1 Elektro-optische Modulatoren vs. akusto

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Elektro-optische Modulatoren vs. akusto-optische Modulatoren
Elektro-optische Modulatoren (EOM) und akusto-optische Modulatoren (AOM) sind optische Bauteile, die
zur Prüfung der Intensität eines Laserstrahls dienen können. Da sie ohne bewegte Teile auskommen und
durch ein elektrisches Signal angesteuert werden, arbeiten sie viel schneller und präziser als mechanisch
gesteuerte Bauteile. Das Funktionsprinzip von EOM und AOM basiert auf völlig unterschiedlichen
physikalischen Effekten. Dies wiederum erklärt deren unterschiedlichen optischen Eigenschaften.
EOM
EOMs nutzen den linearen elektro-optischen oder Pockels-Effekt, welcher die Veränderung des
Brechungsindex eines optischen Mediums, das von einem äußeren elektrischen Feld beeinflusst wird,
beschreibt. Dadurch werden manche Kristalle in Richtung der optischen Achse doppelbrechend, die
isotrop ist, wenn keine Spannung anliegt. Demzufolge kann der Zustand der linearen Polarisation
verändert werden: Bei Anliegen einer Spannung am Kristall wird durch den Pockels-Effekt eine
Phasenverschiebung zwischen den beiden Polarisationskomponenten des sich ausbreitenden Lichts
hervorgerufen, wohingegen die Polarisation unverändert bleibt, solange keine Spannung anliegt.
Durch den Pockels-Effekt wirkt der Kristall somit wie eine elektrisch schalt- und justierbare
Verzögerungsplatte. Die Größe dieser Phasenverschiebung skaliert linear mit der angelegten Spannung.
Positioniert man nun eine Pockelszelle zwischen zwei gekreuzte Polarisatoren verhält sie sich wie ein
elektro-optischer Modulator. In dieser Anordnung kann die Intensität eines Laserstrahls kontinuierlich
moduliert werden.
Schaltgeschwindigkeit und Modulationsfrequenzen sind begrenzt durch die HochspannungsTreiberelektronik. Sie liegen bei ca. 5 ns und mehreren 100 kHz.
Die Größe der Apertur wird nur durch die verfügbaren elektro-optischen Kristalle eingeschränkt und hat
keinen Einfluss auf die Schaltgeschwindigkeit des Modulators.
Hochspannungstreiber
Polarisator
Polarisator
Pockels
zelle
Pockels
zelle
Keine angelegte Spannung
λ/2 – Spannung angelegt
1
AOM
Akusto-optische Modulatoren erzeugen eine periodische Modulation des Brechungsindex in einem
transparenten Medium, an der Licht ähnlich wie bei der Bragg-Beugung gestreut wird. Die periodische
Index-Modulation wird durch Schallwellen generiert, die bei ihrer Ausbreitung durch das Medium ein
periodisches Dichtegitter bilden. Die Schallwellen werden durch einen piezo-elektrischen Schallgeber
erzeugt, welcher wiederum von Radiofrequenzen angetrieben wird. Ein akustischer Absorber am anderen
Ende des Kristalls verhindert das „Zurückwandern“ der akustischen Welle zum Schallgeber.
Aufgrund der Bragg-Beugung wird die Richtung des Laserstrahls leicht verändert. Deshalb muss man
unterscheiden zwischen der „Transmission“ in der ursprünglichen Strahlrichtung und der „Effizienz“, die
den Teil des ursprünglichen Strahls, der in der ersten Ordnung gebeugt wird, angibt. Die Intensität der
Schallwelle bedingt die Effizienz des AOM und wird demzufolge zur Modulation der Lichtintensität genutzt.
Die Schaltgeschwindigkeit eines AOM ist begrenzt durch die Zeit, die die Schallwelle benötigt, um den
Strahldurchmesser zu durchqueren. Um eine schnelle Modulation zu erreichen, muss der
Strahldurchmesser sehr klein gehalten werden. Dies wiederum bewirkt einen Konflikt zwischen der
Lichtintensität und der Laser induzierten Zerstörschwelle für den Modulator. Anders als bei der
herkömmlichen Bragg-Beugung, wird das Licht durch ein bewegtes Brechungsindex-Gitter gestreut. Dies
erzeugt eine geringe Frequenzverschiebung des gebeugten Lichts, die der Frequenz der Schallwelle
entspricht.
Piezo-elektrischer
Umformer
Radio
Frequenz
Generator
Kristall oder
Glas
Gebeugter Strahl
erster Ordnung
Geblockter Strahl
Absorber
2
Vergleich von EOM und AOM bezüglich Anwendung / Eigenschaften
Anwendung / Eigenschaften EOM
AOM
Q-switching
Ja, möglich
Ja, möglich
Intensitätsmodulation
Ja, möglich
Ja, möglich
Phasenmodulation
Ja, möglich
Nicht möglich
Transmission
98 %
Transmission: 98 %
Effizienz: 90 %
Extinktion
3000:1
2000:1
Anstiegs- / Abfallzeit der
angewendeten Modulation
Begrenzt durch Treiber (ca. 5ns)
Begrenzt durch Strahldurchmesser
-> Konflikt mit LIDT
Spektrales Filtern
bis zu 500 kHz – 1 MHz
(Pockelszelle)
bis zu 20 MHz (Modulatoren)
Nicht möglich
Ja, möglich
Beugung
Nicht möglich
Ja, möglich
Spektrum
250 nm – 5 µm
250 nm -1600 nm
9,3µm; 11 µm
Modulationsbandbreite
3
bis zu 50 – 100 MHz
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