04./05.12.13 Soziale Einflussnahme: Wie üben Mehr- und Minderheiten Einfluss auf andere aus? Rainer Greifeneder, Prof.Dr. Zusammenfassung In vielen Situationen des täglichen Lebens möchten Menschen die Einstellungen und/oder das Verhalten anderer Menschen beeinflussen: sei es im Kontext von Werbung, bei juristischen Auseinandersetzungen, in der Politik oder auch im privaten Umfeld. In dieser Veranstaltung steht das „wie“ dieser Einflussnahme im Vordergrund. Ausgehend von klassischen Untersuchungen Muzafer Sherifs und Solomon Aschs werden zwei idealtypische Arten sozialer Einflussnahme unterschieden: Informativer Einfluss tritt auf, weil Individuen eine möglichst „korrekte“ Sicht auf die Dinge anstreben; normativer Einfluss hingegen tritt auf, weil Individuen sich zu anderen zugehörig fühlen und nicht ausgeschlossen sein möchten. Beide Arten der Einflussnahme können angetroffen werden, wenn Mehrheiten einen Einfluss auf Minderheiten ausüben; wollen hingegen Minderheiten einen Einfluss auf Mehrheiten ausüben, so bleibt primär der informative Weg. Ob sozialer Einfluss normativer oder informativer Natur ist, hat distinkte Konsequenzen für die Dauer und Beständigkeit neu gebildeter Einstellungen: überdauernde, private Einstellungsänderung ist primär bei informativem Einfluss zu erwarten. Literatur und Internetlinks Gilovich, Keltner, Chen und Nisbett (2012). Social Psychology. International student edition. 3. Auflage. New York: WW. Norton & Company. Kapitel 9. Forsyth, D. R. (1999). Group Dynamics. Belmont, CA: Wadsworth. (S. 173-189) Kontakt Prof.Dr. Rainer Greifeneder Universität Basel Fakultät für Psychologie Sozialpsychologie Missionsstrasse 64a 4055 Basel http://www.sozialpsychologie.unibas.ch [email protected] SeniorenUni. Ein Angebot der Volkshochschule beider Basel und der Universität Basel Volkshochschule beider Basel, Kornhausgasse 2, Postfach, CH-4003 Basel Telefon 061 269 86 66, Fax 061 269 86 76, e-mail [email protected], www.vhsbb.ch