Die aktuelle Info-Reihe aus der Schlosspark-Klinik Erschienen in der Reform-Rundschau 2014 Wer diese Krankheit noch nicht hat – der wird sie wohl noch bekommen Von Dr. med. Jürgen Freiherr von Rosen, Gersfeld Worum handelt es sich? Es geht um die Allerweltskrankheit Divertikulose oder als Entzündung auch Divertikulitis. Sie ist vermutlich fast so häufig wie Haarausfall und tritt mit zunehmendem Alter immer häufiger auf. Nur wenige bleiben verschont. Sie ist zwar meist nicht lebensgefährlich, hat jedoch schon manchen sein Leben gekostet. Allerdings retten sich heute viele durch eine Operation, bei der ein Teil des Dickdarms entfernt wird. Das mindert zwar oft etwas die Lebensqualität, ist aber bei vernünftiger Lebensführung ein erträglicher Zustand. 1) Die Nahrungsmenge: Bei uns ist sie riesig, so dass Laut Statistik (Pschyrembel 1998, 258. Ausgabe) trat wir einen Großteil davon wieder wegwerfen, also die die Divertikulose in dieser Zeit zu 20 Prozent bei vergeuden. Sobald ein Verfallsdatum auf einem 60jährigen und zu 60 Prozent bei 80jährigen auf. Laut Nahrungsmittel eingetreten ist, weigern wir uns im Google 2014 können inzwischen schon 80 Prozent der Allgemeinen, dieses dann noch zu essen. Heute steht 70jährigen damit rechnen, eine Divertikulose sogar auf Honig ein Verfallsdatum. Dabei hat man in entwickelt zu haben. Das entspricht in etwa der Pharaonengräbern Honig entdeckt, der heute noch Zunahme der Diabetiker, deren Krankheitslawine genauso genießbar ist wie vor 3000 Jahren. Solche auch immer schneller wächst. Es hat sich inzwischen völlig absurden Maßnahmen werden von unserer eine Art Epidemie der Zivilisationskrankheiten Bürokratie ausgebrütet und von unseren Politikern entwickelt. geduldet. Worum handelt es sich bei Divertikulose und 2) Wir essen oft viel zu viel, dann auch oft noch Divertikulitis? Wie entstehen sie? Und kann man sie abends. Das alte Sprichwort: „Morgens wie ein Kaiser, denn überhaupt vermeiden, wenn sowieso fast alle mittags wie ein Bürger, abends wie ein Bettelmann“ ist Menschen damit zu tun haben? für uns uninteressant. Für sehr viele Menschen ist die Abendmahlzeit auch die Hauptmahlzeit geworden. Die interessanteste Frage ist natürlich die Frage der Das hängt hauptsächlich mit der Berufstätigkeit Vermeidung dieser Krankheit, also die letzte dieser zusammen und lässt sich nur schwer ändern. Die Fragen. Denn es ist eindeutig eine Krankheit der Südländer, die auch abends sehr spät essen, Hochzivilisationsländer. Je ärmer die Bevölkerung, frühstücken fast gar nicht und fangen erst mittags desto geringer ist die Krankheitshäufigkeit. Also wieder an zu essen. Damit lassen sie dem Körper müssen wir uns fragen, was wir in unserer Zivilisation wesentlich mehr Zeit für eine ausreichende Entgiftung verkehrt machen und wie wir Fehler vermeiden als wir, die wir wieder um 7-8 Uhr frühstücken. können. Denn auf unseren Wohlstand – schöne Häuser Gemäß der Organzeituhr der chinesischen Medizin oder Wohnungen, gute Autos, Waschmaschine, legt der Verdauungstrakt mit Magen, Dünndarm, Fernseher, Urlaubsreisen, gute Krankenversicherung Bauchspeicheldrüse etc. ab ca. 18 Uhr eine usw. wollen wir mit Recht auch nicht verzichten. Erholungspause ein, die wenigstens 12 Stunden dauern sollte. In dieser Zeit arbeitet die Leber auf Das haben wir uns auch alles hart erarbeitet. Dafür Hochtouren, um den Menschen bis zum Morgen zahlen wir hohe Steuern, arbeiten über viele wieder fit zu machen. In der Nacht bleiben die Speisen Jahrzehnte und unterstützen mit Riesensummen länger im Magen, Dünndarm und Dickdarm liegen, solidarisch die Menschen in unserem Staat, die krank werden weniger verdaut, und damit bilden sich geworden sind. Aber wenn wir die Krankheit leichter Giftstoffe. Wir merken das oft an einem vermeiden wollen, müssen wir natürlich unseren pappigen Geschmack morgens und einer belegten Lebensstil überdenken. Denn in Ländern mit einer Zunge, wenn wir abends noch eine große Mahlzeit armen Bevölkerung ist die Krankheit wesentlich eingenommen haben, z.B. auf einer Feier. Wir fühlen seltener. Also müssen wir nur die Unterschiede uns dann morgens oft wesentlich schlechter als an herausarbeiten zwischen uns und den Armen dieser einem normalen Tag. Welt. Arme Leute haben diese Probleme nicht. Da sie oft wenig zu essen haben, überladen sie ihren Verdauungsapparat auch nur selten und abends vermutlich sowieso nicht. 3) Arme Leute müssen sich meist viel bewegen, während wir Zivilisationsmenschen die Bewegung sehr eingeschränkt haben. Laut Statistik legt ein 5jähriges Kind im Durchschnitt 12-15 km pro Tag zurück, ein Erwachsener nur 0,8-1 km, also ca. sieben Prozent der Strecke des Kleinkindes. Über die Muskeltätigkeit werden aber viele Stoffe beseitigt, die uns sonst belasten. Wir sprechen dabei in der Naturheilkunde auch von Schlackenstoffen, ein Begriff, der in der heutigen Lehrmedizin auf völliges Unverständnis stößt. Ich bin darauf in meinem Buch „Naturheilkunde für Jeden“ ausführlich eingegangen. Darüber hinaus führt Bewegung zu einer Tiefenatmung, bei der das Zwerchfell durch den Atem nach unten gedrückt wird. Bei diesem Vorgang wird auch der Dünndarm nach unten gedrückt. Bei der Ausatmung schnellt das Zwerchfell wieder nach oben und auch der Dünndarm schnellt nach oben. Es wird so eine pendelartige Bewegungsgymnastik des Dünndarms erzeugt. Dadurch können sich weniger Giftstoffe im Dünndarm bilden, und der Körper wird somit weniger belastet. Eine ausreichende Bewegung mit genügend Tiefenatmung ist also außerordentlich wichtig, um einer Divertikulose vorzubeugen. Jetzt wollen wir auf die Frage eingehen, was eine Divertikulose oder eine Divertikulitis eigentlich ist. Denn wir wissen inzwischen, dass die weit überwiegende Zahl der Menschen in der Hochzivilisation damit zu tun hat, während sie bei den armen Menschen in den armen Ländern ausgesprochen selten ist. Bei dieser Krankheit wird das Darmgewebe, besonders im absteigenden Dickdarm, der kurz vor dem Enddarm auch Sigma genannt wird, aufgrund von Überdruck in diesem Darmabschnitt im Laufe von Jahrzehnten „ausgeleiert“. Deswegen treten diese Erkrankungen auch fast nur im höheren Lebensalter auf. Bei diesem Prozess bilden sich kleine Bläschen oder schmale Säckchen bis zu einer Länge von maximal fünf Zentimeter. Je mehr Druck auf die Darmwand eingewirkt hat und je schwächer das Darmgewebe allgemein ist, desto eher bilden sich diese Divertikel. In den Bläschen oder Säckchen sammelt sich fast immer Stuhl an, der anscheinend lange Zeit dort liegen bleiben kann, sodass sich manchmal sogar sog. Kotsteine bilden. Die Stuhlreste führen auf jeden Fall zu Toxinen, also einer Giftstoffbelastung, vor allem, wenn sie lange oder unter Umständen sehr lange dort liegen bleiben. Der Druck auf die Darmwand erfolgt durch Gase oder durch Stuhlverstopfung. Dabei werden auch lokal die Muskelfasern des Dickdarms durch Stuhltoxine belastet und ermüden, sodass sie ihre Spannung verlieren, und sich der Dickdarm erweitert. Häufig sehen wir gerade auf der linken Seite ein sog.“ Colon elongatum“, eine Verlängerung des Dickdarms bis zur maximal doppelten Länge. Dadurch ist fast immer eine Stuhlverstopfung vorgegeben, die ihrerseits auch wieder zur vermehrten Ermüdung der Muskelfasern des Dickdarms beiträgt. Es ist dann fast ein Perpetuum mobile, ein Krankheitsbild, das sich selbst erhält. Aus der Divertikulose, also der Bildung der Divertikel, entsteht nicht selten eine Divertikulitis, eine Entzündung eines oder mehrerer Divertikel. Diese kann fast genauso aussehen wie eine Appendizitis, die fälschlicherweise als Blinddarmentzündung bezeichnet wird. Dabei ist es eine Entzündung des Wurmfortsatzes, eines Anhängsels (lat. Appendix) des Blinddarms. Die Entzündung kann genauso schmerzhaft und u.U. genauso gefährlich sein wie die Appendizitis. Es kann zur Perforation kommen und damit zur Bauchfellentzündung, die wiederum eine hochgefährliche Erkrankung ist. Man muss deswegen eine Divertikulitis auch sehr ernst nehmen und sie möglichst gleich uns umfassend behandeln. Bei der ersten Entzündung helfen oft Antibiotika. Damit verschwindet meistens der erste Schub. Es können aber im Abstand von Tagen, Wochen, Monaten neue Schübe kommen. Auch dort hilft oft ein Antibiotikum. Man muss dann allerdings auch schon an eine Operation denken. Dabei wird der hauptsächlich betroffene Dickdarmabschnitt, meistens wird es das Sigma sein, operativ entfernt. In vielen Fällen ist dann Ruhe eingekehrt, da die anderen Darmabschnitte wesentlich weniger Divertikel ausbilden. Wir haben allerdings mit einem ganz anderen Programm bisher sehr gute Erfolge gehabt, sodass Operationen bei unseren Patienten deutlich seltener sind als in der Gesamtbevölkerung. Wir geben erstens eine ballaststoffreiche Ernährung mit viel Gemüse und relativ wenig Kohlenhydraten. Und zweitens führen wir regelmäßig eine Colonhydrotherapie (Darmspülung) durch, die den Dickdarm reinigt und in der Regel auch alle Divertikel ausspült. Stuhlreste können sich dann nicht mehr so lange festsetzen und Kotsteine sich nicht mehr ausbilden. Die Entzündungsbereitschaft geht damit erheblich zurück. Wenn diese Darmspülungen regelmäßig alle sechs Monate durchgeführt und die anderen genannten Punkte beachtet werden, sollte eine Operation nur noch als seltene Notfallbehandlung notwendig sein. Natürlich sollte man in diesem Zusammenhang auch auf Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten oder –Allergien achten. Denn auch dadurch wird die Entzündungsbereitschaft erhöht und die Gasbildung im Darm vermindert. Wenn man zusätzlich gut und gründlich kaut, nicht zu viel zu einer Mahlzeit isst und das Abendessen etwas reduziert, dann hat man sicherlich schon eine ganze Menge zur Verhinderung einer Divertikulose oder einer Divertikulitis getan. Weitere Informationen erhalten Sie gerne bei: Schlosspark-Klinik Dr. von Rosen Fachklinik für naturgemäße Ganzheitsmedizin Dr. med. Jürgen Freiherr von Rosen Fritz-Stamer-Str. 11 • 36129 Gersfeld Tel. 06654 160 • Fax 06654 16 63 [email protected] • www.schloss-klinik.de www.facebook.com/SchlossparkKlinikGersfeld https://www.facebook.com/SchlossparkKlinikGersfeld