Kraftwerk Der außerordentliche internationale Erfolg einer deutschen Band Facharbeit Grundkurs Musik Frau Kern von Erik Zajac Beckum, 25. März 2004 Kraftwerk I Vorwort Wieso habe ich mich für dieses Thema entschieden? II Information 2.1 Entstehung der Band 2.2 Geschichte der Band 2.3 Wichtige Bandmitglieder 2.4 Selbstverständnis der Band (Absicht, Botschaft) 2.5 Biografische Besonderheiten, Skandale, Erfolge und Auszeichnungen III Rezeption 3.1 Der Einfluss Kraftwerks: Cover, Samples... 3.2 Was sagen Kollegen, was Kritiker? IV Gesamtbewertung I Wieso habe ich mich für dieses Thema entschie- den? Ich wurde auf dieses Thema aufmerksam, als ich hörte, dass Kraftwerk lange Zeit die international erfolgreichste deutsche Musikgruppe war. Das wissen wenige und auch mich überraschte es. Außer zwei Liedern kannte ich kaum etwas über diese Gruppe und diese Lieder hatten einfache deutsche Texte über einen einfachen elektronischen Beat. Wie konnte nun so eine Band in der Liga der ganz großen Pop- und Rockstars mitspielen und derartige Hitlistenplätze und Auszeichnungen erlangen? Und hatten sie Einfluss auf spätere Gruppen? Ich bin musikinteressiert, und da ich über diese Thematik selbst noch nicht viel wusste, bot sich die Facharbeit dafür an. Kraftwerk bei einem Liveauftritt 1976 II Information 2.1 Wie ist die Band entstanden 1968 gründen Ralf Hütter, Florian Schneider, Alfred Mömick und ein zusätzlicher Schlagzeuger die Band „Organisation“. Hütter und Schneider haben sich auf einer Jazz-Fortbildung kennen gelernt. 1970 findet die Gruppe eine englische Plattenfirma, die ihr erstes und einziges Album „Tone Float“ veröffentlicht. Dieses erscheint in einer limitierten Auflage von 1000 Stück. Deutsche Plattenfirmen lehnen die Musik ab, da sie zu experimental ist. In Deutschland ist diese Platte nur als Import zu erhalten. Im selben Jahr verlassen Ralf Hütter und Florian Schneider die Band und gründen mit Klaus Dinger und Andreas Hohmann die Gruppe Kraftwerk. Der Name entsteht aus einer Idee, als Ralf Hütter und Alfred Mömick über die Autobahn fahren. 2.2 Die Geschichte der Band Das erste Album, selbstbetitelt mit dem Namen „Kraftwerk“, wird bei dem neugegründeten Plattenlabel Philips veröffentlicht. Durch die Beliebtheit bei einigen Livekonzerten ist dieses Hamburger Label auf sie aufmerksam geworden. Die LP erscheint am 1.12.1970 und steigt bis auf Platz 30 der LP-Charts, auch weil das Lied „Ruckzuck“ als Titelsong einer Fernsehsendung läuft. In den folgenden Monaten wechselt die Besetzung ständig, so sind sie zum Beispiel zu fünft im Studio, ohne aber etwas zu veröffentlichen. Ihren ersten TV-Auftritt in der Musikshow „Beat Club“ gestalten sie als Trio, mit dem Gitarristen Michael Rother, aber ohne Ralf Hütter. Ende des Jahres 1971 besteht Kraftwerk nur noch aus Hütter und Schneider. Das Album „Kraftwerk2“ wird innerhalb von sieben Tagen in einem eigenen Studio aufgenommen und steigt auf Platz 36 der deutschen LP-Charts. Wolfgang Flür wird ein freies Mitglied der Gruppe. Das dritte Album „Ralf und Florian“ wird im Oktober 1973 veröf- fentlicht. 1974 stößt Klaus Röder zur Band hinzu, im November dieses Jahres wird das erste große kommerzielle Album „Autobahn“ veröffentlicht. Kraftwerk hatte auf den ersten drei Alben noch mit normalen Instrumenten gespielt. Diese Instrumente, wie Flöte oder Geige, sind aber teilweise schon elektronisch verändert und verzerrt worden. Autobahn wird aber nur mit Synthesizern, Sequenzern und anderen Geräten produziert. „Autobahn“ erhält Kraftwerk erstmals weltweit Goldene Schallplatten. Es ist außerdem das letzte auf Philips veröffentlichte Album und durch den Erfolg gründet die Gruppe ihr eigenes Label namens „KlingKlang“. Das beinahe schon „legendäre“ KlingKlang-Label soll irgendwo in einem Düsseldorfer Hinterhof liegen und ist so geheim das es noch nicht mal einen Telefonanschluß haben soll. Die anschließende Welttournee ist ein Riesenerfolg. Die Erlöse geben ihnen die Möglichkeit, ihr Studio auf den neuesten Stand zu bringen. Karl Bartos ersetzt im Februar 1975 Klaus Röder. Die Besetzung Hütter/Schneider/Flür/Bartos hält die folgenden 15 Jahre. Das im November 1975 erscheinende Album „Radioaktivität“ wird durch das Label EMI weltweit vertrieben. 1977 wird das nunmehr sechste Album „Trans Europa Express“ veröffentlicht. Im April 1978 erscheint das Album „Die Mensch Maschine“. Dieses Album wird in Deutschland über 100.000 mal verkauft, in Frankreich sogar über 200.000 mal. Auch die Singleauskopplung „Die Roboter“ ist sehr erfolgreich, welche das erste Mal live im ZDF bei der Show „19:30“ mit Thomas Gottschalk gespielt wird. Die elektronische Popmusik die Kraftwerk nun macht ist bahnbrechend und einmalig. Sie ist einerseits naiv und minimalistisch anderseits technisch und soundtechnisch ausgeklügelt. 1981 erscheint das achte Kraftwerk Album „Computerwelt“. Die Plattenfirma EMI veröffentlicht auch eine Sonderedition, dem ein Taschenrechner mit dem Aufdruck „Kraftwerk-Computerwelt“ bei- liegt. Das Album erscheint zwei Jahre bevor IBM den ersten PC überhaupt auf den Markt bringt. Durch die Neue Deutsche Welle, ein Aufschwung deutschsprachiger Popmusik, erscheint der vier Jahre alte Track „Das Modell“ noch einmal und kommt in Deutschland auf Platz sieben der Hitlisten, in England sogar drei Wochen auf Platz eins. Das dieser schon Jahre alte Song so erfolgreich ist zeigt, dass die Gruppe seiner Zeit voraus war. Im Juni des Jahres 1983 erscheint die Single „Tour de France“, ein zugehöriges Album gab es nicht. Das unter dem Arbeitstitel laufende „Techno Pop“ Album wird aus nicht näher erwähnten Gründen nicht veröffentlicht. Erst im November 1986 erscheint dieses Album, welches nun den Titel „Electric Cafe“ trägt. Es erscheinen die Singles „Musique Non Stop“ und 1987 „Der Telefon Anruf“. Das Musikvideo zu „Musique Non Stop“ wird von dem New Yorker Institut für Technik entwickelt und ist sehr spektakulär für die noch neue Videoclip-Branche. Für 1990 wird ein neues Album angekündigt, doch es erscheint nicht. Wolfgang Flür verlässt für den Tontechniker Fritz Hilpert die Band und Karl Bartos wird durch Fernando von Abrantes ersetzt. Von Abrantes wird aber 1991 durch Henning Schmitz, ebenfalls ein Tontechniker, ersetzt. In dem gleichen Jahr erscheint auch das zehnte Album „The Mix“. Es enthält aber keine neuen Lieder, sondern nur aufbereitete eigene alte Songs. Das Album erreicht in den deutschen LP-Charts Platz sieben, danach tritt Kraftwerk auf der „The Mix 91-92 Tour“ in ganz Europa auf. 1996 geht die Kraftwerk-eigene Webseite www.kraftwerk.com online. 1997 geben Kraftwerk nach 4 Jahren wieder einige Konzerte. Dabei werden auch neue Lieder gespielt. Ralf Hütter und Florian Schneider feiern 1998 ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum. Relativ überraschend gibt es in diesem Jahr auch eine Welttournee, in dessen Verlauf zum Beispiel in Brasilien, den USA und in Japan gespielt wird. Im Jahre 1999 erhält Kraftwerk 400000 DM für den vier Sekunden langen Exportrailer. Der Song Expo2000 steigt in die deutsche Top20 ein. Ein Jahr später klagen Kraftwerk gegen Wolfgang Flürs Buch „Ich war ein Roboter“ und gegen einen Fan, der die Addresse www.kraftwerk.org besitzt. 2003 wird das ca. 20 Jahre alte Projekt „Tour de France“ veröffentlicht. Es geht in den deutschen Albumcharts von Platz 0 auf Platz 1. Bis zum Juni 2004 sind Kraftwerk auf einer Welttournee. 2.3 Wichtige Bandmitglieder Ralf Hütter wurde am 20.08.1946 in Krefeld geboren. Er studierte Architektur und hatte 10 Jahre Klavierunterricht. Er spielt außerdem auch Orgel, Flöte und Bass. Er gründete Kraftwerk mit und ist heute immer noch Bandmitglied. Florian Schneider wurde am 07.04.1947 in Oehningen/Kattenhorn geboren. Er war ebenfalls Gründungsmitglied und ist nun 36 Jahre in der Band. Schneider studierte 10 Jahre am Düsseldorfer RobertSchumann Konservatorium Querflöte, danach Musikwissenschaft in Köln. Er baute auch seine eigene elektrische Flöte und spielt Geige und Professor Gitarre. für Er Medienkunst wurde und am 05.02.1998 Performance als an die Karlsruher Hochschule für Gestaltung berufen. Wolfgang Flür Wurde am 17.07.1947 Schreinerlehre Jahre bei in studierte Kraftwerk. Frankfurt er Danach geboren. Innenarchitektur. spielte er bei Nach Er einer war einer 15 Band namens „The Beethovens“. Karl Bartos Wurde am 31.05.1952 in Berchtesgaden geboren. Er studierte am Düsseldorfer Robert Schumann Konservatorium Klavier, Schlagzeug und Vibraphon. Nach dem Ausstieg bei Kraftwerk gründete Bartos die Gruppe „Elektric Music“. Emil Schult Wurde 1948 in Dessau geboren. Er studierte in Münster Fremdsprachen, Philosophie und Kunstgeschichte. Er war ein Schüler von Joseph Beuys und verantwortlich für die Visualisierung der Liveshows. 2.4 Selbstverständnis der Band (Absicht, Botschaft) Kraftwerk hat nie versucht, eine bestimmt Botschaft zu verbreiten, auch sehen sie sich nicht als richtige Musiker oder Stars. Sie bezeichnen sich selbst als „Musikarbeiter. Obwohl die Gruppe weltweit bekannt ist, haben sie es geschafft, die Privatpersonen fast ganz aus der Öffentlichkeit herauszuhalten. Sehr selten sieht man sie privat auf Fotos. Sie präsentieren sich bei den seltenen Konzerten und den noch selteneren Fernsehauftritten meist mit maskenhaften Make-up oder ganz als „Roboter“. Kraftwerk gilt zwar nicht unbedingt als typisch deutsche Band, aber hat scheinbar die deutschen Attribute distanziert, kalt, perfektionistisch und sehr effektiv zu sein. So haben sie einen doch einen bewusst deutschen Namen gewählt, was zu dieser Zeit sehr unüblich war. Doch Kraftwerk selbst sieht sich als europäische Band mit einem deutschem Pass. Außerdem haben sie neben den deutschsprachigen Liedern auch englisch - und französischsprachige Lieder herausgebracht. Kraftwerk hatte von jeher eine Vorliebe bezüglich Technik und Elektronik. So bauten sie ihre eigenen elektrischen Flöten und Geigen, bevor irgendwelche Musikfirmen so etwas baute. Zu der Beziehung mit Maschinen sagten sie mal, dass Maschinen zwar lange als schlimm angesehen wurden, aber dass das bei ihnen nicht zuträfe. Es verband sie eine Art Kameradschaft. In einem Interview im Jahre 1970 sagt Florian Schneider: „Wir haben eine Seele, auch wenn sie elektronisch und mathematisch ist.“ Im Jahr 1971 nutzt die Gruppe erstmalig einen Prototyp einer Laser-Show der Firma Siemens. 1975 meldeten Hütter und Schneider das elektronische Schlagzeug in den USA als Patent an, welches aus der heutigen Musikwelt erfanden also nicht nur Computer gab, sondern kaum den auch mehr wegzudenken Drumcomputer den bevor sogenannten es ist. Sie richtige „Intervallomat“. Dieser bot erstmalig die Möglichkeit jederzeit reproduzierbare und schnell mussten die langwierig einstellbare Tonfolgen Tonhöhen kontinuierlich „eingetunt“ an werden. zu Außerdem programmieren. arbeitenden entwickelten Davor Geräten sie den „Ultrafeintrieb“ für den Taktgenerator. Hiermit war es möglich, das Tempo einer Sequenz auf einer Skala von 000-999 genauestens abzustimmen. 1976 baute Wolfgang Flür ein Lichtschranken-Schlagzeug, den sogenannten Käfig. Dieser war mit Lichtschranken, UV-Licht-Sensoren und Empfängern bestückt. Wenn man sich in Innere des Käfigs stellte und mit gekonnten Bewegungen die Lichtschranken unterbrach, wurden Töne und Klänge freigesetzt. Dieses Gerät verband Tanz und Musik direkt, wurde aber nur einige Male live benutzt, da die Technik noch nicht ausgereift war. Kraftwerk tüftelte tagelang an ihren Synthesizern oder anderen elektronischen Geräten, um neue Klänge zu erstellen oder Alltagsgeräusche zu imitieren. So fanden sie auch an Autobahn – und Zugfahrten musikalische Elemente und brachten sie mit in ihrer Musik unter. Vor ihrer USA-Tour 1976 pragte Ralf Hütter einmal: „Kraftwerk ist seiner Zeit weit voraus. Ohne die Technik, die jetzt bei uns Einzug gefunden hat, wird die Popwelt nicht mehr auskommen“. 2.5 Biografische Besonderheiten, Skandale, Erfolge Handfeste Skandale gab es während ihrer ganzen Laufbahn nicht, auch weil die Mitglieder sich zumeist aus dem öffentlichen Leben zurückhielten. Zu erwähnen wäre, dass bei der Albumpräsentation von „Mensch Maschine“ 1978, die zeitgleich in New York und Paris stattfindet, die Band die anwesenden Journalisten mit den „Robotern“ schockiert. Auf der Bühne stehen vier von einem Bildhauer der Firma Obermayer aus München entworfene Plastikexemplare, die wie Roboter aussahen. Sie waren den Körperkonturen und Gesichtsformen der vier Kraftwerkmitglieder angeglichen. Die Roboter Anfang der Achtziger durften Kraftwerk nicht in Ostdeutschland spielen, da man Angst vor den vielen Computern hatte. Die Einzigen die einen Computer benutzten waren die Beamten der Staatspolizei. Insgesamt kann Kraftwerk auf 10 Goldene und 2 Platinschallplatten zurückblicken. III Rezeption 3.1. Der Einfluss 3.2. Der Einfluss Kraftwerks auf die Musikwelt ist enorm und kaum hoch genug einzuschätzen. Ohne sie würde es die heutige elektronische Musik in der jetzigen Form kaum geben. So haben auch fast alle elektronischen Gruppen und DJs der achtziger Jahre Kraftwerk als Einfluss angegeben. Auch bekannte Künstler wie Michael Jackson, David Bowie und Elton John fragten wegen einer Zusammenarbeit oder der Verwendung von Originalbändern an, dieses wurde jedoch weitestgehend abgelehnt. Selbst Depeche Mode, die neben Kraftwerk äußerst großen Erfolg hatten und viel Einfluss in die heutige Techno-Branche hatten, geben Kraftwerk als Vorbilder an. Teilweise werden Kraftwerk sogar als elektronische Beatles bezeichnet. Die mechanische Entfremdung der Stimme, der gradlinige Beat und dazu Synthesizer-Sounds sind typisch für Popmusik der Achtzigern. Elemente mit denen Kraftwerk schon Anfang der siebziger Jahre experimentierte. Sie waren auch Vorbild einiger Neue Deutsche Welle Bands. Aber auch in die Hiphop-Welt lieferte Kraftwerk Elemente, da Mitte der Siebziger in Amerikas Discotheken und Clubs farbige DJs Kraftwerk-Platten dabei hatten. Zahlreiche Hiphop DJs haben bis heute Kraftwerk-Samples in ihren Liedern. Kraftwerk gehört neben James Brown und Donald Byrd zu den meist gesampleten Künstlern überhaupt. Es gibt außerdem mindestens fünf Tribute-CDs, also Alben auf denen verschiedene Künstler aus Respekt Kraftwerk Lieder covern. Andere Coverversionen stammen unter anderem von The Cardigans oder Rammstein. Auch wurde Kraftwerk unzählige Male geremixt, zum Beispiel von den bekannten DJs Westbam und Madonna-Produzent William Orbit. Kraftwerks Single „Techno Pop“ entwickelt sich zu Leitmusik des elektronischen Zweiges des „New Wave“. Der „New Wave“ war die Kommerzialisierung des Punks, der Ende der Siebzigern entstand. New Wave hatte immer noch zwei oder drei Akkorde in ihren Liedern, doch benutzte man auch Synthesizer und zog Disco-Klamotten an. Auch war der erste Teil des Namens „Techno Pop“ die Bezeichnung einer Musikrichtung die einer ihrer Wurzeln bei Kraftwerk hat. 3.2. Was sagen Kritiker damals Die Gruppe besteht aus zwei nachdenklichen Intellektuellen aus Düsseldorf [...]. Ihre Musik ist sehr schwungvoll, sehr locker, eine Art lang anhaltender Verzauberung, vergleichbar Terry Riley, die auf den ausgedehnten und zusammengefügten, mannigfaltigen Rhythmen und kreisenden Melodien aufbaut.“ Best, französisches Musikmagazin, 1970 „Die süße Monotonie ist unerträglich“ –Sounds-, deutsches Musikmagazin „Gesichtslos“ Frankfurter Allgemeine Zeitung „Beständigste und talentierteste Experimental-Rockgruppe Europas“ Melody Maker, britische Musikzeitschrift, 1972 Und heute „Kraftwerk ist dank klassischer Elektropop-Hits wie „Autobahn“ oder „Die Roboter“ die international einflussreichste deutsche Band überhaupt“ Der Spiegel „Wenn man über elektronische Musik spricht, kommen immer zwei Namen hoch, die Bands aus diesem Bereich als größten Einfluss angeben, da sind Kraftwerk und Depeche Mode.“ Radio Goethe, amerikanischer Radiosender „Kraftwerk“ waren immer bemüht, neue elektronische Ausdrucksformen in ihre Musik einzubinden. „Kraftwerk“ hat in den letzten 30 Jahren wie keine andere Band die Musikentwicklung weltweit beeinflusst“ www.germankraft.com 3.2.1 Was sagen Musiker: „[...]es gab damals in England keine einzige Band, die Vergleichbares auf die Beine gestellt hat." Richard H. Kirk, Sänger der englischen Gruppe Cabaret Voltaire über Kraftwerk „Ein Traum wäre es für uns, einmal mit Kraftwerk zusammenarbeiten zu dürfen oder gar einen von den beiden als Produzenten gewinnen zu können“ Till Lindemann, Sänger der Gruppe Rammstein „Kraftwerk waren für mich immer die größten Innovatoren“ Martin Gore, Kopf der Gruppe Depeche Mode „Wir haben hier ein Musikpotenzial, welches noch nicht entdeckt wurde, weil alles durch den Rock verunsichert ist“ Conny Plank, Produzent der ersten drei Kraftwerk Alben, über die Musik von Kraftwerk 1971 "Die Platten von Kraftwerk sind wie Postkarten aus der Zukunft." Techno-Pionier Derrick May „Die Mikrocomputer stapeln sich, in blaues Neonlicht getaucht, auf allen Regalen. Ihr Studio ist eine futuristische Fabrik, der der Traum eines jeden Sound-Süchtigen ist.“ Jean-Francois Bizot, elektronischer DJ, über das legendäre KlingKlang Studio in Düsseldorf „Sie sind eine perfekte Schöpfung“ Andy McCluskey, Sänger der in den Achtzigern erfolgreiche Band OMD IV Gesamtbewertung Der Einfluss den Kraftwerk bis heute auf die Musik hat, hat mich überrascht. Sie waren sowohl im technischen als auch im musikalischen Bereich ihrer Zeit in ihrer produktiven Phase der Konkurrenz Jahre voraus. Ihre gradlinigen, perfekten und technisch konstruierten Lieder über sehr deutsche Themen wie Autobahn oder Radio (die Deutschen hatten die ersten „Volksempfänger“) haben aber keinerlei faschistoiden Charakter, wie einige deutsche Journalisten ihnen vorgeworfen haben. Sie sind also keine typische deutsche Band; sie sind gar keine typische Band. Sie haben immer ihr Ding durchgezogen, und mit ihrem vermarktungstechnischem Kalkül Trends gesetzt und das Computerzeitalter vorausgesagt. Man kann also sagen, dass Kraftwerk nicht unbedingt wegen ihrer deutschen Herkunft so erfolgreich waren, vielmehr wegen 1. Ihrem Pionier/Innovations-Effekt, sie haben Musik gemacht die bisher völlig neuartig war. 2. der Unterhaltungsmusik; sie war zu der Zeit im Ausland populärer als in Deutschland und war ein fester Bestandteil des Kulturleben. In Deutschland galt die Populär Musik als unseriös und infantil. Es fällt, auf dass es bei Kraftwerk eine sehr produktive Phase gibt, und zwar wurden von 1974 bis 1978 fünf Alben veröffentlicht. Allerdings ist von 1983 bist 1999 kein neues Material von der Gruppe auf den Markt gekommen, obwohl Kraftwerk behauptet 168 Stunden in der Woche in ihrem Düsseldorfer Studio zu arbeiten. vielleicht Achtziger Die auf Phase den ohne Veröffentlichungen aufkommenden zurückführen. lässt sich Elektronik/Techno-Trend Kraftwerk hatte eine neue der Musiklücke aufgetan, die dann zum Massentrend wurde. Da alles so eintraf wie sie es geahnt hatten, wussten sie vielleicht nicht mehr was sie machen konnten. Sie waren 1983 auf dem Zenit ihres Erfolges, man kann nur veröffentlichten. mutmaßen Es gab warum zum sie einen 16 Jahre danach lang die nichts digitalen Aufnahmetechniken, Kraftwerk digitalisierte alle ihre Klänge und Lieder, und rüstete das ganze Studio auf. Es wurde auch so auf Computerform komprimiert, dass sie auch auf Tour immer ihr ganzes Studio mitnehmen konnten. Außerdem hatte Ralf Hütter 1983 einen schweren Fahrradunfall und lag zwei Tage im Koma. Vielleicht hatte Kraftwerk aber auch Angst nicht mehr am Puls der Zeit zu sein und wollten erst einmal die Weiterentwicklung elektronische Musik beobachten. Das 2003 erschienene Album „Tour de France“ und die angeschlossene Welttournee waren aber sehr erfolgreich und zeigen, dass von Kraftwerk jederzeit noch innovative Musik kommen kann. Kraftwerk hat selbst gesagt das sie sich nie unter Druck setzen lassen, wenn es um Plattenveröffentlichungen ging. Es kann also sein, dass es in der nächsten Zeit monatlich eine neue Platte erscheint oder dass es noch viele Jahre dauert, bis Kraftwerk die nächste CD veröffentlicht. Quellen: http://kraftwerk.technopop.com.br http://www.kraftwerk.com http://www.cuug.ab.ca/~lapierrs/creative/kraftwerk/index.html http://www.spiegel.de http://www.germankraft.com http://www.grenzwellen.com/gw/html/interview/kraftwerk.html Emailkontakt mit Arndt Peltner, Gründer von Radio Goethe (http://www.radiogoethe.de)