"Sanofi Pasteur Imagebroschüre 2011"

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Wofür wir uns engagieren
Fakten zu Impfung und Krankheiten
Sanofi Pasteur. Société anonyme au capital de 271 817 440 €. RCS Lyon B 349 505 370. Photo credits: Sanofi Pasteur (Alexis Chezières, Pascal Dolémieux, Norbert
Domy, Julien Dubois, Alain Grillet, Randy Monceaux, Vincent Moncorgé, Olivier Thomas) - CDC (Public Health Image Library) - Fotolia - Gettyimages - Institut Pasteur.
Eine Geschichte der Entdeckungen
5
Pioniere der Impfgeschichte
6
Was Impfstoffe wert sind
10
Was ist Impfung?
13
Entwicklungszyklus 17
Unsere Impfstoffe: Eine Innovationsgeschichte 21
21 Infektionskrankheiten und eine, die es nicht mehr gibt
25
Impfstoffe für morgen
50
Quellenangaben und Glossar 53
Eine Geschichte
der Entdeckungen
Das Verständnis für unser Engagement in der Impfstoffherstellung erfordert das
Verständnis für die Geschichte der Impfung und ihre Bedeutung für das Gesundheitswesen. Es erfordert auch ein Verständnis dafür, wie Impfstoffe wirken und wie sie entwickelt werden. Eine bessere Kenntnis der Rolle von Sanofi Pasteur bei der Ver­hütung
von Infektionskrankheiten sowie unserer Impfstoffpalette und Forschungs­bereiche
ermöglicht ein besseres Verständnis unserer Leistungen und ihrer Bedeutung.
Impfstoffentwicklung
Sie zählt zu den Aufträgen von Sanofi Pasteur. Prägend für unsere Unternehmens­
geschichte sind Entdeckungen, die die Präventionsmedizin weiterentwickelt und
Millionen Menschenleben gerettet haben. Impfstoffentwicklung schützt das Leben.
Unsere Vision
Eine Welt, in der niemand an Krankheiten leidet oder stirbt, die eine Impfung
ver­hindern kann.
Impfstoffe entwickeln,
Leben schützen
Unsere Mission
Im Rahmen der Sanofi-Gruppe menschliche Gesundheit durch bessere, innovative
Impfstoffe zur Prävention und Behandlung von Krankheiten weltweit zu schützen und
zu fördern und in der internationalen Immunisierungsforschung aktiv dazu bei­zu­-
Was wir wollen:
tragen, ein Höchstmaß an Impfungen zu erreichen.
Millionen Menschen
das Leben retten
4
5
Pioniere der
Impfgeschichte
Sanofi Pasteur hat in der Geschichte der Impfung eine stolze Tradition. Die Pioniere,
auf deren Arbeit unser Unternehmen aufgebaut ist, sind für uns bis heute Inspiration.
Louis Pasteur:
Ein Visionär der Wissenschaft
Louis Pasteurs Werk revolutionierte die moderne Medizin. 1857 machte er sich einen
Namen durch den Nachweis der Verbindung von Mikroorganismen und Infektionen,
der zu einem der wichtigsten Durchbrüche in der Medizingeschichte führte. Seine Entdeckungen führten zur Entwicklung der ersten Impfstoffe, vor allem gegen die Tollwut.
Auch durch seine Arbeit für die Verbesserung der Krankenhaushygiene trug er zur
Eindämmung von Infektionskrankheiten bei.
Das von ihm entwickelte Pasteurisierungsverfahren zur Abtötung pathogener Mikro­
organismen in verderblichen Lebensmitteln revolutionierte die Lebensmittelhygiene.
In seinen letzten Lebensjahren gründete er das Institut Pasteur, eine gemeinnützige
Organisation zur Prävention und Behandlung von Krankheiten.
Sanofi Pasteur pflegt bis heute eine besondere Beziehung zum Institut Pasteur.
Die Familie Mérieux:
Drei Generationen von Erfindern
Marcel, sein Sohn Charles und sein Enkel Alain setzten sich ihr Leben lang für den
Schutz vor Infektionskrankheiten ein. Der wohl wichtigste Beitrag des Mérieux-Instituts
dazu bestand in der Entwicklung von Methoden zur industriellen Impfstoffproduktion:
Staunen und
fragen sind die ersten Schritte zur
Erkenntnis
Louis Pasteur
Französischer Erfinder (1822–1895)
Dies ermöglichte die Impfung großer Bevölkerungsgruppen in relativ kurzer Zeit.
1974 konnte zum Beispiel durch die im Institut entwickelten Verfahren eine eitrige
Meningitisepidemie in Brasilien verhindert werden: Innerhalb von neun Monaten
wurden 90 Millionen Menschen geimpft.
6
7
John Fitzgerald:
Ein Pionier des kanadischen
Gesundheitswesens
John Fitzgerald träumte von lebensrettenden Gesundheitsprodukten, die sich jeder leisten
kann. 1914 gründete er die Connaught Laboratories, die Impfstoffe und Seren gegen Diph­
therie, Pocken, Tetanus und Meningitis produzierten und rasch wuchsen. Das Unternehmen
engagierte sich auch im Kampf gegen Polio. Dr. Jonas Salk produzierte den von ihm ent­
wickelten ersten injizierbaren Polio-Impfstoff. Damit und mithilfe der von Connaught-Wissenschaftlern entwickelten Methoden konnte die Verbreitung der Epidemie in Nordamerika in den
1950er Jahren gestoppt werden.
Richard Slee:
Ein Vorreiter in der Impfstofftechnologie
1897 gründete Richard Slee die Pocono Laboratories in Swiftwater, Pennsylvania, er produzierte dort fortan einen neuen Stamm von Pockenvakzinen mit Methoden, die er von Impfstoffpionier Louis Pasteur übernommen hatte. Dadurch konnte er die Wirksamkeit der
Pockenimpfung in den USA deutlich verbessern.
Sein Erbe wirkt auch nach mehr als 100 Jahren noch nach. 1980 konnte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) offiziell die globale Ausrottung der Pocken verkünden. Heute ist die
Einrichtung, in der sich sein Labor befand, der US-Standort von Sanofi Pasteur.
große Erfolgsgeschichte des
Gesundheitswesens. Sie hat das Leben von Millionen
von Kindern gerettet, die jetzt die Chance haben, länger gesund
zu leben, zu spielen, zu lesen und zu
schreiben und sich ungehindert zu bewegen.
Die Impfung ist eine
Nelson Mandela
Friedensnobelpreisträger 1993
8
9
Was Impfstoffe
wert sind
Die Weltgesundheitsorganisation schätzt die Zahl der Menschen, die weltweit durch
Impfung spart Geld
Impfung am Leben bleiben, auf über 2,5 Millionen – aber mehr als zwei Millionen Menschen sterben, weil sie keinen Zugang zu Impfungen haben. Krankheitsprävention ist
Impfstoffe können Leiden und manchmal auch Sterben verhindern, und sie sind wirt-
die kosteneffizienteste Gesundheitsversorgung.
schaftlich. Die Impfung zählt zu den kosteneffektivsten Investitionen im Gesundheitswesen. Eine Kosten-Nutzen-Analyse in den USA hat ergeben, dass jeder Dollar, der in
Impfstoffe retten Leben
Impfungen investiert wird, 2 bis 27 US-Dollar an Gesundheitskosten spart.
Nach Schätzungen einer neueren Studie hätte eine einwöchige „ergänzende Aktivität
Nur die sichere Versorgung mit sauberem Trinkwasser trägt mehr zur Bekämpfung der
zur Immunisierung“ gegen Masern in Kenia 2002 in den darauffolgenden zehn Jahren
Infektionskrankheiten und zur Senkung der Sterbeziffern bei als die Impfung.
eine Nettoersparnis von schätzungsweise 12 Millionen US-Dollar erbracht und im
selben Zeitraum 3.850.000 Fälle von Masern und 125.000 Tote verhindert.
Vor 100 Jahren starben die meisten Menschen weltweit an Infektionskrankheiten,
auch in den hoch entwickelten Ländern. Heute können Impfungen viele dieser Krankheiten verhindern – und neue Impfstoffe gegen weitere Krankheiten werden entwickelt.
Eine kontinuierliche Aufgabe
Massenimpfprogramme konnten Krankheiten erfolgreich eindämmen und sogar elimi-
Die Geschichte zeigt, dass ein Rückgang des Impfschutzes Voraussetzung für das
nieren. Seit 1980 kommen die Pocken dank einer Impfkampagne nicht mehr natürlich
neue Auftreten von Krankheiten in vorher geschützten Bevölkerungsgruppen ist.
vor. Diese Krankheit bedrohte 60 % der Weltbevölkerung und tötete jeden vierten
Erkrankten. Von 2000 bis 2008 gingen die Masern weltweit um fast 78 % zurück. Der
Das erneute Auftreten der Diphtherie in manchen osteuropäischen Staaten in den
Kampf für die Ausrottung auch dieser Krankheit geht weiter.
1990er Jahren mit mehr als 125.000 Krankheitsfällen und 4.000 Toten zeigt, dass ständige Wachsamkeit nötig ist, um in der Zukunft weitere Infektionskrankheiten auszurotten.
Die totale Ausrottung der Kinderlähmung ist in Reichweite. Seit der Gründung der
globalen Initiative zur Ausrottung von Polio durch die WHO und ihre Partner 1988 sind
die bekannt gewordenen Fälle um 99 % zurückgegangen; schätzungsweise fünf
Millionen Menschen blieb die Lähmung erspart.
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eine der besten
Investitionen ins Gesundheitswesen.
Impfung ist heute
Dr. Lee Jong-wook
Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
von 2003–2006
Was ist Impfung?
Bei der Impfung wird ein Erreger (eine Bakterie, ein Virus oder Molekül) in den Körper
eingeschleust, dessen Pathogenität (die Fähigkeit, krank zu machen) eliminiert
wurde, ohne die Immunogenität (die Fähigkeit, eine Immunreaktion hervorzurufen) zu
beeinträchtigen. Bei einem anschließenden Kontakt mit dem pathogenen Träger ist
der Körper abwehrbereit und schützt damit den Geimpften gegen die Krankheit.
Ein paar Fakten zu Infektionskrankheiten
Infektionskrankheiten sind eine wichtige Ursache für Mortalität, vor allem bei Kindern
und jungen Erwachsenen. Infektionskrankheiten werden durch Mikroorganismen wie
Viren, Bakterien, Parasiten und Pilze verursacht.
Mikroorganismen sind überall und können in vielen Umgebungen (im Boden, im
Wasser, in der Nahrung) und Wirten (Menschen, Tieren) überleben.
Ein paar Fakten zur Immunität
Die Natur hat Menschen und Tieren einen effektiven Schutzmechanismus gegen
Krankheitserreger mitgegeben: das Immunsystem. Beim Immunsystem handelt es
sich um eine mikroskopisch kleine Armee im Körper, die Millionen von Zellen und Molekülen mobilisieren kann.
Zu den auffallendsten Eigenschaften des Immunsystems zählt die Fähigkeit, zwischen
körpereigenen und körperfremden Zellen und Molekülen zu unterscheiden. Das
Immunsystem erkennt, wenn ein Infektionserreger in den Körper eindringt, und
produziert Abwehrzellen und -moleküle, die lebenslang funktionieren. Sie sind speziell
darauf ausgerichtet, den fremden Erreger zu bekämpfen.
Die erste Verteidigungslinie im Körper ist die unspezifische Immunreaktion.
12
13
Die zweite Verteidigungslinie ist die spezifische Immunreaktion, die auf einmal erkannte
Impfstoffe stimulieren das Immunsystem
Pathogene reagiert, sie eliminiert und so zu sagen „im Gedächtnis“ bewahrt.
Impfung ist eine Präventivmaßnahme, die darauf abzielt, den Aufbau von AbwehrmechanisDas Immunsystem erinnert sich an Bakterien und Viren, denen es einmal begegnet ist, und
men (spezifische Antikörper, angemessene Reaktion auf Zellbasis) zu beschleunigen und den
kann entsprechend rascher und effektiver reagieren, wenn es diesen Pathogenen erneut
Menschen so vor Infektionen zu schützen.
begegnet. Das erklärt zum Beispiel, warum man an manchen Infektionen nicht zweimal
erkrankt. Durch die Impfung wird eine Begegnung mit einem Krankheitserreger imitiert und
Vakzine sind biologische Produkte, die sich aus ganzen Bakterien und Viren, ihren Kompo-
damit das Immungedächtnis angeregt.
nenten (Polysaccharide, Proteine) oder Sekreten (Toxine) herstellen lassen, die keine Krankheiten mehr hervorrufen können, aber immer noch in der Lage sind, eine Immunreaktion zu
Ein Antigen ist eine körperfremde Substanz, die eine Immunreaktion auslösen kann. Antigene
stimulieren.
sind überwiegend Proteine, Polysaccharide und deren Fettderivate, zum Beispiel die Komponenten der Zellwände von Bakterien und Viren. Leukozyten, T-Lymphozyten und Antikörper
(Moleküle, die von den B-Lymphozyten, einer Untergruppe der Leukozyten, produziert wer-
Die wichtigsten Impfstoffe
den), sind an der Immunreaktion beteiligt.
Antikörper kreisen durch den ganzen Körper. Sie können biologisch aktive Substanzen wie
Toxine neutralisieren und sich an Mikroorganismen binden, um sie anschließend durch
Attenuierte
Lebendimpfstoffe
spezielle Zellen des Immunsystems zu zerstören.
Hier sorgt die kontinuierliche Züchtung und Passagierung in Zellkulturen
für die Abschwächung der Pathogenität.
Beispiele: Mumps, Masern, Röteln, Kinderlähmung (oral), Gelbfieber.
Inaktivierte Impfstoffe entstehen durch physische oder chemische
Verfahren, die die Virulenz der Krankheitserreger beseitigen, ohne ihre
Immunogenität zu verändern. Inaktivierte Impfstoffe können von kom-
Das Immunsystem
pletten Mikroorganismen oder Teilen davon hergestellt werden:
Mandeln
Thymusdrüse
Inaktivierte oder
Totimpfstoffe
Blut
Lymphknoten
Typ b, Typhus, Pneumokokken, Influenza, Tollwut, Kinderlähmung (injizierbar), Hepatitis A, Japanische Enzephalitis.
Rekombinante Impfstoffe werden durch Gentechnik produziert.
Lymphsystem
14
heiten), Toxoiden und Polysacchariden (rein oder konjugiert) werden
Beispiele: Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Haemophilus influenzae
Peyer-Plaques
Haut
– In Impfstoffen aus Proteinen (zum Beispiel azellulär oder Unterein­
die Antigene aus dem Mikroorganismus extrahiert.
Milz
Knochenmark
– Ganzkeimimpfstoffe enthalten den gesamten Mikroorganismus.
Rekombinante
Vakzine
Die Antigene für den Impfstoff werden aus tierischen Zellen und Hefen
synthetisiert.
Beispiele: Hepatitis B.
15
Entwicklungszyklus
Die Impfstoffentwicklung ist ein langer, komplexer und teurer Prozess, in dem jede
einzelne Phase – von der Krankheit und ihren epidemiologischen Daten bis zur Markteinführung eines neuen Impfstoffs – erfolgreich abgeschlossen werden muss.
Die Entwicklung von Impfstoffen unterscheidet sich von der Medikamentenent­wicklung.
Impfstoffe sind biologische Produkte, die aus lebenden Mikroorganismen hergestellt
werden.
Je nach Impfstoff kann die Produktion einer einzigen Charge sechs bis 22 Monate
dauern. Sie braucht mehr Zeit als bei Medikamenten, weil langwierige, stringente
Tests erforderlich sind, um die Sicherheit und Wirksamkeit des Endprodukts zu
gewährleisten.
Die Aufgaben sind zahllos, aber sie stehen immer im
die Befreiung der
Menschheit von Epidemien,
Dienst eines Gedankens:
die sie zu vernichten drohen.
Charles Mérieux
Französischer Arzt (1907–2001)
16
17
Der Impfstoffentwicklungszyklus
Durchschnittliche
Impfstoffentwicklungszeit:
70 %
Durchschnittliche Gesamtkosten für einen Impfstoff:
12 Jahre
Qualitätskontrolle nimmt
der Produktionszeit eines Impfstoffs in Anspruch
Mehr als eine halbe Mill arde US-Dollar
Forschung und Entwicklung
Klinische Entwicklung
Forschungsstadium1
Vorklinisches
Stadium2
Phase I
Phase II
3
• Kontinuierliche Unterstützung des industriellen Prozesses
• Dokumentationsmanagement
• Phase IV: Post-Marketing-Studien
Phase III
Zwischen 9 und 14 Jahren
Industrielle Verfahren
Massenfertigung
Operative
Machbarkeitsstudien
Entwicklung
des Fertigungs­
prozesses
Entwicklung
der industriellen
Fertigung
Produktion
der ersten
Chargen4
Registra­tion5
Produkt­
einführung
Bakterien­
kultur
Gewinnung
Reinigung
Inaktivierung
Valenz­
aufstellung
Rezeptur
Abfüllung
Gefrier­
trocknung
Verpackung
Chargen­
freigabe
Transport
6 bis 22 Monate6
Kommerzielle Verfahren
Marktforschung
Vertrieb: • Privatwirtschaft
• Internationaler Markt
• Gesundheitsorganisationen (UNICEF, WHO …)
Produktprofil:
• Zielpopulationen
• Merkmale des Impfstoffkandidaten
Qualität: Qualitätskontrolle, Qualitätssicherung
Pharmakovigilanz
Anmerkungen:
Forschungsstadium: 2 bis 4 Jahre
1
2
Vorklinisches Stadium: 1 bis 2 Jahre
3
Klinische Entwicklung: 6 bis 8 Jahre
Die ersten Chargen dienen der klinischen und
5
Registrierung: Synthesestadium,
6
Die infektiösen Keimkulturen werden geerntet und
12 bis 18 Monate
gereinigt. Nach der Rezeptierung und Gefrier­­
Phase I: Sicherheitstest mit 10 bis 100 Probanden
Alle in den vorangegangenen Stadien
trocknung (zur Stabilisierung der empfind­licheren
Phase II: Evaluation der Immunreaktion mit 100 bis
gesammelten Daten werden in einer
Vakzine) werden die Impfstoffe abgefüllt, meist
3.000 Probanden
Dokumentation erfasst und den
in Ampullen und Spritzen, und verpackt. Nach
Phase III: Großversuche zur Effizienz und Toleranz
Gesundheitsbehörden vorgelegt, die die
Ab­schluss des Herstellungsprozesses muss die
des Impfstoffs mit 3.000 bis 4.000 Probanden
Genehmigung zur Vermarktung erteilen.
Kühlkette in allen Phasen, vom Vertrieb bis zum
Bestimmung der Antigene zur Krankheitsverhütung
Sicherheitsbeurteilung im Tierversuch und Auswahl
Test des ausgewählten Impfstoffs an Menschen
oder -behandlung. Der Prozess wird mit den
der besten Kandidaten für die Weiterentwicklung.
ausgewählten Impfstoffkandidaten fortgesetzt.
4
industriellen Compliance.
Patienten, gewährleistet sein.
18
19
Meilensteine der Geschichte sind begierig
erwartet, hoch gelobt und wiederholt gefeiert worden: der erste
Polio-Impfstoff, die erste Mondlandung und der erste Nonstop-
Manche
Flug über den Atlantik sind dafür gute Beispiele.
Vaclav Smil
Professor an der Faculty of Environment,
University of Manitoba, Kanada
Unsere Impfstoffe:
Eine Innovationsgeschichte
Sanofi Pasteur bietet die weltweit größte Palette an Impfstoffen – Schutz vor 20 bakteriellen und viralen Erkrankungen.
Zu den besonderen Stärken der Produktpalette von Sanofi Pasteur gehören Kom­
binationsimpfstoffe, die vor mehreren Krankheiten gleichzeitig schützen. Das vereinfacht die Impfpläne, senkt die Kosten und sorgt für mehr Komfort bei der Injektion.
Seit Anfang des 20. Jahrhunderts hat es bei den Impfstoffen viele neue Ent­wick-­
lungen gegeben. Innovation ist der entscheidende Faktor.
20
21
Meilensteine
1907
Produktion von Seren1
1922
Erster Tetanus-Impfstoff 2
1970Impfstoff gegen Röteln (unter Verwendung von diploiden menschlichen
1939Neue Applikation der perkutanen
Reaktion
1939Erster Einsatz des MérieuxTuberkulins
1946
Serum gegen Keuchhusten
1953
Gelbfieber-Impfstoff
Zelllinien)
1974Erster Meningokokken-Impfstoff der
Gruppe A
1975Erster Meningokokken-Impfstoff der
Gruppen A + C
1975Impfstoff gegen Diphtherie, Tetanus,
Keuchhusten und Polio (injizierbar)
1955Erster (inaktivierter) Salk3-PolioImpfstoff (injizierbar)
1960(Inaktivierter) Lépine-Polio-Impfstoff
(injizierbar)
1962Erster (attenuierter) Sabin-PolioImpfstoff (oral)
1963Tuberkulin-Stempel
1977Erster Impfstoff gegen Tollwut (gezüchtet auf diploiden Zellen von Menschen)
1981Erster plasmatischer Impfstoff gegen
Hepatitis B
1982Erster injizierbarer Salk-Polio-Impfstoff
auf Basis von Verozellen
1985Erster Tollwut-Impfstoff 4 auf Basis von
Verozellen
1968Masern-Impfstoff
1986MMR-Impfstoff (Masern-Mumps-Röteln)
1968Influenza-Impfstoff
1987Hepatitis-B-Impfstoff (auf gen­
technischer Basis)
1987Erster konjugierter Impfstoff für
Haemophilus influenzae Typ b
22
1988Erster oraler Sabin-Polio-Impfstoff
2004Erster konjugierter quadrivalenter Impfstoff 7
auf Basis von Verozellen
gegen Meningokokken-Erkrankung
1988Erster Typhus-Impfstoff (polysaccharid)
1992DT-azellulärer Keuchhusten-Impfstoff 2005Konjugierter Impfstoff gegen MeningokokkenMeningitis (A+C+W+Y)
5
für Erwachsene
1993Impfstoff gegen Diphtherie, Tetanus,
2005Monovalenter oraler Polio-Impfstoff (Typ 1)
2007Impfstoff gegen H5N1 pandemische
Keuchhusten (Ganzkeime) und Haemophilus
Influenza (in Erwartung einer potenziellen
influenzae Typ b
Pandemie)
1993Erster pentavalenter Impfstoff gegen Diphthe-
2008Pocken-Impfstoff (in Erwartung eines
rie, Tetanus, Keuchhusten (Ganzkeime),
Kinderlähmung und Haemophilus influenzae
Typ b (1994 mit dem Galien-Preis ausgezeichnet)
1996Hepatitis-A-Impfstoff 6
1997Erster pentavalenter Impfstoff auch gegen
azellu­lären Keuchhusten
1998Impfstoff gegen Diphtherie, Tetanus,
Keuchhusten (azellulär) und Kinderlähmung
1999Auffrischimpfung gegen Tetanus, Diphtherie
und Polio für Erwachsene
möglichen bioterroristischen Angriffs)
2008Erster intradermaler Influenza-Impfstoff
2009Monovalenter A(H1N1)-Influenza-Impfstoff
1
Institut Biologique Mérieux
2
Institut Mérieux
3
on den Connaught Laboratories, die 1989 vom Institut Mérieux überV
nommen wurden.
4
973 Fusion von Institut Mérieux und Institut Pasteur Production. Grün1
dung von Pasteur Vaccins.
5
Von Pasteur Mérieux Sérums & Vaccins, gegründet 1990.
6
Pasteur Mérieux Connaught
7
on Aventis Pasteur, wie Pasteur Mérieux Connaught nach der Fusion
V
von Rhône-Poulenc und Hoechst Life Sciences 1999 zum neuen Unternehmen Aventis heißt.
Daten der ersten Lizenzierung der wichtigsten Produkte von Sanofi
Pasteur oder der Unternehmen, aus denen es hervorgegangen ist.
Nach 1966 entsprechen die Daten der ersten Vermarktungsgenehmigung.
23
21 Infektionskrankheiten
und eine, die es nicht mehr gibt.
Influenza-A-(H1N1)
Influenza
Cholera
Pneumokokken-Infektionen
Masern
Tetanus Polio
Mumps
Röteln
Diphtherie
Gelbfieber
Haemophilus influenzae Typ b
Pocken
Varizellen
Hepatitis A
Keuchhusten
Meningokokken-Infektionen
Typhus
Tollwut
Tuberkulose
Hepatitis B
Japanische Enzephalitis
Bakterielle Erkrankungen
Viruserkrankungen
Die Illustrationen zu den einzelnen Krankheiten zeigen die wichtigsten Symptome und Komplikationen.
24
25
Cholera
Symptome
Diphtherie
Cholera wird von dem Bakterium Vibrio
Diphtherie ist eine bakterielle Infektion
cholerae ausgelöst, das ein Darmtoxin
durch das Corynebacterium diphtheriae.
produziert. Dieses Bakterium war für
Vor der allgemeinen Impfung war die
verheerende Epidemien in der Mensch­
Krankheit einer der Hauptgründe für die
heitsgeschichte verantwortlich.
Symptome
• Nach einer Inkubationszeit von wenigen Stunden bis zu vier Tagen
• Nach einer Inkubationszeit von drei bis fünf Tagen zeigt sich die
äußert sich die Cholera überwiegend in akutem wässrigem Durchfall,
Diphtherie in der Regel als Rachenkatarrh mit Pseudomembranen, die
verbunden mit Erbrechen.
die Luftwege verstopfen und zum Tod durch Ersticken führen können.
Säuglingssterblichkeit.
Zu den Komplikationen zählen potenziell tödliche Herz- und Nerven• Die Schwere der Erkrankung rührt vor allem von einer gefährlichen
schäden.
heftigen Dehydrierung her, die in wenigen Stunden zum Tode führen
kann.
• Die Mortalität bei Diphtherie ist auch bei den Ausbrüchen der Krankheit
in jüngster Zeit hoch (10 %).
• Die Behandlung besteht also vor allem in einer an den Zustand des
Patienten angepassten Rehydrierung.
• Diphtherie muss wie ein Notfall umgehend behandelt werden, um
Komplikationen und den Tod des Patienten zu vermeiden. Die Behandlung besteht im Wesentlichen aus der intramuskulären oder
Epidemiologie und Impfung
intravenösen Gabe von Antikörpersera. Auch Antibiotika werden ge­
geben, um das Wachstum der Bakterien einzuschränken, aber bei den
• Die Cholera wird durch mit Fäkalien infizierte Nahrungsmittel und
toxininduzierten Symptomen sind sie wirkungslos.
Wasser ausschließlich von Mensch zu Mensch übertragen und tritt
überwiegend in Entwicklungsländern in Asien, Südamerika und Afrika
Epidemiologie und Impfung
auf. 2005 gab es nach Angaben der WHO weltweit über 130.000 Fälle
von Cholera und mehr als 2.000 Todesfälle.
• Corynebacterium diphtheriae kommt nur beim Menschen vor. Die
Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion und engen Körperkon-
• Hygiene und der Ausbau der Abwassersysteme sind die Eckpfeiler im
takt.
Kampf gegen diese Krankheit.
• Bevor die Impfung gegen Diphtherie in den 1980er Jahren allgemein
• Es gibt eine Impfung gegen Cholera, die aber nur begrenzten Schutz
zugänglich war, kam es in den weniger entwickelten Ländern Ost­
bietet.
europas Schätzungen nach zu einer Million Fälle jährlich.
Schock
Erbrechen
Dehydrierung
• Diphtherie ist in vielen Ländern immer noch verbreitet; in den 1990er
Jahren ist es in Osteuropa zu Epidemien gekommen. Diphtherie-Impfstoffe werden aus Diphtherietoxoid gewonnen, einer ungiftigen Form
des Toxins.
Neurologische Schäden
Angina/Asphyxie
Beeinträchtigung
der Atmung
Herzprobleme
Durchfall
26
27
Gelbfieber
Gelbfieber, ein virales hämor­r­hagisches
Fieber, wird von Moskitos übertragen.
Haemophilus influenzae
Typ b
Infektionen mit Haemophilus influenzae
Typ b sind in der ganzen Welt verbreitet.
Sie können verschiedene Erkrankungen
Symptome
hervorrufen, aber die häufigste ist die
Symptome
Meningitis. Kinder unter fünf Jahren
sind besonders anfällig; die meisten
• Nach einer Inkubationszeit von einer Woche setzen in der Regel Fie-
• Nach der Besiedelung des Rachenraums kann das Bakterium in
ber, Muskel- und Kopfschmerzen ein, die an Grippe, Denguefieber
den
Blutstrom
eindringen
und
zu
verschiedenen
klinischen
oder Malaria erinnern. Bei den schwersten Formen der Krankheit
Formen führen: Meningitis, Lungenentzündung, Epiglottitis, Arthritis,
kommt es nach drei Tagen zur Remission, gefolgt von einem hämor-
Osteomyelitis.
Fälle gibt es bei Säuglingen im ersten
Lebensjahr.
rhagischen Syndrom mit Erbrechen von schwarzem Blut, Gelbsucht
• Die durch den Erreger ausgelöste Meningitis verläuft oft tödlich (in
(daher der Name der Krankheit) und Nierenversagen.
5 bis 40 % der Fälle, je nach Land) und kann neurologische Folgeschä• In 20 bis 50 % der Fälle endet die Krankheit tödlich. Alle heilbaren For-
den wie Taubheit, Bewegungsstörungen und geistige Behinderungen
men der Erkrankung machen die Patienten lebenslang immun.
nach sich ziehen.
• Eine spezifische antivirale Behandlung von Gelbfieber existiert nicht.
• Die medizinische Behandlung stützt sich auf Intensivpflege und geeignete Antibiotika.
Epidemiologie und Impfung
Epidemiologie und Impfung
• Nach Schätzungen der WHO gibt es jedes Jahr 200.000 Fälle von
• Die Infektion wird ausschließlich durch den Menschen übertragen. Kin-
Gelbfieber mit etwa 30.000 Toten.
der stecken sich durch Tröpfcheninfektion oder durch kontaminiertes
• Gelbfieber bedroht jährlich mehr als drei Millionen Reisende in den
Spielzeug an.
„betroffenen“ Regionen.
• Weltweit gibt es drei Millionen schwere Fälle und ca. 400.000
• Der Nutzen von Impfkampagnen ist in den letzten 60 Jahren nachge-
Todesfälle im Jahr, besonders häufig bei Säuglingen zwischen vier und
wiesen worden, aber Gelbfieber ist in tropischen Regionen
18 Monaten.
Afrikas und Lateinamerikas weiterhin ein Problem. In Ländern, in denen es Gelbfieber gibt, wird die Impfung empfohlen, um Epidemien zu
• Der Impfstoff wird meist zusammen mit den anderen Impfstoffen im
verhindern oder zu bekämpfen. Empfohlen wird sie auch Reisenden in
Impfprogramm für Kinder gegeben. Durch die Impfung ist die Zahl der
diese Länder.
Fälle in den Industrieländern drastisch zurückgegangen. In den Entwicklungsländern ist die Impfung aber leider noch nicht weit verbreitet.
Meningitis
Epiglottitis
Lungenentzündung
Leberversagen
Nierenversagen
Sepsis
Gelbsucht
28
29
Hepatitis A
Symptome
Hepatitis B
Das Virus Hepatitis A verursacht eine
Das Virus Hepatitis B (HBV) verursacht
akute Leberentzündung, die am meis­
eine
ten verbreite­te Form der viralen Hepa­
akuten Hepatitis kann es zu schweren
titis. Hepa­titis A tritt oft in wenig ent­
Verläufen kommen, die aber über­
wickelten Re­gionen auf. Ver­­besser-
Symptome
­­un­gen bei der Hygiene und den Sanitär­
• Hepatitis A verläuft bei Kindern oft asymptomatisch. Bei Erwachsenen
• Nach einer Inkubationszeit von drei bis vier Monaten kommt es bei
kommt es nach einer Inkubationszeit von 15 bis 20 Tagen zu allgemei-
Virus verringert, aber ganz verschwun­
der akuten Hepatitis B gewöhnlich über mehrere Wochen zu Appetit­
nem Unwohlsein, Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, Müdigkeit und
Magen-Darm-Beschwerden. Gelbsucht ist besonders bei Erwachse-
Nach
der
wiegend auf die durch eine chronische
HBV-Infektion hervor­gerufenen Kompli­
ein­richtun­gen haben die Zirku­lation des
den ist es noch nicht.
Leberentzündung.
kationen zurückgehen (zum Beispiel
Leberzirrhose und Krebs).
verlust, Schwäche, Übelkeit, Bauchschmerzen, Gelbsucht, Haut­
ausschlägen und Gelenkschmerzen.
nen eine häufige Begleiterscheinung.
• 1 bis 2 % der Erkrankten entwickeln eine fulminante Hepatitis B –
• Der Zustand kann lange anhalten; die Akutphase dauert ca. einen
akuter Leberzerfall mit einer extrem hohen Sterblichkeitsrate.
Monat, die Konvaleszenz bis zu sechs Monaten.
• Nach einer HBV-Infektion entwickeln 10 % der Patienten eine chroni• Eine spezifische Behandlung existiert nicht.
sche Hepatitis (das heißt, der HBV bleibt im Körper), die zu Leber­
zirrhose und Leberkrebs führen kann.
Epidemiologie und Impfung
• Das Risiko für diese chronische Erkrankung ist bei Menschen mit
Immunschwäche und Neugeborenen besonders hoch.
• Hepatitis A wird ausschließlich durch den Menschen übertragen,
entweder fäkal-oral von Mensch zu Mensch oder durch verseuchte
Nahrung oder Trinkwasser.
Epidemiologie und Impfung
• Etwa 1,4 Millionen Fälle werden jedes Jahr gemeldet. Hepatitis A ist
am stärksten in städtischen Regionen verbreitet, aber die Häufigkeit
• HBV wird hauptsächlich durch Blut und in geringerem Maße durch
schwankt nach geografischen Regionen und auf dem Niveau der
andere Körperflüssigkeiten übertragen.
sozio­ökonomischen Entwicklung.
• Nach Schätzungen der WHO sind etwa zwei Milliarden Menschen
• Impfstoffe gegen Hepatitis A sind vorhanden.
weltweit mit dem Virus infiziert. Jährlich sterben Schätzungen zufolge
600.000 Menschen an den Folgen einer akuten oder chronischen
Hepatitis B.
Zirrhose, Leberkrebs
Fulminante Hepatitis
Leberschäden
Gelbsucht
30
Gelbsucht
31
Influenza
Symptome
Influenza-A-(H1N1)
Influenza oder Grippe ist eine hoch
Das
ansteckende akute Virusinfektion der
„2009 H1N1” wurde erstmals im März
Atemwege. Influenzaviren besitzen ein
2009
hohes Maß an Variabilität. Je nach der
wurde es nie zuvor gefunden. Anfäng­-
genetischen
Mutation
variiert
der
Symptome
Schutz in der Bevölkerung von Jahr zu
• Nach einer Inkubationszeit von einem bis vier Tagen kommt es zu den
• Influenza-A-(H1N1) verursacht ähnliche Symptome wie die saisonale
ersten Symptomen: abrupt einsetzendes Fieber, begleitet von Unwohl-
demien von unterschiedlicher Intensität
Grippe in Herbst und Winter. Sie fängt mit den typischen Symptomen
sein, Kopf- und Muskelschmerzen, Halsschmerzen und trockenem
Husten. Die Infektion dauert in der Regel eine Woche. Die häufigste
Komplikation ist die Lungenentzündung, die vor allem bei kleinen
Kindern, alten Menschen und Patienten mit chronischen Krankheiten
auftritt und tödlich verlaufen kann.
virus,
auf
das
das
mensch­
liche
Immunsystem nicht vorbereitet ist und
das in der Regel von Tieren stammt,
kann eine Pandemie auslösen. an: Fieber, Husten, Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen, Unwohlsein, Halsschmerzen, verstopfte oder laufende Nase und in manchen
Fällen Erbrechen und Durchfall.
• Die neue A-(H1N1)-Influenza ist so ansteckend wie die saisonale und
breitet sich rasch aus, vor allem bei Menschen zwischen zehn und 45
• Antivirale Behandlungen sind verfügbar und tragen vor allem zur
Jahren. Wie bei der saisonalen Influenza gibt es leichte, aber auch
Verringerung der Intensität und der Dauer der Symptome bei, voraus-
identifiziert.
Beim
oder
Menschen
lich wurde es als „Schweinevirus”
bezeichnet, weil Unter­suchungen ge­
Jahr, und es kann zu Influenza-Epi­
kommen. Ein völlig neues Influenza­
Influenza-A-(H1N1)-Virus
tödlich verlaufende Fälle.
gesetzt, sie werden zu Beginn der Erkrankung gegeben.
zeigt haben, dass es sich um eine
Kombination
von
Genen
aus
den
Influenzaviren handelt, die Schweine,
aber
auch
befallen.
In
Vögel
der
und
letzten
Menschen
Influenza-
Pandemie verbreitete sich das Virus von
Mensch zu Mensch. Es ist mit keinem
vorher identifizierten Virus verwandt,
auch nicht mit dem Humanvirus, das für
die saisonalen Grippewellen im Winter
verantwortlich ist.
• Am 11. Juni 2009 hob die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die
Pandemie-Warnstufe von fünf auf sechs an, die höchste Warnstufe,
Eine hoch ansteckende Krankheit
die den weltweiten Vorbereitungs- und Reaktionsplan in Gang setzt.
• Influenza ist ansteckend beginnend mit dem Tag vor Beginn der
Epidemiologie und Impfung
Symptome bis ungefähr fünf Tage nach Ausbruch der Krankheit. Bei
Kinder kann sie noch mehr als zehn Tage nach Beginn der Symptome
• Das Influenza-A-(H1N1)-Virus verbreitet sich so leicht wie das normale
ansteckend sein.
saisonale Influenzavirus von Mensch zu Mensch, durch Tröpfchen­
infektion beim Husten oder Niesen, durch Schmierinfektion beim
• 72 % der Passagiere eines Flugzeugs wurden nach dem Flug mit
Händeschütteln oder bei Kontakt mit kontaminierten Gegenständen.
einem infizierten Passagier, dem Indexpatienten, angesteckt.
• Um die Übertragung zu verringern, sollten Infizierte beim Husten und
Epidemiologie und Impfung
Niesen ein Tuch über Mund und Nase halten, zu Hause bleiben, wenn
sie sich krank fühlen, regelmäßig die Hände waschen und sich von
• Influenzaviren werden durch Tröpfcheninfektion aus den Atemwegen
und durch Kontakt mit Atmungssekreten von Mensch zu Mensch übertragen.
• Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegt die
Zahl der Influenza-Toten jährlich zwischen 250.000 und 500.000.
Gesunden möglichst fernhalten.
Beeinträchtigung
der Atmung
Lungenentzündung
• Die Impfung zählt zu den effektivsten Schutzmaßnahmen bei
Influenza-Epidemien oder -Pandemien. Antivirale Medikamente,
soziale Distanz und die Einhaltung der Hygieneregeln können die
Beeinträchtigung
der Atmung
Lungenentzündung
Verbreitung der Infektion ebenfalls verhindern.
• Es gibt verschiedene Typen von Influenza-Impfstoffen.
• Jedes Jahr wird die Zusammensetzung der Impfstoffe an die dominanten Stämme angepasst.
32
33
Japanische Enzephalitis
Symptome
Keuchhusten
Die Japanische Enzephalitis ist eine
Keuchhusten, eine hoch ansteckende
Virusinfektion, die erstmals 1870 in
Infektion der unteren Atemwege, wird
Japan beobachtet wurde. Die Krankheit
durch das Bakterium Bordetella per­
wird durch ein von einer Mückenart
tussis hervorgerufen. Es handelt sich
übertragenes Arbovirus ausgelöst. Die
Symptome
Japanische Enzephalitis ist mit un­ge­
fähr 50.000 Erkrankungen und 10.000
• Keuchhusten zeigt sich in der Regel durch einen hartnäckigen Husten
niger schwere Verläufe nehmen, etwa aseptische Meningitis oder ein-
Todesfällen pro Jahr die häufigste und
(über drei Wochen), meist ohne Fieber. Der krampfartige Husten geht
fache fiebrige Syndrome mit Kopfschmerzen.
• Nach einer Inkubationszeit von fünf bis 15 Tagen kommt es zu plötz­
lichem hohem Fieber, begleitet von Kopfschmerzen, Verhaltensän­
und die Hauptursache für virale neuro­
logische Infektionen bei Kindern in
Asien.
derungen sowie Sprach- und Bewegungsstörungen (Lähmungen).
eine
langsam
fortschreitende
Krank­heit (mehrere Wochen), die vor
• Die Infektion führt meist zur Enzephalitis, kann aber auch andere, we-
schwerwiegendste virale Enzephalitis
um
allem bei kleinen Kindern schwer
verlaufen kann.
mit einem typischen Atemjauchzer, Apnoe, Zyanose und Erbrechen
nach dem Anfall einher.
• Bei Säuglingen kann die Krankheit besonders schwer und sogar tödlich verlaufen.
• Im Verlauf der Krankheit beginnen allmählich Bewusstseinsstörungen
• Jugendliche und Erwachsene zeigen oft atypische Formen der Krank-
bis hin zum Koma. Die Sterblichkeitsrate bei Japanischer Enzephalitis
heit, die mit einem hartnäckigen Husten einhergehen.
ist hoch, spätere Komplikationen sind vor allem bei Kindern sehr verbreitet (bis zu 50 %).
Epidemiologie und Impfung
• Eine spezifische Behandlung der Krankheit gibt es nicht.
• Keuchhusten ist auf den Menschen beschränkt. Er wird in engem Kontakt leicht übertragen, vor allem beim Husten.
Epidemiologie und Impfung
• Seit den 1950er Jahren hat die Häufigkeit von Keuchhusten in den
• Japanische Enzephalitis wird vor allem in ländlichen Gegenden beob-
Ländern, die die Impfung eingeführt haben, um mehr als 90 % ab­
achtet (wo Menschen in enger Nachbarschaft mit Schweinen und
genommen. Leider macht die Krankheit weiterhin Sorgen aufgrund
Vögeln – der Hauptquelle des Virus – leben), insbesondere aber in der
steigender Fallzahlen bei Säuglingen, die zu jung für die Impfung sind,
Nähe von Reisfeldern, in denen sich die das Virus übertragenden
sowie wie bei Jugendlichen und Erwachsenen, bei denen der in der
Mücken besonders stark entwickeln.
Kindheit durch Impfung oder Erkrankung erworbene Schutz abnimmt.
Die letztere Gruppe kann zum Reservoir für die Übertragung an Säug-
• Die Infektion tritt in der Regel zwischen April und Dezember auf, die
linge werden.
Spitzenwerte liegen in der Zeit des Monsuns.
• Die Keuchhusten-Impfung gehört zu den Routineimpfungen für Säug• Prävention durch inaktivierte Impfstoffe ist möglich.
linge und Kleinkinder zwischen zwei Monaten und sechs Jahren.
• Durch die Entwicklung azellulärer Keuchhusten-Impfstoffe sind jetzt
Neurologische
Schäden
Lungenentzündung
Auffrischungsimpfungen für Jugendliche und Erwachsene möglich.
Neurologische Schäden
34
35
Masern
Bei den Masern handelt es sich um
eine akute virale, hoch ansteckende
Symptome
MeningokokkenInfektionen
sacher von bakterieller Meningitis und
Krank­heit, die vor der Einführung der
Sepsis. Es gibt verschiedene Sero­
Impfung praktisch jedes Kind bekam.
typen; 99 % der invasiven Infektionen
Heute sind die Masern in vielen In­
dustrieländern
unter
Kontrolle
Symptome
und
• Die Inkubationszeit liegt bei etwa zehn Tagen. Die Krankheit beginnt
• Die Meningokokken-Meningitis tritt überwiegend bei Kindern, Jugend-
mit Fieber, Konjunktivitis, Schnupfen und Koplik-Flecken an der Wan-
anderen Ländern sind sie immer noch
li­chen und jungen Erwachsenen auf. Charakteristisch ist ein infektiö-
ver­breitet.
werden durch die Serotypen A, B, C, Y
und W135 hervorgerufen.
prak­
tisch ausgerottet, aber in vielen
genschleimhaut.
Meningokokken sind der Haupt­ver­ur­
ses Syndrom (Fieber, schwere Kopfschmerzen, Erbrechen) in Verbindung mit Meningismus (Nackensteife, Lethargie, Bewusstseins­-
• Etwa drei bis sieben Tage nach den ersten Symptomen zeigt sich zu-
störungen bis hin zum Koma).
nächst im Gesicht und später am ganzen Körper ein großflächiger
Hautausschlag, der vier bis sieben Tage anhält. An den ersten vier bis
• Purpura fulminans (oder fulminante Meningokokken-Sepsis) tritt bei
fünf Tagen dieser Phase bleibt der Patient ansteckend.
10 bis 20 % der Patienten auf. Kennzeichen sind Infektionsschock und
ausgedehnte Blutungen im Unterhautgewebe. Die Sterblichkeitsrate
• Bei Masern können schwere Komplikationen auftreten, zum Beispiel
ist hoch; die Folgeschäden sind sehr schwer.
Mittelohrentzündung, Lungenentzündung, postinfektiöse Enzephalitis
und subakute sklerosierende Panenzephalitis.
Epidemiologie und Impfung
• Eine spezifische Therapie existiert nicht.
• Invasive Meningokokken-Infektionen treten zwar meist spontan oder
in begrenzten Epidemien auf, aber in bestimmten Gegenden, zum
Epidemiologie und Impfung
Beispiel im „afrikanischen Meningitisgürtel”, kann es auch zu unerwarteten, verheerenden Epidemien kommen.
• Masern kommen ausschließlich beim Menschen vor. 2008 gab es
nach Schätzungen 164.000 Fälle weltweit, mehr als 95 % davon in
• Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion von erkrankten
Ländern mit niedrigem Pro-Kopf-Einkommen und schlechter Gesund-
Patienten oder gesunden Trägern.
heitsversorgung.
• Verschiedene Typen von Impfstoffen sind vorhanden.
• Die Masernimpfung kann in Kombination mit der Impfung gegen
Mumps und Röteln gegeben werden (MMR-Impfstoff).
• Die Ausrottung der Masern ist theoretisch möglich, da sich das Reservoir des Virus ausschließlich auf den Menschen beschränkt.
Neurologische
Schäden
Lungenentzündung
Meningitis
Sepsis
Hautausschlag
36
37
Mumps
Der Mumpserreger zielt auf Drüsenund Nervengewebe. Mumps gilt zwar
Symptome
PneumokokkenInfektionen
Pneumokokken sind Serotypen des
Bakteriums
Streptococcus
als gutartige Kinderkrankheit, kann
invasive
aber in manchen Fällen zu schweren
Lungenentzündung,
Komplikationen führen.
Symptome
• Mumps beginnt nach einer Inkubationszeit von durchschnittlich 15
• Die am meisten verbreitete Form der bakteriellen Lungenentzündung
Tagen mit allgemeinem Unwohlsein und Fieber, gefolgt von einer Ent-
ist die Pneumokokken-Pneumonie, die mit hohem Fieber, Schüttel-
zündung der Speicheldrüsen. Die Krankheit dauert in der Regel eine
frost, Auswurf, Lungenschmerzen und Atemschwierigkeiten einher-
Woche.
geht. Die Pneumokokken-Pulmonie wird häufig mit Bakteriämie asso-
pneu­
moniae und können verschiedene
(Meningitis,
bakterielle
Ohren­ent­zün­
dun­gen und Bakteriämie) und nicht
invasive (Lungenentzündung, Ohren­
entzündung, Sinusitis und Bronchitis)
Entzündungen verursachen.
ziiert (Bakterien im Blut).
• Komplikationen wie aseptische Meningitis, Taubheit und Orchitis
(Hoden­entzündung) können vor allem bei Erwachsenen auftreten.
• Die damit verbundene Sterblichkeit wird durch bereits vorhandene Risikofaktoren wie Vorerkrankungen, Unterernährung und Alter erhöht.
•E
ine spezifische Therapie existiert nicht.
• Die Symptome der Pneumokokken-Meningitis sind von denen anderer
Formen bakterieller Meningitis nicht zu unterscheiden: Fieber, Kopf-
Epidemiologie und Impfung
schmerzen, Erbrechen und Nackensteife. Die Sterblichkeit ist hoch,
vor allem bei Säuglingen und alten Menschen.
• Mumps ist eine ausschließlich von Menschen übertragene, hoch ansteckende Krankheit.
Epidemiologie und Impfung
• Übertragen wird sie durch direkten Kontakt mit oder durch Tröpfcheninfektion von infizierten Patienten. Patienten mit Mumps sind in den
• Pneumokokken werden durch direkten Kontakt mit den Atmungssekre-
zwei Tagen vor der Schwellung der Speicheldrüsen und während der
ten infizierter Patienten oder gesunder Träger übertragen. Die durch
anschließenden neun Tage ansteckend.
sie hervorgerufenen Infektionen kommen in allen Altersgruppen vor,
sind aber besonders gravierend bei sehr jungen und bei älteren Men-
• In den meisten Weltregionen gibt es geschätzte 100 bis 1.000 Mumps-
schen. Schätzungsweise eines von einer Million Kindern im Jahr stirbt
fälle auf 100.000 Einwohner im Jahr; alle zwei bis fünf Jahre kommt es
an einer Pneumokokken-Erkrankung.
zu epidemischen Spitzen.
• Pneumokokken-Infektionen sind in Entwicklungs- und in Industrielän• Die Mumpsimpfung wird normalerweise in Kombination mit der Imp-
dern signifikant.
fung gegen Masern und Röteln verabreicht (MMR-Impfstoff).
Meningitis
Entzündung der
Speicheldrüsen
• Es gibt verschiedene Typen von Pneumokokken-Impfstoffen.
Meningitis
Lungenentzündung
Sepsis
Hodenentzündung
38
39
Pocken
Pocken sind eine akut ansteckende
Krankheit. Verursacher ist das Vario­
lavirus aus der Familie der Ortho­po­x­
Symptome
viren. Der Ursprung dieser ver­heer­
endsten Krankheit der Mensch­­heits-
Impfstoffe
­­geschichte lag vermutlich vor mehr als
• Die Inkubationszeit bei Pocken beträgt in der Regel zwölf bis 14 Tage,
in denen es keine Anzeichen für eine Freisetzung der Viren gibt.
• Nach der Inkubationszeit setzen plötzlich grippeähnliche Symptome
ein wie Fieber, Unwohlsein, Kopfschmerzen, Erschöpfung, schwere
Rückschmerzen und seltener Bauchschmerzen und Erbrechen. Zwei
bis drei Tage später, wenn die Temperatur etwas gesunken ist und der
Patient sich besser fühlt, beginnt der typische Hautauschlag, erst auf
Gesicht, Händen und Armen, dann nach ein paar Tagen auch auf dem
Rumpf. Die Pusteln füllen sich zunächst mit Flüssigkeit und dann mit
Eiter, schließlich bildet sich eine Kruste, die austrocknet und abfällt.
Alle betroffenen Stellen in einem Bereich durchlaufen diese Stadien
gleichzeitig.
3.000 Jahren in Indien und Ägypten.
• Der Pocken-Impfstoff führte zur globalen Ausrottung der Krank-
Jahrhundertelang haben Pocken­epi­
heit, wie eine Gruppe namhafter Wissenschaftler im Dezember
demien immer wieder ganze Kon­ti­
nente verheert, die Bevölkerung dezi­
miert und den Verlauf der Geschichte
verändert. Durch ein glo­bales Impf­
programm unter Führung der Welt­
gesundheitsorganisation wur­
den die
Pocken
ausgerottet.
Den
letzten
bekannten natürlichen Fall gab es
1977 in Somalia.
1979 feststellte. 1980 bestätigte die Weltgesundheitsversammlung diese Aussage. Bis dahin waren Millionen Menschen an
den Pocken gestorben.
• Nach dem 11. September 2001 hat Sanofi Pasteur als einer der
Produzenten des Impfstoffs die Initiative ergriffen und Impfstofflager angelegt, die den Gesundheitsbehörden zum Beispiel
in Frankreich und den USA zur Verfügung stehen.
• Um einem potenziellen bioterroristischen Angriff begegnen zu
können, hat Sanofi Pasteur auch einen Impfstoff der zweiten
Generation entwickelt. 2008 erwarb Sanofi Pasteur das Unter-
• Folgeschäden sind Narben und Blindheit. In 30 % der Fälle verliefen
die Pocken tödlich.
nehmen Acambis, das ebenfalls einen Pocken-Impfstoff
pro­duziert.
Epidemiologie und Impfung
• An Pocken leiden nur Menschen. Sie werden nach Beginn des Fiebers
und während der ersten Woche des Ausschlags durch Tröpfcheninfektion oder Kontakt mit kontaminierter Kleidung und Bettzeug übertragen.
• Der Impfstoff gegen Pocken war ein Schlüsselfaktor bei der Ausrottung
der Krankheit. Er enthält nicht das Variolavirus, das die Pocken verursacht, sondern ein eng verwandtes Virus namens Vaccinia.
Blindheit
• Die Pocken kommen nicht mehr natürlich vor; sie wurden in einem
langen, mühevollen Prozess ausgerottet, in dem alle Fälle und deren
Kontakte identifiziert und geimpft wurden.
40
Hautausschlag
41
Polio
Röteln
Poliomyelitis
Symptome
ansteckende
Röteln sind eine akut ausbrechende
Krankheit, die von drei verschiedenen
ist
eine
virale Erkrankung. Sie verlaufen nicht
Serotypen des Poliovirus verursacht
immer symptomatisch und werden in
wird (Typ 1, 2 und 3). Sie führt zu
etwa der Hälfte aller Fälle nicht erkannt.
schweren Lähmungen und zum Tod.
Symptome
Röteln sind besonders gefährlich, wenn
die Mutter in den frühen Stadien der
• In dem meisten Fällen bleibt der Patient symptomfrei oder zeigt nur ein
• Die mittlere Inkubationszeit beträgt etwa 14 Tage. In ihrer typischen
grippeähnliches Syndrom, wie es bei gutartigen viralen Infektionen be-
klinischen Form weist die Krankheit einen vorübergehenden Hautaus-
obachtet wird.
schlag aus sowie leichtes Fieber, Konjunktivitis, Schnupfen und subok-
Schwangerschaft erkrankt und das
Virus an den Fötus weitergibt.
zipitale Adenopathie (Schwellung der Lymphknoten im Nacken).
• In weniger als 1 % der Fälle entwickelt sich nach einer Inkubationszeit
von sechs bis 20 Tagen eine verkrüppelnde Lähmung mit unterschied-
• Bei CRS entwickeln die Säuglinge ophthalmische, auditorische,
lich intensiven Spätfolgen, die gelegentlich auch zum Tod führen kön-
kardiale und kraniofaziale Fehlbildungen; besonders schwer sind sie,
nen.
wenn das Rötelnvirus in den Frühstadien der Schwangerschaft über­­
tragen wird.
• Eine spezifische antivirale Behandlung existiert nicht.
Epidemiologie und Impfung
Epidemiologie und Impfung
• Das Rötelnvirus wird durch Tröpfcheninfektion von infizierten Perso• Polio wird nur von Mensch zu Mensch übertragen, überwiegend fäkal-
nen übertragen.
oral. Infizierte Patienten übertragen das Virus bei engem Kontakt auch
• Da es sich um ein ausschließlich humanes Virusreservat handelt,
dann, wenn sie selbst symptomfrei sind.
ist die Ausrottung der Krankheit theoretisch möglich.
• Epidemische Polio-Ausbrüche gibt es immer noch in manchen
• Die Rötelnimpfung wird oft in Kombination mit den Masern- und
schwarzafrikanischen Ländern, in Indien und im Nahen Osten.
Mumps­impfungen gegeben (MMR-Impfstoff).
• Zwei Impfstofftypen werden zur Ausrottung der Krankheit benutzt:
• In den letzten Jahren konnten Röteln und CRS in vielen entwickelten
– injizierbarer inaktivierter Polio-Impfstoff (IPV),
und einigen Entwicklungsländern drastisch reduziert und sogar elimi-
– oraler attenuierter Polio-Lebendimpfstoff (OPV).
niert werden.
• Polio ist nach den Pocken die zweite Infektion, die man von der Erde
tilgen will.
Schädigung der
Motorneuronen
Hautausschlag
Lähmung
Herz- und Hirnschädigungen
beim Fötus, Taubheit, Blindheit
42
43
Tetanus
Symptome
Tuberkulose
Tetanus ist eine oft tödliche Infek­tions­
Tuberkulose
krankheit, die durch die toxigenen
bakterielle Erkrankung, hervor­
gerufen
Eigenschaften des Tetanusbazillus her­
durch das Mycobacterium tuberculosis.
vorgerufen werden. Tetanus ist in Ent­
Mit acht Millionen neuer Fälle pro Jahr
wicklungsländern sehr verbreitet und
Symptome
auch in den Industrieländern nicht ganz
• Das Bakterium dringt über Läsionen (zum Beispiel verschmutzte Wun-
verschwunden.
ist
eine
ansteckende
ist Tuberkulose nach AIDS (Acquired
Immune Deficiency Syndrome) weltweit
• Nach der überwiegend durch die Luft übertragenen Infektion wachsen
den, offene Brüche, chronische Geschwüre) oder nach medizinischen
die Bakterien in den Lungenbläschen und Makrophagen. Wenn das
Eingriffen, die unter unzureichenden aseptischen Bedingungen durch-
Immunsystem die Vervielfältigung der Bakterien nicht mehr kontrollie-
geführt wurden, in den Körper ein.
ren kann (in 5 bis 10 % der Fälle), entwickelt sich die aktive Krankheit.
• Nach einer Inkubationszeit von vier bis 21 Tagen zeigt sich Tetanus
• Die häufigste Form der aktiven Tuberkulose ist die Lungentuberkulose.
meist als allgemeine spastische Erkrankung. Kontraktionen des Kie-
Zu den Symptomen zählen chronischer Husten, Nachtschweiß,
fernmuskels (oder Trismus) sind ein charakteristisches Merkmal, ge-
Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust.
die zweit­häufigste Todesursache bei
Infektions­krankheiten.
folgt von Krämpfen der Rückenmuskulatur (Opisthotonus) und plötzli• Die Miliartuberkulose (diffuse Schädigung von Lunge, Rückgrat, Leber
chen allgemeinen Konvulsionen.
und Knochenmark) und die tuberkulöse Meningitis sind die schwersten
• Ohne Behandlung ist die Krankheit fast immer tödlich, vor allem bei
Krankheitsformen.
Kindern und alten Menschen.
• Die Behandlung erfordert die Gabe von Tuberkulosemedikamenten
• Auch bei angemessener Behandlung ist die Sterblichkeit bei Tetanus
über viele Monate.
hoch.
Epidemiologie und Impfung
Epidemiologie und Impfung
• Schätzungsweise ein Drittel der Menschen auf der Erde ist mit dem
• Der Tetanusbazillus ist allgegenwärtig und in Form sehr widerstands-
Bazillus infiziert, ohne dass die Infektion ausbricht. Nur 5 bis 10 % ent-
fähiger Sporen im Boden vorhanden. Sein Reservoir lässt sich also
wickeln eine aktive Form der Erkrankung.
nicht beseitigen, aber die Impfung ist ein sehr effektives Mittel, um die
• Tuberkulose-Impfstoff wird in vielen Ländern intrakutan bei der Geburt,
Krankheit zu verhindern.
im Säuglingsalter oder vor dem Schuleintritt verabreicht.
• 2002 ging man von weltweit mehr als 200.000 Toten durch Tetanus
• Der Tuberkulose-Impfstoff kann die Reaktivierung latenter Formen
aus, davon waren etwa 180.000 auf Neugeborenentetanus zurückzuführen.
Neuromuskuläre
Schäden
• Tetanus-Impfstoffe basieren auf Tetanustoxoid und werden meist mit
nicht verhindern und hat keinen Einfluss auf die Übertragung der
Krankheit, ist aber sehr wertvoll bei der Prävention der schlimmsten
Formen der Krankheit (zum Beispiel tuberkulöse Meningitis im
anderen Valenzen gegeben (zum Beispiel Diphtherie, Keuchhusten,
Meningitis
Kindesalter).
Lungenschäden
Polio, Haemophilus influenzae Typ b).
Neugeborenentetanus
44
45
Tollwut
Symptome
Typhus
Tollwut ist eine Erkrankung viralen
Typhus ist eine bakterielle Infektion, die
Ursprungs, die Wild- und Haustiere
in den Industrieländern selten geworden
befällt. In Entwicklungsländern, wo sie
ist, aber in Ländern mit schlechter
vor allem durch streunende Hunde
Hygiene immer noch zu 600.000 Fällen
übertragen wird, ist sie weiterhin ein
ernstes
• Nach der Infektion vermehrt sich das Virus in den Muskelzellen, die die
Problem
und
für
Symptome
pro Jahr führt. 55.000
Todesfälle pro Jahr verantwortlich.
• Nach einer Inkubationszeit von sieben bis 14 Tagen erscheinen nach-
Wunde umgeben, erreicht dann das Zentralnervensystem und verbrei-
einander die typischen Symptome – diffuse Bauchschmerzen, mögli-
tet sich schließlich im ganzen Körper. Die mittlere Inkubationszeit liegt
cherweise hohes Fieber, Appetitlosigkeit und sehr häufig Durchfall.
zwischen zwei und drei Monaten, kann aber auch mehrere Tage bis
• Charakteristische Zeichen sind Schläfrigkeit am Tag und Schlaflosig-
Jahre betragen.
keit bei Nacht.
• Zu den ersten Anzeichen der Erkrankung zählen Schmerzen und eine
• Zu den Komplikationen gehören Blutungen und Darmperforation,
anomale Empfindung an oder um die Wunde, gefolgt von unspezifi-
Herz­versagen und Enzephalitis.
schen Symptomen wie Fieber, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Unwohlsein und Lethargie.
• Es gibt wirksame Antibiotika, und die Prognose für die behandelten
• Im Akutstadium erscheinen die typischen Symptome einer Enzephali-
Patienten ist in der Regel gut, aber sie können in den folgenden Mona-
tis. Die Krankheit kann sich in einer von zwei klinischen Formen entwi-
ten zu chronischen Ausscheidern werden. Zudem wird die Behandlung
ckeln: als Wut- oder als lethargische Tollwut. Beide Formen führen in-
durch Resistenzen gegen die Medikamente erschwert.
nerhalb weniger Tage zu Koma und Tod.
Epidemiologie und Impfung
Epidemiologie und Impfung
• Das Reservoir für den Typhuserreger ist ausschließlich der Mensch.
• Tollwut wird in der Regel durch von tollwütigen Tieren verursachte
• Die Übertragung erfolgt fäkal-oral durch die Aufnahme von kontami-
Bisse und Kratzer oder Lecken verletzter Haut oder Schleimhaut über-
nierter Nahrung und Wasser.
tragen.
• Die Prävention stützt sich auf gute Hygiene und Impfung.
• Bis heute ist die Impfung die einzige effektive Behandlung der Tollwut.
Der geimpfte Körper kann das Virus neutralisieren, bevor es das
• Es gibt mehrere Impfstoffe gegen Typhus.
Zentralnervensystem erreicht. Ist das Nervensystem infiziert, endet die
Krankheit zwangsläufig tödlich.
Tödliche Schädigung
des Nervensystems
Enzephalitis
Herzversagen
Durchfall
Blutungen im
Verdauungstrakt
Sepsis
46
47
Varizellen
Varizellen oder Windpocken sind eine
Viruserkrankung, ausgelöst durch das
Varicella-Zoster-Virus. Sie gelten als
Symptome
harm­lose Kinderkrankheit, können aber
vor
allem
bei
Neugeborenen,
bei
Er­wachsenen, die in der Kindheit
• Nach einer durchschnittlichen Inkubationszeit von 15 Tagen setzt
keinen Kontakt damit hatten, und bei
leichtes Fieber ein, gefolgt von Ausschlag. Die ersten Läsionen
Men­schen mit geschwächter Abwehr
zeigen sich meist auf Gesicht und Kopfhaut und breiten sich dann auf
schwer verlaufen.
den Rumpf und den restlichen Körper aus. Aus den anfänglichen Flecken werden Knötchen, die im weiteren Verlauf zu einer Kruste austrocknen, bevor sich neue Läsionen bilden.
• Die schweren Formen der Erkrankung werden mit antiviralen
Medikamenten behandelt.
Epidemiologie und Impfung
• Das Virus wird durch Tröpfcheninfektion oder durch direkten
Kontakt mit den Läsionen übertragen. Die Patienten sind meist einige
Tage vor dem Ausbruch des Ausschlags und bis zur Bildung der Krus-
2015 könnten Impfstoffe
den Tod von vier bis fünf Millionen Kindern im Jahr
verhindern.
te ansteckend.
Schon
Dr. Jean-Marie Okwo-Bele
Leiter des Department of Immunization, Vaccination
and Biologicals, World Health Organization (WHO), 2005
Lungenentzündung
Superinfektionen
der Haut
Hautausschlag
48
49
Impfstoffe für
morgen
Innovation ist eine Säule in der Strategie von Sanofi Pasteur zur Verbesserung der
Nosokomiale Erkrankungen
weltweiten Gesundheitsversorgung. Unsere Forschung und Entwicklung (R&D) konzentriert sich neben der Verbesserung vorhandener auf die Entwicklung neuer Impf-
Der Anteil der Klinikinfektionen liegt in den Industrieländern bei durchschnittlich 5 %.
stoffe, um Krankheiten auszurotten, für die es noch keine Impfung und oft auch keine
Am häufigsten sind Infektionen mit Clostridium difficile, sie sind seit 2003 durch das
effektive Behandlung gibt.
Auftauchen eines virulenteren Stamms alarmierend angestiegen. Die Infektionen führen bei Patienten, die oft oder langfristig mit Antibiotika behandelt werden, zu einer
Als langjähriger Akteur auf dem Gebiet der Impfung können wir auf unsere anerkannte
ansteckenden Diarrhö. Sanofi Pasteur entwickelt einen Impfstoff gegen diese Clostri-
Erfahrung bei der Influenza-Prävention und im Kampf gegen Kinderkrankheiten zu-
dium-difficile-Infektionen; verschiedene klinische Tests laufen. Andere Ziele sind Infek-
rückgreifen, vor allem auf Initiativen zur Ausrottung von Polio.
tionen mit Staphylococcus aureus und Pseudomonas aeruginosa.
Unser Ziel sind Lösungen für die spezifischen Probleme der Menschen: Reduzierung
des Denguefiebers in tropischen Regionen, Bekämpfung der in westlichen Ländern
AIDS
immer häufigeren Krankenhausinfektionen (nosokomiale Infektionen), Eindämmung
der wieder auflebenden Tuberkulose, Kampf gegen die Tollwut, die in vielen Entwick-
Zwanzig Jahre nach den ersten Forschungsarbeiten haben in Thailand durchgeführte
lungsländern ein großes Problem bleibt, und vieles mehr.
Tests – deren Ergebnisse 2009 veröffentlicht wurden – die ersten ermutigenden klinischen Daten erbracht und können möglicherweise den Weg für einem wirksamen HIV-
Denguefieber
Diese Viruserkrankung, die im Wesentlichen in Südostasien und Lateinamerika auftritt,
verbreitet sich Jahr für Jahr in immer neuen Weltregionen. Die durch Moskitos übertra-
Impfstoff bereiten. Das ist ein wichtiger Durchbruch für Sanofi Pasteur im Kampf gegen
eine Krankheit, die weltweit eskaliert.
Saisonale und pandemische Influenza
gene Infektion löst schwere grippeähnliche Symptome aus und kann in manchen Fällen zu tödlichem hämorrhagischem Fieber führen. Eine spezifische Behandlung exis-
Als weltweit führender Hersteller des Influenza-Impfstoffs arbeitet Sanofi Pasteur an
tiert noch nicht. Im Rahmen des Forschungsprogramms zur Entwicklung eines
verschiedenen Verfahren zur Erneuerung und Verbesserung von Impfstoffen (saisona-
Dengue-Impfstoffs führt Sanofi Pasteur verschiedene klinische Versuche in endemi-
le und pandemische Influenza). Der letzte Erfolg: ein intrakutanes Mikroinjektionssys-
schen Regionen durch, um schnellstmöglich einen sicheren, wirksamen Impfstoff zu
tem, das von den Patienten besser akzeptiert wird.
finden.
50
51
Quellenangaben
und Glossar
Impfstoffe für jedes Lebensalter
Quellen
Bei kleinen Kindern konzentrieren wir uns weiterhin auf die Ausrottung der Polio, die
State of the World’s Vaccine and Immunization. Überarb. Ausgabe 2003,
Prävention von Atemswegserkrankungen und Meningitis. Wir entwickeln neue pädiat-
OMS, Genf (S. viii)
rische Kombinationen zur gleichzeitigen Impfung gegen mehrere Kinderkrankheiten
(bis zu sechs), um die Zahl der Injektionen zu verringern und den Impfschutz zu ver-
WHO Immunization Highlights 2005, verfügbar unter:
bessern.
http://www.who.int/immunization/WHO_Immunization_highlights2005.pdf
Bei Jugendlichen verfolgen unsere Forscher drei Hauptrichtungen: Kampf gegen se-
Virus Passion, Charles Mérieux. Hg. von Robert Laffont, 1997
xuell übertragbare Krankheiten, Schutz vor Meningokokken-Meningitis und Auffrischungsimpfungen gegen Keuchhusten und Polio. Bei Erwachsenen und alten Men-
Millennium Essay, Vaclav Smil. Nature, 30. September 1999
schen entwickeln wir Impfungen gegen Infektionen der Luftwege wie Influenza und
Pneumonie.
Innovation und Partnerschaft
Weiterführende Informationen
Weltgesundheitsorganisation (WHO)
www.who.int
Technologische Innovation ist eine weitere wichtige Forschungspriorität für Sanofi
Pasteur. Neue Technologien eröffnen neue Forschungsfelder, ob bei der Beschleuni-
Pan American Health Organization (PAHO)
gung der Entwicklung von Impfstoffen oder bei der Optimierung der Herstellungspro-
www.paho.org
zesse. Hier arbeiten unsere Teams mit führenden Experten zusammen: in Partnerschaften mit Universitäten, Biotech-Unternehmen, Forschungsinstituten und Behörden.
Nationale Impfpläne:
Mehrere Forschungsprojekte werden zusammen mit Partnern durchgeführt, die innovative Prozesse entwickelt haben.
Frankreich – Gesundheitsministerium
www.sante-sports.gouv.fr/informations-sur-les-vaccins.html
USA
Nationales Impfprogramm: http://www.cdc.gov/vaccines/
Kanada
http://www.immunize.cpha.ca/en/default.aspx
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Glossar
Auffrischimpfung
Impfung einer Person, die bereits geimpft ist (mit einer oder mehreren Impfdosen). Die Auffrischung soll die durch die vorherige
Impfung erreichte Immunität verbessern.
Lymphozyt
B- oder T-Zelle, die das Immunsystem im Kampf gegen Infektionen unterstützt und zu humoraler (B-Lymphozyten) oder Zellimmunität (T-Lymphozyten) führt.
Antikörper
Proteinmolekül, das der Organismus durch B-Lymphozyten produziert, wenn er in Kontakt mit einer fremden Substanz, dem Antigen, kommt. Antikörper neutralisieren Antigene und sind ein
wichtiger Bestandteil der Immunreaktion auf eine Infektion. Sie
werden auch als Immunglobuline bezeichnet.
Makrophage
Große weiße Blutzelle, die eindringende Mikroben zerstört und
die Antigene dieser Zellen zu den T-Helferzellen bringt, damit diese sie identifizieren und die Infektion ausschalten können.
Antigen
Fremde Substanz im Organismus. Das Immunsystem erkennt sie
und produziert spezielle Antikörper, um sie zu bekämpfen. Es
handelt sich meist um Proteine, die in fremden Zellen (roten Blutzellen bei Blutübertragung, transplantierte Organe, Bakterien, Viren usw.) oder in der Umgebung (Pollen, Abfall von Staubmäusen, Katzenhaaren etc.) enthalten sind.
Membran
Eine dünne Gewebeschicht, die die Oberfläche eines Bereichs
des Organismus abdeckt oder abtrennt.
Mutation
Veränderung von Form, Eigenschaft und anderen Merkmalen.
Orchitis
Hodenentzündung, meist aufgrund einer Infektion.
Arbovirus
Abgeleitet vom englischen arthropod-borne virus: Virus, das
durch Stiche oder Bisse von Arthropoden (Gliederfüßler oder Insekten) übertragen wird.
Osteomyelitis
Knocheninfektion durch Staphylokokken aus dem Blut. Gelegentlich sind andere Bakterien wie Streptokokken oder Salmonellen
verantwortlich.
Attenuiert
Geschwächt; hier die Schwächung eines Virus oder Bakteriums,
um seine Fähigkeit zur Krankheitserregung zu neutralisieren.
Polysaccharid
Ein Kohlehydratpolymer oder Zucker in Bakterienhüllen.
Bakteriämie
Vorübergehende Präsenz von Bakterien im Blut.
Purpura
Gehäuft auftretende, kleine hellrote oder bläuliche Hautflecken
durch Blutungen außerhalb der Blutgefäße.
Bakterium
Einzelliger Mikroorganismus ohne Kern (Prokaryot), dessen Genom aus DNA (ein einzelnes Chromosom) besteht.
Sepsis
Schwere Infektion des Organismus. Charakteristisch sind pathogene Organismen im Blut (die Krankheiten hervorrufen können).
Enzephalitis
Entzündung eines mehr oder weniger großen Teils des Gehirns
(bestehend aus Großhirn, Hirnstamm und Kleinhirn).
Spezifische Immunabwehr
Gruppe von Abwehrmechanismen, einschließlich Zellimmunität
(über T-Lymphozyten) und humoraler Immunität (über B-Lymphozyten), gegen einen spezifischen Mikroorganismus. Ohne vorangegangenen Kontakt verzögert sich die Reaktion um mehrere
Tage.
Epiglottitis
Entzündung der Epiglottis.
Gedächtniszellen
T- und B-Lymphozyten, die die Fähigkeit des Immunsystems
steuern, einen bestimmten Eindringling wiederzuerkennen und
ihn davon abzuhalten, weiteren Schaden anzurichten.
Immunschutz
Beschreibt ein Immunniveau, das ausreicht, um einen Menschen
gegen Infektion zu schützen. Immunschutz entsteht durch Impfung oder eine bestimmte Krankheit.
Koplik-Flecken
Ansammlung kleiner, weißlicher Flecken auf der Wangeninnen­
seite.
Lymphknoten
Kleiner Knoten aus Lymphgewebe zur Filterung und Zerstörung
schädlicher Mikroben. Teil des Knotennetzes, das sich durch den
Organismus zieht und Infektionen bekämpft.
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Toxoid
Durch physikalische oder chemische Verfahren entgiftete Toxine,
die ihre antigene Wirkung bewahren.
Toxin
Toxische Substanz, die von einem Bakterium ausgeschieden
wird, das ihm seine Pathogenität verleiht.
Unspezifische Immunabwehr
Gruppe von Abwehrmechanismen (Haut, Makrophagen etc.) gegen Mikroorganismen, mit denen der Organismus noch keinen
Kontakt hatte.
Virus
Winziger Mikroorganismus (100 nm), bestehend aus RNA oder
DNA, der zur Vermehrung eine Wirtszelle braucht.
Diese Broschüre bietet Ihnen einen Überblick über
unsere Arbeit und unser gemeinsames Engagement.
Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
Kommunikation Deutschland
Tel.: 069 305-32255
[email protected]
www.sanofi.de
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