Kreiskrankenhaus Schrobenhausen GmbH KKH Schrobenhausen GmbH Högenauer Weg 5 86529 Schrobenhausen Kostaufbau nach Schlauchmagen (Sleeve-Gastrektomie) und MagenBypass-Operation Durch die Operation haben Sie nur noch einen kleinen Restmagen. Dies gilt für die Sleeve –Gastrektomie und den Magen-Bypass. Das noch vorhandene Magenvolumen __ beträgt ca. 100 ml. Mengenmäßig entspricht das ca. einer halben Tasse Tee, mehr nicht! Deshalb können Sie nur noch kleine Mengen zu sich nehmen. Trinken Sie zunächst nicht mehr als 50 ml auf einmal. Das entspricht ca. einer viertel Tasse Tee! Die Schlucke sollten klein sein. Bei zu großer Belastung unmittelbar nach der Operation könnte es sonst zu einem Bruch der Naht am Magen kommen. Dieses stellt für Sie eine große Gefahr dar. Also nicht mehr als 50 ml Flüssigkeit auf einmal. (Werden Sie zum Gourmet.) Am Operationstag dürfen Sie abends nach Absprache mit dem Operateur ein oder zwei Schluck Flüssigkeit (Tee) zu sich nehmen. Mehr nicht! Die weitere Flüssigkeitsernährung erfolgt über den Zugang am Hals. Wenn Sie Flüssigkeit gut vertragen haben, wird die Trinkmenge am 2. postoperativen Tag etwas gesteigert. Am 1. postoperativen Tag (nach Rücksprache mit dem Operateur) sind maximal 3 Teetassen erlaubt. Die Schlucke sind weiterhin klein. Trinken sie zunächst nicht mehr als 50 ml auf einmal. Am 2. postoperativen Tag (nach Rücksprache mit dem Operateur) sind maximal 3 Teetassen erlaubt. Die Schlucke sind weiterhin klein. Trinken sie zunächst nicht mehr als 50 ml auf einmal. Ab dem 3. postoperativen Tag (nach Rücksprache mit dem Operateur) werden Sie zum Frühstück, Mittagessen und Abendessen Tee bekommen. Zum Frühstück wird Gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Sitz Schrobenhausen HRB Nr. 101780 Amtsgericht Ingolstadt Geschäftsführer: Dipl.oec. Dietmar Eine Aufsichtsratsvorsitzender: Dipl.-Kfm. (Univ.) Roland Weigert Bankverbindung: Stadtsparkasse Schrobenhausen, Kto. 103 333, BLZ 721 518 80 Seite 2 einmalig ein Nahrungskonzentrat gereicht. Denken Sie daran: Die Schlucke sind weiterhin klein. Trinken sie zunächst nicht mehr als 50 ml auf einmal. Wenn Sie dieses gut vertragen haben, erfolgt am 4. postoperativen Tag die Gabe von Tee und Zwieback (eingeweicht) als Frühstück, gegebenenfalls ein Naturjoghurt sowie die zweimalige Gabe des Energiedrinks und erstmalig die Gabe von konzentriertem Eiweißpulver (Protein 88). Die Trinkpäckchen trinken Sie bitte über den Tag verteilt! Der Zwieback muss aufgeweicht werden, z.B. im Joghurt oder Tee. Wie auch immer, der Zwieback darf nur weich geschluckt werden! Das Einweißpulver (Protein 88) rühren Sie löffelweise (1–2 Esslöffel, oder 2-4 Teelöffel) in den Tee oder Ihr Wasser. Das übrige Pulver behalten Sie bitte bei sich im Zimmer. Nicht abräumen lassen. Rühren sie das Pulver nicht in die Suppe. Das Pulver löst sich in kalten oder warmen Getränken besser und ist geschmacksneutral. Wenn Sie dieses Frühstück gut vertragen haben, wird Ihnen zum Mittagessen eine Cremesuppe serviert. Bitte rühren Sie auch hier 1–2 Esslöffel Protein 88 in Ihren Tee oder Wasser. Zum Abendessen erhalten Sie erneut eine Cremesuppe und ein Joghurt. Bitte rühren Sie auch hier 1–2 Esslöffel Protein 88 in Ihren Tee oder Wasser Ab dem 5. postoperativen Tag dürfen Sie zum Frühstück Kaffee und Milch (Süßstoff) probieren. Weiterhin wird Zwieback und Naturjoghurt gereicht. Ihnen werden 2 Ernährungskonzentrate angeboten. Im Vergleich zum Vortag ändert sich bezüglich Mittagessen und Abendessen nichts, dieses besteht weiterhin aus einer Cremesuppe sowie der Gabe von Naturjoghurt. Bitte rühren Sie auch hier 1–2 Esslöffel Protein 88 in Ihren Tee oder Wasser. Die gesamte Trinkmenge sollte nun bei ca. 1500 ml pro Tag liegen. Es entspräche zwei normalen Wasserflaschen (ohne Kohlensäure). Dieses stellt Ihnen die Küche oder die Station bereit. Am 6. postoperativen Tag bleiben Sie morgens nüchtern, damit die Röntgenuntersuchung durchgeführt werden kann. Wenn sich keine neuen Erkenntnisse bei der Röntgenuntersuchung ergeben wird die Drainage entfernt und die flüssige Kost Seite 2 von 5 Seite 3 bis einschließlich des 7. postoperativen Tages, an dem Sie nach Hause entlassen werden, fortgeführt. Zu Hause: Sie befinden sich nun in der 1. Phase des postoperativen Ernährungsaufbaus. Für insgesamt 2 Wochen nach der Operation setzen Sie bitte die im Krankenhaus erlernte Kost fort. Lassen Sie sich Zeit! Ziel ist es nun, langsam zu einer Ernährung aus pürierter und weicher Nahrung überzugehen. Diese Nahrung sollte fettarm und zuckerreduziert sein. Nach wie vor gilt, dass Sie bis auf weiteres feste Nahrung vermeiden. Kohlenhydrathaltige Getränke (zuckerhaltige Getränke, Alkohol) sind generell untersagt. Denken Sie an das Meiden von kohlensäurehaltigen Getränken. Medikamente dürfen nur in Pulverform oder als Lösung eingenommen werden. Günstig sind hier vor allem Zäpfchen. Beginnen Sie mit kleinen Portionen. Denken Sie daran, dass der Schlauchmagen ein Fassungsvolumen von weniger als 100 ml aufweist. Dieses entspricht ca. ½ Teetasse. Sie können sich den Magen auch in Größe und Form einer kleinen Banane vorstellen. Es kann sein, dass Sie sich bereits nach 2 Esslöffeln satt fühlen. Das ist gut so. Sobald Sie Druck im Bereich des Magens verspüren, beenden Sie bitte unmittelbar Ihre Mahlzeit. Hier nun Ernährungsbeispiele für die Zeit nach dem 14. postoperativen Tag: Empfohlen werden kann klare Brühe, passierte Gemüsesuppe, eingeweichter Zwieback, geröstetes Toastbrot abgelagert oder eingeweicht, Naturjoghurt, Quarkzubereitungen der Magerstufe. Wenn Sie insgesamt diesen Kostaufbau 14 Tage gut vertragen haben, kann mit Phase 2 des Kostaufbaus begonnen werden. Die Operation liegt nun ca. 4 Wochen zurück. Phase 2: Diese Phase dauert ca. 2-3 Wochen. Denken Sie daran, dass Sie 30 Minuten vor oder 1 Stunde nach dem Essen trinken sollten. Essen und Trinken sind zu trennen. Hier einige Nahrungsbeispiele: Seite 3 von 5 Seite 4 Suppen mit Eieinlage, Schleimsuppen, gebundene Gemüsesuppen. Sinnvoll sind auch Apfelmus, pürierte Dosenpfirsiche und immer ohne Zucker und ohne Saft, gedünstetes Obst, zerdrückte Bananen. Sollten Sie Fleisch oder Geflügel zu sich nehmen wollen, pürieren Sie das bitte. Alternativ jedoch nur kurzzeitig sind auch Babygläschen erlaubt. Gemüse und Kartoffeln sollten weich gedrückt und mit der Gabel zerkleinert oder püriert werden. Haben Sie Erfahrung mit blähungsreichem Gemüse, meiden Sie dieses bitte. Bei Käse- und Milchprodukten berücksichtigen Sie bitte, dass der Fettanteil bei Käse unter 40% i.T. beträgt und Milchprodukte nur mit 1,5%igem Fett eingenommen werden sollten. Immer sind Nahrungsmittel zu berücksichtigen, die eine niedrige Fettstufe aufweisen und ohne Zucker oder Honig versetzt sind. Haferschleim und Griesbrei gelten als unbedenklich. Eingeweichte Brötchen, Zwieback oder Toast sind ebenso zu empfehlen. Wenn Sie auch die zweite Kostaufbauphase toleriert haben, schließt sich nun die 3.Phase an. 3. Phase: Diese hat eine Dauer von ca. 3-5 Wochen. Die Zeiten variieren je nach Verträglichkeit. Die Phase 3 besteht darin, langsam zu einer normalen Ernährung überzugehen, die jedoch anfangs noch eine weiche Beschaffenheit haben sollte. Sie müssen daher sämtliche Nahrungsbestandteile gut und lange kauen und dürfen weiterhin nur kleine Portionen essen (siehe oben). Essen Sie langsam, werden Sie zum Gourmet. Auch die Benutzung von kleinen Löffeln und Gabeln und auch Tellern kann in dieser Phase sinnvoll sein. An Nahrungsbeispielen wird weich gegarte, gekochte Gemüsesorten empfohlen, gedünstete Kartoffeln, Nudeln in kleiner Form, Reis, gedünstetes Geflügel ohne Haut, gedünsteter Fisch, gedünstetes Obst, weiche Brotsorten, Milchprodukte mit maximal 1,5% Fett sowie fettarme Produkte an Käsen. Sie sollten weiterhin alles vermeiden, was den Magen reizen kann. Dieses sind insbesondere stark angebratene oder gegrillte Nahrungsmittel. Sollten Sie jeweils Unverträglichkeiten gegenüber bestimmten Nahrungsmitteln verspüren, pausieren Sie und versuchen Sie diese nach 1-2 Wochen später erneut. Ziel sollte sein, ca. 8 Wochen nach der Operation wieder feste Nahrungsmittel einnehmen zu können. Bedenken Sie hierzu bitte die 10 „goldenen“ Regeln der Ernährung, die in einem gesonderten Beiblatt entnehmen können. Seite 4 von 5 Seite 5 Auch wenn bei Ihnen eine Magenverkleinerung zur Gewichtsabnahme durchgeführt wurde, profitieren Sie auf Dauer von einer Kalorien-, Fettreduktion und insgesamt von einer Reduktion an zuckerhaltigen Substanzen. Hier sind insbesondere Zucker an sich, Honig, Sirup, Fruchtsäfte und Trockenobst zu nennen. Sollte sich, was möglich ist, ein Widerwille gegen Fleisch entwickeln, muss der Eiweißbedarf (60 g Nahrungseiweiß am Tag) über vermehrte Einnahme von Milch oder Milchprodukten niedriger Fettstufe gedeckt werden. Nach wie vor gilt, dass Sie für die Zubereitung Ihrer Speisen möglichst wenig Fett zu sich nehmen. Wann immer möglich, wählen Sie kalorienreduzierte Getränke aus. Denken Sie daran, dass Sie mindestens 2 Liter Flüssigkeit über den Tag verteilt zu sich nehmen sollten. Allgemeine Regeln: Ihr Magen kann nur wenige Milliliter Flüssigkeit nach der Operation aufnehmen. Sie werden sich möglicherweise nach 1-2 Esslöffeln satt fühlen. Hören Sie an diesem Punkt auf zu Essen und überessen Sie sich nicht. Im Laufe der Zeit wird sich Ihr Magen ausdehnen. Es wird ungefähr 6-9 Monate nach der Operation dauern, bis der Magen seine neue Magengröße erreicht hat. Trinken Sie mindestens 6-8 Tassen Flüssigkeit am Tag, um eine Austrocknung zu vermeiden. Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, Übelkeit, Lethargie, tiefe Rückenschmerzen, Zungenbelag sowie dunkler Urin können Zeichen eines Flüssigkeitsmangels sein. Gehen Sie, wenn Sie dieses feststellen, zum Arzt. Führen Sie bitte ein Ess- und Trinkprotokoll, so können Sie am einfachsten für sich feststellen, wo Unverträglichkeiten für Sie bestehen. Falls notwendig, bringen Sie bitte dieses Ernährungs- und Trinkprotokoll zur Ernährungsberatung mit. Vitaminsubstitution: Siehe hierzu auch den Flyer. Vitamin B12 wird im Magen resorbiert. Da dieser Magen deutlich verkleinert ist, kann es nun zum Auftreten von Mangelzuständen kommen, hier muss Vitamin B12 ersetzt werden. Je nach Ernährungsweise müssen gegebenenfalls weitere Vitamine und Mineralstoffe zugeführt werden. Bitte beachten Sie, dass Sie aufgrund der genannten Gründe im ersten Jahr sich alle 3 Monate beim Hausarzt und beim Operateur vorstellen sollten. Seite 5 von 5