39 KAPITEL D Atome im äußeren Feld 1. Atome im B-Feld a) Einleitung Bei Vorliegen eines äußeren Feldes können Drehimpulse im halbklassischen Bild gegenüber diesem diskrete Richtungen einnehmen. Man unterscheidet den Zeeman-Effekt im B-Feld und den Starkeffekt im E-Feld. Die Aufspaltungsbilder unterscheiden sich deutlich. Außerdem unterscheiden sie sich für schwache und starke Felder, wobei das Vergleichsfeld das sein kann, das zu einer Termverschiebung führt, die mit der Feinstruktur vergleichbar ist, d.h. bei der die Wechselwirkungsenergie mit dem Magnetfeld mit der Energie der Spin-Bahnkopplung vergleichbar wird, oder das Feld, bei dem die magnetische Wechselwirkungsenergie vergleichbar mit der elektrostatischen Energie im Atom wird. Bei der Aufspaltung im Magnetfeld spricht man im ersten Fall vom Paschen-Back Effekt, im zweiten vom Landaubereich. b) Aufspaltungsmuster im Zeeman-Effekt Im Magnetfeld kann im Prinzip L, S oder J Richtungsquantelung zeigen. Bei LS-Kopplung und schwachem B-Feld, also im Bereich des Zeeman-Effektes nimmt S relativ zu L eine feste Richtung ein. J gyriert um die Magnetfeldrichtung, wobei L und S gemeinsam um J gyrieren. Hierbei mitteln sich die Komponenten aller Drehimpulse zu Null bis auf Jz. Die Quantenbedingung muß also auf Jz angewandt werden J z = mh/ m nennt man die magnetische Quantenzahl. Sie kann die Werte m = 0, ±1, ±2,...±J annehmen. Der Term spaltet also in 2J+1 Unterniveaus auf. Da ∆W = µ · B und µz ~Jz, , ist die Termaufspaltung äquidistant. Der Zeeman-Effekt ist ein wichtiges Werkzeug für die Termanalyse. Er wird außerdem zur Ausmessung von Magnetfeldern in Plasmen, z.B. an der Sonnenoberfläche ausgenutzt. Als Beispiel wird das Doublett der Na-D Linien betrachtet. Die Linien entsprechen einem Übergang 32S - 32P Die Feinstruktur führt für l ≠ 0 zu Termen mit j = l ± s. Der untere Term 32S1/2 spaltet nicht auf, der obere spaltet in die Terme 32P3/2 und 32P1/2 auf. Der Übergang 32S1/2 - 32P3/2 führt zu λ1 = 589,0 nm, 32S1/2 - 32P1/2 führt zu λ2 = 589,6 nm. Durch den Zeeman-Effekt spaltet 32S1/2 in 2 Terme mit m = ± 1/2 32P3/2 in 4 Terme mit m = ± 1/2, ± 3/2 32P1/2 in 2 Terme mit m = ± 1/2 siehe Abb. 24 40 Abb. 24: Zeeman Effekt der Na D Linien Bei Beobachtung senkrecht zum Magnetfeld zeigen die Übergänge mit ∆m = ±1 lineare Polarisierung senkrecht zu B (σ-Komponente), die mit ∆m = 0 lineare Polarisierung parallel zu B (π-Komponenten). Die Polarisierung überlegt man sich am besten am klassischen ZeemanEffekt (s. nächsten Abschnitt). c) Polarisation Man betrachte ein schwingendes Elektron im Magnetfeld. Um die im allgemeinen komplizierte Bewegung besser zu überblicken, zerlege man sie in drei Komponenten entsprechend der drei räumlichen Freiheitsgrade. Eine Komponente sei parallel zu B. Diese Bewegung wird durch B nicht beeinflußt. Es ergibt sich hierdurch eine unverschobene Komponente. Die Strahlung eines Dipols in B-Richtung ist parallel zu B nicht beobachtbar und senkrecht zu B linear polarisiert mit E || B0. Abb. 25: Polarisation und Beobachtbarkeit der π-Linien im Zeeman Effekt Die Bewegung senkrecht zu B wird in zwei Kreisbewegungen zerlegt mit entgegengesetztem Umlaufsinn, da diese im Magnetfeld einfacher zu behandeln sind als lineare Bewegungen. Stellt man sich vor, anfangs sei B = 0, und B werde auf B0 hochgefahren, so wird dabei durch Induktion eine der Rotationsbewegungen beschleunigt, die andere verzögert. Es entstehen also zwei gegenüber der Linie ohne Magnetfeld verschobene Linien. 41 Abb. 26: Polarisation bei den σ-Linien im Zeeman Effekt Parallel zum Magnetfeld wird zirkular polarisiertes Licht ausgesandt, senkrecht zu B linearpolarisiertes mit E in der Rotationsebene. Der klassische Zeeman-Effekt führt also zu einer Aufspaltung in drei Linien: eine unverschobene (π-)Linie, die parallel zu B nicht beobachtet wird und bei Beobachtung senkrecht zu B linear polarisiert ist mit E || B und zwei σ-Linien, die parallel zu B beobachtet zirkular polarisiert sind und senkrecht zu B beobachtet linear polarisiert mit E ⊥ B sind. Im Experiment zeigt sich dieser sogenannte normale Zeeman-Effekt nur, wenn die Aufspaltung der oberen und unteren Niveaus gleich groß ist, so daß alle Linien mit gleichem ∆m zusammenfallen. Der häufiger vorkommende sogenannte anomale Zeeman-Effekt tritt wie bei den Na-D-Linien auf, wenn die Termaufspaltung unterschiedlich ist. Zusammenfassend läßt sich also sagen: Bei Beobachtung senkrecht zu B - bei ∆m = ± 1 linear polarisiertes Licht ⊥B "σ-Komponente" - bei ∆m = 0 linear polarisiertes Licht || B "π-Komponente" Bei Beobachtung parallel zu B - ∆m = ±1 zirkulare Polarisation "σ-Komponente" - ∆m = 0 verboten "π-Komponente" d) Energiedifferenzen Um zu entscheiden, ob ein bestimmter Übergang normalen oder anomalen Zeeman-Effekt zeigt, ist es notwendig, die Größe der Energiedifferenz bei der Aufspaltung zu ermitteln. Diese ist gegeben durch ∆W = µ•B Die Schwierigkeit bei der Berechnung von µ · B, besteht darin, daß j bestimmte Ausrichtungsmöglichkeiten zum Magnetfeld hat, µ aber als Folge der gyromagnetischen Anomalie nicht parallel zu j liegt, so daß µ um j präzediert und nur die Komponente µj zur Energie beiträgt. ∆W = µ j • B 42 Abb. 27: Vektorgerüst zur Ableitung der Energiedifferenzen bei der Zeeman Aufspaltung J=L+S Da µ = µ L + µ s und µ L = γ L L, µ s = 2γ L S folgt µ = γ L (L + 2S) mit γL = e 2m Die relevante Komponete µj ist µ j = γ L (L + 2S) • J J Vektoriell: µ j = γ L (L + 2S) • J J J J µ/µ B ist, definiert man ein gj jetzt analog µ j = g j e J = gγ L J 2m l/h/ und nennt gj wie vorher den Landé-Faktor. Dieser ist hier also: Da g = g= (L + 2S) • J (L + 2S) • (L + S) L 2 + 3S • L + 2S 2 = = J2 J2 J2 S · L wird nach dem Kosinussatz ersetzt: L • S = 1 (J 2 − L 2 − S 2 ) 2 Wir ersetzen jetzt die Drehimpulsvektoren durch ihre Quantenzahlen nach der Regel (L + S) 2 = L 2 + S 2 + 2L • S 43 J 2 = J(J + 1) J(J + 1) + S(S + 1) − L(L + 1) 2J(J + 1) g=1+ Da J z = m j h/ ist ∆W = gm j µ B B 0 Die Termenergie in Einheiten von µB · B0 ist gegeben durch g·mj. Da mj ganzzahlige Differenzen hat, haben die Zeeman-Niveaus konstante gegenseitige Energieabstände, die proportional B0 sind. Beispiel: NaD 32P3/2: j = 3/2, s = 1/2, l = 1/2 g=1+ 3 2 ⋅ 52 + 12 ⋅ 32 − 1 ⋅ 2 2⋅ 15 2 = 1 + 15 + 3 − 8 = 4 3 4 ⋅ 15/2 m = ±1, ±3 2 2 mg = ± 2 , ± 6 3 3 32P1/2: j = 1/2, s = 1/2, l = 1 ⋅ 32 + 34 − 2 g=1+ =1+ 3+3−8 = 2 6 3 3/2 1 m=± 2 mg = ± 1 3 1 2 32S1/2: j = 1/2, s = 1/2, l = 0 + 34 g=1+ =2 3/4 ⋅ 2 m = ±1 2 3 4 44 mg = ±1 Normale Zeeman-Tripletts treten in Singulettsystemen auf, da hier die gyromagnetische Anomalie keine Rolle spielt. Wegen S = 0 ist J = L g=1+ L(L + 1) − L(L + 1) =1 2L(L + 1) Die Aufspaltung des oberen und unteren Terms ist gleich groß. Eine andere Möglichkeit für die Entstehung eines normalen Zeeman Tripletts besteht in Übergängen zwischen speziellen Niveaus wie 3 P0 - 3S1 Abb. 28: Übergänge, die zum normalen Zeeman Effekt führen da hier überhaupt nur 3 Übergänge möglich sind. e) Paschen-Back-Effekt Im Zeeman-Effekt wachsen die Termabstände mit dem Magnetfeld. Wenn die Termabstände vergleichbare Größe wie die Feinstrukturaufspaltung haben, wird die Wechselwirkungsenergie zwischen µj und dem äußeren Feld vergleichbar mit der LS-Kopplung. Die LS-Kopplung bricht also zusammen und L und S gyrieren einzeln um B. Diese Grenze für starkes Feld, B0, ist bei leichten Atomen schneller erreicht als bei schweren, da bei leichten die Spin-BahnKopplung schwächer ist. Für B>>B0 vereinfacht sich das Aufspaltungsbild. Man spricht vom Paschen-Back-Effekt. Die Termaufspaltung ∆W = −(m l + 2m s )µ B B mit den Auswahlregeln ∆m l = 0 : π Übergänge 45 Abb. 29: Zeeman und Paschen - Back Effekt der Na D Linien ∆m l = ±1 ∆m s = 0 σ Übergänge 46 2.Atome im elektrischen Feld a) Einleitung Die Aufspaltung oder Verschiebung von Spektrallinien im elektrischen Feld nennt man Starkeffekt. Er wurde experimentell von Johannes Stark (1874 - 1957) entdeckt (1913). Die theoretische Erklärung durch Epstein und Schwartzschild 1916 galt als eine der wichtigsten Erfolge der Bohrschen Theorie. Zu seiner Beschreibung war die Einführung von parabolischen Koordinaten erforderlich (s. Abb.30). Abb. 30: Für die Beschreibung des klassischen Starkeffekt sind parabolische Koordinaten erforderlich Auch experimentell ist der Starkeffekt schwerer zugänglich als der Zeeman-Effekt, da es schwierig ist, entsprechend starke elektrische Felder in einem leuchtenden Gas, das ja immer eine gewisse Leitfähigkeit besitzt, aufrecht zu erhalten. Der Hauptunterschied im Aufspaltungsbild, verglichen mit dem Zeeman-Effekt, besteht darin, daß ein Term in etwa die Hälfte von Untertermen aufspaltet. Dies liegt im halbklassischen Bild daran, daß die Energieabsenkung ∆W unabhängig von der Umlaufrichtung des Elektrons ist, da diese mit ∆W verbundenen Kräfte elektrostatischer Natur sind. Daher ergibt sich für ±ml die gleiche Energie. Abb. 31: Termverschiebung beim Starkeffekt b) Linearer und quadratischer Stark-Effekt Die Termverschiebung ist p · E, wobei jetzt p das elektrische Dipolmoment ist. Bei Atomen, die auch ohne äußeres Feld ein Dipolmoment besitzen, ergibt sich eine Termverschiebung, die dem E-Feld proportional ist ∆W = αE 47 Dies ist der lineare Starkeffekt. Er kommt nur bei im engeren Sinne wasserstoffähnlichen Atomen vor wie H, HeII, LiIII, ...Im mechanischen Modell rührt dies daher, daß die Ellipsenbahnen nicht durch Rumpfelektronen gestört werden und daher die großen Halbachsen der Ellipsen fest im Raum stehen, so daß im Zeitmittel für die positive und negative Ladung unterschiedliche Ladungsschwerpunkte existieren können. Bei allen anderen Atomen muß das äußere Feld zunächst ein elektrisches Dipolmoment induzieren p = αp E Daher ist ∆W = βE2. Dieser quadratische Starkeffekt existiert auch neben dem linearen im Wasserstoff. Die Termverschiebung ist aber klein gegenüber der durch den linearen Starkeffekt. c) Starkeffekt im Wasserstoff Im Wasserstoff hat wegen der geringen Feinstrukturaufspaltung der Schwachfeldeffekt praktisch keine Bedeutung. Man hat es also immer mit dem Effekt im starken Feld zu tun. Den wesentlichen Beitrag liefert der lineare Starkeffekt. Bei genauer Ausmessung der Linien macht sich der quadratische Anteil als Störung bemerkbar. Die Spin-Bahnkopplung führt zu einer Korrektur ~amlms der primären Aufspaltung. Sie wird im folgenden außer acht gelassen. Zur Beschreibung der Aufspaltung benötigt man folgende Quantenzahlen: n = 1, 2, ..., ∞ , Hauptquantenzahl wie bisher ml = 0, ±1, ±2,..., ±n - 1 n1 = 0, 1, 2, ..., n -1 n2 = 0, 1, 2, ..., n - 1 mit der Nebenbedinung ml + n1 + n2 + 1 = n und der Auswahlregel ∆ml = 0, ±1. n1 und n2 nennt man auch die elektrischen Quantenzahlen. Für wasserstoffähnliche Atome ergibt sich nach Epstein und Schwartzschild ∆W = 3eh/ n (n 1 − n 2 )E + am l m s 2αm e c Z (α ist die Feinstrukturkonstante) Der Faktor von n/Z kann umgeschrieben werden in e0a0·3/2, wobei e0 die Elementarladung und a0 der Bohrsche Radius ist. e0a0 ist die relevante Größe für einen elementaren atomaren Dipol. Um die Anzahl der Terme zu ermitteln, in die ein Term mit der Hauptquantenzahl n aufspaltet, sucht man alle möglichen Kombinationen von n1, n2, n, die die Bedingung n1 ≤ 48 n-1, n2 ≤ n-1 erfüllen. n(n2-n1) gibt dann das Aufspaltungsmuster. Dabei fallen im allgemeinen einige Niveaus zusammen. Das für die Auswahlregeln notwendige ml ergibt sich dann aus der Bedingung ml = n - (n1 - n2) (s.Tabelle VI). Ein Term bestimmter Hauptquantenzahl n spaltet in 2n-1 äquidistante Terme auf. Tabelle VI: Quantenzahlen zur Ermittlung des Aufspaltungsbildes beim Stark Effekt d) Starkeffekt als quantenmechanisches Störungsproblem Zur quantenmechanischen Beschreibung benutzt man die Störungstheorie, d.h. man geht von einem Atom aus, dessen Verhalten ohne elektrisches Feld bekannt ist. D.h. die SchrödingerGleichung ohne äußeres Feld ist gelöst: (0) H (0) ϕ ν = W ν ϕ ν H (0) = p2 + V(r) 2m (1) p → −ih/ ∇ 2 H (0) = − h/ ∆ + V(r) 2m Das hinzukommende elektrische Potential V = eE·r wird als kleine Größe angesehen, so daß der Gesamthamiltonoperator geschrieben wird H = H (0) + εH (1) , H (1) = eE • r (2) ε kennzeichnet Terme kleiner Größe mit der Maßgabe, daß Terme mit ε2 gegenüber solchen mit ε vernachlässigt werden. ε hat den Wert ε = 1. Als Lösungsansatz nimmt man eine Überlagerung der Lösungen des ungestörten Problems 49 ψ(r) = ∞ Σ c ν ϕ ν (r) ν=1 (3) Einsetzen in die Schrödinger-Gleichung mit Hamilton-Operator (2) ergibt: H (0) Σ c ν ϕ ν + εH (1) Σ c ν ϕ ν = W Σ c ν ϕ ν (4) außerdem gilt noch: H (0) Σ c ν ϕ ν = Σ c ν Wν ϕ ν (0) Damit kann der erste Term in (4) ersetzt werden. Man multipliziert links mit ϕ ∗µ und integriert über V, dabei nutzt man aus, daß ∫ ϕ ∗µϕ ν dV = δ µν Im ersten und letzten Glied bleiben nur Terme mit Index µ übrig. Im mittleren Glied ergeben sich Ausdrücke der Form (1) (1) H µν = ∫ ϕ ∗µ H (1) ϕ ν dV = H νµ Die Matrixelemente des Störoperators H (1) . Damit ergibt sich für jedes µ eine Gleichung der Form (1) W(0) H µν c ν = 0 µ − W c µ + ε Σ ν (5) Es soll die Störung für ein bestimmtes Ausgangsniveau WK berechnet werden. Dann ist ψ (0) (r) = ϕ K (0) (1) (2) c K = c ν + εc K + ε 2 c K + ... Da für ν = K die ungestörte Lösung herauskommen soll, muß (1) (2) c K = 1 + εc K + ε 2 c K + ... (1) (2) c ν = εc ν + ε 2 c ν + ..., W= (0) WK (1) + εW K (ν ≠ K) (2) + ε 2 WK + ... 50 Gleichung (5) wird damit mit Gliedern bis ε2 (0) (1) (1) (1) (0) (1) W(0) 2 (2) (0) 2 (2) 2 (2) µ − WK − εW K − ε WK c µ + εc µ + ε c µ ... = −ε Σ H µν c ν + εc ν + ε c ν Für ansteigende ε muß die Gleichung zunächst für alle Glieder ohne ε erfüllt sein (bzw. mit ε0), dann für alle Glieder mit ε usw.. Man kann also einen Koeffizientenvergleich für Glieder mit gleichem εn durchführen. Dabei läßt sich in jeder Ordnung n Wν und cν mit Hilfe der Lösung der niedrigeren Ordnungen ausrechnen. Wegen der unterschiedlichen Form von cν für ν = Κ und ν ≠ Κ müssen diese beiden Fälle gesondert betrachtet werden. Koeffizientenvergleich für ε0: (0) (0) µ = K, (c K = 1), → WK = W K µ ≠ K, (c K = 0), da (0) cµ identisch erfüllt = 0 für ν ≠ K identisch erfüllt Koeffizientenvergleich für ε1 (1) µ = K, µ≠K (1) W K = H KK (0) (1) (1) W(0) µ − WK c µ = −H µK −H (1) µK (1) c µ = (0) (0) W µ − WK In zweiter Ordnung erhält man die Energie W= (0) WK (1) + H KK +Σ (1) 2 H Kν (0) (0) WK − Wν wobei die Symmetrie von Hκν ausgenutzt wurde. (0) (0) Man erkennt, daß diese Art der Störungsrechnung nur möglich ist, wenn W K ≠ W ν , d.h. (1) wenn die Terme nicht entartet sind. In diesem Fall stellt sich heraus, daß H KK = 0 , (da (1) H µν = ∫ ϕ ∗µ Erϕ ν dV und E = const., hat der Integrand bei µ = ν = K die Parität von r und ist (1) deshalb ungerade. Da außerdem H Kν ∼ E , erhält man den quadratischen Starkeffekt. Die Verschiebung ist besonders groß, wenn sich andere Terme in der Nähe des betrachteten Terms befinden und Hκν nicht gleichzeitig sehr klein wird. Im entarteten Fall, d.h. in wasserstoffähnlichen Atomen überwiegt der Beitrag der Terme, die zu den entarteten Wellenfunktionen gehören. Daher berücksichtigt man bei der Überlagerung der Wellenfunktionen nur diese und geht mit dem Ansatz 51 ψ(r) = Σ c ν ϕ ν (r) (0) in Gl. (5). Man erhält ein homogenes Gleichungssystem für die Koeffizienten cν(0). Aus der Lösbarkeitsbedingung erhält man ein Polynom, das zusammen mit der Normierungsbedingung cν(0) bestimmt. Es ergibt sich eine Energieverschiebung, die proportional ~ E ist.