Die Galvanisation Inhalt Die Geräteschaltungen Die Elektrodenanlage Die Durchflutung Die Hauptwirkungen der Galvanisation Die Dosierung Die Nekrosen Gefahr Die Indikationen, Kontraindikationen Eventuell auftretende Nebenwirkungen Die Geräteschaltungen Nach dem Einschalten des E – Gerätes wird automatisch der Modus CC – constant current, eingestellt! Dadurch wird die Intensität des eingestellten Stromes konstant gehalten. Bei Unterbrechungen schaltet das Gerät automatisch ab! Für spezielle Anwendungen z.B. Galvanopalpation, Simultanverfahren wird der Modus CV - constant voltage, gewählt! Hier wird die eingestellte Spannung konstant gehalten. Bei Unterbrechungen schaltet das Gerät nicht automatisch ab! Zurück zum Inhalt Die Elektrodenanlage Der Gleichstrom wird mittels Elektroden in den Körper eingebracht, dabei durchdringt er als erstes die Haut. Die Haut ist vor Verätzung und Verbrennung durch eine ca. 1 cm dicke Schwammunterlage zu schützen. Die Schwammunterlage sollte ca. 1 cm größer als die Elektrode sein, die Elektrode darf die Haut nicht berühren. Zurück zum Inhalt Die Durchflutung 1. Die Querdurchflutung: die Elektroden liegen sich gegenüber der Strom fließt quer durch den Körper es entsteht die größte Tiefenwirkung sie ist immer anzustreben 2. Die Längsdurchflutung die Elektroden liegen nebeneinander der Strom fließt nur nahe der Oberfläche die Wirkung ist nur Oberflächlich. 3. Die Diagonaldurchflutung nimmt eine Stellung zwischen Längs- u. Querdurchflutung ein Zurück zum Inhalt Die Hauptwirkungen der Galvanisation Eine Galvanisation ist eine Behandlung mit Gleichstrom. Grundsätzlich kann die Wirkung der Galvanisation in zwei Bereiche eingeteilt werden: die Wirkung im Bereich der Elektroden die Wirkung zwischen den Elektroden, im Behandlungsbereich Die Wirkung im Bereich der Anode - Anelektrotonus Im Bereich der Anode wird das Ruhemembranpotential von - 80 mV auf -120 mV erhöht, da die Anzahl der K+ Ionen an der Zellmembran zunimmt. Die Zelle wird dadurch schwerer erregbar und die Reizweiterleitung nimmt ab. Im Bereich der Anode tritt eine dämpfende, schmerzlindernde Wirkung auf. Die Wirkung im Bereich der Kathode - Kathelektrotonus Im Bereich der Kathode wird das Ruhemembranpotential von - 80 mV auf -65 m V verringert, da die Anzahl der K+ Ionenan der Zellmembran abnimmt. Die Zelle wird dadurch leichter erregbar und die Reizweiterleitung nimmt zu. Im Bereich der Kathode tritt eine anregende, Schmerzfördernde Wirkung auf. Die Wirkung zwischen den Elektroden, im Behandlungsbereich Durch das Anlegen einer Gleichspannung wird das Ionenmilieu im Körper Verändert. In unser Körperflüssigkeit befindet sich ein großer Anteil von gelöstem NaCl. Die Ionen wandern zu den Elektrischen Polen treten durch die Haut aus und gehen dem Körper verloren. Im gesamten Behandlungsgebiet kommt es zu einer reaktiven Hyperämie, nach einer kurzen Vasokonstriktion kommt es zu einer lang anhaltenden Vasodilatation. Durch diese Mehrdurchblutung versucht der Körper das alte Ionenmilieu wieder herzustellen. Zurück zum Inhalt Die Dosierung Die subjektive Dosierung Eine subjektive Dosierung erfordert ein intaktes Empfindungsvermögen des Patienten. Die Dosierung richtet sich nach dem empfinden des Patienten, kribbeln und ein leichtes Wärmeempfinden ist erwünscht. Die Dosierungsstufen: sensibel unterschwellig; der Patient hat kein Stromgefühl sensibel schwellig; der Patient hat ein leichtes Stromgefühl sensibel überschwellig; der Patient hat ein starkes Stromgefühl Die objektive Dosierung Ist das Empfindungsvermögen des Patienten gestört, legt der Therapeut die Dosis fest. Die Intensität des Stromes wird anhand der Elektrodengröße ermittelt je cm2 Plattenfläche minimal 0,05 mA je cm2 Plattenfläche maximal 0,2 mA Beispiel: Eine Elektrode mit einer Länge von 10 cm und einer Breite von 5 cm hat eine Fläche (Länge × Breite) von 50 cm2. Daraus ergibt sich: eine minimale Stromstärke von 50 cm2 × 0.05 mA = 2,5 mA eine maximale Stromstärke von 50 cm2 × 0,2 mA = 10 mA Zurück zum Inhalt Die Behandlungszeit Die Behandlungsdauer: kurz 3-6 Minuten mittel 6-12 Minuten lang 12-25 Minuten Das Behandlungsintervall: kurz täglich mittel 3 X pro Woche lang 2 X pro Woche Es gilt der Grundsatz: je akuter eine Erkrankung ist desto kürzer die Behandlungszeit und geringer die Intensität des Stromes bei einem chronischen Verlauf, eine längere Behandlungszeit und eine höhere Stromdosis Zurück zum Inhalt Die Nekrosen Gefahr Eine Nekrose entsteht durch den Zell tot. Es entstehen sehr schlecht heilende Wunden. Nekrosen entstehen durch: eine zu lange Behandlung eine zu hohe Dosis (Intensität) eine falsche Elektrodenanlage, Elektrode berührt die Haut Die Koagulationsnekrose Durch die Elektrolyse entsteht unter der Anode : Salzsäure Sauerstoff. Durch die Verätzung der Haut entsteht eine feste, trockene Wunde. Die Kolliquationsnekrose Durch die Elektrolyse entsteht unter der Kathode: Natronlauge Wasserstoff Durch die Verätzung der Haut entsteht eine Wunde mit milchig, flüssigem Schorf. Um eine Verätzung der Haut zu vermeiden, ist eine dicke Schwammunterlage erforderlich. Diese soll die entstehende Säure bzw. Lauge aufnehmen und von der Haut fernhalten. Die Schwämme sind vor und nach der Behandlung auszuwaschen, um alle Elektrolyseprodukte zu entfernen. Eingerissene Schwämme dürfen nicht wieder verwendet werden! Zurück zum Inhalt Die Indikationen, Kontraindikationen Allgemeine Kontraindikationen Befinden sich im Behandlungsgebiet: Metallimplantate offene Wunden, Hautdefekte Entzündungen darf keine Elektrotherapie durchgeführt werden. Die Indikationen Die Indikationen ergeben sich aus den Hautwirkungen der Galvanisation. zur Schmerzlinderung, Anode auf den Schmerzpunkt bei Durchblutungsstörungen zum Anregen der Nerventätigkeit z.B. Initialbehandlung Die Kontraindikationen Es gelten die allgemeinen Kontraindikationen Zurück zum Inhalt Eventuell auftretende Nebenwirkungen Bei Behandlungen im Gesicht, des Halses oder des oberen Thoraxbereiches kann es zu einem metallischen Geschmack kommen. Dieser so genannte „Galvanische Geschmack“ entsteht durch die Erregung der Geschmacksnerven. Besonders bei Behandlungen im Gesicht, kann der Sehnerv mit gereizt Werden. Es entstehen Augenflimmern oder farbige Blitze. Diese Symptome sind ungefährlich, jedoch sollte die Intensität verringert Werden, um die sensible Belastung des Patienten, so gering wie möglich zu halten. Zurück zum Inhalt ©Harald Freiholz