Iod

Werbung
Definition: Iod (standardsprachlich: Jod)
leitet sich vom altgriechischen Wort
„ioeides“ für „veilchenfarbig, violett“ ab.






Jod wurde 1811 vom Pariser Apotheker Bernard Courtois in
der Asche von Seetang entdeckt.
1813 erforschten die französischen Naturwissenschaftler
Nicolas Clèment und Joseph Louis Gay-Lussac den
elementaren Charakter, der auch den heutigen Namen
verlieh.
1816 setzte Prout als erster Jod zur Kropfbehandlung ein
1896 identifizierte Baumann das jodhaltige Protein
Tyreoglobulin.
1915 isolierte Kendall Thyroxin
1952 entdeckten Gross und Pritt-Rivers 3,5,3 Trijodthyronin
Jod (Elementsymbol „I“ ) steht im
Periodensystem in der 7. Hauptgruppe und
gehört somit zu den Halogenen.
 Es hat die Ordnungszahl 53.
 Es hat eine Atommasse von 127, es gibt auch
schweres Jod mit einer Atommasse von 131.
 Im Organismus kommt Jod nur wenig in ionischer
Form vor. Eher kovalent gebunden an Thyroxin
bzw. Trijodthyronin.
 Jod liegt in der Nahrung hauptsächlich als Jodid
vor.

Jodvorkommen in Boden und Wasser kann
regional auf kleinem Gebiet starken
Schwankungen unterliegen.
 Pflanzliche und tierische LM weisen ja nach
Bedingung der Erzeugung, Jahreszeit eine
erhebliche Variabilität auf.
 Nur Meeresprodukte weisen einen hohen
Jodgehalt auf.

 Jod
liegt in der Nahrung als anorganisches
Jodid (J-) vor
 Es wird in dieser Form fast vollständig und
sehr schnell resorbiert.
 Resorption erfolgt überwiegend im
Duodenum.
 Ein erhöhter Härtegrad (also durch einen
erhöhten Kalkgehalt) des Trinkwassers
kann die Resorption von Iod
beeinträchtigt werden.


a)
b)
c)

a)
b)
Das resorbierte Jod wird aus der Blutbahn in die
Schilddrüse (SD) aufgenommen.
Im Blut kommt Jod in verschiedenen Formen vor:
Als anorganisches Jodid
Organisches, nichthormonales Jod: Thyreoglodulin
(Protein)
organisches hormonales Jod: T3 (Trijodthyronin) und T4
(Tetrajodthyronin, kurz Thyroxin)
Körperbestand an Jod beträgt 10-15 mg. Davon:
70-80% in der SD: Zu 95% an Thyreoglobulin gebunden
20-30% in den Ovarien (Eierstöcke), Leber, exokrine
Drüsen, Plazenta und Blut
 Das
nicht in die SD aufgenommene Jod wird
über die Nieren ausgeschieden.
 Ein geringer Teil auch über Fäzes und über
den Schweiß.
 Die Jodausscheidung ist ein verlässlicher
Indikator für die Jodaufnahme:
a) Kinder:
35 µg Jod/g Kreatinin
b) Jugendliche: 50 µg Jod/g Kreatinin
c) Erwachsene:
75 µg Jod/g Kreatinin
 Pro
100g
 Besonders viel Jod weisen Algen auf, z.B.
Nori Algen (40mg), Wakame Algen (190(mg),
Kombu Algen (380mg)
 Fisch (Salzwasser): Schellfisch (416µg),
Kabeljau (120µg), Seelachs (200µg)
 Muscheln roh (130µg) / gekocht (5µg)
 Milch und Milchprodukte: Vollmilch (4µg),
Käse (5µg)
 Gemüse: Spinat (6µg), Möhren (6µg)
 Der
Jodbedarf ist schwierig zu ermitteln, da
der Körper sich an ein unterschiedliches
Jodangebot mit der Nahrung anpassen kann.
Alter
Jod µg / Tag
Säuglinge: 0-12 Monate
40-80
Kinder: 1-15 Jahre
100-200
Jugendliche, Erwachsene: 1665 Jahre
180-200
Schwangere
230
Stillende
260
 Schwangere
brauchen mehr Jod(Jodmangel
in der Schwangerschaft kann für das
ungeborene Kind Kretinismus (Kleinwuchs mit
geistiger Behinderung) bedeuten.
 während der Schwangerschaft wird durch
eine erhöhte Östrogenkonzentration die
Produktion des Thyroxin-bindenden Globulins
(TBG) angeregt, wodurch die
Bindungskapazität für Schilddrüsenhormone
im Serum erhöht ist, d. h. dass weniger
freies T3 und T4 im Blut zirkuliert.
 Jod
in beteiligt:
1. am Wachstum,
2. der Knochenbildung,
3. der Entwicklung des Gehirns sowie
4. dem Energiestoffwechsel.
5. Und ein wichtiger Bestandteil der
Schilddrüsenhormone T3 und T4.
 Antioxidative Wirkung
 Aktiviert das Immunsystem


Die beiden wichtigsten Schilddrüsenhormone sind
Trijodthyronin (T3 drei „griech. tri- = 3“) und
Tetrajodthyronin (T4, „griech. tetra- = 4“, kurz Thyroxin
genannt). Beide bestehen zu einem Großteil aus Jod.
Wesentliche Charakteristika der SD-Hormone.
Thyroxin T4
Trijodthyronin T3
Jodgehalt
4 Jodatome
3 Jodatome
Transport im Plasma
Albumin, Globulin
Albumin
Relative Wirkung
100
300-500
Umsatz pro 24 Std.
80 µg
50 µg
Eindringen in die
Zellen
Langsam, schwer
Schnell, leicht
Sezernierte
(abgesonderte)
Hormonmenge pro d
100 µg
10 µg
 Tyrosin
ist in
sogenannte
Tyrosylresten an
Thyreoglobulin
gebunden.
 Jodierung erfolgt
durch die SDPeroxidase an den
Stellen 3 und 5.
 T3
entsteht jedoch durch eine intra- und
extrathyreoidale enzymatisch 5´Dejodierung
von T4.


Bei einem Mangel an Jod kommt es zu einer
Schilddrüsenunterfunktion.
Hier versucht der Körper die verminderte Produktion dieser
Hormone dadurch entgegenzuwirken, dass die Schilddrüse
wächst. Es entsteht der so genannte Kropf.

Die schwerste Form des Jodmangels ist das Krankheitsbild
Kretinismus, bei dem der Mangel mit einer angeborenen
Unterfunktion der Schilddrüse einhergeht.

Die Diagnose eines Jodmangels wird mit Gespräch,
körperlicher Untersuchung, Ultraschalluntersuchung
und/oder Blutuntersuchungen gestellt.
Enge- und Druckgefühl im Hals
 Typisches "Kloß-Gefühl" im Hals
 Atem- und Schluckbeschwerden
 Zunahme des Halsumfangs
 Veränderung der sichtbaren Halsvenen
 Allgemeine Beschwerden: wie Müdigkeit,
Konzentrationsschwäche, Schlafstörungen,
Kältegefühl, Verdauungsbeschwerden,
Leistungsminderung, erhöhte Infektanfälltigkeit
 Hautveränderungen (feuchte bzw. trockene
Haut)

 Einsatz
von Jodsalz
 Verzehr jodreicher Lebensmittel
 Einnahme von Jodtabletten
 Jodierung von Brot
 Jodierung von Trinkwasser
Verschiedene Ursachen können zu einem
Jodüberschuss führen. Betroffene eines
Jodüberschusses leiden an unterschiedlichen,
teils lebensbedrohlichen Beschwerden.
 Folgeerkrankungen eines Jodüberschusses
a) Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
b) Morbus Basedow
c) Hashimoto-Thyreoiditis:
d) akute Blockade der Jodaufnahme in der
Schilddrüse mit oder ohne
Schilddrüsenunterfunktion
e) seltene Überempfindlichkeitsreaktionen, zum
Beispiel Hautausschläge

Herunterladen