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Ein Infoservice der BASF
Wachs in der Wand sorgt für Wohlfühlklima
Der Latentwärmespeicher Micronal® PCM der BASF fängt
2. Dezember 2009
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Christian Böhme
Corporate Media Relations
Tel. +49 621 60-20130
Fax +49 621 60-92693
[email protected]
Temperaturspitzen im Haus wirksam ab
Sommer, Sonne, Sonnenschein – was man sich im Winter herbeigesehnt hat, kann
Die Story
auch schnell zu viel werden. Vor allem moderne Leichtbauhäuser und Bürokomplexe
aus Stahl und Glas, deren transparente Fassade wie ein Treibhaus wirkt, werden
dann schnell zur Sauna. Eine Lösung bietet die BASF mit Micronal® PCM, einem mikroverkapselten Latentwärmespeicher auf der Basis von Paraffinwachs, der – integriert
in Baustoffen – überschüssige Wärme schluckt. Entscheidend für die Wirkung von
Micronal® PCM als Wärmepuffer sind die physikalischen Phänomene beim Übergang des Wachses vom festen in den flüssigen Zustand. Denn bei diesem Phasenübergang wird sehr viel Wärmeenergie – die sogenannte Latentwärme – absorbiert,
ohne dass sich die Temperatur des Materials dabei verändert. Diesen Effekt schätzt
man an heißen Tagen auch bei den Eiswürfeln im Getränk, die beim Schmelzen
große Mengen an Wärme aufnehmen und den Drink so lange kalt halten (siehe
Die Mikrometer kleinen Kügelchen des
Latentwärmespeichers Micronal® PCM
lassen sich gut in Standardbaumaterialien
wie Gips und Zement einarbeiten und
wirken dort jahrzehntelang als Wärmepuffer. (Fotos: Deutscher Zukunftspreis)
Infokasten).
Ganz so eisig sollen die Temperaturen in Wohn- und Büroräumen jedoch gar nicht
sein, weshalb die Entwickler der BASF statt Wasser hochreine Paraffinwachse als
Latentwärmespeicher (auch bekannt als Phase Change Materials oder PCM) ausgewählt haben, deren Schmelzpunkte auf die klimaspezifischen Anforderungen von
Gebäuden optimiert wurden. Die Wachse in Micronal® PCM verflüssigen sich je
nach Anwendung bei 23 °C oder 26 °C. Dabei absorbieren sie aus der Umgebung
große Wärmemengen und bremsen so eine weitere Temperaturerhöhung des
Raums. Nachts, wenn die Umgebungstemperaturen fallen, wird die gebundene
Wärme beim Erstarren des Wachses wieder frei, und der Wärmespeicher ist bereit
für einen neuen Sommertag.
So weit die physikalische Theorie. Aber wie lässt sich schmelzendes Wachs in der
Praxis sicher in Baustoffe wie Wandputz, Mörtel oder Gipsplatten integrieren?
„Unsere Lösung ist die Mikroverkapselung“, antwortet Marco Schmidt vom Unternehmensbereich Dispersions & Pigments der BASF. „Wir ummanteln mikroskopisch
kleine Wachströpfchen mit einer praktisch unzerstörbaren Hülle aus Acrylglas, die
selbst Bohrern und Sägen widersteht. Dank dieser undurchdringlichen Kapsel kann
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Der Latentwärmespeicher Micronal® PCM der BASF fängt
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kein Wachs austreten.“ Mit einer Partikelgröße von wenigen Mikrometern lassen sich die
winzigen Kapseln entweder als Dispersion oder Pulver gut in Putz und Mörtel einarbeiten.
Je nach Material ist dabei ein Anteil von 20 bis 40 Prozent Micronal® PCM möglich.
Der Kühleffekt, der sich mit den innovativen Micronal® PCM-Produkten erzielen lässt, liegt
mit etwa 3 °C bis 4 °C fast in der Größenordnung herkömmlicher Klimaanlagen, die typischerweise auf eine Temperaturdifferenz von 6 °C dimensioniert sind. „Das macht Kühlgeräte
entweder ganz überflüssig, oder sie können zumindest wesentlich kleiner ausgelegt werden“,
sagt Dr. Peter Schossig vom Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) in Freiburg,
mit dem die BASF bei der Entwicklung von PCM seit 1999 eng zusammenarbeitet. Anders
als eine Kühlanlage sei Micronal® PCM zudem komplett wartungsfrei, betont Schossig. In
Belastungstests ließen die Fraunhofer-Forscher das Material rund 10.000 Mal schmelzen
und wieder erstarren und simulierten so einen Dauereinsatz von gut 30 Jahren. „In diesen
Tests konnten wir keinerlei Beeinträchtigungen von Funktion oder Material beobachten“,
sagt Schossig überzeugt. Das entspricht der Qualitätsstufe A des RAL-Gütesiegels PCM.
In den vergangenen Jahren hat Micronal® PCM den Sprung vom Labor in die praktische
Anwendung erfolgreich vollzogen. Im sonnigen Freiburg, unweit vom ISE, wurde beispielsweise
2005 das Sonnenschiff, ein zukunftsweisender Gebäudekomplex mit 6.500 Quadratmetern
Verkaufs-, Büro- und Wohnfläche, fertiggestellt. Im Winter minimieren konsequente Dämmung
und die Ausnutzung der einfallenden Sonnenenergie die Energiekosten des Sonnenschiffs,
das weitgehend ohne Heizung auskommt. „Allerdings erfordert diese Bauweise ebenso innovative Ideen, wenn es um den Schutz vor zu viel Sonne im Sommer geht“, sagt SonnenschiffArchitekt Rolf Disch. Ein wichtiger Teil im Kühlkonzept des Hauses seien neben schattenspendenden Jalousien die PCM-Baumaterialien. „So können wir komplett auf energieintensive Klimaanlagen verzichten.“ Das spart Energiekosten und mindert letztlich auch den
Ausstoß von Kohlendioxid in die Erdatmosphäre, wie es internationale Klimaschutzabkommen verlangen. Auf diese Weise wirkt Micronal® PCM dem Treibhauseffekt nicht
nur in Gebäuden, sondern auch auf globaler Ebene entgegen.
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Der Latentwärmespeicher Micronal® PCM der BASF fängt
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BASF produziert Micronal
®
PCM im Ludwigshafener Stammwerk. Das Unternehmen ist
Die Perspektive
der weltweit führende Hersteller von mikroverkapselten Latentwärmespeichern. Eine Reihe
von Industriepartnern führt PCM-Baustoffe auf der Basis von Micronal® PCM: Maxit clima®
beispielsweise ist ein PCM-Gipsputz von Weber maxit, der für die Temperaturregulierung in
Innenräumen verwendet wird. Die Firma H+H Deutschland hat den Latentwärmespeicher
der BASF in die Porenbetonsteine integriert. National Gypsum, USA, bietet Micronal® PCM
in Form von Gipsbauplatten an. Erhältlich sind auch Lehmbauplatten der Firma Lebast
sowie Kühldeckenelemente von Illkazell. Viele weitere Produkte sind in der Entwicklung.
Der seit 2006 europaweit vorgeschriebene Energiepass für Gebäude wird das Bewusstsein
für den hohen Energiebedarf traditioneller Klimaanlagen weiter schärfen und innovativen
Kühlkonzepten mit PCM-Baustoffen weiteren Vorschub leisten. Er ordnet jedes Haus einer
Energieeffizienzklasse zu und soll Käufern oder Mietern so bei der Auswahl von Immobilien
mit möglichst niedrigen Nebenkosten bei vergleichbarer Ausstattung helfen.
Die Grafik
Micronal ® PCM – Wärmepuffer für heiße Tage
Die auf das Haus treffende Sonnenenergie
heizt die Innenräume auf. Ab ca. 26 °C
beginnt das mikroverkapselte Wachs zu
schmelzen und nimmt die überschüssige
Wärme auf.
Bei sinkenden Temperaturen in der Nacht
erstarrt das Wachs wieder. Die dabei
abgegebene Wärme kann durch Lüften
aus dem Raum entfernt werden.
Micronal® PCM-Kügelchen lassen sich
sehr gut in Standardbaumaterialien wie
Gips, Zement und Holzfasern einarbeiten.
Paraffinwachs
Acrylglas
Verkapselt in eine hochfeste Hülle aus
Acrylglas, behält das Wachs auch nach
Jahrzehnten seine Funktion als Wärmepuffer.
z. B. Gips oder Zement
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Im Wandel steckt die Wärme
Der Infokasten
Latentwärme nennt die Wissenschaft jene Energiemenge, die ein Stoff beim Übergang
von einer Phase zur nächsten benötigt – etwa von Eis zu Wasser oder von Wasser zu
Dampf. Latent, weil sie sich nicht in Form von Temperaturunterschieden bemerkbar
macht. Dank ihr entzieht der schmelzende Eiswürfel der ihn umgebenden Flüssigkeit
große Wärmemengen und hält den Longdrink auch im Sommer lange kalt. Denn um ein
Kilo Eis von 0 °C zu schmelzen, sind ganze 330 Kilojoule vonnöten – mit der gleichen
Energiemenge lässt sich das kalte Wasser auf rund 80 °C erhitzen. Noch viel mehr
Energie (zirka 2.200 kJ/kg) schluckt das Verdampfen von 100 °C heißem Wasser zu
Wasserdampf derselben Temperatur.
Die Menge der gespeicherten Energie und die Temperatur ihrer Phasenübergänge
hängen stark vom Material ab. In Paraffinwachsen – wie denen in Micronal® PCM –
entscheidet darüber vor allem die Länge der Kohlenwasserstoff-Moleküle: Während
Paraffin mit einer Kettenlänge von 16 Kohlenstoff-Atomen bei etwa 20 °C schmilzt,
benötigen Ketten mit 18 Kohlenstoff-Atomen dafür bereits 28 °C. So lassen sich
durch die Wahl der Kettenlänge Schmelzpunkte zwischen 6 °C und 60 °C einstellen.
Das Prinzip des Latentwärmespeichers funktioniert auch in umgekehrter Richtung, etwa
in Handwärmern auf der Basis einer Natriumacetat-Lösung. Hier wird die beim Erstarren
frei werdende Wärme genutzt. Die gezielte Abgabe der gespeicherten Energie beruht auf
einem physikalischen Trick: Durch die große Reinheit der Lösung bleibt diese auch bei
Temperaturen weit unter dem Schmelzpunkt zunächst flüssig. Erst bei Bedarf wird
gezielt die Kristallisation ausgelöst, die den Handwärmer dann über Stunden auf rund
58 °C erwärmt. Der Beutel mit dem erstarrten Salz lässt sich anschließend im heißen
Wasserbad wieder aufladen.
Weitere Informationen:
http://www.micronal.de
http://www.bine.info
http://www.ise.fraunhofer.de
http://www.deutscher-zukunftspreis.de/content/nominierte-2009
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