Biklin 100 mg/250 mg/500 mg

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Fachinformation
Bikliny 100 mg/250 mg/500 mg
1. Bezeichnung der Arzneimittel
Biklin y 100 mg/250 mg/500 mg
Wirkstoff: Amikacindisulfat.
2. Verschreibungsstatus/
Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig.
3. Zusammensetzung der Arzneimittel
3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe
Aminoglykosid-Antibiotikum.
3.2 Arzneilich wirksamer Bestandteil
Biklin 100 mg:
1 Durchstechflasche mit 2 ml Konzentrat zur
Herstellung einer Infusionslösung enthält:
133,5 mg Amikacindisulfat (Ph.Eur.), entsprechend 100,0 mg Amikacin (50 mg/ml).
Biklin 250 mg:
1 Durchstechflasche mit 2 ml Konzentrat zur
Herstellung einer Infusionslösung enthält:
333,8 mg Amikacindisulfat (Ph.Eur.), entsprechend 250,0 mg Amikacin (125 mg/ml).
Biklin 500 mg:
1 Durchstechflasche mit 2 ml Konzentrat zur
Herstellung einer Infusionslösung enthält:
667,5 mg Amikacindisulfat (Ph.Eur.), entsprechend 500,0 mg Amikacin (250 mg/ml).
3.3 Sonstige Bestandteile
Biklin 100 mg:
1 Durchstechflasche mit 2 ml Konzentrat zur
Herstellung einer Infusionslösung enthält:
2,64 mg Natriumdisulfit (entspricht max.
1,78 mg SO2 [0,89 mg/ml]); Natriumcitrat,
Wasser für Injektionszwecke.
Biklin 250 mg:
1 Durchstechflasche mit 2 ml Konzentrat zur
Herstellung einer Infusionslösung enthält:
6,6 mg Natriumdisulfit (entspricht max.
4,45 mg SO2 [2,23 mg/ml]); Natriumcitrat,
Wasser für Injektionszwecke.
Biklin 500 mg:
1 Durchstechflasche mit 2 ml Konzentrat zur
Herstellung einer Infusionslösung enthält:
13,2 mg Natriumdisulfit (entspricht max.
8,9 mg SO2 [4,45 mg/ml]); Natriumcitrat,
Wasser für Injektionszwecke.
4. Anwendungsgebiete
Mai 2003
Biklin ist angezeigt zur Behandlung schwerwiegender Infektionen mit Amikacin-empfindlichen gramnegativen Erregern (einschließlich Pseudomonaden, E. coli, indolnegativen und indol-positiven Proteus spp.,
Klebsiellen, Enterobacter, Serratia, Salmonellen und Shigellen).
Biklin ist angezeigt bei:
– Infektionen der Atemwege;
– Infektionen des Bauchraumes einschließlich Peritonitis;
– Schweren septischen Infektionen im Urogenitalbereich;
– Bakteriämie, Septikämie, Endokarditis
(nur in Kombination mit einem Betalaktam-Antibiotikum);
– Infektionsgefährdeten Verbrennungen.
0274-v836 -- Biklin 100 mg/250 mg/500 mg -- n
5. Gegenanzeigen
Biklin darf nicht angewendet werden bei
Überempfindlichkeit gegen Amikacin, andere Aminoglykoside, Sulfit oder einen der
sonstigen Bestandteile der Arzneimittel. Bei
Patienten mit Neigung zu Allergien ist eher
mit allergischen Reaktionen zu rechnen.
Biklin sollte nicht angewendet werden bei
eingeschränkter Nierenfunktion, Gehöroder Vestibularisschäden sowie nach einer
unmittelbar vorausgegangenen Behandlung
mit einem anderen Aminoglykosid.
Ebenso sollte Biklin nicht bei Myasthenia
gravis angewendet werden. Vorsicht ist geboten bei Patienten mit Morbus Parkinson
und anderen neuromuskulären Syndromen.
Anwendung in Schwangerschaft und
Stillzeit
Aminoglykoside können die Entwicklung
des Embryo/Fetus im Mutterleib beeinträchtigen. Amikacin ist plazentagängig. Obwohl
für Amikacin keine Berichte beim Menschen
über Teratogenität oder pränatale Schädigungen vorliegen, sollte im ersten Trimenon
auf eine Behandlung mit Biklin verzichtet
werden und eine Anwendung im weiteren
Schwangerschaftsverlauf nur bei vitaler Indikation erfolgen. Wird eine schwangere Patientin behandelt, oder tritt während der Behandlung eine Schwangerschaft ein, so sollte eine medizinische Beratung über das Risiko von schädigenden Wirkungen auf das
Kind erfolgen.
Amikacin wird mit der Muttermilch ausgeschieden. Aus Sicherheitsgründen sollte der
Säugling abgestillt oder die Muttermilch für
die Zeit der Behandlung verworfen werden.
Kinder und ältere Patienten
Biklin sollte nicht bei Früh- und Neugeborenen angewendet werden.
Bei älteren Patienten ist eine mögliche Einschränkung der Nierenfunktion zu berücksichtigen.
6. Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen
werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: W10%
Häufig: W1 % bis O10 %
Gelegentlich: W0,1 % bis O1 %
Selten: W0,01 % bis O0,1 %
Sehr selten: O0,01 %
Alle Aminoglykoside haben ein oto-, nephround neurotoxisches Potenzial.
Haut, Hautanhangsgebilde und Überempfindlichkeitsreaktionen
gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen wie Exanthem, Juckreiz, Urtikaria und
Arzneimittelfieber
sehr selten: anaphylaktischer Schock
Leber und Pankreas
gelegentlich: leichte, vorübergehende Erhöhung der SGOT, SGPT und AP
Niere und ableitende Harnwege
häufig: Schädigung der Nierentubuli mit
einer mehr oder weniger reversiblen Einschränkung der Nierenfunktion. Diese Nebenwirkung birgt die Gefahr in sich, über
einen Kumulationsprozess die ototoxischen
Wirkungen von Biklin auszulösen oder zu
verstärken. Folgende Erscheinungen können im Zuge dessen auftreten: Albuminurie,
Hämaturie, Leukozyturie, Azotämie, Oligurie,
Anstieg des Serumkreatinins. Fälle von toxischer Nephropathie und akutem Nierenversagen wurden berichtet.
Magen-Darm-Trakt
häufig: Übelkeit, Erbrechen
Sinnesorgane
häufig: Gleichgewichtsstörungen, Schwindelgefühl, Nystagmus, Ohrensausen (Tinnitus), Druck auf den Ohren, Innenohrschwerhörigkeit, die in Einzelfällen zu Ertaubung
führt. Zunächst tritt meist ein nur audiometrisch nachweisbarer Abfall akustischer
Wahrnehmungen im hohen Frequenzbereich (W4.000 Hz) oberhalb des Sprechbereichs ein. Diese Nebenwirkungen treten vor
allem bei Dosierungsfehlern auf (Überschreiten der Einzel- oder Tagesdosen, Behandlungsdauer von mehr als 10 Tagen, fehlende
Dosisanpassung bei Niereninsuffizienz).
gelegentlich: Nach intravitrealer Anwendung
(Injektion ins Auge) traten vereinzelt Makulainfarkte, z. T. mit bleibendem Sehverlust,
auf.
Elektrolyte
gelegentlich: Hypomagnesiämie
Herz-Kreislauf-System
gelegentlich: Hypotonie
Muskel und Skelettsystem
gelegentlich: Arthralgie
Nervensystem
gelegentlich: Atemdepression, in Einzelfällen Atemstillstand bei zu schneller intravenöser Infusion sowie intrapleuraler oder intraperitonealer Applikation hoher Dosen
(dieses Risiko besteht auch bei gleichzeitiger Gabe von Anästhetika und Muskelrelaxanzien). Nach Behandlung mit Aminoglykosiden kann ferner eine Paralyse auftreten.
Kopfschmerzen, Parästhesien, Tremor
Blut und blutbildendes System
gelegentlich: reversible Auswirkungen auf
das Blutbild toxischer und allergischer Art
(Granulozytopenie, Thrombopenie, Anämie,
Leukopenie oder Eosinophilie)
Infektionen
gelegentlich: Superinfektion oder Kolonisation mit resistenten Keimen oder Sprosspilzen nach langfristiger oder wiederholter Anwendung von Biklin.
Wichtige Hinweise für die Behandlung,
Vorsichtsmaßnahmen
Nierenfunktionsstörungen, neurologisch bedingte Hörschäden sowie Unverträglichkeitsreaktionen können weitgehend durch
folgende Vorsichtsmaßnahmen vermieden
werden:
– Vor, während und nach der Therapie sind
die Nierenfunktion (u. a. Serum-Kreatinin,
Kreatinin-Clearance), das Blutbild, die Leberfunktion sowie die Hör- und Gleichgewichtsfunktion zu kontrollieren.
– Es ist eine ausreichende Hydratation und
Harnproduktion zu gewährleisten (ggf.
Urinuntersuchung).
1
Fachinformation
Bikliny 100 mg/250 mg/500 mg
– Ggf. ist bei besonders gefährdeten Patienten die Amikacin-Serumkonzentration
zu bestimmen und die Dosis entsprechend anzupassen (s. Pkt. 10. ,,Dosierung‘‘, Abschnitt ,,Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion‘‘).
Bei Niereninsuffizienz ist während der Therapie der Amikacin-Serumspiegel zu kontrollieren. Die Werte sollten 30 – 90 min nach
Infusion nicht über 30 – 35 µg/ml liegen, wobei die angestrebte Spitzenkonzentration etwa 25 µg/ml beträgt und der Talspiegel unter 10 µg/ml liegen sollte.
Eine Atemlähmung erfordert künstliche
Beatmung. Außerdem wird als Gegenmaßnahme die Applikation von Calcium-Salzen
(z. B. als Gluconat oder Lactobionat in
10 – 20%iger Lösung) empfohlen.
Besonderer Hinweis
Sulfit kann in seltenen Fällen schwere Allergien und Bronchospasmen hervorrufen.
7. Wechselwirkungen mit
anderen Mitteln
Biklin kann die antibakterielle Wirkung von
Betalaktam-Antibiotika und die neuromuskulär-blockierende Wirkung bestimmter
Muskelrelaxanzien (z. B. d-Tubocurarin, Succinylcholin, Pancuronium) oder Inhalationsnarkotika (z. B. Halothan) verstärken.
Die gleichzeitige oder aufeinander folgende
Gabe von Amikacin und anderen neuro-,
nephro- oder ototoxischen Substanzen (v. a.
Bacitracin, Cisplatin, Amphotericin B, Cefaloridin, Paromomycin, Viomycin, Polymyxin B, Colistin, Vancomycin, andere Aminoglykoside) sollte vermieden werden.
Die Nephro- und Ototoxizität von Biklin wird
erhöht durch schnell wirkende Diuretika
(z. B. Furosemid, Etacrynsäure und Mannit).
Cephalosporine erhöhen ebenfalls die
Nephrotoxizität. Bei gleichzeitiger Gabe
muss daher Nierenfunktion und Hörvermögen engmaschig kontrolliert werden.
Forcierte Diurese verstärkt die Ausscheidung von Biklin und senkt so dessen Blutspiegel.
Die Serum-Kreatininbestimmung kann bei
gleichzeitiger Gabe von Cephalosporinen
fälschlicherweise erhöhte Werte liefern.
In-vitro- Experimente zeigen, dass eine Mischung von Aminoglykosiden mit Betalaktam-Antibiotika zu signifikanter gegenseitiger Inaktivierung führen kann. Die SerumAktivität von Amikacin kann auch reduziert
werden, wenn in vivo ein anderes Aminoglykosid oder ein Penicillin-Antibiotikum gleichzeitig separat appliziert wird. Klinisch signifikant ist die Aminoglykosid-Inaktivierung nur
bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion.
Die Inaktivierung kann sich in Proben (Serum, Liquor u. a.), die für die Laboruntersuchung abgenommen werden, fortsetzen und
dann die Bestimmung des AminoglykosidSpiegels verfälschen. Die Proben sind deshalb nach der Abnahme adäquat zu behandeln (sofortige Bestimmung, Aufbewahrung
im Gefrierschrank oder Zugabe von Betalaktamase).
2
Besonderer Hinweis
Biklin 250 mg (125 mg/ml Konzentrat zur
Natriumdisulfit ist eine sehr reaktionsfähige
Verbindung. Es muss deshalb damit gerechnet werden, dass mit Biklin zusammen verabreichtes Thiamin (Vitamin B1) abgebaut
wird.
Herstellung einer Infusionslösung):
Körpergewicht
8. Warnhinweise
Sulfit kann in seltenen Fällen schwere Allergien und Bronchospasmen hervorrufen.
9. Wichtigste Inkompatibilitäten
Es bestehen chemische Inkompatibilitäten
mit Amphotericin B, Ampicillin, Cefapirin,
Cephalotin, Chlorothiazid, Erythromycin, Heparin, Nitrofurantoin, Novobiocin, Phenytoin,
Sulfadiazin, Thiopenton, (Chlor)tetracyclin,
Vitamin B und Vitamin C. Biklin und diese
Substanzen dürfen daher nicht in Spritzen,
Infusionsflaschen und Infusionsgeräten vermischt werden, da es sonst zu Wirkungsverlusten kommen kann. Jedes Arzneimittel
sollte separat gemäß der entsprechenden
Applikationsart und Dosierung verabreicht
werden.
10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben
10.1 Verabreichung in 2 – 3 Einzeldosen
pro Tag
a) Dosierung bei Erwachsenen und Kindern ab 6 Jahren
Erwachsene und Kinder ab 6 Jahren erhalten täglich 10 – 15 mg Amikacin pro kg Körpergewicht (KG) in 2 – 3 gleich großen Einzeldosen (d. h. 5 – 7,5 mg/kg KG alle 12 Stunden oder 3,5 – 5 mg/kg KG alle 8 Stunden).
Dies entspricht folgenden Dosierungen:
Biklin 100 mg (50 mg/ml Konzentrat zur
Herstellung einer Infusionslösung):
Körpergewicht
14 bis 20 kg
17 bis 25 kg
20 bis 30 kg
24 bis 35 kg
27 bis 40 kg
30 bis 45 kg
34 bis 50 kg
37 bis 55 kg
40 bis 60 kg
44 bis 65 kg
47 bis 70 kg
50 bis 75 kg
54 bis 80 kg
57 bis 85 kg
60 bis 90 kg
64 bis 95 kg
67 bis 100 kg
tägliche Gesamt- entsprechend
dosis
Amikacin
Biklin 100 mg
(mg)
(ml Konzentrat zur
Herstellung einer
Infusionslösung)
4 ml
5 ml
6 ml
7 ml
8 ml
9 ml
10 ml
11 ml
12 ml
13 ml
14 ml
15 ml
16 ml
17 ml
18 ml
19 ml
20 ml
200 mg
250 mg
300 mg
350 mg
400 mg
450 mg
500 mg
550 mg
600 mg
650 mg
700 mg
750 mg
800 mg
850 mg
900 mg
950 mg
1000 mg
Bei vitaler Indikation kann die Tagesdosis
kurzfristig und unter ständiger Kontrolle des
Patienten auf 1,5 g Amikacin (entspricht
30 ml Biklin 100 mg) gesteigert werden. Bei
Erwachsenen sollte eine Gesamtdosis von
15 g Amikacin (entspricht 300 ml Biklin
100 mg) nicht überschritten werden. Andere
vorher applizierte Aminoglykoside sind dabei anzurechnen.
17 bis 25 kg
25 bis 37 kg
34 bis 50 kg
42 bis 62 kg
50 bis 75 kg
59 bis 87 kg
67 bis 100 kg
tägliche Gesamt- entsprechend
dosis
Amikacin
Biklin 250 mg
(mg)
(ml Konzentrat zur
Herstellung einer
Infusionslösung)
2 ml
3 ml
4 ml
5 ml
6 ml
7 ml
8 ml
250 mg
375 mg
500 mg
625 mg
750 mg
875 mg
1000 mg
Bei vitaler Indikation kann die Tagesdosis
kurzfristig und unter ständiger Kontrolle des
Patienten auf 1,5 g Amikacin (entspricht
12 ml Biklin 250 mg) gesteigert werden. Bei
Erwachsenen sollte eine Gesamtdosis von
15 g Amikacin (entspricht 120 ml Biklin
250 mg) nicht überschritten werden. Andere
vorher applizierte Aminoglykoside sind dabei anzurechnen.
Biklin 500 mg (250 mg/ml Konzentrat zur
Herstellung einer Infusionslösung):
Körpergewicht
34 bis 50 kg
50 bis 75 kg
67 bis 100 kg
tägliche Gesamt- entsprechend
Amikacin
dosis
(mg)
Biklin 500 mg
(ml Konzentrat zur
Herstellung einer
Infusionslösung)
2 ml
3 ml
4 ml
500 mg
750 mg
1000 mg
Bei vitaler Indikation kann die Tagesdosis
kurzfristig und unter ständiger Kontrolle des
Patienten auf 1,5 g Amikacin (entspricht 6 ml
Biklin 500 mg) gesteigert werden. Bei Erwachsenen sollte eine Gesamtdosis von
15 g Amikacin (entspricht 60 ml Biklin
500 mg) nicht überschritten werden. Andere
vorher applizierte Aminoglykoside sind dabei anzurechnen.
b) Dosierung bei Kindern unter 6 Jahren
Kinder unter 6 Jahren erhalten eine Tagesdosis von 15 mg/kg Körpergewicht (KG),
aufgeteilt in 2 gleich große Einzeldosen. Die
Dosierung innerhalb der ersten 24 Stunden
sollte dabei wie folgt durchgeführt werden:
initial 10 mg/kg KG, nach 12 Stunden
7,5 mg/kg KG und dann alle 12 Stunden
7,5 mg/kg KG.
Dies entspricht folgenden Dosierungen:
Biklin 100 mg (50 mg/ml Konzentrat zur
Herstellung einer Infusionslösung):
Körpergewicht
5 kg
10 kg
15 kg
20 kg
25 kg
Initialdosis
entsprechend
Amikacin (mg)
1 ml
2 ml
3 ml
4 ml
5 ml
50 mg
100 mg
150 mg
200 mg
250 mg
0274-v836 -- Biklin 100 mg/250 mg/500 mg -- n
Fachinformation
Bikliny 100 mg/250 mg/500 mg
Körpergewicht
7 kg
14 kg
20 kg
27 kg
Folgedosis
2-mal täglich
entsprechend
Amikacin (mg)
1 ml
2 ml
3 ml
4 ml
50 mg
100 mg
150 mg
200 mg
c) Dosierung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Auf Grund der Kumulationsneigung von
Biklin wird bei eingeschränkter Nierenfunktion mit einer glomerulären Filtrationsrate
unter 70 ml/min entweder die Dosis reduziert oder das Dosierungsintervall verlängert. Die Verabreichung der vorgesehenen
Tagesdosis soll nur in 2 – 3 aufgeteilten Dosen erfolgen (nicht als Einmalgabe).
Verlängertes Intervall
Bei einer gleich bleibenden Einzeldosis von
7,5 mg Amikacin pro kg Körpergewicht (KG)
errechnet sich das richtige Dosierungsintervall durch Multiplikation des Serum-Kreatininwertes des Patienten:
– bei Messung in mg/dl mit dem Faktor 9,
– bei Messung in µmol/l mit dem Faktor 0,1
(es gilt 1 mg/dl = 88,4 µmol/l).
Eine Einzeldosis von 7,5 mg/kg KG entspricht folgenden Dosierungen:
Biklin 100 mg (50 mg/ml Konzentrat zur
Herstellung einer Infusionslösung):
Körpergewicht
7 kg
14 kg
20 kg
27 kg
34 kg
40 kg
47 kg
54 kg
60 kg
67 kg
74 kg
80 kg
87 kg
94 kg
100 kg
entsprechend
Einzeldosis
Amikacin
Biklin 100 mg
(mg)
(ml Konzentrat zur
Herstellung einer
Infusionslösung)
1 ml
2 ml
3 ml
4 ml
5 ml
6 ml
7 ml
8 ml
9 ml
10 ml
11 ml
12 ml
13 ml
14 ml
15 ml
50 mg
100 mg
150 mg
200 mg
250 mg
300 mg
350 mg
400 mg
450 mg
500 mg
550 mg
600 mg
650 mg
700 mg
750 mg
Biklin 250 mg (125 mg/ml Konzentrat zur
Herstellung einer Infusionslösung):
Mai 2003
Körpergewicht
17 kg
34 kg
50 kg
67 kg
84 kg
100 kg
entsprechend
Einzeldosis
Amikacin
Biklin 250 mg
(mg)
(ml Konzentrat zur
Herstellung einer
Infusionslösung)
1 ml
2 ml
3 ml
4 ml
5 ml
6 ml
0274-v836 -- Biklin 100 mg/250 mg/500 mg -- n
125 mg
250 mg
375 mg
500 mg
625 mg
750 mg
Biklin 500 mg (250 mg/ml Konzentrat zur
Herstellung einer Infusionslösung):
Körpergewicht
34 kg
67 kg
100 kg
Einzeldosis
entsprechend
Biklin 500 mg
Amikacin
(ml Konzentrat zur
(mg)
Herstellung einer
Infusionslösung)
1 ml
2 ml
3 ml
250 mg
500 mg
750 mg
Die Flüssigkeitsmenge sollte ausreichend
sein, um Biklin über eine Zeitspanne von
30 – 60 Minuten infundieren zu können. Bei
Kleinkindern und Säuglingen sollte die Infusionsdauer 1 – 2 Stunden betragen.
(Siehe auch Pkt. 6. ,,Nebenwirkungen‘‘, Abschnitt ,,Wichtige Hinweise für die Behandlung, Vorsichtsmaßnahmen‘‘.)
Der Rest des Konzentrates zur Herstellung
einer Infusionslösung ist nach Anbruch zu
verwerfen.
Reduzierte Dosis
Dauer der Anwendung
Bei chronischer Niereninsuffizienz und bekannter Kreatinin-Clearance berechnet man
die Erhaltungsdosis nach der Formel
Je nach Schwere der Infektion liegt die Behandlungsdauer zwischen 3 und 10 Tagen.
Die Sicherheit der Anwendung über einen
Zeitraum von 14 Tagen hinaus ist nicht belegt.
ClCr des Patienteng7,5 mg Amikacingkg KG
ClCr Normwert
(ClCr gemessen in ml/min).
Diese Dosis ist alle 12 Stunden zu geben.
Die Initialdosis beträgt 7,5 mg Amikacin/kg
KG.
Bei Niereninsuffizienz ist eine Kontrolle der
Nierenfunktion sowie des Amikacin-Serumspiegels erforderlich (s. Pkt. 6. ,,Nebenwirkungen‘‘, Abschnitt ,,Wichtige Hinweise für
die Behandlung, Vorsichtsmaßnahmen‘‘).
Die Amikacin-Werte sollten 30 – 90 min nach
Infusion nicht über 30 – 35 µg/ml liegen, wobei die angestrebte Spitzenkonzentration etwa 25 µg/ml beträgt und der Talspiegel unter 10 µg/ml liegen sollte.
Bei Patienten unter Hämo- bzw. Peritonealdialyse gibt man jeweils am Ende eines Dialysevorgangs einmalig die Hälfte der normalen Dosis.
10.2 Verabreichung als Einmaltagesdosis
Bei normaler Nierenfunktion kann Biklin
auch als einmal tägliche Dosis appliziert
werden. Der Serumspiegel kann dabei
35 µg/ml übersteigen.
Erwachsene und Kinder ab 6 Jahren erhalten eine Einmaldosis von 15 mg/kg KG alle
24 Stunden.
Säuglinge älter als 4 Wochen und Kleinkinder erhalten eine Einmaldosis von 15 – 20
mg/kg KG alle 24 Stunden.
11. Art und Dauer der Anwendung
Art der Anwendung
Biklin wird als intravenöse Kurzinfusion nach
vorschriftsmäßiger Verdünnung angewendet. Die Infusion sollte separat von anderen
Arzneimitteln erfolgen.
Vor der Anwendung ist das Biklin Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung auf
Ausfällungen und Farbveränderungen zu
kontrollieren. Es sollen nur klare Lösungen,
die höchstens schwach gelb gefärbt sind,
verwendet werden.
Die Zumischung zu Infusionslösungen
zwecks Verabreichung als Kurzinfusion ist
erst unmittelbar vor der Anwendung durchzuführen.
Geeignete Lösungsmittel für die intravenöse
Infusion sind:
– Natriumchlorid-Lösung 0,9 %,
– Glukose-Lösung 5 %.
Unter den empfohlenen Dosierungen sollten durch empfindliche Erreger verursachte
Infektionen innerhalb von 24 – 48 Stunden
auf die Therapie ansprechen. Tritt ein klinisches Ansprechen nicht innerhalb von 3 – 5
Tagen ein, so ist ein erneuter Empfindlichkeitstest des ursächlichen Erregers angezeigt. Ggf. sollte eine Alternativtherapie in
Erwägung gezogen werden.
12. Notfallmaßnahmen, Symptome und
Gegenmittel
Vordergründige Gefahr bei Biklin-Überdosierung ist, wie bei allen Aminoglykosiden,
eine potenziell nephro-, oto- und neurotoxische (neuromuskuläre Blockade) Wirkung.
Im Falle einer Überdosierung oder von toxischen Wirkungen wird Biklin abgesetzt und
ggf. die Elimination durch forcierte Diurese
beschleunigt (s. a. Pkt. 7. ,,Wechselwirkungen mit anderen Mitteln‘‘). Weiterhin wird die
Hämodialyse (oder die Peritonealdialyse)
zur Entfernung von Biklin aus dem Blut empfohlen. Dabei ist die Hämodialyse der Peritonealdialyse in der Effektivität überlegen.
Beim Neugeborenen sollte auch an die
Möglichkeit einer Austauschtransfusion gedacht werden.
Zur Soforttherapie bei neuromuskulärer
Blockade mit Atemlähmung ist die künstliche Beatmung erforderlich. Außerdem wird
als Antagonist Calcium in ionisierter Form
(z. B. als Gluconat oder Lactobionat in
10 – 20%iger Lösung) empfohlen.
13. Pharmakologische und toxikologische
Eigenschaften, Pharmakokinetik und
Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind
13.1 Pharmakologische Eigenschaften
Amikacin ist ein bakterizid wirkendes Aminoglykosid-Antibiotikum zur parenteralen
Anwendung, dessen Wirkungsspektrum vor
allem gramnegative Keime sowie Staphylokokken als einzige grampositive Spezies
umfasst.
Amikacin ist in der Regel wirksam gegen
E. coli, Klebsiella spp., Enterobacter spp.,
Providencia, Serratia, Proteus-Arten (indolpositiv und indol-negativ), Acinetobacter,
Nocardia asteroides, Citrobacter freundii,
Salmonellen, Shigellen, Pseudomonas aeruginosa sowie Staphylococcus aureus
3
Fachinformation
Bikliny 100 mg/250 mg/500 mg
(einschließlich der Penicillinase-bildenden
Stämme).
Bei den folgenden Erregern sollte die Empfindlichkeit durch Testung überprüft werden:
Haemophilus influenzae, Neisserien, Brucellen, Yersinia pestis, Francisella tularensis,
Mycobacterium avium, Mycobacterium fortuitum und Mycobacterium tuberculosis.
Als resistent zu betrachten sind die meisten
Streptokokken (einschließlich der Pneumokokken), Enterokokken, Anaerobier sowie
Stämme von Pseudomonas cepacia und
Pseudomonas maltophilia.
Eine sekundäre Resistenzentwicklung wird
selten beobachtet. Amikacin verfügt über
eine weitgehende Stabilität gegenüber Aminoglykosid-inaktivierenden Enzymen. Es
kann daher Bakterien hemmen, die gegen
Gentamicin und andere Aminoglykoside resistent sind.
13.2 Toxikologische Eigenschaften
a) Akute Toxizität
Die Toxizität von Amikacin ist mäßig ausgeprägt. Bei tierexperimentellen Untersuchungen fanden sich nach parenteraler Gabe
akute oto- und nephrotoxische Wirkungen.
Bei intramuskulärer Gabe betragen die
LD50-Werte des Affen über 1000 mg/kg KG.
b) Chronische Toxizität/Subchronische
Toxizität
In Langzeitstudien ließen sich toxische Effekte auf Blutchemie und Organhistopathologie nachweisen, aber nicht auf die Hämatologie.
c) Mutagenes und tumorerzeugendes
Potenzial
Amikacin wurde nur unzureichend bezüglich
mutagener Wirkungen untersucht. Genmutationstests bei Bakterien und Hefen verliefen negativ. Langzeituntersuchungen auf ein
tumorerzeugendes Potenzial liegen nicht
vor.
d) Reproduktionstoxizität
Es wurden teratogene Wirkungen bei Ratte
und Meerschweinchen festgestellt.
13.3 Pharmakokinetik
Amikacin wird nach oraler Gabe praktisch
nicht resorbiert und ist daher nur parenteral
anwendbar. Maximale Serumspiegel werden nach 1 – 2 Stunden erreicht. Die Serumhalbwertszeit beträgt 2,2 – 2,4 Stunden. Mit
einer Verlängerung der Halbwertszeit ist bei
niereninsuffizienten Patienten sowie bei
Früh- und Neugeborenen zu rechnen. Die
Plasmaproteinbindung beträgt 4 – 10 %.
Amikacin ist gut gewebegängig, passiert die
Plazentaschranke und wird mit der Muttermilch ausgeschieden. Die Diffusion in den
Liquor ist bei entzündeten Meningen ausreichend. In der Nierenrinde und der Innenohrflüssigkeit akkumuliert die Substanz. Aus
diesen tiefen Kompartimenten erfolgt eine
Elimination nur langsam.
Amikacin wird im Organismus nicht metabolisiert. Die Elimination erfolgt überwiegend renal (60 – 82 % werden in unveränderter Form innerhalb der ersten 6 Stunden
ausgeschieden), aber auch über die Galle.
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Amikacin ist hämodialysierbar und in geringem Maße auch peritoneal dialysierbar.
13.4 Bioverfügbarkeit
Entfällt.
14. Sonstige Hinweise
Beeinflussung von Laborwerten
Bei der Bestimmung von Aminosäuren im
Urin mittels der Ninhydrin-Reaktion kommt
es unter der Aminoglykosid-Therapie zu
überhöhten Werten (Aminoglykoside reagieren mit Ninhydrin).
Hinweise auf die Prädisposition bestimmter Substanzen für eine Kumulationsgefahr
18. Stand der Information
Mai 2003
19. Name oder Firma und Anschrift
des pharmazeutischen
Unternehmers
Bristol-Myers Squibb GmbH
Sapporobogen 6 – 8
80809 München
Telefon: (089) 121 42-0
Telefax: (089) 121 42-392
Postanschrift:
80632 München
Wie alle Aminoglykoside wird Biklin in der
Nierenrinde und im Innenohr angereichert.
Risikofaktoren, die die Gefahr oto- und
nephrotoxischer Reaktionen erhöhen
– Frühgeburt, hohes Alter;
– Niereninsuffizienz;
– Bestehender Hörschaden bzw. Vorerkrankungen im Hörbereich;
– Vorbehandlung mit anderen Aminoglykosid-Antibiotika bzw. Vorbehandlung mit
anderen nierenbelastenden Substanzen;
– Gleichzeitige Gabe anderer ototoxischer
oder nephrotoxischer Substanzen;
– Notwendigkeit einer hochdosierten (hohe
Serumspitzen- und Talspiegel) und langdauernden Biklin-Behandlung;
– Schock, Dehydratation;
– Sepsis;
– Schwere Begleit- und Grundkrankheiten
(z. B. Anämie, Diabetes, kardiovaskuläre
Dekompensation, Malignome).
In solchen Fällen sollte eine besonders engmaschige tägliche Überwachung der Nieren-, Gehör- und Vestibularfunktion erfolgen
(siehe auch Pkt. 6. ,,Nebenwirkungen‘‘, Abschnitt ,,Wichtige Hinweise für die Behandlung, Vorsichtsmaßnahmen‘‘).
15. Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.
Diese Arzneimittel sollen nach Ablauf des
Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.
Vor der Anwendung ist das Biklin Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung auf
Ausfällungen und Farbveränderungen zu
kontrollieren. Es sollen nur klare Lösungen,
die höchstens schwach gelb gefärbt sind,
verwendet werden.
Der Rest des Konzentrates zur Herstellung
einer Infusionslösung ist nach Anbruch zu
verwerfen.
16. Besondere Lagerund Aufbewahrungshinweise
Keine.
17. Darreichungsformen und
Packungsgrößen
Biklin 100 mg/250 mg/500 mg:
Durchstechflaschen mit 2 ml Konzentrat zur
Herstellung einer Infusionslösung
Packungen mit je 10, 50 und 100 Durchstechflaschen.
Zentrale Anforderung an:
BPI Service GmbH
FachInfo-Service
Postfach 12 55
88322 Aulendorf
0274-v836 -- Biklin 100 mg/250 mg/500 mg -- n
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