Lösungen 3. Übungsblatt SS 2002 1. Aufgabe: Nomenklatur und Stereochemie O a) Br (E)-7-(S)-Brom-4-nonen-2-on O H b) O 3- Methoxy-4-methyl-benzaldehyd 2. Aufgabe: Alkene a) A C B D E Stabilitätsbeeinflussende Faktoren sind hierbei Konjugation der Doppelbindungen, so wie Substituenteneinflüsse. Je höher eine Doppelbindung mit elektronenschiebenden Substituenten (+I-Effekt) substituiert ist, desto stabiler ist diese. Verbindung B besitzt hier im Vergleich zu den anderen Alkenen die höchste Anzahl an substituierten Doppelbindungen, sowie die geforderte Konjugation. b) Die Epoxidierung ist eine elektrophile Additionsreaktion. Daher wird die Reaktion bevorzugt an elektronenreichen, höher substituierten Doppelbindungen stattfinden. Die höhere Substitution bedingt aber auch eine größere sterische Hinderung, so dass beide Faktoren berücksichtigt werden müssen. A: Da es sich hierbei um eine symmetrische Verbindung handelt, gibt es keinerlei Regioselektivität B: Die höher substituierte DoBi wird aus elektronischen Gründen bevorzugt epoxidiert. Die sterische Hinderung (eine zusätzliche Methylgruppe im Vergleich zur 2. DoBi) limitiert diese Reaktion nicht merklich. C: Die terminale DoBi ist aus sterischer Sicht leichter zugänglicher, wohingegen die 2. DoBi elektronenreicher ist. Hier überwiegt das sterische Argument. D: Hier wächst die sterische Benachteiligung nimmt hier in Analogie zu C weiter zu, so dass auch hier die terminale DoBi reagiet. E: Hier sind beide DoBi terminal, wobei eine zusätzlich durch eine Methylgruppe substituiert ist und wird somit auch aus elektronischer Sicht einer Epoxidierung leichter zugänglich. 3. Aufgabe: Chemie der Aromaten a) Cyclisch konjugiertes π-System, planar, Hückel-Regel (4n+2 π-Elektronen) erfüllt; Kriterien: aromatische Stabilisierungsenergie aus Verbrennungs- o. Hydrierungswärmen; Spektroskopisch: NMR Verschiebung; UV-Absorption b) Oxidativer enzymatischer Abbau führt bei Benzol zum hochreaktiven enzolepoxid (Alkylierungsmittel). Toluol wird im Zuge des Metabolismus zur Benzoesäure oxidiert und kann so aus dem Körper ausgeschieden werden. c) Cl N Während Chlor als leicht deaktivierender Substituent die Reaktivität eher herabsetzen würde kann das Diethylamin als elektronenreiches Amin die Reaktivität dieses Benzol-Derivates doch beträchtlich erhöhen. Der Aromat ist aktiviert! d) i) Erfüllt weder die 4n+2 Elektronenregel (Hückel!) noch die Bedingung durchgehende π-Konjugation Planares Molekül mit durchgehender Konjugation 4n+2 = 14, n = 3 ⇒ Hückelaromat ii) 4. Aufgabe: Elektrophile aromatische Substitution a) Fries-Verschiebung: Teubner Studienbücher, T. Laue / A. Plagens: Namenund Schlagwort-Reaktionen der organischen Chemie S.140 O O R AlCl3 O Cl Cl Al O R Cl + O AlCl3 O C + R - AlCl3 OH O O R H2O - AlCl3 O O R - H O + + R H Analoger Mechanismus für para-Produkt. b) i) s-Butylbenzol. AlCl3 unterstützt als Lewis-Säure den Bruch der C-Cl-Bindung von 1-Brombutan. Dabei entsteht ein carbokationisches Elektrophil, das sich über eine 1,2-Hydridverschiebung zu dem sekundären s-Butyl-Kation umlagert. Dieses Carbokation greift dann den Ring an, so dass es zu einer aromatischen Substitution kommt. ii) Auch mit diesem Substrat entsteht s-Butylbenzol, da hier bei der Wechselwirkung mit der Lewis-Säure direkt das s-Butyl-Kation gebildet wird, das sich umlagert. Wie in Teil i) kommt es dann zu einer aromatischen Substitution. iii) Diphenylmethan. Das bei der Wechselwirkung der Lewis-Säure mit Benzylchlorid gebildete Benzyl-Kation greift Benzol elektrophil an. iv) 2-Methyl-2-phenylbutan. Die Reaktion von AlCl3 mit 2-Brom-3-methylbutan ergibt ein sekundäres Carbokation, das sich in das Methyl-butyl-Kation umlagert, das den Benzolring angreift und die elektrophile Substituion einleitet. v) Cyclohexylbenzol. Obwohl es sich hier nicht um die Standardbedingungen für eine Friedel-Carfts-Alkylierung handelt, entsteht bei der Behandlung dieses Alkohols mit Säure über eine Dehydratisierung des protonierten Alkohols ein sekundäres Carbokation, das, ebenso wie die Carbokationen, die bei einer Friedel-Crafts-Alkylierung durch die Umsetzung eines Halogenalkans mit einer Lewis-Säure gebildet werden, eine elektrophile Substitution bewirkt. vi) 2-Methyl-2-phenylbutan. Behandelt man 1-Brom-2-methylbutan mit einer Lewis-Säure, kommt es zu einer Hydridverschiebung von C-2 nach C-1. Bei dieser kationischen Umlagerung bildet sich dasselbe 2-Methyl-2-butyl-Kation wie in Teil iv). c) i) Cl Cl N Cl2 N N + AlCl3 Cl Die Dimethylaminogruppe und die Isopropylgruppe sind zwar ungefähr gleich groß, die Aminogruppe ist aber ein starker Elektronendonor, der die Chlorierung zu der ortho-Position dieser Gruppe lenkt. In diesem stark aktivierten Ring ist eine mehrfache Chlorierung wahrscheinlich. Zur Aktivierung des Elektrophils ist die Lewis-Säure hier nicht erforderlich. Natriumcarbonst kann zur Neutralisation des bei der Reaktion entstehenden HCl zugesetzt werden. ii) OMe OMe Br Br2 O OMe O OMe Eine Methoxygruppe ist ein starker, ortho- und para-dirigierender Elektronendonor, während eine Carboxymethylgruppe ein Elektronenakzeptor ist. Die Bromierung erfolgt deshalb an der ortho-Position der Methoxygruppe, da die para-Position bereits von der Carboxymethylgruppe besetzt ist. 5. Aufgabe: Retrosynthesen a) O O O Cl HNO3 H2SO4 AlCl3 NO2 NO2 NO2 HNO3 Cl2 H2SO4 AlCl3 Cl O CH3Cl CH3Cl KMnO4 AlCl3 AlCl3 ∆ OH HO O Br Br Br2 konz. H2SO4 AlBr3 SO3 SO3H NH2 NO2 NO2 HNO3 Br2 H2SO4 AlBr3 H2NNH2 NaOH Br Br Br EtCl HNO3 AlCl3 H2SO4 NO2 Br2 NO2 hv KOH EtOH NO2 b) I I I NO2 HNO3 + H2SO4 NO2 O O O NO2 HNO3 + H2SO4 NO2