1. Das Mikroskop [7, 9,10]

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MIKROSKOP UND FÄRBETECHNIKEN
DR. NAGL
1. Das Mikroskop [7, 9,10]
Das Mikroskop (mikros : klein, skopein : blicken) ist ein Gerät zum vergrößerten Betrachten sehr kleiner
Objekte. Der für ein modernes Durchlichtmikroskop typische Aufbau wird in der Abbildung 1 gezeigt und
beruht auf der bewährten Grundlage eines Baukastensystems.
Das Durchlichtmikroskop besteht aus folgenden Elementen:
Mechanischer Teil
Optischer Teil
Fuß- und Bodenplatte
Abbildungssystem:
Stativoberteil
Objektiv
Objekttisch (Kreuztisch-2 Ebenen)
Okular
Grob-, Feintrieb
Beleuchtungseinrichtung:
Objektivrevolver mit Bohrungen
Lichtquelle
Tubus (Verbindung zwischen Okular und Objektiv)
Kondensor
Irisblende
Abb. 1: Mikroskop
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Gravierung der Objektive
Jedes Mikroskop-Objektiv hat eine Gravierung der optischen Daten (Abb. 2), die die Leistungsfähigkeit
des Objektivs kennzeichnen. Als Beispiel sollen die optischen Daten des abgebildeten Objektivs dienen:
Abb. 2: Gravierung eines Mikroskop-Objektivs
1
160 mechanische Tubuslänge
Die mechanische Tubuslänge ist der Abstand zwischen Objektivanschraubfläche und
Okularauflage und beträgt nach DIN 160mm. Objektive neuerer Bauart sind für diese Tubuslänge
berechnet.
2
0,17 Deckglasdicke
Dieses Objektiv ist für die Verwendung von Präparaten mit einem Deckglas von 0,17mm ±0,01
mm Dicke berechnet. Anstatt 0,17 kann auch stehen:
/-
: Das Objektiv ist gegen größere
Abweichungen der Deckglasdicke unempfindlich.
Anstatt 0,17 kann auch stehen: /o
: Das Objektiv ist korrigiert für eine "Deckglasdicke 0", d.h.
für die Verwendung von Präparaten ohne Deckglas (unbedeckte Präparate).
3
40 Maßstabzahl des Objektivs
Die Maßstabzahl bzw. der Vergrößerungsfaktor des Objektivs ist eine wichtige Größe zur
Berechnung der Gesamtvergrößerung des Mikroskops.
Multipliziert man die Maßstabzahl des Objektivs mit dem Vergrößerungsfaktor des
Okulars, so ergibt das Produkt die Gesamtvergrößerung des Mikroskops (unter
Berücksichtigung des Tubusfaktors).
4
0,65 numerische Apertur
Die numerische Apertur (Abk.: n.A.) ist ein Maß für das Auflösungsvermögens des Objektivs.
Unter Auflösungsvermögen versteht man die Leistung eines Mikroskop-Objektivs, zwei eng
zusammen liegende Objekteinzelheiten deutlich als zwei getrennte Gebilde wiederzugeben, z.B.
zwei nebeneinander liegende Bakteriengeisseln dürfen nicht als Einheit, sondern gerade noch als
zwei getrennte Elemente im Bild erscheinen. Bei einigen Objektiven höherer Apertur wird der
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Zusatz "Oel" hinzugefügt. Dieses bedeutet, daß es sich um ein ÖlimmersionsObjektiv handelt.
Ölimmersions-Objektive
sind
Objektive
höherer
Apertur,
bei
denen
sich
zwischen
Objektivfrontlinse und Deckglas nicht Luft, sondern Öl befindet und dadurch ein Gewinn von
numerischer Apertur erzielt wird. Immersionsöl hat den gleichen Berechnungsindex wie Glas
(1,515).
Die Bildeinstellung
Der Grob- und Feintrieb, der auf den Objekttisch wirkt und der Schärfeneinstellung dient, ermöglicht ein
schnelles und sicheres Einstellen des mikroskopischen Bildes bei allen Vergrößerungsstufen. Das
Präparat wird auf dem Objekttisch mit Hilfe des seitlich ausschwenkbaren Objekthalters so bewegt, daß
das Objekt in den Strahlengang gelangt. Eine wichtige Regel für die mikroskopische Beobachtung sagt,
daß
für
die
erste
Einstellung
ein
Objektiv
mit
niedrigem
Abbildungsmaßstab,
z.B.
10:1
(Übersichtsobjektive) benutzt werden sollte. Diese Objektive haben einen großen Arbeitsabstand
(Abstand Objektivfrontlinse bis Präparat), eine große Schärfentiefe und ermöglichen in Verbindung mit
ihrem großen Sehfeld eine bessere Orientierung über das Präparat. Es empfiehlt sich, zunächst mit dem
Grobtrieb etwas über die Scharfeinstellung des Bildes hinauszugehen, also das Bild wieder leicht
unscharf werden zu lassen, um dann mit dem Feintrieb die beste Schärfe einzustellen. Dadurch bleibt
auch beim Übergang zu Objektiven mit einem größeren Abbildungsmaßstab genügend Spielraum für ein
Nachstellen mit der Feineinstellung, ohne daß diese ihre Anschläge erreicht.
Für die erste Einstellung wähle man ein kontrastreiches Präparat. Das Objekt auf dem Objekttisch wird
mit Hilfe des Grobtriebes dem Objektiv etwas mehr genähert als es dem freien Arbeitsabstand entspricht.
Die Blende des Kondensors ist voll zu öffnen, und die Blende der Mikroskopbeleuchtung
(Leuchtfeldblende) ist so auszurichten, daß das ganze Präparat beleuchtet wird. Durch langsames
Senken des Objekttisches mit dem Feintrieb wird das mikroskopische Bild scharf gestellt.
Die Objektive sind am Revolver umschaltbar, um den Übergang zu den Objektiven mit größerem
Abbildungsmaßstab zu gewährleisten. Nach dem Einschalten eines anderen Objektives in den
Strahlengang durch Drehen des Objektivrevolvers, ist die Schärfe geringfügig mit der Feineinstellung zu
korrigieren.
Ein integrierter Bestandteil des Kondensors ist die Aperturblende. Auflösung, Kontrast und Tiefenschärfe
werden durch die Aperturblende beeinflußt, zur Regelung der Lichthelligkeit darf sie jedoch nicht benutzt
werden. Durch Schließen der Blende wird die Tiefenschärfe erhöht, d.h. die scharf abgebildete
Objektschicht wird in der Tiefe größer. Allerdings verringert sich mit zunehmender Tiefenschärfe die
Auflösung (Detailerkennbarkeit) des Präparates.
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Arbeiten mit Immersions-Objektiven
Stärkere Vergrößerungen werden mit Objektiven höherer Apertur, den Immsersions-Objektiven, erreicht.
Das Immersionsöl stellt einen homogenen optischen Kontakt zwischen Objekt und Objektivfrontlinse her.
Es soll ein Immersionsöl auf synthetischer Basis und Deckgläser in der Stärke 0,17mm verwendet
werden, da hierfür die optischen Systeme berechnet sind.
Zunächst sucht man mit einem Trockenobjektiv (z.B. 40:1) die zu untersuchende Präparatstelle aus.
Dann ist der Objektivrevolver auf den Zwischenraum vor dem Immersions-Objektiv zu drehen. Aus der
Tropfflasche wird ein Tropfen Immersionsöl auf die zu untersuchende Stelle des Präparates gegeben.
Danach wird durch Drehen des Objektivrevolvers das Immersions-Objektiv in den Strahlengang gebracht,
bis es einrastet; der Kontakt zwischen Frontlinse und Öl ist somit hergestellt. Mit dem Feintrieb wird die
Bildschärfe exakt eingestellt. Luftblasen im Immersionsöl beeinträchtigen die Bildschärfe. Diese lassen
sich leicht entfernen, indem das Objekt auf dem Objekttisch hin- und herbewegt wird.
Das Immersionsöl sollte immer tropfenweise gebraucht werden. Nach Beendigung der Arbeiten wischt
man es mit einem trockenen Tuch von den Linsen ab und entfernt den restlichen Ölfilm mit einem Xylolbefeuchteten Lappen.
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2. Färben von Mikroorganismen [7, 9,10]
Zweck der Färbung:
•
Mikroorganismen werden dadurch leichter erkennbar
•
Darstellen von gewissen Inhaltsstoffen wie, Strukturen, Geißeln, Sporen, Kapseln,
Zellkerne...
•
Erreichen einer diagnostischen Differenzierung z.B. Gram-Färbung
•
Unterscheidung zwischen lebenden und toten Zellen z.B. Vitalfärbung
2.1 METHYLENBLAU-FÄRBUNG
•
Vor dem mb. Arbeiten den Tisch mit 70%igen Spiritus abwischen (Wattebausch)
•
Objektträger in Alkohol tauchen und abflammen (Cornetpinzette)
•
Impföse ausglühen und auskühlen lassen
•
Röhrchen mit Ringerlösung abflambieren – Tropfen Ringerlösung entnehmen
•
Röhrchen mit Ringerlösung abflambieren und verschließen
•
Sterile Ringerlösung mit der Öse auf den Objektträger auftragen
•
Impföse ausglühen und auskühlen lassen
•
Probe öffnen
Eprouvettenrand abflambieren
Probe entnehmen
Eprouvettenrand abflambieren und Röhrchen verschließen
•
Probe am Objektträger mit Ringerlösung verdünnen
•
Objektträger lufttrocknen lassen oder überm Bunsenbrenner vorsichtig trocknen
(Handrücken-Wärmetest)
•
Hitzefixieren - Objektträger 3x durch Flamme ziehen (um ein Haftenbleiben der MO
am Objektträger und ein Abtöten der MO ohne große Strukturveränderungen zu
gewährleisten; die Wirkung beruht auf einer Eiweißfällung)
•
Einige Tropfen Methylenblau auf Probe am Objektträger geben und 2 min warten
•
Präparat auf der Rückseite des Objektträgers mit dest. Wasser abspülen
•
Der Objektträger wird vorsichtig mit Filterpapier getrocknet und anschließend noch
an der Luft fertiggetrocknet.
•
Mikroskopieren mit Ölimmersion
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2.2 UNTERSCHEIDUNG VERSCHIEDENER BAKTERIENGRUPPEN
Gram pos.
Gramfärbung
Aminopeptidasetest
Kalilaugentest
Gram neg.
2.2.1 GRAM-FÄRBUNG
Gewisse Bakterien geben einen aufgenommen Farbstoff selbst bei Behandlung mit
Alkohol nicht mehr ab. Eine Unterscheidung von grampositiven und gramnegativen
Bakterien ist für diagnostische Zwecke oft schon im mikroskopischen Bild durch die
festere Zellwand der Grampositiven möglich.
Grampositiv (blau) sind die meisten Kokken, die Milchsäurebakterien, Sarcinen, die
Sporenbildner, ferner Actinomyceten, Hefen und die meisten Schimmelpilze.
Gramnegativ (rot) sind die meisten nichtsporenbildenden Stäbchen (coliforme
Bakterien, Pseudomonaden, Achromobacterarten usw.) und einige pathogene Kokken.
Bakterien, deren Verhalten sich im Laufe der Entwicklung ändert, die sich teils
grampositiv und teils gramnegativ verhalten, bezeichnet man als gram-labil oder gramvariabel.
Der Vorteil von Color Gram 2 im Vergleich zur klassischen Färbung liegt in der
Verwendung einer gebrauchsfertigen Lugol'schen Lösung, bestehend aus dem LugolPolyvinylpyrrolidon
(P.V.P.)-Komplex.
Dieser
P.V.P.-Komplex
bewirkt
eine
Stabilisierung der Lugol-Lösung und dadurch eine beträchtliche Verringerung des
Jodverlustes bei der Lagerung des Reagenzes. Darüberhinaus setzt es die Risiken
einer schlechten Färbung grampositiver Keime auf ein Minimum herab.
Prinzip
Die Keime färben sich mit der phenolischen Kristallviolett-Lösung (R1) violett an. Die
Lugol-P.V.P.-Beize (R2) setzt Jod frei, welches oben genanntes Färbemittel bindet.
Während der Entfärbung durch Aceton-Alkohol (R3) löst sich der entstandene JodKristallviolett-Komplex bei gramnegativen Keimen auf. Safranin (R4) wird als
Kontrastfärbemittel benötigt: gramnegative Keime erscheinen rosa, grampositive Keime,
die nicht entfärbt wurden, bleiben violett.
Gramnegative Keime erscheinen rosa,
grampositive Keime, die nicht entfärbt wurden, bleiben violett.
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REAGENZIEN
Aufbewahren bei 18-25°C bis zum angegebenen Verfallsdatum.
Zusammensetzung der gebrauchsfertigen Reagenzien:
R1
R2
R3
R4
Kristallviolett-Oxalat-Lösung (Hucker)
2-Liter-
Kristallviolett . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Äthylalkohol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Ammoniumoxalat . . . . . . . . . . . . . . . . .
2%
20%
0,8%
Lugol-PVP-Komplex, stabilisiert
Jod . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Kaliumjodid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
PVP (Polyvinyl-Pyrrolydon) . . . . . . . . . .
1,3%
Kompleter Kit:
2%
10%
Entfärber
Alkohol 95% . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .
Aceton . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..
ENTZÜNDLICHES REAGENZ
Safranin-Lösung
Safranin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
0,25%
Alkohol 95% . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
50%
50%
Flasche
240 mlFlaschen mit
Gießvorrichtung
2-LiterFlasche
2-LiterFlasche
2-LiterFlasche
10%
* Die Flaschen nach Gebrauch stehend lagern.
ARBEITSANLEITUNG
Herstellung und Fixierung von Ausstrichen:
Sehr saubere Objektträger benutzen. Einen Ausstrich von den angezüchteten Keimen
oder dem pathologischen Untersuchungsmaterial anfertigen. An der Luft trocknen
lassen. Mit Hitze (auf einer Heizplatte oder rasch durch die Flamme ziehen) oder mit
Alkohol fixieren.
Färbung:
- Präparat mit R1 (Kristallviolett) überschichten
1 Minute warten; mit Aqua dest. vorsichtig abspülen
- Präparat mit R2 (Lugol) überschichten
1 Minute warten; mit Aqua dest. vorsichtig abspülen
- mit R3 (Alkohol-Aceton) entfärben; mit Aqua dest. spülen
- Präparat mit R4 (Safranin) überschichten
1 Minute warten; mit Aqua dest. vorsichtig spülen; trocknen
- mit dem Immersionsobjektiv betrachten
Anmerkungen:
Die Gramfärbung muß mit frisch hergestellten Kulturen (24-48 Stunden) durchgeführt
werden, zu alte Kulturen werden hinsichtlich der Entfärbung empfindlicher. Einige
Antibiotika können grampositive Keime für die Entfärbung empfindlicher machen. Die
Fixierung der Ausstriche durch Hitze ist unbedingt erforderlich.
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2.2.2 SCHNELLTESTS
AMINOPEPTIDASE – TEST
eine Alternative zur Gram-Färbung
Auch der L-Alanin-Aminopeptidase-Test basiert auf Unterschieden in der
Zusammensetzung der Zellhülle von Bakterien: Untersuchungen an einer großen Reihe
von Bakterien zeigten, daß die weitaus meisten gramnegativen Bakterien das Enzym LAlanin-Aminopeptidase in relevanter Menge enthalten, während praktisch alle
grampositiven oder gram-variablen Bakterien keine oder höchstens eine schwache
Enzym-Aktivität zeigten. Dies bedeutet, daß durch den Alanin-Aminopeptidase-Test
nahezu alle in der Praxis interessierenden Bakterien sich umgekehrt analog zur GramReaktion verhalten:
grampositiv = Aminopeptidase-negativ = farblos
gramnegativ = Aminopeptidase-positiv = gelb
Testprinzip:
Die L-Alanin-Aminopeptidase spaltet die Aminosäure L-Alanin aus unterschiedlichen
Substraten ab. Bei den vorliegenden Teststäbchen wird das Substrat L-Alanin-4nitroanilid bei Anwesenheit von Alanin-Aminopeptidase in 4-Nitroanilin und die
Aminosäure L-Alanin gespalten. Aufgrund der Gelbfärbung durch das 4-Nitroanilin wird
die Anwesenheit der L-Alanin-Aminopeptidase nachgewiesen.
Anwendung:
Eine gut gewachsene Einzelkolonie (ca. 2 mm ∅) wird in 0,3 ml Ringerlösung zu einer
deutlichen Opaleszenz suspendiert. Das Teststreifchen wird nun eingehängt, und das
Röhrchen 20-30 Minuten bei 37° C bebrütet.
Hinweis:
Für den Aminopeptidase-Test sollten vor allem von indikator- oder farbstoffreien
Nährböden abgenommene Kolonien verwendet werden. Von einer Durchführung des
Tests mit Kolonien mit starker Eigenpigmentierung wird abgeraten. Diese Methode ist
nur für Reinkulturen anzuwenden.
KALILAUGEN - TEST
Dieser Test dient zur raschen Unterscheidung grampositiver und gramnegativer
Bakterien, durch die Auflösung von Zellwand und zytoplasmatischer Membran
gramnegativer Bakterien mittels 3 %iger Kalilauge (KOH). Es wird eine Kolonie auf
einen sauberen Objekträger gegeben und mit einem Tropfen
3 %iger KOH-Lösung versetzt. Kommt es zur Bildung einer zähflüssigen,
fadenziehenden Masse liefert dies einen Hinweis auf das Vorliegen gramnegativer
Organismen. Im Zweifelsfalle kann eine Färbung nach Gram angeschlossen werden.
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2.3 Sporenfärbung nach BARTHOLOMEW und MITTWER
Bakterien der Genera Bacillus, Alicyclobacillus, Clostridium, Desulfotomaculum,
Sporolactobacillus und Sporosarcina bilden Sporen, die bei der Methylenblau und
Gramfärbung nur als helle ovale oder runde Zellen zu erkennen sind. Vielfach ist bei
isoliert vorliegenden Sporen nur die Sporenhülle schwach angefärbt. Bei der
Sporenfärbung sind die Sporen grün und die vegetativen Zellen rot.
Durchführung:
Luftgetrockneter Objektträgerausstrich wird intensiv hitzefixiert, ca. 20 mal durch die
Bunsenbrennerflamme ziehen
– Objektträger mit gesättigter Malachitgrünlösung bedecken und 10 min einwirken
lassen
– mit dest. Wasser abwaschen
– Gegenfärbung mit einer 0,25%igen Safraninlösung für 10 s
– Vorsichtig mit Leitungswasser abwaschen und trocknen
–
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