Zellbio WS 200405

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Zellbiologie WS 2004/05
Hell Katherina
Zellbiologie WS 2004/05
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Zellbiologie WS 2004/05
Hell Katherina
ENTSTEHUNG DES LEBENS
Frage nach der Entstehung des Lebens = Frage nach der Entstehung der Prokaryoten. Erste Organismen
entstanden zwischen 4 Milliarden Jahren, als sich Erdkruste zu verfestigen begann, und 3,5 Milliarden
Jahren, als der Planet bereits mit zur Bildung von Stromatolithen befähigten Bakterien bewohnt war.
Erste Zellen- Chemische Evolution
Hypothese: Leben hat sich aus lebloser Materie entwickelt, die zunächst molekulare Aggregate bildete,
diese Gebilde waren vielleicht zu Replikation und Stoffwechsel befähigt.
Lösung des Paradoxons der Biogenese
Entstehung des Lebens aus unbelebter Materie = URZEUGUNG
- diese Theorie wurde spätestens durch die Versuche Pasteurs mit flüssiger Nährlösung verworfen. Nach
heutigen Erkenntnissen entsteht alles Leben auf der Erde durch Reproduktion bereits existierenden Lebens
= Biogenese
Aber wie entstanden die ersten Organismen? Wären sie durch Biogenese entstanden, können sie nicht die
ersten gewesen sein. Heute gibt es auf der Erde keine Hinweise für spontane Entstehung von Leben, aber
damals waren die Bedingungen auf der Erde noch ganz anders: wenig atmosphärischer Sauerstoff für
Oxidationsprozesse, intensivere Energiequellen, wie Licht UV- Strahlung und vulkanische Tätigkeit. Auf
dieser Erde mit den besonderen Eigenschaften entwickelte sich das Leben.
(„Panspermie Hypothese“- Leben kam durch einen Meteoriten auf die Erde)
Chemische Evolution- Eine vier Stadien Hypothese der Entstehung des Lebens
Chemische und physikalische Prozesse auf der sehr jungen Erde hätten dazu geführt, dass schrittweise
einfache Zellen entstanden.
Populäres Szenario: die ersten Organismen entstanden im Verlauf einer chemischen Evolution in vier
Stadien:
1. Abiotische Synthese und Akkumulation organischer Moleküle, darunter die späteren Biomonomere
wie Aminosren und Nucleotide
2. Verknüpfung dieser Monomere zu polymeren Makromolekülen, darunter Proteine und Nucleinsren
3. Entstehung selbst replizierender Moleküle, die eine Vererbung von Eigenschaften zuließen- RNA
(80er- RNA- Moleküle haben katalytische Aktivität = heutige Ribozyme)
4. Verpackung all dieser Moleküle in „Protobionten“, d.h. membranumhüllte Vesikel, deren inneres
andere chemische Eigenschaften aufwies als ihre Umgebung.
Vorläufer der lebenden Zellen = Protobionten- bildeten sich durch Aggregation von abiotisch entstandenen
Makromolekülen und waren nicht zur exakten Reproduktion imstande. Jedoch bildeten sie einen von der
Umgebung abgeschlossenen chemischen Reaktionsraum und zeigten für das Leben charakteristische
Eigenschaften wie Stoffwechsel und Erregbarkeit.
Sie könnten sich spontan aus org. Verbindungen abiotischen Ursprungs gebildet haben.
-> Protobionten- Modelle: Koazervate, Mikrosphären, Liposomen.
Experiment von Miller und Urey zur Entstehung der org. Verbindungen.
Die Atmosphäre bestand, laut Miller, aus H2O
(Wasserdampf), H2, CH4 (Methan), und NH3
(Ammoniak).
Zur Simulation von Blitzen wurden im Gasgemisch
Funken entladen. Ein Kühler kondensierte den
Wasserdampf ; das Wasser und die darin gelösten
Substanzen
wurden
in
das
Miniaturmeer
zurückgeführt. Während der Zirkulation der Stoffe
durch die Apparatur nahm die zunächst klare
Lösung eine dunkelbraune Färbung an. Nach einer
Woche analysierte Miller und Urey den Innhalt der
Lösung
und
fanden
viele
organischen
Verbindungen, darunter waren auch Aminosren,
die Bausteine der Proteine.
Endprodukte: Lipide, Carbonsren, Aminosren
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Bei trockener Erhitzung Geschehen auf Festland nachgestellt- neue org. Verb:, darunter Purin-, und
Pyrmidinbasen..
Die RNA- Welt
Thomas Cech- RNA- Moleküle können katalytische Wirkung haben- heute Ribozyme (= relativ kurze RNAKette. Sind Infoträger für ihre dynamisch variable Eigenstruktur und agieren wie Enzyme als
Biokatalysatoren für diese ihnen eigene Dynamik.).
Verpackung primitiver RNA- Gene und der mit ihrer Hilfe gebildeten Polypeptide in einem
membranumhüllten Raum = wichtiger Meilenstein in der Geschichte des Lebens. Die dort stattfindende
Zusammenarbeit von Nucleinsren und Proteinen ermöglicht die biologische Evolution. Nachdem dieser
Schritt vollzogen war, konnten sich Protobionten in eigenständige Einheiten entwickeln.
RNA- Moleküle polymerisierten in den Protobionten Aminosren und Enzyme die innerhalb des Protobionten
für verschiedene Reaktionen, einschließlich der Replikation der RNA genutzt wurden. Die erfolgreichsten
Protobionten konnten wachsen, sich teilen und ihre Kopie den Nachkommen weitergeben. Nachkommen
variieren aufgrund von Mutation (Kopierfehler der RNA). Wie durch zyklische Reaktionsfolge zwischen
präbiotischen Nucleinsren und Proteinen replikative Systeme entstanden und damit chemische Evolution in
eine biologische überging, beschreibt der Hyperzyklus von M. Eigen von da ab erfolgte Evolution im
darwinistischen Sinne (unterschiedliche. Reproduktionserfolg von sich unterscheidenden Individuen einer
Population)
Hyperzyklus: beschreibt eine Reaktionskette. Er symbolisiert einerseits
eine Wachstumsfunktion, andererseits aber auch einen Regelkreis (mit
Rückkopplung). Beide Eigenschaften hängen ursächlich miteinander
zusammen; eine Rückkopplung ist die wohl wichtigste Voraussetzung
von Selbstverstärkereffekten. Kleine Ursachen können daher große
Wirkungen auslösen, und damit sind wir einen weiteren wesentlichen
Schritt auf dem Weg vom Einfachen zum Komplexen vorangekommen.
Transkription führt zu Tarnslation von Proteinen (Polymerasen)->
kurbeln durch Replikation des Genoms auch Transkription an.
Weitere notwendige Schritte zur Entstehung des Lebens:
- Kompartimentierung
- Entsehung von DNA
→ Entstehung eines Progenoten (Vorläufer der prokaryotischen Zelle, Vorläufer
Der Urzelle)
Erste Organismen
Autotroph
1. Chemolithotroph
2. Chemoorganotroph
3. Photptroph
Anaerobe Energiegewinnung
(1.Schwefelatmung,.Methanbildner 2.Fermentation)
Photosynthese: grüne purpurne Schwefelbakterien (=1.
Photosystem)
Cyanobakterien und grüne Pflanzen ( = 2. Photosystem)
→Bldg. Sauerstoffhaltiger Atmosphäre (Entstehung der
Ozonschicht-Bldg. Von O3 aus O2)
heterotroph
Mögliche Energiequellen: FeS
FeS2
FeCO3
Aerobe Energiegewinnung
aerober
Stoffwechsel
Eisensulfid
Eisendisulfid
Eisencarbonat
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Die Uratmosphäre war praktisch O2 frei. Da die Photosynthese, durch photosynthetisch aktive Cyanobakterien hervorgerufen, O2
freisetzt, hätte sich ein steter Wandel von der reduzierenden Uratmosphäre in eine oxidierende sauerstoffhaltige Atmosphäre vollziehen
müssen. Die Photolyse des Wassers durch ionisierende Strahlung und UV- Licht hätte ein übriges beitragen müssen. Dennoch glaubt
man, dass der Sauerstoffgehalt der Atmosphäre erst später anstieg.
Die einzigen photosynthetisch aktiven Prokaryoten, die Sauerstoff freisetzten, sind die Cyanobakterien (Organismengruppe die vor 2,7
Milliarden Jahren entstand).
Der Hauptteil des atmosphärischen Sauerstoffs ist biologischen Ursprungs und stammt aus der Wasserspaltung während der
Photosynthese. Nachdem die Sauerstoff produzierende Photosynthese entstanden war, löste sich der molekulare Sauerstoff im die
Cyanobakterien umgebenden Wasser, bis Meere und Seen mit Sauerstoff gesättigt waren. Weiterer Sauerstoff reagierte mit dem
gelösten Eisen und fiel als Eisenoxid aus, aus diesen marinen Sedimenten entstanden gebänderte Eisenformationen, rote
Gesteinsschichten, die reich an Eisenoxid sind und heute wertvolle Eisenerzvorkommen bilden.
Tatsachen dass Atmosphäre früher anaerob war:
Erster Sauerstoff in
Uraninit (UO2) kommt nur in Gestein vor, das älter als 2 Milliarden Jahre ist
der Atmosphäre vor
2 Mrd. Jahren
Gebänderte Einsenformationen [(Fe3O4) ˉ] wurden vor ca. 2 Milliarden Jahren abgelagert
Erste Heterocysten sind vermutlich ca. 2 Milliarden Jahre alt
Als alles gelöste Eisen ausgefällt war, begann der Sauerstoff aus den Gewässern auszugasen (Rotfärbung in eisenreichen
terrestrischen Gesteinen, sie begann vor etwa 3,5 Milliarden Jahren). Cyanobakterien sind sehr früh entstanden, vor ca. 3,5
Milliarden Jahren, zugleich bildeten sich mikrobielle Matten, aus denen Stromatolithen entstanden. Akkumulation von
atmosphärischem Sauerstoff nahm in der Zeit zwischen 2,7 und 2,2 Milliarden Jahren zu, schoss dann plötzlich auf einen Wert, um
10% höher als heute- dies hatte großen Einfluss auf das Leben.
- Die ersten Lebewesen waren Prokaryoten, d.h. sie waren einzellig und mikroskopisch klein. Die ersten Prokaryoten waren Bakterien,
die Photosynthese betrieben- Cyanobakterien.
Entstehung der eukaryotischen Zelle:
Hypothesen:
- karyogene Hypothese
- endokaryogene Hypothese
- Endosymbionten- Hypothese – Verschmelzung eines Eubakteriums mit einem
Archaebakterium
Modell zur Entstehung eines Eukaryoten:
1. ursprünglicher Prokaryot- mit Plasmamembran, DNA und Cytoplasma
→ die Plasmamembran entfaltete sich
2. es entstand eine Zelle mit Kern und innerem Membransystem (Kern, ER, Kernhülle)
3. ein aerober, heterotropher Prokaryot wurde aufgenommen- entspricht den entstehenden
MITOCHONDRIEN
Ein ursprüglicher
heterotropher
Eukaryot
Aufnehmen eines
photoautotrophen
Prokaryoten in
manche Zellen
→ PLASTIDEN
= ursprünglicher
photosynthetischer
Eukaryot
Vermutete Stammform der Eukaryota:
- glattes raues ER
- Kernhülle
- Chromosomen
- Mitotischer Teilungsapparat
- Mikrofilamente
- 70S Ribosomen
Vermutlich
-
nicht vorhanden:
Mitochondrien
Flagellen
Dictyosomen
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PROKARYOTEN
EUKARYOTEN
Entstehung von Vielzelligkeit und von Geweben:
Zellteilungskolonien, in denen die sich teilenden Zellen mittels einer extrzellulären Matrix, einen ersten
vielzelligen Organismus bilden
Aggregationskolonien: in denen einzelne Zellen einer Art durch gerichtetes Zusammenwandern eine erste
Vielzellerkolonie bilden.
Syncytium
Die Zelle
Unterschied
Prokaryotenzelle
Eukaryotenzelle
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Prokaryoten
ohne Zellkern
einzellig
Genom frei im Cytoplasma
Fehlen einer inneren
Kammerung
besteht nur aus Cytoplasma,
von
Zellmembran umhüllt
Fehlen eines Cytoskeletts
Bakterien, Cyanobakterien
kleiner
wenige oder keine Organellen
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Eukaryoten
mit Zellkern
meist mehrzellig
DNA liegt im Zellkern, abegesondert vom Rest der Zelle
Cytoplasma enthält mehrere
mem
branumgrenze Kammern mit
abgegrenzten Funktionsabläufen
Cytoskelett zur Verstärkung und
Kontraktion
Protisten, Pilze, Pflanzen, Tiere
größer
Kern, Mitochondrein,
Plastiden,ER
Arten von Bakterien:
Kokkus, Bacillen, Spirillen,
Die Bakterienzelle:
-
kein membranumhüllter Kern
Fehlen eines echten Endomembransystems
Genom frei im Cytoplasma
Genom= Aggregat von ringförmigen DNA
Doppelsträngen
Frei im Cytoplasma liegende Ribosomen
Pili zur Ausscheidung genetischen Materials
Kapseln: weitere (Zellwand oft auch Membran) schützende Hülle um Zellwand, ermöglicht Anheften an
Substrat, Schutz vor Abwehrsystem des Wirts
Geißel:
- zur Fortbewegung
- Aufbau: lineares Aggregat von Proteinen (Flagellin) ohne Membranumhüllung. Sie ist in kreisförmiger
Proteinplatte in der Zellmembran verankert, rotiert unter ATP- Verbrauch
Monopolar- monotrich
Monopolar- polytrich
Bipolar- polytrich
Peritrich
Zellwand: aus Murein
Antibiotika: Penicillin hemmt deren Aufbau
Ribosomen
Bldg der Ribosomen, frei im Cytoplasma. Werte sind kleiner als bei Eukaryoten, kleinere Ribosomen als bei
Eukaryoten, enthalten weniger Proteinmoleküle
Gramfärbung
Geeignet, um Eubakterien in 2 Gruppen einzuteilen:
-Gram- positive Bakterien: einfache Zellwand, hoher Anteil an Peptidoglykan
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-Gram- negative Bakterien: äußere Membran um Zellwand (Lipopolysaccharide- oft toxisch), weniger
Peptidoglykan, komplexere Struktur, gefährlicher, resistenter gegen Antibiotika (Zusätzliche Membran, mehr
Murein eingelagert)
Gram- Positive ZW:
Aus Zellwand bestehend aus Polypeptidketten (N-Acetylglucosamine, N- Acetylmuramate)
Und aus Plasmamembran mit eingelagerten Proteinen
Gram- negative ZW:
-Zellwand aus äußerer Membran mit Lipopolysacchariden; und periplasmatischem Gel (mit eingelagerten
Proteinen und Peptidoglykan)
-Plasmamembran
Zellwand der Pflanzen
Zum Großteil aus Cellulose bestehend, mit 1,4,β glykosidischen Bindungen
Die ZW ist der Zellmembran aufgelagert und hat 3 Schichten:
- dünne Mittellamelle aus Pektin
- dickere Primär- und Sekundärwand
Chemische Bestandteile: polymere Kohlenhydrate (Polysaccharide), darunter Pektine, Hemizellulose und
Zellulose sowie Proteine.
3 Typen von Polysacchariden in ZW
1. Pektine: stellen hydrophiles, dehnbares Gel dar, demnach ist dies auch die dominante Komponente der
gleich nach der Zellteilung entstehenden Mittellamelle
2. Hemizellulosen- Polymere aus Pentosen und Hexosen
3. mit zunehmender Dicke nimmt Zelluloseanteil zu. Cellulose= Polymer aus 1,4,β glykosidisch verbundenen
Glukosemolekülen- garantiert Festigkeit
Chemotaxis
Bakterien fangen an zu taumeln und ändern dann ihre Schwimmrichtung.
-Zellen steuern recht gezielt –chemische Lockstoffe werden zu diesem Zweck ausgesendet
Plasmidübertragung bei der Konjugation
Zellkontakt zwischen Bakterien erfolgt über Pili. Sie verkürzen sich nach Herstellung das Zellkontakts. Über
diese Plasmabrücke erfolgt Übertragung der genetischen Info = Konjugation.
Sie findet nur statt, wenn eine der sich paarenden Zellen das F- Plasmid (= Fertilitätsfaktor) besitzt. Sie
fungiert dann als männlicher Spender F+, die andere als weiblicher Empfänger F-.
Vorgang: Pilus verkürzt sich, Plasmabrücke entsteht, Einzelstrang des ringförmigen DNA- Moleküls in F+
Zelle öffnet sich und wird in Empfängerzelle überführt. In beiden Zellen beginnt sofort die Verdoppelung der
Stränge, Konjugierende Zellen trennen sich- es gelangen nur Genomteile in Empfängerzelle.
Es findet nur eine einseitig gerichtete Übertragung statt. Die F+ Zellen übertragen die Kopie des FPlasmids. Dadurch wird die Empfänger- Zelle ebenfalls zur F+ Zelle.
Zellteilung
Das einzige ringförmige Chromosom der Zelle verdoppelt sich, und die
beiden Kopien bewegen sich auseinander.
Gleichzeitig nimmt die Größe der Zelle zu. Wenn die Replikation der
Chromosomen abgeschlossen ist, wächst die Plasmamembran nach innen
und teilt die Zelle.
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Wachstumsphasen einer Bakterienkultur
Exponentiell, stationär, Absterbephase
→ Endospermbldg: Sporenbldg von Umgebung
abhängig- Bakterien wachsen, solange es ihnen gut geht,
Zelle teilt sich- registriert schlechte Bedingungen, gen.
Material wird in einen Teil der Zelle verschoben.
Ribosomen
= Ort der Proteinsynthese.
Botschaft der Gene wird als mRNA ins Cytosol abgegeben wo sie an Ribosomen in fertige Genprodukte,
also Proteine, übersetzt werden.
Ribosomen bestehen aus einer kleinen und einer großen Untereinheit. Beide enthalten ribosomale RNA
(rRNA). Die zwei UE lagern sich erst im Cytoplasma zur Proteinsynthese zusammen.
Mit zunehmender Masse der Moleküle nimmt Sedimentationsgeschwindigkeit nicht linear zu: bei
Eukaryotenzellen: 40S und 60S und gesamtes Ribosom weist 80S auf
Prokaryotenzellen: Bldg der Ribosomen frei im Cytoplasma- 70 S (30S und 50S), kleinere UE besitzt 16
rRNA, große eine 5S und eine 23S rRNA
Bakterienribosomen sind kleiner als die der höheren Zellen, enthalten weniger Proteinmoleküle und nur 3
rRNA Ketten, während die Eukaryotenzellen 4 davon haben
Eukaryoten haben sowohl freie als auch membrangebundene Ribosomen, bei Prokaryoten dagegen liegen
sie nur frei im Cytoplasma.
Auf- und Abbau eines Protonengradienten (Proton Motive Force)
Durch oxidativen Stoffwechsel werden H+ Ionen
nach außen transportiert- Zelle wird innen
alkalisch- protonenmotorische Kraft- diese kann
z.B. genutzt werden um beim Rücktransport von
H+ ATP mittels ATPase zu synthetisieren,
Transportmechanismen anzutreiben, oder den
Geißelschlag auszulösen.
-> Transportmechanismen:
UNIPORT-Ion wird Richtung der geringen
Konzentration importiert
SYMPORT-Atom zusammen mit Ion (zB
Glucose mittels Na+ in Zelle importiert
ANTIPORT- Ion von innen mit einem von außen
ausgetauscht-ein Transport in energetisch
günstige Richtung, andere in ungünstige.
ATP-getriebener Efflux= Ausscheiden von
positiven Ionen unter ATP Abbau.
Da das Zellinnere im Vergleich zur Umgebung negativ geladen ist, begünstigt das Membranpotenzial den
passiven Transport von Kationen in die Zelle hinein und von Anionen aus der Zelle heraus. à zwei Kräfte
(elektrochemische Gradienten) treiben die Diffusion von Ionen durch die Membran an:
1. chemische Konzentrationsgefälle;
2. elektrische Membranpotenzial
ABER: Ionen diffundieren nicht einfach entsprechend dem Konzentrationsgefälle sondern entsprechend dem
elektrochemischen Gradienten .Das Membranpotenzial wird von Membranproteinen erzeugt, die Ionen aktiv
transportieren. (z.B. Na+ - K+- Pumpe à Transportiert nicht Na- und K- Ionen 1:1 aber 3:2). Ein
Transportprotein, das zwischen zwei Membranseiten eine elektrische Spannung aufbaut nennt man
elektrogene Pumpe (elektrogenen Transport). Na+-K+ die wichtigste Pumpe.
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Protonengradienten für: ATP- Synthese, Bewegung der Geißel, Aufnahme von Molekülen (Natrium, Kalium,
Phosphor), Glukose bewegen.
Atmung:
Anaerobe Atmung: Nitrat-, Schwefel-, Sulfat-, Carbonat-, Fumarat-, Eisen Atmung
Aerobe Atmung = Sauerstoffatmung (E. coli)
Antibiotika
Streptomycin, Neomycin, Chloramphenicol
-hemmen die Verknüpfung der Aminosren
Erythromycin
-hemmt die Funktion der 50S UE
Penicillin, Cephalosporin
-hemmen den Aufbau der Zellwand
Eukaryoten
Zellmembran
Fluid Mosaic Modell der Zellmembran von Singer und Nicholson
Fluid
mosaic
model
der
Membranstruktur.
Die
Proteinmoleküle sitzen im, nicht auf dem Lipidfilm. Manche
ragen durch die Lipidschicht hindurch. Die hydrophoben
Bereiche stehen in Kontakt mit den hydrophoben
Schwänzen der Lipidmoleküle. Die polaren Gruppen ragen
nach außenProteine dieser Kategorie bezeichnet man als
integrale Membranproteine. Manche von ihnen reichen von
der einen zur anderen Membranseite, viele sind zu
Aggregaten vereint, und es ist daher leicht vorstellbar, wie
sich Kanäle oder Poren durch die Membran hindurch
bilden können. Das Modell macht aber auch die
Vorhersage, daß sich die Moleküle in der Membranebene
(lateral) frei bewegen können..
Die Zellmembran, als auch die Membran anderer Zellorganellen, ist eine Doppelschicht aus Phospholipiden
mit verschiedenen ein- oder angelagerten Proteinen. Die Phospholipidschwänze im Inneren der Membran
sind hydrophob; die Köpfe, die außen liegenden Proteine und Proteinteile sowie alle
Kohlenhydratseitenketten sind dagegen hydrophil und stehen mit dem wässrigen Millieu
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beiderseits der Membran in Kontakt. Kohlenhydratketten findet man ausschließlich auf der Außenseite der
Plasmamembran. Welche Funktion die jeweilige Membran erfüllt, hängt von ihren Phospholipiden, Proteinen
und Kohlenhydraten ab.
Struktur der Phospholipide
Phospholipide sind Fette besitzen aber nur zwei Fettsäuren statt drei. Ein Phospholipid besitzt einen
hydrophilen (Kopf) und einen hydrophoben (Schwanz) Teil. Die Verschiedenheit der Phospholipide beruht
auf Unterschieden in ihren beiden Fettsäureschwänzen sowie in den Gruppen, die an die Phosphatgruppe
des Kopfes gebunden sind.
Charakteristische Struktur der Phospholipide: OH- Gruppen mit Fettsreketten/ Kohlenwasserstoffketten,
Glycerin, Phosphate und Enthanolamine
Es gibt verschiedene Phospholipide:
1. Phosphatidylenthanolamin
2. Phosphatidylcholin
3. Phosphatidylserin
4. Sphingomyelin (als 4. Phospholipid in Zellmembran von Eukaryoten)
Diese Phospholipide befinden sich innerhalb des Bilayers.
Dieses
spezielle
Phospholipid
heißt
Phosphatdicholin und hat eine Cholingruppe
gebunden. Der Knick in einer seiner Schwänze
geht auf die Doppelbindung zurück.
B) Die Strukturformel des Phosphatcholins
C) Im Kalottenmodell entspricht schwarz =
Kohlenstoff, grau = Wasserstoff, rot= Sauerstoff,
grün = Phosphor, blau (im Kopf) = Stickstoff
Verteilung von Phospholipiden beim Menschen
Wichtigste Fettsren in der Membran:
- Palmitinsre (16:0)
- Stearinsre (18:0)
- Linolsre (18:2)
- Linolensre (18:3)
- Ölsre (18:1)
- Archidonsre (20:4)
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Bewegung der Lipide in der Membran
Lipidmoleküle und auch manche Proteinmoleküle können sich um ihre Längsachse drehen und sich in der
Membranebene seitwärts (lateral) verschieben.
Keine FLIP- FLOP BEWEGUNGEN, der Wechsel quer durch die Membran von einer Ebene in die andere
kommt nur sehr selten vor, denn der hydrophile Teil muss das hydrophobe Innere der Membran
durchqueren.
Lipidmoleküle (auch Phospholipide) bewegen sich recht schnell, im Gegensatz zu den größeren und
unbeweglichen Membranmolekülen.
Fluidität der Membran
Bei sinkender Temperatur bleibt die Membran zunächst flüssig, aber bei einem bestimmten kritischen Wert
verfestigt sie sich gelartig, ähnlich wie geschmolzenes Fett beim abkühlen erstarrt.
Bei welcher Temperatur die Membran erstarrt hängt von ihrer Lipidzusammensetzung ab – je mehr
Phospholipide mit ungesättigten Fettsren desto kälter kann es sein, ohne dass die Flüssigkeit der Membran
verloren geht (sog. Fluidität). Jede Doppelbindung erzeugt nämlich einen Knick, wodurch solche Moleküle
nicht mehr so nah aneinanderrücken können wie gesättigte Kohlenwasserstoffe und somit mehr
Bewegungsfreiheit haben. Damit die Membran funktioniert, muss sie flüssig sein, bei Verfestigung wird das
Protein in der Membran inaktiv. Es gibt auch eine Teperaturanpassung, wobei die Zelle die
Lipidzusammensetzung verändert (Winterweizen hat im Herbst mehr ungesättigte Fettsren.)
Cholesterin
Cholesterin (Steroid) ist zwischen den Phospholipidmolekülen bei Tieren eingelagert und trägt zur
Stabilisierung der Membranfluidität bei. Bei relativ hohen Temperaturen (z.B. 37ºC) macht Cholesterin die
Membran weniger flüssig, da es die Bewegung der Phospholipide einschränkt. Da Cholesterin aber auch
das dichte Zusammenrücken der Phospholipide verhindert, sorgt es andererseits dafür, dass die Membran
erst bei einer geringen Temperatur ihre Fluidität verliert.
Glykokalix
Besteht aus Glycoproteinen, Glykolipiden und Preteoglykanen. Den „Wald“ aus Kohlenhydraten auf der
Zelloberfläche nennt man Glykokalyx.
Aufgaben:
- Interaktion von Nachbarzellen (Zell-Zell Verbindungen)
- Zellerkennung (Immunerkennung (MHC, Blutgruppen), Adhäsiosvorgänge)
- Rezeptoren (Hormone, Toxine)
- „Mikroklima“ (Beeinflussung der lokalen Ionenkonzentration)
Transmembranproteine
Sind Proteine (Monomere), die die Membran ganz durchspannen (einmal = single pass Protein; mehrfach =
multi pass Protein). Diese hydrophoben Regionen bestehen aus einem oder mehreren Strängen
hydrophober Aminosren (apolar). Diese Aminosren bilden oft die α- Helices. Die hydrophilen Enden sind
beiderseits der Membran den wässrigen Lösungen ausgesetzt.
Leu, Ile, Val, Phe, Thr, Ala, Gly
Alternative zur α- Helix = β- Faltblatt in Form einer geschlossenen Trommel = β- barrel
(z.B. Porin- Proteine (multi pass Transmembranprotein))
Häufig lagern sich TMP zu einem Aggregat (Oligomere) zusammen:
-
- gleichartige (Homo- Oligomere)
verschiedenartige (Hetero- Oligomere)
Bildung der Proteine an der Membran
-
über eine oder mehrere Fettsreketten
über Oligosaccharide (kovalent)
nicht kovalente Wechselwirkung mit anderen Proteinen
über Prenylgruppen (isoprenoide Lipidgruppen)
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Poren
Transportproteine bilden Poren in der Membran
Funktion von Membranproteinen*
Transport, Enzymaktivität, Signalübertragung, Zellverbindungen, Zell- Zell Erkennung, Verankerung am
Cytoskelett und an der extrazellulären Matrix
Transportsysteme in epithelialen Membranen
Beweglichkeit der Membranproteine
-
wie bei Lipiden kein Flip- Flop
Rotation um die eigene Achse (Rotationsdiffusion)
Laterale Diffusion- Diffusion der Zellen mit unterschiedlich markierten Membranproteinen,
innerhalb von 30- 40 Minuten gleichmäßig verteilt
Diffusionskoeffizient (D) sehr variabel, of 1/10 bis 1/100 von D für Lipide
(Rhodopsin in der Membran der äußersten Stäbchen – 4.10-9 cm2.sec-1)
Zell- Zell Verbindungen
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1. Tight Junction
(gute interzelluläre Diffusionsbarriere)
2. Gap Junction
( kommunizierende Zellverbindungen)
3. Desmosomen, Adhäsionsgürtel
( Adhäsion von Zellen)
3.1 Hemidesmosomen
1. Tight Junction (Verschlusskontakt)
Verbindung von Membranen benachbarter Zellen; bildet um die Zelle einen durchgehenden Gürtel.
Ist charakteristisch für Epithelien (äußere Abschlusszellen)
-durch Anzahl der Tight Junctions kann man feststellen, wie dicht Epithel ist, aber nur anhand der Occuldine
(verschließen)
-
die Membran benachbarter Zellen steht
tatsächlich in Kontakt
diese Verbindungen bilden Gürtel rund um die
Zelle
herum
und
verhindern
so
das
Hindurchsickern von Gewebsflüssigkeit zwischen
den Epithelzellen
2. Gap Junction (Kommunikationskontakt)
Bildet zwischen den Zellen einen Kanal, der gerade so groß ist, dass keine Moleküle und Ionen ihn
passieren können.
Sie bilden winzige wassergefüllte Cytoplasmakanäle zwischen benachbarten Zellen
Diese Kanäle werden von einem besonderen Protein gebildet: Conexin
( Durchmesser groß genug für Salzionen, Zucker, Aminosren)
z.B. im Herzmuskelgewebe koordinieret der Ionenstrom durch G.J. die gemeinsame Kontraktion der
Zellen
über G.J. kommunizieren Epithelzellen
3. Desmosomen ( Haftkontakt/ Adhäsionsgürtel)
Zell- Zell Kontakte um ganze Zelle wie ein Gürtel
Verbinden die Zelle zu einer widerstandsfähigen Schicht; ist an Intermediärfilamente geheftet.
Sie befinden sich unterhalb der Tight Junctions.
Sie bestehen aus Cadherinen = Calcium abhängiges Adhäsionsprotein
Die Adhäsionsproteine sind durch Verbindungsproteine mit dem Cytoskelett verbunden. Diese Anheftung
am Cytoskelett bewirkt Zugfestigkeit und Ortsfestigkeit.
Über die Desmosomen ist das reißfeste Keratin- Cytoskelett an der Plasmamembran verankert
Es gibt:
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Punktförmige Desmosomen (Macula adhärens)- verbunden mit Intermediärfilamenten
Ringförmige Desmosomen (Zonula adhärens)- verbunden mit Actinfilamenten
3.1 Hemidesmosomen
Verankert Zellen an der extrazellulären Matrix und ist an Intermediärfilamente geheftet
- die untersten Zellen der Epidermis treffen nicht auf Zellen, sondern auf Interzellulärsubstanz ->
Hemidesmosomen (Zell- Zell Verbindungen)
bestehen aus Integrinen
=Rezeptoren für extrazelluläre Matrix
Zwei single- pass Ketten, α- und β- Ketten, nicht kovalent verbunden.
- Extrazellulärbindung an die Matrix
- Intrazellulärbindung über Anheftungsproteine an Actin gebunden
Funktion:
-
Erkennung (ob es richtige Umgebung ist- haben Integrine den falschen Reaktionspartner bringt
sich die Zelle um
Modifikation des Cytoskeletts (Integrine modifizieren in Zelle Proteine und damit das
Cytoskelett)
Modifikation von Enzymaktivitäten
Modifikation von Integrinen:
- durch Phosphorrylierung
- durch Expression
Möglichkeiten der WW zwischen Zellen: Zell- Zell Adhäsion
Homophile Verbindung
Heterophile Verbindung
Verbindung mit extrazellulärer Matrix/ über extrazelluläres Verbindungsmolekül
WANDERUNG DER ZELLEN IN DER EMBRYONALENTWICKLUNG
Es gibt zelltypische Expressionsmuster, d.h. typ. Adhäsionsproteine. Durch die
Adhäsionsmuster wird die Wanderung eingeleitet.
- Es gibt ganze Familien von Adhäsionsproteinen:
- Cadherine (müssen erst Calcium bilden, um Kontakt aufzunehmen)
- Selectine
- nicht Calcium abhängige Adhäsionsmoleküle
Änderung
der
Kontroll- Regulations Möglichkeiten
- extrazellulär- von außen kommt Aktivierungssignal (z.B. Hormon), das sich mit Rezeptor
verbindet -> Signalübertragungskette im Zellinneren -> Aktivierung von Integrin
- intrazellulär- Verbindung zwischen Integrin und Cytoskelett durch Phosphorylierung der
Integrine- Integrine lösen sich von actinhaltiger Zellrinde und verteilen sich
Adhäsionsproteine sind intern durch Hormone regulierbar.
Extrazelluläre Matrix
Die aus Polysacchariden und Proteinen bestehende Substanz, in welche die Zellen von tierischen Geweben
eingebettet sind.
= Bindegewebe mit verblüffender Vielfalt an Formen
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- kalzifiziert (Knochen, Zähne..)
- durchsichtig (Hornhaut des Augens)
- seilartige Struktur (Sehnen)
- 1. Basalmembran (Kernlamina)
Die EM umfasst / Makromoleküle der EM
- amorphe Grundsubstanz:
- Hyaluronsre
- Polysaccharide oft an Proteine gekoppelt = Proteoglykane (Glykosaminglykane)
- Faserproteine
- Strukturproteine: Kollagen, Elastin
- Anheftungsproteine: Fibronectin, Laminin
1. Basalmembran (Kernlamina):
- 40-120 nm dick
- häufig dreischichtig im EM
- lamina lucida, lamina rara
- lamina densa
- lamina reticularis
-Zusammensetzung sehr variabel:
Kollagen Typ IV, Perlecan, Laminin, Entactin
2. Proteoglykane:
Einige häufig vorkommende Proteoglykane:
Aggrecan (Knorpel), Betaglycan (Zelloberfläche + Matrix), Decorin, Periecan (Basalmembran)..
3. Kollagen:
ist ein dreisträngiges, helikales Molekül (drei α-Ketten)
- Synthese im ER
- jede Kette enthält nicht- helikale Propeptide an beiden Enden
- Helixbildung der einzelnen Kette erfolgt im ER/Golgi-Apparat
- Sekretion
- Abspalten der nicht- helikalen Segmente
à Selbstaggregation zu Fibrillen, 10 – 300 nm im Durchmesser
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4. Elastin
- hydrophobes Protein mit ca. 750 As, viel Prolin und Glycin
- intensive Quervernetzung über Lysin ( -> Dehnbarkeit)
(typisch für Aorta- dadurch elastisch Blutfluss, weil elastische Komponenten)
- Bildet elastische Fasern in Verbindung mit Mikrofibrillen
Abbauenzyme der EM
- Metalloproteasen
- Serinproteasen
- Kollagenasen
- A-PA (Urokinaseartiger Plasminogenaktivator)
(z.B. bei der Metamorphose, Gewebeneubildungen etc )
ZELLKERN
Vermutliche Evolution des Zellkerns:
Der Zellkern enthält den allergrößten Teil des genetischen Materials der Zelle (manche Gene auch in den
Mitochondrien und Chloroplasten). Mit einem Durchmesser von 5 µm ist er in der eukariontischen Zelle das
am leichtesten erkennbaren Organell.
Besteht aus: > Kernmembran;
> Kernlamina;
> Nukleoplasma;
> Kernmatrix;
> Chromosomen mit dem Chromatin;
> Nukleolus
Aufgaben:
- Steuerung der Proteinsynthese
- Verteilung des genetischen Materials auf die Tochterzellen
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· nur in Ausnahmefällen teilen sich die Kerne ohne nachfolgende Zellteilung
• es kann ein vielkerniges Gebilde entstehen à Plasmodium (Schleimpilzen)
• oder einkernige Zellen können miteinander verschmelzen à Syncytium
1. Die Kernmembran (Kernhülle)
Der ZK ist von einer Kernhülle umschlossen, die die Kernmatrix (seinen Innhalt) vom Rest der Zelle
(Cytoplasma) trennt.
Die Kernhülle ist eine Doppelmembran. Beide Membranen bestehen aus einer Lipiddoppelschicht und
sind durch einen Zwischenraum getrennt.
à Die KH = offene Verbindung zum Endoplasmatischen Retikulum
2. Die Kernlamina
Aufbau:
Die Innenseite des Zellkerns ist mit der KL bedeckt. Die
KL
ist
eine
netzförmige
Anordnung
von
Proteinfasern, die dem Zellkern eine stabile Form
verleihen.
An der KL sind die Chromosomen angeheftet.
3. Kernporen
Außerdem hat die Kernhülle Kernporen. An den Rändern der Kernporen gehen innere und äußere
Kernmembranen ineinander über und es sind noch Proteine angelagert. Sie steuern den Transport
bestimmter Makromoleküle und anderer Teilchen in den Zellkern und aus ihm heraus.
- Durchmesser: 50-70 nm
(ein Protein mit MG 50.000 noch leicht hindurch, ribosomale Untereinheit nicht mehr)
- MG ca. 125.000kD
- Multiproteinkomplex
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- 3000 – 4000 pro Kern bei Säugetieren
Transport von Molekülen
durch die Zellmembran
- ist reguliert
- Proteine brauchen einen Kennungssignal (NLS)
„Passschein“ um ins Kern zu kommen
à Protein bekommt ein Importin
à Protein kommt in Kern
Betrachtet man einen Ruhekern so sieht man im Kernplasma:
- helle Bereiche, elektronendichte Flecken (Euchromatin) und
- dunklen Bereiche (Heterochromatin).
Das Heterochromatin ist viel intensiver gefärbt weil es viel dichter gepackte DNA enthält als das Eukromatin.
Jedoch die starke DNA Verdickung in einem Chromosomenabschnitt bedeutet geringe funktionelle Aktivität.
Deshalb ist das Euchromatin das aktive Bereich der DNA der im Moment abgelesen wird.
4. Der Nukleolus
Es besteht aus RNA, Proteine und der DNA der Nukleolusorganisationsregion.
In der Feinstruktur lassen sich drei Strukturelemente erkennen:
Í Pars amorpha: fein granuläre Grundsubstanz, besteht aus DNA und linearer
RNA (leicht zu identifizieren)
Í Pars filamentosa: fädige Strukturen, besteht aus v.a. fädigen Proteinen
Í Pars granulosa: ausgedehnte granuläre Bereiche, besteht aus v.a.
Ribosomenvorstufen
Die Funktion des Nokleolus ist einfach : Synthese der ribosomalen RNA (rRNA) außer der 5rRNA (die wird
im Zellkern synthetisiert).
Zusammenfassung:
Große + kleine Untereinheit d. Ribosomen à aus rRNA + ribosomalen Proteinen im Nucleolus
zusammengebaut
Nukleolus Organisator Region enthält
rRNA Gene an ihnen wird
â
Vorläufer rRNA (45S) gebildet
â
In 18S
5,8S 28S zerschnitten
+
5S-rRna (außerhalb des Nukleolus kodiert)
ribosomale Proteine: schon im Cytoplasma synthetisiert à über Poren importiert
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jetzt kann zusammengebaut werden:
ð kleine ribosomale Untereinheit
- aus 38 Proteinen
- 18S rRna
ð große ribosomale Untereinheit
+
- aus 50 Proteinen
- 5,8S, 28S, 5S rRNA
Diesen Zusammenbau nennt man self assembly
UE der Ribosomen verlassen den Zellkern durch Poren
tRNA wird an anderen Genen kodiert und gebildet. Auch sie muss durch Kernporen ins Cytoplasma
transportiert werden.
tRNA und Ribosomen dienen der Proteinsynthese im Cytoplasma.
5. Chromosomen mit Chromatin
Jede somatische Zelle (alle Zellen außer Spermien und Eizellen) des Menschen besitzt 46
Chromosomen, diese liegen paarweise. Chromosomen die ein Paar bilden, also selbe Länge,
Centromerposition und Bandmuster, nennt man homologe Chromosomen. Zwei Chromosomen
eines Paares tragen Gene für dieselben Erbmerkmale.
Der Mensch besitzt 22 Autosomen und 2 Heterosomen.
Es gibt jedoch eine wichtige Ausnahme: das X und das Y Chromosom. Frauen besitzen zwei XChrom. (XX) und Männer ein X- und ein Y-Chrom. (XY). Diese Chromosomen werden
Geschlechtschromosomen- Heterosomen genannt.
Das paarweise Auftreten von Chromosomen in unseren Zellkern ist die Folge der sexuellen
Fortpflanzung. Die 46 Chromosomen in unseren somatischen Zellen bestehen aus zwei Sätzen von je
23 Chromosomen (mütterlichen und väterlichen Satz) (Zygote = Verschmelzung des Spermiums und
der Eizelle).
Bei manchen Organismen können mehr als zwei komplette Chromosomensätze in den Zellen
vorliegen. à Polyploide (z.B.Triploide 3n oder Tetraploide 4n).
5.1 Das Centromer
An ihm sind die Schwesterchromatiden miteinander verbunden.
5.2 Das Telomer
Die schützenden Strukturen an den Enden eukariontischer Chromosomen. Spezielle doppelt
repetitive DNA-Sequenz am Ende des DNA-Moleküls von Chromosomen.
Nicht kodierte Nukleinsequenzen (können viele Kopien vorhanden sein)
wiederholten Einheiten können
- kurz sein und hintereinander auftreten
- lang sein und im Genom verteilt)
Bild S. 143, Zellbiologie – Buch
Struktur des Chromatins
Chromosomen sind gebaut wie Perlenketten:
Eine Perle (Nukleosom) entspricht einem Aggregat aus 4 Histonen (Typ 2A, 2B, 3, 4), die jeweils
paarig im Inneren der Perle vorliegen. Die Histone bilden dann im Nukleosom einen
Oktamerkomplex.
Der DNA Faden ist außen um jede Perle herumgewickelt, wo er wegen der Ladungsunterschiede ional
(heteropolar) gebunden ist. Er läuft weiter von Perle zu Perle, von einen Ende eines Chromosoms
durchgehend zum anderen, ohne Unterbrechung.
Nukleosom:
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Durchmesser: ca. 11nm
Histone: 2A, 2B, 3, 4 à jeweils doppelt vorhanden è Oktamer-Komplex
Das fünfte Histon, längliche H1 (H5) bindet die DNA in der Nähe einer Perle (auch für
Festigung)
PERLSCHNURARTIGES AUSSEHEN
Modifikation der Histone erlaubt Entfaltung der DNA:
- Acetylierung / Deacetylierung
- Phosphorylierung / Dephosphorylierung
- Anreicherung von Histon 2A
- die Perlenkette ist in sich verdrillt, so dass 30 nm Fasern (dank H1, (H5))
- diese sind noch einmal in sich verdrillt zu einem Supertwist.
- die Supertwists laufen schleifenartig quer durch jedes Chromosom.
(In dieser kondensierten Form durchzieht nun die DNA ein jedes Chromosom in seiner gesamten
Länge)
Gen
Ist ein Abschnitt der DNA, der zur Herstellung eines RNA Moleküls benötigt wird.
Es gibt codierende und regulierende Sequenzen.
Operon:.
Das Operon, eine Funktionseinheit auf der DNA besteht aus einem Promotor, einem Operator und
Genen.
Bakterielles Operon ist häufig polycistrotisch
Eukariontische Transkriptionseinheiten sind monocistrotisch
Introns sind nicht codierende Bestandteile des Gens, die beim Spleißen herausgeschnitten werden,
Exons dagegen sind codierende Bestandteile
Doppellhelixstruktur
Das DNA Molekül liegt normalerweise doppelsträngig vor, wobei das Zucker-Phosphat-Rückgrad des
Polynucletoids zur Außenseite die Helix weist.
DNA ist rechtsgedreht, eine vollständige Windung erstreckt sich über 10 Basenpaare.
Die Polymernucleotidktte wächst während der Synthese vom 5` zum 3` Ende
Dabei gibt es einen Lagging und einen Leading Strand.
Im Inneren der Doppelhelix sind immer Thymin (T), und Adenin (A) (A+T) bzw. Cytosin (C) und Guanin
(G) (C+G) über Wasserstoffbrücken miteinander gepaart. Die Wasserstoffbrücken werden bei der
Replikation (Zellteilung) gelöst und es werden jeweils komplementäre Stränge ergänzt. Dies nennt
man die semikonservative Replikation der DNA.
DNA Replikation
Vor jeder Zellteilung (Mitose) muss die DNA verdoppelt werden (Replikation). Die Abgabe von
Information aus der DNA und das Umsetzen in Genprodukte erfolgt durch Überschreiben der
Information (Transkription) auf dazwischengeschaltete Informationsträger („Messenger“, Boten)
.= mRNA
(Es gibt 3 Arten von DNA Replikation: konservativ, semikonservativ, dispersiv)
Stränge der Doppelhelix werden nach dem Reißverschlussprinzip getrennt, an jedem Strang lagern
sich Nucleotide mit jeweils komplementären Basen an. Nucleotide werden miteinander verknüpft,
sodass 2 neue DNA Doppelstränge entstehen. = semikonservative Replikation
-
Entwindung des DNA Doppelstranges durch die DNA- Helicase (Enzym das unter ATP
Verbrauch die Wasserstoffbrücken spaltet)
Einzelstränge durch einzelstrangbindende Proteine stabilisiert -> y- förmige
Replikationsgabel
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-
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An Einzelsträngen wird mit Hilfe von RNA Polymerase= Primase, ein RNA Primer
synthetisiert (= Abschnitt von Ribonucleotiden, Starter für DNA Replikation)
DNA Polymerase I ersetzt Ribonucleotide des RNA Primers durch Desoxyribonucleotide
DNA Polymerase III verknüpft die Dessoxyribonucleotiden in 5`- 3` Richtung
-> DNA Synthese verläuft am Leitstrang kontinuierlich
Primase stellt an verschiedenen Stellen RNA Primer her, die durch DNA Polymerase III zu
Okazakistücken verlängert werden (NUR AM FOLGESTRANG- diskontinuierlich, aber
auch in 5`- 3` Richtung)
ð Primase stellt an verschiedenen Stellen zunächst kurze RNA Primer her,
die durch DNA Polymerase III zu Okazakistücken verlängert werden
RNA Primer und DNA Polymerase I werden entfernt und durch Dessoxyribonucleotide
Ersetzt
Okazakistücke werden durch DNA Ligase miteinander verbunden
Zuerst muss ein Initiationskomplex gebildet werden um Replikation zu starten.
1. Helicase macht Strang auf
2. Primase synthetisiert an beiden Seiten Primer
3. Polymerase III setzt am Primer an und regeneriert den Folgestrang durch Okazakistücke
(Lagging Stand)
4. Polymerase I schneidet Primer heraus und ersetzt RNA durch DNA Teile
5. Ligase verbindet Okazakistücke zu vollständigem Strang miteinander
6. Topiosomerase = Schutzmechanismus, um mechanische Belastung zu reduzieren
DIE ZE LLTEILUN G
MITOSE
(= aus Mutterzelle entstehen 2 gleiche Tochterzellen- Zelle teilt sich in haploide Zellen)
Die Interphase macht häufig 90% des Zellzyklus aus. Während
dieser Phase wächst die Zelle und kopiert ihre Chromosomen
zur Vorbereitung auf die Zellteilung.
Eine Zelle (haploid) also (G 1),
verdoppelt ihre Chromosomen (Zelle wird diploid) (S),
wächst immer noch weiter und schließt dabei die Vorbereitung
der Zellteilung ab (G 2).
MITOSE
Beginnt mit Verdoppelung des Centriols, Centriolen wandern
auseinander, verdoppeln sich und begeben sich an
gegenüberliegende Seiten des Zellkerns
- ProphaseCentrosomen
entfernen
sich
voneinander, um später Spindelapparat zu bilden.
Erbsubstanz im Zellkern als Knäuel, Chromatinfäden
verkürzen
sich
zu
Chromosomen (aus
2
Chromatiden, am Centromer verbunden)
Kernhülle löst sich durch Phosphorylierung auf
- Prometaphase- Chromosomen werden sichtbar
- Metaphase- Chromosomen erreichen maximale Verkürzung, ordnen sich in
Äquatorialebene (entsteht dadurch, dass sich Kinetochor- Mikrotubuli an Chromosomen
anlagern und sie hin und her ziehen)
- Anaphase A- Mikrotubuli verkürzen sich direkt an den Kinetochoren
Anaphase B- Chromatiden werden an die gegenüberliegenden Pole der Zelle gezogen,
da sich Kinetochor Mikrotubuli weiter verkürzen
- Telophase- an beiden Polen ein- Chromatid- Chromosomen entschrauben sich zu
Chromatinfäden. Kernhülle fängt sich neu zu bilden an unter Mitwirkung von ER, oder
kontraktiler Ring erzeugt Teilungsfurche
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Zellbiologie WS 2004/05
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Cytokinese- Cytoplasma beginnt sich zu teilen, die beiden Tochterzellen schnüren sich
voneinander ab
MEIOSE
Die Meiose (Reduktionsteilung) ist eine besondere Form der Zellteilung (führt zur Bildung der
Gameten = Keimzellen).Verschmelzung 2er Gameten nennt man Syngamie. Dabei werden die beiden
Chromosomensätze (Allelsätze) zufallsgemäß verschmolzen, es kommt zur Plasmogamie und
Karyogamiebei höheren Pilzen kann es dazwischen noch zu einer Vermehrungsphase,
Dikaryophase, kommen.
MEIOSE I trennt homologe Chromosomen= REDUKTIONSTEILUNG
Meiotische Prophase I- Dauer viele h bis d, beim Menschen dauert die Oogenese viele Jahre
Leptotän: die Chromosomen werden als feine Stränge sichtbar
Zygotän: Homologenpaarung= Synapsis, synaptischer Komplex
Pachytän: Vierstrangstadium der Bivalenten= Tetraden; Phase des Crossing over
Diplotän: Homologen weichen auseinander, SC lösen sich auf, Bivalente bleiben am Ort der
Überkreuzung zusammen= Chiasma
Diakenese: Fortsetzung der Chromosomenkondensation, Auflösung der Kernhülle
- Metaphase I- Anordnung in der Äquatorialebene, je ein Centromer eines Bivalentenpaares ordnet
sich zu einem Pol, Chromatiden liegen in der Äquatorialebene
- Anaphase I- Trennung der Chromosomen
- Telophase I- Abschluss der ersten meiotischen Teilung
Danach kommt sofort die Meiose II (haploide Mitose, liefert 4 haploide Zellen, die sog. Gonen)
- Prophase II- Chromatiden sichtbar, richten sich in Äquatorialebene
- Metaphase II- Mitochondrien heften sich an Centromer
- Anaphase II- Trennung der Chromatiden
- Telophase II- Abschluss der 2. meiotischen Teilung
Besonderheiten der Meiose
- Dictyotän- Stopp der Meiose im Diplotän (Human)
- Stopp der Meiose für eine Wachstumsphase- Strepsitän= Ende der meiotischen Wachstumsphase
Störungen der Meiose
Aneuploidie= fehlerhafte Trennung der Chromosomen (Trisomie 21, Triple X, Klinefelter Syndrom XX0)
Spermatogenese, Oogenese und Befruchtung
Im Zygotän werden die Schwesterchromatiden 1 und 2 (väterlich) mit den Schwesterchromatiden 3
und 4 (mütterlich) durch den Synaptomalen Komplex verbunden. Die Chromosomen werden dabei
über das ganze Pachytän miteinander verbunden und es kommt zu crossing over.
Spermatogenese: eine primordiale Keimzelle macht Mitose und wird zum Spermatogonium. Dieses
wird durch Mitose zur primären Spermatocyte. Aus dieser werden durch Meiose I die 2 sekundären
Spermatocyten (beim Menschen erst in der Pubertät), und durch Meiose II die Spermatiden, die zu
Spermien differenzieren.
Oogenese: Eine primordiale Keimzelle macht Mitose und wird zum Oogonium. Dieses wird durch
Mitose zur primären Oocyte. Aus dieser wird durch inäquale Teilung bei der Meiose I die sekundäre
Oocyte und ein Polkörperchen, durch Meiose II (wieder inäqual) die Eizelle und ein Polkörperchen.
Beim Menschen werden die Oocyten in der meiotischen Prophase I (Diplotän) arretiert -> Dictyotän.
Hormonell gesteuert wird die Meiose später fortgeführt und bei den meisten Vertebraten in der
Metaphase II erneut bis zur Furchung arretiert.
Befruchtung einer Eizelle durch ein Spermium
1. Bindung des Spermiums an die Zona Pellucida
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2. Akrosomen- Reaktion (Vesikel des Spermiums setzten Enzyme frei, die die Schutzschicht des
Ovums verdauen)
3. Durchdringen der Zona Pellucida
4. Verschmelzen der Plasmamembran (Freisetzung des Inhalts von Rindengranula-> Zona
Pellucida wird modifiziert, Blockierung der Polyspermie)
5. Spermienkerndringt in das Ei- Cytoplasma ein
Das Wachstum der Eizelle wird unterstützt durch die Leber (bzw. ein Äquivalent) als
Nährstoffproduzent, Nährzellen in den Ovarien die über Cytoplasmabrücken mit der Eizelle
verbunden sind, und Follikelzellen, die Eizelle umschließende Epithelschicht, die über gap junctions
mit der Eizelle verbunden ist.
Transkription Ribosomen, mRNA
Transkription = Synthese von RNA gesteuert durch die DNA. Das RNA Molekül, das entsprechend
der DNA Vorlage angefertigt wird, ist ein Transkript des Gens, das den Bauplan für ein Protein enthält.
Man nennt diesen Typ von RNA Molekül mRNA.
Translation = die Proteinsynthese nach dem RNA- Bauplan, von mRNA gesteuert. Zelle übersetzt
Basenfolge eines mRNA in die Aminosresequenz eines Polypeptids. Orte der Translation= Ribosomen
RNA vom 5`- zum 3` Ende synthetisiert
3 Typen von RNA:
Heteronucleare RNA (hnRNA), aus der die mRNA hervorgeht
transportRNA (tRNA) besteht aus 75- 90 Nucleotiden
rRNA aus 1300 Nucleotiden, wird am Nucleolus Organisator gebildet- Aufbau der Ribosomen
RNA- Polymerase umgibt die DNA Stränge, entwirrt/ trennt sie und kopiert daraus einen RNA Faden
und hängt die RNA Nucleotide entsprechend der Basenpaarungsregeln aneinander. (In Eukaryoten
gibt es verschiedene RNA- Polymerasen für spezifische Gene)
So wie die DNA-Polymerasen bei der DNA-Replikation können auch RNA-Polymerasen Nukletoide
nur an das 3’ Ende des wachsenden Polymers anheften. (à RNA-Molekül von 5’ – 3’).
Spezifische Nukletoidsequenz an die die RNA Polymerase bindet und somit die Transkription beginnt
heißen Promotor (Basentriplett AUG) (TATA-Box ist eine entscheidende DNA-Sequenz des
Promotors wo der Initiationskomplex gebildet wird).
Die Sequenz die das Ende der Transkrption eines Gens signalisiert nennt man Terminator
(Die RNA Polymerase bindet mittels der Sigma- Untereinheit an den Promotor, nämlich an die 35- und
10 Sequenzen des Promotors. Beim Start der Transkription wird die Sigma- UE abgekoppelt. Die
Transkription stoppt bei einem sog. Stem loop, wo durch eine Abfolge von C und G, die stärker binden
als A und T, eine Schleife gebildet wird)
Regulationsmöglichkeiten bei Prokaryota
Für Transkriptionsvorgang
Lac- Operon
Ein Repressor blockiert die Transkription, außer er wird durch Laktose inaktiviert- räumliche
Veränderung (negative Kontrolle)-( Lactosespaltungsmolekül wird nur hergestellt, wenn Laktose
vorhanden ist)
Negative Kontrolle: gebundenes Repressorprotein verhindert Transkription (Zugabe / Entfernen des
Liganden entfernt das Repressorprotein und schaltet das Gen ein)
Arabinose Operon
Arabinose aktiviert AraC, dieses fördert die Transkription (positive Kontrolle)
Positive Kontrolle: gebundenes Aktivatorprotein fördert Transkription (Zugabe /Entfernen des
Aktivatorproteins schaltet das Gen aus)
Die Transkription kann weiters durch Transkriptionsfaktoren reguliert werden (Enhancer. Können die
Transkription durch Schleifenbildung der DNA auch schon stimulieren, wenn sie noch weiter weg auf
dem DNA Strang liegt)
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Bei Prokarionten ist es die DNA selbst die die Promotor Region erkennt. Bei Eukarionten unterstützt
eine Reihe von Proteinen, Transkriptionsfaktoren, die Bindung der RNA- Polymerase und die
Initiation der Transkription. Erst wenn sich bestimmte Transkriptionsfaktoren an den Promotor geheftet
haben, bindet die RNA- Polymerase selbst.
Transkription setzt sich so lange fort, bis die RNA- Polymerase eine Terminationsstelle auf der DNA
erreicht.
RNA- Processing
Die Polyadenylierung ist das im Zuge der posttranskriptionalen Modifikation der mRNA stattfindende
Anhängen eines Polyadenin Schwanzes an das 3`Ende eines mRNA Moleküls, dabei werden die
downstream sequences nach der recognition sequence für die Polymerase abgeschnitten. Die
Polyadenylierung regelt den Lebenszyklus und die Transkription der mRNA, schützt sie z.B. vor
RNAsen.
Splicen- Das wichtigste Stadium der RNA-Prozessing ist das Entfernen eines großen Teils der RNA
Moleküls, das vorher syntetisiert worden ist
Die Sequenz von DNA Nukleotiden ist nicht durchgehend. Es gibt nichtkodierende Sequenzen
(Introns) der DNA die in die kodierenden (Exons) eingeschoben werden. Bei der Herstellung des
Primärtranskripts transkribiert die RNA-Polymerase sowohl Introns als auch Exons der DNA, aber das
mRNA Molekül, welches im Cytoplasma eintritt ist eine verkürzte Version. Die Introns sind aus dem
Molekül herausgeschnitten worden und die Exons sind so zusammengefügt, dass sie eine
durchgehende kodierende Sequenz bilden (Spleißen).
Signale für das Spleißen sind kurze Nukloidsequenzen an den Enden der Introns. Besondere Partikel
erkennen diese Spleiß-Stellen à snRNProtein. Verschiedene snRNP lagern sich zusammen mit
weiteren Proteinen zu einem größeren Partikel zusammen à Spleißeosom. Der Spleißeosom
schneidet die Intronstellen aus und verbindet gleich die beiden Exons. Das abgeschnittene Intron wird
abgebaut.
tRNA- Translation
tRNA ist kreuzförmig aufgebaut. Im Uhrzeigersinn und ist der Adapter zwischen RNA Codon und
Aminosre. Aufgabe der tRNA ist es, Aminosren aus dem Cytoplasma zum Ribosom zu transportieren.
Jede Zelle hat in seinem Cytoplasma einen Vorrat aus allen 20 Aminosren.
- 3` Ende – Anheftungsstelle für Aminosren
- T- Schleife- Bindugsstelle zur 5S RNA
- Anticodon- Basentriplett, das den Codons der mRNA
entspricht
- D- Schleife
- 5` Ende
Die tRNA Moleküle sind nicht alle gleich. Kommt das
tRNA-Molekül zum Ribosom, so trägt es an einem
Ende eine Aminosäure. Am anderen Ende besitzt die
tRNA ein Triplett, das man auch als Anticodon
bezeichnet. Mit diesem Anticodon bindet die tRNA
entsprechend den Regeln der Basenpaarung an ein
komplementäres Codon auf der mRNA.
Die Spezifizität (richtige Aminosre an richtige tRNA)
wird
durch
AminoacyltRNASyntheasen
gewährleistet. Bindung der tRNA an die Aminosre läuft
unter ATP- Verbrauch ab.
Ribosomen haben 4 Bindungsstellen für RNA, 3 davon für tRNA:
Peptidyl - tRNA - Bindungsstelle (= P-Bindungsstelle)
Aminoacyl - tRNA - Bindungstelle (= A-Bindungsstelle)
Exit Bindungsstelle ( E- Bindungsstelle )
Bindungsstelle für mRNA
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Am Initiationscodon AUG startet die Translation. Die Initiator-tRNA, welche stets die Aminosäure
Methionin trägt bindet am Initiaionscodon.
Nach Vereinigung von mRNA, Initiator-tRNA und der kleinen ribosomalen Einheit tritt die große
ribosomale Untereinheit hinzu, und ein funktionsfähiges Ribosom entsteht.
Termination durch Stopp Codon UAG, UAA oder UGA (kodieren keine Aminosre aber Stoppsignale) ->
Ribosom fällt von RNA ab
Eine prokaryotische mRNA kann mehrere Proteine synthetisieren (hat auch mehrere RibosomenBindungsstellen), eine eukaryotische jeweils nur ein Protein.
Von einem Polysom spricht man, wenn mehrere Ribosomen gleichzeitig einen mRNA Strang
bearbeiten- man erhält also mehrere Exemplare desselben Proteins.
Elongation (Polypeptidkettenveränderung)
3 Schritte: Codonerkennung, Bindung einer Peptidbindung, Translokation
Dieser Vorgang kostet Energie, da dabei GDP und GTP abgebaut wird. Er wird mittels eines Stopp
Codons beendet.
- Aminoacyl- tRNA bindet an freie A- Bindungsstelle
- Carboxyende des Peptids wird von tRNA in P- Bindungsstelle gelöst und mit neuer
Aminosre verknüpft (Peptidyltransferase)
- Freisetzung der P- Bindungsstelle, Vorrücken der mRNA, so dass die tRNA von der ABindungsstelle in die P- Bindungsstelle rutscht.
Genetischer Code
Ein Basentriplett stellt die Grundeinheit des Codes dar. Es gibt 64 Möglichkeiten, um ein Triplett zu
bauen, dafür haben wir nur 20 Aminosren und haben 3 Stoppcodons (d.h. wie bräuchten eigentlich
nur 23 Tripletts = degenerierter Code
Es gibt verschiedene Tripletts, die eine Aminosre codieren (2-4 Tripletts, manchmal sogar 6, für eine
AS). Die variable Base ist immer die letzte.
Basen: Thymin, Adenin, Guanin, Cytosin Komplementär: T-A; G-C; und in der mRNA wird Thymin
durch Uracil ersetzt, d.h U-A
In die Proteinsynthese eingreifende Antibiotika
Antibiotikum
Zielzelle
Effekt
Streptomycin
Tetracyclin
Chloramphenicol
Erythromycin
Puromycin
Cyclohexemid
Prokaryot
Prokaryot
Prokaryot
Prokaryot
Prokaryot
Eukaryot
hemmt Start, verursacht Fehlpaarungen
hemmt Bindung der Aminoacyl-tRNA
hemmt Peptidyltransferaseaktivität
hemmt Translokation
vorzeitiges Ende der Translation
hemmt Peptidyltransferaseaktivität
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Zellbiologie WS 2004/05
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Die Proteine, die synthetisiert wurden müssen an viele Organellen weitergeleitet werden:
Wie kommen Proteine zu all diesen Strukturen?
Endoplasmatisches Retikulum
Geflächt von Membranröhren- und säcken, die sich zu Zisternen erweitern. Lumen ist das Innere des
ER und wird durch Membrane vom Cytosol getrennt.
Zum ER gehören 2 Bereiche mit unterschiedlichen Funktionen:
- granuläres ER (GER) = mit Ribosomen besetztes ER
- glattes ER (SER) = ribosomenfreies ER
Funktionen der ER:
Synthese von Lipiden für die Zellwnd
Allg. Prozessierung von Proteinen (Faltung, Glykosylierung, Herstellen von Lipoproteinen etc.)
Metabolisierung von Xenobiotika (zB mittels Cytochrom P450)
Entgiftungsprozess:
Cytochrom P450
Benötigt NADPH + O2, gehemmt durch CO (viele Gifte) -> lipophil -> können alle teile des
Organismus erreichen und Stoffe wasserlöslich machen
-
Katalyse oxidativer Reaktionen
Desaminierung, Hydroxylierung, Epoxierung
Entgiftung von Xenobiotika
Synthese von Steroiden, Thromboxan, Gibberellin
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Sekretion
Viele Zellen sondern Proteine ab (Sekretion) die von den an das raue ER angehefteten Ribosomen
produziert werden.
1. Die Polymerpeptidsynthese beginnt an einem freien Ribosom im Cytosol
2. Ein SPR bindet an das Signalpeptid, was die Proteinsynthese zunächst unterbricht.
3. Das SPR bindet an ein Rezeptorprotein (SRP- Rezeptor) in der ER-Membran. Dieser Rezeptor ist
Teil des Tranlokationsprozessors; zu diesem Proteinkomplex gehören auch ein Membrankanal und ein
Enzym, das die Signalsequenz abspaltet
4. Das SPR diffundiert ab, und das Polypepid beginnt wieder zu wachsen, während es durch die
Membran geschleust wird- aber statt es ins Cytoplasma geschleust wird wird es in Lumen des ER
gebracht (Das Signalpeptid bleibt an die Membran gebunden)
5. Das Enzym, eine Protease, schneidet das Signalpeptid ab.
6. Das fertige Polypeptid löst sich vom Ribosom und faltet sich eine endgültige Konformation.
Durch späteres Abbauen des Translokator- Proteins können Proteine auch direkt in die ZW des ER
eingebaut werden. Das Protein kann die Membran auch mehrmals passieren und wird so mit der
Membran verwoben (multi-pass-Protein), dazu sind mehre SPRs notwendig, die nacheinander aktiv
werden.
Glykosylierung
Nun fehlt nur noch der „Zuckerguss“, die Glykoklaix. Es sind die Zuckerreste, welche in variabler Zahl
und Anordnung an der Außenseite der Zellmembran kovalent angeknüpft sein können.
Wir können die Bausteine der Zellmembran wie folgt zusammenfassen:
- Phospholipide: ohne und mit Glykosyl - Rest
- Cholesterin
- Membranproteine:
1. periphere (lösliche) mit/ohne Glykosylierung
2. integrale (nicht lösliche) mit/ohne Glykosylierung
3. spezielle Gruppen von Proteinen
Die Glykokalix ist eine filzige Hüllschicht auf der Außenseite von Eukariontenzellen. Sie ist die Summe
aller Glykosylierungsreste auf der Außenseite der Zellmembran.
Glykosylierung beginnt schon im ER.
Schon im im rauen ER, in der lumigen Seite können Zucker-Reste (Glykosyl-Reste) angeheftet
werden, denn viele hier angeheftete Proteine sind Glykoproteine. Diesen Glykosylierungsschritt im
rauen ER nennt man „Core gycosylation“ (im Golgi-Apparat à peripheren Glycosylierung, werden an
bereits bestehende Glykosylierungsreste der Core Glykosylierungen angehängt).
Synthese von Membranlipiden erfolgt im ER
-
assymmetrische Lipiddoppelmembran
→ flip- flop sorgt für symmetrische Verteilung
Versorgung von Kern, Mitochondrien und Peroxisomen
- Phospholipid- Transferproteine
→ Im ER werden Phospholipide für Zellmembran synthetisiert, allerdings nur auf der
cytosolischen Seite der Membran. Durch Flippase können diese allerdings die Seite
wechseln
Vesikeltransport vom ER
Der Transport der Proteine bzw. Membranteile erfolgt
über Vesikel, welche vom rauen ER abgeschnürt
werden (vesicle budding = Abschnüren von Vesikeln,
wird von coat- proteinen induziert)
Nachdem die Transportvesikel das ER verlassen
haben, wandern sie in vielen Fällen zum Golgi
Apparat. Hier werden sie abgewandelt, gespeichert
und
dann
zu
anderen
Bestimmungsorten
weiterbefördert.
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Zellbiologie WS 2004/05
Hell Katherina
Golgi Apparat
Der GA besteht aus abgeflachten durch Membranen begrenzten Hohlräumen die übereinander
gestapelt sind. Häufig sind in einer Zelle mehrere solche Stapel (= Dictyosomen- Summe der
Zisternen) vorhanden. Jede Zisterne des Stapels ist von einer eigenen Membran umschlossen.
Der GA besitzt eine eindeutige Polarität:
cis – Seite (konvexe) à ER und Zellkern zugewandt (hinein Vesikel)
trans – Seite (konkave) à der Plasmamembran zugewandt (hinaus)
Die Vesikel werden uU mehrmals zwischen ER und GA hin- und hergeschoben, damit ER-sässige
Proteine, die versehentlich mittransportiert wurden, wieder zurückkommen.
Funktionen:
- Verschiebebahnhof für Kohlenhydrate
- Verschiebebahnhof für Produkte des ER
- weitere Verarbeitung der Proteine
trans – Seite à Abspaltung von sekretorischen
Vesikeln à kann Stunden od. Tagen im Cytoplasma
liegen à
1. später wird sie mit Plasmamembran verschmelzen
od.
2. kann zu Lysosom (Verdauungstation) werden.,
In polaren Zellen können Vesikel nicht zufällig mit der Membran verschmelzen. Sie werden daher
entweder direkt (durch GA) oder indirekt (durch Endosomen) sortiert = Shuffling
Besondere Zellorganellen sind nicht an den Golgi- Veikeltransport angeschlossen:
Peroxisomen
Glyxiosomen
Mitochondrien
Plastiden
M-6-P Rezeptor akkumuliert in Clathrin coated vesikles → Rücktransport des Rezeptors zum GA
28
Zellbiologie WS 2004/05
Hell Katherina
Lysosomen, Endocytose und Exocytose
Lysosom Ist ein Membranvesikel, das zur intrazellulären Verdauung von Makromolekülen dient (à
Magen und Mülleimer der Zelle).
Es beinhaltet Enzyme für die Hydrolyse von Proteinen, Polysacchariden, Lipiden also aller wichtigen
Gruppen biologischer Makromoleküle.
Lysosomale Proteine werden durch Mannose-6-Phosphat (M-6-P) gekennzeichnet, die Vesikel, die
sie transportieren, werden zu Lysosomen, die Rezeptoren werden recycled indem sie zum GA
zurücktransportiert werden.
Lysosomen sind oft sehr sauer (pH 5), ein derart niedriger pH- Wert erhält die Lysosomenmembran
aufrecht, indem sie Protone (H+) aus dem Cytosol in den Innenraum der Lysosome pumpt.
Zyklus der Lysosomen
Primäre Lysosomen
- vom Golgi-Apparat freigesetzte Lysosomen durch
histochemische Färbung erkennbar
Sekundäre Lysosomen
- entstehen durch Fusion eines primären Lysosoms mit einem
Endosom, bzw. mit einer Substratvakuole
Tertiäres Lysosom
- = Residualkörper, Telolysosom
Lipofuscingranula, Alterspigment (braune Flecken auf der Haut)
(bis zu 20% des Zellvolumens)
Bei Protozoen werden sek. Lysosomen ausgeschieden = Exocytose
Rezeptorvermittelte Endocytose- zB LDL dockt an LDL- Rezeptoren an, Endocytose- Vesikel
fusioniert mit Endosom, Rezeptoren gelangen mittels Transportvesikel zurück zur Zellmembran, der
Rest ins Lysosom.
- D.h. Zelle nimmt Makromoleküle auf, indem sie an der Plasmamembran neue Vesikel bildet .Der
Ablauf ist im Wesendlichen eine Umkehrung der Exocytose: ein kleiner Abschnitt der Plasmamembran
stülpt sich ein und bildet eine Grube, die immer tiefer wird und sich schließlich abschnürt. Diese
Vesikel enthält Substanzen, die sich außerhalb der Zelle befanden.
Exocytose- Ein Transportvesikel, das sich vom Golgi- Apparat abgeschnürt hat, wandert an den
Fasern des Cytoskeletts entlang zur Plasmamembran. Sobald Vesikel und Plasmamembran sich
berühren, ordnen sich die Lipidmoleküle der beiden Doppelschichten neu, und zwar so, dass die
beiden Membranen verschmelzen. Dabei wird der Inhalt des Vesikels in die Umgebung der Zelle
ausgeschüttet.
(=die zelluläre Sekretion von Makromolekülen durch Verschmelzung von Vesikeln mit der
Plasmamembran.)
- entweder konstitutive Ausscheidung (nicht reguliert) oder mittels eines Signals (zB Hormon)
induzierte regulierte Ausscheidung (Pflanzen haben nur konstitutive
Bsp. Exocytose: Hormone, z. B. Adrenalin, werden auch durch Exocytose ausgeschüttet -> Adrenalin
z.B. nur reguliert
Peroxisomen, Glyxiosomen, Mitochondrien, Plastiden
Peroxisomen
Sind Microbodies und enthalten Enzyme welche Wasserstoff von verschiedenen Substraten auf
Sauerstoff übertragen; produzieren Wasserstoffperoxid und bauen es dann ab.
Sind spezialisierte von einer einfachen Membran umhüllte Vesikel, die Wasserstoff von
verschiedenen Molekülen abspalten und auf molekuaren Sauerstoff übertragen, dabei entsteht
Wasserstoffperoxid (H 2O 2) (à Name der Organellen).
-teilen sich selbstständig und befreien Zellen von Giftstoffen
Sie können z.B. Licht mit Hilfe von Luziferin produzieren.
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Zellbiologie WS 2004/05
Hell Katherina
Aufgaben:
- manche bauen Fettsäure mit Hilfe von Sauerstoff zu kleineren Molekülen ab (gelangen in
Mitochondrien à Betriebstoff für Zellatmung)
- die in Leber entgiften den Alkohol und andere organische Schadstoffe
H2O 2 ist selbst extrem giftig à P. enthalten Enzym Katalase è wandeln H2O2 in Wasser und
Sauerstoff um
Glyxiosomen
Ist eine spezifische Form der Peroxisomen und man findet sie im Speicherorgan fettreicher
Pflanzensamen.
Die in den Organellen enthaltenen Enzyme sorgen für den oxidativen Abbau von Fettsäuren, ein
Vorgang durch den die im Öl der Samen gespeicherte chemische Energie zugänglich wird, bis der
Keimling durch Photosynthese seine eigenen Nährstoffe herstellen kann.
Teilung der Peroxisomen
Sie vermehren sich durch Teilung, nachdem sie eine bestimmte
Größe erreicht haben.
Im Gegensatz zu den Lysosomen schnüren sich die Peroxisomen
nicht vom inneren Membransystem ab, sondern wachsen durch
Aufnahme von Proteinen und Lipiden, die im Cytosol
hergestellt werden.
Mitochondrien
Mitochondrien sind von einer doppelten Membran umhüllt, wobei die innere Membran die
Mitochondrien-Matrix umschließt. (in der mitte der zwei Membranen Spalt à perimitochondrialen
Spalt)
Die M. synthetisieren den Großteil des ATP-Bedarf einer Eukariontenzelle.
Transport in der Mitochondrienmembran
Die äußere Mitochondrienmembran ist permeabel für Moleküle und Ionen von geringem
Molekulargewicht (à nicht für Proteine). Solche Permeabilität nicht bei Innenmembran und ihren
Einfaltungen.
Die Innenmembran muss aus funktionellen Gründen impermeabel sein (nur über bestimmte
Transportproteine permeabel).
So gelangt z.B. Pyruvat aus dem Glykolyse-Stoffwechsel durch Diffusion zwar in den
perimitochondrialen Spalt, für den Weitertransport muss das Pyruvat jedoch über einen Carrier durch
die Innenmembran geschleusst werden (Pyruvat-Shuttle).
Dasselbe gilt für ADP du P i, die Stoffe, die bei ATP-Hydrolyse während energieverbrauchender
Prozesse im Cytosol anfallen und die das Mitochondrium importieren muss, um neues ATP nachbilden
und ins Cytosol exportieren zu können.
Der ATP/ADP-Austausch erfolgt über ein Carrier-Protein vom Typ eines „Antiporters“, also ebenfalls in
Form eines integralen Proteins der mitochondrialen Innenmembran
Jedes Mitochondrium hat eigene, nackte DNA- Moleküle
30
Zellbiologie WS 2004/05
Hell Katherina
ENDOSYMBIONTENHYPOTHESE
- DNA ringförmig geschlossen, keine Histone
- DNA enthält typische prokaryotische Sequenzen
- innere Membran cholesterinfrei, aber cardiolipinhaltig
- Spatium intermembranosum entspricht nicht dem Cytoplasma
- F-ATPasen gibt es in Bakterien, und bei den Eukaryoten nur in Plastiden bzw. Mitochondrien
Protheinsynthese
Wie der Import von Proteinen aus dem Cytosol in das Mitocondrium erfolgt so erfolgt auch der Import
von DNA und RNA-Polymerasen um mit seiner DNA überhaupt etwas anfangen zu können.
Stoffwechsel der Mitochondrien
- Citratzyklus
- Atmungskette
- ß-Oxidation der Fettsäuren
- As-Stoffwechsel
- Harnstoffsynthese
- Ca2+-Speicher
- Gluconeogenese
- Futile Cycle- Fettsäuren werden unter Verlust von ATP auf- und wieder abgebaut
Fettsäuren, Monosaccharide, Aminosren werden zu Acetyl-CoA, dieses kann imZitronensäurezyklus
verarbeitet werden
Zitronensäurezyklus im Innern des Mitochondriums: bei jedem Durchlauf wird 1 GTP aus GDP
gemacht, 2 CO2 werden ausgeschieden und es entstehen die Reduktionsäquivalente: 3 NADH und
1 FADH2
Die Atmungskette läuft im Innern der Mitochondrienmembran, sie nutzt die Reduktionsäquivalente
des Zitronensäurezyklus um ATP durch einen mittels der Reduktionsäquivalente NADH und FADH2
aufgebauten Protonengradienten über ATPase zu synthetisieren. Dabei wird Wasserstoff unter O2
Verbrauch zu Wasser oxidiert.
Komplex I:
Die ATP-Bildung verläuft nach einem
komplexen Schema: zunächst werden die in
der Mitochondrienmatrix gebildeten NADHMoleküle (Reduktionsäquivalente) an der
+
Innenmembran zu NAD oxidiert (I, NADHDehydronegenase).
Komplex II:
Elektronen (e-) werden über die Redoxkette
der Cytochrome (II, III, Cytochrom c) in der
Membran weitergegeben.
Komplex III:
Eigentlich über den Fe-Kern, der einen
3+
reversiblen Oxo-Reduktions-Vorgang (Fe 1
2+
Fe ) durchmacht.
Komplex IV:
+
An der Cytocromoxidase (IV) gelangen Elektronen und Protonen (H ) zur Reakion mit molekularem
Sauerstoff (Endoxidation, Zellatmung). Dass dabei zunächst nur H 2O gebildet wird, mag trivial
erscheinen.
31
Zellbiologie WS 2004/05
Hell Katherina
Wichtig ist jedoch, dass vorher Protonen (+) und Elektronen (-) hinterherdiffundieren und so im
perimitochondrialem Spalt angereichert werden, wogegen die Elektronen über die Cytochromoxidase
wieder in die Matrix zurückgeschleußt werden.
Komplex V:
Aus diesem Stausee fließen Protonen in das Innere des Mitochondriums zurück, und zwar über einen
Kanal im Inneren des komplexen Proteinmoleküls der ATP-Synthase, welche wie eine Turbine der
Energiegewinnung dient (ATP-Synthese).
Der Intermembranraum der Mitochondrien ist sauer, die Matrix darunter ist alkalisch. Durch diesen
Protonengradienten wird die ATP- Synthese mittels ATPase angetrieben. ATPase ist ein sehr
konservatives Protein, d.h. es ist im Grunde bei allen Lebewesen gleich
Plastiden
Wahrscheinlich aus symbiontischen Bakterien hervorgegangen
Je nach Pigmentausstattung unterscheiden wir zwischen:
- Chloroplasten (der Thylakloidstapel der Chloroplasten entsteht bei Sonneneinstrahlung mittels
Knospung der inneren Membran)
- Chromoplasten (z.B. Blütenblätter)
- Leukoplasten, Amyloplasten (Sterkespeicherung)
Pigmente:
Chlorophyll a, b, c, d (Phyrolkern, Phytolrest)
Carotinoide
Photosynthese
LICHT- / DUNKELREAKTION
Lichtreaktion an der Thylakloidmembran- Aufbau eines Protonengradienten durch Sonnenenergie.
ATP wird an der Membran durch Protonenmotorische Kraft mittels ATPase synthetisiert (innen
alkalisch, Innenmembranraum sauer). Außerdem wird H2O und O2 umgewandelt und teilweise
NADPH synthetisiert.
Dunkelreaktion (im Stroma des Chloroplasten, Calvin- Zyklus) : Glukose aus 6CO2 unter Verbrauch
von 12 NADPH (wird zu NADPH+). Dabei werden 18 ATP zu ADP abgebaut und 12 H2O zu 6 O2
oxidiert.
Anderer Weg ATP herzustellen: Glykolysis
Die Lichtreaktion ist auf Stroma- und Granalamellen
verteilt, die beide Chlorophyll in ihren Membranen
eingelagert haben. Für eine hohe Energieausbeute muss
das Chlorophyll mit einer Reihe anderer Komponenten
kombiniert werden. Diese Molekülaggregate bilden eine
wirksame Lichtantenne, die im Extremfall sogar einzelne
Photonen aufnehmen und energisch nutzen kann.
Die Photosynthese beginnt mit dem Photosysten II.
Dies besteht aus einen Antennenkomplex, der neben
Chlorophyll noch eine Reihe von Komponenten enthält
(P680-Komplex). Seine Aktivierung resultiert aus der
Hydrolyse von Wasser. Die dabei frei werdenden ewerden von P680 aufgenommen, das auf ein höheres Energieniveau angehoben wird.
Der zweite Schritt der Photosynthese besteht in einem e Transport entlang eines
Cytochrom.Komplexes. Das abfallende Energieniveau wird energisch genutzt, indem gleichzeitig mit
dem
Elektronen-Fluss
ein
Protonen-Transport
in
die
geschlossenen
Säcke
des
Innenmembransystems des Chloroplasten in Gang gehalten wird. Die Bildung von ATP erfolgt wie bei
den Mitochondrien.
Erst in einem dritten Schritt kommt das Photosystem I zum Zuge. Dieses enthält wiederum eine
Lichtantenne mit Chlorophyll. (da die maximale Energetisierung durch Licht von 700 nm erfolgt à
32
Zellbiologie WS 2004/05
Hell Katherina
P700) Auch P700 gibt aus seinem energetisierten Zustand Energie ab,
+
die hier aber zur Reduktion von NADP zu NADPH genutzt wird.
ATP und NADPH werden also im Anschluss an die Prozesse der
Lichtreaktion gebildet.
Beide Substanzen
werden in der
Dunkelreaktion verbraucht. Erst in der Dunkelreaktion erfolgt die
Bildung von Glycerinaldehyd-3-Phosphat und Glykose, mit deren die
Pflanzenzelle ihre Energiebedürfnisse außerhalb des Chloroplasten
bestreitet.
6CO2 + 6H2O + Licht à C6H12O6 + 6O2
Das Cytoskelett
Besteht aus:
1. Intermediärfilamente
2. Mikrotubuli
3. Actin Filamente
Zellstrukturen, die Cytoskelettelemente enthalten:
Centriolen
Cilien
Muskelfasern
1. Intermediärfilamente
-
variabel im Aufbau, unverzweigt
Aufbau: α- Helix → Doppelhelix → Tetramer aus 2 versetzt angeordneten DoppelhelixDimeren, verbinden sich zu Röhren mit ca. 10nm Durchmesser. IF gibt es bei pflanzlichen
Zellen nicht
Bestehen aus UE (v.a. Keratine)
2. Mikrotubuli
-
Im Cytoplasma aller Eukaryotenzellen
Aufgabe: Geben der Zelle Form und Stütze, Transport von Vesikeln, Bldg komplexer
Aggregate wie Centriol, Kernspindel, Cilien
- Aufbau: 13 Protofilamente, spiralig vernetzt, ergeben einen Hohlzylinder
MT sind aus α und β – Tublin(Protein) aufgebaut.
.
Self- assembly der MT
-
„Selbstzusammensetzung“-
13 Protofilamente spiralig vernetzt ergeben Hohlzylinder
33
Zellbiologie WS 2004/05
(a)
(b)
(c)
Hell Katherina
1 α und 1 β – Tublin ergeben einen sog Heterodimer (= Baueinheit
des
Mikrotubulus).Durch Polymerisation werden diese zu länglichen Protofilamenten
zusammengefügt.
13 solcher Protofilamente lagern sich aneinander und bilden Wand des Mikrotubulus,
wobei die Protofilamente leicht gegeneinander verschoben sind.
Elongation- am + Ende wachsen sie, und am – Ende werden sie gleichzeitig abgebaut,
um Gleichgewicht zu erhalten
Funktion als Gleitschiene
In der Zelle laufen ständig Transportvorgäne ab: Sekret- bzw. Neurotransmitter-Vesikel müssen an die
Zelloberfläche transportiert werden. Nach Abgabe des Inhaltes ist das Leergut (Ghost) zum
Wiederauffüllen (Recycling) wieder in das Zellinnere zu schaffen. Zum Vesikeltransport verwendet
die Zelle die vom Cytozentrum ausgehenden Mikrotubuli.
Dazu werden die Vesikel spontan mit im Cytosol vorhandenen Motorproteinen bestückt- in diesem
Falle sind es Kinesin und Dynein. Wie jeder Motor bedürfen auch sie der Energiezufuhr. Dazu
spalten sie ATP (sie sind also ATPasen). Dabei wird ihre Konformation geändert und dadurch die
Bewegung gegenüber den Mikrotubuli ausgelöst. Kinesin dient als Transport Richtung – nach + (nach
Zellperipherie) und Dynein dient als Transport in die Gegenrichtung.
Herstellung von komplexen Aggregaten
In einem weiteren Self-Assembly Komplex können Mikrotubuli komplexere Strukturen bilden: Centriol,
Cilien und Flagellen.
Das Centriol bildet in sich teilenden Zellen das Cytozentrun (Centrosom) aus, dieses dient als
Polymerisationskein für die Ausbildung cytoplasmatischer MT. (Das Cytozentrum besteht aus dem
Centriol und einer angelagerten Masse von Proteinen.)
Tritt eine Zelle in die Zellteilungein, so bildet je ein doppeltes Centriol den Ausgangspunkt für die
beiden Pole der Kernteilungsspindel. Ein Centriol besteht aus 9 Gruppierungen von kurzen, gleich
langen Mikrotubuli, die ihrerseits in Dreiergruppen (Tripletts) vereinigt sind ( 9x3 Struktur).
In den Cilien und Flagellen sind die einzelnen Mikrotubuli
Strukturen aus 13 Protofilamenten aufgebaut. Allerdings teilen
sich die Mikrotubuli der einzelnen Tripletts jeweils 5
Protofilamente. Die Situation ist in Wirklichkeit insofern
komplexer, als Centriolen immer doppelt und in senkrechter
Anordnung zueinander auftreten.
(Cilien bestehen aus 9x2+2 Mikrotubuli. Beim Abbiegen der Cilie
verschieben sich die MT. Diese Geißelbewegung kommt durch
Dyneine zustande)
Self-assembly-Prozessen auf 4 Niveaus:
- Protofilament Grundstruktur
- Bildung von Mikrotubuli-Komplex
- deren Zusammenlagerung zum ersten Einzel-Centriol
- Ausbildung des zweiten Einzel-Centriol
Alkaloide lagern sich an das Tublin und verhindern die Aggregation der Mikrotubuli
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Zellbiologie WS 2004/05
Hell Katherina
DER SCHL AG VON CILIEN UND GEIßELN
In Gegenwart von ATP verharren die Dupletts in Ruhestellung. Erst die Hydrolyse von ATP zu
ADP+Pi bewirkt eine Konformationsänderung der Dynein-Ärmchen. Da die Mikrotubuli-Dupletts
fest an einer Basalplatte verankert sind, resultiert diese Bewegung des Dyneins in einem
Aneinandergleiten benachbarten Dupletts bei gleichzeitiger Krümmung des Ciliums oder Flagellums.
Aus der raschen Abfolge solcher reversibler Prozesse resultiert der mikroskopisch sichtbaren Schlag
eines Cillums oder eines Flagellums.
3. Actinfilamente
- bestehen aus Aktin (Protein). Aktin wird in der monomeren Form als G- Aktin bezeichnet.
Mikrofilamente entstehen dann, wenn G- Aktin zum geeigneten F- Aktin polymerisiert (mit Hilfe
geeigneter Proteinen)
Molekulare Prozesse an „Leading edge“.
Das F-Aktin zeigt hier besonders starke Dynamik, indem es durch Anpolymerisieren von G-Aktin
(rote Punkte) an Nukleationszentren direkt an der Zellmembran verlängert wird. Dadurch wird das
Vorderende der Zelle bei amöboider Bewegung vorwärts geschoben.
Amöboide Bewegung.
Die Zelle bewegt sich von links nach rechts, wo sie ein abgeflachtes „Leading edge“ erkennen lässt.
Dort können sich flächige Lamellipodien und stielförmige Filopodien, teilweise auch gröbere
Pseudopodien bilden (bei Amöben z.B.) Fp à sondieren wie Antennen das Umfeld auf chemische
Reize; die anderen Fortsätze à schieben die Zelle voran.
Diese Strukturen sind sehr dynamisch, indem sie durch Polymerisation von Aktin, vorwärts getrieben
werden.
Molekulare Prozesse an Fokalkontakten.
Für die Ausbildung eines Fokalkontaktes wesentlich ist die Akkumulation von Rezeptoren für Proteine
der extrazellulären Matrix, den Integrinen.
Nur in Wechselwirkung mit Myosin können Mikrofilamente Kontraktilität erlangen. Ein Myosin-Molekül
besteht aus zwei parallel angeordneten schweren Ketten mit je einem Schwanz und einem Kopfteil.
Funktion des Mikrofilamentsystems in Nicht- Muskelzellen:
Protoplasmaströmung
Kontraktion bestimmter Zellbereiche
Ausrichten von Chloroplasten
Fortbewegung der Zelle (amöboid)
Formgebung
MIKROVILLI (in Darmzotten)
In großer Anzahl vorhandene, fingerförmige Ausstülpungen der Ephitelzellen des Dünndarms, die
dessen Oberfläche vergrößern
Bestehend aus vielen Actinfilamenten
Cytoplasma
= Zellflüssigkeit mit präziser Ionenzusammensetzung
→ um Aktivität der Proteine zu kontrollieren
→ um Volumen der Gesamtzelle zu kontrollieren
Durchschnittliche Ionenkonzentration
innerhalb der Zelle
Im extrazellulären Bereich
ändert sich
Ionenkonzentration und
Zusammensetzung
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Zellbiologie WS 2004/05
Hell Katherina
Osmose
Diffusion von gelösten Teilchen und vom Lösungsmittel durch eine semipermeable Membran. Im
biologischen Sinn bedeute Osmose in erster Linie eine
Bewegung des Lösungsmittels, also eine Wasserbewegung
Donnan-Gleichgewicht:
Verteilung von Ionen in zwei Reaktionsräumen, die durch eine semipermeable Membran getrennt sind.
Für mindestens ein Ion ist die Membran impermeabel.
- ist also eigentlich ein Ungleichgewicht (denn in Zelle mehr Ionen als außen, das würde bedeuten
dass die Zelle mehr Wasser einzieht, dass das nicht passiert, dafür ist das Donnan- Gleichgewicht
zuständig)
Stoffwechselwege des Cytoplasmas
•
•
•
•
•
•
Glykolyse
Glykogensynthese
Glykogenabbau
Pentosephosphatzyklus
Fettsäuresynthese
Proteinsynthese
Signalübertragung- intrazellulär
(a) über Nervenzellen
(b) chem. Kommunikation über Hormone = Botenstoffe die über das Blut transportiert werden
Intrazelluläre
Signaltranskription
Hormon, das nicht durch Plasmamembran kann gibt Signal intrazellulär weiter (Signal
im Cytoplasma lokalisiert). Bindet sich an Rezeptor, dieser ändert seine KonformationG- Protein wird aktiviert und bindet ein Enzym- baut aus ATP cAMP auf ->
Proteinkinase A -> Zellantwort
UMBAU- / ABBAU VON ZELLMATERIAL
Membranlipide bei der Temperaturanpassung
- Adhäsionsmoleküle der Membran im Verlauf der Entwicklung
- Kernlamina bei der Zellteilung
- Mikrotubuli/Spindelapparat bei der Zellteilung
- Chromosomenabbau nach Verlust des Telomers
- Signalsequenzen nach Erreichen des Zielortes
(Ausnahme Kernlokalisationssignale)
- RNA - processing und splicing
- mRNA Abbau nach der Transkription
- Stoffwechselenzyme (Induktion, Abbau)
- Variabilität des Cytoskeletts
Zelltod- Nekrose und Apoptose
Nekrose (ungeplanter Zelltod)
– Zellschwellung,
– Mitochondrienschwellung
– verminderte Ionen/Osmoregulation, (v.a. Na+ und Ca2+ Ionen)
– Aktivierung von Phospholipasen, Abbau von Membranlipiden
– Freisetzung von Hydrolasen aus ruptierten Lysosomen
– Degradation von Protein, RNA und DNA,
à Zell-Lyse
à Entzündungsreaktion
Makrophagen, die nekrotische Zellen verdauen, setzen ebenfalls Entzündungsmediatoren frei
Apoptose (physiologischer, geplanter Zelltod)
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Zellbiologie WS 2004/05
Hell Katherina
Es gibt verschiedene Rezeptoren, die die Zelle zur Apoptose anregen. z.B. bei Metamorphose
Induziert durch: Proteasen (Caspasen) von innen, Oberflächenrezeptoren, Pharmazeutika, Strahlung,
freigesetztes Cytochrom c aus Mitochondrien, etc. -> starten Signalkaskade -> führt zu: ICEProteasen- Aktivierung -> Spaltung von Proteinen, Verkleinerung, Kernauflösung
Was passiert?
- Veränderung des Zellvolumens und der Zellform
- Zelle schrumpft
- Zellkern löst sich auf- DNA wird in definierte Bruchstücke fragmentiert (Zellen durch
Exocytose abgeschnürt)
- Phagocytose- Zelle wird eliminiert und Entzündungsreaktion wird durch Makrophagen
gehemmt (bei nekrotischen Zellen entzündet sich das Gewebe)
Induziert durch: TNF ( Tumor Necrosis Factor), oder durch Proteine der Bcl- 2 Familie, die sowohl
anti- als auch pro- apoptotisch wirken können.
Stressignale die zur Apoptose führen können sind z.B. DNA- Schäden
Bedeutung von Fas am Beispiel von T- Zellen:
Simulation von T- Zellen führt zu erhöhter Expression von Fas- Rezeptoren
Zeitverzögert wird auch der Ligand exprimiert
ð T- Zelle wird apoptotisch
Krebs
Ein Fehler in der Zelle tritt auf- P53 wird produziert
Krebskranke haben oft mutierte P53 Gene, diese Gene sorgen normalerweise dafür, dass eine Zelle
deren DNA beschädigt ist in die Apoptose übergeht oder in der G1 Phase arretiert wird.
Die Kontrolle des Zellzyklus bedeutet ein ständiges Wechselspiel von aktivierenden und hemmenden
Prozessen
- In Krebszellen ist die Kontrolle über dieses Wechselspiel verloren gegangen
- Es müssen mehrere Fehler zusammenkommen um eine Krebszelle entstehen zu lassn
Zelltypen und Viren
Die 9 Kompartimente der Eucyten: Zellplasma, Zellmembran, ER, GA, Microbodies, Plastiden,
Mitochondrien, Nucleus, Vakuolen/ Lysosomen
Blutzellen werden in den Stromazellen des Knochenmarks hergestellt, diese sind sog. Pluripotente
Zellen. (Stammzellen sind omnipotent)
Zelltypen im Blut: Erythrocyten, Leukocyten, Thrombozyten
- Leukocytenarten:
Granuolcyten (Neutrophile gegen Bakterien/ Viren, Eosinophile gegen Würmer, Basophile gegen
Parasiten)
Monocyten
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Zellbiologie WS 2004/05
Lymphocyten (B- schütten Antikörper aus, T- Killerzellen,
Gedächtniszellen)
Hell Katherina
Helferzellen,
Unterdrückerzellen,
-Thrombocyten sorgen für Wundverschluss mittels Thrombusbldg (führt zu irreversiblem Pfropf)
- Erythrocyten rote Blutkörperchen (Hämoglobin)
Nervenzellen gliedern sich in Dendrit und Axon. Schwannzellen wickeln sich spiralförmig um das
Axon -> myelisierte Nervenzellen (höhere Geschwindigkeit bei der Signalwiedergabe)
Viren synthetisieren mit Hilfe des Wirts zw 2 und 200 Proteine
Enzyme für eigene Replikation
Proteine die RNA-, DNA-, und Proteinproduktion des Wirts stoppen
Kapselproteine
Beim Lytischen Zyklus wird das Chromosom des Wirts abgebaut und die Zelle produziert sofort
Viren, beim Lysogenen Zyklus wird die virale DNA in die Wirts DNA eingebaut, und kann so durch
Zellteilung vermehrt werden, und dann später ausbrechen
Viren sind oft symmetrisch, wegen der Stabilität und weil gleiche UE die Anzahl der erforderlichen
Gene reduzieren
Viroide kleine, ringförmige einzelsträngige RNA- Moleküle
Tumorviren können eine neoplastische Transformation herbeiführen
Onkogene können Zellen zu Krebszellen machen (Proto- Onkogene- häufig Wachstumsgene)
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