SEMINAR OXIDATIVER STRESS

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Manuskript
zum
SEMINAR
OXIDATIVER STRESS
DIAGNOSTIK- & THERAPIEANSÄTZE
Univ.Prof. Mag. Dr. Joachim Greilberger
Magister Dr. Peter Moser, MBA
November 2011
Einleitung
Sehr geehrte Ärztin!
Sehr geehrter Arzt!
Wir bedanken uns für Ihr Interesse und bieten Ihnen die Möglichkeit, eine
neue Technologie (Diagnostik + Anwendung) persönlich kennen zulernen.
Dabei geht es um Ihre persönliche Erfahrung einerseits und einen
objektiven Nachweis durch messbare Vergleiche von Werten spezieller
Blutparameter andererseits.
Als Spezialist im Bereich oxidativer Stress der Medizinischen Universität
Graz (physiologische Chemie) habe ich ein Messverfahren entwickelt,
welches die unmittelbaren Auswirkungen der Schädigung durch Radikale
(RONS) messbar machen kann. Diese RONS- Radikale sind in
verschiedenen Stadien für eine Vielzahl von Erkrankungen (z.B.: COPD,
Atherosklerose, Alzheimer, Parkinson, maligne Tumore) maßgeblich
verantwortlich!
Ziel der CYL-Pharmazeutika Ges.m.b.H. ist es, mit neuartigen
Therapiekonzepten bzw. therapeutischen Lösungen sinnvoll Schädigungen
durch oxidativen Stress als auch den oxidativen Stress selbst zu
reduzieren und eine Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit
herbeizuführen.
Unser Wunsch wäre es, dass Sie aufgrund Ihrer persönlichen Erfahrung
einen Vorteil für Ihre Patienten erkennen.
Wir freuen uns auf Ihr Feedback und stehen Ihnen für weitere Fragen
gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Univ.-Prof. Mag. Dr. Joachim Greilberger
Seite 1
INHALTSVERZEICHNIS
Einleitung ..............................................................................1
1.
Oxidativer Stress und Krankheit ......................................4
1.1. Einleitung ............................................................................ 4
a) Krankheiten ......................................................................... 4
b) Diagnostik ........................................................................... 5
1.2. Definitionen ......................................................................... 7
a) OXIDAIVEN STRESS .............................................................. 7
b) Freie Radikale....................................................................... 8
1.3.
Entstehung von RONS im Körper ........................................ 10
1.4. Citratzyklus........................................................................ 11
1.5. Oxidativer Stress aus Energiegewinnung der Zelle ............ 14
1.6. Beispiele für mitochondrialen oxidativen Stress ................ 15
a) Hypoxie ............................................................................. 15
b) Hyperoxygenie ................................................................... 15
1.7. Regulationen bei oxidativen Stress .................................... 16
1.8. Krankheiten durch Oxidativen Stress ................................. 17
2.
Diagnostik und Therapiekontrolle bei Oxidativen Stress 18
2.1 Natürlich produzierte Radikale und RONS .......................... 18
2.2 Körpereigene oxidative Stressabwehrmechanismen .......... 21
2.3 Messmethoden für oxidativen Stress ................................. 22
2.4 Messbarkeit von Messparametern ...................................... 24
a) Nicht Messbare Auswirkungen............................................... 24
Peroxynitrit ................................................................... 25
Regeneration von Ascorbinsäure ...................................... 25
b) Messbare Auswirkungen ....................................................... 26
c)
Messparameter aus der Modifikation von Proteinen .................. 29
d) Messparameter aus der DNA bzw. RNA Schädigung ................. 31
e) Messparameter aus Reaktionen und
Schutzmechanismen von zellulären Schäden ...................... 32
f)
Messparameter aus Antioxidativen Reaktionen ........................ 33
Seite 2
2.5 Übersicht ausgewählter Stress-Parameter ......................... 36
a) Carbonylproteine (CP) ......................................................... 37
b) Atherogens (oxidiertes) LDL (oxLDL) ..................................... 39
c)
Hydroxydesoxoyguanosin (8-OHdG) ...................................... 40
d) Glutathionperoxidase Aktivität (GPx) ..................................... 41
e) Glutathion-S Transferase Aktivität (GST) ............................... 42
f)
4-Hydroxynonenal (HNE) ..................................................... 43
g) Malondialdehyd (MDA) ......................................................... 44
h) Glutationparameter (GSH, GSSG, GSHges., GSH/GSSG) ......... 45
2.6 Kombination aus diagnostische Stress-Parameter ............. 46
a) Kombination aus CP – oxLDL ................................................ 46
3.
Therapiestrategien bei Oxidativen Stress .......................47
3.1 Therapeutische Ansätze bei oxidativen Stress ................... 47
a) Reduktion von Umweltparametern ......................................... 47
b) Begleittherapie bei Krankheit ................................................ 47
c)
Präventive Reduktion........................................................... 48
d) Präventive Vorbeugung ........................................................ 48
3.2 Therapien zur Verminderung von oxidativen Stress ........... 48
a) Zufuhr biologisch exogener Substanzen ................................. 48
b) Reduktion von modifizierter organischer Materie ..................... 49
c)
Neue Therapien .................................................................. 49
3.3 Antioxidative Therapieansätze ........................................... 50
3.4 Wirkmechanismen anhand von SANOPAL® ......................... 51
a) Zusammensetzung von SANOPAL® ........................................ 51
b) Eigenschaften von AKG (Alpha - Ketoglutarsäure) ................... 52
c)
Eigenschaften von 5HMF (5Hydroxymethyl-Furfural) ................ 53
d) Die Kombination AKG/5HMF ................................................. 53
3.5 Anwendungsgebiete von SANOPAL® .................................. 55
a) Anwendungen von SANOPAL® ............................................... 55
b) SANOPAL® für Patienten der Chirurgie ................................... 56
c)
SANOPAL® bei Patienten der Rehabilitation ............................. 60
Seite 3
Manuskript OXIDATIVER STRESS
1. Oxidativer Stress und Krankheit
1.1. Einleitung
Bis heute wurden zum Thema „Oxidativer Stress“ und „Oxidative
Stressparameter“ über 23.000 wissenschaftliche Beiträge (Reviews und
Fachartikel) verfasst, davon über 5.000 Fachbeiträge über oxidative
Stressparameter. Die Anzahl ist weiterhin stark steigend und damit wird
sichtbar wie brennend diese Thema in unserer Gesellschaft ist. So wird
auch im täglichen Leben der Begriff oxidativer Stress sehr häufig
verwendet bei Stressbelastungen, Burn Out, Depressionen und
Müdigkeitserscheinungen.
a)
Krankheiten
Oxidativer Stress ist in 70% aller Krankheiten primär bzw. sekundär
involviert, wie Atherosklerose, Diabetes, Neurodegenerative Krankheiten,
Rheumatoide Arthritis bis hin zu Krebs und so an ca. 70% der
Todesursachen beteiligt.
Übersicht über die häufigsten Todesursachen
Vor allem im Alter spielen Erkrankungen die durch oxidativen Stress
entstehen, die aber auch oxidativen Stress auslösen, eine entscheidende
Rolle. Damit wird bei einer immer älter werdenden Gesellschaft die
Thematik weiter verschärft.
Seite 4
Übersicht über die häufigsten Todesursachen nach Altersgruppen
b)
Diagnostik
Mit der Erforschung des oxidativen Stresse steigt auch der Anspruch auf
eine vernünftige Diagnostik, im Speziellen diagnostische Laborparameter,
um diese Krankheiten ihren Verlauf zu interpretieren, therapieren und
ihren Ursachen auf den Grund zu kommen.
Aus dieser Notwendigkeit hat sich die Labordiagnostik des oxidativen
Stresses entwickelt. Im Anfangsstadium waren die Methoden zur
Bestimmung des oxidativen Stresses sehr unspezifisch bzw. nicht sensitiv
genug, um ein Krankheitsbild erkennen zu lassen bzw. die Ergebnisse in
eine Diagnose einbeziehen zu können.
So wurden in den letzten Jahren die Methoden zur Bestimmung der
oxidativen Stressbelastung drastisch verbessert und neue valide und
spezifische Parameter entwickelt. Damit sind diese als Diagnostische
Parameter für die Bestimmung und Therapie spezifische Krankheiten
verwendbar. Sie können so zusätzlich zu den derzeitigen Laboranalysen
(Blutparameter) bestimmt werden und haben ein großes Potential eine
Diagnose zielgerechter definieren und begleiten zu können. Auch völlig
neuen Aspekt in der Diagnose und der damit verbundenen Therapie ist so
möglich. Daraus entwickeln sich zu guter Letzt gute Möglichkeiten den
Patienten erfolgreicher bzw. zielgerechter therapieren zu können.
Seite 5
Übersicht einiger oxidativer Stressparameter
Oxidative Stressparameter Auswahl
Carbonylproteine (CP)
Atherogenes LDL (oxLDL)
8-Hydroxydesoxyguanosin (8-OHdG)
Glutathion Peroxidase Aktivität (GPx
OXIDATIVER
STRESS
Glutathion S Transferase Aktivität
4-Hydroxy-nonenal (HNE)
Malondialdehyd (MDA)
Glutationparameter (GSH, GSSG,
GSHges., GSH/GSSG
w eitere Parameter
Seite 6
1.2. Definitionen
a)
OXIDAIVEN STRESS
Was bedeutet nun „oxidativer Stress“?
Dieser Begriff wurde von Prof. Siess in den 90-iger Jahren im letzten
Jahrhundert geprägt.
In unserem Körper finden zu jeder Zeit Prozesse statt, welche oxidativ
bzw. antioxidativ sind. Beide Prozesse sollten immer in einem
Gleichgewicht stehen. Wird aber die Menge an oxidativen Prozessen
höher, so spricht man von oxidativem Stress.
Die Erhöhung der oxidativen Prozesse in unserem Körper hängt
unmittelbar mit Radikalen und deren weiteren Verbindungen, den
reaktiven Sauerstoff- und Stickstoffspezies (RONS), zusammen, und/oder
mit einem Verlust an Antioxidantien, wie Vitamine und Spurenelementen.
Definition “Oxidativer Stress”
OXIDATIVER STRESS
=
DYSBALANCE
ZUGUNSTEN DER OXIDANTIEN vs. ANTIOXIDANTIEN
(EXOGEN bzw. ENDOGEN)
Zur Verdeutlichung der Definition sind hier die wichtigsten Einflüsse auf
den menschlichen Körper angeführt
Gegenüberstellung Antioxidantien - Oxidantien
Ò
Antioxidantien
É
Oxidantien
É
É
Strahlung
nicht enzymatisch
regulierte Systeme:
É
Ð Vitamine E, C
Ð Glutathion
Radikale (freie Radikale
+ RONS)
É
Ozon
Enzymatische
Ð Vitamine
Ð Spurenelemente
É
Ò
Gifte (Metalle, Pestizide,
Partikel, Medikamente,
uvm...)
Seite 7
b)
Freie Radikale
Ein in Zusammenhang mit dem oxidativen Stress benutzter Begriff die
sogenannten „freien Radikale“ müssen aufgrund der immer wieder
missverständlich gebrauchten Bedeutungen genauer betrachtet und
definiert werden.
Definition “Freie Radikale”
Als freie Radikale bezeichnet man
Atome oder Moleküle
mit mindestens einem oder mehreren ungepaarten Elektronen,
die besonders reaktionsfreudig sind
Radikale bilden sich durch verschiedenste Einflüsse auf Atome und
Molekühle wie Hitze, UV-Strahlung (Photolyse), Röntgen- und andere
ionisierende Strahlung und Elektrochemisch durch Oxidation bzw.
Reduktion.
Die meisten Radikale sind sehr reaktiv und daher kurzlebig (< 1 Sekunde)
Die freien Radikale reagieren innerhalb sehr kurzer Zeit mit andren
Substanzen in ihrem Umfeld. Es entstehen schädliche Substanzen auf
Basis von reaktiven Sauerstoff und Stickstoff. Diese werden allgemein
unter dem Begriff „RONS“ (Reaktive Sauerstoff- und Stickstoff Spezies)
zusammengefasst.
Definition “RONS”
Reaktive Sauerstoff- und Stickstoff Spezies (RONS) sind
langlebigere schädliche Substanzen, die aufgrund von freien
Radikalen gebildet werden
Diese sind im Vergleich zu freien Radikalen langlebigere Substanzen, die
durch Be- und Überlastung des Körpers, hervorgerufen durch
Erkrankungen, Operationen, Verletzung, Ischämien, Reperfusion und
Sport, im Organismus entstehen können.
Diese Vorgänge werden als „oxidativer Stress“ bezeichnet, wobei bei
diesen Vorgängen sowohl die Sauerstoff- (ROS) als auch die
Stickstoffsubstanzen (RNS) beteiligt sind und aufgrund Ihres erhöhten
Vorkommens im Organismus nicht mehr durch regulierte Mechanismen
(enzymatische Reaktionen) eliminiert werden können (siehe auch 1.2.a.)
Seite 8
Überblick über freie Radikale und RONS
 Chemische Reagenzien
OH*-, O2*- , H2O2, HOCl, HOBr,
[(NO* + O2*- bzw. NO2* + OH*])
1
O2, ONOO
 Aktivierte Phagozytose
(oxidative burst activity)




Freie Metalle, wie Fe2+, Cu1+,
γ-Strahlung in Gegenwart von O2
UV Licht, Ozon
Lipid Peroxidation (HNE, MDA, acrolein)
Seite 9
1.3. Entstehung von RONS im Körper
Einer der Orte an dem unser Körper in natürlicher Weise eine große
Anzahl von RONS produziert ist das Mitochondrium.
Die Mitochondrien der Zelle generieren bei ihrer Energiegewinnung über
die Atmungskette eine große Anzahl von RONS.
Ablaufes der Energiegewinnung im Mitochondrium
O2 + 4 e- à 2O- + 2eWie hier dargestellt entstehen durch die Umwandlung des molekularen
Sauerstoffs (O2) in negativ geladene und radikalische Sauerstoffionen (O2−
oder 2O-) freie Elektronen (2e-). Diese reagieren mit den vorliegenden
Substanzen zu RONS.
Bildung von RONS bei der Produktion von ATP
+
X ·(NAD + 2 H
(2 e-)
+)
X ·2 H+)
Enzymkomplex I
Enzymkomplex II
Ubichinon Q10
2 H2O + ATP
RONS
RONS
Enzymkomplex III
Enzymkomplex V
Enzymkomplex IV
2 O 2 + 4 e-
Seite 10
1.4. Citratzyklus
Als zentraler Kreislauf des Metabolismus aerober Zellen spielt der
Citratzyklus die entscheidende Rolle. Dabei werden durch den oxidativem
Abbau organischer Stoffe (Fetten, Zucker, Aminosäuren) für den
Organismus nutzbare Zwischenprodukte bebildet die direkt und indirekt
Energie in biochemischer Form (ATP) verfügbar machen.
Der Citratzyklus als zentraler Kreislauf
Vereinfachte Darstellung des Citratzkylus
Die Darstellung zeigt den Ablauf des Citratzyklus bei einer gesunden
aeroben Zelle wobei Reduktionsäquivalente (blau), GTP (rot) und
Kohlenstoffdioxid (grün) dargestellt sind.
Seite 11
Seite 12
Wird durch äußere Umstände die Funktion des Citratzyklus gestört und
geht die Zelle in einem anaeroben Metabolismus über so wird die
Energiegewinnung der Zelle von einer Überproduktion von RONS begleitet.
Dabei kommt es zu einer Veränderung des ↑HIFα (Auswirkungen siehe Kapitel
XXXX)
Defekter Citratzyklus
X
RONS
X
X
↑HIF α
Wie aus der Abbildung zu sehen ist spielt das a-Ketoglutarat eine
entscheidende Rolle.
Seite 13
1.5. Oxidativer Stress aus Energiegewinnung der Zelle
Die Dysbalance die durch den defekten Citratzyklus und die damit
vermehrte Produktion von RONS also Oxidantien verbunden ist führt
sofern nicht genügend Antioxidantien vorhanden sind zu oxidativen
Stress.
Zusammenfassung der Energiegewinnung in den Mitochondrien
Definition “Mitochondrialer (oxidativer) Stress“
DYSBALANCE
Mitochondrialer oxidativer Stress
ist das Ungleichgewicht zugunsten
der Radikalkonzentrationen gegenüber Antioxidantien im
Mitochondrium
(enzymatisch regulierten bzw. nicht enzymatisch regulierten)
Die
Quelle
der
Radikalbelastung
intrazellulär als auch extrazellulär sein.
kann
sowohl
Seite 14
1.6. Beispiele für mitochondrialen oxidativen Stress
Anhand der einfachsten Beispielen im Bereich des gestörten
Sauerstoffangebotes in der Zelle (Hypoxie – Hyperoxygenie) kann das
auftreten des oxidativen Stresses dargestellt werden.
a)
Hypoxie
Bei der Hypoxie (Sauerstoffarmut) wird das Gewebe und damit die Zellen
nur Mangelhaft mit Sauerstoff versorgt. Diese Mangelversorgung von der
auch das Mitochondrium betroffen ist führt zu einem Überangebot von H2.
Damit ist eine Oxidation des Wasserstoffes zu einer steigenden Anzahl von
2H+ und 2 e- verbunden. Damit kommt es zu einem überhöhten
Elektronentransfer beim Enzymkomplex Ubichinon. Die dabei vorhandenen
Moleküle nehmen die zusätzlichen Elektronen auf und werden zu
Radikalen bzw. RONS.
Auswirkung von Sauerstoffmangel
Ò
Hypoxie: Sauerstoffarmut
É
O2 < H 2
-> Oxidation von mehr Wasserstoff zu mehr 2H+ und 2e-
É
Zu hoher Elektronentransfer beim Enzymkomplex Ubichinon
-> Resultat: Moleküle nehmen zusätzliches Elektron auf und werden zu
Radikalen bzw. RONS
b)
Hyperoxygenie
Bei der Hyperoxygenie (Sauerstoffüberschuss) liegt ein Überangebot an
Sauerstoff vor. Es kommt zu einer optimalen Verbrennung des Sauerstoffs
im Mitochondrium. Der Überschuss des molekularen Sauerstoffes ist nicht
schädlich, da molekularer Sauerstoff kaum Reaktionen aufgrund seines
metastabilen Zustandes eingeht.
Davon Ausgenommen ist das Vorhandensein von freien Radikalen bzw.
RONS da diese den überschüssigen Sauerstoff für oxidative Prozesse
nützen können.
Auswirkung von Sauerstoffüberschuss
Ò
Hyperoxygenie: Sauerstoffüberschuss
É
O2 > H 2
-> Optimale Verbrennung von Sauerstoff
É
Restlicher molekularer Sauerstoff im Gewebe bzw. Serum und
Zellen ist nicht schädlich, da molekularer Sauerstoff kaum eine
Reaktion eingeht (metastabil)
Seite 15
Zusammenfassung zu mitochondrialen oxidativen Stress
Mitochontrialer (Oxidativer) Stress
=
SAUERSTOFFARMUT
1.7. Regulationen bei oxidativen Stress
Der menschliche Körper hat verschiedene Schutzmechanismen um sich
gegen eine zu hohe Radikalbelastung sowohl intrazellulär als auch
extrazellulär zu schützen.
Exemplarische Darstellung von Regulationsmechanismen:
Ò
Mögliche
Regulationen
bei
zu
hoher
Radikalbelastung (intrazelluläre/extrazelluläre):
Ð
Ð
Aktivierung der Hämoglobinsynthese
Ð
Energiegewinnung über Laktatzyklus
(geringere Energieausbeute)
Ð
HIfα Regulation: Caspase 3 Aktivität,
Zelltod (Apoptose)
Rückkoppelungsmechanismus über
Pyruvatdehydrogenase zu aktiviertem Acetyl-CoA
Seite 16
1.8. Krankheiten durch Oxidativen Stress
Wie eingangs dargestellt ist der Oxidative Stress bei ca. 70% aller
Krankheiten primär bzw. sekundär involviert.
Um die Vielfalt der Auswirkungen anschaulicher zu machen seien hier
einige plakative Beispiele angeführt.
Beispiele für Krankheiten durch Oxidativen Stress
Ò
Atherosklerose
Ò
Rheumatoide Arthritis
Ò
Ischemia-Reperfusion
Ò
Neurodegenerative Krankheiten,
(Alzheimer, Parkinson’s, Mild Cognitive Impairment, ...)
Ò
Fertilität
Ò
Diabetes Mellitus
Ò
Distress Syndrome bzw. Burn Out
Ò
Progeria (rasches Altern)
Ò
Akute Pancreatitis
Ò
Kataractogenesis
Ò
Chronische Alkohol Ingestion bzw. Leberfunktionsstörungen
Ò
Krebs
Ò
….
Seite 17
2. Diagnostik und Therapiekontrolle bei Oxidativen Stress
Um Einblick in die Diagnostischen Methoden zu bekommen, ist es
notwendig die Mechanismen und Auswirkungen des oxidativen Stresses
auf den Körper, die Zelle und deren damit verbundenen Änderungen zu
kennen.
So spielt neben den Veränderungen, die oxidativen Stress im Körper
bewirkt, auch die körpereigenen antioxidativen Abwehrmechanismen und
die dabei auftretenden Auswirkungen bei der Diagnostik der
Stressbelastung eine nicht unwesendliche Rolle.
Bevor auf die Abwehrmechanismen des Körpers gegen oxidativen Stresses
eingegangen wird muss auf die normale physiologischen Funktionen der
Radikale und RONS im System „Körper“ eingegangen werden um die
Grenzwerte der Diagnostik verstehen zu können.
2.1 Natürlich produzierte Radikale und RONS
Die im Mitochondrium produzierten Radikale und RONS haben sofern sie
nicht im Überfluss produziert werden und mit dem antioxidativen System
im Gleichgewicht stehen wichtige Aufgaben im Körper.
Eine totale Unterdrückung oder Eliminierung dieser oxidativen Substanzen
würden zu großen lebensbedrohenden Auswirkung im Körper führen.
So sind diese Radikale und Substanzen ein wesentlicher Regulator im
Immunsystem des Menschen die von antibakteriellen Wirkungen bis hin
zum Abbau nicht mehr intakter oder fehlentwickelter Zellen reichen.
Aufgabe von freien Radikalen und RONS im Körper
Seite 18
Übersicht der Substanzen und ihrer Wirkung
Ò Natürlicher
Radikalen,
Naturstoffe:
regulative
Eigenschaften
von
RONS und daraus modifizierten
É
NO• (vaso-relaxierende Wirkung, antibakterielle
Wirkung)
É
É
É
É
É
É
É
Singlett-1O2, OH•, O2-• (Immunabwehr)
H2O2, ONOO- (Makrophagen, Phagozytose)
Oxidierte Proteine bzw. Aminosäuren
Nitrierte Proteine bzw. Aminosäuren
Modifizierte Kohlenhydrate
Modifizierte Nukleotide, Nukleoside
Modifizierte Fette
(Fettsäuren, Lipoproteine, Lipide
Die optimale Zellfunktion wird durch den Redoxstatus bedingt, der
wiederum auf der Balance von Pro- und Antioxidantien beruht.
Ein Übergewicht in Richtung oxidationsfreudiger Bedingungen kann durch
vermehrte RONS-Produktion, eventuell in Verbindung mit verminderten
antioxidativen Funktionen, ausgelöst werden.
Die Überproduktion von RONS als Auslöser für oxidativen Stress umfasst
alle Vorgänge, die von geringem Sauerstoffverbrauch (Hypoxie, siehe
auch voriges Kapitel) in der Zelle ausgehen. Auch durch Aufnahme von
Umweltschadstoffen, Exzessive Nahrungszufuhr sowie Körperliche
Anstrengung führen zu oxidativen Stress.
Kurzfristig kann eine Imbalance gewünscht sein, z.B. um den Gefäßtonus
über die Aktivierung der Guanylatzyklase zu regulieren.
RONS sind demnach nicht von vornherein schädlich, erst wenn man ihnen
über einen längeren Zeitraum mit hoher Konzentration ausgesetzt ist,
kann unser Immunsystem den Angriffen nicht mehr stand halten. Als
Folge der Oxidation an diversen Biomolekülen treten oxidative Schäden
und Entzündungen auf.
Längerfristig können RONS jedoch direkt oxidative Schäden an
Nukleinsäuren, Proteinen und Lipiden verursachen und weiters über
Genexpression auch die Entstehung von systemischen Entzündungen bis
hin zur Apoptose vormals gesunder Zellen führen.
Ermüdung in immer kürzeren Abständen, Schlafstörungen und in weiterer
Folge „Burnout“ sind bereits Auswirkung von chronischer Überbelastung
Seite 19
durch Oxidativen Stress (RONS). Damit können in weiterer Folge eine
Vielzahl von Krankheiten wie Atherosklerose, Alzheimer, COPD, Parkinson,
maligne Tumore entstehen.
Außerdem produzieren diese Krankheiten wiederum selbst RONS und
belasten damit den Körper weiter. Auch alle chirurgischen Eingriffe stellen
eine massive Belastung durch oxidativen Stress (RONS) dar. Die Folge ist
das Auftreten einer Reihe von postoperativen Komplikationen mit all ihren
klinischen Erscheinungsbildern (u.a. SIRS, Sepsis).
Seite 20
2.2 Körpereigene oxidative Stressabwehrmechanismen
Unter
normalen
physiologischen
Bedingungen
besitzen
Zellen
antioxidative Abwehrmechanismen um überschüssige freie Radikale und
RONS neutralisieren zu können.
Die zelleigenen Abwehrmechanismen besitzt zwei Möglichkeiten zum
Schutz vor übermäßiger Radikalbildung.
Abwehrmechanismen übermäßiger Radikalbildung
Abwehr oxidativen Stresses im Körper
• ENDOGEN
Superoxid-Dismutase (SOD),
Gluthation- Peroxidase (GPx),
Catalase (CAT)
• EXOGEN
Bioflavonoide, Carotinoide, Tocopherol,
Ascorbinsäure
Der endogene Mechanismus wird größtenteils enzymatisch reguliert, wie
durch die Glutathionperoxidase (GPx), Superoxid Dismutase (SOD) und
Catalase (CAT).
Die
Gruppe
der
biologisch
exogenen
Antioxidantien
umfasst
Reduktionsmittel, die leicht mit oxidierenden Substanzen reagieren und
dadurch wichtigere Moleküle vor der Oxidation schützen. Dazu zählen die
Vitamine C und E, Ubichinol (= Coenzym Q), bestimmte Carotinoide (βCarotin, Lycopin) und Gluthation.
Diätetische Antioxidantien sind Verbindungen in einem Lebensmittel, die
signifikant die Effekte von reaktiven Substanzen vermindern.
Seite 21
2.3 Messmethoden für oxidativen Stress
Freie Radikale und RONS haben hohe Reaktivität und kurze
Halbwertszeiten. Dadurch ist ihre direkte Messung sehr schwierig und
erfordert hochtechnologische, teure Methoden wie Elektronen-SpinResonanz- Spektroskopie (ESR), Radiolyse, Laser- Flash- Photolyse.
Deshalb hat man sich eher auf die indirekte Messung spezialisiert, die die
Auswirkungen der RONS messen und damit einen direkten Rückschluss
auf die Anzahl der vorhandenen Belastung (= Veränderungen) zulässt.
Messmethoden von RONS
DIREKTE Messmethoden für RONS-Status
• Elektronen-Spin-Resonanz-Spektroskopie (ESR)
• Radiolyse
• Laser- Flash- Photolyse
• Chemoluminenszenz Methoden
• Radioimmunoassay
• Biopsien (beim Fettgewebe)
INDIREKTE Messmethoden für RONS-Status
• Nachweis veränderter Biomoleküle nach der
Reaktion mit freien Radikalen und RONS
• Untersuchung auftretender Veränderungen des
Immunsystems
• Analyse antioxidativ wirksamer Enyzme
Der Nachweis veränderter Biomeleküle nach der Reaktion mit RONS kann
dabei über die Anzahl der oxidierte Proteine, oxidierte Lipide, oder
oxidierte DNA- Basen erfolgen.
Werden Untersuchung auftretender Veränderungen des Immunsystems
als Messmethoden herangezogen so werden Messung auf Basis
zirkulierender Konzentrationen an Vitamin C sowie Vitamin E oder des
Gluthations als Basis genommen.
Die Analyse antioxidativ wirksamer Enyzme wie sie Superoxiddismustase
(SOD), Gluthation-Peroxidase (GPx), Catalase (CAT) oder GluthationReduktase stellt eine weitere Gruppe von Messparameter dar.
Seite 22
Messmethoden an Modifizierter organischer Materie
Messung veränderter Biomoleküle nach Veränderung
durch RONS
• Modifizerte Eiweiße:
- Carbonyl-Proteine (CP)
- oxidiertes LDL (oxLDL)
- Nitrotyrosin (NTP)
• Modifizierte „mutagene“ Nukleotide:
- 8-Hydroxy-desoxoguanosine (8-OhdG)
• Modifizierte Fettsäuren (PUFAs):
- 4-Hydroxynonenal (HNE)
- Malondialdehyd (MDA)
• Modifizierte Kohlenhydrate:
- Malondialdehyd (MDA)
• Glutathionsystem (GSH, GSSG, GPx, GST)
Seite 23
2.4 Messbarkeit von Messparametern
Die Auswirkungen von RONS auf die einzelnen Prozesse im Körper sind
jedoch nicht immer leicht fassbar, nachweisbar und damit messbar.
Dies sei an einigen Beispielen gezeigt.
a)
Nicht Messbare Auswirkungen
Superoxid
Superoxid-Nachweis
NO2
N
N
NO2
N
N
N
+
+
O
O
CH3
CH3
O2NO2
N
N
NH
N
N
N
Nitroblau-Tetrazolium
NO2
N NH
N
N
N
O
O
CH3
CH3
Formazan
Nicht messbar
Superoxidanion ist eines dieser „Ein Elektron Reduktionsprodukte“ aus
molekularem Sauerstoff, welches durch die NADPH und Xanthinoxidase
enzymatisch katalysiert wird.
Auf nicht enzymatischer Basis entsteht es durch Semiubichinon, einer
Komponente der mitochondrialen Elektronentransportkette.
Hydroxylbildende Metallionen
In der Gegenwart von freien Metallionen (Fe, Cu) besteht die Möglichkeit,
dass Wasserstoffperoxid über die Fenton und Haber-Weiss Reaktion zu
hoch reaktiven Hydroxylradikalen wird, welche Nukleinsäuren, Lipide und
Proteine oxidativ modifizieren und somit ihre ursprüngliche Funktion
verlieren können.
Fenton-Reaktion
Haber-WeissReaktion
Fe2+ + H2O2
Fe3+ + •OH + OH-
Fe3+ + H2O2
Fe2+ + •O2- + 2 H+
2 H2O2
O2 + 2 H2O
H2O2 + •O2-
Nicht messbar
O2 + •OH + OH-
Seite 24
Peroxynitrit
Superoxidanion kann aber auch mit NO• zu einem weiteren Agens
Peroxynitrit führen, welches direkt zu einer Transaminierung und
Oxidation von Pyrimidin und Purinbasen führt.
Peroxynitrit
NO3-
•NO
+ O2•-
ONOO-
O
CO2
O
N
O
O
C
O-
H+
ONOOH
•OH
+ •NO2
Nitro-Tyrosin-Protein, ONOO(Chemilumineszenz-Entwicklung)
Nitro-Tyrosin: Catecholamine, Schilddrüsenhormone (T3, T4)
Regeneration von Ascorbinsäure
Aber auch exogene Abwehrmechanismen sind nicht immer messbar.
Ein Beispiel dafür ist die
Regenerierung von Ascorbinsäure
2 Semidehydroascorbat• D Ascorbat + Dehydroascorbat
Semidehydroascorbat
NADH
NAD+
•
2 GSH
Dehydroascorbat
+
H+
Ascorbat
GSSG
Ascorbat
Nicht messbar
Seite 25
b)
Messbare Auswirkungen
Superoxid-Dismutase (SOD)
Ein Messparameter der verbunden ist mit der zuvor nicht messbaren
Superoxid-Entstehung ist die Superoxid-Dismutase Aktivität.
SOD (Superoxid-Dismutase) Aktivität
2 O2•- + 2 H+
D
H2O2 + O2
Spezifisch für Superoxid
Sehr effizient
Cu/Zn-SOD
Mn-SOD
(Plasma)
(Mitochondrien)
messbar
Katalase
Katalase
2 H2O2
D 2 H2O + O2
Unspezifisch
Hämprotein (Fe)
Intrazellulär in Peroxisomen lokalisiert
außer in Erythrozyten
messbar
Seite 26
Glutathionperoxidase
Glutathionperoxidase
H2O2 + 2 GSH
D GSSG + H2O
ROOH + 2 GSH D GSSG + H2O + R-OH
Spezifisch für GSH
Unspezifisch für H2O2
Enthält Se (Selenocystein)
GSH wird von Glutathion-Reduktase regeneriert:
GSSG + NADPH + H+ D 2 GSH + NADP+
messbar
Exogene Parameter
Typische exogenen Parameter wie das Vitamin C und das Vitamin E
können direkt gemessen werden. Über deren Status kann auf die
antioxidative Abpufferung geschlossen werden.
Ascorbinsäure
OH
O
HO
OH
O pK = 4.1
1
OH
HO
AscH2
O
HO
O
OH
O
O
pK2 = 11.8 HO
OH
AscH-
O
Asc
O
2-
O
99.5 % bei pH 7.4
messbar
Seite 27
Vitamin E
CH3
HO
CH3
H3C
O
CH3
CH3
H3C H
H3C H
CH3
R, R, R- α-Tocopherol
.O
CH3
CH3
O
R
R
H 3C
O
CH3
H3C
CH3
Tocopheryl-Radikal
O
CH3
CH3
Tocopheryl-Chinon
messbar
Seite 28
c)
Messparameter aus der Modifikation von Proteinen
In den letzten Jahren wurden immer effizientere und aussagekräftigere
Parameter zur Bestimmung des oxidativen Stresses entwickelt.
Einer davon ist der CP Wert, der eine Maßzahl darstellt, die angibt wie
stark die Belastung des Körpers durch oxidativen Stress vorliegt.
RONS sind auch für die Modifikation von Proteine zuständig
(Carbonylproteine [CP], Nitro-Tyrosin-Protein [NTP]), welche Ihre
Funktion und somit die Stoffwechselregulation (Citratzyklus) verlieren
können, wie z.B. die Entgiftung, den programmierten Zelltod (Apoptose)
einzuleiten, die Hämoglobinsynthese durchzuführen, Auf- bzw. Abbau von
Aminosäuren, biogenen Aminen, Pyrimidin- und Purin-Synthese und vieles
mehr.
Definition des „CP-Wertes“
Der CP-Wert ist ein Messparameter der angibt wie
viele Carbonyle kovalent (irreversible) am Protein
binden (nicht an einer Aminosäure), induziiert durch
reaktive Sauerstoff oder Stickstoff Spezies (RONS)
oder Nebenprodukte des oxidative Stresses im Körper.
Dabei
kann
die
Entstehung
der
unterschiedlichsten Einflüssen ausgehen.
geschädigten
Proteine
von
Einflüsse zur Entstehung von Carbonyl-Proteinen
É
Chemische Reagentien
(H2O2, Fe2+, Cu1+, Glutathione, HOCl, HOBr, 1O2, ONOO-)
É
É
É
É
Aktivierte Phagocytes (oxidative burst activity) OH•
γ-Strahlung in Gegenwart von O2
UV Licht, Ozon
Lipidperoxide
(4-Hydroxynonenal, Malondialdehyd, Acrolein)
Seite 29
Anwendung und Vorteile des CP-Wertes
É
Indiz des oxidativen Stresses bei Krankheiten
(primär, sekundär oder tertiär)
É
Therapiebegleitung und -kontrolle
In die Behandlung bzw. Therapie mitinkludiert zeigt er
Erfolge von Medikamenten bzw. Supplementen
É
Auffinden und Bestätigungen von Stresssituationen
-> Neuen Therapieansätzen
z.B. oxidative Stresssituation während Operationen,
Transplantationen (Abstoßungsreaktionen), Burn-Out
Situation, Depressionen etc.
Die Messung der Carbonylproteine (CP) als Messung für oxidierte Proteine
(intra- bzw. extrazellulär) ist ein enorm wichtiger Parameter für
Therapieverläufe.
Seite 30
d)
Messparameter aus der DNA bzw. RNA Schädigung
Freie Radikale und RONS schädigen auch die Erbsubstanz des Menschen.
Dabei verändern „stören“ sie normale Abläufe bei der Zellreplikation und
modifizieren damit die Erbsubstanz.
RONS bewirken eine Unzahl an DNA Schädigung, wie die Modifikation von
Basen (8-OHdG), Verlust an Basen (Apurin/Apyrmidin), Einzel- und
Doppelstrang-Bruch, DNA-Protein Verzweigungen und die Oxidation von
Deoxyribose (bzw. Kohlehydrate zu RONS, als auch zu Malondialdehyd;
MDA).
„Hot Spots“ an der DNA/RNA
Radikale attackieren „Hot Spots“ an der DNA, bzw. RNA.
O
a.) Kohlenhydrat: C4´ und C5´
-
b.) Basen:
O
O
P
O
-O
CH 2
4'
I.) Purine (C4,C5,C6)
N7
5
8
4
9
NH 2
O
1'
3'
O
1 NH
2
N
2'
HN3
O
II.) Pyrimidine (C5,C6,
+ CH3 des Thymins)
3
N
O
6
2
P
O
CH 2 O
O
O
4'
3'OH
4
5
CH 3
6
1
N
1'
2'
8-OHdG
Die Oxidation der DNA kann zur Folge haben das eine falsche Ablesung
von 8-OHdGua eine Mutation auslöst. Die Bestimmung des 8-OHdG gibt
also Auskunft über eine mögliche Belastung die sich auf genetischer Ebene
befindet.
8 -h yd r oxygu a n in e
Falsche Ablesung
von 8-OHdGua
kann zur Mutation
führen:
GC→AT.
O
O
HN
N
H2N
N
N
N
H
OH
H2N
8 OH-Gu a (en ol)
H
N
H2N
Ba s ep a ir s
HN
N
N
N
H
O
8 oxo-Gu a (k et o)
O
N
H
H N
N
N
H
A T
G C
8 OHd G A
H
NH
N
N
8 OH-Gu a
NH
H
H
N
Ad en in e
O
Seite 31
e)
Messparameter aus Reaktionen und Schutzmechanismen von
zellulären Schäden
GPx
Arg
O2
Cit
NOS
•
NO2-, NO3-
NO
ONOO-
H+
ONOOH
NO2
Nitrierung
H+
O2 • -
SOD
H2 O 2
Prostaglandin-Synthese (COX, LOX)
Immunsystem (NADPH-Oxidase)
Ischämie/Reperfusion (XOD)
Xenobiotika (CytP450)
Fe, Cu
MPO
Cat
GPx
•
OH
Hydroxylierung
+ O2 • HOCl
Chlorierun
g
H2 O + O 2
Seite 32
f)
Messparameter aus Antioxidativen Reaktionen
RONS verursachen Schädigung an der Zellmembran, was unvermeidlich
zur Lipidperoxidation führt. Zwischen- und Endprodukte daraus sind
elektrophile Substanzen, wie Epoxide und Aldehyde. HAE
und
Malondialdehyd (MDA).
Einige aussagekräftige Parameter stützen
Antioxidativen Netzwerkes des Körpers.
sich
auf
Prozesse
des
MDA, HNE
Antioxidantien-Netzwerk
Metall- und Enzymradikale
LOOH
Metalle
oder
Enzyme
LH
LH
LOO
•
LOO
•
LOO
O2
•
O2
AOO
O2
L
•
L
•
•
LOOH
LOOH
GPx
LH
GPx
LOH
Propagation
Initiation
LOH
HNE,
MDA
Propagation
Um die Antioxidativen Prozesse der Metall oder Enzyme Entradikalisierung
messbar zu machen, wird auf die Parameter MDA und HNE
zurückgegriffen.
Wobei folgendes dargestellt ist:
LH
LOO
LOOH
GPx
L
AOO
•
•
•
=
=
=
=
=
=
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren
Lipidperoxidradikal
Lipidhydroperoxid
Glutathionperoxidase
Lipidradikal
Alkylperoxidradikal
Seite 33
GSH, GSSG
Antioxidantien-Netzwerk
Lipidperoxidradikale
NADH
Ubichinon
LOO , LO
•
•
Toc
Ubichinol
Asc .
•
LOOH, LOH
Toc .
•
NAD+
GSH
NAD(P)+
GSSG
NAD(P)H
AscH
Toc-Chinon
Wie aus der Darstellung ersichtlich geben die Parameter GSH und GSSG
Auskunft über die Aktivitäten innerhalb der Antioxidativen Prozesse im
Bereich der Entradikalisierung der Lipidperoxidradiakle (LOO•, LO•) wobei
der „ “ für die radikalisierte Form der Substanz steht.
•
Vor allem das Glutathion liegt entweder in einer reduzierten (GSH) oder
oxidierten Form (GSSG) vor, welches durch NADPH Glutathion Reduktase
in die reduzierte Form (GSH) gebracht wird. Die Konzentration an GSSG
liegt physiologisch in wesentlich kleineren Konzentrationen vor als GSH.
Die Konzentration beider Substanzen wird zellulär reguliert. Das Verhältnis
von GSH/GSSG ist ein Indikator für den intrazellulären Redoxzustand. Die
Produktion von GSH wird durch gamma-Glutamincystein Synthase
reguliert, wobei die Aufnahme intrazellulär von der Glutathion-STransferase (GST) gesteuert wird, welche selbst H2O2 produziert und somit
die Regulation von GSH beeinflusst um Apoptose und eine
Tumorzellenproliferation verhindert.
Seite 34
Antioxidantien im menschlichen Körper
Die mengenmäßig wichtigsten Antoxidantien
Intrazellulär:
GSH
bis zu 5 mM
Plasma:
Albumin
300 - 500 µM
Harnsäure
200 - 400 µM
Ascorbinsäure
20 – 30 µM
α-Tocopherol
20 – 30 µM
Seite 35
2.5 Übersicht ausgewählter Stress-Parameter
Bevor man medizinische Maßnahmen setzen kann, ist es wichtig das
Ausmaß der Belastungen festzustellen. Dabei sind eine Menge von
Parametern im Umlauf die über die Belastung des Körpers Auskunft geben
können.
Einige dieser Parameter sollen hier behandelt werden:
a)
Carbonylproteine (CP)
b)
Atherogenes LDL (oxLDL)
c)
8-Hydroxydesoxyguanosin (8-OHdG)
d)
Glutathion Peroxidase Aktivität (GPx)
e)
Glutathion S Transferase Aktivität (GST)
f)
4-Hydroxy-nonenal (HNE)
g)
Malondialdehyd (MDA)
h)
Glutationparameter (GSH, GSSG, GSHges., GSH/GSSG)
Seite 36
a)
Carbonylproteine (CP)
Eine der modernsten Methoden oxidativen Stress zu bestimmen ist die
Messung der Carbonyle am Protein (CP-Wert). Hierbei wird die
unmittelbare Schädigung am Protein (Eiweißmolekül) als Resultat der
oxidativen Belastung durch RONS festgestellt.
Der CP - Wert gibt an wie viele Proteine durch RONS (Reaktive Sauerstoffund Stickstoffspezies = Stoffe wie H2O2, ONOO-...) so geschädigt wurden,
dass sich Carbonyle am Protein gebildet haben. Der CP-Wert stellt einen
sensitiven Marker für die oxidative Schädigung dar.
Mit dem Werte bestimmte Grad der Schädigung bestimmt werden,
entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.
Proben:
Als Probe eignet sich Plasma aus EDTA Vollblut
Die Probe sollte gekühlt versendet werden, ist aber bis 24 Stunden bei
Raumtemperatur stabil.
Bestimmung:
Dieser
Wert
inkludiert
2
Bestimmungen.
Die
Carbonyle
(Doppelbestimmung)
und
die
Proteinbestimmung
(Gesamteiweißbestimmung ). Es wird jeweils der Mittelwert der Carbonyle gebildet.
Dieser wird dann auf 1mg Gesamteiweiß oder Protein normiert. Dies ergibt
den Wert der Carbonyl-Proteine (CP). Dieser Wert wird in pmol/mg
angegeben.
Referenzbereich: 80 – 200 pmol/mg
Referenzwerterläuterung:
-
Werte unter 80 pmol/mg haben eine Signalwirkung in Richtung
massiver Erschöpfungszustände, welche nur mehr durch ärztliche
Hilfestellung behebbar sind.
-
Werte über 200 pmol/mg bedeuten eine Stresssituation für den
Körper (Sauerstoffmangel, gestörte Zellatmung usw.) und erfordern
weitere diagnostische Maßnahmen durch den Arzt. (Abklärung der
Ursache)
Seite 37
Beispiele für CP-Werte in der Medizin
1400
P r o t e i n s c h äd i g u n g
b e i M e n s c h e n mi t u n t e r s c h i e d l i c h e r E r k r a n k u n g
carbonyl proteins [pmol/mg]
1200
1800
1600
1400
1200
1000
800
600
control group
Study group
1000
800
**
600
*
*
*
**
400
200
400
200
0
- 1 day
0
ND
C a nc er
CD
DM
B ur n
T y p e I
Out
c ontr ol
Typische CP-Werte bei Krankheiten:
ND = Neurodegenerative Erkrankungen
Cancer = Krebs;
before
ELV
after
ELV
2h post- 6h postoperativ operativ
12h
1.day
7.day
postpost.postoperativ operativ operativ
Verlauf
des
oxidativen
Stresses
anhand
der
CP-Werte bei Lungenoperationen (Einlungenventilation)
mit und ohne präoperative Vorbereitung mittels
SANOPAL®
CD = Herzkreislauferkrankungen
DM Type I = Diabetes Mellitus Type I
Burn Out = ”Burn Out Syndrom”
control = Normalwert
Seite 38
b)
Atherogens (oxidiertes) LDL (oxLDL):
LDL ist sehr leicht oxidierbar und bildet das sogenannte oxidierte LDL,
wobei einerseits fettlösliche Vitamine, insbesondere Vitamin E, verbraucht
werden und andererseits Tryptophan bzw. Lysin-Einheiten von apoB-100
oxidativ modifiziert werden. Oxidiertes LDL wird in Arterienwänden von
Makrophagen ungehemmt und konzentrationstunabhängig aufgenommen
(phagozytiert) und gespeichert. Diese Fettüberladung der Makrophagen
führt zur Bildung von Schaumzellen, was in der medizinischen Forschung
als einer der Ursachen für die Entstehung von Arteriosklerose betrachtet
wird. Oxidiertes LDL ist ein extrem toxisch wirkendes Protein mit einem
hohen Anteil an oxidierten mehrfach ungesättigten Fettsäuren.
Oxidiertes LDL wird in den Arterienwänden von Makrophagen ungehemmt
und konzentrationstunabhängig aufgenommen (phagozytiert) und
gespeichert. Diese Fettüberladung der Makrophagen führt zur Bildung von
Schaumzellen, was in der medizinischen Forschung als eine der Ursachen
für die Entstehung von Arteriosklerose betrachtet wird.
Proben:
Als Probe eignen sich Serum und Plasma. (EDTA Vollblut???)
Die Probe sollte gekühlt versendet werden, ist aber bis 24 Stunden bei
Raumtemperatur stabil.
Bestimmung:
Referenzbereich: 18 – 400 ng/mL
Referenzwerterläuterung:
-
Werte unter 18 ng/mL können auf eine erhöhte Immunreaktivität
gegen oxLDL hinweisen.
-
Werte über 400 ng/mL können auf manifeste Gefäßverkalkungen
hinweisen
Seite 39
c)
Hydroxydesoxoyguanosin (8-OHdG)
(= Parameter für intrazellulären Stress)
8-Hydroxydesoxyguanosin entsteht beim Angriff von Hydroxylradikalen als
auch Peroxinitrit auf die DNA und stellt einen geeigneten intrazellulären
Biomarker für das Ausmaß des oxidativen Stress in der Zelle dar. Dabei
wird 8-Hydroxydesoxyguanosin frei und gelangt über die Zirkulation in die
Niere, wo es im Urin ausgeschieden wird.
Proben:
Als Probe eignen sich Serum und Plasma. (EDTA Vollblut???)
Die Probe sollte gekühlt versendet werden, ist aber bis 24 Stunden bei
Raumtemperatur stabil.
Bestimmung:
Referenzbereich:
Referenzwerterläuterung:
Seite 40
d)
Glutathionperoxidase Aktivität (GPx)
(= Parameter für Abbau der ROS)
Die Glutathion-Peroxidase (GPx) und GST sind eine der wichtigsten
antioxidativen Enzyme für die Entgiftung von reaktiven Sauerstoffspezies
in lebenden Zellen. GPx ist verantwortlich für die Aufrechterhaltung der
Integrität aller Zellmembranen gegenüber Schädigungen durch oxidativen
Stress. Vor allem die Lipidkomponenten der Zellmembranen werden durch
freie Radikale zu Lipidperoxide oxidiert. GPx reduziert die Peroxide mit
Hilfe von Glutathion zu Alkoholen und verhindert somit die Bildung von
freien Radikalen.
Proben:
Als Probe eignen sich Serum und Plasma. (EDTA Vollblut???)
Die Probe sollte gekühlt versendet werden, ist aber bis 24 Stunden bei
Raumtemperatur stabil.
Bestimmung:
Referenzbereich:
Referenzwerterläuterung:
Seite 41
e)
Glutathion-S Transferase Aktivität (GST)
(= Parameter für Abbau der oxidierten Fette)
Die Enzymfamilie der Glutathion–S–Transferasen (GST) spielt eine
entscheidende Rolle in der Entgiftung von Xenobiotika als auch von
aldehydischen Abbauprodukten der Lipidperoxidationsprodukte (Aldehyde,
wie 4-HNE). GST katalysiert die Übertragung der Thiolgruppe des
Glutathion
auf
elektrophile
Moleküle.
Dabei
wird
die
Ausscheidungsfähigkeit verschiedener Substanzen durch Überführung in
hydrophilere Metaboliten erhöht. Die Enzyme fungieren somit als ein Teil
des Abwehrmechanismus gegen mutagene, kanzerogene und toxische
Effekte solcher Verbindungen.
Proben:
Als Probe eignen sich Serum und Plasma. (EDTA Vollblut???)
Die Probe sollte gekühlt versendet werden, ist aber bis 24 Stunden bei
Raumtemperatur stabil.
Bestimmung:
Referenzbereich:
Referenzwerterläuterung:
Seite 42
f)
4-Hydroxynonenal (HNE)
(= Parameter für den Status der Fettoxidation)
4-Hydroxynonenal und Malondialdehyd, abgekürzt auch 4-HNE bzw. MDA
oder MAL, sind reaktive α,β-ungesättigte Aldehyde
welche aus der
Lipidperoxidation
mehrfach
ungesättigter
Fettsäuren,
(engl.
polyunsaturated fatty acids - PUFAs), entstehen. Bei diesem Vorgang
werden wiederum Proteine unter Bedingungen des oxidativen Stresses
modifiziert, d.h. geschädigt.
Proben:
Als Probe eignen sich Serum und Plasma. (EDTA Vollblut???)
Die Probe sollte gekühlt versendet werden, ist aber bis 24 Stunden bei
Raumtemperatur stabil.
Bestimmung:
Referenzbereich:
Referenzwerterläuterung:
Seite 43
g)
Malondialdehyd (MDA)
Eine der verwendeten Methoden zur Bestimmung der oxidativen
Schädigung von Biomolekülen stellt die Messung von Malondialdehyd als
Abbauprodukt der Lipidperoxidation dar.
Der Abbau von Lipdperoxiden führt zur Bildung freier Radikale, die weitere
Peroxidationsreaktionen einleiten. Diese freien Reaktionen inkludieren die
Bildung von zusätzlichen Lipidperoxiden. Es ist nicht feststellbar ob alle
Lipidperoxide abgebaut wurden und ob die dabei gebildeten Produkte
dieselben sind. MDA wird in verschiedenen Geweben effizient
metabolisiert. Das MDA wird nicht nur während der Peroxidation der Lipide
gebildet. Die Desoxyribose der DNA, verschiedene andere Kohlenhydrate
und einige Aminosäuren setzen MDA frei, wenn sie mit Sauerstoffradikalen
reagieren.
Proben:
Als Probe eignen sich Serum und Plasma. (EDTA Vollblut???)
Die Probe sollte gekühlt versendet werden, ist aber bis 24 Stunden bei
Raumtemperatur stabil.
Bestimmung:
Bei dieser Methode wird die biologische Probe mit Thiobarbitursäure
inkubiert, welche ein Addukt mit Malondialdehyd bildet und
spektrophotometrisch bestimmt werden kann. So einfach diese Methode
zu sein scheint, gibt es auch hier erhebliche methodische Schwierigkeiten.
So reagiert Thiobarbitursäure nicht nur mit Malondialdehyd, sondern auch
mit anderen Molekülen (z.B. Biliverdin, einige Aminosäuren).
Referenzbereich:
Referenzwerterläuterung:
Seite 44
h)
Glutationparameter (GSH, GSSG, GSHges., GSH/GSSG)
Proben:
Als Probe eignen sich Serum und Plasma. (EDTA Vollblut???)
Die Probe sollte gekühlt versendet werden, ist aber bis 24 Stunden bei
Raumtemperatur stabil.
Bestimmung:
Referenzbereich:
Referenzwerterläuterung:
Seite 45
2.6 Kombination aus diagnostische Stress-Parameter
Manche de Parameter ergeben in Kombination eine vertieftes oder
differenziertes Bild der Hintergründe oder ermöglicht eine differenzierte
Diagnostik.
a)
Kombination aus CP – oxLDL
Aufgrund der Werte der Einzelparameter kann durch betrachten der
Kombination auf folgende weiter Aspekte geschlossen werden:
-
Hohe CP und oxLDL Werte weisen auf eine sich manifestierende
Arteriosklerose bzw. Stenose hin.
-
Mittelhohe CP und oxLDL Werte deuten auf eine Entstehung von
arteriosklerotischen Ablagerungen (Atherogenese) hin.
-
Leicht erhöhte CP und oxLDL Werte weisen auf einen geschwächten
antioxidativen Schutz hin (niedriges Vitamin E und C bzw. GPx,
GST).
-
Normale
CP
und
hohe
oxLDL
atherosklerotische Ablagerungen hin
Werte
deuten
auf
alte
Seite 46
3. Therapiestrategien bei Oxidativen Stress
Bei den Therapieansätzen gegen Oxidativen Stress ist darauf zu achten,
dass wie bereits in Kapitel 2 erläutert RONS und freie Radikale auch
wichtige Aufgaben im menschlichen Körper erfüllen und so eine radikale
Abpufferung oder Unterdrückung auch durchaus negative Eigenschaften
mit sich bringen kann.
„RONS“ im menschlichen Körper
Funktionen der RONS im Körper
• Positive Aufgaben:
Immunsystem produziert freie Radikale und
RONS zum Abbau nicht mehr intakter oder
fehlentwickelter Zellen und schützt den Körper
vor Bakterien, Pilzen und Viren.
• Negative Eigenschaften:
Zu viele freie Radikale und RONS (= oxidativer
Stress)
oxidieren
die
organische
Materie
(Proteine, Nukleinsäuren, Kohlenhydrate) und
bilden den Körper belastende Substanzen
RONS sind demnach nicht von vornherein schädlich, erst wenn man ihnen
über einen längeren Zeitraum mit hoher Konzentration ausgesetzt ist,
kann unser Immunsystem den Angriffen nicht mehr stand halten und es
kommt zum Oxidativen Stress.
3.1 Therapeutische Ansätze bei oxidativen Stress
Die Überproduktion von RONS als Auslöser für oxidativen Stress umfasst
alle Vorgänge, die von geringem Sauerstoffverbrauch (Hypoxie, siehe
auch voriges Kapitel).) in der Zelle ausgehen.
Aber auch durch Aufnahme von Umweltschadstoffen, exzessive
Nahrungszufuhr sowie körperliche und geistige Anstrengung können zu
einer Überproduktion führen.
a)
Reduktion von Umweltparametern
Daher
sollte
bei
jeder
Therapie
auch
Augenmerk
auf
die
Rahmenbedingungen gelegt werden und ein jedes Therapieprogramm
sollte die Reduktion oder Ausschaltung der negativen Umweltparameter
(Schadstoffe, Nahrung, körperliche Überbelastung,...) beinhalten.
b)
Begleittherapie bei Krankheit
Außerdem produzieren Krankheiten RONS und belasten damit den Körper.
Neben Genesungstherapien muss der Körper daher auch mit
therapeutischen Ansätzen gegen die zusätzliche oxidative Stressbelastung
unterstützt werden.
Seite 47
c)
Präventive Reduktion
Auch alle chirurgischen Eingriffe stellen eine massive Belastung durch
oxidativen Stress (RONS) dar. Die Folge ist das Auftreten einer Reihe von
postoperativen Komplikationen mit all ihren klinischen Erscheinungsbildern
(u.a. SIRS, Sepsis).
Eine perioperative Optimierung kann daher das Risiko von Komplikationen
minimieren und so zu einer schnelleren Heilung beitragen.
d)
Präventive Vorbeugung
Gesunde Ernährung sowie eine gesunde Lebensweise gepaart mit
Kontrolle der Belastungen und rechtzeitiges Erkennen sowie Eingreifen bei
negativen Veränderungen und Ausgleich von Mängel beugen der
Entstehung und der Auswirkung am wirksamsten vor.
Mit Bewegung und Ernährung mit richtigem Ausmaß und Umgebung
können übermäßiger bzw. zu geringer Sauerstoffverbrauch ausgeglichen
und die Entstehung von übermäßigen RONS und freien Radikalen
entgegengewirkt werden.
3.2 Therapien zur Verminderung von oxidativen Stress
Stellt man oxidativen Stress im Körper fest so ergeben sich daraus
verschiedene Ansätze die RONS Belastung im Körper zu mindern.
a)
Zufuhr biologisch exogener Substanzen
Die
Gruppe
der
biologisch
exogener
Antioxidantien
umfasst
Reduktionsmittel, die leicht mit oxidierenden Substanzen reagieren und
dadurch wichtige Moleküle vor der Oxidation schützen. Dazu zählen die
Vitamine C und E, Ubichinol (= Coenzym Q), bestimmte Carotinoide (βCarotin, Lycopin) und Gluthation.
Bei dieser Antioxidativen Therapie wird aus Blutanalysen der Status des
jeweiligen Antioxidants (Vitamine, Spurenelemente, ) erhoben.
Werden Defizit an Vitaminen, Flavanoiden, Spurenelementen etc. aus
Vollblut bzw. Serum festgestellt so kann eine Supplementierung zur
Anhebung der Substanzen eingeleitet werden
Der Nachteil einer solchen Therapie ist das zwar die Gesamtkonzentration
der Antioxidantien messbar ist, aber nicht spezifisch die Wirkung im
Enzymkomplexen (siehe Auch Kapitel 2.)
Als Beispiel sei hier die Selensupplementation erwähnt. Diese erhöht zwar
den Gesamt-Selen-Spiegel, aber nicht unbedingt die Aktivität der selenabhängigen GPx.
Seite 48
b)
Reduktion von modifizierter organischer Materie
Erkennt man aus Blutanalysen erhöhte Werte von modifizierter
organischer Materie (siehe Kapitel 2 Messparameter) so kann mit weiteren
Substanzen oder Substanzkombinationen eingegriffen werden.
Die endogene Mechanismen zum Abbau von RONS und freien Radikalen
werden
größtenteils
enzymatisch
reguliert,
wie
durch
die
Glutathionperoxidase (GPx), Superoxid Dismutase (SOD) und Catalase
(CAT).
Neben den Abbaumechanismen ist auch die direkte Ausleitung der
Substanzen eine erfolgversprechende Form der Reduzierung. Dabei
werden Substanzen dem Körper zugeführt, die die modifizierte Materie
bindet und/oder aus dem Körper ausleitet.
Bei Reduktion der Messparameter (CP, NTP, MDA, HNE, GPx, GST,
GSH/GSSG) kann ein direkt der Erfolg einer Supplementation erkannt
werden. Eine Übersupplementation wird jedoch, als „nicht Erfolg“ in der
Therapie abhängig vom Supplement, Zeitpunkt des Therapieansatzes,
etc., angezeigt und kann daher zu Fehlinterpretationen führen.
Zumeist werden zur Reduktion von modifizierten organischen Materien
diätetische
Antioxidantien
(Kombinationen
von
Substanzen
in
Verbindungen in einem Lebensmittel) eingesetzt die signifikant die Effekte
von reaktiven Substanzen vermindern.
c)
Neue Therapien
Es gibt genügendlich Optionen um freie Radikale und RONS abzubauen
bzw zu deren Entstehung zu vermindern.
Therapieansätze:
Abbau und verminderte Entstehung durch
• Vitamin C und E
• Vitamine in Enzymkomplexen
• Spurenelemente in Enzymkomplexen
• Flavanoide, Phytostoffe
• Diätetische Lebensmittel und
Nahrungsergänzungsmittel
• Chelattherapien
Seite 49
3.3 Antioxidative Therapieansätze
Um die Therapieansätze bei Antioxidativen Therapien zu verstehen, muss
man das Grundprinzip dahinter erläutern.
Wirkprinzip „Antioxidativer Therapien“
ALLGEMEIN gilt:
• Oxidans 1 + Antioxidans 2 à Reduktans 1 + Oxidans 2
• Radikal 1 + Antioxidans 2 à Reduktans 1 + Radikal 2
Beispiel:
O2•- + Vitamin C à O2 + Vitamin C•
Oxidanz 2 (=Oxidierte Antioxidans) bzw. Radikal 2 müssen
weiter abgebaut und entsorgt, bzw. regeneriert werden!
Die Regeneration, das Recycling bzw. der Katabolismus von oxidierten
Antioxidatien sind aufwendig!
Außerdem beeinträchtigen zu hohe Konzentrationen an Antioxidantien die
immunologische Komponente HLA1.
Daher sind für eine effiziente antioxidative Therapie einige substanzielle
Eigenschaften notwendig.
Substanzeigenschaften effizienter Therapien:
Anforderung Substanzeigenschaften:
• Oxidantien abbauen
• Energie liefern
• kein Eingriff ins Immunsystem
Seite 50
3.4 Wirkmechanismen anhand von SANOPAL®
Anhand eines der Vertreter der Antioxidative Therapieansätze dem
diätetischen
Lebensmittel
SANOPAL®,
welches
in
Form
einer
Substanzkombination angeboten wird, sollen die antioxidativen Wirkungen
dargestellt werden.
a)
Zusammensetzung von SANOPAL®
Bei SANOPAL® handelt es sich um ein diätetische Lebensmittel für
besondere medizinische Zwecke (Bilanzierte Diät)*1 zur diätetischen
Behandlung des posttraumatischen Syndroms.
Es enthält die patentierten Wirkstoffkombination Alphaketoglutarsäure (AKG) und
5 Hydroximethylfurfural (5HMF) sowie Natrium, Kalium und Magnesium.
Nähr- und Inhaltsstoffe:
*1
Diätetische Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke (Bilanzierte Diäten) sind als solche zu
kennzeichnen und zu melden. Laut BGBI. II Nr. 416/2000 idgF hat die Formulierung auf fundierten
medizinischen und diätetischen Grundsätzen zu beruhen. Diese Lebensmittel müssen sich gemäß
den Anweisungen des Herstellers sicher und nutzbringend verwenden lassen und wirksam sein in
dem Sinne, dass sie den besonderen Ernährungserfordernissen der Person, für die sie bestimmt sind,
entsprechen, was durch allgemein anerkannte wissenschaftliche Daten zu belegen ist.
Seite 51
b)
Eigenschaften von AKG (Alpha - Ketoglutarsäure)
Die AKG ist ein natürlich in Körperzellen vorkommender stickstofffreier Teil
der Aminosäuren, als Glutamin und Glutaminsäure bekannt.
Sie ist ein entscheidendes biologisches Zwischenprodukt der
Produktion zur Energiegewinnung in der Zelle (CITRATZitronensäure-Zyklus)
ATPoder
Citratzyklus + typische Reaktionen als Antioxidans :
AKG + PDH + Fe2+ + RONS + Ascorbinsäure à
Succinat + PDH + Fe2+ + Ascorbinsäure
AKG + NH4+ + Glutamat à Glutamin
AKG + H2O2 à Succinat + H2O
AKG + ONOO- à Succinat + NO2- (à NO•)
LOO- + AKG à Succinat + LOH
AKG + Fe(II) à Fe(II) AKG Komplex
Die Wirkung der AKG wird durch ihre starke Reaktionsfähigkeit verstärkt
sodass sie ein stärkerer Radikalfänger (RONS) als Vitamin C ist. Außerdem
beteiligt sie sich nicht am Abbau von freien Radikalen die zur
Immunabwehr notwendig sind.
Die AKG hat ebenfalls eine wichtige Funktion in den Oxidationsreaktionen
mit molekularem Sauerstoff (z.B. AKDHG) zur Verhinderung von
Gewebeschäden oder Dysfunktionen (O2-Sensor).
Als
Stickstoffregulator
im
Stoffwechsel
verhindert
sie
Stickstoffüberlastung (NH4+) indem sie zu Glutamin abreagiert.
eine
Der gebildet stimulierenden Neurotransmitter Glutamat führt zur
enzymatisch kontrollierten Entgiftung von Ammoniak aus dem Gewebe
(z.B. zentrales Nervensystem)
Seite 52
c)
Eigenschaften von 5HMF (5Hydroxymethyl-Furfural)
5HMF ist ein natürlicher Wirkstoff, der als nicht enzymatische
Bräunungsreaktion bei der thermischen Zersetzung von Zucker und
Kohlenhydraten gebildet wird (Maillard-Reaktion). Er ist in natürlicher
Form in Honig, Apfelsaft, Zitrusfrüchten, Bier uvm. enthalten.
Ähnlich wie die AKG ist 5HMF ein Radikalfänger (O2•-, OH•) und wirkt vor
allem bei reaktiven Stickstoff-Radikalen (RNS) stärker als Vitamin C.
5HMF ist in der Lage im erhöhten Masse, in einer enzymunabhängigen
Reaktion Ammoniak und freie Amine zu binden (nichtenzymatische
Detoxifizierung, ähnlich Harnstoffzyklus)
Es reagiert mit reaktiven Stickstoffverbindungen (RNS) wie Peroxynitrit
und bindet freie Radikale.
Durch die antioxidativen Kapazität schützt 5HMF den molekularen
Sauerstoff im Körper vor einer Radikalisierung und führt daher zu einer
besseren Sauerstoff-Utilisation.
5-HMF verhindert außerdem eine Eisen (II) und Wasserstoffperoxid (=
Fenten-Reaktion) induziierte Zellschädigung.
Es stärkt durch die erhöhte Bildung von antioxidativ regulierende Enzyme
(SOD, GPx) das antioxidative Netzwerk im Körper und reagiert mit ONOOindem es eine metastabile Substanz bildet. Zusätzlich wird über die
Eigenschaft Amine über die Azomethin Reaktion zu binden die
antioxidativen Eigenschaften verstärkt.
d)
Die Kombination AKG/5HMF
Aus
zahlreichen
Anwendungsbeobachtungen
und
Studien
kann
zusammengefasst festgestellt werden, dass AKG und 5-HMF synergistisch
arbeiten.
Während zum Beispiel AKG schon nach kurzer Zeit ONOO- abbaut,
verhindert 5-HMF die Modifikation von Proteinen (Nitrierung).
Auch wird die Energiegewinnung (ATP) in den Zellen durch hohe AKG
Konzentration (z.Bspl. 80g/l) bei einer gleichzeitigen Optimierung der
Sauerstoffutilisation im menschlichen Gewebe durch 5HMF unterstützt
Das hohe antioxidatives Potential der AKG im Bereich der ROS verbunden
mit dem Potential von 5HMF bei RNS ergeben ein effektives Potential im
Antioxidativem Netzwerk, das auch ein „Recycling“ von Vitamin C (=
Entradikalisierung) mit sich bringt.
Durch den Auf- und Abbau von nicht essentiellen Aminosäuren (z.B.
Glutamin) und den Abbau von toxischen Substanzen in Form von
Harnstoff durch die Kombination verschafft dieser ein effizientes Eingreifen
in die Behandlung von oxidativem Stress.
Seite 53
Antioxidative Wirkung der Kombination AKG/5HMF vs. Vitamin C
Bestimmung der Proteinschädigung (Carbonyl-Proteine) einer SerumAlbumin-Lösung durch Zigaretten-Rauch.
Vergleich: Schädigung von Proteinen durch
Rauchen
BSA - a-KG/HMF
BSA + a-KG/HMF
BSA + Vit.C
12,00
Proteinschädigung
10,00
8,00
6,00
4,00
2,00
0,00
0
2
15
30
60
tim e [m in.]
Eine Serum-Albumin-Lösung wird aktiv für 2 Minuten und danach passiv
für 60 Minuten Zigaretten-Rauch ausgesetzt.
Die blauen Balken zeigen den Anstieg der Proteinschädigung in der Lösung
ohne Antioxidantien (BSA – AKG/5HMF) an. Nach dem aktiven Rauchen (0
- 2 Minuten) zeigt sich eine drastische Erhöhung der Proteinschädigung,
welche im Verlauf weiters durch das Passivrauchen als auch die ausgelöste
Lipidperoxidation drastisch ansteigt.
Die gelben Balken zeigen den Verlauf der Proteinschädigung in Gegenwart
von Vitamin C an. Eine Tagesdosis Vitamin C hat eine schützende Wirkung
auf den Angriff freier Radikale und gebundener Radikale aus
Zigarettenrauch. Die Proteinschädigung wird stark reduziert. Dabei wird
Vitamin C verbraucht.
Die roten Balken zeigen die Wirkung der Kombination AKG/5HMF an. Es
zeigt sich eine signifikant bessere radikalfangende Wirkung als Vitamin C.
Seite 54
3.5 Anwendungsgebiete von SANOPAL®
SANOPAL® ist als ein diätetische Lebensmittel für besondere medizinische
Zwecke
(Bilanzierte
Diät)*1
zur
diätetischen
Behandlung
des
posttraumatischen Syndroms zugelassen.
Definition des Posttraumatisches Syndrom:
Als Posttraumatisches Syndrom bezeichnet man:
Metabolischen Veränderungen also Stressreaktionen nach
körperlichen Traumata, ausgelöst durch seelische oder/und
körperliche Belastungen.
Anwendungen von SANOPAL®
a)
Die Wirkung die SANOPAL® aufweist ist, bewirkt sowohl die vorbeugende
als auch die begleitende Minderung von Metabolischen Veränderungen
also Stressreaktionen nach körperlichen Traumata, ausgelöst durch
seelische oder/und körperliche Belastungen.
Dabei wird sowohl vorbeugend als auch begleitend eine Behandlung von
Belastungen körperlicher als auch seelischer Natur durch Verbesserung
der körperlichen Leistungsfähigkeit und Reduktion des oxidativen Stress
(siehe vorherige Kapitel) erreicht.
Medizinscher Zweck von SANOPAL®
•
vor chirurgischen Eingriffen,
insbesondere bei schlechtem
Gesundheitszustand
•
nach Operationen, Unfällen und
schweren Erkrankungen
•
bei und nach Rehabilitationen
(z.B.: Burnout)
*1
Diätetische Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke (Bilanzierte Diäten) sind als solche zu kennzeichnen und
zu melden. Laut BGBI. II Nr. 416/2000 idgF hat die Formulierung auf fundierten medizinischen und diätetischen
Grundsätzen zu beruhen. Diese Lebensmittel müssen sich gemäß den Anweisungen des Herstellers sicher und
nutzbringend verwenden lassen und wirksam sein in dem Sinne, dass sie den besonderen Ernährungserfordernissen der
Person, für die sie bestimmt sind, entsprechen, was durch allgemein anerkannte wissenschaftliche Daten zu belegen ist.
Seite 55
b)
SANOPAL® für Patienten der Chirurgie
Eine wissenschaftlichen Studie an der Medizinischen Universität Graz in
der die
„Perioperative Reduktion des Oxidativen Stress durch Supplementierung
mit einer Kombination aus α-Ketoglutarsäure und 5-Hydroxymethylfurfural
als eine neue Möglichkeit der perioperativen Optimierung bei chirurgischen
Eingriffen“
untersucht wurde dient als Grundlage für die Anwendung von SANOPAL®.
Einleitung:
Der oxidative Stress mit seiner Hauptwirkung an den Endothelzellen und
den Granulozyten ist nach neuesten Erkenntnissen hauptverantwortlich für
das Auftreten des SIRS (systemic inflammatory response syndrome) und
damit
letztlich
für
die
Induktion
einer
postoperativen
Komplikationskaskade mit all ihren klinischen Erscheinungsbildern.
Diese Tatsache ist insbesondere bei Operationen mit erhöhtem oxidativen
Stresspotential wie z.B. in der Herz-, Lungen-, Leber- und Gefäßchirurgie,
aber auch bei allen anderen großen chirurgischen Eingriffen von zentraler
Bedeutung. Jede Art von Operation bedeutet Oxidativer Stress (siehe
vorige Kapitel
Vor allem größere Operationen verlangen eine besondere präoperative
Optimierung in welcher auch die antioxidative Kapazität erhöht werden
sollte.
Die Supplementierung mit Vitaminpräparaten ist in prä- oder
perioperativen Ernährungsprotokollen enthalten, führt jedoch nachweislich
keinesfalls zu den erwarteten Wirkungen da diese nur über Monate in der
notwendigen Dosis in den Organismus eingebaut/eingelagert werden
können, wie zum Beispiel die Speicherung von Vitamin C in der Niere.
Bei vielen Patienten vor operativen Eingriffen spielt der Zeitfaktor jedoch
eine
bedeutende
Rolle
da
wochenoder
monatelange
Ernährungsprogramme/Aufbauprogramme sowohl aus der Sicht des
Arztes wie auch der Sicht des Patienten nicht akzeptiert werden können.
Um den Zeitfaktor reduzieren zu können, kann man derzeit konzentrierte
Nahrungsergänzungen, wie Protein- und Fettsäuren- reiche Getränke,
einnehmen. Dies führt aber zumeist zu einer Belastung der Verdauung als
auch der Resorption im Magen- und Darmbereich und in Folge des
allgemeinen Zustandes.
Es sind daher Substanzen gesucht, welche rasch resorbiert werden und zu
den erwünschten Wirkungen wie der Reduktion des oxidativen Stresses
und einer Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit führen um die
Akzeptanz dieser sinnvollen Maßnahmen für Arzt und Patient zu erhöhen.
Seite 56
Studienaufbau:
In einer prospektiv randomisierten verblindeten Studie an 32 Patienten
mit einem nicht kleinzelligen Bronchuskarzinom wurde die Wirkungen der
Substanzkombination, α-Ketoglutarsäure und 5-Hydroxy-Methyl-Furfural,
innerhalb eines präoperativen Optimierungsprotokolles getestet.
Die Patienten wurden dabei in 2 Gruppen randomisiert wobei beide
Gruppen ein spezielles Ernährungsprogramm für 10 Tage erhielten und die
Studiengruppe wurde zusätzlich mit 7,2 g α-Ketoglutarsäure und 720 mg
5-Hydroxy-Methyl-Furfural [SANOPAL®] pro Tag supplementiert.
Bei allen Patienten wurde vor und nach dem Ernährungsprotokoll eine
Spiroergometrie und entsprechende Blutabnahmen zur Bestimmung des
oxidativen Stress zu Studienbeginn, vor bzw. nach der Operation bei der
eine Einlungenventilation (ELV) vorkam, durchgeführt.
Als Hauptzielparameter für die Leistungsevaluierung wurden die VO2max
und Watt bestimmt.
Der oxidative Stress wurde sowohl auf Proteinebene (Carbonylproteine)
als auch auf Lipidebene (Isoprostane) evaluiert.
Ergebnisse:
Die Spiroergometrie zeigte eine signifikante Verbesserung der VO2max
(p< 0.01; Darstellung 1) und der Watt (p< 0.01; Darstellung 2) für die
Studiengruppe.
Studienergebnisse VO2max und Watt mit präoperativer Vorbereitung
Darstellung 2
Darstellung 1
vor S up p lementation
vor S up p lementation
nach S up p lementation
nach S up p lementation
140
**/†
130
120
110
100
90
80
Arbeit [%] (time at inclusion = 100%)
VO2max [%] (time at inclusion = 100%)
140
**/††
130
120
110
100
90
80
70
70
Kontrollgruppe
Studiengruppe
Kontrollgruppe
Studiengruppe
Seite 57
Die Bestimmung des oxidativen Stress zeigte im zeitlichem Verlauf
(Studienbeginn – Operation vor ELV – Operation nach ELV) eine massive
Reduktion der Carbonylproteine (p< 0.01; Darstellung 3) und der
Isoprostane (p< 0.01; Darstellung 4) zugunsten der Studiengruppe.
Studienergebnisse des oxidativen Stresses mit präoperativer Vorbereitung
Darstellung 3
††
Kontrollgruppe
3
400
1
0
0
St
ud
ie
nb
eg
in
n
0 ,5
EL
V
**
1,5
200
na
ch
*
EL
V
600
2
na
ch
**
*
2 ,5
vo
rE
LV
800
Isoprostane [pmol/mL]
10 0 0
vo
rE
LV
Kontrollgruppe
Studiengruppe
Studiengruppe
12 0 0
St
ud
ie
nb
eg
in
n
Carbonyl Proteine [pmol/mg]
14 0 0
Darstellung 4
Aufgrund der verminderten Sauerstoffversorgung bei Operationen mit ELV
(= Einlungenventilation) steigt der oxidative Stress im Patienten stark an. Das
Ausmass des Anstiegs wurde mittels 2 unabhängiger Parameter (CP und
Isoprostanen) gemessen.
Klinisch führten diese Ergebnisse zu einer signifikanten Verkürzung von
Krankenhaus- (p< 0.05) und Intensivstationsaufenthalt (p< 0.05).
Patientencharakteristik und klinische Ergebnisse
Seite 58
Conclusio der Studie
Die Studienautoren Univ. Prof. Dr. A. Maier, der Klinische Abteilung für
Thoraxchirurgie, Medizinische Universität Graz und Univ.Prof. Mag. Dr. J.
Greilberger vom Institut für Physiologische Chemie der Medizinische
Universität Graz kommen daher zu dem Schluss:
„Die
simple
präund
perioperative
Supplementierung
von
α-Ketoglutarsäure und 5-Hydroxy-Methyl-Furfural (SANOPAL®) als
Mikronährstoffe ist daher als ein weiterer sinnvoller Schritt im
multimodalen Konzept eines „fast-track surgery“ Programmes anzusehen.
Die biochemischen und pathophysiologischen Wirkungszusammenhänge
können neben der Chirurgie aber auch für andere Behandlungsoptionen
von Bedeutung sein wie etwa der Rehabilitation, COPD und womöglich
nach onkologischen Behandlungen.“
Zusammenfassung:
SANOPAL als Perioperative (pre- und postoperativ)
Optimierung in der Chirurgie
(Tumorchirurgie, Gefäßchirurgie, Herzchirurgie, Thoraxchirurgie, Plastische
Chirurgie, Allgemeinchirurgie, Unfallchirurgie, Orthopädie,...)
• Schnellere Optimierung zu dringend bzw.
lebensnotwendigen Operationen durch:
– Erhöhung der ATP Synthese
– stoffwechselbedingte Unterstützung der
Sauerstoffversorgung für die Herzmuskulatur und die
Skelettmuskulatur (Proteinsynthese) und der damit
verbundenen Verbesserung der körperlichen
Leistungsfähigkeit
• Optimierter Operationsverlauf durch
– präventive Reduktion des oxidativen Stresses und
Einschränken des oxidativen Anstiegs während Operationen
– Verminderung der oxidativen Schädigung und deren
Auswirkungen wie Ischämie und Reperfusion
– Verminderung der Bildung von freien Radikalen und ihren
toxischen Produkten (RONS)
• Reduziertes Auftreten von Komplikationen nach
Operationen durch
– Einschränkung der Ischämie und Reperfusion
– raschere Wundheilung aufgrund reduzierten oxidativen
Stresses reduziertes Auftreten von SIRS (Systemic
Inflammatory Response Syndrom)
Seite 59
c)
SANOPAL® bei Patienten der Rehabilitation
Durch die mit der Studie verbundenen Ansätze der Verbesserung der
körperlichen Leistungsfähigkeit und Reduktion des oxidativen Stresses in
kurzer Zeit ergeben sich ein breites Feld für Einsätze von SANOPAL®.
Der Hauptzielparameter die Leistungssteigerung über die VO2max und
Watt sowie der Nachweis der Reduktion des oxidative Stress auf
Proteinebene (CP) als auch auf Lipidebene (Isoprostane) sind ebenfalls
entscheidende Parameter, wenn es um Rehabilitationsanwendungen geht
Dabei sind Anwendungen nach Operationen, Unfällen genauso davon
betroffen wie schweren Erkrankungen sowohl körperlicher (z.Bspl. Krebs)
als auch psychischer Natur (z.Bspl. Burn-out) und schwere Belastungen
des Körpers (z.Bspl. Überbelastung durch Sport).
Dies wurde Anhand einer Belastungsuntersuchung der
„Pilotstudie zur Proteinschädigung aufgrund der körperlichen Belastung
von Radprofis während einer Radrundfahrt (Select Tour 2004)“
untersucht.
Einleitung:
Auch exzessiver und übermäßige Belastungen durch Sport sowohl
während eines Wettkampfes als auch bei Trainingseinheiten und
Vorbereitungen führen zu oxidativen Stress und benötigen entweder eine
präventive, begleitende oder nachfolgende Behandlung.
Auch in diesen Bereichen werden neben den Vitaminen, Mineralstoffen und
Spurenelemente
aber
auch
diätetische
Lebensmittel
und
Nahrungsergänzungsmittel immer wichtiger um durch den oxidativen
Stress ausgelöste Krankheiten oder negative Auswirkungen auf den
Körper zu verhindern.
Eine andauernde oxidative Stressbelastung kann sich vor allem in einer
Leistungsverminderung oder in weiterer Folge in verschiedensten
Krankheitsbildern (z.Bspl. Immunsystemschwächung, Entzündungen,...)
auswirken.
Studienaufbau:
Ein Radteam stand für die Dauer einer Radrundfahrt (Select Tour 2004
Steiermark) zu einer Blutuntersuchung zur Verfügung.
Die Blut-Abnahmen wurden
4 Etappen abgenommen.
vor
und
nach
jeder
der
insgesamt
Als Blutparameter wurde die Proteinschädigung (CP) aus kapillarem Blut
des Fingers gemessen.
Damit konnte der oxidative Stress durch die Be- bzw. Überlastung
Organismus durch den Sport entstehen gemessen werden.
im
Einem Teil des Radfahr-Teams stand das Getränk CYL (Kombination von
AKG und 5HMF) während der körperlichen Belastung zur Verfügung, dem
Seite 60
anderen Teil nicht. Für die Regeneration über Nacht wurde vom Großteil
der Radfahrer in unterschiedlichen Mengen des Getränkes getrunken.
Ergebnisse:
Es zeigte sich, dass die Einnahme von CYL eine Verringerung der
Proteinschädigung des Blutes bewirkte. Die Gruppe ohne CYL zeigte keine
Änderung des Parameters, eher eine Tendenz zur Erhöhung der
Proteinschädigung im Blut.
Studienergebnisse Proteinschädigung mit und ohne Supplementirrung
Anteil der Proteinschädigung von CorratecRadfahrern zu Beginn (1.Abnahm e) und
Ende (2.Abnahm e). 1.Abnahm e w ird m it
100% festgelegt.
160
Proteinschädigung (%)
140
120
100
1.Abnahme
80
2.Abnahme
Die Abbildung 1 zeigt die
Proteinschädigung
beider
Gruppen, welche CYL im Rennen
mit (+CYL) getrunken haben zur
Gruppe
ohne
CYL
(-CYL)
Einnahme.
Es
wurde
jeweils
die
Proteinschädigung
vor
dem
Rennen mit 100% festgelegt.
60
40
20
0
+CYL
-CYL
Nach der Tour wurde ein Radfahrer für eine Woche mit CYL versorgt und
die Proteinschädigung am 11.Tag gemessen. Abbildung 2 zeigt, dass sich
bei ihm die Proteinschädigung des Blutes vom 4.Tag zum 11.Tag um mehr
als 50% verringert hat, zwischen 1. Tag und 11.Tag nahezu 70%.
Abbildung 2: 1.Abnahm e w ird m it 100%
festgelegt
Proteinschädigung [%]
120,000
100,000
80,000
60,000
40,000
20,000
0,000
1.Tag
morgens
3.Tag
morgens
4.Tag
morgens
11.Tag
morgens
Seite 61
Conclusio der Studie
Generell kann bestätigt werden, dass CYL nach einer körperlichen
Belastung die Proteinschädigung bei 5 von 6 Radfahrern vermindert
wurde, wobei der sechste Radfahrer aufgrund einer Verletzung durch
einen Sturz aufgeben musste. Dessen Blutproteinschädigung stieg aus
dieser Konsequenz deutlich an.
Es wird hier deutlich gezeigt, dass Belastungen durch Sport, oxidativen
Stress im menschlichen Organismus auslöst und den Körper aus dem
Gleichgewicht bringen kann.
Nur mit einer optimale Versorgung durch eine konsequente Ernährung für
eine optimale Bereitstellung von Spurenelementen, Vitaminen und
Substanzen (z.B. AKG/5HMF im Getränken), welche vom Körper selbst
metabolisiert werden, kann das Gleichgewicht wiederum eingestellt
werden.
Zusammenfassung:
SANOPAL als Nachbehandlung nach Operationen, Unfällen
sowie schweren Erkrankungen und Belastungen
• Optimierter und rascherer Heilungsverlauf durch
– erhörte ATP Synthese
– Verbesserung des Verhältnisses aerob - anaerober
Stoffwechsel und einer damit verbundenen Erhöhung der
Laktatschwelle (Trainingsoptimierung)
– bessere Aktivitäten der Mitrochondrien-Enzyme
(Energiegewinnung der Zelle)
– bessere Leistung und bessere Sauerstoffverwertung
– stoffwechselbedingte Unterstützung der
Sauerstoffversorgung für die Herzmuskulatur und der
Skelettmuskulatur (Proteinsynthese)
Seite 62
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