreiben rote
Zahlen. Das muss alarmieren. Die
Kirchlichen Sozialstationen erheben
dah­­­­er landesweit ihre Stimme gegen
Mit den Pflegeautos zur AOK in Freiburg:
Bei Rupert Niewiadomski liefen die Fäden
der Kampagne zusammen.
die Unterfinanzierung der häuslichen
Pflege. Die Kampagne „Die häusliche
Pflege hat Wert“ setzte am 19. Juni 2013
in Freiburg mit einem Autokorso ein
sicht- und hörbares Zeichen. Näheres
zu unserer Kampagne auf Seite 4 dieser
Ausgabe von GEPFLEGT ZU HAUSE. I
Evangelische Sozialstation Freiburg im Breisgau e.V. • www.evsozialstation-freiburg.de
Dreisamstraße 5 • 79098 Freiburg • Telefon 0761 27130-0 • Fax 0761 27130-135 • [email protected]
Vorstand Johannes Sackmann • Pflegedienstleitung Inge-Dorothea Boitz-Gläßel
Sparkasse Freiburg Nördlicher Breisgau • Konto-Nr. 2001014 • BLZ 68050101
Katholische Sozialstation Freiburg im Breisgau GmbH • www.katholische-sozialstation-freiburg.de
Kirchstraße 6 • 79100 Freiburg • Telefon Pflegedienstleitung 0761 88852522 • Fax 0761 88852525 • [email protected]
Geschäftsführer Egon Engler • Geschäftsführer und Pflegedienstleitung Rupert Niewiadomski
Sparkasse Freiburg Nördlicher Breisgau • Konto-Nr. 2053646 • BLZ 68050101
Kirchliche Sozialstation Tuniberg e.V. • www.sozialstation-tuniberg.de
Dürleberg 1 • 79112 Freiburg-Opfingen • Telefon 07664 3057 • Fax 07664 912000 • [email protected]
Pflegedienstleitung Michael Geißer und Rita Brüggen
Sparkasse Freiburg Nördlicher Breisgau • Konto-Nr. 2392390 • BLZ 68050101
gepflegt
Herbst 2013
E r n ä h r u n g i m Alte r
Wenn Leib und Seele nicht
mehr essen wollen
Das Essen wird im Alter oft als mühselig empfunden. Der Geschmackssinn lässt nach,
durch Krankheit oder Medikamente haben viele alte Menschen Probleme beim Schlucken
und Kauen. So entsteht leicht eine Mangelernährung. Wer als pflegender Angehöriger
die Zusammenhänge kennt, kann erfolgreich gegensteuern.
Gewicht verlieren. Das beeinträchtigt
wiederum die Gesundheit und kann
weitere Krankheiten begünstigen, die
den Appetit noch weiter hemmen. Ein
Teufelskreis.
Wenn es um Ernährung geht, kann
man allerdings nicht pauschal von
alten Menschen sprechen. Die Ernährungsprobleme der „jungen Senioren“ bis etwa 70 Jahre unterscheiden
sich nämlich kaum von denen berufstätiger Erwachsener: Zu viel und zu
fett, oft in Kombination mit zu wenig
Bewegung – das führt zu Übergewicht und im schlimmsten Fall zu
Fettleibigkeit. Als Folge steigt häufig
der Blutdruck, die Gefahr, an Diabetes
zu erkranken nimmt zu, ebenso wie
die Wahrscheinlichkeit, einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erleiden.
Zwischen dem 25. und 75. Lebensjahr
nimmt die tägliche Energiemenge,
Lebensmittel müssen eine hohe Nährstoffdichte haben.
Kau- und Schluck-..
beschwerden erkennen..
Durch ausgewogene Ernährung und
ausreichende Bewegung als „junger“
alter Mensch ist es möglich, ernsten
Ernährungsproblemen im höheren
Alter vorzubeugen. Der oben erwähnte Schlaganfall führt beispielsweise in
vielen Fällen zu Schluckstörungen, die
das Essen sehr mühselig machen. Aber
auch andere, weitaus weniger gravierende Probleme können das Kauen
und Schlucken beeinträchtigen. Dazu
gehören schmerzende oder fehlende
Zähne und schlecht sitzende Prothesen. Wenn Gaumen und Zahnfleisch
durch eine Prothese großflächig abgedeckt sind, sind das gesamte Mundgefühl und der Geschmackssinn erheb-
Wen n Kaue n un d S ch l ucke n M üh e ma ch e n
Foto: fotolia.de
Genussvoll essen!
n
n
Das Durstempfinden älterer Menschen lässt nach. Deshalb immer wieder
Getränke anbieten. Denn: Rund 1,5 Liter sollten pro Tag getrunken werden.
n
Foto: FS
n
Ein köstlicher Duft aus der Küche regt
den Appetit an und der schön gedeckte Tisch weckt die Vorfreude auf ein
gutes Essen. Einladend angerichtet
kommt die Mahlzeit auf den Tisch
und der erste Bissen bestätigt: Dieses Essen ist ein Genuss. Was für viele
Menschen in jüngeren Jahren eine
Lust ist, kann im Alter zur Last werden. Viele Faktoren tragen dazu bei,
dass alte oder kranke Menschen keine
rechte Lust mehr am Essen verspüren. Das kann langfristig dazu führen,
dass sie nicht mehr genügend Nährund Mineralstoffe aufnehmen und an
n
n
Setzen Sie sich zum Essen aufrecht hin.
rinken Sie zu den Mahlzeiten, nehmen Sie reichlich Soße zu Fleisch,
T
Fisch und Gemüse.
E ssen Sie häufiger Suppen oder Eintöpfe (bei Schluckstörungen breiig
oder flüssig verarbeitet).
ereiten Sie feste Lebensmittel so vor, dass Sie sie gut essen können:
B
Brot ohne Rinde, Obst ohne Schale, gerieben oder püriert, Brot in
Milch oder Eintöpfe tunken.
E rgänzen Sie die Nahrung eventuell mit Multivitaminsäften und
Nährstoffergänzungsmitteln.
Und ganz wichtig: Gestalten Sie die Mahlzeiten attraktiv!
Quelle: DGE
die der Körper braucht, ab. Bei Männern um 400 und bei Frauen um 200
Kalorien. Der Bedarf an Nährstoffen
bleibt aber genauso hoch wie in jüngeren Jahren. Das bedeutet, dass die
notwendigen Nährstoffe in kleineren Nahrungsmengen enthalten sein
müssen oder anders ausgedrückt, die
lich eingeschränkt. Darüber hinaus
wird im Alter nicht mehr so viel Speichel produziert. Dann ist der Mund
trocken, es kommt leicht zu Entzündungen und das Kauen fällt schwer.
Zusätzlich können Medikamente die
Trockenheit im Mund noch verstärken.
Es ist wichtig, die Ursache für Schluck-
Herbst 2013
und Kaubeschwerden zu erkennen.
Dann können Sie als pflegender Angehöriger richtig reagieren: Beheben Sie
mit Hilfe des Arztes die Ursache, lassen Sie eine Zahnbehandlung durchführen oder stellen Sie die Medikation um. Durch Trinken oder Lutschen
von sauren Drops kann der Speichelfluss angeregt werden. Würzen Sie
die Speisen aromatisch und vielseitig. Zusätzlich können Sie die Lust am
Essen steigern, indem Sie die Zubereitung den Bedürfnissen anpassen, bei-
G esu n d ern äh ren im Alter
Mindestmengen, die Senioren täglich essen sollten
n
1 warme Mahlzeit
n
1 Portion Obst
n
1 Portion Gemüse oder Salat
n
1 Glas Milch und Joghurt, 1 Portion Quark oder Käse
n
1 Scheibe Vollkorn- oder Vollkornschrotbrot
n
1,5 Liter Flüssigkeit (Säfte, Mineralwasser, Suppe, Tee, Kaffee)
n
1 Stück Fleisch, Fisch oder Eier
Foto: © carmeta_fotolia.com
Im Rahmen der Initiative „fit im Alter“ bietet die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) e.V. ausführliches Info-Material zu allen
Ernährungsfragen im Alter.
Zu beziehen über: DGE e.V.,Godesberger Allee 18, 53175 Bonn,
Telefon 0228/3776-860, www.fitimalter-dge.de
Besonders wichtig:..
viel trinken..
Besonders im Sommer, wenn es auch
bei uns mal sehr heiß werden kann,
sollten alte Menschen darauf achten
genug zu trinken. Ihr Durstempfinden ist häufig beeinträchtigt. Auch bei
nachweisbarem Wassermangel klagt
ein alter Mensch unter Umständen
nicht über ein Durstgefühl, sodass
er sein Flüssigkeitsdefizit selbst gar
nicht wahrnimmt. Aber es gibt auch
noch andere Gründe: Viele befürchten,
häufig und vor allem nachts zur Toilette zu müssen oder sie haben Angst
vor unkontrolliertem Harn-Abgang
(Inkontinenz). Menschen mit Demenz
vergessen wegen der Gedächtnisstörungen, dass und wann sie zuletzt
etwas getrunken haben. Alte Menschen vertragen es jedoch weniger
gut als junge Menschen, wenn ihr
Wasserhaushalt gestört ist. Verwirrtheitszustände, Verstopfung, Schwäche und Schwindel sowie ausgetrocknete Haut und Schleimhäute sind die
Folge.
Handliche Häppchen..
anbieten..
Ganz besondere Anforderungen
werden an Angehörige gestellt,
die ältere demenzerkrankte Menschen pflegen. In vielen Fällen führt
Demenz zu einem starken Bewegungsdrang und zu Unruhe. Auch
zum Essen bleiben die Menschen
oft nicht am Tisch sitzen. Dadurch
kann der Energiebedarf enorm steigen. Gleichzeitig geht das Gespür
für Hunger und Sättigung verloren: Manche fühlen sich immer satt,
andere haben dauernd Hunger.
Probieren Sie aus, die Mahlzeiten als
handliche Häppchen anzubieten. Die
Portionen sollten ein oder zwei Bissen groß sein und eine entsprechende Konsistenz haben, sodass sie ohne
Messer und Gabel gegessen werden
können, beispielsweise Frikadellen,
das Brot zum Frühstück als zusammengeklappte Stulle oder in Würfel
geschnittener Kuchen. Bei Patienten,
die es nicht am Tisch hält, kann auch
Essen-im-Vorübergehen weiterhelfen: Stellen Sie Zwischenmahlzeiten bereit, bei denen der demenzerkrankte Mensch sozusagen im Vorbeigehen zugreifen kann. I
Tri n k p la n
Nehmen Sie sich vor, konsequent
1,5 Liter Flüssigkeit am Tag zu trinken.
Ein Trinkplan kann Ihnen dabei helfen:
n
n
orgens nach dem AufM
stehen: 1 Glas Wasser trinken.
u allen Mahlzeiten grundsätzlich
Z
trinken.
Achten Sie auf die Zeichen für
einen akuten Flüssigkeitsmangel:
n
Zwischen den Mahlzeiten trinken.
n
Gefüllte Flaschen oder Gläser in Reichweite stellen.
er Urin ist dunkelgelb, weil er
D
zu konzentriert ist.
n Die Mundschleimhaut ist sehr
trocken.
n Warme
n
n Vielfalt
und kalte Getränke wechseln, jahreszeitlich anpassen.
nutzen: Früchte-, Kräuter-, Schwarztee, Kaffee, Milchkaffee,
Milch, Buttermilch, Kefir, Wasser, Saft-Schorle, in Maßen auch Bier,
Radler, Weinschorle.
Unser Tipp
gratis
Mangelernährung –
erkennen und vermeiden
In dem Leitfaden für Angehörige geht
es um die Ursachen und Folgen einer
Mangelernährung, um Alarmsignale
eines beginnenden Nährstoffmangels,
um Appetitlosigkeit und was sich dagegen machen lässt. Ratschläge für Angehörige und Kontaktadressen runden die
Informationen ab. Herausgeber der Broschüre ist die Deutsche Seniorenliga,
Bonn.
kostenlos bestellen:
Hier
Deutsche Seniorenliga e.V.
www.deutsche-seniorenliga.de
Foto: bilderbox _fotolia.de
spielsweise die Zutaten klein schneiden, fein raspeln oder pürieren.
Unser Körper verliert täglich ca. zwei
Liter Wasser über Nieren, Darm,
Haut und Atmung. Es ist lebensnotwendig, diesen Verlust regelmäßig auszugleichen. Genügend Flüssigkeit kann der Körper nicht nur
über Getränke, sondern auch über
die Nahrung aufnehmen, zum Beispiel durch Obst, Suppen, Gemüse,
Salate und Milchprodukte. Achtung:
Wer an Herz- oder Nierenkrankheiten leidet, sollte auf jeden Fall den
Arzt nach der empfohlenen Trinkmenge fragen!
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Foto: photocase.com
Quelle: DGE
Heilsbachstraße 32
53123 Bonn
+49 228 36793-0
+49 228 36793-90
gepflegt
Herbst 2013
Kra n k e u n d alte Me n sc h e n hab e n k e i n e Lobby – a be r di e Ki rch lich e n Soz i alstati o n e n an i h r e r S e ite
Hupkonzert für anständige Vergütung
Die Verhandlungen mit den Krankenkassen
um eine faire Bezahlung der häuslichen Pflege
sind vorerst gescheitert. Das ist bedrohlich für
Pflegedienste und Patienten.
Vor der Bundestagswahl konnten die Sozialstationen auch das Interesse der Politiker
Foto: Badische Zeitung/Schneider
gewinnen.
Mit mehr als 450 Autos demonstrierten südbadische
Sozialstationen im Juni gegen die Kassenpolitik.
Die Ausgaben für die häusliche Pflege belaufen sich auf ca. 2,5 Prozent
des Gesamtetats der Krankenkassen.
Das ist nicht gerade ein Klotz am Bein.
2011 haben die Krankenkassen laut
Information des Bundesministeriums
einen Überschuss von vier Milliarden
Euro erzielt. Das ist dagegen ein schönes Polster. Trotzdem schrecken die
Ulrich von Kirchbach (SPD),
Sozialbürgermeister Freiburg
Kassen vor der von den Sozialstationen
geforderten Erhöhung der Vergütungen um fünf Prozent zurück. Sie sind
nicht bereit, unsere Pflegezeit angemessen zu bewerten und zu vergüten.
Sie gefährden damit die Existenz der
Pflegedienste und die Versorgung der
Patienten.
Darum geht es: Kommt eine Pflegekraft zu Ihnen, um eine Insulinspritze zu geben, Medikamente zu verabreichen oder Kompressionsstrümpfe
anzuziehen, bezahlt die Kasse dafür
genau 9,04 Euro. Mit diesem Betrag
sind auch unsere Fahrtzeit, die Pflegeleistung, der Eintrag in die Pflegeakte, Rücksprachen mit Ärzten etc. abgegolten. Das wollen wir nicht länger
hinnehmen!
Matern von Marschall, MdB/CDU, mit einer Pflegekraft
der Katholischen Sozialstation
„skandalöse Situation“ nicht hinnehmbar ist: „Es geht um die Existenzsicherung“ der Sozialstationen. Urs Keller,
der Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werkes Baden, forderte beim
Pressegespräch, die ausufernde Bürokratie spürbar zu bändigen, um „Zeit
für den direkten Kontakt mit den Menschen“ zu gewinnen.
Wir braucheni
Ihre Unterstützung!i
Unterstützen Sie im eigenen Interesse
das Anliegen der politisch schwachen
Menschen, die zu Hause gepflegt wer-
den. Tragen Sie unsere Forderungen in
ihrem Kampf um eine faire Bezahlung
mit. Im Herbst soll eine Schiedsstelle im Streit zwischen den Sozialstationen und den Krankenkassen entscheiden. Achten Sie auf unsere aktuellen
Aktionen! Je mehr Menschen die Kampagne unterstützen, umso gestärkter können die Vertreter der Verbände in die nächste Verhandlungsrunde gehen. Die Zukunft der häuslichen
Pflege zu sichern hilft der zunehmenden Zahl der alten und pflegebedürftigen Menschen in unserer Mitte und
hilft letztendlich uns allen. I
Lautstarker Protesti
IMPR E S S UM
HERAUSGEBER
Evangelische Sozialstation Freiburg im
Breisgau e.V. • Telefon 0761/27130-0
Katholische Sozialstation Freiburg im
Breisgau GmbH • Telefon 0761/8885250
Kirchliche Sozialstation Tuniberg e.V.
Telefon 07664/3057
Auflage 3.200 Exemplare
Konzept, Redaktion,
Produktionsmanagement:
GRIESHABER Redaktion + Medien, Bonn
Grafik: ImageDesign, Köln
Die Kirchlichen Sozialstationen des
Landes reagieren und haben die Kampagne „Die häusliche Pflege hat Wert“
gestartet. Wir sind uns einig: „Wir brauchen die Unterstützung der Öffentlichkeit und der Politik für ein Verhandlungsergebnis, das die häusliche Pflege
von alten und kranken Menschen auch
für die Zukunft sichert.“ Einen ersten
Höhepunkt erreichte unsere Kampagne am 19. Juni 2013 in Freiburg: Mehr
als 450 Autos von circa 30 südbadischen Sozialstationen starteten laut
hupend zu einem Autokorso. Bei der
Übergabe der gemeinsamen Forderungen an den Pressesprecher der AOK
machte Diözesan-Caritasdirektor Monsignore Bernhard Appel klar, dass die
Ulrich von Kirchbach (SPD), Sozialbürgermeister, Gernot Erler (MdB SPD),
Sabine Hein-Roob, Ev. Sozialstation, Kerstin Andreae (MdB Die Grünen),
Inge-Dorothea Boitz-Gläßel, Ev. Sozialstation, Nikolaus von Gayling (FDP), Stadtrat,
Matern von Marschall, MdB/CDU, Rupert Niewiadomski und Andreas Lenzen,
Kath. Sozialstation (von links)
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