Gesunderhaltung und Krankheiten der Atemwege Wenn die Luft wegbleibt Eine funktionierende Atmung erscheint uns selbstverständlich. Erst wenn die Funktion eingeschränkt ist, bemerken wir, wie bedeutsam die Atmung für das Wohlbefinden ist. Gesunderhaltung der Atmungsorgane Der Faktor, der für die Atemwege die größte Belastung darstellt, ist das Rauchen. Ebenfalls belastend sind Staub und Abgase in der Luft. Grundsätzlich ist eine tiefe Atmung gesünder als eine flache Atmung, Bauchatmung ist der Brustatmung vorzuziehen. Diese sorgt für eine gute Durchlüftung aller Teile der Lunge. Viele Arten des Gesundheitstrainings und Entspannungsmethoden, wie z. B. Tai Chi, Ismakogie, Yoga und autogenes Training, legen besonderen Wert auf eine richtige Atmung. Sport wirkt sich positiv auf die Atmung aus. Selbstreinigung der Lunge: Die Haut der Atemwege ist mit einer Flimmerhaut ausgekleidet. Sie produziert einen Schleim. In der Schleimschicht befinden sich Härchen, die den Schleim hinauf zum Kehlkopf transportieren, wo er in den Magen abgeschluckt wird. Mit dem Schleim werden eingeatmete Staubpartikel und Krankheitserreger aus der Lunge transportiert. Schon klar: Niemand raucht Tabak, weil es gesund ist, sondern weil es sich um eine Suchterkrankung handelt. Trotzdem seien an dieser Stelle einige Fakten zur Gesundheitsgefährdung durch Rauchen genannt. Die Schadstoffaufnahme beim Tabakrauchen ist groß: Wer über einen Zeitraum von 20 Jahren täglich 20 Zigaretten raucht, führt den Lungenschleimhäuten jedes Jahr 300 g Staub und eine Tasse Teer zu. Die Lebenserwartung sinkt – statistisch gesehen – um sechs Jahre (bzw. ca. 22 Minuten pro Zigarette). Das Nikotin verursacht Durchblutungsstörungen, das Kohlenmonoxid Sauerstoffmangel in allen Organen. Auch Giftstoffe wie Blausäure, Benzol und Benzopyren sind im Zigarettenrauch nachweisbar. Der Tabakkonsum erhöht zudem die Wahrscheinlichkeit für Krebs, Atemwegserkrankungen (z. B. Asthma, COPD) und Gefäßerkrankungen (z. B. Herzinfarkt, Schlaganfall). Sport wirkt sich gesundheitsfördernd auf die Atemwege aus. Infektionskrankheiten der Atemwege Unterschiedlichste Erreger können die Atemwege befallen. Meist handelt es sich um Viren und Bakterien. Ist die Nase betroffen, so spricht man von einem Schnupfen. Ist der Rachenraum betroffen, handelt es sich um einen Husten. Auch der Kehlkopfdeckel kann befallen werden. Eine Kehlkopfdeckelentzündung kann bei Säuglingen und Kleinkindern zu Atemproblemen führen. Rauchen ist eine der Hauptursachen für eine erektile Dysfunktion (Impotenz). Hauptmerkmale eines Schnupfens sind eine laufende Nase und die Verstopfung der Nase durch das Anschwellen der Schleimhäute. Dringt der Erreger tiefer in die Atemwege vor, kann es zu einer Bronchitis (Entzündung der Bronchien) und einer Lungenentzündung kommen. Eine chronische Bronchitis mit immer wiederkehrenden Infektionen kann entstehen, wenn die Atemwege durch Staub oder Rauchen geschwächt sind. In diesem Fall sind die Flimmerhaare der Atemwege geschädigt und können diese nicht ausreichend von Schleim und Krankheitserregern befreien. Bei einer Lungenentzündung werden Teile der Lunge von einem Virus oder Bakterium befallen und verschleimen. Zur Diagnose klopft der Arzt von außen die Lunge ab. Dort, wo das Lungengewebe verschleimt ist, klingt das Klopfen nicht hohl sondern dumpf. Aufgrund der Verschleimung verringert sich das Lungenvolumen. Man kommt schneller außer Atem. Der Körper versucht dies durch eine Erhöhung der Atemfrequenz Hib-Infektionen und Diphterie sind bakterielle Kehlkopfdeckelentzündungen bei Kindern, die infolge von Erstickungsanfällen zum Tod führen können. auszugleichen. Der Atem wird flacher und schneller. Da Atmung und Herzschlag direkt zusammenhängen, erhöht sich auch der Puls. Aus diesem Grund ist eine Lungenentzündung auch belastend für das Herz. Eine Lungenentzündung ist eine häufige Komplikation bei bettlägrigen älteren Patienten. Durch den Bewegungsmangel und die liegende Position wird die Lunge nicht gut genug belüftet. Dies begünstigt die Entstehung einer Lungenentzündung, die bei geschwächten Patienten zum Tod führen kann. Wenn ein Erreger über das Verbindungsstück zwischen Rachen und Mittelohr, das Ohrtrompete genannt wird, aufsteigt, so entsteht eine Mittelohrentzündung. Es handelt sich also eigentlich um einen „Schnupfen“ des Ohres. Der entstehende Schleim drückt oft von innen auf das Trommelfell und verursacht stechende Schmerzen. Asthma bronchiale Asthma ist eine chronische, entzündliche Erkrankung der Atemwege (insbesondere der Bronchien) mit dauerhaft bestehender Überempfindlichkeit gegen verschiedene Reize. Asthmatiker leiden an anfallsweiser Luftnot infolge einer Verengung der Atemwege. Diese Atemwegsverengung wird durch eine vermehrte Sekretion von Schleim, eine Verkrampfung der Bronchialmuskulatur und die Bildung von Ödemen der Bronchialschleimhaut verursacht. Das Inhalieren von Cortison weitet die Bronchien und wirkt entzündungshemmend. Ein Ödem ist eine Wassereinlagerung im Gewebe. Fünf Prozent der Erwachsenen und sieben bis zehn Prozent der Kinder leiden an Asthma bronchiale. Man unterscheidet allergisches Asthma und nicht allergisches Asthma. Als auslösende Faktoren werden Tabakkonsum, Medikamentenüberempfindlichkeit, Infektionen der Atemwege, Raumsprays sowie verschiedene Chemikalien diskutiert. Pneumothorax Der Pneumothorax ist ein meist akut auftretendes, je nach Ausprägung lebensbedrohliches Krankheitsbild, bei dem Luft in den Pleuraspalt gelangt, wodurch die Verbindung zwischen Rippenfell und Lungenfell gelöst wird. Die Ausprägung reicht von minimalen Luftmengen, die vom Patienten kaum bemerkt werden, über einen einseitigen Lungenkollaps bis hin zum Ventilpneumothorax, bei dem akute Lebensgefahr besteht. Ein Pneumothorax tritt meist infolge eines Unfalls mit Rippenbruch auf, bei dem die gebrochene Rippe das Rippenfell verletzt. Bei einem einseitigen Lungenkollaps ist die Atmung stark eingeschränkt. Ein Ventilpneumothorax ist ein Krankheitsbild, bei dem mit jedem Atemzug mehr und mehr Luft in den Pleuraspalt eindringt und der so entstehende Druck die Lunge und später sogar das Herz in seiner Funktion behindert. Der Pneumothorax wird operativ behandelt, indem ein Schlauch in den Brustkorb eingesetzt und die Luft abgesaugt wird. Nach einiger Zeit entfaltet sich die Lunge wieder. Bei dieser Computertomographie sieht man, dass der linke Lungenflügel kollabiert ist.