10 Soziologische Modelle - Medi

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10 Soziologische Modelle
10 Soziologische Modelle
Fragen in den letzten 10 Examen: 14
Der Grundgedanke der soziologischen Modelle von Gesundheit und Krankheit ist folgender:
Die soziale Situation (z. B. Art der Erwerbstätigkeit, Schichtzugehörigkeit, Wohngegend,
politisches System) beeinflusst Gesundheit
und Krankheit.
Beispiel
–– besondere Krankheitsrisiken in armen
Wohngegenden
–– schlechtere ärztliche Versorgung auf
dem Land als in der Stadt
10.1 Schichtunterschiede und Gesundheit
10
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Viele Erkrankungen weisen in Deutschland einen sozialen Gradienten – also eine Ungleichverteilung zwischen den verschiedenen Gesellschaftsschichten – auf.
–– Die meisten Erkrankungen betreffen häufiger Angehörige der Unterschicht: HerzKreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus
Typ 2, Depression, Schizophrenie, Substanzmittelmissbrauch, schlechter Zahnstatus.
–– Einige (wenige) Erkrankungen sind häufiger in der Ober- und Mittelschicht zu finden:
Neurodermitis, Anorexia nervosa (Magersucht).
–– Brustkrebs andererseits zeigt keine Schichtunterschiede.
Merke!
–– Die Opportunitätsstruktur beschreibt die
Summe aller Chancen, die eine Gesellschaft
zur Lebensgestaltung zur Verfügung stellt
(z. B. Universitäten, Krankenhäuser, Bibliotheken).
–– Der Begriff strukturelle Deprivation bezeichnet den Umstand, dass eine Gruppe hinsichtlich der ihr zur Verfügung gestellten Chancen
auf gesellschaftliche Teilhabe deutlich benachteiligt wird.
10.2 Erklärungsansätze für Schichtunterschiede bei Gesundheit und Krankheit
Für die Existenz der zum Teil beträchtlichen
Schichtunterschiede bei Gesundheit und
Krankheit gibt es verschiedene Erklärungsansätze. Keiner von ihnen kann jedoch allein die
sozialen Gradienten erklären:
–– Die (soziale) Drifthypothese erklärt die
höheren Krankheitsprävalenzen in unteren Schichten dadurch, dass die Krankheiten selbst zu einem sozialen „Abdriften“
der ­Betroffenen führen („Krankheit macht
arm“). Die Annahme ist also, dass die Ungleichverteilung nicht von vornherein gegeben ist, sondern eine Folge der Krankheit
darstellt. Gestützt wird diese Hypothese
z. B. durch Studien aus dem Bereich der
Schizophrenie, in denen man eine hohe
vertikale Abwärtsmobilität bei Schizophreniepatienten findet.
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