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festgehalten
Die Veranstaltungen der Chemieverbände rheinland­Pfalz
inhAlt
einBlick in die Wirtschaft
>> unternehmensbesichtigung:
Zu Besuch bei der BASf
>> ethik in der Wirtschaft:
leitlinien bei michelin
>> marketing:
guerilla­marketing bei Sebapharma
>> Wie funktioniert Controlling im unternehmen?
Aus der Praxis von röchling Automotive
>> Corporate Security:
Vielfältige Aufgaben bei der BASf
>> nachgefragt:
gelebte Chemie­Sozialpartnerschaft
eDitoriAl
Zu zeigen wie Wirtschaft funktioniert, war das Ziel des zweitägigen
lehrerseminars »einBlick in die Wirtschaft«. entsprechend abwechs­
lungsreich fiel das Programm aus. referenten aus mehreren mitglieds­
unternehmen berichteten aus dem Arbeitsalltag des Controllings, des
marketings oder der Standortsicherheit. Auch ethik in der Wirtschaft
und die Chemie­Sozialpartnerschaft waren zwei themen.
ein Werksbesuch bei der BASf Se rundete das Seminar ab. Besonders
interessant war die Besichtigung der Ausbildungsstätten, in denen sich
die lehrer über die zukünftigen Anforderungen an ihre Schüler infor­
mieren konnten.
Die lehrerfortbildungen der Chemieverbände sind teil der Schulför­
derung. Sie sollen die schulische und betriebliche Ausbildung näher
zusammenbringen.
>>
Stefanie lenze | Chemieverbände rheinland­Pfalz
Was muss ein unternehmen tun,
um erfolgreich zu sein?
einBlick in die Wirtschaft | neustadt an der Weinstraße
unternehmenSBeSiChtigung
mArketing
Was ist ein Verbundstandort? Wie viele kilometer lei­
tungen gibt es auf dem gelände? Wer hilft bei einem Vor­
fall im Werk? Antworten auf diese fragen erhielten die
teilnehmer des lehrerseminars während des Werks­
besuchs bei der BASf Se in ludwigshafen. nach einer
führung durch das Besucherzentrum besichtigten die leh­
rer das Werksgelände. Dabei konnten sie einen Blick in
die Ausbildungsstätten der BASf werfen.
ein unternehmen ist dann erfolgreich, wenn seine Produkte oder Dienstleis­
tungen nachgefragt werden. für die Vermarktung und die kundengewinnung ist
das marketing verantwortlich. Aber nicht jeder Betrieb kann sich mit teuren
kampagnen die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit sichern. Wie man mit einem
kleinen Budget großes leisten kann, zeigte harald Düster von Sebapharma
gmbh und Co. kg, dem hersteller von medizinischer hautreinigung und ­pflege.
Zu Besuch bei der BASf
Wie der Bewerbungsprozess für Auszubildende aussieht,
erklärte klaudia Czipri. ein thema war das ab 2013 gel­
tende neue Auswahlverfahren der BASf. Die elektro­
nische eignungsdiagnostik wird zukünftig die Bewerber
notenunabhängiger auswählen.
einiges über die Sicherheitsphilosophie der BASf er­
fuhren die teilnehmer in der umweltzentrale. Die mitar­
beiter überwachen rund um die uhr die Wassertempera­
tur der Wasserwerke, die Werte der Steamcracker und
die Produktionsanlagen. ein Sicherheitssystem leitet jede
Abweichung sofort in die Zentrale, wo umgehend über
einen einsatz mit den werkseigenen Spezialfahrzeugen
entschieden wird. eines davon konnten die lehrer ab­
schließend aus der nähe in Augenschein nehmen.
guerilla­marketing bei Sebapharma
Das unternehmen aus Boppard behauptet sich dank eines ausgefeilten »gueril­
la­marketings« erfolgreich auf dem globalen markt. Sebapharma konzentriert
sich auf nischenmärkte und will durch leistung, Sicherheit und Vertrauen über­
zeugen: »Qualität durch forschung« steht nicht nur für die Produktphilosophie.
So etablierte sich sebamed weltweit als Sportler­ und gesundheitsmarke. Vo­
raussetzung ist ein authentisches image und ein stimmiger marketingplan, der
kommunikation, Distribution sowie Preis­ und Produktionspolitik berücksichtigt.
Beispiele aus der marketingstrategie
>> Ausstattung von Sportlern oder Wettkämpfen mit sebamed­Pflege­
produkten.
>> organisation eigener Sportevents wie des sebamed BikeDays.
>> Pr­kampagnen in kooperation mit magazinen wie uniCum.
Dafür suchte sebapharma Deutschlands sportlichsten Studenten,
der das gesicht einer neuen kampagne wird.
>> Schulungen im Werksverkauf und Praxistage für Schüler.
>> Distribution in Apotheken und Drogerien.
ethik in Der WirtSChAft
leitlinien bei michelin
unternehmen verstehen sich als teil der gesellschaft, in der sie
ihre leistungen erbringen. in diesem kontext spielen unterneh­
menskultur und soziale Verantwortung eine große rolle. Wie sich
diese in einem unternehmen entwickeln und das handeln der
mitarbeiter und der geschäftsführung leiten kann, erklärte ulrike
Dalheimer vom reifenhersteller michelin Ag & Co. kgaA in
Bad kreuznach.
Die vor zehn Jahren formulierte Charta »leistung und Verantwor­
tung« ist ein leitfaden für nachhaltiges Wachstum. Aus der unter­
nehmenshistorie wurden fünf Werte definiert, die sich als hand­
lungsgrundsätze in dem umweltmanagement der Standorte
wiederfinden. Diese Werte sind: Achtung vor den kunden, Ach­
tung vor den menschen, Achtung vor den Aktionären, Achtung vor
der umwelt und Achtung vor den fakten. Auch die mitarbeiter
sind in diese unternehmenskultur eingebunden. unter dem motto
»Wir bringen Sie weiter« können sie auf Verbesserungsvorschläge
oder gute ideen aufmerksam machen.
»Der Daseinszweck des Unternehmens
lässt sich nicht auf seine bloße wirtschaftliche Dimension beschränken.«
Édouard Michelin, 2002
Inis Laußat,
Röchling Automotive KG
Wie funktioniert Controlling im
Unternehmen?
Aus der Praxis von Röchling Automotive
Kein Unternehmen kann auf Controlling verzichten, denn
hier werden alle betriebswirtschaftlichen Informationen
gesammelt und aufbereitet. Controlling sorgt nicht nur
dafür, dass die Kosten nicht aus dem Ruder laufen. Vom
monatlichen Abschluss bis zu jahrelangen Investitions­
projekten ist das Controlling in die Entscheidungen der Ge­
schäftsführung eingebunden. Auch die Analyse einzelner
Produkte oder Kundenprojekte und die Verbesserung von
Abläufen gehören dazu.
»Bei Inis Laußat laufen ca. 5.000
aktive Produkte an 23 Standorten
auf vier Kontinenten zusammen.«
Inis Laußat von Röchling Automotive KG in Worms erklärte
die Anforderungen an das Controlling mit Beispielen aus
der Praxis des Automobilzulieferers. Gerade in dieser Bran­
che tragen die Controller eine große Verantwortung, denn
der hohe Entwicklungsdruck durch die Autobauer erfordert
seitens der Zulieferer oft ganz neue Entwicklungsprozesse.
Darum erhält jeder Kostenblock an jedem Standort einen
eigenen Verweis in der SAP-Software. Die Produktion per
Handarbeit oder vollautomatisierter Fertigung fließt genau­
so in die Neukalkulation des Produkts ein, wie die Ände­
rung von Materialkosten oder die Kennzahlen zum Strom­
verbrauch. Entsprechend umfangreich kann das Controlling
sein – je detaillierter die Daten, umso leichter die Verbes­
serung der Prozesse und genauer die Prognosen. Ziemlich
schnell wird klar: Ohne Controlling läuft im Produktions­
betrieb nichts.
Manfred Jilg,
BASF SE
Corporate Security
Vielfältige Aufgaben bei der BASF
Wenn man im Zusammenhang mit der Wirtschaft an Sicherheit denkt, fallen
einem als erstes die Schlagworte Produktsicherheit und Umweltschutz ein.
Aber ein Unternehmen muss auch die Sicherheit seiner Mitarbeiter gewähr­
leisten, genauso wie es den Schutz seiner Anlagen und des geistigen Eigen­
tums sicherzustellen hat, so Manfred Jilg von der BASF SE. Um all diesen Auf­
gaben gerecht zu werden, verfügt die BASF über eine Sicherheitsabteilung,
eine Werkfeuerwehr samt Equipment, eine arbeitsmedizinische Abteilung und
eine Umweltschutzorganisation.
Daher sind auch Aufgaben wie die Sicherheitsberatung für reisende Mitarbei­
ter genauso wie der Personenschutz im Zuständigkeitsbereich der Corporate
Security angesiedelt. Diese muss bei Verstößen gegen die Standortordnung der
BASF SE oder bei Nichtbeachtung von Compliance-Regeln Ermittlungen aufneh­
men – genauso wie bei unternehmensbezogenen Straftaten von Mitarbeitern.
Risiken wie Industriespionage, Sabotage oder Diebstahl zu vermeiden ist eine
darüber hinausgehende wichtige Aufgabe. Deswegen gibt es Ausweiskontrol­
len für alle Personen und Zufahrtskontrollen für die Fahrzeuge. Das gesamte
BASF-Gelände ist zudem videoüberwacht und mit einer Perimetersicherung ver­
sehen. Prävention steht bei all diesen Maßnahmen im Vordergrund. Sicherheit
in und für Unternehmen ist eben viel mehr, als man zuerst glaubt.
einBlick in die Wirtschaft | neustadt an der Weinstraße
nAChgefrAgt
Dirk meyer, geschäftsführer
beim Bundesarbeitgeber­
verband Chemie e.V. (BAVC)
kleine und mittelständische unternehmen prägen die
chemische industrie in Deutschland. Durch eine mit­
gliedschaft im Verband können sie ihre Anliegen in
die Debatten mit gewerkschaften, Politik und Öffent­
lichkeit einbringen. Dirk meyer sprach über die
Aufgaben des BAVCs und die Besonderheiten der
Chemie­Sozialpartnerschaft.
ein eingespieltes System haben mit regionaler tarif­
hoheit und einheitlichen Abschlüssen auf Bundes­
ebene. Das A und o besteht darin, die jeweiligen
mitglieder einzubeziehen und auch bei gegenläufiger
interessenlage einen für beide Seiten tragfähigen
kompromiss zu erreichen.
herr meyer, Sie sagten in ihrem Vortrag, tarifpolitik sei
mehr als das feilschen um Prozente.
Charakteristisch für die Chemie ist der vertrauens­
volle umgang der tarifparteien und der sachliche Stil
der Verhandlungen, die von pragmatischer interes­
senvertretung geprägt sind. im laufe der Jahre ist
ein differenziertes instrumentarium entstanden. Die­
ses »Bauwerk« umfasst flexible tarifverträge, außer­
tarifliche Sozialpartner­Vereinbarungen, zum Beispiel
zur Chancengleichheit und die Zusammenarbeit in
gemeinsamen einrichtungen, etwa der Chemie­Stif­
tung Sozialpartner­Akademie (CSSA).
natürlich geht es in tarifrunden auch um die Prozent­
zahlen einer entgelterhöhung. BAVC und ig BCe ge­
stalten als tarifparteien darüber hinaus innovative
tariflösungen für die Beschäftigten und die Arbeitge­
ber, sei es beim umgang mit der Demographie, beim
Ausbau der Altersvorsorge oder bei den Ausbildungs­
chancen für junge menschen.
Wie kommen eigentlich tarifverträge zustande?
Was ist das Besondere an der Chemie­Branche?
tarifverhandlungen sind komplex, spannend und je­
des mal anders. Wichtig ist, dass wir in der Chemie
»Wir sind auf diese Veranstaltung gekommen,
um einen direkten Kontakt mit den Unternehmen aufzubauen. Wir versuchen gemeinsam
mit den Unternehmen, Schüler in die Ausbildung zu bringen. Wir müssen oft klar machen,
dass eine Ausbildung nur der erste Schritt zu
einer weiteren Spezialisierung ist.
«
impressum | herAuSgeBer: Chemieverbände rheinland­Pfalz, Bahnhofstraße 48, 67059 ludwigshafen, telefon 06 21­5 20 56 ­0, telefax 06 21­5 20 56 ­20, info@chemie­rp.de, www.chemie­rp.de,
reDAktion: Stefanie lenze, fotoS: marcel hasübert, mh­foto.de, geStAltung: [email protected], köln, DruCk: prints + forms gmbh & Co. kg, mannheim, Auflage: 400, Stand: August 2012
Die Veranstaltung fand am 20./21.6.2012 in neustadt an der Weinstraße statt.
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