Schnelle Strahlschaltung - Laserinstitut Hochschule Mittweida

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Schnelle Laserstrahlschaltung
Welchen Beitrag liefern akustooptische Modulatoren für das effiziente
und schnelle Schalten von Laserstrahlung?
Franka Marquardt, Bernhard Steiger und Dana Quellmalz
λ der Mikromaterialbearbeitung sind
sin ϕB = In
2die
∙ Λ Anforderungen hinsichtlich der
Präzision der Bearbeitung sehr hoch.
λ gepulsten Lasersystemen ist es
sin ϕB = Mit
2möglich,
∙Λ
eine definierte Fluenz zeitlich
exakt und damit positionsgenau bereit
zu stellen. Laseranlagen mit Pulsdauern im ns-Bereich generieren Pulsfolgefrequenzen bis zu einigen 100 kHz
P
2 Δφ
η = 1 – und
= sin
Pulsspitzenleistungen
von einigen
2
Popt
Kilowatt. Für ein gleich bleibendes
Bearbeitungsergebnis ist die AbhänP
2 Δφ
η = 1 – gigkeit
= sinder
Pulsenergie von der Puls2
Popt
wiederholfrequenz nachteilig. Dieser
Artikel stellt eine alternative Methode
λ·b
1
τ=
+ tD
vor, +
die das schnelle
optische Schalten
2 · va · Λ
Δfa
von cw-Laserstrahlung konstant hoher
Leistung im MHz-Bereich durch den
w· b
1
tDτ = β · λEinsatz
+ externer
+ tDakustooptischer Mo2 · vvaak· Λ
Δfa
dulatoren (AOM) ermöglicht.
( )
( )
( )
( )
tD = β ·
√
√ 2P· b· n· h ··pρ · v
ak
6
0
2
ij
ak
Δφ =
2π
sin ϕB = λ
2∙Λ
Ω
Λ
0
2 · ϕB
ϕB
1
λ
z
x
b
Abb. 1 Wechselwirkung einer elektromagnetischen Welle mit dem Schallfeld bei
Bragg-Anordnung.
(2a)
3
· Δn · b · √2
(2b)
λ
b · h: Querschnittsfläche des akustischen Feldes
Pak: effektive
2π akustische Leistung
=
· Δn · b ·des
√2 akustooptischen
nΔφ
: Grundbrechzahl
0
λ
Mediums
ρ: Dichte
pij: Komponente des fotoelastischen Tensors
Die Brechzahländerung im AOM ist
von der akustischen Intensität sowie
den Materialeigenschaften abhängig.
Die Einkopplung der HF-Leistung vom
Schallwandler in das akustische Medium erfolgt
unter einem Kopplungswirkungsgrad. Dieser
liegt bei etwa 20 %.
Das akustooptische Medium des verwendeten AOM ist Quarzglas. Es wurde
die Beugungseffizienz η des AOM in der
nullten Ordnung und die Ausschaltzeit
des Laserstrahls gemessen. Die Beugungseffizienz η beschreibt dabei, in
welchem Maße
Δφ aus der nullP Strahlung
=1–
= sin2 gebeugt werden
tenη Ordnung
heraus
2
Poptλ
sinDie
ϕB =Effizienz
kann.
lässt sich nach Gl. 2
2∙Λ
berechnen [1]. In der Praxis erfolgte die
Bestimmung von η über die Messung
der Leistung P in der nullten Ordnung
beisin
eingeschaltetem
AOM bezogen auf
ϕB = λ
λ·b
1
τ
= 2∙Λ +
+PtD bei ausdie Ausgangslaserleistung
opt
2 · va · Λ
Δfa
geschaltetem AOM.
( )
( )
( )
Das Ziel der Untersuchungen war es,
einen Laserstrahl so schnell und so effizient wie möglich zu schalten. Abb. 1
zeigt eine schematische Darstellung der
Beugung eines Laserstrahls am Schallfeld eines AOM. Dies propagiert mit
einer Hochfrequenz Ω in x-Richtung.
Der dargestellte AOM wird im BraggRegime betrieben, das durch ein breites
Schallfeld b und eine hohe Schallfrequenz charakterisiert ist, die mit einem
kleinen Gitterabstand Λ einhergeht.
Die Einstrahlung eines annähernd in zRichtung propagierenden Laserstrahls
mit der Wellenlänge λ erfolgt unter dem
Bragg-Winkel ϕB.
Durch die Einstrahlung unter dem
Bragg-Winkel ergibt sich konstruktive
Interferenz für den am Schallfeld gebeugten Laserstrahl. Es entsteht neben
der nullten ungebeugten Ordnung eine
erste Beugungsordnung unter dem Winkel 2 ϕB. Dieser ergibt sich aus Gl. 1.
Optik&Photonik
3/2013 (2)
Der Phasenversatz Δφ ist unter anderem vonPder angelegten
Δφ HF-Leistung,
1–
= Abmessung
sin2
derη =
räumlichen
des Schall2
Popt
wandlers Pund
den
Eigenschaften
des
λak· b· n06 · pij21
+Mediums
+ tD abhängig
Δn τ==
akustooptischen
22· ·vb · Λ
· h · ρΔf
· va ak3
­(Infokasten). a
Die Schaltzeit
w τ eines AOM wird vor
= β · die Durchlaufzeit t der
allemtD durch
D
λ · bvak
1
τ=
+ den Laserstrahl
+ tD
Schallwelle
durch
limi2 · va · Λ
Δfa
tiert (Gl. 3, [1]).
( )
( )
√
( )
2π
Δφ =
tD = βλ·
· Δn · b · √2
w
vak
(3)
Die Ausbreitungskonstante
β ist abP · n06 · pij2
Δn = vomakStrahlprofil
hängig
des
3 Laserstrahls
2 · b · h · ρ · vak
und nimmt für Strahlen mit beugungsbegrenzter Strahlqualität den Wert 1,3
an. Im Standardbetrieb
Pak · n06 · pij2 ist die SchallgeΔn =
schwindigkeit
v eine unveränderliche
2 · b · hak · ρ · vak3
Größe. Die einzige Möglichkeit
zur Re2π
duzierung
der
Schaltzeit
Δφ =
· Δn
· b · √2 ist die Verkleiλ Laserstrahldurchmessers w
nerung des
im AOM. Da das Ziel der Untersuchung
darin bestand, den Laserstrahl aus der
√
√
Δφ =
64 (1)
w
tD = β ·
Δφ
Pvak
η=1–
= sin2
2
Popt
Grundlagen
w
vak
Pak · n06 · pij2
Infokasten
Δn
=
2 · b · h · ρ · vak3
Δn =
~ HF
2π
λ
· Δn · b · √2
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Optische Komponenten
y
z
x
λ/2 Platte
Laserquelle
AOM
Lochblende Leistungsmesskopf
Abb. 2 Experimenteller Aufbau zur Bestimmung der Beugungseffizienz.
Variable
Beschreibung
Wert
b
Schallfeldbreite
46 mm
Ω
Schallfrequenz
40,68 MHz
vak
Schallgeschwindigkeit der Longitudinalwelle im
Medium Quarzglas
5950 m/s
Λ
Wellenlänge der akustischen Welle
146 μm
2 ϕB
Beugungswinkel
7,3 mrad
Tab. 1 Relevante akustooptische Kenngrößen des AOM
nullten Beugungsordnung zu schalten,
wurde die Ausschaltzeit tFall gemessen.
Sie ist als das Intervall definiert, in dem
der Signalpegel von 90 auf 10 % des Maximalwertes absinkt.
Als Laserquelle kam ein Faserlaser
der Firma IPG mit einer mittleren optischen Ausgangsleistung von 400 W im
kontinuierlichen Betrieb zum Einsatz.
Die verwendete Wellenlänge betrug
1,07 µm und die Beugungsmaßzahl
M2 = 1,05.
Ergebnisse
Beugungseffizienz
1
300
0,8
250
Ausschaltzeit tFall in ns
Beugungseffizienz η
Die Bestimmung der Beugungseffizienz
erfolgte mit dem in Abb. 2 dargestellten
experimentellen Setup.
Der Pfeil im AOM kennzeichnet die
Ausbreitungsrichtung des Schallfeldes.
Mit Hilfe der λ/2-Platte ließ sich die
Polarisationsrichtung des linear pola-
risierten Laserstrahls einstellen. Die
Schwingungsrichtung des elektrischen
Feldstärkevektors in Bezug auf die Ausbreitungsrichtung des Schallfeldes wirkt
sich entscheidend auf die erreichbare
Beugungseffizienz aus. Der Grund für
dieses Verhalten ist, dass für unterschiedliche
Polarisationsrichtungen
ppol und spol des Laserstrahls bezogen
auf das Schallfeld im AOM unterschiedliche Komponenten p11 und p12 des fotoelastischen Tensors zur Berechnung der
Effizienz herangezogen werden (Abb. 3).
Es gilt für Quarzglas und longitudinale
Schallwellen p11 < p12. Schwingt der elektrische Feldstärkevektor senkrecht zur
Ausbreitungsrichtung des Schallfeldes,
wirkt p12 und die Effizienz des Schaltvorgangs ist größer als bei paralleler
Schwingungsrichtung. Durch Realisierung eines Linsensystems in Form eines Keplerteleskops konnte der Strahldurchmesser eingestellt werden.
0,6
0,4
spol
0,2
0,2
0,4
0,6
0,8
1
Strahlradius w in mm
Abb. 3 Beugungseffizienz in Abhängigkeit des Strahlradius bei einer
HF-Leistung von 50 W für parallel (ppol) und senkrecht (spol) zum
Schallfeld polarisierte Laserstrahlung, Popt = 2 W, fMod = 100 kHz.
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200
150
100
50
ppol
0
0
Abb. 3 zeigt, dass Strahlen mit größerem Durchmesser bei gleicher HFLeistung effizienter gebeugt werden als
kleinere Strahldurchmesser. Die HFLeistung wird über den Schallwandler in
das akustooptische Medium eingekoppelt. Je größer die HF-Leistung, desto
größer ist die Amplitude des Schallfeldes und damit die durch die Schallwelle
im Quarzglas induzierte Brechzahldifferenz. Diese führt wiederum zu einer
größeren Phasenmodulation des Laserstrahls (Gl. 2 und Infokasten). Weitere
formelle Erläuterungen können unter
anderem in [2] nachvollzogen werden.
Je nach der Größe des zu schaltenden
Laserstrahldurchmessers und der Anforderung an die Effizienz sollte die
HF-Leistung begrenzt werden, da diese
eine hohe thermische Belastung für das
Quarzglas darstellt. Sie führt zu einem
schnelleren Altern des AOM. Außerdem stellt die Schnittstelle zwischen
Schallwandler und Glas eine kritische
Verbindung dar.
Der theoretische sin2-Verlauf der
Beugungseffizienz (Glg. 2) konnte experimentell bestätigt werden [3]. Das
Ziel der durchgeführten Untersuchungen war es, die maximale Effizienz des
AOM zu ermitteln. Die dargestellten
Ergebnisse zur Beugungseffizienz wurden bei einer für die Versuche optimalen
HF-Leistung erzielt (Abb. 3 und Abb. 5).
Der Grund für die Abnahme der Effizienz mit kleinerem Strahldurchmesser
lässt sich mit dem folgenden Modell begründen. Die am Schallfeld gebeugten
Strahlanteile des Laserstrahls haben die
gleichen geometrischen Abmessungen
wie die des einfallenden Strahls. Bei
großen Strahldurchmessern kommt es
zu einer Überlagerung der gebeugten
Strahlanteile. Dadurch steigt die Wahr-
0
Messwerte
theoret. Verlauf
0
0,2
0,4
0,6
0,8
1
1,2
1,4
Strahlradius w in mm
Abb. 4 Ausschaltzeit in Abhängigkeit des Strahlradius,
Popt = 40 W, PHF = 50 W, fmod = 50 kHz.
Optik&Photonik
3/2013
65
normierte Leistung
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1
0,8
0,6
0,4
0,2
0
0
1 MHz
200
400
600
2 MHz
0
200
400
600
800
5 MHz
0
100
200
300
400
7 MHz
0
100
200
300
400
10 MHz
0
100
200
300
400
Zeit in ns
Abb. 5 Pulszüge bei Variation der Modulationsfrequenz von fMod = 1 MHz (links) bis fMod = 10 MHz (rechts), w = 0,4 mm.
scheinlichkeit für die konstruktive Interferenz dieser gebeugten Anteile und
eine höhere Beugungsordnung wird erzeugt. Bei kleinen Strahldurchmessern
ist die Wahrscheinlichkeit der konstruktiven Interferenz geringer.
Durch die Verwendung von zwei in
Reihe angeordneten AOM konnte die
maximale Effizienz auf über 99 % gesteigert werden.
Schaltzeit
Aus Gleichung (3) ist bekannt, dass
kleine Strahlradien erforderlich sind,
wenn der Schaltvorgang besonders
schnell erfolgen soll. Zur Bestimmung
der Schaltzeit wurde der Leistungsmesskopf aus dem experimentellen Setup aus
Abb. 2 durch eine Streuscheibe und eine
schnelle Fotodiode ersetzt. Abb. 4 zeigt
die Messergebnisse.
Je kleiner der Laserstrahldurchmesser ist, desto weniger Zeit benötigt die
akustische Welle, um den Laserstrahl
zu durchlaufen. Für Strahlradien größer
500 µm ist die erreichte Schaltzeit deutlich geringer als das Modell vorhersagt.
Das Wegschalten des Strahls scheint bereits einzusetzen, wenn die Schallwelle
Das Institut
Laserinstitut der Hochschule
Mittweida
Mittweida
Das Laserinstitut der
Hochschule Mittweida ging
2010 aus dem 1987 gegründeten Laserapplikationszentrum
LAZ sowie dem Laserinstitut
Mittelsachsen hervor. Vor
allem Absolventen des
Studiengangs Lasertechnik
und des Maschinenbaus
arbeiten an verschiedenen
Projekten zur Laseranwendung
und der Entwicklung neuer
Laserkomponenten.
www.laser.hs-mittweida.de
66
Optik&Photonik
3/2013
zirka die Hälfte des Laserstrahls erfasst
hat. Hinsichtlich der Untergrenze des
gerade noch zu schaltenden Strahlradius gilt die akustische Wellenlänge als
limitierende Größe, hier Λ = 146 µm.
Für Strahldurchmesser in dieser Größenordnung ist die durch das Schallfeld
induzierte Brechungsindexvariation zu
gering, sodass es statt zur Beugung zu einer schnellen Richtungsmodulation des
Laserstrahls kommt. Dieser Vorgang
ist vergleichbar mit der Strahlpropagation in einer Gradientenindexoptik. Die
kleinsten geschalteten Strahlradien betrugen im Experiment w = 90 µm. Die
Schaltzeit für diesen Radius konnte mit
40 ns gemessen werden.
Eine Abhängigkeit des Schaltvorgangs von der optischen Leistung
wurde nicht gemessen und ist auch
aus den theoretischen Darlegungen zu
akustooptischen Modulatoren nicht
bekannt. Allerdings ist das Auftreten
thermischer Effekte in den Optiken
zur Strahlverkleinerung bei einer optischen Leistung über 300 W und Strahlradien w < 500 µm gemessen worden.
Insbesondere Linsen aus N-BK7 haben
sich als problematisch herausgestellt.
Bei Verwendung kleiner Strahldurchmesser sind Optiken aus Quarzglas
empfehlenswert. Thermische Effekte
führen zu einer Veränderung der Divergenz des Laserstrahls und demnach zu
einer Veränderung des Strahlradius im
AOM.
Modulationsfrequenz
Um die maximale Modulationsfrequenz
zu ermitteln, die sich mittels AOM realisieren lässt, wurde das Lasersignal mit
einer Fotodiode in der nullten Ordnung
hinter der Blende detektiert (Abb. 2).
Die Trägerfrequenz des AOM von
Ω = 40,68 MHz wurde mit der Modulationsfrequenz fMod zeitlich getaktet. Abb. 5
zeigt das Fotodiodensignal von Pulszügen bei Variation der Modulationsfrequenz. Die Nulllinie im Diagramm
entspricht dem Zustand bei ausgeschaltetem Laser.
Es ist erkennbar, dass mit steigender
Modulationsfrequenz die Modulationstiefe sinkt. Bei hohen Frequenzen
ist die Zeit zum vollständigen Ein- und
Ausschalten des Schallfeldes zu gering.
Eine mögliche Ursache ist die vergleichsweise lange Einschwingzeit des
Piezoschwingers. Dadurch kommt es zu
einem geringeren Brechungsindexgradient und demnach zu einer Abnahme
der Modulationstiefe. Eine Modulationsfrequenz von 10 MHz bedeutet weiterhin, dass das Schallfeld lediglich für
eine Zeit von 100 ns eingeschaltet ist.
Bei einer Trägerfrequenz des AOM von
40,68 MHz besteht das Schallfeld dann
aus nur noch vier wechselwirkenden
Perioden der Schallwelle mit jeweils einem hoch- und niedrigbrechenden Bereich, die den optischen Strahl modulieren. Dies führt zu einer Verringerung
der Effizienz.
Strahlfalle
Fokussieroptik
fs-Laser
y
x
z
AOM
Strahlfalle
PrimesStrahlanalyse
Abb. 6 Experimenteller Aufbau zur Untersuchung der Wechselwirkung zwischen
Schallfeld und elektromagnetischer Welle.
© 2013 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim
Spannung U in V
Optische Komponenten
8
Δt2
Δt1
z
6
Schallwandler
Δs1 Δs2 Δs3
x
4
2
Schallwellenfront
Bragg-AOM
fs-Laserstrahl
0
–2
15
17
19
21
Zeit t in a. u.
23
25
Triggersignal
Schallemission zur Zeit t1
Schallemission zur Zeit t2
y in μm
Abb. 7 Durch die Synchronisation zwischen fs-Laserpuls und AOM ließ sich das
Fortschreiten der Schallwelle im AOM zu unterschiedlichen Zeitpunkten abtasten.
160
140
120
100
80
60
40
20
40
80
120
160
40
80 120
x in μm
160
40
80
120
160
Abb. 8 Von links nach rechts: Strahlprofil der ersten Beugungsordnung vor, während und
nach der Wechselwirkung mit dem Schallfeld.
Eine sehr hohe Modulationsfrequenz
bewirkt nicht nur eine Verringerung der
Beugungseffizienz. Sie führt auch zu einer Verschlechterung des Strahlprofils
der genutzten Ordnung, wie ein weiteres
Experiment zeigte.
Beeinflussung des Strahlprofils
Da das Laserstrahlprofil für viele Anwendungen entscheidend ist, wurde
die Wechselwirkung zwischen dem
Schallfeld und der elektromagnetischen Welle sowie die Auswirkung auf
das Laserstrahlprofil dokumentiert.
Dafür kam ein fs-Laser der Wellen-
länge λ = 1030 nm zum Einsatz. Der
experimentelle Aufbau ist in Abb. 6 dargestellt.
Da sich sowohl die nullte als auch
erste Beugungsordnung nutzen lassen,
wurde der experimentelle Aufbau angepasst, sodass beide Ordnungen nacheinander mittels Strahlanalysegerät beobachtet werden konnten.
Die Messung erfolgte unter der Fragestellung, ob sich das Laserstrahlprofil
unter dem ausbildenden Schallfeld deformiert. Um den Einfluss des Schallfeldes auf die Ausbreitung des Laserstrahls
sichtbar zu machen, wurde der Zeit-
punkt der Laserstrahlemission mit der
Emission des Schallfeldes synchronisiert. Ein fs-Laser generierte Triggersignale, die als Eingangssignale für einen
nachgeschalteten Funktionsgenerator
dienten. Der explizite Zeitpunkt der
Aussendung der Schallwelle ließ sich
variabel einstellen (Abb. 7, links).
Der fs-Strahl tastete somit das Schallfeld an unterschiedlichen Positionen Δs1
(Δt1) bis Δs3 (Δt3) ab (Abb. 7, rechts). Da
sich das akustische Feld deutlich langsamer als der Laserstrahl ausbreitet, kann
es für den Zeitraum der Wechselwirkung als stationär angesehen werden.
Das Ergebnis der Messung zeigt,
dass der Laserpuls unter dem Einfluss
des Schallfeldes sowohl in der geometrischen Ausdehnung als auch in seinem Strahlprofil deformiert wird. In
Abb. 8 sind die erhaltenen Strahlprofile
zu den unterschiedlichen Zeitpunkten
dargestellt.
Danksagung
Die Untersuchungen erfolgten im Rahmen des ESF-Projektes „ULMI - Ultraschnelle Mikrobearbeitung mittels
Hochleistungslaser“. Die Autoren danken dem ESF für die finanzielle Unterstützung des Projekts.
[1] R. G. Hunsperger: Integrated Optics – Theory and technology, 6. Auflage, Springer
New York (2009) 513
[2] B. Saleh et al.: Fundamentals of Photonics,
2. Auflage, Wiley New Jersey (2007) 1177
[3] F. Marquardt: Untersuchungen zur schnellen Strahlschaltung mit akustooptischen
Modulatoren, Wissenschaftliche Abschlussarbeit, Hochschule Mittweida (2012) 87
DOI: 10.1002/opph.201300021
Die Autoren
Franka Marquardt
studierte Physikalische
Technik an der
Hochschule Mittweida.
Im ESF-Projekt
„ULMI – Ultraschnelle
Mikrobearbeitung
mittels
Hochleistungslaser“
ist sie als Nachwuchswissenschaftlerin in der Arbeitsgruppe
Photonik für den Aufbau der schnellen
Strahlschaltung zuständig.
Bernhard Steiger ist
Professor für Physik
und Technische Optik
an der Hochschule
Mittweida. Er koordiniert als Projektleiter
der Fachgruppe
Photonik in der Nachwuchsforschergruppe
„ULMI – Ultraschnelle Mikrobearbeitung mittels
Hochleistungslaser“ die Arbeiten zur
schnellen Strahlschaltung.
Dana Quellmalz
studiert Physikalische
Technik im Masterstudiengang an der
Hochschule Mittweida
und schreibt derzeit
ihre wissenschaftliche
Abschlussarbeit zur
schnellen Strahlschaltung mit elektrooptischen Modulatoren.
Franka Marquardt, Laserinstitut an der Hochschule Mittweida, Technikumplatz 17, 09648 Mittweida, Tel. +49 (0) 37 27, 58 12 74, E-Mail: [email protected]
Bernhard Steiger, Hochschule Mittweida, Technikumplatz 17, 09648 Mittweida, Tel. +49 (0) 37 27 58 10 45, E-Mail: [email protected],
Dana Quellmalz, Tel. +49 (0) 37 27 58 12 74
© 2013 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim
Optik&Photonik
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