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1.3.2 Glukagon
gisch erschließen, was dahinter steckt. In der
Spalte „Interkonversion“ sind die wichtigsten
Glukagonwirkungen noch einmal hervorgehoben, da die Interkonversion im Zusammenhang mit den Glukagonwirkungen ein sehr beliebtes Prüfungsthema ist.
Stellen wir uns also vor, wir befänden uns im
Zustand des Substratmangels (Glucosemangel/Hungerzustand). Benötigt wird jetzt eine
schnelle Reaktion auf die fehlende „Zellnahrung“.
Am Glukagon-Hauptwirkort Leber (zentrale Rolle im Stoffwechsel, s. Tab. 3, S. 20) muss in
dieser Situation Glucose mobilisiert werden. Der effektivste
Weg ist, die angelegten Glykogenspeicher zu
leeren, also die Glykogenolyse zu aktivieren,
indem die Aktivität der Glykogenphosphorylase durch Interkonversion gesteigert wird.
Daneben hat die Leber noch eine weitere Möglichkeit, den Zuckerspiegel anzuheben. Sie synthetisiert Glucose aus Glycerin, Lactat, P
­ yruvat
oder glucogenen Aminosäuren, d. h. sie betreibt Gluconeogenese. Dafür beschleunigt
Gewebe
Wirkung auf Transkription
Glukagon die Reaktionen der Gluconeogenese, welche die nicht reversiblen Schritte der Glykolyse überbrücken, und ermöglicht so die effektive Neusynthese von Glucose.
Natürlich werden auch hier die entgegengesetzten Stoffwechselvorgänge gehemmt. Ein sehr
eindrucksvoller Mechanismus zeigt sich bei
der Interkonversion des „zweigesichtigen“ Enzyms Fructose-6-phosphat-2-kinase/Fructose2,6-bis­phosphatase. Dieses Enzym ist in der
phosphorylierten Form als Phosphatase aktiv,
in der dephosphorylierten als Kinase. Bedenkt
man jetzt, dass die Phosphorylierung cAMPabhängig über eine PK A ist und Glukagon
den cAMP-Spiegel anhebt, liegt das Gleichgewicht unter Glukagoneinfluss deutlich auf Seiten der Phosphatase. Das ist auch sehr sinnvoll, denn die Fructose-2,6-bisphosphatase hat
die Eigenschaft, Fructose-2,6-bisphosphat abzubauen. Fructose-2,6-bisphosphat wiederum
ist einer der bekanntesten und effektivsten allosterischen Aktivatoren der Phosphofructokinase, dem Schrittmacherenzym der Glykolyse.
Der Abbau von Fru-2,6-bisphosphat hemmt somit die Glykolyse.
Wirkung auf Interkonversion
Fazit
Aktivierung
–– Glykogenphosphorylase
–– Glykogenolyse h
Induktion
–– Glucose-6-phosphatase
–– Fructose-1,6-bisphosphatase
–– PEP-Carboxykinase
–– Pyruvatcarboxylase
Leber
–– Gluconeogenese h
Aktivierung
–– Fructose-2,6-bisphosphatase
–– Glykolyse i
Inaktivierung
–– Glykogensynthase
–– Glykogensynthese i
Repression
–– Glucokinase
–– Phosphofructokinase
–– Pyruvatkinase
Fettgewebe
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–– Glykolyse i
Aktivierung
–– Triglyceridlipase
–– Lipolyse h
Tab. 6: Glukagonwirkungen
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