π2 π π μ μ α μ μ α μ sin ϕ α d ω α ϕ α μ ω

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Instrumentelle Analytik
Atomabsorptionsspektrometrie AAS
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Anhang 5: Der Zeeman-Effekt
Der normale Zeeman-Effekt beschreibt die Wechselwirkung eines Magnetfeldes mit dem
magnetischen Bahnmoment der Elektronen und gilt daher nur für Systeme ohne resultierenden Spin,
d.h. für Singulett-Systeme mit S = 0. Es muss eine gerade Anzahl von Leuchtelektronen vorhanden
sein, deren Spins paarweise antiparallel stehen, so dass die Gesamtspinquantenzahl S = 0 ist. Dann ist
allein der Bahndrehimpuls L maßgebend
Halbklassische Betrachtung der Bahnbewegung des
Elektrons, z.B. im H-Atom.
Das Elektron bewegt sich auf einer Kreisbahn mit dem
quantisierten Drehimpuls
r
L = | L |= l (l + 1)h
Dieses mit der Frequenz f = v/2πr umlaufende Elektron
stellt einen Kreisstrom dar
− ev
2πr
Dies entspricht wiederum einem magnetischen Moment
(mag. Dipol)
I = −e ⋅ f =
Bild: Halbklassisches Modell für Drehimpuls
L und magnetisches Moment µ eines auf einer
Kreisbahn umlaufenden Elektrons
− ev 2 − evr
πr =
(eigentlich Vektor!)
2πr
2
r
r
Mit dem Drehimpuls des Elektrons L = merv ( L = r × p ) ergibt sich dann (vektoriell)
μ = IA =
r
μe = −
1 e r
L
2 me
Magnetisches Moment des Elektrons mit Bahndrehimpuls L
Das magnetische Moment des Elektrons µe ist proportional zum Bahndrehimpuls L (Richtung).
Larmor-Präzession
Wie bei einem Kreisel verursacht ein Drehmoment eine Präzession des Drehimpulses
Im Magnetfeld wirkt auf das magnet. Bahnmoment ein
Drehmoment, das nach dem dyn. Grundgesetz der Rotation
gleich der Änderung des Drehimpulses ist.
r r r
M = μ e × B = μ e B sin α
r
r dL
M=
= μ e B sin α
dt
Aus der Zeichnung sieht man:
dL = L sin α ⋅ dϕ
oder
dL
dϕ
= L sin α
= L sin α ⋅ ω L
dt
dt
Daraus ergibt sich die Larmor-Kreisfrequenz
ωL =
μe
L
B=
1 e
B
2 me
Die Larmorfrequenz entspricht gerade der Energiedifferenz
zwischen zwei benachbarten Energieniveaus.
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Vektormodell des Zeeman-Effektes
a) klassische Präzession von Drehimpuls und mag. Moment um die Magnetfeldrichtung
b) mögliche quantisierte Projektionen Lz = mh des Drehimpulses L auf die Magnetfeldtrichtung
Potentielle Energie im Magnetfeld
In einem äußeren Magnetfeld versucht sich ein magnetisches Moment (mag. Dipol, Kompassnadel)
parallel zum Magnetfeld auszurichten.. Dreht man den Dipol aus der Feldrichtung, muss Arbeit
aufgewendet werden und die potentielle Energie nimmt zu.
r r
W pot = − μ e B ;
W pot =
1 e rr
LB
2 me
Für ein Magnetfeld in z-Richtung gilt dann wegen Lz = mh
W pot =
1 eh
mB
2 me
Der konstante Vorfaktor heißt Bohrsches Magneton µB
μB =
eh
2me
Damit wird die Gesamtenergie eines Zustandes
Bild: Zeeman-Aufspaltung eines
Energiezustandes mit l = 2
Wn,l ,m = WCoul ,n,l + μ B mB
Die (2l+1) entarteten Zustände spalten also im Magnetfeld in (2l+1) äquidistante ZeemannKomponenten auf. Die Energiedifferenz zwischen zwei benachbarten Energieniveaus ist deshalb
.
ΔW = μ B B
Wegen der gleichmäßigen Aufspaltung und der Auswahlregel Δm = ±1 gibt es nur drei
unterschiedliche Übergangsenergien.
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Termschema für Zeeman-Übergänge in Absorption und Emission
Beispiel
Übergang von Cd
1
P1 → 1D2
Wegen der Auswahlregel
Δm = 0 oder ±1
sind drei Übergänge möglich
ω = ω0
ω = ω0 ±
eh
B
2me
Transversaler und longitudinaler Zeeman-Effekt
transversale Beobachtung (Emission)
Licht senkrecht zum Magnetfeld (Absorption)
linear polarisiert
longitudinale Beobachtung (Emission)
Licht parallel zum Magnetfeld (Absorption)
zirkular polarisiert
Absorption (transversal):
Parallel zu B sich bewegende
Elektronen können nicht mit B
wechselwirken.
⇒ keine Verschiebung
des Absorptionsniveaus
Emission (transversal):
Parallel zu B polarisierte
Photonen (π-Komponente)
lösen keine Umklapp-Prozesse
aus (Δm = 0), senkrecht zu B
polarisierte Photonen
(σ-Komponente) dagegen schon
(Δm = ± 1). Die unverschobene
Linie ist deshalb π-polarisiert,
die beiden verschobenen Linien
sind σ-polarisiert.
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Der anomale Zeeman-Effekt*
Beim normalen Zeeman-Effekt wird nur die Wechselwirkung zwischen Magnetfeld und dem
magnetischen Bahnmoment berücksichtigt. Er gilt für Systeme mit Gesamtspinquantenzahl S = 0.
In Multiplettsystemen mit LS-Kopplung tritt bei schwachen Magnetfeldern der anomale ZeemanEffekt auf: Der Gesamtdrehimpuls J setzt sich dann aus dem resultierenden Bahndrehimpuls L und
dem resultierenden Spindrehimpuls S zusammen. Das resultierende magnetische Moment hat dann
nicht die Richtung des Gesamtdrehimpulses. In diesem Fall ergeben sich kompliziertere
Aufspaltungsbilder.
Bei starken Magnetfeldern wird die LS-Kopplung aufgehoben. Dann entstehen wieder
Aufspaltungsbilder wie beim normalen Zeeman-Effekt.
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