Arbeitsblatt:

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Arbeitsblatt:
Vergleich Islam – Christentum – Judentum
Fülle die Tabelle mit den unten stehenden Begriffen aus.
Recherchiere hierzu im Internet.
Koran, Kirche, Zehn Gebote, Jesus ist Gottes Sohn, Thora, Christen,
Koran als Gottes Wort, das Jahr 0 (Christi Geburt), Jesus ist einer der
größten Propheten, Muslime, Jahwe/adonai (Name wird nicht
ausgesprochen), Mohammed trat von hier eine Reise in den Himmel an,
Jesus lehrte und starb hier – nach der Auferstehung Ort der ersten
Gemeinde, 622 n. Chr. = das Jahr 0 (Flucht Mohammeds nach Medina),
Zehn Gebote, Bibel, Allah, Synagoge, Fünf Säulen, Gott, Moschee,
Jesus Christus, Juden, Jesus ist ein Rabbiner, Ort des ersten Tempels,
das Jahr 0 (Beginn der Weltschöpfung), Thora
Islam
Name für Gott
Im Mittelpunkt des
Glaubens steht
Wichtige Gebote
Anhänger
Heiliges Buch
Gebets- und
Versammlungshaus
Die Bedeutung von
Jesus
Warum ist
Jerusalem wichtig?
Beginn der
Zeitrechnung
Muslimische Lebenswelt
Christentum
Judentum
Arbeitsblatt:
Der Islam im Alltag
Aufgabe 1:
Ergänze die unten stehenden Stichworte durch die passenden
Sätze.
- In das rechte Ohr des Babys wird das Glaubensbekenntnis geflüstert.
Dem Neugeborenen werden die Haare abgeschnitten, und ein Lamm
wird als Opfertier geschlachtet. Man nennt das Aqiqa.
- Die Toten werden von Angehörigen des gleichen Geschlechts oder vom
Ehepartner gewaschen und in weiße Tücher gehüllt. Sie dürfen im Islam
nicht verbrannt werden.
- Wenn ein Baby sieben Tage alt ist, bekommt es einen muslimischen
Namen. Jungen werden ab diesem Tag beschnitten.
- Vor Allah sind Jungen und Mädchen gleich. Im alltäglichen Leben haben
Jungen meist mehr Rechte als Mädchen.
- Mit sieben Jahren beginnt der Unterricht in der Moschee. Der Imam lehrt
den Koran in Arabisch, der Originalsprache, zu lesen.
- Speisen müssen nach den islamischen Glaubenssätzen „halal“, also „erlaubt“ sein. Fleisch von Raubtieren und Schweinefleisch gelten als unrein und sind somit nicht erlaubt. Die berauschende Wirkung von Alkohol
ist im Islam nicht zulässig, weswegen gläubige Muslime keinen Alkohol
trinken.
Nach der Geburt:
Die Namensgebung:
Islamunterricht:
Jungen und Mädchen:
Tod und Beerdigung:
Essen und Trinken:
Muslimische Lebenswelt
Aufgabe 2:
Suche dir ein Ereignis aus dem Leben eines Muslims aus und
beschreibe es genauer: Geburt, Beschneidung, Hochzeit
oder Tod und Beerdigung. Welche Rituale werden durchgeführt, und was für eine Bedeutung haben sie im Islam? Welche Unterschiede und Parallelen gibt es zum Christentum?
Nutze für die Recherche das Internet.
Notizen:
Arbeitsblatt:
Die fünf Säulen des Islam
Aufgabe 1:
Ergänze den unten stehenden Lückentext durch die folgenden
Begriffe:
essen – Kaaba –Mohammed – waschen – fünf Mal – Mekka –
Allah – weißes – Ramadan – kranke – Freitag
Aufgabe 2:
Was sind die fünf Säulen des Islam? Beschrifte das unten
stehende Schaubild.
Aufgabe 3:
Recherchiere die zehn Gebote in der Bibel sowie das christliche
Glaubensbekenntnis und schreibe es auf.
Erstellt in kleinen Gruppen ein Plakat, auf dem ihr übersichtlich
darstellt, worin sich diese von den fünf Säulen des Islam und
dem Glaubensbekenntnis der Muslime unterscheiden.
Aufgabe 1:
Die Muslime haben ihren Glauben in einem einzigen Satz
zusammengefasst: „Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt
außer ___________ und dass ________________ der
Gesandte Allahs ist.“ Jeder Muslim soll _________ täglich
beten. Vor dem Gebet soll er sich ____________. Die
Haltung des Körpers und der Hände ist genau festgelegt,
ebenso der Wortlaut des Gebets. Am ___________ kommen
die Muslime zum Gebet in der Moschee zusammen.
Im Fastenmonat ______________ fasten die Gläubigen. Vom
Morgengrauen bis zum Sonnenuntergang dürfen sie nichts
_________ oder trinken. Kinder, alte und __________
Menschen müssen nicht fasten. Am Ende des Ramadan
feiert man das Fest des Fastenbrechens.
Einmal im Leben soll jeder Muslim nach __________ pilgern,
wo sich die ________ befindet, das wichtigste Heiligtum des
Islam. Alle Pilger tragen ein __________ Gewand zum
Zeichen der Gemeinschaft aller Muslime.
Muslimische Lebenswelt
Aufgabe 2:
Aufgabe 3:
Arbeitsblatt:
Hadsch – Pilgerfahrt
Beantworte die unten stehenden Fragen.
Recherchiere dafür gegebenenfalls im Internet.
-
Wer pilgert nach Mekka?
-
Wann findet die Pilgerreise statt?
-
Was ist der Höhepunkt der Wallfahrt für einen frommen
Muslim?
-
Was bedeutet der Begriff „Hadschi“?
-
Kennen auch andere Religionen Pilgerreisen, und, wenn
ja, welche?
Notizen:
Muslimische Lebenswelt
Arbeitsblatt:
Islam – Forschungsaufgabe
Aufgabe 1:
Recherchiere, in welchen Teilen der Welt der Islam heute
verbreitet ist, und markiere diese Länder auf der Weltkarte.
Aufgabe 2:
Schiiten und Sunniten sind Glaubensrichtungen des Islam.
Worin unterscheiden sie sich?
Aufgabe 3:
In der aktuellen Berichterstattung ist oft vom sogenannten
islamistischen Terror von z. B. Al-Qaida oder dem Islamischen
Staat (IS) zu lesen. Recherchiere hierzu anhand folgender
Fragestellungen:
• Was bedeutet „Dschihad“? Was steht im Koran über den
Dschihad?
• Wer sind Al-Qaida und der Islamische Staat, in welchen
Ländern spielen sie eine Rolle?
• Wie steht der Westen zu diesen Konflikten, und wie
greift er ein?
Aufgabe 1
Muslimische Lebenswelt
Aufgabe 2
Aufgabe 3
Glossar „Muslimische Lebenswelt“
Allah
Arabisch für „der eine, einzige Gott“, an den über eine Milliarde Muslime weltweit
glauben. Das oberste Ziel der Gläubigen ist es, die religiösen Gebote zu beachten
und so zu leben, dass es Allah gefällt. Grundlage für eine gottgefällige Lebensweise
bildet der Koran, die Botschaft Allahs.
Al-Qaida
Weltweit operierende islamistische Terrororganisation. Der Begriff geht auf arabisch
„el-qā'ida = die Basis“ zurück.
Aqiqa
Dieser Begriff bezeichnet den Brauch, bei der Geburt eines Kindes ein Opfertier (in
der Regel ein Lamm) zu schlachten.
Bar Mizwa
Mit dem vollendeten 13. Lebensjahr wird ein jüdischer Junge zum „Sohn des Gebots“
oder auch „Sohn der Pflicht“. Das bedeutet, dass er alle Rechte und Pflichten eines
regulären Mitglieds der jüdischen Gemeinschaft übernimmt und sein Vater für ihn in
religiöser Hinsicht nicht mehr verantwortlich ist. Mit dem Begriff „Bar Mizwa“ wird
auch die Zeremonie (feierlicher Akt) der Religionsmündigkeit in der Synagoge
bezeichnet, eines der wichtigsten Ereignisse im religiösen Leben eines Juden.
Bat Mizwa
Ein jüdisches Mädchen wird mit dem vollendeten zwölften Lebensjahr zu einer
„Tochter des Gebots“ oder „Tochter der Pflicht“ und übernimmt damit alle religiösen
Rechte und Pflichten einer jüdischen Frau. Sie hat damit die religiöse Mündigkeit
erlangt und muss ihren Glauben vor sich selbst, vor anderen und vor Gott
verantworten. Diese Aufnahme in die Gemeinde wird wie die „Bar Mizwa“ in der
Synagoge gefeiert und als „Bat Mizwa“ bezeichnet.
Begierde
Leidenschaftliches Verlangen, das sich auf den Genuss und die Befriedigung eines
(meist sexuellen) Wunsches richtet.
Beschneidung
Ab dem siebten Tag nach der Geburt wird dem männlichen Kleinkind mit einem
kleinen scharfen Messer oder einem Skalpell die Vorhaut des Penis entfernt. Im
Judentum und im Islam ist dies das äußere Zeichen für den Bund mit Gott. Die
Zeremonie kann auch zu einem späteren Zeitpunkt in der Kindheit vollzogen werden.
Brauchtum
Gesamtheit der Bräuche und Sitten, die im Laufe der Zeit entstanden sind und an die
nachkommenden Generationen weitergegeben wurden.
Glossar „Muslimische Lebenswelt“
© www.didactmedia.eu, 2015
1
Burka
Von muslimischen Frauen in Afghanistan, Pakistan und Teilen Indiens getragener
Umhang, der den ganzen Körper bedeckt und nur die Augen freilässt oder den Blick
durch Sehschlitze ermöglicht.
Dhul-Hidscha
Zwölfter Monat im islamischen Kalender, Pilgermonat der Muslime.
Dschihad
Dieser Begriff wird häufig mit „Heiliger Krieg“ übersetzt. Die moderne islamische
Rechtslehre interpretiert den Dschihad aber nicht als militärischen Kampf, sondern
als „Anstrengung auf dem Weg zu Gott“. Andere Auffassungen der Rechtslehre und
der Geschichte des Islam sehen ihn als Verteidigung des Islam oder – ähnlich der
Motivation christlicher Kreuzzüge – auch als Erweiterung des Territoriums der eigenen Religion. Aus heutiger Sicht kann der Dschihad aber keinesfalls als universeller
Krieg gegen Andersgläubige verstanden werden.
Ehebruch
Verletzung der ehelichen Treue durch außerehelichen Geschlechtsverkehr.
Ehevertrag
Vertrag zur Regelung der eigentums- und vermögensrechtlichen Angelegenheiten
der Ehepartner. Ein Ehevertrag muss in Anwesenheit beider Vertragspartner bei
einem Notar geschlossen werden.
Einäscherung
Feuerbestattung. Die Verbrennung der Leichen darf nur in einem Krematorium erfolgen. Die Asche des Toten wird in einem Gefäß (Urne) aufbewahrt und auf einem
Friedhof beigesetzt, aber auch eine See- oder Baumbestattung ist möglich.
Engel
Bote Gottes. Meist mit Flügeln gedachtes, überirdisches Wesen. Auch im Islam
kommt Engeln eine große Bedeutung zu, weil durch sie die göttlichen Offenbarungen
den Propheten übermittelt wurden. Der oberste Engel Dschibril (in der Bibel Erzengel
Gabriel) offenbarte Mohammed laut islamischer Lehre den Koran.
Erstkommunion
Katholische Kinder bestätigen bei ihrer Erstkommunion, dass sie an Gott und die katholische Kirche glauben. Meist im Alter von acht oder neun Jahren besuchen sie den
Kommunionsunterricht. Dort lernen sie die Bibel genauer kennen und sprechen über
Gott und ihren Glauben. Zum Abschluss nehmen sie in der Kirche an der
Abendmahlfeier teil und bekommen zum ersten Mal in ihrem Leben die Hostie. Für
diesen feierlichen Anlass machen sie sich besonders schön und bringen ihre
Taufkerzen mit.
Extremismus
Dieser Begriff geht auf lateinisch „extremus – der Äußerste“ zurück und bedeutet im
politischen Sinn, dass extremistische Gruppierungen oder Parteien Ideen vertreten,
die außerhalb der allgemein akzeptierten Regeln liegen.
Glossar „Muslimische Lebenswelt“
© www.didactmedia.eu, 2015
2
Fastenbrechen
Der Begriff „Fasten“ bezeichnet die völlige oder teilweise Enthaltung von Speisen,
Getränken und Genussmitteln über einen bestimmten Zeitraum, zum Beispiel aus
religiösen oder gesundheitlichen Gründen. Wer das Fasten „bricht“, beendet diese
Entbehrung.
Fastenmonat Ramadan
Neunter Monat des islamischen Kalenders, der sich nach den Mondphasen richtet
und in alle Jahreszeiten fallen kann. Gläubige Muslime fasten von Sonnenaufgang
bis Sonnenuntergang. Am Tage ist es verboten, jede Art von fester oder flüssiger
Nahrung zu sich zu nehmen. Auch das Trinken von Wasser ist nicht gestattet. Nach
Sonnenuntergang wird das Fasten gebrochen, meist bei einem gemeinsamen Mahl.
Zum Ende des Ramadan wird das Fest ‘Id-ul Fitr im arabischen und Ramazan
Bayramı im türkischen Raum gefeiert. Dieses Fest dauert zwischen zwei und vier
Tagen. Am Morgen des ersten Tages versammeln sich die Gläubigen zum Festgebet
in der Moschee, danach wird im Kreise der Familie gefeiert, und in den folgenden
Tagen werden Verwandte und Bekannte besucht.
Freitagsgebet
Jeden Freitag muss ein Muslim im islamischen Gotteshaus, der Moschee, dieses
wichtige Gebet verrichten. Für Männer ist der Besuch der Moschee am Freitag
Pflicht. Kinder, Kranke, Reisende, Verfolgte und Gefangene sind befreit. Frauen
dürfen, müssen aber nicht am Gemeinschaftsgebet teilnehmen.
Fremdenfeindlichkeit
Ablehnende und feindselige Haltung gegenüber allem, was gegenüber eigenen
vertrauten Lebensumständen und Gewohnheiten als fremd und beängstigend
empfunden wird. Fremdenfeindlichkeit richtet sich gegen Menschen, die sich durch
ihre Herkunft, Religion oder Hautfarbe unterscheiden.
Gebet
Ansprache an Gott, die vom Falten der Hände, Niederknien oder Ähnlichem begleitet
sein kann. Alle Weltreligionen kennen das Gebet bzw. die innere Einkehr, um Gott
nahe zu sein.
Glaubensbekenntnis
Arabisch „Schahada“. Öffentlicher Ausdruck des persönlichen Glaubens, zu dem sich
Gläubige bekennen. Das Glaubensbekenntnis dient der Anerkennung durch die
islamische Gemeinschaft und fußt auf den islamischen Glaubensgrundlagen. Es wird
auf Arabisch gesprochen: „aschhadu an la-ilaha-ill-allah wa aschhadu anna
muhammadan rasulullah“ „Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt außer Allah und
dass Mohammed der Gesandte Allahs ist.“ Diese Worte begleiten Muslime von der
Geburt bis zum Tod. Es sind die ersten Worte, die einem Neugeborenen ins rechte
Ohr geflüstert werden, und sollen die letzten sein, die der Gläubige vor seinem Tode
ausspricht.
Glaubenssätze
Religiöse Grundüberzeugungen. Zentrale Glaubenssätze im Islam sind der Glaube
an Gott, seine Engel, Bücher, Gesandten, an die Vorherbestimmung, das Jüngste
Gericht und die Auferstehung nach dem Tode.
Glossar „Muslimische Lebenswelt“
© www.didactmedia.eu, 2015
3
Gottesdienst
In einer Kirche, Moschee oder Synagoge stattfindende gemeinschaftliche religiöse
Feier zur Verehrung und Lobpreisung Gottes.
Gotteskrieger
Als Gotteskrieger werden Menschen bezeichnet, die Kriege bzw. Waffengewalt befürworten, um den Einfluss ihrer Religion auszubauen. Der arabische Begriff für
einen muslimischen Krieger lautet „Mudschahed“.
Gottesstaat
Geistliche Herrschaft, die für sich in Anspruch nimmt, in Vertretung Gottes die staatliche Gewalt durch einen von ihr erwählten Stellvertreter auszuüben. Iran bezeichnet
sich beispielsweise als Gottesstaat, in dem Allah der Alleinherrscher ist. Offizielles
Staatsoberhaupt ist Mahdi, der letzte und verborgene Imam. Bis zu seiner Wiederkehr übernimmt sein Stellvertreter diese höchste Funktion im Staat.
Hadithe
Nachträglich aufgeschriebene Aussprüche und Handlungen des Propheten Mohammed sowie Handlungen Dritter, die er stillschweigend gebilligt hat und an denen sich
alle Muslime orientieren sollen. Neben dem Koran die wichtigste Quelle für religiöse
Vorschriften im Islam.
Hadsch
Pilgerreise nach Mekka, die sich nach dem Mond richtet und an nur wenigen Tagen
im Pilgermonat Dhul-Hidscha stattfindet. Millionen Muslime aus aller Welt nehmen
jährlich daran teil. Höhepunkt ist die siebenfache Umrundung der Kaaba.
Hadscha (w.), Hadschi (m.)
Weibliche oder männliche Person, die die Pilgerfahrt „Hadsch“ erfolgreich beendet
hat.
Heiliger Krieg
Siehe „Dschihad“.
Imam
Vorbeter in der Moschee, der auch das geistliche Oberhaupt und Leiter einer
islamischen Gemeinde sein kann.
Islam
Eine der fünf Weltreligionen. Islam bedeutet „Hingabe“ oder „Unterwerfung“. Islamische Gläubige werden Muslime genannt und glauben wie die Christen an einen
einzigen Gott, Allah. Die Botschaft von Allah ist im Koran niedergeschrieben. Das
wichtigste Ziel der Muslime ist es, die religiösen Gebote gut zu beachten und so zu
leben, dass es Allah gefällt. Der wichtigste islamische Prophet, Mohammed, verbreitete den Glauben unter den Menschen. Heute gehören dieser Religion weltweit über
eine Milliarde Menschen an.
Glossar „Muslimische Lebenswelt“
© www.didactmedia.eu, 2015
4
Islamische Rechtslehre
Hauptquellen der Rechtslehre sind der Koran, die Sunna und die vom Propheten
Mohammed überlieferten Handlungen und Aussprüche (Hadithe).
Islamischer Staat – IS
Terrorgruppe, die in Syrien und im Irak mit Gewalt versucht, einen eigenen Staat zu
errichten. Die Anhänger des IS legen ihre Religion, den Islam, sehr streng aus. Jede
Person, die den Islam ablehnt oder einer anderen Religion angehört, ist in den
Augen des „Islamischen Staats“ ungläubig und wird erbarmungslos und brutal
bekämpft.
Kaaba
Die Kaaba ist für Muslime das wichtigste Gebäude weltweit. Es steht in Mekka im
Innenhof der Heiligen Moschee. Millionen Muslime pilgern jedes Jahr nach Mekka
und umrunden die Kaaba. Jeder Gläubige versucht, den schwarzen Stein an seiner
östlichen Ecke zu küssen oder zumindest die Kaaba zu grüßen, falls er oder sie
wegen des Gedränges nicht bis dorthin gelangen kann.
Konfirmation
Im Rahmen einer gottesdienstlichen Feier vollzogene Aufnahme jugendlicher evangelischer Christen in die Gemeinde der Erwachsenen. Im Alter von ungefähr 14
Jahren besuchen die Konfirmandinnen und Konfirmanden für anderthalb Jahre den
Konfirmationsunterricht. Dort lesen sie in der Bibel und lernen viel über das
Christentum. Die Konfirmation wird als Bestätigung der Taufe gesehen, denn die
meisten Christen werden als Babys getauft. Mit diesem feierlichen Akt ist traditionell
die Zulassung zum Abendmahl verbunden und die Möglichkeit, Pate eines Täuflings
zu sein und sich an Kirchenvorstandswahlen zu beteiligen.
Koran
Heilige Schrift des Islam. Nach der Glaubenslehre ist der Koran die direkte Offenbarung des einen Gottes Allah an den Propheten Mohammed, der von ihm selbst
gesandt wurde. Er besteht aus 114 mit Namen versehenen Suren.
Mekka
Stadt in Saudi-Arabien und bedeutender Ort für Muslime. Nach islamischer Lehre
wurde der Prophet Mohammed circa 570 nach Christus in Mekka geboren.
Mitgift
Vermögen, das in Form von Geld oder Wertgegenständen bei einer Heirat von den
Eltern (meist) der Tochter mitgegeben wird. Die Mitgift wird auch Aussteuer genannt.
Mohammed
Arabisch für „der Gepriesene“. Mohammed ist der wichtigste Prophet der Muslime. Er
wurde circa 570 nach Christus in der Stadt Mekka geboren. Nach islamischer Glaubenslehre empfing Mohammed zwischen 610 und 632 n. Chr. die göttlichen Offenbarungen, die durch den Koran für immer Gültigkeit haben.
Mondphasen
Die regelmäßig wechselnden Erscheinungsformen des Mondes: abnehmender und
zunehmender Mond, vom Neu- zum Vollmond.
Glossar „Muslimische Lebenswelt“
© www.didactmedia.eu, 2015
5
Monotheismus
Glaube an einen einzigen Gott, der die Existenz anderer Götter ausschließt. Als
bekannteste monotheistische Religionen gelten der Islam, das Christentum und das
Judentum.
Moral(vorstellungen)
Moralische Ansichten, die in einer Gesellschaft vorherrschen. Der Begriff „Moral“ wird
als Gesamtheit von ethisch-sittlichen Normen, Grundsätzen und Werten definiert, die
das zwischenmenschliche Verhalten regulieren bzw. als verbindlich akzeptiert werden.
Moschee
Islamisches Gotteshaus. In Moscheen findet sich ein geweihter Gebetssaal, an
dessen zur Kaaba gerichteten Seite oft eine Gebetsnische angebracht ist. Der Boden
ist in der Regel mit Teppichen belegt. Eine Kanzel dient als Plattform für den Redner
– sowohl beim Freitagsgebet als auch bei anderen Anlässen. Umgeben ist eine
Moschee oft von Minaretten (hohen, schmalen Rundtürmen). Wichtiger Bestandteil
jeder Moschee ist ein Brunnen beziehungsweise Waschräume mit fließendem
Wasser für die rituellen Waschungen. Eine Moschee ist nicht nur ein Ort für Gebete,
sondern auch allgemeiner Treffpunkt für Muslime.
Moses
Wichtigster Prophet der Juden, denn er gilt als Stifter ihrer Religion. Nach jüdischem
Glauben überbrachte Mose den Menschen die Zehn Gebote und viele andere
Weisungen von Gott. Moses wird im Islam ebenso wie Jesus als Prophet verehrt.
Muslim (m.), Muslima (w.)
Islamischer Gläubiger, islamische Gläubige. Muslime glauben an einen ewigen Gott
Allah. Er hat nach der Lehre des Islam Himmel, Erde und alles, was existiert,
erschaffen. Das Streben eines jeden Muslim und einer jeden Muslima ist die
Unterwerfung unter Allah, um dadurch zu vollkommenem Frieden zu gelangen.
Normenlehre
Lehre der Rechte und Pflichten. Die islamische Normenlehre bezieht sich auf den
Koran, die Sunna und die Hadithe.
NSU
NSU (Abkürzung für „Nationalsozialistischer Untergrund“) ist der Name einer
rechtsextremen, terroristischen Gruppierung. Den Mitgliedern des NSU, Beate
Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt, wird vorgeworfen, viele Banküberfälle,
Bombenanschläge und zehn Morde begangen zu haben. Die Verbrechen des NSU
waren rassistisch und fremdenfeindlich. Fast alle Mordopfer waren ausländischer
Herkunft. Obwohl der NSU viele der Straftaten zwischen den Jahren 2000 und 2007
begangen hat, konnte die Polizei die Gruppe erst 2011 ausfindig machen.
Glossar „Muslimische Lebenswelt“
© www.didactmedia.eu, 2015
6
Offenbarung
Dieser Begriff beschreibt im religiösen Sprachgebrauch eine übernatürliche Mitteilung göttlicher Wahrheiten oder des göttlichen Willens. Für Muslime sind Offenbarungen Botschaften Allahs an den Propheten Mohammed, die im Koran gesammelt
sind.
Opfertier
Ein zu Ehren Allahs geschlachtetes Tier, in der Regel ein Schaf oder eine Ziege. Das
Fleisch wird Armen und Bedürftigen gespendet. Opfertiere werden zu verschiedenen
Anlässen geschlachtet: beispielsweise bei der Aqiqa oder beim Opferfest.
Pilgerreise nach Mekka
Siehe Hadsch.
Prophet
Person, die sich von Gott berufen fühlt, als Mahner und Weissager die göttliche Wahrheit zu verkünden, und die als religiöse Autorität anerkannt wird. Der Islam kennt eine
Vielzahl von Propheten: Moses ebenso wie Jesus, Noah oder Abraham. Der letzte und
wichtigste Prophet, den Allah geschickt hat, ist Mohammed. Seine Offenbarungen
haben mit dem Koran für immer Gültigkeit, so die Glaubenslehre des Islam.
Ritual
Kulthandlung, religiöse Handlung. Als Ritual bezeichnet man im Allgemeinen eine
Zeremonie, die auf traditioneller Überlieferung beruht.
Salat
Arabisch für „Gebet“ – eine der fünf Säulen des Islam.
Saum
Arabisch für „Fasten im Fastenmonat Ramadan“ – eine der fünf Säulen des Islam.
Schahada
Arabisch für „Glaubensbekenntnis“ – eine der fünf Säulen des Islam.
Schiiten
Neben den Sunniten die zweitgrößte islamische Strömung. Nach dem Tod des
Propheten Mohammed zerstritten sich die Gläubigen über die Frage, wer seine
Nachfolge als Leiter der Gemeinde wahrnehmen soll. Sunniten sind der Ansicht,
dass sie einen Mann ihres Vertrauens als Nachfolger von Mohammed wählen und
dabei nicht auf seine Herkunft achten sollten. Sie wählten drei enge Freunde und
Vertraute des Propheten als erste Nachfolger (Kalifen) von Mohammed. Die Schiiten
hingegen halten einzig den Vetter und Schwiegersohn des Propheten für seinen
rechtmäßigen Nachfolger. Sie berufen sich dabei auf zwei Aussprüche Mohammeds,
die sie in diesem Sinne interpretieren. Der Begriff „Schiiten“ kommt von „Schia“, das
bedeutet auch: „Anhänger einer Partei“. Siehe auch Sunniten.
Sunna
Nach dem Koran ist die Sunna die zweite bedeutende Quelle der islamischen Normenlehre. Sie hat eine große Bedeutung für die Glaubensausübung aller Muslime. In
ihr werden die Worte und Handlungsweisen des Propheten beschrieben.
Glossar „Muslimische Lebenswelt“
© www.didactmedia.eu, 2015
7
Sunniten
Die Sunniten verstehen sich seit dem neunten Jahrhundert als Repräsentanten der
prophetischen Sunna und der Gemeinschaft der Muslime. Sie unterscheiden sich
kaum in zentralen Glaubensinhalten von den Schiiten, jedoch in der islamischen
Rechtslehre. Anders als die Schiiten, die in Ali, Neffe und Schwiegersohn
Mohammeds den vierten Nachfolger Mohammeds sehen, wählen sie den obersten
Führer (Kalif) aufgrund seiner Fähigkeiten aus. Zum sunnitischen Islam bekennen
sich derzeit über 85% der Muslime weltweit. Siehe auch Schiiten.
Sure
Einzelner Abschnitt oder Kapitel im Koran, dem wichtigsten Buch der Muslime.
Insgesamt finden sich 114 Suren im Koran. Jede Sure ist noch einmal in Verse
unterteilt, die von Allah, Propheten und Engeln handeln.
Tauhid
Arabisch für das zentrale Bekenntnis zu „dem einen Gott“. Der Islam ist eine
durchweg monotheistische – also allumfassend auf einen Gott bezogene – Religion.
Der islamische Glaube bezieht sich zudem auf Propheten, Engel, heilige Bücher und
die Vorbestimmung des Tages des Todes sowie auf ein Leben nach dem Tod. Nach
islamischer Glaubenslehre ist Allah allwissend und allmächtig. Er besitzt Vollkommenheit, die von einem Menschen nie erlangt werden kann.
Terrorismus
Der Begriff „Terror“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Schrecken“. Der
Terrorismus ist eine Form des politischen Extremismus, Terroristen sind Menschen,
die Schrecken verbreiten. Sie wollen ihre Ziele beispielsweise durch grausame
Anschläge und Entführungen, bei denen oft viele Menschen ums Leben kommen,
gewaltsam durchsetzen. Ihr rücksichtsloses und brutales Vorgehen erklären
Terroristen meistens damit, dass sie eine andere und bessere Welt wollen, und
geben dafür politische oder religiöse Gründe an.
Unzucht
Gegen die sittliche und moralische Norm verstoßendes Verhalten zur Befriedigung
des Geschlechtstriebs, durch das das Schamgefühl verletzt werden kann. Gläubige
jugendliche Muslime leben nach strengen Moralvorstellungen und beachten daher
das Verbot des vorehelichen Geschlechtsverkehrs und jedes intimen Kontakts unter
den Geschlechtern.
Verhüllung
Islamische Männer und Frauen sollen leichte und lockere Bekleidung tragen, die
nicht körperbetont geschnitten ist oder eng an der Haut anliegt. Damit soll verhindert
werden, dass Begierde am anderen Geschlecht geweckt wird. Am sichtbarsten sind
die Verhüllungen der geschlechtsreifen Frauen in der Öffentlichkeit. Kopf und Schultern werden häufig mit einem Tuch verhüllt. Die Verhüllung wird in der Öffentlichkeit
getragen sowie in der Regel im häuslichen Umfeld, wenn nicht verwandte Männer
anwesend sind.
Glossar „Muslimische Lebenswelt“
© www.didactmedia.eu, 2015
8
Vollkommener Frieden
Gläubige Muslime streben nach Unterwerfung unter Allah, um dadurch zu vollkommenem Frieden im Einklang mit ihrem Gott zu gelangen.
Weihezustand
Bestandteil der Pilgerfahrt. Um diese erfolgreich zu absolvieren, muss sich der Pilger
zuvor in den Weihezustand bringen. Er beginnt mit einer rituellen Waschung, schneidet sich die Haare und Nägel und zieht sich seine Pilgerkleidung an. Danach richtet
er sein Gebet an Allah. Durch diese Handlungen kann er sich vom Alltagsstress
freimachen und sich auf die Pilgerfahrt vorbereiten.
Weltreligion
In weiten Teilen der Welt verbreitetes Glaubensbekenntnis mit einer großen Anhängerschaft. Zu den weltweit fünf größten Religionen gehören das Christentum, der
Islam, Buddhismus, Hinduismus und das Judentum.
Zakat
Arabisches Wort, das „Reinigung“ bedeutet und das Geben, also Spenden an Bedürftige, bezeichnet. Die Abgabe soll anderen Menschen helfen und verdeutlichen,
dass jeder Mensch etwas Besonderes ist und von Allah geliebt wird. „Zakat“ gehört
zu den fünf Säulen des Islam.
Zwangsheirat
Ehen, die gegen den Willen mindestens eines der beiden Partner geschlossen werden. Die Zwangsheirat ist nach islamischen Glaubensgrundsätzen nicht gestattet. In
der Regel wählen Muslime gemeinsam mit ihren Eltern den Ehepartner oder die
Ehepartnerin aus.
Glossar „Muslimische Lebenswelt“
© www.didactmedia.eu, 2015
9
Kommentartext
Muslimische Lebenswelt
1. Kapitel: Glaubenslehre und der Prophet Mohammed
Muslime glauben an einen ewigen Gott Allah. Er hat nach der Lehre des
Islam Himmel, Erde und alles, was existiert, erschaffen.
Das zentrale Bekenntnis zu dem einen Gott nennt man Tauhid. Der Islam ist eine durchweg monotheistische – also allumfassend auf einen
Gott bezogene – Religion. Der islamische Glaube bezieht sich zudem
auf Propheten, Engel, heilige Bücher und die Vorbestimmung des Tages
des Todes sowie auf ein Leben nach dem Tod. Das sind die Glaubenssätze des Islam.
Nach islamischer Glaubenslehre ist Gott – Allah – allwissend und allmächtig. Er besitzt Vollkommenheit, die von einem Menschen nie erlangt
werden kann.
Das Streben eines jeden Muslims und einer jeden Muslima ist die Unterwerfung unter Allah, um dadurch zu vollkommenem Frieden zu gelangen.
Die Heilige Schrift des Islam ist der Koran. Nach der Glaubenslehre ist
der Koran die direkte Offenbarung des einen Gottes Allah an den Propheten Mohammed, der von Allah gesandt wurde.
Mohammed ibn Abd Allah wurde circa 570 nach Christus in der Stadt
Mekka geboren. Die Glaubenslehre sagt, dass ihm der Erzengel Gabriel
in einer Höhle erschienen ist. Der Engel verkündete ihm, dass er der Abgesandte Allahs sei und dessen Wort lesen solle.
Kommentartext „Muslimische Lebenswelt“
© www.didactmedia.eu, 2015
1
Der Prophet Mohammed empfing zwischen 610 und 632 nach Christus
die Offenbarungen und bekehrte daraufhin seine Anhänger. Er gilt als
Begründer des Islam. Nach Mohammeds Tod wurden seine Aussagen
niedergeschrieben und in 114 Suren gefasst, so wie sie sich heute im
Koran wiederfinden.
Moses gilt im Islam ebenso wie Jesus als Prophet. Der letzte Prophet,
den Allah geschickt hat, ist allerdings Mohammed. Seine Offenbarungen
haben mit dem Koran für immer Gültigkeit, so die Glaubenslehre des Islam.
Neben Glaubenssätzen stützt sich der Islam auf fünf Säulen, die wie
Gebote zu verstehen sind:
• Das Glaubensbekenntnis – arabisch: Schahada
• Das Gebet – Salat
• Das Geben an Bedürftige – Zakat
• Das Fasten im Fastenmonat Ramadan – Saum
und
• Die Pilgerreise nach Mekka – Hadsch
Der gläubige Muslim soll fünf Mal am Tag zu Allah beten. Im Gebet wird
auch das Glaubensbekenntnis auf Arabisch gesprochen:
„aschhadu an la-ilaha-ill-allah wa aschhadu anna muhammadan
rasulullah.“
„Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt außer Allah und dass Mohammed
der Gesandte Allahs ist.“
Nur das Freitagsgebet muss ein Muslim im islamischen Gotteshaus, der
Moschee, verrichten. Frauen dürfen, müssen aber nicht am Gemeinschaftsgebet teilnehmen. Der Imam ist der Vorbeter in der Moschee.
Kommentartext „Muslimische Lebenswelt“
© www.didactmedia.eu, 2015
2
Neben den 114 Suren und den fünf Säulen, die nach islamischem Glauben unmittelbar von Allah auf den Propheten Mohammed herabfielen
und im Koran geschrieben stehen, gibt es weitere Überlieferungen in der
sogenannten Sunna. Sie hat eine große Bedeutung für die Glaubensausübung aller Muslime. Die Worte und Handlungsweisen des Propheten werden in der Sunna beschrieben.
Nach dem Koran ist die Sunna also die zweite bedeutende Quelle der
islamischen Normenlehre. Die Hadithe sind nachträglich aufgeschriebene Aussprüche und Handlungen des Propheten Mohammed sowie
Handlungen Dritter, die er stillschweigend gebilligt hat und an denen sich
alle Muslime orientieren.
Kommentartext „Muslimische Lebenswelt“
© www.didactmedia.eu, 2015
3
2. Kapitel: Der muslimische Lebenszyklus
Das Glaubensbekenntnis begleitet den Muslim von der Geburt bis zum
Tod. Es sind die ersten Worte, die einem Neugeborenen ins rechte Ohr
geflüstert werden, und sollen die letzten sein, die der Gläubige vor seinem Tod ausspricht.
Nach islamischer Lehre kommen Kinder frei von Sünde auf die Welt und
sind unmittelbar in die Glaubensgemeinschaft aufgenommen.
Am Tag der Geburt oder am siebten nach der Geburt soll das Kind einen
– wie es heißt – „schönen“ Namen erhalten.
Weitere islamische Traditionen oder Glaubensregeln fallen auf den siebten Tag nach der Geburt: Dem Kind sollen die Haare abgeschnitten und
ein Lamm als Opfertier geschlachtet werden. Man nennt diese Regel
Aqiqa. Das Opfertier wird bei einem Geburts- oder Namensfest mit Gästen verspeist. Einen Teil davon erhalten Bedürftige.
Die Beschneidung der Jungen findet ab dem siebten Tag nach der Geburt statt. Sie kann aber auch zu einem späteren Zeitpunkt in der Kindheit vollzogen werden. Nur für Jungen schreibt der Islam eine Beschneidung vor.
Da das Neugeborene im Islam schon vollwertiges Mitglied der Glaubensgemeinschaft ist, gibt es kein Fest wie beispielsweise die Konfirmation oder Erstkommunion in den christlichen Kirchen oder Bar Mitzwa
beziehungsweise Bat Mitzwa im Judentum zum Eintritt von Jugendlichen
in die Glaubensgemeinschaft.
Gläubige jugendliche Muslime leben strenge Moralvorstellungen und beachten das Verbot des vorehelichen Geschlechtsverkehrs und jedes intimen Kontakts unter den Geschlechtern.
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Diese Regeln gelten übrigens für beide Geschlechter gleich. Muslimische Jungen begehen nach den Glaubensregeln in gleicher Weise „Unzucht“, wenn sie sich nicht daran halten. Der Koran macht da keinen Unterschied.
Der Islam ist jedoch keine lustfeindliche Religion. Im Koran werden offen
Sexualpraktiken angesprochen. Vieles ist erlaubt – allerdings erst nach
der Eheschließung und ohne Ehebruch.
Die Ehe, in der Regel durch einen Ehevertrag besiegelt, ist die einzige
Möglichkeit zur Intimität zwischen Mann und Frau. Zwangsheirat ist nach
islamischen Glaubensgrundsätzen nicht gestattet. In der Regel wählen
Muslime aber gemeinsam mit den Eltern die Ehepartner aus.
Die Trauung findet in der Regel in der Moschee oder in einem von den
Brauteltern angemieteten Raum statt. Ein Imam oder ein Rechtsgelehrter
vollzieht die Trauung.
Mit dem Ja-Wort vor Allah – dem Eheversprechen – leistet das Brautpaar einen Gotteseid, den es einzuhalten gilt. Wer seinen Ehepartner
schlecht behandelt oder Ehebruch begeht, löst diesen Eid mit dem
Schöpfer und begeht eine große Sünde.
Der Mann übergibt der Braut zur Hochzeit eine Mitgift in Form von Geld
oder Wertgegenständen.
Nach dem Tod wird der Leichnam von Angehörigen des gleichen Geschlechts oder durch den Ehepartner gewaschen. Jedoch erlauben nicht
alle Geistlichen die Waschung durch den Ehemann. Die Waschung an
sich ist ein wichtiges religiöses Ritual.
Das Begräbnis soll schnell nach dem Tod, möglichst noch am selben
Tag erfolgen. Muslime dürfen aus religiösen Gründen nicht eingeäschert
werden.
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Für die Beerdigung wird der Leichnam in weiße Tücher gewickelt. Eine
traditionelle sarglose Beerdigung ist hierzulande nicht immer gestattet.
Für muslimische Grabstätten gibt es meist eigene Grabfelder. Der Tote
muss auf die rechte Seite gelegt und sein Kopf Richtung Mekka ausgerichtet sein.
Nach Möglichkeit am 40. Tag nach dem Tod wird ein Totenmahl für Verwandte und Nahestehende gehalten.
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3. Kapitel: Kleidung, Essen, Trinken
Der Islam kennt eine ganze Reihe von Bekleidungsvorschriften.
Männer wie Frauen sollen leichte und lockere Bekleidung tragen, die
nicht körperbetont geschnitten ist oder eng an der Haut anliegt. Damit
soll verhindert werden, dass Begierde am anderen Geschlecht geweckt
wird.
Am sichtbarsten sind die Verhüllungen der geschlechtsreifen Frauen in
der Öffentlichkeit. Kopf und Schultern werden häufig mit einem Tuch
verhüllt.
Nach der Glaubenslehre soll der Schmuck der Frau verhüllt werden. Also
an Hand- und Fußgelenken, Hals, Ohren und Haar.
Die Verhüllung wird in der Öffentlichkeit sowie im häuslichen Umfeld in
der Regel nur dann getragen, wenn nicht verwandte Männer zu Gast
sind.
Neben Tuch oder Schleier gibt es auch die sogenannte Burka. Sie verhüllt den ganzen Körper und lässt nur die Augen frei oder enthält solche
Sehschlitze.
Die Burka wird häufig in Afghanistan oder Pakistan getragen. In Europa
wirkt sie auf viele Menschen fremd. Sie ist im Islam nicht vorgeschrieben
oder Ausdruck für ein besonders intensives Glaubensleben, sondern eine regionale Erscheinung.
Die weibliche Verhüllung gilt in Europa häufig als Symbol für die Unterdrückung der Frau. In der Regel tragen Muslimas Verhüllungen aber
freiwillig und selbstbewusst. Die Verhüllung lässt im Allgemeinen wie alle
islamischen Symbole und Riten auch nicht auf Extremismus schließen,
sondern auf einen gläubigen Menschen, der seine Religion lebt.
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Speisen müssen nach den islamischen Glaubenssätzen „halal“ sein. Das
ist arabisch und bedeutet so viel wie „erlaubt“ oder „zulässig“.
Nicht erlaubt ist Fleisch von Raubtieren und Schweinefleisch, weil es als
unrein gilt.
Dies gilt für alle Produkte, die Schweinefleisch oder Bestandteile von
Schwein wie Knochen, Blut oder Fett enthalten. Damit sind eine ganze
Reihe von Lebensmitteln wie beispielsweise viele Sorten von Kartoffelchips oder Gummibärchen für den Muslim verboten, weil Gelatine oder
andere Stoffe mit Bestandteilen vom Schwein enthalten sind.
Gläubige Muslime trinken keinen Alkohol. Die berauschende Wirkung
von Alkohol ist im Islam nicht zulässig. Daher sind alle alkoholischen Getränke für Muslime verboten.
Ebenso sind alle berauschenden Drogen sowie das Rauchen für Gläubige im Islam verboten.
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4. Kapitel: Fastenmonat und Pilgerfahrt
Der Fastenmonat Ramadan und die Pilgerfahrt nach Mekka – arabisch
Hadsch genannt – gehören zu den fünf Säulen des Islam.
Alle gläubigen Muslime, sofern es ihnen nicht aus finanziellen oder körperlichen Gründen unmöglich ist, müssen einmal in ihrem Leben die Pilgerreise nach Mekka in Saudi-Arabien unternehmen.
Der Hadsch, die Pilgerreise nach Mekka, richtet sich nach dem Mond
und findet nur an wenigen Tagen im Pilgermonat Dhul-Hidscha statt.
Vor Beginn durchläuft der Pilger mehrtägige Riten wie beispielsweise
Waschungen, Bekleidungs- und Verhaltensrituale sowie das Pilgern zu
unterschiedlichen Zielen und Handlungen, um einen Weihezustand zu
erreichen.
Über zwei Millionen Muslime aus aller Welt nehmen jährlich daran teil.
Höhepunkt ist die siebenfache Umrundung der Kaaba, eines viereckigen
Gebäudes im Inneren der Heiligen Moschee in Mekka. Jeder Gläubige
versucht den schwarzen Stein an der östlichen Ecke der Kaaba zu küssen, jedoch mindestens diese zu grüßen, falls er oder sie nicht bis ins
Innere der Masse der Gläubigen vordringen kann. Wer die Pilgerfahrt
erfolgreich beendet hat erhält den islamischen Ehrentitel des Hadschi zu
seinem Namen. Frauen erhalten den Ehrentitel der Hadscha.
Auch der Fastenmonat Ramadan richtet sich nach den Mondphasen und
kann in alle Jahreszeiten fallen.
Der Muslim und die Muslima fasten von Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang.
Am Tage ist es verboten, jede Art von fester oder flüssiger Nahrung zu
sich zu nehmen. Auch das Trinken von Wasser ist nicht gestattet.
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Im Fasten ist der Muslim in enger Verbundenheit mit Allah. Es gilt als eine Art Gottesdienst. Der oder die Gläubige soll sich von nichts Sündigem
ablenken lassen und enthaltsam sein.
Ausgenommen vom Fasten sind Kranke, Altersschwache, Schwangere,
stillende Mütter und Kinder vor der Pubertät.
Nach Sonnenuntergang wird das Fasten gebrochen, meist bei einem
gemeinsamen Mahl.
Zum Ende des Ramadan wird das Fest ‘Id-ul Fitr im Arabischen und
Ramazan Bayramı im Türkischen gefeiert.
Das Fest dauert zwischen zwei und vier Tagen. Am Morgen des ersten
Tages versammeln sich die Gläubigen zum Festgebet in der Moschee.
Danach beginnt ein Fest im Kreise der Familie, und in den folgenden
Tagen werden Verwandte und Bekannte besucht. Auch an Arme werden
Speisen weitergegeben.
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5. Kapitel: Extremismus ist kein Problem des Islam
Extremismus gehört nicht zur muslimischen Lebenswelt. Schon gar nicht
zu der der Muslime, die in Europa leben. Terror, Krieg und Gewalt sind
kein spezifisches Problem des Islam.
Im Islam gibt es unterschiedliche Glaubensrichtungen. Die meisten Muslime gehören den sogenannten Sunniten an. Die zweitgrößte Strömung
sind die Schiiten.
Zwar unterscheiden sich Sunniten und Schiiten kaum in zentralen Glaubensinhalten, jedoch in der islamischen Rechtslehre und der Auslegung
des Rechts.
Das führt in den derzeitigen bewaffneten Konflikten in der arabischen
Welt immer wieder zu regionalen Auseinandersetzungen unter den einzelnen Strömungen.
Der Koran ist die Hauptquelle des islamischen Rechts – Scharia genannt. Die Sunna gilt nach dem Koran als die zweite Quelle des islamischen Rechts. In der Sunna geht manches nicht auf Gottes Wort oder
die Handlungen Mohammeds, sondern auf Brauchtum und regionale
Traditionen zurück. Einige Auffassungen und Interpretationen sind so
unter Religionsgelehrten sehr umstritten.
So beispielsweise die Auslegung des Dschihad, der fälschlicherweise oft
mit „Heiliger Krieg“ übersetzt wird. Die moderne islamische Rechtslehre
interpretiert den Dschihad als nicht militärischen Kampf, sondern im Sinne von Anstrengung auf dem Weg zu Gott.
Andere Auffassungen der Rechtslehre und der Geschichte des Islam bezeichnen Dschihad als Verteidigung des Islam oder – ähnlich der Motivation christlicher Kreuzzüge – auch als die Erweiterung des Territoriums
der eigenen Religion.
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Aus heutiger Sicht der islamischen Rechtslehre rechtfertigt sich kein universeller Krieg gegen Andersgläubige, wie ihn Extremisten propagieren.
Nicht alles, was im Namen des Islam geschieht, lässt sich aus Koran
oder Sunna ableiten. Manches, wie das Töten von Menschen, ist dort
sogar ausdrücklich verboten.
Extremismus kennen wir aus unserer eigenen Gesellschaft. Auch in
Deutschland gibt es Fremdenfeindlichkeit und an deren äußerstem Rand
Extremisten, die Anschläge verüben. Beispiel: Die Morde des NSUTerrorismus. Deswegen sind nicht alle Deutschen Extremisten oder Terroristen, sondern eben nur ein verschwindend kleiner Teil.
Selbsternannte Dschihadisten, also sogenannte Gotteskrieger, nutzen
die bewaffneten Konflikte im arabischen Raum, um einen Gottesstaat
nach ihrer extremen Rechtsauslegung der Scharia zu errichten. Angeblich im Namen Allahs.
Diese Gruppierungen wüten und morden unter der Fahne des sogenannten „Islamischen Staates – IS“ oder in Terrornetzwerken wie Al-Qaida.
Auch als Reaktion auf den von der westlichen Welt unter Führung der
USA seit den Anschlägen vom 11. September 2001 geführten sogenannten „Kriegs gegen Terror“ gegen oder in verschiedenen islamischen
Staaten werden vermehrt auch terroristische Anschläge in Westeuropa
verübt.
Zudem werben die extremistischen Gruppen junge Menschen in Westeuropa als Kämpfer für ihre Kriege in der arabischen Welt und für die Planung und Ausführung terroristischer Anschläge in Europa.
Der Geist von Krieg, Töten und Morden ist jedoch durch keine Weltreligion gerechtfertigt. Alle machen sich gleichermaßen vor Gott und gemäß
den Menschen- und Völkerrechten schuldig.
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Was sind deiner Meinung nach Gründe dafür, dass sich einige wenige
junge Menschen für Kampf und Terror begeistern lassen, bis sie der
Schrecken von Krieg und Töten oder ihr eigener Tod einholen wird?
Was können wir deiner Meinung nach tun, damit die Vielzahl von Muslimen, Juden und Christen, das Miteinander vieler Millionen Menschen
unterschiedlichster Religionen, Kulturen und Länder in unserer Gesellschaft mehr an positiver Bedeutung gewinnen?
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Linkliste „Muslimische Lebenswelt“
Weiterführende Internetlinks:
Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD)
www.zentralrat.de
Informations- und Serviceportal des Zentralrats der Muslime
www.islam.de
planet-wissen.de: Islam
http://www.planet-wissen.de/kultur_medien/religion/islam/index.jsp
Deutschlandfunk.de: Koran erklärt
http://www.deutschlandfunk.de/koran-erklaert.2393.de.html
www.schule-studium.de: Feste in Judentum, Islam und Christentum
http://www.schule-studium.de/Sozialkunde/Feste-Judentum-Islam-Christentum.html
Schulbuchzentrum-online: Die wichtigsten islamischen Strömungen
http://www.schulbuchzentrum-online.de/magazin/magazin_artikel.php?id=613
BpB.de: Jugendkultur, Islam und Demokratie
http://www.bpb.de/gesellschaft/migration/jugendkultur-islam-und-demokratie
AID.de: Halal-Ernährung
https://www.aid.de/verbraucher/halal-ernaehrung.php
www.wasglaubstdudenn.de: Was bedeutet haram?
http://www.wasglaubstdudenn.de/spuren/143683/was-bedeutet-haram
Islam.de: 25 Fragen zum Fasten im Ramadan:
http://www.islam.de/3549.php
Wissen.de: Hadsch - Auf Pilgerfahrt nach Mekka
http://www.wissen.de/hadsch-auf-pilgerfahrt-nach-mekka
BR.de: Der NSU-Prozess
http://www.br.de/nachrichten/nsu-prozess/nsu-prozess-muenchen100.html
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Arbeitsblatt „Vergleich Islam – Christentum – Judentum“ – Lösungsvorschläge
Fülle die Tabelle mit den unten stehenden Begriffen aus.
Recherchiere hierzu im Internet.
Koran, Kirche, Zehn Gebote, Jesus ist Gottes Sohn, Thora, Christen, Koran als Gottes Wort, das
Jahr 0 (Christi Geburt), Jesus ist einer der größten Propheten, Muslime, Jahwe/adonai (Name wird
nicht ausgesprochen), Mohammed trat von hier eine Reise in den Himmel an, Jesus lehrte und
starb hier – nach der Auferstehung Ort der ersten Gemeinde, 622 n. Chr. = das Jahr 0 (Flucht
Mohammeds nach Medina), Zehn Gebote, Bibel, Allah, Synagoge, Fünf Säulen, Gott, Moschee,
Jesus Christus, Juden, Jesus ist ein Rabbiner, Ort des ersten Tempels, 3761 v. Chr. = das Jahr 0
(Beginn der Weltschöpfung), Thora
Islam
Christentum
Judentum
Allah
Gott
Jahwe / adonai
(Name wird
nicht
ausgesprochen)
Koran als Gottes
Jesus Christus
Thora
Fünf Säulen
Zehn Gebote
Zehn Gebote
Muslime
Christen
Juden
Koran
Bibel
Thora
Moschee
Kirche
Synagoge
Die Bedeutung von
Jesus ist einer der
Jesus ist Gottes Sohn Jesus ist ein
Jesus
größten Propheten
Name für Gott
Im Mittelpunkt des
Glaubens steht
Wichtige Gebote
Anhänger
Heiliges Buch
Gebets- und
Wort
Versammlungshaus
Warum ist
Jerusalem wichtig?
Rabbiner
Mohammed trat von
Jesus lehrte und
Ort des ersten
hier eine Reise in
starb hier – nach der
Tempels
den Himmel an
Auferstehung Ort der
ersten Gemeinde
Beginn der
Zeitrechnung
622 n. Chr. = das
das Jahr 0 (Christi
3761 v. Chr. =
Jahr 0 (Flucht
Geburt)
das Jahr 0
Mohammeds nach
(Beginn der
Medina)
Weltschöpfung)
Lösungsvorschläge „Muslimische Lebenswelt“
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Arbeitsblatt „Der Islam im Alltag“ – Lösungsvorschläge
Aufgabe 1
Ergänze die unten stehenden Stichworte durch die passenden Sätze.
Nach der Geburt: In das rechte Ohr des Babys wird das Glaubensbekenntnis
geflüstert. Dem Neugeborenen werden die Haare abgeschnitten, und ein
Lamm wird als Opfertier geschlachtet. Man nennt das Aqiqa.
Die Namensgebung: Wenn ein Baby sieben Tage alt ist, bekommt es einen
muslimischen Namen. Jungen werden ab diesem Tag beschnitten.
Islamunterricht: Mit sieben Jahren beginnt der Unterricht in der Moschee.
Der Imam lehrt den Koran in Arabisch, der Originalsprache, zu lesen.
Jungen und Mädchen: Vor Allah sind Jungen und Mädchen gleich. Im
alltäglichen Leben haben Jungen meist mehr Rechte als Mädchen.
Tod und Beerdigung: Die Toten werden von Angehörigen des gleichen
Geschlechts oder vom Ehepartner gewaschen und in weiße Tücher gehüllt.
Sie dürfen im Islam nicht verbrannt werden.
Essen und Trinken: Speisen müssen nach den islamischen Glaubenssätzen
„halal“, also „erlaubt“ sein. Fleisch von Raubtieren und Schweinefleisch gelten
als unrein und sind somit nicht erlaubt. Die berauschende Wirkung von
Alkohol ist im Islam nicht zulässig, weswegen gläubige Muslime keinen
Alkohol trinken.
Lösungsvorschläge „Muslimische Lebenswelt“
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Aufgabe 2
Suche dir ein Ereignis aus dem Leben eines Muslims aus und beschreibe es
genauer: Geburt, Beschneidung, Hochzeit oder Tod und Beerdigung.
Welche Rituale werden durchgeführt, und was für eine Bedeutung haben sie im
Islam? Welche Unterschiede und Parallelen gibt es zum Christentum?
Nutze für die Recherche das Internet.
Die Schülerinnen und Schüler sollen hier ein Ereignis auswählen, das sie besonders
interessiert, und ihre Kenntnisse selbstständig vertiefen. Zur Auswahl stehen
Ereignisse, die im muslimischen Lebenszyklus eine besondere Rolle spielen. Die
Schülerinnen und Schüler sollen versuchen, auch Rituale, die ihnen neu oder sogar
befremdlich erscheinen, zu verstehen, und so ihre Bedeutung und ihre Funktion
erkennen.
Der Vergleich mit dem Christentum soll zeigen, dass auch im möglicherweise
vertrauteren Christentum Ereignisse und Rituale stattfinden, die man als Zugehöriger
einer anderen Religion nicht sofort versteht. Am Ende soll außerdem die Erkenntnis
stehen, dass es viele sich ähnelnde Rituale gibt.
Lösungsvorschläge „Muslimische Lebenswelt“
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Arbeitsblatt „Die fünf Säulen des Islam“ – Lösungsvorschläge
Aufgabe 1
Ergänze den unten stehenden Lückentext durch die folgenden Begriffe:
Die Muslime haben ihren Glauben in einem einzigen Satz zusammengefasst: „Ich
bezeuge, dass es keinen Gott gibt außer Allah und dass Mohammed der Gesandte
Allahs ist.“ Jeder Muslim soll fünf Mal täglich beten.
Vor dem Gebet soll er sich waschen. Die Haltung des Körpers und der Hände ist
genau festgelegt, ebenso der Wortlaut des Gebets. Am Freitag kommen die Muslime
zum Gebet in der Moschee zusammen.
Im Fastenmonat Ramadan fasten die Gläubigen. Vom Morgengrauen bis zum
Sonnenuntergang dürfen sie nichts essen oder trinken. Kinder, alte und kranke
Menschen müssen nicht fasten. Am Ende des Ramadan feiert man das Fest des
Fastenbrechens.
Einmal im Leben soll jeder Muslim nach Mekka pilgern, wo sich die Kaaba befindet,
das wichtigste Heiligtum des Islam. Alle Pilger tragen ein weißes Gewand zum
Zeichen der Gemeinschaft aller Muslime.
Aufgabe 2
Was sind die fünf Säulen des Islam? Beschrifte das unten stehende Schaubild.
Lösungsvorschläge „Muslimische Lebenswelt“
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Aufgabe 3
Recherchiere die zehn Gebote in der Bibel sowie das christliche
Glaubensbekenntnis und schreibe es auf.
Erstellt in kleinen Gruppen ein Plakat, auf dem ihr übersichtlich darstellt, worin
sich diese von den fünf Säulen des Islam und dem Glaubensbekenntnis der
Muslime unterscheiden.
Zehn Gebote in der Bibel:
Das erste Gebot
Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.
Das zweite Gebot
Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen.
Das dritte Gebot
Du sollst den Feiertag heiligen.
Das vierte Gebot
Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.
Das fünfte Gebot
Du sollst nicht töten.
Das sechste Gebot
Du sollst nicht ehebrechen.
Das siebte Gebot
Du sollst nicht stehlen.
Das achte Gebot
Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
Das neunte Gebot
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.
Das zehnte Gebot
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was dein
Nächster hat.
Lösungsvorschläge „Muslimische Lebenswelt“
© www.didactmedia.eu, 2015
Apostolisches Glaubensbekenntnis:
Ich glaube an Gott, den Vater,
den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige christliche (katholische) Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.
Amen.
Muslimisches Glaubensbekenntnis:
„aschhadu an la-ilaha-ill-allah wa aschhadu anna muhammadan rasulullah.“
„Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt außer Allah und dass Mohammed der Gesandte
Allahs ist.“
Sowohl die zehn Gebote als auch die fünf Säulen des Islam sind Verhaltensregeln oder
Handlungsanweisungen für die Gläubigen. Sie geben einen Leitfaden für das alltägliche
Glaubensleben vor.
Eine wichtige Parallele zwischen den beiden Glaubensbekenntnissen ist, dass sich beide auf
eine monotheistische Grundvorstellung, also den Glauben an nur einen Gott, beziehen.
Das christliche Glaubensbekenntnis ist ausführlicher. Es bezieht zentrale Aspekte der
christlichen Religion mit ein (Glaube an die Kirche, Vergebung der Sünden, Auferstehung der
Toten und das ewige Leben). Inhaltlich wird die Dreieinigkeit Gottes verdeutlicht. Auch im
muslimischen Glaubensbekenntnis wird der zentrale Aspekt des Islam, nämlich dass
Mohammed der Gesandte Allahs ist, hervorgehoben.
Lösungsvorschläge „Muslimische Lebenswelt“
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Arbeitsblatt „Hadsch – Pilgerfahrt“ – Lösungsvorschläge
Beantworte die unten stehenden Fragen.
Recherchiere dafür gegebenenfalls im Internet.
-
Wer pilgert nach Mekka? Jeder volljährige Muslim, der es sich leisten kann,
muss einmal im Leben nach Mekka pilgern – ob Mann oder Frau.
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Wann findet die Pilgerreise statt? Der Zeitpunkt der Pilgerreise richtet sich
nach dem Mond. Sie findet nur an wenigen Tagen im Pilgermonat DhulHidscha statt.
-
Was ist der Höhepunkt der Wallfahrt für einen frommen Muslim? Der
Höhepunkt der Wallfahrt ist das Umkreisen der Kaaba und das Küssen des
schwarzen Steins in einer Ecke der Kaaba.
-
Was bedeutet der Begriff „Hadschi“? Ein Muslim, der die Pilgerfahrt nach
Mekka unternommen hat, darf diesen Ehrentitel tragen. Die weibliche Form ist
„Hadscha“.
-
Kennen noch andere Religionen Pilgerreisen, und, wenn ja, welche?
Viele Religionen kennen Pilgerreisen. Im Christentum zählen der Jakobsweg
oder Lourdes zu den bekannten Pilgerreisen.
Lösungsvorschläge „Muslimische Lebenswelt“
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Arbeitsblatt „Islam – Forschungsaufgabe“ – Lösungsvorschläge
Aufgabe 1
Recherchiere, in welchen Teilen der Welt der Islam heute verbreitet ist, und
markiere diese Länder auf der Weltkarte.
Insgesamt gibt es ca. 1,6 Milliarden Muslime auf der Welt, vor allem im asiatischpazifischen Raum, im Mittleren Osten und in Nordafrika, zwischen der Türkei und
China.
(Länder, in denen die meisten Muslime leben: Indonesien, Pakistan, Indien (obwohl
hier der Großteil der Bevölkerung dem Hinduismus angehört), Iran, Irak, Afghanistan,
arabische Länder, nordafrikanische Länder. In Europa leben ca. 15 Millionen
Muslime, in Deutschland etwa vier Millionen.
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Aufgabe 2
Schiiten und Sunniten sind Glaubensrichtungen des Islam. Worin
unterscheiden sie sich?
Schiiten und Sunniten unterscheiden sich in der Auffassung über einen legitimen
Nachfolger Mohammeds, es geht, kurz gesagt, darum, wer die Geschicke der
Glaubensgemeinschaft leiten könne. Da die Schiiten keinen leiblichen Nachfahren
Mohammeds als weltlichen Führer durchsetzen konnten, entwickelten sie das
Konzept eines geistigen Führers in Person eines Imams. In den beiden
Glaubensrichtungen des Islam gibt es unterschiedliche Rechtsschulen, vor allem im
schiitischen Islam entstanden im Laufe der Zeit viele verschiedene Untergruppen. Da
sich die beiden Hauptströmungen nicht aufgrund religiöser, sondern eher wegen
politischer Differenzen auseinanderentwickelt haben, unterscheiden sie sich nicht in
wesentlichen Glaubensinhalten.
Aufgabe 3
Die Medien beschäftigen sich häufig mit dem sogenannten islamistischen Terror von
z. B. Al-Qaida oder dem Islamischen Staat (IS). Recherchiere hierzu anhand
folgender Fragestellungen:
1. Was bedeutet „Dschihad“? Was steht im Koran über den Dschihad?
„Dschihad“ wird oft als „Heiliger Krieg“ übersetzt, jedoch würde eine
moderne Auslegung den Begriff nicht als militärischen Kampf, sondern
eher als die Anstrengung auf dem Weg zu Gott interpretieren.
2. Wer sind Al-Qaida und der Islamische Staat, in welchen Ländern
spielen sie eine Rolle?
Al-Qaida ist ein loses, weltweit operierendes Terrornetzwerk sunnitischer
islamistischer Organisationen. Der Islamische Staat ist ein Terrornetzwerk
vor allem im Irak und in Syrien, das 2014 einen als Kalifat bezeichneten
islamischen Staat ausrief.
3. Wie steht der Westen zu diesen Konflikten, und wie greift er ein?
Der Westen versucht teils militärisch, teils durch wirtschaftliche Sanktionen
oder das Unterstützen von Gegnern der Terrorgruppen deren Macht
einzuschränken. Das führte auch zu größeren Kriegen, in denen westliche
Streitkräfte teilweise mit Bodentruppen in einzelne Staaten
einmarschierten, zum Beispiel in Afghanistan oder im Irak.
Bei dieser Forschungsaufgabe geht es in erster Linie darum, selbstständig zu
recherchieren und Informationen einzuordnen und zu bewerten.
Vor allem soll hierbei klar werden, dass wir in Europa möglicherweise eine andere
Perspektive auf das Geschehen haben als die Menschen in den muslimisch
geprägten Ländern. Grundsätzlich sollen die Schülerinnen und Schüler einen Blick
auf Krisen und Konflikte in anderen Teilen der Welt werfen und versuchen,
Ereignisse und politische sowie religiöse Zusammenhänge einzuordnen und zu
verstehen.
Lösungsvorschläge „Muslimische Lebenswelt“
© www.didactmedia.eu, 2015
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