Bakterielle Meningitis (Hirnhautentzündung

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Bakterielle Meningitis
(Hirnhautentzündung)
Häufig gestellte Fragen:
- Was ist Meningitis?
- Wie äußert sich die Meningitis(Beschwerden, Symptome)
- Was ist bei Verdacht auf Meningitis zu tun?
- Kann Meningitis behandelt werden?
- Ist Meningitis ansteckend?
- Gibt es Impfstoffe gegen Meningitis?
Was ist eine Meningitis (Hirnhautentzündung)?
Meningitis (Hirnhautentzündung) ist eine Infektion der „Häute“, die das Rückenmark bzw.
das Gehirn umgeben. Meningitis ist überlicherweise durch eine virale oder bakterielle Infektion verursacht. Es ist wichtig zwischen virusbedingter und bakteriell bedingter Meningitis
zu unterscheiden, da es Unterschiede bezüglich der Schwere des Krankheitsverlaufes und der
Behandlung gibt.
Die virale Meningitis verläuft weniger schwer und heilt in der Regel ohne spezielle Therapie
aus, wo hingegen die bakterielle Meningitis sehr schwer verlaufen und bleibende Schäden
hinterlassen kann. Bei der durch Bakterien verursachten Hirnhautentzündung ist es wichtig zu
wissen, welcher Erreger die Krankheit verursacht hat, da Antibiotika bei einigen Formen der
Meningitis die Ausbreitung und den Ausbruch der Erkrankung wirksam bekämpfen können.
Früher war Hämophilus influenzae Typ B (HiB) die Hauptursache für die bakterielle Meningitis, nach Einführung eines wirksamen Impfstoffes konnte das Auftreten dieser Form der
Hirnhautentzündung stark reduziert werden. Heutzutage werden die bakteriellen Meningitiden
v.a. durch Streptokokkus-pneumoniae (Pneumokokken) und Neisseria meningitidis (Meningokokken) verursacht.
Wie äußert sich die Meningitis (Beschwerden, Symptome)?
Hohes Fieber, Kopfschmerzen und Nackensteife sind die üblichen Beschwerden der Hirnhautentzündung bei Personen, die älter als 2 Jahre sind. Die Beschwerden können sich innerhalb
weniger Stunden oder auch über 1-2 Tage entwickeln. Weitere Symptome können sein: Übelkeit, Erbrechen, Lichtscheu, Unruhe und Schläfrigkeit. Bei Neugeborenen und Kleinkindern
können die klassischen Beschwerden, wie Fieber, Kopfschmerz und Nackensteife fehlen oder
kaum nachweisbar sein. Krampfanfälle sind möglich.
Was ist bei Verdacht auf Meningitis zu tun?
Eine frühe Diagnose und Behandlung ist sehr wichtig. Bei Auftreten der geschilderten Beschwerden sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden, der dann die weitere Abklärung vornimmt und entsprechende Maßnahmen (medikamentöse Therapie, stationäre Einweisung)
veranlaßt.
Kann Meningitis behandelt werden?
Bei der bakteriellen Meningitis steht ein Reihe wirksamer Antibiotika zur Verfügung. Ein
früher Behandlungsbeginn ist sehr wichtig, da eine geeignete antibiotische Therapie bei den
üblichen bakteriellen Hirnhautentzündungen die Komplikationsrate und die Anzahl der
schweren Krankheitsverläufe deutlich zu reduzieren vermag.
Ist die Meningitis ansteckend?
Einige Formen der bakteriellen Meningitis sind ansteckend. Der Krankheitserreger wird über
Sekret aus Mund und Rachen (Tröpfcheninfektion) übertragen (z.B. Husten, Küssen).
Glücklicherweise geschieht dies jedoch nicht so schnell und so einfach, wie beispielsweise bei
Schnupfen oder Grippe. Ein normales Zusammentreffen von Menschen ohne engen Kontakt
führt in der Regel nicht zu einer Infektion. Gelegentlich kann man sich aber bei dem bereits
erwähnten engen Kontakt zu einem Erkrankten bzw. einer Person, die den Krankheitserreger
im Nasen-/Rachenraum trägt (Beispiel: Meningokokken, HiB). Alle Haushaltmitglieder, Kontaktpersonen in Kinder- bzw. Gemeinschaftseinrichtungen oder Personen mit direktem Kontakt zu Mund- oder Rachensekret des Betroffenen (Intimpartner, enge Freunde, medizinisches Personal etc.) haben ein erhöhtes Risiko für eine Infektion. Bei Meningokokkenmeningitis sollten enge Kontaktpersonen Antibiotika (in der Regel Rifampicin) zum Schutz vor
einer Erkrankung erhalten.
Gibt es Impfstoffe gegen Meningitis?
Es gibt Impfstoffe gegen HiB und einige Gruppen der Meningokokken, sowie der Pneumokokken.
Der Impfstoff gegen HiB ist sehr sicher und effektiv und wird im Rahmen der Routineimpfungen angeboten. Bei Meningokokken sind Impfungen gegen die Gruppen A, C, W 135
und Y möglich, nicht jedoch gegen Gruppe B bzw. andere Gruppen. Die Wirksamkeit des
Impfstoffes bei Kindern unter 2 Jahren ist gering.
Der Impfstoff gegen Pneumokokkenmeningitis zeigt ebenfalls nur eine geringe Wirksamkeit
bei Kindern unter 2 Jahren, wird aber für ältere Menschen über 60 Jahre und für junge Personen mit bestimmten chronischen Erkrankungen empfohlen.
Ihr
Landratsamt Deggendorf
- Gesundheitsamt -
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