Weiße Silberwurz (Dryas octopetala) Die genügsame Zwergeiche Bestimmungsmerkmale Blütezeit: Wuchshöhe: Blütenblätter: Juni bis August 5 – 15 cm 8 Stück; weißlich bis cremefarben Blätter: ledrig, eingekerbt ; feine weiß wollige, fast silbrige Härchen an der Blattunterseite (Verdunstungsschutz!) Duft: geruchlos Familie: Rosengewächse (Rosaceae) Gefährdung – Schutzstatus Landesweit: Ktn: vollkommen geschützt Stmk: teilweise geschützt MIT UNTERSTÜTZUNG VON BUND UND EUROPÄISCHER UNION Version 2.0 Fotos: Griensteidl CC BY-NC-ND 2.0, Velela CC0, Apollonio Tottoli CC BY-NC-ND 2.0 Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete Weiße Silberwurz (Dryas octopetala) Die genügsame Zwergeiche Lebensweise – Ökologie Der lateinische Name Dryas octopetala leitet sich von den Bezeichnungen „Zwergeiche“ (von griech. chamei = zwergartig und drys = Eiche) und den acht weißen Blütenblättern ab (octopetala). Normalerweise sind bei Arten der Familie der Rosengewächse nur 5 Blütenblätter üblich. Die Pflanze bevorzugt felsige Standorte im Hochgebirge vorwiegend auf Kalk. In manchen Gebieten werden die Samen und ganze Silberwurzpflanzen als „Alpenschwemmling“ mit der Schneeschmelze oder durch Muren an Flüsse und Bäche geschwemmt und deshalb kann man die Silberwurz manchmal auch auf Schotterflächen im Tal finden. Sie ist ausgesprochen genügsam und sehr widerstandsfähig gegen Kälte, sofern sie genügend Licht bekommt. Die Blüten werden während des kurzen Sommers im Gebirge der Sonne nachgeführt. Als Wärmekollektor stellen sie somit einen attraktiven Landeplatz für Insekten dar. Da die Pflanze aufgrund der klimatischen Bedingungen nur wenige Wochen im Jahr stoffwechselaktiv ist, kann sie ein außergewöhnlich hohes Alter von bis zu 100 Jahren erreichen. Wissenswertes Die Weiße Silberwurz ist die Symbolpflanze Lapplands und seit 2004 Nationalblume Islands. Nach der letzten Eiszeit, etwa 10.730–9.700 v. Chr., kam die Silberwurz so großflächig in Europa vor, dass dieser Zeitabschnitt am Ende des Pleistozäns sogar nach der Pflanze benannt wurde (Silberwurzzeit). Mittlerweile ist der Bestand stark zurückgegangen und steht teilweise unter Schutz. Die Silberwurz wird in der Pflanzenheilkunde als Tee und als Salbe angewendet. Die Blätter der Silberwurz sind unter anderem auch im Schweizertee enthalten, der sich besonders zur Behandlung von Koliken eignet. Bitte beachten Sie: Vor der Heilpflanzenanwendung sollte immer Rücksprache mit einem Arzt gehalten werden.