Elektrizität

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Elektrizität
2
Inhalt
Wo ist bei einem Fahrrad die zweite Leitung? ........................................................................................ 3
Modell eines Bimetallschalters ................................................................................................................ 4
Spannung erzeugen durch Lichtenergie ................................................................................................. 5
Erzeugen von Spannung durch Wärmeenergie (Thermospannung) ...................................................... 6
Das Akkumodell....................................................................................................................................... 7
Ein motivierendes Experiment zur Einführung der elektromagnetischen Induktion ............................... 8
Modell des Fahrraddynamos................................................................................................................... 9
„Seilhüpfen“ im Magnetfeld der Erde..................................................................................................... 10
Widerstand von Metalldrähten............................................................................................................... 11
Abhängigkeit des Widerstands eines Metalldrahts von der Temperatur .............................................. 13
Ein lichtempfindlicher Widerstand ......................................................................................................... 14
Ein temperaturabhängiger Widerstand ................................................................................................. 15
Oersted-Versuch mit einem magnetisierten Laubsägeblatt .................................................................. 16
Magnetpole einer stromdurchflossenen Spule...................................................................................... 17
Abhängigkeit der elektromagnetischen Kraftwirkung von der Windungszahl der Spule ...................... 18
Modell eines Gleichstrommotors mit Trommelanker............................................................................. 19
Der Fahrraddynamo als Motor .............................................................................................................. 20
Ein Gedankenexperiment zur Wechselwirkung zwischen Motor und Generator.................................. 21
Eine „magnetische Pumpe“ ................................................................................................................... 22
Messen der Spannung an den Kontakten einer Halogenleuchte ......................................................... 23
Die „Thomsonkanone“........................................................................................................................... 24
Erwärmung eines geblätterten und eines massiven Eisenkerns durch Induktion ................................ 25
Modell der Schmelzsicherung ............................................................................................................... 26
Modell eines Leitungsschutzschalters................................................................................................... 27
Identifizierung der Kontakte einer Steckdose........................................................................................ 28
Ein einfacher Stromkreis unter Einbeziehung der Schutzleiter............................................................. 29
Modellversuch zur Funktion des FI-Schalters ....................................................................................... 30
Ionenleitung (Ionenbindung) in einem „salzgetränkten“ Wollfaden....................................................... 32
Ionenleitung in einer Salzschmelze....................................................................................................... 33
Ionenleitung in zähflüssigem Glas......................................................................................................... 34
Steigerung der Leitfähigkeit von destilliertem Wasser .......................................................................... 35
Leitfähigkeitsvergleich Eis – Wasser..................................................................................................... 36
Die Leitfähigkeit der Erde ...................................................................................................................... 37
Die Erde als Telefonleitung ................................................................................................................... 38
Die Leitfähigkeit des menschlichen Körpers ......................................................................................... 39
Elektrolyse eines „Kochsalzteigs“ ......................................................................................................... 40
Der qualmende Bleistift ......................................................................................................................... 41
Polung einer stromdurchflossenen Spule ............................................................................................. 42
Verstärkung der magnetischen Wirkung einer stromdurchflossenen Spule durch einen Eisenkern.... 43
Gleichstromwiderstand und Wechselstromwiderstand einer Spule...................................................... 44
Warum verwendet man bei Transformatoren geblätterte Eisenkerne? ................................................ 45
Stromstärkebegrenzung beim Fahrraddynamo .................................................................................... 46
Bremsen eines fallenden Magneten durch Induktion............................................................................ 47
Unterschiedliches Aufleuchten zweier Lämpchen durch Selbstinduktion............................................. 48
Störung der Taktfrequenz einer batteriebetriebenen Uhr ..................................................................... 49
Wirbelstrombremse ............................................................................................................................... 50
3
Wo ist bei einem Fahrrad die zweite Leitung?
Material:
Fahrrad mit Dynamo, Krokoklemmen, Lämpchen in Fassung
Beschreibung:
a) Das Fahrrad mit Dynamo wird im Physiksaal so aufgestellt, dass man das Rad,
das den Dynamo antreibt, drehen kann.
b) Die Schülerinnen und Schüler wissen, dass ein Lämpchen nur leuchtet, wenn es
mit zwei Leitungen mit der Stromquelle (dem Dynamo) verbunden ist. Es ist jedoch
nur ein Draht vom Dynamo zum Lämpchen sichtbar.
Wo ist die zweite Leitung?
c) Nun verbindet man ein Lämpchen in Fassung mithilfe einer Krokoklemme mit dem
Dynamo und versetzt ihn in Bewegung.
Ergebnis: Das Lämpchen bleibt dunkel.
d) Den Schülerinnen und Schülern wird die Aufgabe gestellt, das Lämpchen zum
Leuchten zu bringen.
Ergebnis:
Das Lämpchen leuchtet, wenn man den zweiten Anschluss mit einem Metallteil des
Fahrrads verbindet.
4
Modell eines Bimetallschalters
Krokoklemmen
Kontaktstift
Stativmaterial
Brenner
Material:
Gleichstromquelle, Bimetallstreifen, Lämpchen in Fassung, Brenner, Leitungen, Krokoklemmen, Stativ und Stativmaterial
Beschreibung:
Der Bimetallstreifen wird in Serie mit dem
Lämpchen geschaltet, mit der Stromquelle
verbunden und mit dem Gasbrenner erwärmt.
Beobachtung:
Bei Erwärmung biegt sich der Streifen und der Stromkreis wird unterbrochen (oder
geschlossen).
Erklärung:
Der Bimetallstreifen besteht aus 2 verschiedenen Metallen, die sich bei Erwärmung
unterschiedlich stark ausdehnen.
5
Spannung erzeugen durch Lichtenergie
Material:
LED, Voltmeter, Leitungen, allenfalls Taschenlampe
LED
Beschreibung:
Die LED wird mit dem Voltmeter verbunden und in
Licht
Richtung Fenster gehalten (bzw. mit einer Lichtquelle beleuchtet). Das Voltmeter zeigt einige Millivolt
Spannung an. Sobald die LED mit der Hand abgedunkelt wird, sinkt auch die Spannung.
V
Erklärung:
An der Grenzfläche zwischen den beiden Schichten (n und p) der LED werden
durch Lichtenergie Ladungen getrennt (= Spannung erzeugt).
6
Erzeugen von Spannung durch Wärmeenergie (Thermospannung)
Material:
Kupferdraht, Eisendraht, Brenner, Voltmeter,
Krokoklemmen, Leitungen
Kupferdraht
V
Krokoklemmen
Eisendraht
Brenner
Beschreibung:
Die beiden Drähte werden an einem Ende
verdrillt und die freien Enden mit dem Voltmeter verbunden. Das verdrillte Ende wird
mit der Brennerflamme erhitzt.
Beobachtung:
Das Voltmeter zeigt einige Millivolt Spannung.
Erklärung:
Ladungstrennung (= Spannung erzeugen) durch Wärmeenergie
7
Das Akkumodell
Laden
Elektrodenhalter
Pb-Elektrode
verd.
H2SO4
Beschreibung:
a) Aus den angegebenen Materialien wird eine
Akkuzelle gebaut, die einige Minuten mit der
Stromquelle verbunden wird. Nach dem Aufladen
werden die beiden Elektroden aus dem Elektrolyt
genommen. Eine Platte hat sich mit einer dunkelbraunen Schicht überzogen.
b) Die geladene Akkuzelle wird mit einer LED
verbunden – Polung beachten! Die LED leuchtet.
Entladen
Elektrodenhalter
galvanisches
Element
verd.
H2SO4
Material:
2 kleine Stative, 2 Elektrodenhalter, 2 Bleiplatten,
2 Experimentierkabel, Spannungsquelle (z. B.
Labortrafo), LED, verdünnte Schwefelsäure,
Becherglas, Krokoklemmen
Erklärung:
In der Schwefelsäure überziehen sich die Bleiplatten mit Bleisulfat. Beim Aufladen entsteht am
Pluspol Bleidioxid (dunkelbraun). Der Minuspol
wird hellgrau; es entsteht wieder Blei. Beim Aufladen ist eine galvanische Zelle entstanden. Elektrische Energie wurde in chemische Energie umgewandelt.
Beim Entladen laufen die Vorgänge in umgekehrter Richtung ab. Chemische Energie wird in elektrische Energie umgewandelt.
Tipp:
Wenn die Ausstattung für Schülerversuche unzureichend ist, können statt der von
Lehrmittelfirmen angebotenen Bleielektroden auch „Bleiplatten“, die man sich aus
einem alten Abwasserrohr (Sondermüll beim Installateur!) herstellt, verwendet werden. Statt der Bechergläser benützt man abgeschnittene PET-Flaschen.
8
Ein motivierendes Experiment zur Einführung der elektromagnetischen
Induktion
Material:
Spule (z. B. 12 000 Windungen) mit Eisenkern, „starker“ Stabmagnet, Voltmeter
(dessen Zeiger in beide Richtungen ausschlagen kann), Leitungen
Durchführung:
Der Lehrer oder die Lehrerin gibt einem Schüler oder einer Schülerin vor Beginn der
Unterrichtsstunde einen Stabmagnet und ersucht ihn oder sie, diesen in den Hosensack zu stecken. Wenn nun dieser Schüler oder diese Schülerin während der Unterrichtsstunde in geringer Entfernung an der Spule mit Eisenkern vorbeigeht, bewegt
sich der Zeiger des Voltmeters (Messbereich: Millivolt) wie „durch Zauberkräfte“ (der
Zeiger des Voltmeters wird zu Beginn des Experiments in Mittelstellung gebracht).
Erklärung:
Elektromagnetische Induktion
9
Modell des Fahrraddynamos
Material:
Spule (z. B. 600 Windungen) mit Eisenkern,
Stabmagnet (drehbar gelagert), Voltmeter
(dessen Zeiger nach beiden Richtungen ausschlagen kann), Leitungen
V
600 Wdg.
drehbar gelagerter
Stabmagnet
Durchführung:
Der Zeiger des Voltmeters wird in Mittelstellung gebracht und der Versuch wie in der Abbildung aufgebaut. Man beobachtet den Zeigerausschlag des Messgeräts.
Beobachtung:
Der Zeiger schwingt hin und her. Wechselspannung wird erzeugt.
Erklärung:
Elektromagnetische Induktion
Tipp:
Vor der Durchführung des Experiments sollte den Schülerinnen und Schülern ein
zerlegter Fahrraddynamo gezeigt werden und auf die Parallelen zwischen dem
„realen“ Dynamo und dem Modell aufmerksam gemacht werden: Der Spule des Dynamos mit seiner „Krone“ aus Eisenblech entspricht im Modell die Spule mit Eisenkern, dem Rotor (Läufer) der drehbar gelagerte Stabmagnet.
10
„Seilhüpfen“ im Magnetfeld der Erde
Material:
5-6 m langes Kabel, Voltmeter (dessen Zeiger in Mittelstellung gebracht werden
kann)
Beschreibung:
Vor Durchführung des Versuchs wird der Zeiger des Messgeräts in Mittelstellung
gebracht. Ein ca. 5-6 m langes Kabel wird mit einem Voltmeter verbunden (Messbereich: z. B. 1 mV).
Am Experiment selbst sind mindestens 3 Personen beteiligt: Zwei Schüler oder
Schülerinnen bewegen nun ein langes Teilstück des Kabels wie ein Sprungseil,
während der dritte Schüler oder die dritte Schülerin über das schwingende Kabel
hüpft.
Ergebnis:
Der Zeiger des Voltmeters bewegt sich im Rhythmus des Hüpfens.
Erklärung:
Elektromagnetische Induktion im Magnetfeld der Erde
11
Widerstand von Metalldrähten
Polocalrohr
Material:
Konstantandrähte (Durchmesser: 0,1 mm und 0,3
mm), Kupferdraht (Durchmesser: 0,3 mm), 3 Polocalrohre, Telefonbuchsen (Innendurchmesser: 4
mm), Lämpchen, Amperemeter, regelbare Stromquelle
Telefonbuchse
Vorbereitungsarbeit:
Zur Demonstration der Abhängigkeit des Widerstands von Länge, Querschnitt und Material lässt sich (z. B. fächerübergreifend
mit dem Werkerziehungsunterricht) mithilfe von drei Polocalrohren ein praktisches
Unterrichtsmittel selbst herstellen:
Jedes der drei Polocalrohre wird mit 10 Windungen Draht umwickelt,
• das erste mit Konstantandraht, Durchmesser: 0,1 mm (= Widerstandsrohr 1),
• das zweite mit Konstantandraht, Durchmesser: 0,3 mm (= Widerstandsrohr 2),
• das dritte mit Kupferdraht, Durchmesser: 0,3 mm (= Widerstandsrohr 3).
Die Enden der Drähte werden mit Telefonbuchsen (Innendurchmesser 4 mm) verbunden. Die Drahtenden werden an die Telfonbuchsen gelötet oder einfach zwischen
zwei Schraubenmuttern geklemmt.
Krokoklemme
Experiment a:
Zunächst wird die Spannung so eingestellt, dass
ein Lämpchen, das über ein Amperemeter mit der
Stromquelle verbunden ist, hell leuchtet. Nun
schaltet man zusätzlich das „Widerstandsrohr 1“
(Konstantandraht, Durchmesser: 0,1 mm) in Serienschaltung in den Stromkreis und berührt mit
dem Stecker der Leitung eine Windung nach der
anderen.
A
Beobachtung:
Die Stromstärke und die Leuchtstärke des Lämpchens nehmen ab.
Erklärung:
größere Länge des Drahts Æ geringere Stromstärke Æ größerer Widerstand
Experiment b:
Im nächsten Versuch werden die Leitungen bei unveränderter Spannung nacheinander mit den Anschlüssen von „Widerstandsrohr 1“ und „Widerstandsrohr 2“ (Konstantandraht, Durchmesser: 0,3 mm) verbunden. Die Leuchtstärke des Lämpchens
und die Stromstärken werden verglichen.
Beobachtung:
12
Wenn das „Widerstandsrohr“ mit dem dünneren Draht im Stromkreis ist, leuchtet das
Lämpchen schwächer und die Stromstärke ist geringer.
Erklärung:
kleinere Querschnittsfläche Æ geringere Stromstärke Æ größerer Widerstand.
Experiment c:
Abschließend wird (bei unveränderter Spannung) die Wirkung des „Widerstandsrohrs
2“ mit der des „Widerstandrohrs 3“ (Kupferdraht, Durchmesser: 0,3 mm) verglichen.
Beobachtung:
Im Stromkreis mit dem Kupferdraht leuchtet das Lämpchen heller und die Stromstärke ist höher.
Erklärung:
Materialabhängigkeit
13
Abhängigkeit des Widerstands eines Metalldrahts von der Temperatur
Material:
Netzgerät, Eisendraht (Durchmesser: 0,3 mm, gewendelt), Isolierstützen, Amperemeter, Gasbrenner oder Kerze, Leitungen
Durchführung:
In einer Serienschaltung aus einem gewendelten Eisendraht und einem Amperemeter wird die Stromstärke auf z. B. 2 Ampere eingestellt. Dann wird der Draht mit dem
Gasbrenner (oder der Kerze) vorsichtig erwärmt.
Beobachtung:
Beim Erwärmen des Drahts nimmt die Stromstärke ab. Wenn der Draht abkühlt,
steigt die Stromstärke wieder.
Erklärung:
Durch die Erwärmung des Drahts geraten seine Teilchen in heftigere Schwingungen
und „behindern“ zunehmend die Bewegung der Elektronen, d. h. der Widerstand des
Drahts nimmt zu.
14
Ein lichtempfindlicher Widerstand
LDR
LED
A
Material:
Gleichstromquelle (ca. 4,5 V), lichtabhängiger
Widerstand (LDR), Leuchtdiode (LED), Amperemeter, Taschenlampe, Leitungen, Krokoklemmen
Beschreibung:
Ein lichtabhängiger Widerstand und ein Amperemeter werden in Serie mit einer Leuchtdiode geschaltet und mit der Stromquelle verbunden. Der
LDR wird abwechselnd beleuchtet und abgedunkelt.
Beobachtung:
Bei Beleuchtung des LDR mit der Taschenlampe leuchtet auch die LED und die
Stromstärke ist „hoch“. Bei Abdunklung nehmen die Leuchtstärke der LED und die
Stromstärke ab.
Erklärung:
Der beleuchtete LDR hat einen geringeren Widerstandswert (Æ größere Stromstärke) als der abgedunkelte (Æ geringere Stromstärke).
15
Ein temperaturabhängiger Widerstand
NTC
LED
Material:
Gleichstromquelle (ca. 4,5 V), temperaturabhängiger Widerstand (NTC), Leuchtdiode
(LED), Amperemeter, Taschenlampe, Leitungen, Krokoklemmen
Beschreibung:
Ein NTC und ein Amperemeter werden in Serie
mit einer Leuchtdiode geschaltet und mit der
Stromquelle verbunden. Der NTC wird nacheinander in destilliertes Wasser mit ca.
20 °C und ca. 60 °C getaucht.
A
Beobachtung:
Wenn man den NTC in heißes Wasser taucht, leuchtet die Leuchtdiode heller und die
Stromstärke nimmt zu.
Erklärung:
Der Widerstandswert des NTC nimmt bei Erwärmung ab.
16
Oersted-Versuch mit einem magnetisierten Laubsägeblatt
Material:
Glasschale oder Kunststoffschale, Permanentmagnet, Laubsägeblatt, Leitung (2 m),
Batterie (4,5 V), Krokoklemmen
Vorbemerkung:
Der folgende Versuch ist für Schulen konzipiert, deren Physiksammlung eine unzureichende Anzahl von Magnetnadeln zur Durchführung des bekannten OerstedVersuchs in Gruppenarbeit aufweist.
Laubsägeblatt
Leitung
Gleichspannung
Beschreibung:
Die Glasschale (Kunststoffschale) wird
mit Wasser gefüllt. Auf die Wasseroberfläche wird ein magnetisiertes
Laubsägeblatt so aufgesetzt, dass es
schwimmt. Nun wartet man, bis sich
das Laubsägeblatt in Nord-Südrichtung
eingestellt hat und hält anschließend
einen Teil der mit der Batterie verbundenen Leitung parallel zum Laubsägeblatt.
Beobachtung:
Das magnetisierte Laubsägeblatt wird aus seiner Richtung abgelenkt (im Idealfall
rechtwinkelig).
Erklärung:
Der stromdurchflossene Leiter ist von einem Magnetfeld (konzentrische Kreise) umgeben.
Tipp:
Die Leitung soll nur kurzzeitig mit der Batterie verbunden werden.
17
Magnetpole einer stromdurchflossenen Spule
Material:
Spule (z. B. 1 200 Windungen), Netzgerät, Glasschale (Kunststoffschale), Permanentmagnet, Laubsägeblatt, Leitungen
Vorbemerkung:
Der folgende Versuch ist für Schulen konzipiert, deren Physiksammlung eine unzureichende Anzahl von Magnetnadeln zur Bestimmung der Magnetpole einer Spule in
Gruppenarbeit aufweist.
magnet.
Laubsägeblatt
Spule
Beschreibung:
Ein magnetisiertes Laubsägeblatt wird auf
die Wasseroberfläche einer wassergefüllten
Glasschale (Kunststoffschale) aufgesetzt,
so dass es schwimmt. Nun nähert man von
außen die stromdurchflossene Spule, einmal mit dem einen, dann mit dem anderen
„Ende“.
Glasschale
(Kunststoffschale)
Beobachtung:
Es bewegt sich einmal das eine Ende des
magnetisierten Laubsägeblatts auf die Spule zu, dann das andere.
Erklärung:
Das Magnetfeld einer Spule kann mit dem eines Stabmagneten verglichen werden.
Tipp:
Auch die „Verstärkung“ des Magnetfelds einer Spule durch einen Eisenkern kann mit
den angegebenen Materialien gezeigt werden:
Die Entfernung zwischen der stromdurchflossenen Spule und dem Laubsägeblatt
wird so gewählt, dass sich das Laubsägeblatt noch nicht auf die Spule zubewegt.
Dann wird der Eisenkern in die Spule geschoben, was zur Folge hat, dass das
Laubsägeblatt auf den Eisenkern „hüpft“.
18
Abhängigkeit der elektromagnetischen Kraftwirkung von der
Windungszahl der Spule
regelbare
Gleichstromquelle
1200
800
Material:
2 gleiche Modellbahnwagons (sie müssen
Metallteile enthalten), gerader Schienenstrang
(Länge: z. B. 100 cm), 2 Spulen mit
unterschiedlicher Windungszahl (z. B. 1 200
und 800 Windungen), 2 Eisenkerne, Lineal,
regelbare Stromquelle
Durchführung:
Die beiden Wagons stehen auf dem geraden
Schienenstrang in gleicher Entfernung von
den beiden unterschiedlichen Spulen (mit Eisenkern), die mit der Stromquelle in
Serienschaltung verbunden sind. Die Stromstärke wird langsam erhöht.
gerader Schienenstrang
Beobachtung:
Der Wagon, der bei dem Elektromagneten mit der größeren Windungszahl steht,
setzt sich als erster in Bewegung.
Erklärung:
Durch beide Spulen fließt wegen der Serienschaltung die gleiche Stromstärke. Bei
gleicher Stromstärke hat die Spule mit der höheren Windungszahl (= größeren Länge
des Leiters) das stärkere Magnetfeld.
19
Modell eines Gleichstrommotors mit Trommelanker
Stativmaterial
Nagel
Trommelanker
Ringmagnet
ca. 12 V
Material:
Trommelanker (z. B. aus einem Handmixer), Netzgerät, Leitungen (rot und schwarz,
100 cm), „starke“ Permanentmagnete, „Lager“ (z. B. 2 Nägel), Isolierklemmen, Stromzuführungen (z. B. 2 Stricknadeln aus Metall), Stativmaterial (Tischklemmen, Stativstangen, Muffen)
Aufbau:
Siehe Abbildung!
Stricknadeln
Isolierstützen
Beschreibung:
Der Trommelanker setzt sich in Bewegung,
wenn man ihm bei einer Spannung von etwa 12 V die ungleichnamigen Pole der beiden Permanentmagnete nähert.
Die Drehrichtung des Ankers kann geändert werden:
• durch Vertauschen der Pole der Permanentmagnete,
• durch Umkehr der Stromrichtung.
Hinweise:
• Die Lagerung des Trommelankers mittels der Nägel ist so vorzunehmen, dass der
Anker „leichtgängig läuft“.
• Die Spannung muss am Netzgerät so eingestellt werden, dass die Ankerwicklungen auch nach längerem Betrieb nicht zu heiß werden (ausprobieren!).
20
Der Fahrraddynamo als Motor
Material:
Fahrraddynamo, regelbare Wechselstromquelle
Reibrad
Masseanschluss
Beschreibung:
Der Spulenanschluss und die Masse eines
Fahrraddynamos werden mit ca. 6 V~ verbunden.
Beobachtung:
Nach dem Anwerfen am Reibrad läuft der
Fahrraddynamo als Motor. Die Drehfrequenz ist (weitgehend) unabhängig von Änderungen der Spannung.
Spulenanschluss
6 V~
Erklärung:
Die Drehfrequenz ist durch die Frequenz des Wechselstroms bestimmt.
21
Ein Gedankenexperiment zur Wechselwirkung zwischen Motor und
Generator
Bild 1:
Wenn das Massestück m1 zu Boden sinkt,
wirkt die Maschine 1 als Generator. Die erzeugte elektrische Energie betreibt die Maschine 2, einen Elektromotor: Er verrichtet
Hubarbeit am Massestück m2.
Bild 1
Masch. 1
Masch. 12
Masch.
m1
Bild 2
m2
Bild 2:
Sobald m1 den Boden erreicht hat, laufen
die Vorgänge in der umgekehrten Richtung
ab: Das sinkende Massestück m2 betreibt
die Maschine 2 als Generator. Die erzeugte
elektrische Energie betreibt die Maschine 1
als Elektromotor, der das Massestück m1
hebt.
Masch.
Masch. 1 1
Masch. 2
m2
m1
Läuft dieses Wechselspiel „ewig“?
Erklärung:
Die Versuchsvorrichtung ist selbstverständlich kein „perpetuum mobile“. Bei den
Energieumwandlungsvorgängen wird laufend nicht nutzbare Wärme an die Umgebung abgegeben, sodass das Wechselspiel sehr bald zu Ende ist (bzw. im realen
Experiment nicht stattfindet).
22
Eine „magnetische Pumpe“
10 V-
Plattenelektroden
Material:
große Kristallisierschale, 2 Plattenelektroden
(z. B. aus Kupfer oder Blei), dünner Litzendraht, Ringmagnet, Kochsalz, regelbares Netzgerät, OH-Projektor, Bärlappsporen (oder Pfeffer), Stativ und Stativmaterial
Durchführung:
Zunächst wird die Kristallisierschale auf einen
Ringmagnet
Ringmagnet gestellt. In die Kristallisierschale
OH-Projektor
legt man – parallel zueinander – die beiden
Plattenelektroden, deren Enden mit abisoliertem Litzendraht umwickelt worden sind.
Nachdem man diese Anordnung wenige Millimeter hoch mit Kochsalzlösung überschichtet hat, streut man etwas Bärlappsporen oder gemahlenen Pfeffer auf die
Oberfläche der Flüssigkeit und verbindet die Plattenelektroden mit der Gleichstromquelle.
Bei der Durchführung als Demonstrationsexperiment kann diese Versuchsanordnung
auch mit dem OH-Projektor projiziert werden.
Ergebnis:
Die Kochsalzlösung wird in Bewegung versetzt.
Erklärung:
Lorentzkraft
Tipp:
Vor diesem Versuch sollte der übliche „Leiterschaukelversuch“ durchgeführt und die
Kraftwirkung des Magnetfelds auf einen stromdurchflossenen Leiter geklärt werden.
Anwendungsbeispiele:
• Elektromagnetische Pumpen werden z. B. in Kernreaktoren eingesetzt, die mit
flüssigem Natrium gekühlt werden. – Vorteil: Die Bewegung der Flüssigkeit wird
von außen her bewirkt. Es kann (außer an Schweißnähten) keine undichten Stellen geben.
• Es gibt auch Pläne, Schiffe nach diesem Prinzip zu betreiben. Dabei wird die
Schiffschraube durch ein dickes Rohr ersetzt, in das vorne Wasser eintritt. Das
Wasser wird dann durch die elektromagnetische Pumpe beschleunigt und
verlässt das Triebwerk hinten wieder als kräftiger Strahl. – Bedingungen für einen
solchen Antrieb: Das Wasser muss den elektrischen Strom ausreichend gut
leiten und starke magnetische Felder sind erforderlich (Supraleiter!).
23
Messen der Spannung an den Kontakten einer Halogenleuchte
Material:
Halogenleuchte (12 V), Voltmeter, Leitungen
Durchführung:
Als einführendes Experiment zum Thema „Transformator“ wird die Spannung zunächst an den Anschlüssen der Steckdose gemessen, dann an den Kontakten, in die
die Halogenlampe gesteckt wird.
Ergebnis:
230 V Wechselspannung werden durch eine „Vorrichtung“ (= Transformator) im
Sockel der Halogenleuchte auf 12 V Wechselspannung herabgesetzt.
24
Die „Thomsonkanone“
„Turm“ aus
Weicheisenkernen
230 V~
Einen Kontakt nur
kurzzeitig
schließen
600
W
geschlossener
Aluring
Material:
Experimentiertrafo, Spule (z. B. 600 Windungen), ein geschlossener und ein
offener Aluminiumring, Leitungen, Eisenkerne
Beschreibung:
Das Experiment wird wie in der Abbildung
aufgebaut und der Kontakt wird kurzzeitig geschlossen.
Ergebnis:
Der geschlossene Alu-Ring wird in die Höhe geschleudert, der offene Ring nicht.
Erklärung:
Der Induktionsstrom im geschlossenen Alu-Ring hat ein Magnetfeld zur Folge. Die
Lenz’sche Regel erklärt die Abstoßung.
Im offenen Aluring fließt kein Induktionsstrom. Er ist daher auch von keinem Magnetfeld umgeben und bleibt liegen.
Hinweis:
• Weitere Experimente mit dem Experimentiertrafo sind im Kapitel „Energie –
Energietransport, Energieumwandlung, Leistung“ beschrieben.
• Ein Experiment, das das Verständnis der Verwendung von Hochspannungstransformatoren bei der Energieübertragung vorbereitet, ist ebenfalls im vorher genannten Abschnitt dargestellt.
25
Erwärmung eines geblätterten und eines massiven Eisenkerns durch
Induktion
Material:
Spule (z. B. 600 Windungen), massiver Eisenkern, geblätterter Eisenkern, Leitungen
230 V~
600 Wdg.
massiver Eisenkern
230 V~
600 Wdg.
geblätterter Eisenkern
Beschreibung:
In die Spule wird zunächst ein Kern aus
massivem Eisen gesteckt und die Spule wird
mit einer Wechselstromquelle verbunden.
Der Versuch wird mit einem geblätterten Eisenkern wiederholt.
Ergebnis:
Der Kern aus massivem Eisen hat sich nach
wenigen Minuten spürbar erwärmt, beim geblätterten Eisenkern ist das nicht der Fall.
Erklärung:
Das sich ändernde Magnetfeld der Spule ruft auch im Eisenkern Induktionsströme
hervor. Diese so genannten Wirbelströme sind im Kern aus massivem Eisen stärker
als im geblätterten Eisenkern.
Um die Wirbelstromverluste möglichst gering zu halten, werden für den Bau von
Transformatoren geblätterte Eisenkerne verwendet.
26
Modell der Schmelzsicherung
Konstantandraht
Papiertaschentuch
Material:
„Verbraucher“ (z. B. Glühlampen 230 V / 100
W) in Parallelschaltung, Konstantandraht
(Durchmesser: 0,1 mm), Isolierstützen, Leitungen, Papiertaschentuch
Beschreibung:
Ein längeres Stück Konstantandraht (z. B. 1
m) wird zwischen die Isolierstützen gespannt
230 V~
und über den Draht wird ein Papiertaschentuch gehängt. Dieses „Sicherungsmodell“
wird in einen Stromkreis mit locker geschraubten Glühlampen, die in Parallelschaltung verbunden sind, in Serie geschaltet. Während man nun eine Glühlampe nach
der anderen einschraubt, beobachtet man das Taschentuch.
Beobachtung:
Das Papiertaschentuch beginnt zu rauchen, manchmal auch zu brennen.
Erklärung:
Je höher die Stromstärke ist, desto heißer wird der Draht.
Tipp:
Wenn man einen Kurzschluss herstellt, verdampft der Draht. Achtung! Schutzbrille
empfehlenswert!
Will man das Experiment im Schülerversuch durchführen, verwendet man statt der
Glühlampen Halogenlampen (z. B. 12 V / 20 W) und ein kurzes Stück Konstantandraht. Die Anzahl der parallel geschalteten Halogenlampen hängt von der Leistung
des verwendeten Netzgeräts ab.
27
Modell eines Leitungsschutzschalters
Gewindestange
Schraubmutter
Schraubenfeder
Schraubenfeder
Scharniere
Scharniere
Holzleiste
2 kleine flache
Eisenwinkel zu
einem „Quadrat“
zusammengefügt
Spule (600 Wdg.)
mit Eisenkern
kupferkaschierte
Leiterplatten
12 V / 20 W
12 V
Material:
Holzleisten, 2 Scharniere, kupferkaschierte Leiterplatte, 2 Schraubenfedern, 2 kleine
flache Eisenwinkel, Gewindestange, Schraubenmuttern, Spule mit Eisenkern, 2
Halogenlampen (12 V / 20 W)
Durchführung:
Den Aufbau des Modells zeigt die Abbildung.
Durch Verstellen der Schraubenmuttern der Gewindestange wird der Druck der
„senkrechten“ Holzleiste (auf ihr sind die beiden flachen kleinen Eisenwinkel montiert) auf den Schalter so eingestellt, dass der Schalter bei Inbetriebnahme einer Halogenlampe geschlossen bleibt, beim Einschalten der zweiten Halogenlampe den
Stromkreis jedoch öffnet, weil die Eisenwinkel der „senkrechten“ Holzleiste vom Elektromagnet angezogen werden.
Erklärung:
Die höhere Stromstärke bewirkt eine größere magnetische Kraft.
28
Identifizierung der Kontakte einer Steckdose
Material:
Voltmeter (Messbereich: z. B. 300 V~)
Beschreibung:
Die Spannung
a) zwischen den beiden Anschlüssen einer Steckdose,
b) zwischen je einem Anschluss und dem Schutzkontakt,
c) zwischen dem Außenleiter (Neutralleiter) und einem mit der Erde verbundenen
Gegenstand (z. B. der Wasserleitung) wird gemessen.
Ergebnisse:
a) Die Spannung beträgt 230 V~.
b) Die Spannung beträgt 230 V~ zwischen Außenleiter und Schutzleiter,
0V
zwischen Neutralleiter und Schutzleiter.
c) Die Spannung beträgt 230 V~.
Erklärung:
Neutralleiter und Schutzleiter sind geerdet, der Außenleiter nicht.
Tipp:
• Mit einem Spannungsprüfer (spezieller Schraubenzieher mit Glimmlämpchen)
lassen sich gefahrlos Außenleiter und Neutralleiter identifizieren: Bei Berührung
des Neutralleiters leuchtet das Glimmlämpchen nicht, bei Berührung des
Außenleiters schwach.
• Der Spannungsprüfer wird mit dem Außenleiter einer Tischsteckdose in Kontakt
gebracht. Die Versuchsperson berührt nun gleichzeitig die Kontaktstelle des
Spannungsprüfers und den Schutzkontakt der Steckdose oder einen mit der
Erde verbundenen Gegenstand, z. B. die Wasserleitung.
Ergebnis: Das Glimmlämpchen leuchtet sehr hell. An den Berührungsstellen
kann ein leichtes Prickeln auftreten.
29
Ein einfacher Stromkreis unter Einbeziehung der Schutzleiter
Stecker mit
Schutzkontakten
4,5 V
Krokoklemme
Leitungshahn
Material:
Batterie (4,5 V), Lämpchen, Leitungen, Krokoklemmen, Tischsteckdose
Beschreibung:
Ein Anschluss der Batterie wird über ein
Lämpchen mit der Wasserleitung verbunden, der andere Anschluss mit den Schutzkontakten der Steckdose.
Ergebnis:
Das Lämpchen leuchtet.
Erklärung:
Sowohl die Wasserleitung als auch die Schutzkontakte der Steckdose sind mit der
Erde verbunden. Der Stromkreis ist geschlossen, weil die Erde den Strom leitet.
▼ Als Schülerversuch ist dieses Experiment nur dann geeignet, wenn die
Spannungsversorgung zu den Steckdosen an den Arbeitsplätzen der Schüler
und Schülerinnen vom Lehrer oder der Lehrerin zentral abgeschaltet werden
kann.
30
Modellversuch zur Funktion des FI-Schalters
a
A
V
Primärspulen
Sekundärspule
Material:
Regelbare Stromquelle, 2 Primärspulen (mit
z. B. je 1 200 Windungen), eine Sekundärspule mit wenigen Windungen, Eisenkern,
Voltmeter (dessen Zeiger in Mittelstellung
gebracht werden kann), Schalter oder Taster), Lämpchen oder Widerstand (z. B.
100_?), Leitungen, Krokoklemmen
Beschreibung zu a:
Der Zeiger des Voltmeters wird in Mittelstellung gebracht und die Versuchsanordnung
laut Abbildung aufgebaut. Die beiden Primärspulen sind derart in Serie geschaltet, dass sie in „gleicher Richtung“ von Strom
durchflossen werden. Der Schalter (Taster) wird geschlossen und geöffnet.
~
Beobachtung zu a:
Beim Öffnen und Schließen des Schalters wird ein Zeigerausschlag beobachtet.
Erklärung zu a:
Induktionsspannung an der Sekundärspule durch Aufbau und Zusammenbrechen
des Magnetfelds
b
A
V
Primärspulen
Sekundärspule
~
Beschreibung zu b:
Die beiden Primärspulen werden nun derart in
Serie geschaltet, dass sie in „entgegengesetzter Richtung“ von Strom durchflossen
werden. Der Schalter (Taster) wird abermals
geschlossen und geöffnet.
Beobachtung zu b:
Beim Schließen und Öffnen des Schalters
wird kein (ein nur geringer) Zeigerausschlag
beobachtet.
Erklärung zu b:
Die Magnetfelder der beiden Spulen heben einander auf.
Keine Änderung des Magnetfelds Æ keine Induktionsspannung
31
Beschreibung zu c:
Im Schaltungsaufbau nach Abbildung a) wird die
Gleichspannung an den Primärspulen durch
eine etwa gleich hohe Wechselspannung ersetzt.
Schalter des Messgeräts auf „Wechselspannung“ stellen!
c
A
V
Primärspulen
Sekundärspule
Beobachtung zu c:
Der Zeiger des Voltmeters schlägt aus.
~
Erklärung zu c:
Analog zum Transformator.
d
A
V
Primärspulen
Sekundärspule
Beschreibung zu d:
Im Schaltungsaufbau nach Abbildung b) wird
die Gleichspannung durch Wechselspannung
ersetzt.
Beobachtung zu d:
kein (geringer) Zeigerausschlag
Erklärung zu d:
Analog zu b)
~
Hinweis:
Sollte bei diesem Experiment ein deutlicher Zeigerausschlag beobachtet werden,
liegt dies an der Position des Eisenkerns in den beiden Primärspulen. In diesem Fall
wird der Eisenkern verschoben, bis der Zeiger nicht mehr (kaum mehr) ausschlägt.
e
A
V
Primärspulen
A
B
Sekundärspule
Beschreibung zu e:
Im Schaltungsaufbau nach Abbildung e) wird
ein Teil des Stroms über ein Lämpchen (oder
einen Widerstand) zur Stromquelle abgeleitet.
Beobachtung zu e:
Der Zeiger schlägt aus.
Erklärung zu e:
Durch die Primärspule B fließt jetzt weniger
Strom als durch die Primärspule A. Die Ma~
gnetfelder der beiden Primärspulen heben
einander wegen der unterschiedlichen Stromstärken nicht mehr auf Æ Induktionsspannung Æ Induktionsstrom.
32
Ionenleitung (Ionenbindung) in einem „salzgetränkten“ Wollfaden
„kochsalzgetränkter“ Wollfaden
Isolierstützen
Material:
2 Isolierständer, Wollfaden (ca. 75 cm), Schale,
Kochsalz, Glühlampe (z. B. 230 V / 100 W),
Spritzflasche aus Kunststoff, Leitungen
Beschreibung:
In eine Schale wird Kochsalz geleert und gerade so viel Wasser zugesetzt, dass das Kochsalz die Konsistenz eines „Kuchenteigs“ annimmt. In diesen „Salzteig“ wird ein Wollfaden
von ca. 75 cm Länge gelegt. Nach mehrmali230V~
gem Umrühren wird der Wollfaden entnommen
und – mehrfach zusammengelegt – zwischen
zwei Isolierständer gespannt. Die Isolierständer werden mit einer Glühlampe in Serie
geschaltet und 230 V Spannung wird angelegt.
Beobachtung:
Die 100 W-Lampe leuchtet zunächst deutlich sichtbar. Nach einiger Zeit kann man
beobachten, wie das Wasser aus dem „Salzteig“ verdampft und die Leuchtstärke der
Lampe bis zum völligen Erlöschen abnimmt.
Erklärung:
Im feuchten Faden ist Ionenleitung möglich. Sobald das Wasser verdampft ist, sind
die Ionen durch elektrische Anziehungskräfte aneinander gebunden und es stehen
keine frei beweglichen Ladungsträger mehr zur Verfügung.
Tipp:
Nach dem Erlöschen der Lampe kann bei angelegter Spannung Wasser aus einer
Spritzflasche aus Kunststoff auf den Wollfaden gespritzt werden: Die Glühlampe
leuchtet wieder.
33
Ionenleitung in einer Salzschmelze
Material:
Kaliumnitrat, abgeschnittene Blechdose
(z. B. von Katzenfutter), Dreifuß, 2 Elektroden (z. B. Stricknadeln), Glühlampe (z.
B. 230 V / 100 W), Leitungen, Krokoklemmen, Elektrodenhalter oder Isolierklemmen, Stativ und Stativmaterial, Gasbrenner
Elektrodenhalter
Stricknadeln
KNO3 in
Blechdose
Beschreibung:
Eine Blechdose, in die (festes) Kaliumnitrat geleert wurde, wird auf einen Dreifuß
gestellt. Zwei Stricknadeln werden in dem
Kaliumnitrat mit einem Elektrodenhalter (oder mit Isolierklemmen) und mit Stativmaterial so fixiert, dass sie den Boden der Dose nicht berühren. Diese Anordnung
wird in Serie mit einer Glühlampe geschaltet und mit der Steckdose verbunden. Das
Kaliumnitrat in der Dose wird mithilfe des Gasbrenners geschmolzen.
230 V~
Beobachtung:
Sobald das Kaliumnitrat zu schmelzen beginnt, leuchtet die Lampe. Nach dem Erstarren der Schmelze erlischt sie wieder.
Erklärung:
Im Kaliumnitrat sind die Ionen durch elektrische Anziehungskräfte aneinander gebunden. Es stehen (fast) keine frei beweglichen Ladungsträger zur Verfügung. Das
Salz ist daher ein Isolator. In der Salzschmelze sind hingegen die Ionen frei beweglich. Sie ist ein Ionenleiter.
34
Ionenleitung in zähflüssigem Glas
Elektrodenhalter
Glasstab
Material:
Glühlampe (150 W oder mehr), Glasstab
(Durchmesser: ca. 8 mm), Gasbrenner, Leitungen, Elektrodenhalter, Stativ und Stativmaterial, blanker Kupferdraht
Cu-Draht, um den
Glasstab gewickelt
Beschreibung:
Zwei „stärkere“ Kupferdrähte werden um den
Glasstab gewickelt, wie es die Abbildung
zeigt. Je ein Ende der Kupferdrähte wird in einem Elektrodenhalter (oder in zwei Isolier230V~
klemmen) befestigt. Die beiden anderen Enden dürfen einander nicht berühren. Sie sollen
einen Abstand von ca. 1-2 cm voneinander haben. Erst nachdem der Versuch
vollständig aufgebaut ist, wird der Stromkreis mit der Stromquelle verbunden und das
Gas entzündet.
Beobachtung:
Solange das Glas „kalt“ ist, ist die Glühlampe dunkel. Sobald das Glas in der Brennerflamme zu schmelzen beginnt, leuchtet sie jedoch.
Erklärung:
Glas ist eine amorphe, zähe Flüssigkeit, die aus Ionen aufgebaut wird. Das „kalte“
Glas isoliert, weil sich die Ionen wegen der Zähigkeit bei angelegter Spannung praktisch nicht in Bewegung setzen können. Sobald das Glas jedoch schmilzt, nimmt diese Zähigkeit ab und das Glas wird zum Ionenleiter.
Tipp:
• Sobald Strom fließt, kann die Brennerflamme vorsichtig entfernt werden. Der
Glasstab glüht wegen der „Stromwärme“ dennoch weiter.
• Statt einer Lampe können auch mehrere parallel geschaltete Glühlampen verwendet werden. Wichtig ist, dass die Stromstärke durch den Glasstab ausreichend
hoch ist, um sein Glühen aufrechtzuerhalten.
35
Steigerung der Leitfähigkeit von destilliertem Wasser
CO2
Material:
Kohleelektroden, Elektrodenhalter (oder 2
Isolierstützen), Leitungen, Stativ und Stativmaterial, Becherglas, destilliertes Wasser,
Amperemeter, Netzgerät, Trinkhalm
Elektrodenhalter
C-Elektroden
A
Beschreibung:
Die Stromstärke in destilliertem Wasser wird
gemessen. Bei unveränderter Spannung
wird Atemluft in das Wasser geblasen.
dest. H2O
10 V-
Beobachtung:
Die Stromstärke steigt.
Erklärung:
CO2 und H2O reagieren zu H2CO3. Die H2CO3-Moleküle zerfallen im Wasser (zum
Teil) in H3O+-Ionen (Hydronium-Ionen) und CO32–-Ionen (Carbonat-Ionen). Ionenleitung ist möglich.
36
Leitfähigkeitsvergleich Eis – Wasser
Elektrodenhalter
Stricknadeln
A
Eis
Heizplatte
Wasserbad
Material:
Netzgerät, Kunststoffbecher, Stück Styropor, Stricknadeln, Elektrodenhalter (oder
Isolierstützen), Amperemeter, Leitungen,
Becherglas, Heizplatte
Beschreibung:
a) Zwei Stricknadeln werden mithilfe eines
etwas dickeren Stücks Styropor in einen
Kunststoffbecher mit Leitungswasser gestellt. Die Anordnung kommt bis zum völligen Erstarren des Wassers in einen Tiefkühlschrank (eine Tiefkühltruhe).
b) Die Anordnung aus a) wird in Serie mit einem Amperemeter geschaltet und mit der
Stromquelle verbunden. Die Stromstärke im Eis wird gemessen.
c) Das Eis wird im Wasserbad langsam aufgetaut und die Stromstärke laufend
beobachtet.
Beobachtung:
Während das Eis auftaut, steigt die Stromstärke kontinuierlich an.
Erklärung:
Im Leitungswasser befinden sich immer gelöste Salze. Nach dem Anlegen der Spannung wird die Bewegung der Ionen dieser Salze im festen Eis durch „Eisbezirke“ wesentlich stärker behindert als im flüssigen Wasser.
37
Die Leitfähigkeit der Erde
Elektrodenhalter
Kohleelektroden
trockene Erde Æ
feuchte Erde
Material:
regelbare Stromquelle, Leuchtdiode, Kohleelektroden, Elektrodenhalter (oder Isolierstützen), Leitungen, Becherglas mit trockener Erde, Gießkanne (oder zweites
Becherglas)
Beschreibungen:
a) Der Versuch wird mit trockener Erde im
Becherglas aufgebaut, wie es die Abbildung
zeigt. Die Leuchtdiode wird beobachtet.
b) Die Erde wird mit Wasser aus einer
Gießkanne oder einem zweiten Becherglas angefeuchtet, während man die Leuchtdiode beobachtet.
Beobachtung:
a) Die Leuchtdiode ist dunkel.
b) Die Leuchtdiode beginnt zu leuchten.
Erklärung:
In der Erde sind Salze. Solange die Erde trocken ist, sind die Ionen dieser Salze
durch elektrische Anziehungskräfte aneinander gebunden und stehen deswegen für
eine Stromleitung nicht zur Verfügung.
Sobald die Erde feucht ist, lösen sich die Ionenbindungen teilweise. Die positiven
Ionen bewegen sich nun auf den negativen Pol der Stromquelle zu und umgekehrt.
38
Die Erde als Telefonleitung
Material:
Gleichstromquelle, Mikrophon und Hörkapsel
(z. B. aus einem alten Telefon), 2 große Nägel, Krokoklemmen, Leitungen
9 VNägel
Erde
Beschreibung:
Die beiden Nägel werden im Abstand von
mehreren Metern (z. B. auf dem Sportplatz) in
die Erde gesteckt.
Dann wird mithilfe von Krokoklemmen der
Stromkreis über Mikrophon und Hörkapsel
aufgebaut, wie es die Abbildung zeigt.
Ergebnis:
Wenn ein Schüler oder eine Schülerin in das Mikrophon spricht, kann ihn der oder
die andere deutlich hören.
Erklärung:
In jeder (feuchten) Erde sind gelöste Salze. Die Ionen dieser Salze leiten den elektrischen Strom.
Hinweis:
Sollte die Erde sehr trocken sein, wird die „Übertragungsstrecke“ vorher gegossen.
39
Die Leitfähigkeit des menschlichen Körpers
Material:
Netzgerät, Amperemeter, Leitungen
Durchführung:
Der Körper wird mit dem Amperemeter in Serie geschaltet und mit der Stromquelle
(max. 24 V) verbunden. Die Stecker der beiden Leitungsschnüre werden einmal mit
trockenen Fingern, dann mit feuchten Fingern angefasst. Der Zeigerausschlag des
Amperemeters wird beobachtet.
Beobachtung:
Wenn man die Enden der Leitungen mit feuchten Fingern anfasst, ist der Zeigerausschlag weit höher als bei trockenen Fingern.
Erklärung:
Schweiß, Leitungswasser und „Körperflüssigkeit“ enthalten gelöste Salze, deren
Ionen den elektrischen Strom leiten.
Hinweis:
Die Stromstärke durch eine länger werdende (kürzer werdende) „Menschenkette“
kann gemessen werden. Wegen der Erhöhung bzw. Verminderung des Gesamtwiderstands wird die Stromstärke größer bzw. kleiner.
40
Elektrolyse eines „Kochsalzteigs“
Material:
Kochsalz (oder Streusalz), Becherglas (z. B. 250 ml), 2 Kohleelektroden, Spritzflasche (aus Kunststoff), Elektrodenhalter für zwei Elektroden, Glühlampe (z. B. 230
V / 100 W), Leitungen, Stativ und Stativmaterial
Leitungen
Doppelmuffe
Elektrodenhalter
Kohleelektroden
Stativstab
Becherglas mit
„Kochsalzteig“
230 V / 100 W
230 V
Stativfuß
Durchführung:
Das Becherglas wird etwa halbvoll mit Kochsalz (Streusalz) gefüllt und mit Wasser
aus der Spritzflasche angefeuchtet, sodass ein „Kochsalzteig“ entsteht. Den weiteren Aufbau des Experiments zeigt die Abbildung.
Beobachtung:
Nach dem Anlegen der Spannung sieht man zwischen den Elektroden das gelbe
„Natriumlicht“. Chlorgeruch macht sich bemerkbar.
Tipp:
Wenn das gelbe Licht des Natriums nicht zu beobachten ist, kann das folgende Ursachen haben:
• Der Elektrodenabstand ist zu groß,
• Der „Kochsalzteig“ ist entweder zu feucht oder zu trocken.
Sicherheitshinweis:
Wegen des entstehenden giftigen Chlorgases dürfen die Elektroden nur kurzzeitig
mit der Stromquelle verbunden bleiben.
41
Der qualmende Bleistift
beidseitig angespitzter
Bleistift
A
feuerfeste Unterlage
Material:
Regelbare Gleich- oder Wechselstromquelle, Amperemeter, 2 Isolierstützen, beidseitig angespitzter Bleistift (unlackiert) der Härte 2, Leitungen, feuerfeste Unterlage
Beschreibung:
Den Aufbau des Experiments zeigt die Abbildung.
Die Spannung wird so eingestellt, dass die Stromstärke ca. 2 bis 3 Ampere beträgt.
Nun beobachtet man Bleistift und Amperemeter: Während die Stromstärke ständig
ansteigt, beginnt der Bleistift zunächst zu qualmen. Etwas später fällt das brennende
Holz auf die feuerfeste Unterlage.
Erklärung:
Der Kohlenstoff (Graphit) des Bleistifts ist ein Heißleiter, d. h. der Widerstand nimmt
mit steigender Temperatur ab und damit nimmt die Stromstärke im Stromkreis zu.
Schließlich wird die Entzündungstemperatur des Holzes erreicht.
42
Polung einer stromdurchflossenen Spule
Material:
Modellbahnwagon, Modellbahnschienen (gerader Schienenstrang von ca. 90 cm
Länge), zylinderförmiger Magnet, Spule (z. B. 600 Windungen), Eisenkern, regelbare
Stromquelle, Leitungen
Gleichstromquelle
Modellbahnwagon
mit Stabmagnet
Spule mit
Eisenkern
Durchführung:
Je nach Polung der Spule wird der Magnet im Modellbahnwagon vom Elektromagnet
angezogen oder abgestoßen.
Ergebnis:
Die Polung der Spule hängt von der Stromrichtung durch die Spule ab.
43
Verstärkung der magnetischen Wirkung einer stromdurchflossenen
Spule durch einen Eisenkern
Material:
Modellbahnwagon mit Eisenteilen, Modellbahnschienen (gerader Schienenstrang),
Spule (z. B. 600 Windungen), Eisenkern, Amperemeter, regelbare Stromquelle, Leitungen
Gleichstromquelle
Gleichstromquelle
A
Modellbahnwagon
Spule
Durchführung:
Der Abstand zwischen dem Modellbahnwagon (mit Eisenteilen) und der Spule beträgt etwa 5 cm. Die Spannung wird langsam erhöht. Die Stromstärke, bei der sich
der Wagon in Bewegung setzt, wird festgehalten.
Das Experiment wird wiederholt, nachdem man in die Spule einen Eisenkern gesteckt hat.
Gleichstromquelle
A
Modellbahnwagon
Spule mit
Eisenkern
Ergebnis:
Die Stromstärke, bei der der Wagon im zweiten Experiment angezogen wird, ist
deutlich geringer als im ersten Versuch. Der Eisenkern verstärkt somit die magnetische Wirkung.
44
Gleichstromwiderstand und Wechselstromwiderstand einer Spule
Material:
Spule (z. B. 1 200 Windungen) mit Eisenkern, regelbare Gleichstromquelle, regelbare
Wechselstromquelle, Amperemeter
1 200 Windungen
Amperemeter
Gleichstromquelle Æ
Wechselstromquelle
Durchführung:
Die Spule mit Eisenkern wird zunächst
mit der Gleichstromquelle in Serienschaltung mit dem Amperemeter verbunden und die Stromstärke gemessen.
Das Experiment wird bei gleicher Spannung mit der Wechselstromquelle wiederholt.
Ergebnis:
Im Gleichstromkreis ist die Stromstärke
deutlich höher als im Wechselstromkreis.
Erklärung:
Der Wechselstrom erzeugt in der Spule durch Selbstinduktion einen „Gegenstrom“,
der die gemessene Stromstärke verringert (Lenz’sche Regel).
Der induktive Widerstand XL der Spule ist: XL = 2 * π * f * L (f in Hertz, L in Henry)
45
Warum verwendet man bei Transformatoren geblätterte Eisenkerne?
Material:
Experimentiertrafo, 2 gleiche Spulen (z. B. je 1 200 Windungen), ein Joch aus geblättertem Eisen, ein Joch aus massivem Eisen, Energie- und Leistungsmessgerät,
eventuell Thermometer
Durchführung:
Die Primärspule des Experimentiertrafos wird an das Energie- und Leistungsmessgerät angeschlossen (gibt es preiswert in Baumärkten). Das geblätterte Eisenjoch
wird auf den Trafo gelegt und die „verbrauchte“ elektrische Energie vom Messgerät
abgelesen.
Das Experiment wird mit dem Joch aus massivem Eisen wiederholt.
Joch aus geblättertem Eisen Æ Joch
aus massivem Eisen
Die Temperatur der beiden Joche nach
kurzer Zeit fühlen bzw. messen.
230 V~
Energie- und
Leistungsmessgerät
Ergebnis:
Der Trafo mit dem Joch aus massivem Eisen „verbraucht“ wesentlich mehr elektrische Energie. Das massive Eisenjoch erwärmt sich deutlich schneller als das geblätterte.
Erklärung:
Durch Induktion entstehen in beiden Eisenkernen elektrische Ströme (Wirbelströme),
die den Leiter Eisen erwärmen.
Im geblätterten Eisenkern heben sich diese Wirbelströme in ihrer Wirkung jedoch gegenseitig weitgehend auf.
Information:
Geblätterte Eisenkerne werden aus dünnen Blechen hergestellt, die durch einen Anstrich aus Wasserglas, Lack oder durch aufgeklebtes dünnes Papier gegeneinander
isoliert werden.
Bei den Kernen für Hochfrequenz geht man mit der Unterteilung noch weiter. Diese
Kerne werden aus Eisenpulver, das mit einem Bindemittel gemischt wird, gepresst
und als Ferrite bezeichnet.
46
Stromstärkebegrenzung beim Fahrraddynamo
Material:
Fahrraddynamo, Experimentiermotor und Antriebsriemen, Amperemeter, eventuell
Oszilloskop, Stativ und Stativmaterial
Antriebsriemen
A
Experimentiermotor
Fahrraddynamo
Durchführung:
Ein Fahrraddynamo wird mit einem Riemen von einem Experimentiermotor angetrieben, wobei die Drehzahl langsam erhöht wird. Mit dem Amperemeter wird der Kurzschlussstrom gemessen. Allenfalls kann die Frequenzzunahme der erzeugten Wechselspannung mit einem Oszilloskop dargestellt werden.
Ergebnis:
Die Stromstärke nimmt zu – aber: Je höher die Frequenz, desto „langsamer“.
Erklärung:
Der induktive Widerstand XL der Spule des Dynamos wächst proportional mit der
Frequenz des erzeugten Wechselstroms:
XL = 2 * π * f * L (f in Hertz, L in Henry)
47
Bremsen eines fallenden Magneten durch Induktion
Material:
Ein Kupferrohr und ein Kunststoffrohr (Durchmesser: ca. 20 mm; Länge: ca. 2 m), 2
zylinderförmige Magnete, Brett mit 2 Bohrungen (Durchmesser: wie die Rohre),
Stative und Stativmaterial
Cu-Rohr
Kunststoffrohr
Brett mit 2 Bohrungen mit dem Durchmesser der Rohre
Durchführung:
Die beiden Rohre werden
senkrecht aufgebaut, wie
es die Abbildung zeigt.
Dann lässt man die beiden Magnete gleichzeitig
durch die Rohre fallen.
Ergebnis:
Der Magnet im Kupferrohr fällt langsamer.
Weiche Unterlage
Erklärung:
Der fallende Magnet erzeugt im Kupferrohr Induktionsspannung. Das
Magnetfeld des Induktionsstroms wirkt dem
Magnetfeld des fallenden
Magneten entgegen.
Tipp:
Falls eine elektronische Stoppeinrichtung zur Verfügung steht, können die unterschiedlichen Fallzeiten auch gemessen werden.
48
Unterschiedliches Aufleuchten zweier Lämpchen durch Selbstinduktion
Material:
Regelbare Gleichstromquelle, 2 Lämpchen (z. B. 3,8 V / 70 mA), Schalter, 2 Spulen
(z. B. 1 200 Windungen), U-Eisenkern und Joch (vom Experimentiertrafo), regelbarer
ohmscher Widerstand (z. B. Schiebewiderstand)
z. B.
Schiebewiderstand
Gleichspannung
Durchführung:
Das Experiment wird mit geschlossenem Schalter aufgebaut, wie es das Schaltbild
zeigt. Der ohmsche Widerstand wird so eingestellt, dass die beiden Lämpchen gleich
hell leuchten. Die beiden Spulen müssen so geschaltet werden, dass das Joch vom
Elektromagnet angezogen wird.
Nun wird der Schalter geöffnet und kurz danach wieder geschlossen. Dabei beobachtet man die beiden Lämpchen.
Beobachtung:
Das Lämpchen im Stromkreis mit den beiden Spulen auf dem U-Kern mit Joch
leuchtet später als das andere.
Erklärung:
Das Lämpchen im Stromkreis mit Spulen und U-Kern leuchtet erst, wenn die Stromstärke einen bestimmten Wert erreicht hat. Die Ursache des langsameren Ansteigens
der Stromstärke in diesem Stromkreis ist die beim Einschalten des Stroms in der
Spule entstandene Selbstinduktionsspannung. Der Induktionsstrom wirkt seiner
Ursache entgegen (Lenz’sche Regel) und verzögert somit das Ansteigen der Stromstärke.
49
Störung der Taktfrequenz einer batteriebetriebenen Uhr
Material:
U-Eisenkern, Spule mit 600 Windungen, 2 Leitungen, batteriebetriebene Uhr mit Sekundenzeiger, Küchentopf (eisenhältig)
Uhr
230 V~
Spule mit 600
Windungen
Durchführung:
Die Spule wird mit 230 V Wechselspannung verbunden und die batteriebetriebene
Uhr (mit Sekundenzeiger) in geringem Abstand vor den Elektromagneten gestellt.
Beobachtung:
Der Sekundenzeiger der Uhr läuft „rasend schnell“ im (oder gegen) den Uhrzeigersinn.
Erklärung:
Das wechselnde Magnetfeld des Eisenkerns induziert im elektronischen Teil der Uhr
Spannung, die zu einer Störung der Taktfrequenz der Uhr führt.
Tipp:
Wenn man den Steuermechanismus der Uhr mit Eisen (z. B. einem eisenhältigen
Küchentopf) abschirmt, bewegt sich der Sekundenzeiger der Uhr wieder normal. –
Praxisbezug: Verwendung von abgeschirmten Kabeln.
50
Wirbelstrombremse
Material:
Regelbare Wechselstromquelle, U-Kern mit Polschuhen, Spule (z. B. 1 200 Windungen), gut gelagertes Alu-Rad, Stativ und Stativmaterial, 2 Leitungen
Alu-Rad
Polschuh
Wechselspannung
Spule: z. B.
1 200 Wdg.
Durchführung:
Das gut gelagerte Alu-Rad wird zwischen den Polschuhen in Rotation versetzt, wobei
durch die Spule noch kein Strom fließt.
Die Spule wird an Wechselspannung (einige Volt) angeschlossen und das Experiment wird wiederholt.
Beobachtung:
Sobald Wechselstrom durch die Spule fließt, nimmt die Rotationsgeschwindigkeit des
Alu-Rads deutlich schneller ab.
Erklärung:
Der Wechselstrom, der durch die Spule fließt, erzeugt im Eisenkern ein wechselndes
Magnetfeld und damit Induktionsspannung im Alu-Rad. Durch das Alu-Rad fließen
Wirbelströme, die ihrerseits wieder die Ursache von Magnetfeldern sind. Die gegenseitige Beeinflussung der Magnetfelder der Spule und des Alu-Rads bewirken die
deutlich schnellere Abnahme der Rotationsgeschwindigkeit.
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