Bauen mit Holz als aktiver Klimaschutz

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Bauen mit Holz als aktiver Klimaschutz
des Kohlenstoffs eine nachwachsende oder eine endliche Ressource
ist, bleibt dabei unberücksichtigt. Eine alternative Einteilung,
Lange Zeit beschränkte sich die Baustoffkunde ausschließlich auf
die die Stoffherkunft einbezieht, wäre die in mineralische, vege-
das Aufzählen der stofflichen, physikalischen und chemischen
tabile/pflanzliche, animalische und synthetische Baustoffe,1 wobei
Eigenschaften der Materialien, Aspekte wie Gesundheit, Komfort,
die pflanzlichen Stoffe erneuerbaren und die synthetischen nicht
Umweltbelastung und Umweltfolgen spielten dagegen keine Rolle.
erneuerbaren Kohlenstoff enthalten. Die synthetischen Materialien
Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde allmählich
nehmen dabei eine Zwitterstellung zwischen mineralischen und
ein Zusammenhang zwischen Umwelt- und Gesundheitsschäden
vegetabilen Stoffen ein, da ihre Ausgangsstoffe zwar ursprünglich
und den Aktivitäten der Baustoffindustrie hergestellt. In den
pflanzlicher Herkunft sind, sie über Jahrmillionen aber tief grei-
1960er- und 70er-Jahren kam es zu Gesundheitsskandalen im Zu-
fende Veränderungen erfahren haben und zu Kohle, Erdgas oder
sammenhang mit Asbest (Zuschlagstoff in Putzen und Platten),
Erdöl umgewandelt wurden. Mit der drohenden Ressourcenknapp-
Formaldehyd (Spanplattenkleber) und Pentachlorphenol (Holz-
heit bekommt diese Stoffgliederung eine weitreichende Bedeutung.
giftmittel). Die Schwefeldioxidproduktion bei Verbrennungsprozessen wurde in den 1970er-Jahren als Ursache des Waldsterbens
Baustoffe aus fossilen und nachwachsenden Rohstoffen
(›Saurer Regen‹) erkannt und das wachsende Ozonloch entstand
Am Beispiel der organischen Baustoffe sollen die spezifischen
als Folge der Freisetzung von Fluorchlorkohlenwasserstoff (FCKW)
Stoff­eigenschaften und fundamentalen Unterschiede von nicht
aus Treibmitteln, unter anderem für geschäumte synthetische
erneuerbarem und erneuerbarem Kohlenstoff unter ökologi-
Baudämmstoffe. Die finanziellen Folgen dieser gesundheitlichen
schen Gesichtspunkten erläutert werden.
Schädigungen und Umweltzerstörungen schreckten langfristig
Kunststoffe erobern seit über 100 Jahren immer mehr Lebens­
die politischen Institutionen und Behörden auf und führten in
bereiche, da sie in eng fokussierten Nutzungsspektren eindeutige
Deutschland und Teilen Europas zu einer Veränderung der wissen-
Vorteile gegenüber anderen Materialgruppen aufweisen. Unter-
schaftlichen, politischen und juristischen Rahmenbedingungen.
schiedliche Mischungsformulierungen verleihen dem Material
Ökologische Bedeutung
extrem unterschiedliche Eigenschaften, die zum Beispiel von sehr
18
Die Baustoffe
geringem bis zu sehr hohem Gewicht, von resistent gegen Fäulnis
In der Diskussion über die ›richtige‹ Energie, die sich in Deutsch-
bis zu verrottungsfähig, von hart bis weich und von hoch elastisch
land aus der Anti-Atomkraft-Bewegung entwickelte, ergab sich
bis zu reißfähig reichen können. Der in Jahrmillionen entstandene
schnell die Unterscheidung in nicht erneuerbare und erneuerbare
und abgelagerte Kohlenstoff wird durch die Nutzung der fossilen
Energie. Im Baubereich konnte sich diese Erkenntnis allerdings
Rohstoffe heute freigesetzt und ergibt durch die Anreicherung
bis heute nicht durchsetzen. Hier ist das Stoffverständnis weiter-
in der Atmosphäre das Phänomen des Treibhauseffekts.
hin von den naturwissenschaftlichen Denkstrukturen des 19. Jahr-
Auffallend ist dabei immer die extreme Dauerhaftigkeit der künst-
hunderts geprägt, die Einteilung orientiert sich an der Gliederung
lich gebildeten Stoffe, die den Abbau und die Wiedereingliederung
der Chemie in anorganische und organische Stoffe. Ob die Quelle
in das Ökosystem erschwert. Die Haltbarkeit entsteht in vielen
Fällen durch toxische Einzelsubstanzen (Weichmacher, UV-Stabi-
Sintern wird der Ziegel zu einem Klinker und damit frostfest, aber
lisatoren etc.), die bei ihrer irgendwann erfolgenden Freisetzung
auch vollständig wasserdicht, sodass ein Feuchtetransport nicht
Ökosystem (Erde, Wasser, Luft) und Biosystem (Plankton, Fisch,
mehr möglich ist. Wird Kalk bei bis zu 850 Grad Celsius gebrannt,
Mensch) vergiften.
entsteht ein lufthärtendes Bindemittel, das sehr gute Eigenschaf-
Pflanzen dagegen verwandeln durch Photosynthese das Kohlen­
ten bezüglich des Feuchteausgleichs aufweist. Durch Vermischen
dioxid aus der Luft mithilfe der Energie des Sonnenlichts in
von Kalk mit Hydraulefaktoren und Brennen bei 1500 Grad Celsius
­Saccharide. Diese Grundsubstanz wird unter anderem in Zellulose
entsteht Zement. Dieser erhärtet sogar unter Wasser, besitzt aber
umgebaut, eine Aufbausubstanz für die Faser- beziehungsweise
nicht mehr die Fähigkeit, Feuchte auszugleichen.
Holzbildung. Dabei wird der für den Menschen lebensnotwendige
Der Zurichtungsgrad hat auch Auswirkungen auf die Gesund-
Sauerstoff freigesetzt.
heitsrisiken, die von einem Stoff ausgehen können. Während
Da der Kohlenstoff im Holz beziehungsweise in den daraus her-
Lehm für die Haut sehr gut verträglich ist, wirken gebrannter
gestellten Bauprodukten gebunden ist, wird ein Gebäude aus
Kalk und stärker noch Zement ätzend. Zudem beeinflusst der
Holzprodukten auch Kohlendioxidspeicher genannt.
technische Zurichtungsgrad in vielen Fällen auch die Wieder-
Die geringe Umweltbelastung von nachwachsenden Rohstoffen
eingliederung eines Baustoffs in den Materialkreislauf. Je höher
drückt sich im geringen Primärenergieaufwand beziehungsweise
der Zurichtungsgrad, desto geringer die Möglichkeit des schnel-
geringen Ausstoß an Klimagasen bei der Herstellung eines Bau-
len, problemlosen Abbaus.
teils aus. Die Kohlendioxidakkumulation in der Herstellungsphase, ausgewiesen in Form der Kohlendioxidgutschrift, neutra-
Lebenszyklusbetrachtung und Ökobilanz
lisiert sich in der Entsorgungsphase des Bauprodukts.
Um die komplexen Umwelteinflüsse bei der Baustoffproduktion
und deren Verwendung zu erfassen, ist es notwendig, die in an-
Zurichtungsgrad
deren Bereichen bekannte Methode der Lebenszyklusbetrachtung
Ein weiterer Aspekt, der das Verständnis für die Eigenschaften
auch auf Bauprodukte anzuwenden. Die dabei zu berücksichti-
von Baustoffen vertieft, ist der Zurichtungsgrad. Darunter ver-
genden Prozesse gliedern sich in die drei Phasen Stoffbildung
steht man den Aufwand für die Herstellung eines Baumaterials
(Gewinnung, Herstellung), Stoffgebrauch (Verarbeitung, Nut-
und den Grad der Umwandlung der Ausgangsstoffe, der von
zung) und Stoffauflösung (Abbruch, Beseitigung/Rückführung).
­naturbelassen bis zur strukturellen Veränderung reichen kann.
Die Lebenszyklusbetrachtung verdeutlicht die Folgen von Pro-
Die Analyse des technischen Zurichtungsgrads eines Bauprodukts
duktprozessen, auch wenn diese in der Dauer generationen-
enthält auch Hinweise auf seinen Denaturierungsgrad. Dabei ist
übergreifend sind, das heißt in eine Zukunft von 50 oder 100
zu berücksichtigen, dass im Baubereich eine hohe Haltbarkeit ein
Jahren reichen.
wesentliches Qualitätsmerkmal darstellt. Ein natürliches Produkt
Die Gliederung in Baustoffe mit nicht erneuerbarem und erneuer-
wie Lehm löst sich bei dauernder Feuchtigkeit auf, das Brennen
barem Kohlenstoff, der Zurichtungsgrad und die Lebenszyklus-
des Lehms zu Ziegel verbessert jedoch die Haltbarkeit. Durch
betrachtung finden sich heute in der Ökobilanzierung wieder.
19
9500 MJ Sonnenenergie
0,9 t CO2
0,5 t Wasser
Nährelemente N, P, K, Mg, Ca
6 CO2 +
C6H12O6 +
12 H2O
6 O2 + 6H2O
1 m3 Holz = 9500 MJ gespeicherte
Sonnenenergie (absolut trocken)
0,7 t Sauerstoff
0,3 t Wasser
Die Ökobilanzierung (Life Cycle Assessment – LCA) berücksich-
Verhältnis zum Heizwert groß. Bei gleicher Gewichtsmenge
tigt als ganzheitlicher Ansatz den gesamten Lebenszyklus eines
Dämmstoff haben Bauprodukte aus fossilen Rohstoffen einen
Baustoffs einschließlich damit verbundenem Ressourcenver-
geringen Heizwert und einen hohen KEV, solche aus nachwach-
brauch und den Umweltfolgen und bewertet seine Umweltwir-
senden Rohstoffen dagegen einen hohen Heizwert und einen
kungen.
niedrigen KEV.3
Während bisher meist nur die direkten Auswirkungen der Her-
Um diese Verhältnisse exakter zu verstehen, muss man sich nicht
stellung bezogen auf Standort oder Nutzung betrachtet und
nur mit den Energie-, sondern auch mit den Entropieprozessen
möglichst minimal gehalten werden, versucht die Methode der
auseinandersetzen. Entropie ist ein Maß für die gegebene Un-
Ökobilanz, auch Problemverlagerungen an andere Orte oder in
ordnung in einem System. Bei der Herstellung eines synthetischen
andere Umweltmedien zu berücksichtigen und zu reduzieren.
Dämmstoffs aus einem Liter Erdöl steigt durch viele energieauf-
Dieser Ansatz schließt den gesamten Lebenszyklus ein, also neben
wendige Prozesse das Maß an Ordnung und die Entropie nimmt
der Herstellung auch die Nutzung und die Entsorgung des Pro-
ab. Beim Verbrennen wird diese Ordnung zerstört, die Entropie
dukts – von der Wiege bis zur Bahre (cradle to grave).
2
nimmt dabei wieder zu. »Die zwangsweise Ordnung der Kunst-
Das Ende des Lebenszyklus (End of Life – EOL) eines Materials
harzmoleküle wird erkauft mit einer Zunahme an Unordnung
beziehungsweise Bauprodukts hat einen wesentlichen Einfluss
im Rest der Welt, welche in ihrem Ausmaß die erzwungene Ord-
auf die Ergebnisse der Ökobilanz. Bauprodukte mit einem Heiz-
nung um ein Vielfaches übersteigt.«4
wert dürfen nicht deponiert werden, sie werden entweder direkt
Der Entropiepfad pflanzlicher Stoffproduktion verläuft grund-
weiterverwertet oder der thermischen Verwertung zugeführt,
sätzlich anders. Bei einem Dämmstoff aus nachwachsenden
also verbrannt. Angerechnet werden dabei in der Ökobilanz die
Rohstoffen, zum Beispiel Flachs, erfolgt die Zunahme an Ord-
Wärmenutzung und die Erzeugung von elektrischem Strom
nung beim Wachstum der Pflanze mittels Sonnenenergie durch
durch Kraft-Wärme-Kopplung, durch die andere fossile Energie-
Photosynthese, bei der aus Wasser und einfachen ›unordent­
träger substituiert werden.
lichen‹ Gasen wie Kohlendioxid hochkomplexe Moleküle ent­
Ökologische Bedeutung
stehen. Die Einstrahlung der Sonne – eine Energiequelle
20
Energie und Entropie
­außerhalb unseres Planeten – ermöglicht den Substanzaufbau
Bei jedem Verwertungsprozess, der das Bauteil zerstört und
und damit die höhere Stoffordnung ohne zusätzlichen fossilen
entweder auf bestimmte Rohstoffe zurückführt (beispielsweise
Energieeinsatz. Die so erreichte Ordnung benötigt nur einen
Schreddern von Beton) oder zur Energiegewinnung nutzt (zum
­geringen zusätzlichen Einsatz von Energie und Stoffen, um
Beispiel thermische Verwertung), geht der Teil der Energie, der
­daraus einen Dämmstoff zu machen. Da die Pflanzen den
für die technische Zurichtung des Grundstoffs eingesetzt wurde,
­Kohlenstoff, den sie zum Substanzaufbau benötigt, aus dem
unwiederbringlich verloren. Dieser Energieaufwand aus dem
­­­glo­­balen Kohlenstoffreservoir entnehmen, findet beim Sub­stanz­
Herstellungsprozess wird kumulierter Energieverbrauch (KEV)
abbau am Ende des Lebenszyklus keine Zunahme des Treibhaus-
genannt. Er ist bei Produkten mit hohem Zurichtungsgrad im
effekts statt.
Fossile Rohstoffchemie, unterbrochener Kreislauf
Abbauprodukt
Anwendung
Teilabbau
persistente Reststoffe
Emissionen, Gift, Müll
Fertigprodukt
Halbfabrikate
Grundchemikalien
Hoher Energieaufwand (Kohle, Erdöl, Kernkraft)
Tanker
Petrochem. Raffinerie
Ölpest
Erdöl
Zwischenchemikalien
Zahlreiche Neben- und Abfallprodukte
Ökologische Qualität
Ökonomische Qualität
Soziokulturelle
22,5 %
22,5 %
und funktionale
Qualität 22,5 %
Technische Qualität 22,5 %
Prozessqualität 10 %
Zertifizierungssystem des Bundes –
Standortqualität
BNB und DGNB
Die Ökobilanz in der Gebäudebewertung
aus nicht nachwachsenden, das heißt aus mineralischen, metalli-
Im Zertifizierungssystem für Gebäude des Bundes, dem Bewer-
schen und synthetischen Rohstoffen bestehen, modelliert. Diese
tungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB), sowie beim DGNB Zer-
ist in Raum, Fläche und Gestalt identisch mit dem realen Gebäude
tifikat der Deutschen Gesellschaft Nachhaltiges Bauen wird im
und erfüllt auch die gleichen energetischen Zielwerte. Die Bau-
Kriterienblock ›Ökologische Qualität‹ die Durchführung einer
teile wurden aus dem Elementkatalog der LEGEP-Datenbank
Ökobilanz gefordert. Diese berechnet sowohl die Ressourcen­
entnommen und entsprechen im Aufbau und in der Materialwahl
inanspruchnahme als auch die Umweltwirkungen durch Bau
vielen bereits bilanzierten Gebäuden. Die Modellierung dieser
und Betrieb des Gebäudes.
›zweieiigen Zwillinge‹ macht die Unterschiede verschiedener
Ein wesentlicher Teil der Ökobilanz besteht in der Bewertung
Konstruktionsweisen deutlich.
des eingesetzten Materials im Hinblick auf seine Umweltein­
Bei den folgenden Auswertungen für die Ökobilanz werden die
flüsse. Auf Basis der Materialeigenschaften, der Lebensdauer, den
Gebäude ab der Unterkante Bodenplatte des Erdgeschosses be-
Instandsetzungsintervallen und den Rückbauszenarien lassen
rechnet. Vorhandene Keller- und Gründungsbauteile (Gemeinde-
sich vergleichbare Aussagen zu verschiedenen Materialien, Bau-
zentrum Ludesch, Finanzamt Garmisch-Partenkirchen, Passiv-
produkten oder Gebäudekonzepten treffen. Das Bundesministe-
wohnhaus Samer Mösl) werden nicht mit bilanziert. Diese Bauteile
rium für Verkehr, Bauen und Stadtplanung (BMVBS) stellt zur
(Fundamente, Rüttelstampfsäulen, Bohrfundamente, Voll- oder
Durchführung der Berechnung eine öffentliche Datenbank mit
Teilunterkellerung) haben erfahrungsgemäß einen verzerrenden
Ökobilanzmodulen zur Verfügung, die Ökobau.dat.
Einfluss auf das Ergebnis bezüglich der Funktion des Gebäudes
und seiner Materialqualität.
Fünf Gebäude
Für eine vergleichende Ökobilanzierung wurden fünf Gebäude aus­
Materialwahl
gewählt, die in vielen Bauteilen nachwachsende Rohstoffe einset-
Für diese Untersuchung wurden nur Gebäude ausgewählt, bei
zen. Das Ziel bestand darin, neben dem physischen Gebäude­modell
denen Holz auch die primäre Tragkonstruktion bildet. Werden
auch ein digitales Informationsmodell mit der exakten Beschrei-
nachwachsende Rohstoffe nur punktuell am Gebäude eingesetzt,
bung des Aufbaus aller Bauteile, der Mengenermittlung und der
zum Beispiel in der Fassade, im Fußboden oder in der Dachdäm-
Lagezuordnung zu formulieren. Dieses Informationsmodell stell-
mung, so zeigen sich in der Ökobilanz keine signifikanten Unter­
te die Grundlage dar für die Berechnung der Herstellungskosten,
schiede zu konventionellen Gebäuden, da die verwendeten Mengen
des Energiebedarfs, der Lebenszykluskosten und der Ökobilanz.
an nachwachsenden Rohstoffen zu gering sind. Erst die Ausführung
Die hier durchgeführten Ökobilanzierungen bedienen sich der
der Primärkonstruktion, also der tragenden Bauteile der Außen-
Datenbank Ökobau.dat als Basisinformation. Die Modellierung
und Innenwände, der Decken und des Dachs aus Holz oder Holz-
und Berechnung der Objekte wurde mit der Software LEGEP
werkstoffen führt zu einem sichtbar unterschiedlichen Ergebnis.
durchgeführt. Zu jedem Gebäude wurde zusätzlich eine ›Standard­
Die Auswertung der unterschiedlichen Materialinhalte unter-
ausführung‹ mit konventionellen Bauprodukten, die weitgehend
scheidet die Baustoffgruppen nicht erneuerbare Rohstoffe (mine-
Pflanzenchemie , geschlossener Kreislauf
Naturprodukt
Anwendung
Mikroorganismus
Biologischer Abbau
Halbfabrikat
Sauerstoff
Sonnenenergie
Kohlendioxid, Wasser
Rohstoff
Photosynthese
Pflanzenblatt
Lebende Pflanze
Mineralstoffe
geringer
Energieeinsatz
21
Lindenberg
Finanzamt GAP
Ludesch
Samer Mösl
Kuchl
0
500
Materialbedarf für Herstellung und Instandsetzung, Gewicht in kg /m2 BGF, 50 Jahre
1000
Standard
1500
nicht regenerierbar
nachwachsend
2000
Holz
nicht regenerierbar
nachwachsend
ralisch, metallisch, synthetisch) und nachwachsende Rohstoffe
sichtigt, da bei beiden Gebäudevarianten die gleichen Leistungs-
(Holz, Pflanzen- und Tierfasern). Die Bezugsgröße ist wegen der
kennzahlen beim Energiebedarf vorausgesetzt werden.
besseren Vergleichbarkeit der Objekte 1 Quadratmeter Brutto-
Jeder Indikator spricht ein anderes Problemfeld an, deshalb darf
grundfläche (BGF) über Terrain, die Einheit ist Kilogramm.
es nicht verwundern, wenn sich die Ergebnisse nicht linear ent-
Deutlich zu erkennen ist, dass die Gebäude aus nachwachsenden
wickeln, das heißt ein Gebäudetyp nicht bei allen Indikatoren
Rohstoffen 50 – 65 Prozent des Gewichts der konventionell gebau-
gleich gut abschneidet.
ten Gebäude erreichen. Weiterhin zeigt das Ergebnis den sehr
geringen Anteil an nachwachsenden Rohstoffen bei konventio-
– Primärenergie nicht erneuerbar (Abb. S. 26)
neller Bauweise von 0,5 – 1 Prozent des Gesamtgewichts des Ge-
Der nicht erneuerbare Primärenergieverbrauch summiert den
bäudes. In Gebäuden mit hohem Anteil an nachwachsenden
Einsatz von endlichen abiotischen energetischen Ressourcen
Rohstoffen erreichen diese bis zu 18 Prozent des Gesamtgewichts.
wie Stein- und Braunkohle, Erdöl, Erdgas und Uran. Kohle wird
Diese geringen Anteile trotz der fast ausschließlichen Verwen-
hauptsächlich zur Energieerzeugung verwendet, die Nutzung von
dung von Holz liegen am hohen Gewicht der mineralischen Bau-
Uran bezieht sich ausschließlich auf die Energieerzeugung in
stoffe. Die Bodenplatten der Holzgebäude bestehen aus Beton
Atomkraftwerken. Erdgas und Erdöl kommen im Wesentlichen
und wiegen so viel wie zwei Holzdecken mit Bodenaufbau. Die
zur Energieerzeugung zum Einsatz, sind aber auch ein stofflicher
untersuchten Gebäude weisen meist zwei Geschosse auf, der
Bestandteil von Kunststoffen.
Einfluss der mineralischen Bodenplatte relativiert sich erst bei
Alle Holzgebäude erreichen bei der nicht erneuerbaren Primär-
mehrgeschossigen Gebäuden in Holzbauweise.
energie geringere Werte als die Standardgebäude. Der Unterschied
beträgt 10–20 Prozent. Dies liegt an den relativ hohen Werten der
Ökobilanz
nicht erneuerbaren Primärenergie für den Kubikmeter trockenes
Die Ökobilanz von Gebäuden besteht aus zwei Teilen: einer
Holz in der Ökobilanzdatenbank. Dadurch entstehen geringere
Energie- und Stoffflussbilanz mit Nachweisen der Ressourcen
Unterschiede zu den konventionell gebauten Gebäuden, als die
(inklusive Materialliste) und der Primärenergie (nicht erneuerbar
Materialmenge erwarten ließe.
Ökologische Bedeutung
und erneuerbar) sowie einer Wirkungsbilanz mit den fünf Indi-
22
katoren Treibhaus-, Ozonschichtabbau-, Sommersmog-, Versaue-
– Primärenergie erneuerbar (Abb. S. 26)
rungs- und Überdüngungspotenzial.
Der erneuerbare Primärenergieverbrauch umfasst die eingesetzte
Die folgenden Abbildungen stellen alle Gebäude im Vergleich dar.
Energie aus Biomasse, Wasserkraft, Windkraft, Solarenergie und
Die Bezugsgröße ist entsprechend dem Zertifizierungssystem
Geothermie.
1 Quadratmeter Nettogrundfläche (NGF) pro Jahr. Ausgewertet
Alle Gebäude mit einem hohen Anteil nachwachsender Baustoffe
wird nur das Gebäude über einen Betrachtungszeitraum von
weisen auch hohe Anteile von erneuerbarer Primärenergie auf. Es
50 Jahren mit den Phasen Herstellung, Instandsetzung und Ent-
werden fünf- bis achtmal höhere Werte als bei den konventionell
sorgung. Die Versorgung mit Energie wird dagegen nicht berück-
gebauten Gebäuden erreicht. Der hohe Anteil an erneuerbarer
Lindenberg
Finanzamt GAP
Ludesch
Samer Mösl
Kuchl
0
0,01
0,02
0,03
0,04
Versauerungspotenzial, nur Gebäude, 50 Jahre, in kg SO2-Äq./m2 NGFa
0,05
Standard
0,06
Holz
Primärenergie resultiert aus dem im Material enthaltenen Heiz-
Ein neuer Ansatz:
wert der nachwachsenden Rohstoffe, den die obige Grafik geson-
Einbezug des Nachwuchspotenzials des Waldes
dert ausweist. Der pflanzliche Kohlenstoff belastet die Atmosphäre
Zwei Aspekte von Holz und Holzprodukten im Bauwesen müssen
nicht, wenn er verbrannt oder auf natürliche Weise abgebaut wird.
besonders berücksichtigt werden:5 Die Ökobilanz zeigt zwar in
der Herstellungsphase die Fähigkeit von Holz als Kohlendioxid-
– Treibhauspotenzial
speicher auf, da sie zwischen fossilem und regenerierbarem Koh-
Das Treibhauspotenzial (Global Warming Potential – GWP) be-
lenstoff aber keinen Unterschied macht, wird die Entlastungs-
schreibt den anthropogenen (durch den Menschen verursachten)
funktion für das Klima nicht deutlich. Des Weiteren bezieht sich
Anteil an der Erwärmung des Erdklimas. Es wird als Kohlen­
die Ökobilanz für ein Gebäude mit ihrer Systemgrenze auf das
dioxid-Äquivalent (CO2-Äquivalent) angegeben. Um die Verweil-
gebaute Objekt, weshalb ein wesentliches Qualitätskennzeichen
dauer der Klimagase in der Atmosphäre mitzuberücksichtigen,
der nachwachsenden Rohstoffe nicht aufgezeigt werden kann:
wird immer auch ein Integrationszeitraum mit angegeben, zum
ihr Nachwuchspotenzial.
Beispiel GWP 100 für 100 Jahre.
Jeder genutzte Stamm schafft Platz für neue Bäume und ver-
Der Indikator Treibhauspotenzial ist nicht geeignet, um eine
mehrt den Kohlenstoffspeicher. Die Evidenz des Unterschieds
Aussage über die Menge des gespeicherten Kohlendioxids durch
zwischen Bauprodukten mit fossilem, mineralischem oder
die nachwachsenden Baustoffe im Gebäude während der Nut-
­metallischem Rohstoffhintergrund und einem Rohstoffkonzept
zungsphase zu treffen, da der Kohlendioxidspeicher am Ende
mit nachwachsenden Materialien erfährt in der normierten
des Lebenszyklus thermisch verwertet wird. Trotz dieses vorge-
­Zahlenwelt der üblichen Ökobilanzindikatoren bisher keine
gebenen Entsorgungsszenarios wird die Entlastungsfunktion
­Berücksichtigung.
des Holzbaus für die Atmosphäre mit Reduk­tions­potenzialen
Die bisher bestehende Gleichbehandlung der beiden unterschied-
von 36 – 71 Prozent gegenüber der Standardbauweise deutlich.
lichen Rohstofftypen in der Ökobilanzierung soll in Zukunft durch
die Berechnung und Angabe des Nachwuchspotenzials ergänzt
– Versauerungspotenzial
werden. Hierzu ist die Einführung des Nachwuchspotenzials als
Das Versauerungspotenzial wird als Schwefeldioxid-Äquivalent
›pädagogische Wirkungskategorie‹ geplant. Als Indikator dient
(SO2-Äquivalent) angegeben. Der Effekt der Versauerung des
das Umweltentlastungspotenzial des nachwachsenden Waldes,
Regens, also die Verringerung des pH-Werts, entsteht durch Um-
ausgedrückt in Kohlenstoff (C) und Sauerstoff (O2).
wandlung von Luftschadstoffen in Säuren.
Je nach Menge der im Gebäude verbauten nachwachsenden Roh-
Die Holzgebäude leisten hierbei eine wesentliche Entlastung,
stoffe wird eine entsprechende Fläche im Wald geerntet. Auf
da vor allem die Primärkonstruktion bezüglich des Versauerungs-
dieser Fläche wächst in dem Betrachtungszeitraum von 50 Jahren
potenzials wesentlich geringere Werte aufweist als die minerali-
die gleiche Menge nach und bildet in dieser Zeit einen entspre-
schen Konstruktionen. Die Entlastung liegt für das gesamte Ge-
chenden Kohlenstoffspeicher aus, der die Atmosphäre von der
bäude über den Betrachtungszeitraum zwischen 15 und 30 Prozent.
angezeigten Menge an Kohlendioxid entlastet. Der Unterschied
Lindenberg
Finanzamt GAP
Ludesch
Samer Mösl
Kuchl
0
5
10
15
Treibhauspotenzial, nur Gebäude, 50 Jahre, in kg CO2-Äq./m2 NGFa
20
Standard
25
Holz
23
Lindenberg
Finanzamt GAP
Ludesch
Samer Mösl
Kuchl
0
50
100
150
200
CO2-Speicher im Wald, relativ, 50 Jahre, in kg CO2/m2 BGF
250
Standard
Holz
zwischen den Gebäudekonzepten wird damit noch einmal deut-
Einerseits wird die Umwelt durch das realisierte Gebäude ent-
licher als bisher in der Ökobilanz anhand des Indikators Treib-
lastet. Das drückt die Ökobilanz aus. Andererseits wächst auf der
hauspotenzial dargestellt. Je nach Größe des Objekts werden
frei gewordenen Waldfläche neues Holz heran, das zukünftig
unterschiedliche Mengen an Material benötigt. Einen relativen
weitere nicht erneuerbare Ressourcen ersetzen kann. Das wird
Vergleich erlaubt die Auswertung nach der Bezugsgröße Kohlen-
durch das Substitutionspotenzial ausgedrückt. Um besondere
dioxid (in Kilogramm) pro Quadratmeter Bruttogrundfläche (BGF).
Entlastungspotenziale für die Umwelt in der Ökobilanz auszuweisen, hat die europäische Normung für die Nachhaltigkeit von
Substitution als Einsparpotenzial
Gebäuden neben den drei Lebenszyklusphasen A = Herstellung,
Die Darstellung der einzelnen Ökobilanzindikatoren gibt einen
B = Nutzung, C = End of Life ein viertes Modul D eingeführt, das
Hinweis auf mögliche Vermeidungen und damit Entlastungen
die Potenziale angibt, die die Systemgrenze der drei Phasen A–C
für das Ökosystem durch eine veränderte Materialwahl. Der um-
überschreiten. Hier wird beispielsweise das Recyclingpotenzial
fassende Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen kann endliche
von Metallen aufgeführt, das die Herstellungsaufwendungen für
Ressourcen ersetzen.
das Primärmaterial um bis zu 90 Prozent reduziert.
Die Abbildung unten zeigt, wie die Menge des fossilen Kohlen-
Für Bauprodukte aus nachwachsenden Rohstoffen in einem Ge-
stoffs, die eingespart werden kann, allmählich ansteigt (dunkel
bäude kann das Substitutionspotenzial beispielsweise für tragen-
grüne Fläche entspricht Substitution). Voraussetzung dafür ist
de Bauteile aus nicht erneuerbaren Ressourcen berechnet werden.
der Einsatz der nachwachsenden pflanzlichen Kohlenstoffe (gras-
Aus der Analyse des Gemeindezentrums Ludesch lassen sich mög­
grüne Fläche ›Wald‹) und den daraus erzeugten Bauprodukten
liche Substitutionspotenziale für den Einsatz von 1 Kilgoramm
(lindgrüne Fläche ›Produkte‹) im Bausektor. Der Zeithorizont
nachwachsendem Rohstoff berechnen (Tabelle S. 25 Mitte).
Ökologische Bedeutung
umfasst zwei Wachstumsphasen des Waldes von insgesamt
24
160 Jahren. Zum Einsatz kommt die Biomasse dabei als Ersatz
Fazit
für fossile Brennstoffe ebenso wie für Produkte aus nicht erneu-
Die Vergleiche zwischen Gebäuden in konventioneller Bauweise,
erbaren Rohstoffen.
die zahlreiche Bauprodukte aus endlichen Ressourcen enthalten,
Für die Gebäude wurde eine separate Untersuchung dazu durch-
und Gebäuden mit einem hohen Anteil an Bauprodukten aus
geführt, welche Entlastung der Ökosysteme sich durch den Ein-
nachwachsenden Rohstoffen haben die erheblichen Entlastungs-
satz von nachwachsenden Rohstoffen bei der Primärkonstruktion
potenziale aufgezeigt, die letztere Bauweise für das Ökosystem
von Außen- und Innenwänden, Decken und Dach realisieren ließ.
bietet. Ein Großteil der heute üblichen Bauaufgaben vom Wohn-
Die Abbildung oben führt die Mengen und Prozentanteile der
bis zum Gewerbebau lässt sich mit Bauteilen aus nachwachsen-
Entlastung bei einzelnen Ökobilanzindikatoren für das Gemeinde­
den Rohstoffen umsetzen. Bei den gezeigten Objekten wurden
zentrum in Ludesch auf. Die Größenordnung macht die hohen
Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen von der Tragkonstruk-
Potenziale deutlich, die ohne Einbußen an Funktionalität oder
tion in Außen- und Innenwänden, Decken, Stützen und Dächern
Sicherheit bei solchen Objekten realisierbar sind.
über Fassadenverkleidung, Sonnenschutz und Dämmung bis hin
Substitutionspotenzial des Waldes in t CO2/ha
800
abschließende Ernte
600
Substitution
400
200
zweiter Schnitt
erster Schnitt
Produkte
Wald
0
2000
2020
2040
2060
2080
2100
2120
2140
2160
Jahr
zum Innenausbau eingesetzt. Das Forschungsprojekt zur Ermitt-
maximierung stehen darf, die sich durch die erkennbaren Folgen
lung der Nachwuchspotenziale hat sich zum Ziel gesetzt, das
von Monokultur, Pestizid- und Düngereinsatz sowie Gentechnik
Besondere der Produktgruppe der nachwachsenden Rohstoffe
bereits als kurzlebiger Irrtum erwiesen hat. Eine nachhaltige
durch eine vergleichende Ökobilanz noch besser herauszuarbeiten.
Bewirtschaftung behält immer die Vorteile für die nächste Gene-
Sie unterscheidet sich von allen anderen Baustoffen durch das
ration im Auge. Die wirtschaftliche Nutzung ist jedoch nur mög-
Nachwuchspotenzial der eingesetzten Rohstoffe, das sich jedoch
lich, wenn eine Nachfrage besteht. Deshalb ist es ein wichtiges
nur durch Bewirtschaftung von Wald und Feldern realisieren
Ziel, die Nachfrage für Bauprodukte aus nachwachsenden Roh-
lässt. Gleichzeitig ist heute zu betonen, dass Nachhaltigkeit in
stoffen zu sichern und zu erweitern.
der Land- und Forstwirtschaft nicht unter dem Diktat der Profit
Holger König
Gemeindezentrum Ludesch:
Einsparungen bei der Primärkonstruktion durch Materialwechsel Standard – Holz
Menge Primärkonstruktion
IndikatorEinheit
Objekt Standard
Menge Primärkonstruktion
Objekt Holz
Einsparung Aufwendung
= Umweltentlastung
Masse
kg
1 936 619
209 779
1 726 831
89 %
Primärenergie nicht erneuerbar
kWh
796 419
-233 886
1 030 305
129 %
Treibhauspotenzial
kg CO2-Äq
337 016
-82 381
419 397
124 %
Versauerungspotenzial
kg SO2-Äq690
Zukünftiges Sustitutionspotenzial durch Errichtung der Primärkonstruktion mittels nachwachsender Rohstoffe
360
330
48 %
Eingesetzte Menge Holz in der Primär­kon­struktion
des Gemeindezentrums Ludesch: 238 263 kg
Indikator
Ersparte Aufwendung
= Umweltentlastung
Substitutionspotenzial pro kg eingesetzter
nachwachsender Rohstoffe
Durch Ernte frei werdende Waldfläche: 307 195 m2
Primärenergie nicht erneuerbar
1 030 305 kWh
4,324 kWh
Nachwuchspotenzial des Waldes bedeutet zukünfti­
Treibhauspotenzial
419 397 kg CO2-Äq
1,760 kg CO2-Äq
ges Substitutionspotenzial für nicht erneuerbare
Versauerungspotenzial
330 kg SO2-Äq
0,0014 SO2-Äq
Ressourcen.
Umweltentlastung durch ersparte Aufwendung und zukünftiges Substitutionspotenzial
Indikator
Ersparte Aufwendung
= Umweltentlastung
Sustitutionspotenzial pro kg eingesetzter
nachwachsender Rohstoffe
Primärenergie nicht erneuerbar
1 030 305 kWh
1 030 305 kWh
258 %
Treibhauspotenzial
419 397 kg CO2-Äq
419 397 kg CO2-Äq
248 %
Versauerungspotenzial
330 kg SO2-Äq
330 kg SO2-Äq
CO2-Äq Kohlendioxid-Äquivalent
SO2-Äq Schwefeldioxid-Äquivalent
Gesamtreduktion im
Vergleich mit einem Standardgebäude
96 %
Die Erarbeitung der Grundlagen dieses Beitrags wurde gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Osnabrück.
25
Primärenergievergleich
Vergleich des Primärenergieverbrauchs für die Herstellung, Instandsetzung und Entsorgung zwischen Holz- und Standardbauweise
(Jeweils berechnet in einem Betrachtungszeitraum von 50 Jahren in kWh pro m2 Nettogrundfläche und Jahr)
Lindenberg
Holz
Standard
Finanzamt GAP
Holz
Standard
Ludesch
Holz
Standard
Samer Mösl
Holz
Standard
Kuchl
Holz
Standard
0
10
15
Primärenergie nicht erneuerbar
20
25
Standard
30
35
40
45
50
55
60
65
Primärenergie nicht erneuerbar
Primärenergie erneuerbar
Primärenergie erneuerbar
davon Anteil Heizwert
davon Anteil Heizwert
Ökologische Bedeutung
Holz
5
26
Primärenergie nicht erneuerbar:
Primärenergie erneuerbar:
Holz:
Heizwert:
Summiert den Primärenergiever-
Summiert den Primärenergieverbrauch Bezeichnet die Bauweise
Standard:
Bezeichnet die Bauweise
Die bei der Verbrennung
brauch von endlichen energetischen
von erneuerbaren, energetischen
mit konventionellen Bau-
der fünf hier dokumen-
eines Stoffs maximal
Ressourcen für ein Gebäude mit dem
Ressourcen für ein Gebäude mit dem
produkten aus weitgehend
tierten Gebäuden, bei
­nutzbare Wärmemenge.
Betrachtungszeitraum von 50 Jahren
Betrachtungszeitraum von 50 Jahren
nicht nachwachsenden
denen Holz für die primäre
Ein Teil der erneuerbaren
für die Phasen Herstellung, Instand-
für die Phasen Herstellung, Instand-
Rohstoffen (mineralisch,
Tragkonstruktion und
Primärenergie besteht
setzung und Entsorgung in kWh pro m2
setzung und Entsorgung in kWh pro 2
metallisch, synthetisch).
zahlreiche andere Bauteile
aus dem Heizwert der
Nettogrundfläche und Jahr.
Nettogrundfläche und Jahr.
eingesetzt wurde.
Materialien.
Klima- und Umweltentlastung am Beispiel der fünf untersuchten Gebäude
Neue Werkstätten der
Lebenshilfe, Lindenberg
Finanzamt
Garmisch-Partenkirchen
Gemeindezentrum
Ludesch
Passivwohnhaus
Samer Mösl, Salzburg
Campus Kuchl,
Fachhochschule Salzburg
Gewerbebau
Bürogebäude
(S. 30)
Verwaltung, Bibliothek,
Versammlungsraum
MehrfamilienWohngebäude
Hörsaalgebäude
(S. 28)
(S. 32)
(S. 36)
(S. 38)
Klimaentlastung durch reduziertes Treibhauspotenzial der Gebäude aus Holz gegenüber Gebäude in Standardbauweise
36 %
50 %
58,4 %
59,6 %
71 %
Umweltentlastung durch Verwendung von Holz für die Primärkonstruktion und die dadurch ermöglichte
zukünftige Substitution nicht erneuerbarer Rohstoffe
Tatsächlich verwendete Holzmenge
517 956 kg
549 430 kg
238 263 kg
642 875 kg
254 557 kg
2 362 549 kWh
1 030 305 kWh
2 779 792 kWh
1 100 704 kWh
966 997 kg CO2
419 397 kg CO2
1 131 460 kg CO2
448 020 kg CO2
Substitution Primärenergiebedarf nicht erneuerbar
2 227 211 kWh
Substitution Treibhauspotenzial
911 602 kg CO2
Substitution Versauerungspotenzial
725 kg SO2
769 kg SO2
330 kg SO2
900 kg SO2
356 kWh
Baujahr 2005
Baujahr 2011
Baujahr 2005
Baujahr 2006
Baujahr 2009
2 Geschosse
2 Geschosse, z.T. UG
2 Geschosse + UG
3 Geschosse + UG/ TG
3 Geschosse (KG Bestand)
5247 m² BGF
6001 m² BGF
3582 m² BGF
6955 m² BGF
1474 m² BGF
–
4835 m² BGF ohne UG
2064 m² BGF ohne UG
6152 m² BGF ohne UG
–
4623 m² NGF
5370 m² NGF
3079 m² NGF
5669 m² NGF
1209 m² NGF
–
4318 m² NGF ohne UG
1811 m² NGF ohne UG
4950 m² NGF ohne UG
–
4290,2 m² beheizte NGF
5133 m² beheizte NGF
2742 m² beheizte NGF
4760 m² beheizte NGF
1209 m² beheizte NGF
25 160 m3 umbauter Raum
21 948 m3 umbauter Raum
9946 m3 umbauter Raum
21 482 m3 umbauter Raum
5782 m3 umbauter Raum
3
3
3
–
17 640 m BRI ohne UG
5895 m BRI ohne UG
19 072 m BRI ohne UG
–
0,044 m3 Holzverbrauch/m3
BRI ohne UG
0,063 m3 Holzverbrauch/m3
BRI ohne UG
0,093 m3 Holzverbrauch/m3
BRI ohne UG
0,086 m3 Holzverbrauch/m3
BRI ohne UG
0,085 m3 Holzverbrauch/m3
BRI ohne UG
0,211 m3 Holzverbrauch/m2
BGF ohne UG
0,231 m3 Holzverbrauch/m2
BGF ohne UG
0,266 m3 Holzverbrauch/m2
BGF ohne UG
0,27 m3 Holzverbrauch/m2
BGF ohne UG
0,332 m3 Holzverbrauch/m2
BGF ohne UG
BGF Bruttogrundfläche
NGF Nettogrundfläche
BRI Bruttorauminhalt
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