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Leonardo da Vinci Projekt
Nachhaltigkeit
in der gewerblichen Wäscherei
Modul 6
Spezielle Aspekte
Kapitel 2
Effekte von Mikroorganismen im
Wasser
Modul 6 „Spezielle Aspekte“
Kapitel 2 „Mikroorganismen/Effekte“
1
Lernziele
Nach Beendigung dieses Kapitels werden Sie
über Basiswissen über die verschiedenen Mikroorganismenarten
verfügen
die im Wasser hauptsächlich auftretenden Mikroorganismenarten
kennen und benennen können
Bedingungen zur mikrobiellen Dekontamination kennen und erläutern
können
Modul 6 „Spezielle Aspekte“
Kapitel 2 „Mikroorganismen/Effekte“
2
Inhalt
Kontamination von Wäschereiwasser
Mikroorganismen
- Bakterien
- Bakteriensporen
- Kokkoidbakterien – rund geformte Bakterien
- Bazillen – Stäbchenförmige Bakterien
- Andere Formen
- Pilze
- Viren
- Protozoen
Pathogene Keime im Wasser
Bedingungen zur mikrobiellen Dekontamination
Modul 6 „Spezielle Aspekte“
Kapitel 2 „Mikroorganismen/Effekte“
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Kontamination von Wäschereiwasser
alle Wäschereien konsumieren Wasser in großen Mengen.
Insbesondere Krankenhauswäsche ist bakteriell kontaminiert, was
eine Kontamination des Prozesswassers nach sich zieht
verschiedene Typen von Krankenhaustextilien kommen mit
menschlichen Exkrementen in Kontakt, wodurch Textilien und
Wasser kontaminiert werden
um den Wasserverbrauch zu reduzieren, wird Wasser aus
bestimmten Prozessabschnitten wiederverwendet
dadurch steigt die Gefahr der Rekontamination des Textils, da die
biologische Belastung des Wassers erhöht ist
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Kapitel 2 „Mikroorganismen/Effekte“
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Mikroorganismen
das Wort „Mikroorganismus“ ist eine Ableitung aus dem griechischen
Wort „micro“, dies bedeutet klein
Mikroorganismen sind sehr kleine Lebensformen, so klein, das sie
nur bei Betrachtung durch das Mikroskop sichtbar sind
Die Hauptgruppen der Mikroorganismenarten sind
- Bakterien, Pilze, Viren und Protozoen
Mikroorganismen sind in der Natur weit verbreitet
alle aquatischen Ökosysteme wie Frischwasser, Meerwasser,
Regenwasser usw. enthalten Mikroorganismen
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Kapitel 2 „Mikroorganismen/Effekte“
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Bakterien
Bakterien sind die am weitesten verbreiteten
Organismen auf der Erde, sie leben fast überall: In
Schmutz, Erde, Wasser, Pflanzen und Tieren
viele Bakterien nutzen dem Menschen, nur wenige
verursachen Schaden
viele sind zum Beispiel wichtige Abbauorganismen,
die den Nährstofffluss im Ökosystem sicherstellen
andere haben bedeutenden industriellen und/oder
pharmazeutischen Nutzen
andererseits erzeugen pathogene Bakterien
(Mikroorganismen) Krankheiten
Bakterien sind auf Grund ihrer Form eingeteilt in
kokkoide, stäbchenförmige und andere Formen
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Kapitel 2 „Mikroorganismen/Effekte“
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Bakteriensporen
bei ungünstigen bis lebensfeindlichen Lebensbedingungen können
Bakterien vegetative (Dauer-)Formen, genannt Sporen, bilden
die Bildung von Sporen erlaubt den Bakterien das Überleben bei
unzureichendem Nähstoffangebot und bei Bedingungen, die zur
Austrocknung führen würden
Sporen sind sogar gegen die gebräuchlichen antimikrobiellen Agenzien
und Verfahren resistent
Sporen haben eine harte Schutzummantelung, die dem ruhenden
Bakterium das Überleben über Wochen bis Jahre ermöglicht
verbessern sich die Umgebungsbedingungen wieder, so wandelt sich
die Spore wieder in eine Zelle um
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Kapitel 2 „Mikroorganismen/Effekte“
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Kokkoide Bakterien
rund geformte Bakterien
Einige Beispiele sind:
Escherichia coli: coliforme Enterobacteriaceae, verursacht Lebensmittelverderb
Staphylococcus aureus: Eitererreger, Übertragung durch Schmierinfektion
(MRSA)
Enterococcus faecium (Paar): Keim der Darmflora, gegen viele Antibiotika
resistent (VRE)
Streptococcus pneumonia: Verursacht Pneumonie (Lungenentzündung),
Meningitis, otitis media (Mittelohrentzündung) u. a.
Micrococcus spp. (Tetraden): vergleichsweise harmloser Hautkeim
Staphylococcus aureus
Quelle: CCDC/ Matthew J. Arduino, DRPH;
Janice Carr (PHIL #6486)
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Kapitel 2 „Mikroorganismen/Effekte“
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Bazillen
stäbchenförmige Bakterien
Einige Beispiele sind:
Escherichia coli: Coliformes Bakterium,
verursacht Lebensmittelverderb
Pseudomonas aeruginosa: „Wasserkeim”,
Antibiotikaresistent, verursacht nosokomiale
Infektionen
Mycobacterium tuberculosis: Verursacht
TBC
Bacillus cereus: Verursacht gefährliche
Infektionen bei Neugeborenen
Lactobacillus acidophilus: Bekannt als
„probiotisches“ Bakterium
Legionella pneumophila: Verursachen
„Legionellenkrankheit“, meist durch
Klimaanlagen oder Duschen übertragen
Escherichia coli
Quelle: Rocky Mountain Laboratories, NIAID, NIH
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Kapitel 2 „Mikroorganismen/Effekte“
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Andere Bakterienformen
Einige Beispiele:
Vibrio cholera (vibrio): Humanpathogen, verursacht
Cholera (schwerwiegende Diarrhöe)
Helicobacter pylori: (vibrio): Verursacht Magengeschwüre
Leptospira interrogans (Spirochäten): verursachen
Leptosirose (Weil`sche Krankheit), eine Infektion, die
Leber und Nieren angreift
Borrelia burgdorferi (Spirillum): verursacht Borelliose
Borrelia burgdorferi
Quelle: CDC (PHIL
#6631), 1993
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Kapitel 2 „Mikroorganismen/Effekte“
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Pilze
Pilze sind unterteilt in Hefen und Schimmelpilze
Pilze werden industriell bei der Produktion
zahlreicher nützlicher Produkte eingesetzt. Sie
verursachen andererseits den Verderb von Obst
und Gemüse
HEFEN: typische einzellige Pilze, wie z. B.:
- Saccharomyces cerevisiae (backen, Bier brauen)
- Candida albicans: Verbreiteter pathogener Keim
verursacht Vaginalinfektionen
SCHIMMELPILZE: “filamentartig”
- Penicillium roqueforti - zur Käseproduktion
- Penicillium notatum - erstes Antibiotikum
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Aspergillus fumigatus
Quelle: CDC/Dr. Libero
Ajello (PHIL #4297), 1963
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Viren
Viren sind unter dem Mikroskop nicht erkennbar. Viren sind Keime, die
Menschen, Tiere, Pflanzen und andere Mikroorganismen infizieren können
sie leben in Wirtszellen, wo sie sich vermehren
sie weisen DNA oder RNA, jedoch niemals gleichzeitig, auf
3 Hauptformen sind: spiralförmig, „ikosaedrisch“ (20-flächig) und komplex
Beispiele für Viren sind: Rotavirus, Herpes simplex Virus, Hepatitis A Virus,
HIV-Virus
Tobacco Mosaic Virus
(spiralförmige Struktur)
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Rotavirus
(zwanzigflächig)
Struktur eine komplexen
Virus
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Protozoen
Protozoen sind einzellige Organismen die
ubiquitär in aquatischer Umgebung und im
Schmutz vorkommen
sie sind auf Grund der Art ihrer Bewegung in
4 Gruppen unterteilt : Flagellaten, Amöben,
Sporozoen (Sporentierchen) und Ciliaten
(Flimmertierchen)
Protozoen spielen als Pflanzenfresser und
Dekompostierer in der Lebensmittelkette
eine Rolle. Sie „kontrollieren” die Biomasse
und die Bakterienpopulation
einige Protozoen können unter ungünstigen
Bedingungen Zysten produzieren
einige Beispiele: Malariaparasiten,
Trypanosomen, Giardia lamblia,
Crytosporidium
Modul 6 „Spezielle Aspekte“
Giardia lamblia
Quelle: CDC/ Janice
Carr
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Pathogene Keime im Wasser
humanpathogene Keime im Wasser stammen in der
Regel von der Kontamination mit Fäkalien;
Escherichia coli ist ein typischer Indikatorkeim für fäkale
Kontamination
andere Indikatoren für die Kontamination des Wassers
sind
- unspezifische Coliforme und Pseudomonas aeruginosa
Daten aus den frühen 90ern (Wikipedia) beschreiben
das Verursachen von Infektionen durch Wasserkeime
wie folgt:
- verursacht durch Protozoa: Amöbenruhr,
Cryptosporidiose, Giardiasis
- verursacht durch Bakterien: Cholera, Botulsimus, Typhus,
Diarrhöe, Legionellose, Leptospirose
- verursacht durch Viren: Hepatitis A, Polio, Rotaviren,
kleine runde strukturierte Viren, Enteroviren
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Kapitel 2 „Mikroorganismen/Effekte“
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Mikrobielle Dekontamination
Bedingungen
STERILISATION
absolut, es gibt keine unterschiedlichen Grade der Sterilisation.
Bedingungen: Feuchte Hitze, 121°C bei 15 Minuten und 2 Bar oder
trockene Hitze 170°C und 120 Minuten.
DESINFEKTION
chemische oder physikalische Zerstörung oder Entfernung
infektiöser Agenzien. Desinfektionsmittel sind Agenzien
(üblicherweise chemisch), welche die Lebendformen
krankheitserregender Keime abtöten (meist keine Sporen).
Desinfektionsmittel Reduzieren oder hemmen das Wachstum
(Unterbrechen von Infektionsketten), sie sterilisieren jedoch nicht.
DEKONTAMINATION
Prozess des Reinigens um Kontamination und die Möglichkeit der
Kontamination (Verschmutzung) zu entfernen.
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Mikrobielle Dekontamination
Bedingungen
PASTEURISATION
Form der Desinfektion für Materialien, die durch exzessive Hitze
verformt oder zerstört werden würden (z.B. Milch). Geringere Hitze
über einen definierten Zeitraum wird einfach oder wiederholt
angewendet um die Anzahl an lebensfähigen Mikroorganismen zu
reduzieren.
GERMIZIDE
(„germ“= Keim, „cide“= töten) chemische Agentien welche schnell
Mikroben, jedoch keine Sporen töten. Bakterizide töten Bakterien,
Viruzide töten Viren, Fungizide töten Pilze und Sporizide töten
Bakteriensporen.
SANITATION
Reduktion pathogener Keime um die Gesundheit der Bevölkerung
sicherzustellen. Prozedur: Mechanische Reinigung oder
Anwendung von Chemikalien.
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