Himmlische Mächte

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2 Hexenküche in den Wolken: So entstehen Hagel, Blitz und Donner
Blitz und Donner
Himmlische Mächte
Gewitterwolke In der mächtigen ­Gewitterwolke –
Meteorologen sprechen von Cumulonimbus – steigen
warme, feuchte Luftmassen in die Höhe. Die Luft kühlt
sich beim Aufsteigen ab und bildet Wassertröpfchen.
Es entstehen starke Aufwinde, die kleine Regentropfen nach oben ­befördern, wo sie gefrieren und zu
Eiskörnern wachsen, die so schwer sind, dass sie nicht
mehr von den ­Aufwinden gehalten werden können.
Gleichzeitig dringt eisig kalte Luft aus den oberen
­Lagen der Atmosphäre in die Wolken. Es ent­stehen
Fallwinde. Dicke und kalte Regentropfen, ­Graupel oder
Hagelkörner fallen aus der Gewitterwolke.
Dunkle Wolken türmen sich auf, Donner grollt, Blitze zucken. Ein kühler Wind legt das
Korn flach. Es beginnt zu regnen und zu hageln. Innert weniger Minuten können bis zu
30 Liter Regen auf einen Quadratmeter Boden prasseln. Gewitter setzen gewaltige
Kräfte frei. Es gibt sie in unseren Breiten das ganze Jahr hindurch, besonders häufig
jedoch in den Sommermonaten. Marina bräm (Infografik) und stefan stöcklin (Text)
Blitze In den Auf- und Abwinden laden sich die Wasserteilchen elektrisch auf. Oben in der Wolke dominieren meist positiv geladene Teilchen, in den unteren
Schichten negative. Die negativen Ladungen an der
Unterseite ziehen positive Ladungen beim Erdboden
an. Im Blitz entladen sich die Spannungsunterschiede
zwischen Wolke und Erde. Der kurze Stromstoss
erhitzt die Luft auf bis zu 30 000 Grad. Die Luftteilchen glühen, das Gas dehnt sich explosionsartig aus,
und es knallt. Blitze von einer Wolke zum Boden sind
am häufigsten. Ein Blitz kann sich aber auch vom
Boden zur Wolke oder von Wolke zu Wolke bewegen.
Fallwinde
1 Wärme, Fronten, Föhn: Diese drei Wetterlagen führen zu Gewitterwolken
3 Auflösung der Wolke
Aufwinde
Warmluft
Kaltluft
A Wärme Heisse, sehr feuchte Luft
B Fronten Gewitterwolken entstehen
häufig beim Zusammentreffen kalter
und warmer Luftmassen. Meteorologen
sprechen von Frontengewittern. Die
leichtere Warmluft steigt an der Kaltluftgrenze in die Höhe – es kann zu
heftigen Gewittern kommen. Die kalten
Luftmassen ziehen oft vom Norden her
gegen die Schweiz.
führt an warmen Sommertagen oft zu
Gewittern. Die Luft erwärmt sich und
steigt in die Höhe. Die Quell- oder
Cumulus­wolken türmen sich zu Gewitterwolken auf. Solche Wolken können
im Verlauf des Tages mehrere Kilometer in die Höhe wachsen und stossen in
kühle Lagen der Atmosphäre vor.
C Föhn Beim Südföhn steigt feuchte
Mittelmeerluft bei den Alpen in die
Höhe und kühlt sich ab. Die Wolken
stauen sich – es kommt zu intensiven
Niederschlägen und Gewittern.
Frische Fallwinde kühlen die Aufwinde
ab und pressen die Feuchtigkeit aus
der Wolke. Das Gewitter löst sich auf.
100 000 Blitze im Jahr
Einschläge In der Schweiz werden jährlich mehr
als 100 000 Blitze gezählt, weltweit sind es
16 Millionen oder rund 43 000 jeden Tag.
Die Karte zeigt die Anzahl der Blitze, die im Boden
oder in Gebäuden einschlagen.
Anzahl Blitze pro Quadratkilometer und Jahr
4.0
3.5
3.0
2.5 2.0 1.75
1.5
1.25
1.0 0.75 0.5 0.25
0
quellen: Meteoschweiz, National geographic
Erschienen in «BeobachterNatur» Nr. 3/2011 vom 08.04.2010
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